DE102012213793B3 - Untersuchung eines Siliziumsubstrats für eine Solarzelle - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Untersuchen eines drahtgesägten Siliziumsubstrats für eine Solarzelle. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Vorrichtung zum Durchführen eines solchen Verfahrens, und ein Verfahren zum Herstellen einer Solarzelle.
- Solarzellen werden dazu eingesetzt, um elektromagnetische Strahlungsenergie, insbesondere Sonnenlicht, in elektrische Energie umzuwandeln. Übliche Solarzellen sind aus dem Grundmaterial Silizium hergestellt. Dabei wird ein Block (oder auch Stab) aus Silizium erzeugt, welcher in scheibenförmige Siliziumsubstrate, auch als Wafer bezeichnet, zerteilt wird. Hierbei kommt in der Regel ein Drahtsägeprozess zur Anwendung. Die auf diese Weise erzeugten Substrate werden weiteren Prozessen unterzogen, in welchen unter anderem eine Oberflächentextur, ein p-n-Übergang, eine Antireflexionsschicht, und Kontaktstrukturen ausgebildet werden. Die Oberflächentextur dient dazu, eine verbesserte Strahlungseinkopplung in ein Substrat einer Solarzelle zu ermöglichen.
- Solarzellen können mit polykristallinen oder monokristallinen Siliziumsubstraten ausgebildet werden. Monokristalline Zellen besitzen einen hohen Wirkungsgrad und können eine durch ein alkalisches Ätzverfahren hergestellte Oberflächentextur mit Pyramidenstrukturen aufweisen. Eine solche Textur, welche sich durch eine geringe Reflektivität und hohe Einkoppeleffizienz auszeichnet, kann bei Vorliegen einer Oberfläche mit einer 100-Kristallorientierung erzeugt werden.
- Zur Herstellung eines Siliziumblocks für Substrate mit hohem monokristallinem Anteil mit 100-Orientierung hat in den letzten Jahren das Durchführen eines Gießverfahrens zunehmend an Bedeutung gewonnen. Hierbei werden ein oder mehrere einkristalline Keime am Boden einer Kokille vorgelegt und mit Silizium-Rohstoff überschichtet. Der Rohstoff wird soweit von oben geschmolzen, dass der oder die Keime lediglich leicht angeschmolzen werden. Die anschließende gerichtete Erstarrung erfolgt auf der noch ungeschmolzenen Keimvorlage. Durch Keimstöße (Aneinandergrenzen von Keimen) und eine parasitäre Kristallisation an der Kokillenwand kann das Einwachsen von Multikristallen mit abweichender Kristallorientierung auftreten. Die aus einem gegossenen Siliziumblock gesägten Substrate weisen daher in der Regel einen multikristallinen Anteil an einer Oberfläche auf. Ein Durchführen eines alkalischen Prozesses hat hierbei zur Folge, dass multikristalline Bereiche nicht texturiert werden und die Substrate ein fleckiges Erscheinungsbild besitzen können. Zwar ist es möglich, satt des alkalischen ein saures Texturieren durchzuführen, wodurch auch Bereiche mit einer abweichenden Kristallorientierung texturiert werden können. Die auf diese Weise erzeugte Textur bietet jedoch eine geringere Einkoppeleffizienz.
- Aus diesem Grund ist man bestrebt, die Kristallorientierung eines Siliziumsubstrats zu charakterisieren. Dadurch ist es zum Beispiel möglich, für monokristalline Substrate einen Anteil der 100-Kristallorientierung vorzugeben, ab welchem ein Texturieren alkalisch oder sauer durchgeführt wird. Eine bekannte Vorgehensweise besteht darin, ein Siliziumsubstrat mit sichtbarem Licht zu bestrahlen und ein Auflichtbild zu erzeugen. In dem Auflichtbild wird die größte Fläche mit einer gleichmäßigen Helligkeit ermittelt und ausgemessen. Diese Fläche wird mit einem Korn mit der 100-Kristallorientierung gleichgesetzt, dessen Anteil in Bezug auf die gesamte Substratoberfläche ermittelt wird. Der Anteil des größten Korns ist jedoch nicht (allein) entscheidend für den Wirkungsgrad einer Solarzelle. Es können weitere kleinere Körner mit der 100-Kristallorientierung vorliegen, welche ebenfalls alkalisch texturierbar sind. Auch ist es möglich, dass ein Korn mit einer anderen Kristallorientierung als größtes Korn identifiziert wird, wodurch ein falscher Anteil der 100-Kristallorientierung ermittelt wird. Dieser Fall kann zum Beispiel bei Substraten auftreten, welche aus einem Randbereich eines Siliziumblocks hervorgehen. Ferner kann es vorkommen, dass ein Siliziumsubstrat aufgrund von Keimstößen oder Zwillingswachstum zwei getrennte, relativ große Körner mit 100-Kristallorientierung aufweist. Hierbei wird nur eines dieser Körner berücksichtigt, wodurch ein viel zu kleiner Anteil der 100-Orientierung ermittelt wird.
- Die
DE 11 2005 000 410 T5 beschreibt Verfahren, bei welchem eine Identifizierung durchgeführt wird, welche Solarzelle aus welchem zugrundeliegenden Wafer hergestellt ist. Bei dem Verfahren werden Bilder der Wafer und der Solarzellen bereitgestellt. Anhand eines Bildvergleichs wird eine Solarzelle einem Wafer zugeordnet. Die Zuordnung basiert darauf, dass die kristallographische Struktur der Wafer einzigartig ist, und in den Bildern erkannt werden kann. - Die
US 2011/0045612 A1 - Die
DE 20 2009 017 691 U1 beschreibt ein Verfahren zum Detektieren von Defekten in einem Siliziumsubstrat. Hierfür wird das Substrat mit Infrarotstrahlung beleuchtet, und wird eine Strahlungserfassung im Auflichtverfahren oder im Durchlichtverfahren durchgeführt. Es werden im Wesentlichen mehrfach gestreute Strahlungsanteile erfasst, um die Kristallstruktur des Siliziumsubstrats auszublenden. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Lösung für eine verbesserte Untersuchung eines Siliziumsubstrats für eine Solarzelle anzugeben. Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen einer Solarzelle anzugeben, in dessen Rahmen eine solche Untersuchung durchgeführt wird.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Untersuchen eines drahtgesägten Siliziumsubstrats für eine Solarzelle vorgeschlagen. Das Verfahren umfasst ein Bestrahlen des Siliziumsubstrats mit einer Infrarotstrahlung, ein Erfassen der durch das Siliziumsubstrat transmittierten Infrarotstrahlung, und ein Auswerten der erfassten Infrarotstrahlung zum Charakterisieren einer bestimmten Kristallorientierung des Siliziumsubstrats.
- Im Gegensatz zu herkömmlichen Untersuchungsmethoden, in welchen zum Beispiel Auflichtbilder oder auch mittels Photolumineszenz gewonnene Bilder verwendet werden, erfolgt die Untersuchung des Siliziumsubstrats bei dem hier vorgeschlagenen Verfahren durch Durchstrahlen des Substrats mit Infrarotstrahlung und Erfassen der transmittierten Strahlung. Hierbei kann die Strahlung, insbesondere eine Intensität der Strahlung, ortsaufgelöst erfasst werden. Das Charakterisieren basiert darauf, dass die Infrarotstrahlung beim Durchtreten des Substrats in Abhängigkeit der jeweils vorliegenden Kristallorientierung eine unterschiedliche Abschwächung bzw. Absorption erfährt. Das unterschiedliche Abschwächungs- bzw. Absorptionsvermögen beruht darauf, dass aufgrund des vor der Untersuchung erfolgten Drahtsägens das Siliziumsubstrat einen unterschiedlichen, von der jeweiligen Kristallorientierung abhängigen Sägeschaden aufweist. Dieser Effekt wird dazu ausgenutzt, um eine bestimmte, an einer Oberfläche (bzw. an den Hauptflächen) des Siliziumsubstrats vorliegende Kristallorientierung zu charakterisieren. Die Kristallorientierung kann insbesondere von anderen Kristallorientierungen unterschieden werden, wodurch Informationen über die betreffende Kristallorientierung gewonnen werden können, und eine zuverlässige und genaue Beurteilung möglich ist.
- In einer bevorzugten Ausführungsform bezieht sich das Auswerten darauf, einen Anteil einer Fläche des Siliziumsubstrats mit der zu charakterisierenden Kristallorientierung zu ermitteln. Dabei wird der gesamte Flächenanteil der Kristallorientierung, und nicht nur der Anteil eines größten Korns, ermittelt. Der Flächenanteil kann zum Beispiel dahingehend berücksichtigt werden, um die weitere Prozessierung des drahtgesägten Substrats festzulegen. Möglich ist es ferner, beispielsweise ein fehlerhaftes Bereitstellen des drahtgesägten Siliziumsubstrats zu erkennen.
- Bei dem Verfahren kommt vorzugsweise Strahlung des nahen Infrarotbereichs zum Einsatz. In Betracht kommt zum Beispiel die Verwendung von Infrarotstrahlung mit Wellenlängen im Bereich von 800 nm bis 1200 nm. Auf diese Weise kann erzielt werden, dass Unterschiede in der Strahlungsabsorption bzw. Abschwächung, hervorgerufen durch den kristallorientierungsabhängigen Sägeschaden, relativ groß sind. Hierdurch kann eine genaue Untersuchung begünstigt werden.
- Die unterschiedliche, von den jeweiligen Kristallorientierungen abhängige Absorption bzw. Abschwächung der Infrarotstrahlung hat zur Folge, dass bei dem Erfassen der transmittierten Infrarotstrahlung unterschiedliche Strahlungsintensitäten gemessen werden können. In dieser Hinsicht ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, eine auf eine Fläche des Siliziumsubstrats bezogene Häufigkeitsverteilung von unterschiedlichen Intensitäten (bzw. Helligkeiten) der erfassten Infrarotstrahlung zu bilden. Basierend auf der Häufigkeitsverteilung kann das Charakterisieren, insbesondere das Ermitteln des Anteils einer bestimmten Kristallorientierung an der Substratfläche, mit einer hohen Schnelligkeit und Genauigkeit durchgeführt werden. Im Rahmen der Auswertung kann die Häufigkeitsverteilung in Form eines Histogramms dargestellt werden.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, in welcher insbesondere die vorstehend genannte Häufigkeitsverteilung zur Anwendung kommen kann, wird eine auf eine Fläche des Siliziumsubstrats bezogene Gesamthäufigkeit von unterschiedlichen Intensitäten der erfassten Infrarotstrahlung ermittelt. Die Gesamthäufigkeit kann sich auf sämtliche mögliche Kristallorientierungen des Siliziumsubstrats beziehen. Ferner wird eine weitere Häufigkeit von Intensitäten der erfassten Infrarotstrahlung ermittelt, welche (lediglich) Bereichen des Siliziumsubstrats mit der zu charakterisierenden Kristallorientierung zugeordnet sind. Darüber hinaus wird das Verhältnis aus der weiteren Häufigkeit und der Gesamthäufigkeit gebildet. Dieses Verhältnis entspricht dem gesamten Anteil der Fläche des Siliziumsubstrats mit der zu charakterisierenden Kristallorientierung.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, in welcher die sägenschadenabhängige und dadurch kristallorientierungsabhängige Strahlungsabsorption bzw. Abschwächung ausgenutzt wird, erfolgt ein Zuordnen zwischen der zu charakterisierenden Kristallorientierung und Intensitäten der erfassten Infrarotstrahlung. Auf diese Weise können gemessene Strahlungsintensitäten mit Bereichen des Siliziumsubstrats mit der betreffenden Kristallorientierung verknüpft werden.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Zuordnen mit Hilfe der oben genannten Häufigkeitsverteilung von unterschiedlichen Intensitäten der erfassten Infrarotstrahlung. Dabei ist vorgesehen, das Zuordnen auf der Grundlage eines Scheitelwerts bzw. Peaks in der Häufigkeitsverteilung durchzuführen. Es kann zum Beispiel ausgenutzt werden, dass ein mit der Kristallorientierung zusammenhängender Peak jeweils an derselben (zumindest relativen) Stelle, bzw. im Bereich der gleichen oder übereinstimmenden Intensitäten der Häufigkeitsverteilung zu liegen kommt.
- Diese Eigenschaft kann insbesondere auch dahingehend verwendet werden, um die oben genannte weitere Häufigkeit von Strahlungsintensitäten, welche lediglich Bereichen des Siliziumsubstrats mit der zu charakterisierenden Kristallorientierung zugeordnet sind, zu ermitteln. Durch Durchführen einer Peaksuche um den betreffenden Intensitätsbereich der Häufigkeitsverteilung, einer Peakentfaltung zum Separieren des Peaks, und Integrieren der Häufigkeiten des separierten Peaks kann die gesuchte Häufigkeit ermittelt werden. Die sich auf sämtliche Kristallorientierungen beziehende Gesamthäufigkeit kann durch Aufsummieren sämtlicher Häufigkeiten der Häufigkeitsverteilung bzw. durch Integrieren der gesamten Häufigkeitsverteilung ermittelt werden.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Zuordnen zwischen der Kristallorientierung und erfassten Strahlungsintensitäten auf der Grundlage einer Kalibrierungsmessung durchgeführt. In der Kalibrierungsmessung kann zum Beispiel ein einkristallines drahtgesägtes Referenzsubstrat oder ein Teil eines solchen Substrats gemessen werden, bei dem das Vorliegen der betreffenden Kristallorientierung bekannt ist oder angenommen werden kann. Die Messung erfolgt in der oben beschriebenen Weise, d. h. durch Bestrahlen des Referenzsubstrats mit Infrarotstrahlung und Erfassen der transmittierten Infrarotstrahlung. Hierdurch kann die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Auswertung begünstigt werden.
- Gegebenenfalls kann in Betracht kommen, beide Zuordnungsmethoden gemeinsam anzuwenden, um eine höhere Zuverlässigkeit zu erzielen. Beispielsweise kann das oben beschriebene Ermitteln der weiteren Häufigkeit begünstigt werden, indem die Peaksuche basierend auf der Kalibrierungsmessung durchgeführt oder verifiziert wird.
- Im Rahmen der Auswertung kann aus der erfassten Infrarotstrahlung auch ein Transmissionsbild des untersuchten Siliziumsubstrats erzeugt und dargestellt werden. In dem Transmissionsbild können unterschiedliche erfasste Strahlungsintensitäten mit unterschiedlichen Farben oder Helligkeiten ortsaufgelöst dargestellt sein. Es ist zum Beispiel möglich, die oben genannte Häufigkeitsverteilung auf der Grundlage des Transmissionsbildes zu erstellen.
- Neben einem Flächenanteil der zu charakterisierenden Kristallorientierung kann sich die Auswertung auch auf andere Eigenschaften beziehen. In dieser Hinsicht ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, eine örtliche Verteilung der Kristallorientierung über eine Fläche des Siliziumsubstrats zu ermitteln. Auch hierauf basierend kann zum Beispiel die weitere Prozessierung des drahtgesägten Substrats vorgegeben werden, oder kann zum Beispiel ein fehlerhaftes Bereitstellen des Substrats erkannt werden.
- Die örtliche Verteilung kann zum Beispiel in Form eines modifizierten Transmissionsbildes dargestellt werden. Dabei können Strahlungsintensitäten, welche mit der betreffenden Kristallorientierung verknüpft sind bzw. in der oben beschriebenen Weise verknüpft werden (d. h. Auswerten eines Scheitelwerts und/oder Kalibrierungsmessung), gegenüber anderen Strahlungsintensitäten hervorgehoben sein. Beispielsweise können die mit der Kristallorientierung verknüpften Strahlungsintensitäten mit einer ersten Helligkeit (beispielsweise weiß) und andere Strahlungsintensitäten mit einer zweiten Helligkeit (beispielsweise schwarz) dargestellt werden. Möglich ist auch eine Darstellung in unterschiedlichen Farben.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren zur Untersuchung eines Siliziumsubstrats eingesetzt, welches eine monokristalline Kristallstruktur aufweist. Bei der zu charakterisierenden Kristallorientierung handelt es sich hierbei um eine 100-Kristallorientierung. In dieser Hinsicht kann es sich bei dem Siliziumsubstrat um ein aus einem gegossenen Siliziumblock durch Zerteilen bzw. Drahtsägen hervorgegangenes Siliziumsubstrat handeln. Der Siliziumblock kann durch ein Gießverfahren unter Verwendung von einem oder mehreren monokristallinen Keimen erzeugt sein.
- In Bezug auf eine hier genannte Kristallorientierung wird darauf hingewiesen, dass hierbei sämtliche kristallographisch äquivalenten Orientierungen mit umfasst sind (also für die 100-Kristallorientierung auch zum Beispiel die 010- und die 001-Kristallorientierung).
- Es ist ferner möglich, anstelle eines monokristallinen Substrats ein polykristallines Siliziumsubstrat zu untersuchen und/oder andere, sowie gegebenenfalls auch mehrere Kristallorientierungen zu charakterisieren. Zum Bereitstellen eines polykristallinen Siliziumsubstrats für eine Solarzelle kann ein zugrundeliegender Siliziumblock durch ein gerichtetes Erstarren von geschmolzenem Silizium ohne Keimvorgabe erzeugt werden, welcher zerteilt bzw. drahtgesägt wird. Für ein polykristalline Siliziumsubstrat kann zum Beispiel in Betracht kommen, eine 111-Kristallorientierung zu charakterisieren, um hierauf basierend das Gießverfahren zu bewerten.
- Erfindungsgemäß wird des Weiteren eine Vorrichtung vorgeschlagen, welche zum Durchführen des oben beschriebenen Verfahrens bzw. einer der oben beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet ist. Die Vorrichtung weist eine Bestrahlungseinrichtung zum Bestrahlen eines drahtgesägten Siliziumsubstrats für eine Solarzelle mit einer Infrarotstrahlung auf. Die Vorrichtung weist ferner eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen der durch das Siliziumsubstrat transmittierten Infrarotstrahlung (insbesondere Nahinfrarotstrahlung), und eine Auswerteeinrichtung zum Auswerten der erfassten Infrarotstrahlung auf, um eine bestimmte Kristallorientierung des Siliziumsubstrats zu charakterisieren. Bei der Vorrichtung wird die sägenschadenabhängige Beeinflussung der Infrarotstrahlung ausgenutzt, um die Kristallorientierung des Substrats auf zuverlässige und genaue Weise zu charakterisieren.
- In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerteeinrichtung ausgebildet, eine auf eine Fläche des Siliziumsubstrats bezogene Häufigkeitsverteilung von unterschiedlichen Intensitäten der erfassten Infrarotstrahlung zu bilden, und auf der Grundlage der Häufigkeitsverteilung einen Anteil einer Fläche des Siliziumsubstrats mit der Kristallorientierung zu ermitteln. Aufgrund der Berücksichtigung der Häufigkeitsverteilung kann die Ermittlung des Flächenanteils mit einer hohen Schnelligkeit und Genauigkeit erfolgen.
- Erfindungsgemäß wird des Weiteren ein Verfahren zum Herstellen einer Solarzelle vorgeschlagen. Bei dem Verfahren wird ein drahtgesägtes Siliziumsubstrat bereitgestellt. Das bereitgestellte Siliziumsubstrat wird durch Durchführen des oben beschriebenen Untersuchungsverfahrens oder einer der beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens untersucht. In Abhängigkeit der Untersuchung des Siliziumsubstrats wird eine Oberflächentextur des Siliziumsubstrats durch Durchführen eines alkalischen Ätzprozesses oder durch Durchführen eines sauren Ätzprozesses ausgebildet. Es ist zum Beispiel möglich, einen Flächenanteil der 100-Kristallorientierung zu ermitteln und diesen mit einem vorgegebenen Grenzwert zu vergleichen. In Abhängigkeit des Vergleichs kann das Substrat einem alkalischen oder sauren Ätzprozess unterzogen werden. Der hierbei berücksichtigte Grenzwert kann zum Beispiel ein Flächenanteil von 80% sein. Abhängig von dem Ergebnis der Untersuchung bzw. zum Beispiel durch einen Vergleich mit einem weiteren (kleinen) Grenzwert kann ferner in Betracht kommen, das betreffende Siliziumsubstrat auszusortieren, und daher nicht weiter zu prozessieren.
- Die vorstehend erläuterten Merkmale und/oder die in den Unteransprüchen wiedergegebenen Aus- und Weiterbildungen der Erfindung können – außer zum Beispiel in Fällen eindeutiger Abhängigkeiten oder unvereinbarer Alternativen – einzeln oder aber auch in beliebiger Kombination miteinander zur Anwendung kommen.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Untersuchen eines drahtgesägten Siliziumsubstrats für eine Solarzelle; -
2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Untersuchen eines drahtgesägten Siliziumsubstrats für eine Solarzelle; -
3 ein Transmissionsbild, erzeugt durch Durchstrahlen eines drahtgesägten Siliziumsubstrats mit einer Infrarotstrahlung; -
4 ein Histogramm, welches Häufigkeiten von Strahlungsintensitäten des Transmissionsbildes von3 veranschaulicht; -
5 ein3 entsprechendes Bild des Substrats, in welchem Bereiche mit einer 100-Kristallorientierung hervorgehoben sind; -
6 ein Transmissionsbild, erzeugt durch Durchstrahlen eines weiteren drahtgesägten Siliziumsubstrats mit der Infrarotstrahlung; -
7 ein Histogramm, welches Häufigkeiten von Strahlungsintensitäten des Transmissionsbildes von6 veranschaulicht; -
8 ein6 entsprechendes Bild des weiteren Substrats, in welchem Bereiche mit der 100-Kristallorientierung hervorgehoben sind; -
9 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen einer Solarzelle; und -
10 eine schematische seitliche Darstellung einer Solarzelle. -
1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung170 , mit deren Hilfe ein drahtgesägtes Siliziumsubstrat110 im Rahmen einer Solarzellen-Herstellung untersucht werden kann. Die Vorrichtung170 ist dazu ausgebildet, um eine Kristallorientierung des Siliziumsubstrats110 zu charakterisieren. Schritte eines mit Hilfe der Vorrichtung170 durchführbaren Untersuchungsverfahrens, welche gleichzeitig oder im Wesentlichen gleichzeitig ausgeführt werden können, sind ergänzend in dem Ablaufdiagramm von2 zusammengefasst. Das Siliziumsubstrat110 kann eine einkristalline Kristallstruktur aufweisen, wobei an den Hauptflächen (d. h. an der Vorderseite111 und an der Rückseite112 , vgl.10 ) eine 100-Kristallorientierung vorliegen kann. - Ein solcher Wafer
110 kann aus einem durch Gießen erzeugten und eine (überwiegend) monokristalline Struktur aufweisenden Siliziumblock hervorgehen (nicht dargestellt). Das Gießverfahren umfasst die Kristallisation von geschmolzenem Silizium in einer Kokille unter Verwendung von einem oder mehreren einkristallinen Keimen am Boden der Kokille, wobei der oder die Keime beim Schmelzen des Siliziums nicht vollständig aufgeschmolzen werden. Gegenüber dem sonst üblichen Czochralski-Ziehverfahren bietet das Gießverfahren, welches auch als Quasi-Mono-Verfahren bezeichnet wird, Vorteile wie zum Beispiel einen geringeren Aufwand und geringere Kosten. - Der auf diese Weise gewachsene und eine (überwiegend) einkristalline Struktur aufweisende Siliziumblock wird durch eine Band- oder Drahtsäge in kleinere säulenförmige Blöcke geschnitten. Diese Blöcke werden von einer Drahtsäge in separate Substrate
110 zerteilt. Bei dem Drahtsägen kann eine als Slurry bezeichnete Suspension aus einem flüssigen Trägermittel und Sägepartikeln, und ein Draht zur Anwendung kommen. Der Draht kann in Form eines Drahtfelds aufgespannt sein. Beim Drahtsägen wird der Draht bewegt, wodurch das Silizium über die abrasiv wirkenden Sägepartikel gesägt werden kann. - Bei dem auf diese Weise erzeugten, und mittels der Vorrichtung
170 zu untersuchenden Siliziumsubstrat110 kann es sich ferner um einen sogenannten Vertikalwafer handeln. Hierbei wird der gegossene Siliziumblock senkrecht zu einer Aufwachsrichtung, welche bei dem Gießverfahren vorliegt, in sogenannte liegende Säulen unterteilt. Die Säulen werden, erneut senkrecht zur Aufwachsrichtung, in die Substrate110 gesägt. Das Gießen bzw. Aufwachsen des Siliziumblocks kann hierbei auf einer Keimfläche mit 110-Orientierung erfolgen. - Das zu untersuchende Siliziumsubstrat
110 kann wie oben beschrieben mit der 100-Kristallorientierung an den Hauptflächen ausgebildet sein. Darüber hinaus kann auch ein Anteil mit anderen Kristallorientierungen bzw. ein multikristalliner Anteil vorliegen. Dies wird durch Störungen des Kristallwachstums beim Gießverfahren hervorgerufen. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel Keimstöße (Aneinandergrenzen von Keimen), eine parasitäre Kristallisation an der Kokillenwand, und ein Zwillingswachstum. - Im Rahmen der Weiterverarbeitung des drahtgesägten Siliziumsubstrats
110 zu einer Solarzelle100 wird üblicherweise eine Oberflächentextur hergestellt (vgl.10 mit der texturierten Vorderseite111 ). Auf diese Weise kann eine verbesserte Strahlungseinkopplung im Betrieb der Solarzelle100 erzielt werden. Das Texturieren kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. - Eine Oberfläche mit 100-Kristallorientierung kann durch ein aklkalisches Ätzverfahren unter Verwendung einer Lauge strukturiert werden, wobei Pyramidenstrukturen erzeugt werden. Eine solche Textur zeichnet sich durch eine geringe Reflektivität und dadurch hohe Einkoppeleffizienz aus. Von Nachteil ist jedoch, dass Bereiche mit einer anderen Kristallorientierung alkalisch nicht strukturiert werden. Abhängig von dem Anteil anders orientierter bzw. multikristalliner Bereiche kann dies zu einer Verkleinerung des Wirkungsgrads der Solarzelle
100 führen. Auch kann die Solarzelle100 ein fleckiges Erscheinungsbild besitzen. - Um das Substrat
110 möglichst einheitlich zu texturieren, kann zwar auch ein Ätzprozess unter Verwendung einer Säure durchgeführt werden. Dadurch erhalten auch Bereiche mit anderen Kristallorientierungen eine Textur. Die sauer erzeugte Textur weist allerdings eine geringere Effizienz auf als die alkalisch erzeugte Textur. - Aus diesem Grund ist man bestrebt, bei dem durch Gießen und Sägen erzeugten Substrat
110 die 100-Kristallorientierung genau zu charakterisieren, um hierauf basierend die Weiterverarbeitung des Substrats110 festzulegen. In Betracht kommt zum Beispiel das Ermitteln eines Anteils bzw. Flächenanteils des Siliziumsubstrats110 mit der 100-Kristallorientierung. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, weitere Informationen, beispielsweise über die örtliche Verteilung der 100-Kristallorientierung, zu gewinnen. - Die zu diesem Zweck einsetzbare Vorrichtung
170 ist dahingehend ausgebildet, eine Untersuchung des drahtgesägten Siliziumsubstrats110 im Durchlichtverfahren mit Infrarotstrahlung190 des nahen Infrarotbereichs durchzuführen. Für die Infrarotstrahlung190 können zum Beispiel Wellenlängen im Bereich von 800 nm bis 1200 nm in Betracht kommen. Bei der Vorrichtung170 und dem mit der Vorrichtung170 durchführbaren Verfahren wird ausgenutzt, dass die verwendete Infrarotstrahlung190 beim Durchgang durch das Substrat110 abhängig von den vorliegenden Kristallorientierungen unterschiedlich stark abgeschwächt bzw. absorbiert wird. Die unterschiedliche Abschwächung beruht darauf, dass das Substrat110 infolge des Drahtsägens Sägeschäden an den Hauptseiten (Vorderseite111 , Rückseite112 ) aufweist, wobei die Sägeschäden abhängig von der Kristallorientierung unterschiedlich ausgeprägt sind. Die unterschiedlichen, kristallorientierungsabhängigen Sägeschäden bewirken eine unterschiedliche Abschwächung der durchtretenden Infrarotstrahlung190 , was insbesondere bei dem nahen Infrarotbereich relativ deutlich ausgeprägt ist. Dadurch ist es möglich, eine bestimmte Kristallorientierung des sägeschadenbehafteten Substrats110 , vorliegend die 100-Orientierung, von anderen Kristallorientierungen zu unterscheiden, so dass die betreffende Kristallorientierung auf zuverlässige und genaue Weise charakterisiert werden kann. - Die Vorrichtung
170 weist wie in1 gezeigt eine Bestrahlungseinrichtung171 auf, mit deren Hilfe das Siliziumsubstrat110 bzw. eine Hauptfläche desselben mit der Infrarotstrahlung190 bestrahlt werden kann (Schritt201 in2 ). Des Weiteren weist die Vorrichtung170 eine Erfassungseinrichtung172 auf, mit deren Hilfe der Anteil der durch das Substrat110 transmittierten und an der anderen bzw. entgegen gesetzten Hauptfläche austretenden Infrarotstrahlung190 ortsaufgelöst erfasst werden kann (Schritt202 in2 ). Über die Erfassungseinrichtung172 kann eine Strahlungsintensität der transmittierten Strahlung190 gemessen werden. Dabei kann jeweils die das Substrat110 direkt passierende Infrarotstrahlung190 gemessen werden (Hellfeldbelichtung). - Die Bestrahlungseinrichtung
171 kann zum Beispiel ausgebildet sein, das Siliziumsubstrat110 über dessen gesamte Fläche zu bestrahlen. In gleicher Weise kann die Erfassungseinrichtung172 zum flächigen Erfassen der das gesamte Substrat110 durchtretenden Infrarotstrahlung190 ausgebildet sein. Möglich ist es jedoch auch, dass die Bestrahlungseinrichtung171 für ein abschnittsweises, insbesondere zeilenweises Bestrahlen des Siliziumsubstrats110 ausgebildet ist. In gleicher Weise kann die Erfassungseinrichtung172 dazu vorgesehen sein, die transmittierte Strahlung190 abschnitts- bzw. zeilenweise zu erfassen. Um auch bei einem abschnittsweisen Bestrahlen und/oder Erfassen ein Durchstrahlen der gesamten Substratfläche und Erfassen der die gesamte Substratfläche passierenden Infrarotstrahlung190 zu ermöglichen, ist bei solchen Ausgestaltungen vorgesehen, das Substrat110 , eine der beiden Einrichtungen171 ,172 und/oder beide Einrichtungen171 ,172 entsprechend zu bewegen. Beispielsweise können die beiden Einrichtungen171 ,172 ortsfest sein, und kann das Substrat110 mit Hilfe einer geeigneten Halteeinrichtung lateral bewegt werden. - Die Bestrahlungseinrichtung
171 kann zum Beispiel eine oder mehrere, zum Aussenden der Infrarotstrahlung190 ausgebildete Halogenlampen umfassen. In einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann die Bestrahlungseinrichtung171 zum Beispiel eine Anordnung aus Infrarotstrahlung190 emittierenden Leuchtdioden umfassen. Die dazugehörige Erfassungseinrichtung172 kann zum Beispiel in Form einer geeigneten Kamera bzw. in Form einer entsprechenden Detektoranordnung ausgebildet sein. Des Weiteren kann die Erfassungseinrichtung172 einen optischen Filter umfassen, um lediglich Strahlung190 aus dem vorgesehenen (Nah-)Infrarotbereich zu erfassen. - Die Vorrichtung
170 weist darüber hinaus, wie in1 gezeigt ist, eine Auswerteeinrichtung173 auf, mit deren Hilfe die erfasste transmittierte Infrarotstrahlung190 ausgewertet werden kann (Schritt203 in2 ). Im Rahmen der Auswertung ist vorgesehen, eine bestimmte Kristallorientierung des drahtgesägten Siliziumsubstrats110 , vorliegend die 100-Kristallorientierung, zu charakterisieren. - Eine solche, mit Hilfe der Auswerteeinrichtung
173 im Rahmen des Schritts203 durchführbare Charakterisierung wird im Folgenden anhand von zwei untersuchten Siliziumsubstraten110 näher erläutert. Die Bereitstellung dieser Substrate110 erfolgte in der oben beschriebenen Weise (d. h. durch Gießen, gefolgt von Zerteilen bzw. Drahtsägen), so dass die Hauptflächen die 100-Kristallorientierung aufweisen. - Anhand der
3 bis5 wird zunächst die Untersuchung bzw. Auswertung für ein erstes Siliziumsubstrat110 beschrieben. Dabei kann, wie in3 gezeigt ist, die durch das Substrat110 transmittierte und ortsaufgelöst gemessene Infrarotstrahlung190 in ein Transmissionsbild210 umgesetzt werden. Das Transmissionsbild210 kann auf einer Anzeigeeinrichtung dargestellt werden, welche der Auswerteeinrichtung173 zugeordnet ist oder welche mit dieser verbunden ist (nicht dargestellt). Das Transmissionsbild210 zeigt unterschiedliche gemessene Strahlungsintensitäten der Strahlung190 in Form von unterschiedlichen Helligkeiten. Die Helligkeiten können in Form von Grauwerten veranschaulicht sein, was in3 in binärer Form mit gepunkteten Bereichen angedeutet ist. Die unterschiedlichen Strahlungsintensitäten in dem Transmissionsbild210 rühren von einer unterschiedlichen Abschwächung bzw. Absorption der Infrarotstrahlung190 an den Hauptflächen des gemessenen Substrats110 her, und hängen daher mit den jeweils vorliegenden Kristallorientierungen zusammen. - Für die Auswertung kann des Weiteren eine auf die durchstrahlte Fläche des Substrats
110 bezogene Häufigkeitsverteilung der unterschiedlichen Strahlungsintensitäten gebildet werden, wie in4 anhand eines dazugehörigen Histogramms220 veranschaulicht ist. Das Histogramm220 kann ebenfalls auf der oben erwähnten Anzeigeeinrichtung der Vorrichtung170 dargestellt werden. In dem Histogramm220 ist die Häufigkeit bzw. Anzahl A der unterschiedlichen, ortsaufgelöst erfassten Intensitäten gezeigt, wobei die Intensitäten als Grauwerte G dargestellt sind. Hierbei wurde eine Grauwertskala von 0 bis 255 zugrunde gelegt. Das Histogramm220 weist einen ersten Peak221 , und einen zweiten kleineren Peak222 auf. - Durch Auswerten der Häufigkeitsverteilung bzw. des entsprechenden Histogramms
220 ist es möglich, den auf die Substratfläche bezogenen Anteil der 100-Kristallorientierung mit einer hohen Schnelligkeit und Genauigkeit zu ermitteln. Dadurch wird eine „Inline”-Verwendung des Verfahrens begünstigt. - In dem gesamten Histogramm
220 sind die Häufigkeiten sämtlicher unterschiedlicher Strahlungsintensitäten, und damit sämtlicher Kristallorientierungen, enthalten. Diese Häufigkeit, welche im Folgenden als Gesamthäufigkeit bezeichnet wird, kann durch Aufsummieren sämtlicher Häufigkeiten A des Histogramms220 , also durch Integrieren der gesamten Häufigkeitsverteilung, ermittelt werden. - Basierend auf dem Histogramm
220 kann ferner die Häufigkeit von Strahlungsintensitäten ermittelt werden, welche lediglich Substratbereichen mit der 100-Kristallorientierung zugeordnet sind. Diese Häufigkeit wird im Folgenden als Teilhäufigkeit bezeichnet. Der Flächenanteil des untersuchten Substrats110 mit der 100-Kristallorientierung kann daher durch Bilden des Verhältnisses aus der Teilhäufigkeit und der Gesamthäufigkeit ermittelt werden. Dies setzt voraus, bestimmte, mit der 100-Kristallorientierung in Beziehung stehende Strahlungsintensitäten zu identifizieren, um die Teilhäufigkeit bestimmen zu können. - Für das Zuordnen von Strahlungsintensitäten zu Substratbereichen mit der 100-Kristallorientierung können unterschiedliche Methoden angewendet werden. Eine mögliche zuverlässige Vorgehensweise ist das Durchführen einer Kalibrierungsmessung. In der Kalibrierungsmessung kann ein einkristallines drahtgesägtes Referenzsubstrat oder ein Teil eines solchen Substrats gemessen werden, bei dem das Vorliegen der zu kalibrierenden Kristallorientierung, also vorliegend der 100-Orientierung, an den Hauptflächen bekannt ist oder angenommen werden kann. Die Messung erfolgt in der oben beschriebenen Weise mit Hilfe der Vorrichtung
170 , indem das Referenzsubstrat mit Hilfe der Bestrahlungseinrichtung171 mit Infrarotstrahlung190 bestrahlt wird, und die transmittierte Infrarotstrahlung190 mit Hilfe der Erfassungseinrichtung172 erfasst wird. Hierauf basierend können gemessene Intensitäten mit der betreffenden Kristallorientierung verknüpft werden. Auf der Grundlage des Histogramms220 können die Häufigkeiten dieser Strahlungsintensitäten aufsummiert bzw. integriert werden, um die Teilhäufigkeit zu ermitteln. - Die Kalibrierungsmessung kann zum Beispiel bei jedem zu untersuchenden Substrat
110 , insbesondere gleichzeitig mit dem jeweils zu untersuchenden Substrat110 erfolgen. Möglich ist es auch, die Kalibrierungsmessung nur zeitweise bzw. punktuell, und daher nicht bei jedem zu untersuchenden Substrat110 durchzuführen. - Eine weitere Möglichkeit, gemessene Intensitäten der Infrarotstrahlung
190 Bereichen des Substrats110 mit der 100-Kristallorientierung zuzuordnen, und hierauf basierend die gesuchte Teilhäufigkeit zu ermitteln, kann anhand der Häufigkeitsverteilung bzw. anhand des Histogramms220 selbst erfolgen, indem die hier vorliegenden Scheitelwerte bzw. Peaks berücksichtigt werden. Es kann zum Beispiel zugrunde gelegt werden, dass ein mit der gesuchten Kristallorientierung zusammenhängender Peak jeweils an der gleichen Stelle des Histogramms220 abgebildet wird. Dies gilt zumindest in relativer Hinsicht, also in Bezug auf die Form des Histogramms220 oder in Bezug auf einen oder mehrere andere Peaks. Hinsichtlich der 100-Kristallorientierung ist dies ein Peak bei den niedrigsten Grauwerten G, also vorliegend der Peak221 . Bereiche mit der 100-Kristallorientierung führen demnach zur größten Abschwächung bzw. Absorption der Infrarotstrahlung190 . - Sofern die Messung unterschiedlicher Substrate
110 jeweils mit übereinstimmenden Messbedingungen (insbesondere gleiche Intensität der von der Bestrahlungseinrichtung171 abgegebenen Infrarotstrahlung190 ) durchgeführt wird, kann der betreffende Peak221 jeweils bei denselben Grauwerten G zu liegen kommen. Bei dem Histogramm220 von4 sind dies Grauwerte G im Bereich von 120 bzw. 125. Dies ist ebenfalls der Fall bei dem weiter unten beschriebenen, in7 gezeigten Histogramm260 eines anderen untersuchten Substrats110 . - Durch Durchführen einer Peaksuche, insbesondere um den betreffenden Intensitäts- bzw. Grauwertbereich, einer Peakentfaltung zum Separieren des Peaks
221 , und Integrieren des separierten Peaks221 kann auf diese Weise die gesuchte Teilhäufigkeit ermittelt werden. Der Flächenanteil des betreffenden Substrats110 mit der 100-Kristallorientierung kann durch Berechnung des (prozentualen) Anteils der Teilhäufigkeit an der Gesamthäufigkeit bzw. durch Bilden des Verhältnisses aus der Teilhäufigkeit und der Gesamthäufigkeit ermittelt werden. - Bei dem vorliegend untersuchten Substrat
110 mit dem Transmissionsbild210 von3 wurde das Ermitteln der Teilhäufigkeit mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Peaksuche, Peakentfaltung, und Integration des separierten Peaks221 durchgeführt. Hierauf basierend wurde als prozentualer Anteil der 100-Kristallorientierung der Wert 77,2% ermittelt. - Es kann ferner in Betracht kommen, die oben beschriebene Kalibrierung gemeinsam mit dem peakbasierten Ermitteln der Teilhäufigkeit durchzuführen. Beispielsweise kann die Kalibrierung zur Verbesserung oder Verifizierung der Peaksuche herangezogen werden.
- Neben dem Ermitteln des Flächenanteils kann die Auswertung der erfassten Infrarotstrahlung
190 auch dahingehend durchgeführt werden, dass zusätzlich oder alternativ eine örtliche Verteilung der 100-Kristallorientierung über die Fläche des untersuchten Siliziumsubstrats110 ermittelt wird. In Bezug auf das vorliegend untersuchte Substrat110 mit dem Transmissionsbild210 von3 ist eine solche örtliche Verteilung anhand des modifizierten Transmissionsbilds230 von5 veranschaulicht. Hierbei sind Substratbereiche mit der 100-Kristallorientierung weiß dargestellt, wohingegen Substratbereiche mit anderen Kristallorientierungen (und ein Bereich um das Substrat110 herum) schwarz dargestellt sind. - Das ebenfalls auf der Anzeigeeinrichtung der Vorrichtung
170 darstellbare Transmissionsbild230 von5 ist auf der Grundlage des Transmissionsbilds210 von3 erstellt, wobei Substratbereiche mit der 100-Kristallorientierung – basierend auf der oben beschriebenen Zuordnung bzw. Verknüpfung von Strahlungsintensitäten – gegenüber anders orientierten Substratbereichen hervorgehoben sind. Anhand der dargestellten Verteilung kann bereits im Vorfeld erkannt werden, welche Bereiche des Substrats110 für den Fall eines Durchführens eines alkalischen Ätzprozesses texturiert werden, d. h. vorliegend die weiß dargestellten, 100-orientierten Bereiche. - Das mit der Vorrichtung
170 von1 durchführbare Verfahren bietet die Möglichkeit, die 100-Kristallorientierung mit einer hohen Genauigkeit zu charakterisieren. Insbesondere kann der gesamte Anteil der 100-Kristallorientierung einer Substratfläche erfasst werden. Bei einem herkömmlichen Verfahren wird ein zu untersuchendes Substrat mit sichtbarem Licht bestrahlt, ein Auflichtbild erzeugt, und lediglich die größte Fläche mit einer gleichmäßigen Helligkeit als Bereich bzw. Korn mit der 100-Kristallorientierung berücksichtigt und ausgemessen. Der Anteil des größten Korns ist jedoch nicht allein entscheidend für den Wirkungsgrad einer Solarzelle mit alkalisch erzeugter Textur. Wie anhand des Transmissionsbilds230 des untersuchten Substrats110 von5 deutlich wird, können neben einem größten Korn bzw. Substratbereich mit 100-Kristallorientierung noch weitere 100-orientierte Bereiche vorliegen, welche ebenfalls alkalisch texturierbar sind. - Des Weiteren wird bei dem herkömmlichen Ansatz lediglich angenommen, dass das größte Korn eine 100-Kristallorientierung aufweist. Eine direkte Verknüpfung bzw. Zuordnung mit der 100-Orientierung, wie sie bei dem hier beschriebenen Verfahren anhand der Strahlungsintensitäten erfolgt, ist hingegen nicht vorgesehen. Dadurch kann das Problem bestehen, dass gegebenenfalls ein Korn mit einer anderen Kristallorientierung als größtes Korn identifiziert wird, wodurch ein falscher Anteil der 100-Kristallorientierung ermittelt wird. Dieser Fall kann zum Beispiel bei Substraten auftreten, welche aus einem Randbereich eines Siliziumblocks hervorgehen.
- Aufgrund der bei dem Untersuchungsverfahren angewendeten Verknüpfung von gemessenen Strahlungsintensitäten mit der 100-Kristallorientierung kann ein solches Problem vermieden werden. Auf diese Weise kann das Verfahren ferner dahingehend verwendet werden, Fehler bei dem Bereitstellen eines drahtgesägten Siliziumsubstrats
110 zuverlässig zu erkennen. Beispielsweise könnte im Hinblick auf die oben beschriebenen Vertikalwafer ein Verdrehen einer Säule vor einem Drahtsägeprozess erkannt werden. - Die
6 bis8 veranschaulichen die mit der Auswerteeinrichtung173 durchführbare Auswertung eines zweiten drahtgesägten Siliziumsubstrats110 . Dabei können die gleichen Schritte wie bei der anhand der3 bis5 beschriebenen Auswertung durchgeführt werden. In Bezug auf Details, welche sich auf gleichartige oder übereinstimmende Komponenten und Merkmale, mögliche Vorteile usw. beziehen, wird daher auf die obige Beschreibung verwiesen. -
6 zeigt ein Transmissionsbild dieses Substrats110 , welches erneut durch Umsetzen der ortsaufgelöst erfassten, transmittierten Infrarotstrahlung190 gewonnen wurde. Hierbei sind unterschiedliche Strahlungsintensitäten in Form von unterschiedlichen Grauwerten veranschaulicht (in6 in binärer Form mit gepunkteten Bereichen angedeutet). -
7 zeigt ein dazugehöriges Histogramm260 , welches die auf die durchstrahlte Fläche des Substrats110 bezogene Häufigkeitsverteilung der erfassten unterschiedlichen Strahlungsintensitäten veranschaulicht. Das Histogramm260 weist erneut einen ersten Peak221 , und einen kleineren zweiten Peak222 auf. - Die Häufigkeitsverteilung bzw. das Histogramm
260 kann in gleicher Weise dazu verwendet werden, den auf die Fläche des untersuchten Substrats110 bezogenen Anteil der 100-Kristallorientierung zu ermitteln. Durch Aufsummieren sämtlicher Häufigkeiten A des Histogramms260 , also durch Integrieren der gesamten Häufigkeitsverteilung, kann die sich auf sämtliche Kristallorientierungen beziehende Gesamthäufigkeit ermittelt werden. Durch Ermitteln der Teilhäufigkeit von Strahlungsintensitäten, welche lediglich mit Substratbereichen mit der 100-Kristallorientierung verknüpft sind, und Bilden des Verhältnisses aus der Teilhäufigkeit und der Gesamthäufigkeit, kann der Flächenanteil mit der 100-Kristallorientierung erfasst werden. - Dies kann auf der Grundlage einer Kalibrierungsmessung erfolgen, um gemessene Strahlungsintensitäten mit der 100-Kristallorientierung zu verknüpfen. Durch Integrieren der Häufigkeiten A dieser Strahlungsintensitäten in dem Histogramm
260 kann die Teilhäufigkeit ermittelt werden. - Des Weiteren kann das Ermitteln der Teilhäufigkeit anhand des Histogramms
260 selbst erfolgen, indem der Peak221 mit den niedrigsten Grauwerten G berücksichtigt wird. Durch Durchführen einer Peaksuche, vorliegend erneut um den Grauwertbereich um120 , einer Peakentfaltung zum Separieren des Peaks221 , und Integrieren des separierten Peaks221 kann die gesuchte Teilhäufigkeit ermittelt werden. - Bei dem Substrat
110 mit dem Transmissionsbild210 von6 wurde das Ermitteln der Teilhäufigkeit mit der vorstehend beschriebenen Methode (Peaksuche, Peakentfaltung, Integration des separierten Peaks221 ) durchgeführt. Hierauf basierend wurde als prozentualer Anteil der 100-Kristallorientierung der Wert 95,6% ermittelt. - Auch bei dem zweiten Substrat
110 wurde basierend auf dem Transmissionsbild250 von6 und der Zuordnung von Strahlungsintensitäten mit Substratbereichen mit der 100-Kristalllorientierung ein modifiziertes Transmissionsbild270 erstellt, welches in8 dargestellt ist. Das Transmissionsbild270 zeigt die in weiß hervorgehobenen Substratbereiche mit der 100-Kristallorientierung gegenüber anders orientierten Substratbereichen, und damit die Verteilung der 100-Kristallorientierung über die Substratfläche. - Anhand des Transmissionsbildes
270 von8 wird erneut der Vorteil des hier beschriebenen Untersuchungsverfahrens gegenüber dem herkömmlichen Ansatz (Ausmessen des größten Korns im Auflichtbild) deutlich. Das gezeigte Substrat110 weist zwei relativ große, voneinander getrennte Substratbereiche bzw. Körner mit 100-Kristallorientierung auf. Dies kann zum Beispiel aufgrund eines Keimstoßes oder Zwillingswachstums verursacht sein. Ein Durchführen des herkömmlichen Verfahrens hätte zur Folge, nur eines dieser Körner zu berücksichtigen, und dadurch einen viel zu kleinen Anteil der 100-Kristallorientierung zu ermitteln. - Das mit der Vorrichtung
170 von1 durchgeführte Untersuchungsverfahren kann beispielsweise dazu verwendet werden, um drahtgesägte Siliziumsubstrate110 zu klassifizieren und infolgedessen die Weiterverarbeitung derselben festzulegen. Dies wird im Folgenden anhand des in9 gezeigten Ablaufdiagramms eines Verfahrens zum Herstellen einer Solarzelle100 näher beschrieben. Ergänzend ist in10 ausschnittsweise eine solche Solarzelle100 veranschaulicht. - Bei dem Herstellungsverfahren wird in einem Schritt
301 ein drahtgesägtes Siliziumsubstrat110 bereitgestellt. Hierfür können die oben beschriebenen Prozesse, d. h. Durchführen eines Quasi-Mono-Verfahrens zum Erzeugen eines (überwiegend) einkristallinen Siliziumblocks und Zerteilen desselben durch Drahtsägen, durchgeführt werden. - In einem weiteren Schritt
302 wird das drahtgesägte Siliziumsubstrat110 wie oben beschrieben mit Hilfe der Vorrichtung170 einer Untersuchung unterzogen. Hierbei können der Anteil der 100-Kristallorientierung und/oder deren örtliche Verteilung über die Substratfläche ermittelt werden. Abhängig von der Untersuchung kann das Substrat110 klassifiziert und die weitere Prozessierung des Substrats110 entsprechend festgelegt werden. - Bei dem beispielhaften Ablaufdiagramm von
9 ist eine Einteilung in drei unterschiedliche Klassen vorgesehen. Die Einteilung kann zum Beispiel durch einen Vergleich des erfassten Anteils der 100-Kristallorientierung mit einem oder mehreren Grenzwerten, sowie durch Berücksichtigung der örtlichen Verteilung erfolgen. - Bei einem hohen Anteil der 100-Kristallorientierung über einem ersten vorgegebenen Grenzwert (beispielsweise 80% Flächenanteil) sowie einer als gut eingestuften örtlichen Verteilung kann zum Beispiel ein Zuweisen des Substrats
110 zu einer ersten Klasse erfolgen, in welcher ein aklkalisches Texturieren des Substrats110 erfolgt (Schritt311 ). Bei einem Anteil der 100-Kristallorientierung unterhalb des ersten vorgegebenen Grenzwerts und/oder einem Vorliegen einer als schlecht eingestuften örtlichen Verteilung kann ein Zuweisen des Substrats110 zu einer zweiten Klasse erfolgen, in welcher ein saures Texturieren des Substrats110 erfolgt (Schritt312 ). Des Weiteren ist es möglich, dass im Rahmen der Untersuchung festgestellt wird, dass der Anteil der 100-Kristallorientierung unterhalb eines zweiten (kleinen) Grenzwerts liegt bzw. dass die örtliche Verteilung als relativ schlecht bewertet wird. Dies führt zu einem Zuordnen des Substrats110 zu einer dritten Klasse, in welcher das Substrat110 aussortiert wird (Schritt313 ). - Die oben beschriebene Einteilung dient lediglich der beispielhaften Erläuterung und kann daher gegebenenfalls modifiziert werden. Insbesondere ist es denkbar, mehr als drei unterschiedliche Klassen vorzusehen, so dass beispielsweise zum sauren Texturieren vorgesehene Substrate
110 in unterschiedliche Klassen eingeteilt werden. Dies kann in gleicher Weise für zum alkalischen Texturieren vorgesehene Substrate110 in Betracht kommen. - Nach dem alkalischen oder saueren Texturieren des (nicht aussortierten) Substrats
110 , bei dem gleichzeitig ein Sägeschaden entfernt werden kann, werden weitere Prozesse zur Fertigstellung der in10 ausschnittsweise dargestellten Solarzelle100 durchgeführt. Diese Prozesse sind in dem Ablaufdiagramm von9 in einem Schritt320 zusammengefasst. - Hierzu gehört das Ausbilden eines p-n-Übergangs in dem Siliziumsubstrat
110 , wodurch eine Struktur aus einer Basis116 und einem Emitter115 vorliegt. Im Rahmen des Schritts320 wird des Weiteren die (texturierte) Vorderseite111 des Substrats110 , über welche eine Bestrahlung der Solarzelle100 erfolgen kann, mit einer Antireflexionsschicht121 versehen. Darüber hinaus wird die Solarzelle100 mit Kontaktstrukturen ausgebildet. Hierunter fallen fingerartige Vorderseitenkontakte131 an der Vorderseite111 , welche sich durch die Antireflexionsschicht121 zu dem Substrat110 hin erstrecken. An der entgegen gesetzten Rückseite112 des Substrats110 wird ein flächiger Rückseitenkontakt112 ausgebildet. - Die anhand der Figuren erläuterten Ausführungsformen stellen bevorzugte bzw. beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung dar. Neben den beschriebenen und abgebildeten Ausführungsformen sind weitere Ausführungsformen vorstellbar, welche weitere Abwandlungen bzw. Kombinationen von Merkmalen umfassen können.
- Es ist zum Beispiel möglich, obige Zahlenangaben (zum Beispiel zur Größe der verwendeten Grauwertskala, zu dem Grauwertbereich für den Peak
221 , zu einem Grenzwert für die Auswahl eines Texturierungsprozesses, usw.) durch andere Angaben zu ersetzen. Ferner können zum Herstellen einer Solarzelle100 weitere als die oben beschriebenen Prozesse durchgeführt werden, und kann eine Solarzelle100 weitere als die oben beschriebenen Strukturen, oder auch einen von10 abweichenden Aufbau aufweisen. - Des Weiteren kann in Betracht kommen, anhand einer erfassten transmittierten Infrarotstrahlung
190 eine andere Kristallorientierung als die 100-Kristallorientierung eines drahtgesägten Siliziumsubstrats110 zu charakterisieren. Hierbei kann ebenfalls vorgesehen sein, einen Flächenanteil und/oder eine örtliche Verteilung dieser Kristallorientierung nach den oben aufgezeigten Ansätzen zu ermitteln. Insbesondere kann vorgesehen sein, eine Häufigkeitsverteilung gemessener Strahlungsintensitäten zu erstellen, durch Integrieren der gesamten Häufigkeitsverteilung eine Gesamthäufigkeit zu berechnen, eine mit der betreffenden Kristallorientierung zusammenhängende Teilhäufigkeit von Strahlungsintensitäten zu ermitteln (beispielsweise durch eine Peaksuche, Peakentfaltung und Integrieren der Häufigkeiten des Peaks), und das Verhältnis aus Teilhäufigkeit und Gesamthäufigkeit zu bilden. Basierend auf der Auswertung kann auch hier eine Weiterverarbeitung des Substrats110 oder ein Aussortieren desselben festgelegt werden. - Möglich ist es ferner, mehrere unterschiedliche Kristallorientierungen gemäß den obigen Ansätzen zu charakterisieren.
- Darüber hinaus wird auf die Möglichkeit hingewiesen, das Untersuchen eines drahtgesägten Substrats
110 zu dem Zweck durchzuführen, etwaige Fehler beim Bereitstellen des Substrats110 zu erkennen. Hierunter fällt das erwähnte Erkennen eines Verdrehens einer Säule bei Vertikalwafern. Möglich ist es ferner, das Untersuchungsverfahren zum Beispiel zum Verbessern eines zugrundeliegenden Kristallisations- bzw. Gießverfahrens einzusetzen. - Dieser Fall kann zum Beispiel für drahtgesägte polykristalline Siliziumsubstrate in Betracht kommen, welche ebenfalls gemäß den obigen Ansätzen untersucht werden können. Hierbei kann in Betracht kommen, die 111-Kristallorientierung zu charakterisieren bzw. deren Anteil an der Substratfläche zu ermitteln. Die 111-Kristallorientierung kann sich zum Beispiel als Peak mit den höchsten Strahlungsintensitäten der erfassten Infrarotstrahlung
190 (Grauwerten) in einer Häufigkeitsverteilung bzw. einem dazugehörigen Histogramm äußern. Hierbei kann in gleicher Weise eine Teilhäufigkeit der 111-Kristallorientierung ermittelt werden (beispielsweise durch Peaksuche, Peakentfaltung, Integration des separierten Peaks), und ins Verhältnis mit der Gesamthäufigkeit (Summe bzw. Integral der Häufigkeiten sämtlicher Strahlungsintensitäten) gesetzt werden, um den Anteil der 111-Kristallorientierung zu ermitteln. - Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass es sich bei der in
1 skizzierten Vorrichtung170 um eine Vorrichtung handeln kann, welche zum Untersuchen von Defekten eines drahtgesägten Siliziumsubstrats110 im Durchlichtverfahren mit Infrarotstrahlung190 einsetzbar ist. Die Auswerteeinrichtung173 kann hierbei dazu ausgebildet sein, um u. a. Transmissionsbilder untersuchter Substrate110 zum Veranschaulichen von Kristalldefekten zu erzeugen, Defektdichten zu berechnen, usw. Das hier beschriebene Untersuchungsverfahren zum Charakterisieren einer bestimmten Kristallorientierung kann in dieser Hinsicht als zusätzliche Funktionalität in der Vorrichtung170 bzw. in deren Auswerteeinrichtung173 integriert sein. - Bezugszeichenliste
-
- 100
- Solarzelle
- 110
- Substrat
- 111
- Vorderseite
- 112
- Rückseite
- 115
- Basis
- 116
- Emitter
- 121
- Antireflexionsschicht
- 131
- Vorderseitenkontakt
- 132
- Rückseitenkontakt
- 170
- Vorrichtung
- 171
- Bestrahlungseinrichtung
- 172
- Erfassungseinrichtung
- 173
- Auswerteeinrichtung
- 190
- Infrarotstrahlung
- 201, 202
- Verfahrensschritt
- 203
- Verfahrensschritt
- 210
- Transmissionsbild
- 220
- Histogramm
- 221, 222
- Peak
- 230
- Transmissionsbild
- 250
- Transmissionsbild
- 260
- Histogramm
- 270
- Transmissionsbild
- 301, 302
- Verfahrensschritt
- 311, 312
- Verfahrensschritt
- 313, 320
- Verfahrensschritt
- A
- Anzahl/Häufigkeit
- G
- Grauwert
Claims (12)
- Verfahren zum Untersuchen eines drahtgesägten Siliziumsubstrats (
110 ) für eine Solarzelle (100 ), umfassend die Verfahrensschritte: Bestrahlen des Siliziumsubstrats (110 ) mit einer Infrarotstrahlung (190 ); Erfassen der durch das Siliziumsubstrat (110 ) transmittierten Infrarotstrahlung (190 ); und Auswerten der erfassten Infrarotstrahlung (190 ), wobei eine bestimmte Kristallorientierung des Siliziumsubstrats (110 ) charakterisiert wird, welche sich von anderen Kristallorientierungen durch eine unterschiedliche Abschwächung der transmittierten Infrarotstrahlung unterscheidet, wobei die Abschwächung abhängig ist von einem Sägeschaden des Siliziumsubstrats (110 ), und wobei der Sägeschaden abhängig ist von der Kristallorientierung. - Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein Anteil einer Fläche des Siliziumsubstrats (
110 ) mit der bestimmten Kristallorientierung ermittelt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine auf eine Fläche des Siliziumsubstrats (
110 ) bezogene Häufigkeitsverteilung (220 ,260 ) von unterschiedlichen Intensitäten der erfassten Infrarotstrahlung (190 ) gebildet wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine auf eine Fläche des Siliziumsubstrats (
110 ) bezogene Gesamthäufigkeit von unterschiedlichen Intensitäten der erfassten Infrarotstrahlung (190 ) ermittelt wird, wobei eine weitere Häufigkeit von Intensitäten der erfassten Infrarotstrahlung (190 ) ermittelt wird, welche Bereichen des Siliziumsubstrats (110 ) mit der Kristallorientierung zugeordnet sind, und wobei das Verhältnis aus der weiteren Häufigkeit und der Gesamthäufigkeit gebildet wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Zuordnen zwischen der bestimmten Kristallorientierung und Intensitäten der erfassten Infrarotstrahlung (
190 ) durchgeführt wird. - Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Zuordnen auf der Grundlage eines Scheitelwerts (
221 ) in einer Häufigkeitsverteilung (220 ,260 ) von unterschiedlichen Intensitäten der erfassten Infrarotstrahlung (190 ) durchgeführt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei das Zuordnen auf der Grundlage einer Kalibrierungsmessung durchgeführt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine örtliche Verteilung (
230 ,270 ) der bestimmten Kristallorientierung über eine Fläche des Siliziumsubstrats (110 ) ermittelt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Siliziumsubstrat (
110 ) eine monokristalline Kristallstruktur aufweist, und wobei die bestimmte Kristallorientierung eine 100-Kristallorientierung ist. - Vorrichtung (
170 ) zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend: eine Bestrahlungseinrichtung (171 ) zum Bestrahlen eines drahtgesägten Siliziumsubstrats (110 ) für eine Solarzelle (100 ) mit einer Infrarotstrahlung (190 ); eine Erfassungseinrichtung (172 ) zum Erfassen der durch das Siliziumsubstrat (110 ) transmittierten Infrarotstrahlung (190 ); und eine Auswerteeinrichtung (173 ) zum Auswerten der erfassten Infrarotstrahlung (190 ), um eine bestimmte Kristallorientierung des Siliziumsubstrats (110 ) zu charakterisieren, welche sich von anderen Kristallorientierungen durch eine unterschiedliche Abschwächung der transmittierten Infrarotstrahlung unterscheidet, wobei die Abschwächung abhängig ist von einem Sägeschaden des Siliziumsubstrats (110 ), und wobei der Sägeschaden abhängig ist von der Kristallorientierung. - Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei die Auswerteeinrichtung (
173 ) ausgebildet ist, eine auf eine Fläche des Siliziumsubstrats (110 ) bezogene Häufigkeitsverteilung (220 ,260 ) von unterschiedlichen Intensitäten der erfassten Infrarotstrahlung (190 ) zu bilden, und auf der Grundlage der Häufigkeitsverteilung (220 ,260 ) einen Anteil einer Fläche des Siliziumsubstrats (110 ) mit der bestimmten Kristallorientierung zu ermitteln. - Verfahren zum Herstellen einer Solarzelle (
100 ), wobei ein drahtgesägtes Siliziumsubstrat (110 ) bereitgestellt wird, wobei das bereitgestellte Siliziumsubstrat (110 ) durch Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 untersucht wird, und wobei in Abhängigkeit der Untersuchung des Siliziumsubstrats (110 ) einer der folgenden Schritte durchgeführt wird: Ausbilden einer Oberflächentextur des Siliziumsubstrats (110 ) durch Durchführen eines alkalischen Ätzprozesses; Ausbilden einer Oberflächentextur des Siliziumsubstrats (110 ) durch Durchführen eines sauren Ätzprozesses; oder Aussortieren des Siliziumsubstrats (110 ).
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