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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Drehfeldmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Bei einem Fehler im Wechselrichter in Form eines Kurzschlusses zweier Halbleiter-Leistungsschalter, z. B. MOSFETs oder IGBTs, kann eine über den Wechselrichter betriebene Drehfeldmaschine nicht in beabsichtigter Weise angesteuert werden, weil der jeweilige Spannungsvektor aufgrund des Kurzschlusszustands nicht gestellt werden kann.
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Für solche Fehlerfälle wird im Stand der Technik vorgeschlagen, die Maschine kurzzuschließen oder alle übrigen Schalter zu öffnen, um die Drehfeldmaschine von der Spannungsversorgung zu trennen und zum Stillstand zu bringen. In beiden Fällen entstehen Bremsmomente, welche bei einer Anwendung im Kraftfahrzeug, insbesondere für die Fahrsicherheit, riskant sind.
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Um eine sichere Abschaltung der Maschine zu erzielen, ist es weiterhin bekannt, Phasentrenner oder Sternpunktrelais in Verbindung mit einer permanentmagneterregten Synchronmaschine bzw. PSM einzusetzen, um im Fehlerfalls eine sofortige Trennung der Maschine vom Wechselrichter und der Energieversorgung zu ermöglichen. Durch diese Komponenten entstehen jedoch zusätzliche Kosten und ggf. Dauerverluste, insoweit als Phasentrenner beispielsweise einen Durchschaltwiderstand aufweisen.
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Aus der Druckschrift
WO 2011/042237 A1 ist es darüber hinaus bekannt, bei einer feldorientiert geregelt betriebenen Maschine bei Ausfall nur eines Schalters in einen Notbetrieb umzuschalten.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Stand der Technik derart weiterzubilden, dass auch bei Kurzschluss zweier Halbleiter im Wechselrichter Bremsmomente ohne erheblichen Kostenaufwand vermieden bzw. reduziert werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorgeschlagen wird erfindungsgemäß ein Verfahren zum Betrieb einer Drehfeldmaschine insbesondere einer permanenterregten Synchronmaschine (PMSM), an einem Wechselrichter. Das Verfahren ist zur Verwendung mit einem Antriebssystem, insbesondere einem Kraftfahrzeug bzw. Automobil vorgesehen, wobei das Verfahren zum Beispiel mit einem elektrifizierten Traktionsantrieb oder einem elektrischen Lenksystem ausführbar ist, daneben sind weitere Anwendungsmöglichkeiten denkbar, zum Beispiel in Werkzeugmaschinen.
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Der Wechselrichter, vorzugsweise ein Spannungszwischenkreis-Wechselrichter, insbesondere ein Pulswechselrichter, ist bevorzugt mittels einer B6-Brücke gebildet, deren drei Brückenzweige je zwei Leistungsschalter aufweisen. Über jeden Brückenzweig bzw. deren Mittenabgriff kann je eine Phase U, V, W der Drehfeldmaschine bestromt werden. Die Leistungsschalter sind vorzugsweise MOSFETs, alternativ z. B. IGBTs, welche mit einer Freilaufdiode beschaltet sein können.
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Bevorzugt wird die Drehfeldmaschine über den Wechselrichter geregelt betrieben, i. e. im Normalbetriebsfall bzw. vor dem Auftreten eines ersten und zweiten Kurzschlusses an den Halbleiterschaltern des Wechselrichters, in welchem Fall das erfindungsgemäße Verfahren zur Anwendung gelangen kann. Weiterhin bevorzugt ist im Normalbetriebsfall eine Messung der Phasenströme über eine geeignete Stromsensorik vorgesehen. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Drehfeldmaschine im Normalbetriebsfall mittels einer feldorientierten Regelung betrieben.
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Für den Betrieb der Drehfeldmaschine werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens erste PWM-Vorgabewerte für je eine Phase derselben generiert, z. B. berechnet, korrespondierend mit welchen Leistungsschalter des Wechselrichters nachfolgend einen Spannungsvektor an der Drehfeldmaschine einstellen können, i. e. über dessen Treiberstufe. Die ersten PWM-Vorgabewerte, welche Tastverhältnisse ausdrücken, werden basierend auf Referenzwerten einer übergeordneten Steuer- oder Regeleinrichtung generiert, z. B. basierend auf Längs- und Querstromvorgaben. Zur Erzeugung der ersten PWM-Vorgabewerte basierend auf den Referenzwerten kann eine Regel- oder Steuerstruktur, über welche der Wechselrichter angesteuert wird, vorgesehen sein, insbesondere eine feldorientierte Steuerung bzw. Regelung. Wie dem Fachmann geläufig dient der Begriff PWM als Abkürzung für Pulsweitenmodulation.
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Bei Kurzschluss an einem Leistungsschalter einer ersten Phase und einem weiteren Kurzschluss an einem Leistungsschalter einer zweiten Phase sind die betroffenen Phasen nicht wie beabsichtigt ansteuerbar, so dass der jeweilige Raumzeiger mittels der generierten ersten PWM-Vorgabewerte nicht in der gewünschten Form dargestellt werden kann.
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Zur Erkennung eines solchen Kurzschlussfalls kann eine Detektionseinrichtung vorgesehen sein, bevorzugt im Wechselrichter. Eine solche kann die über dem jeweiligen Schaltelement abfallende Spannung messen und für den Kurzschlussfall am Leistungsschalter ein Fehlersignal generieren.
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Erfindungsgemäß werden bei Erkennen eines Kurzschlusses an einem Leistungsschalter einer ersten Phase und eines Kurzschlusses an einem Leistungsschalter einer zweiten Phase je neue, in Abhängigkeit der Kurzschlusscharakteristik auf einen vorbestimmten Wert gesetzte PWM-Vorgabewerte anstelle der ersten PWM-Vorgabewerte für die erste und zweite Phase, welche je eine aus den Phasen U, V, W darstellen, bereitgestellt, während für die weitere Phase, d. h. die intakte Phase aus den Phasen U, V, W, der Drehfeldmaschine je ein optimierter PWM-Vorgabewert ermittelt und anstelle der ersten PWM-Vorgabewerte bereitgestellt wird.
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Der jeweilige neue PWM-Vorgabewert kann insbesondere für die Dauer des Kurzschlusszustands für alle zu stellenden Spannungsvektoren, und weiterhin insbesondere als ausschließlicher PWM-Vorgabewert für die jeweilige kurzschlussbehaftete Phase an die Stelle des jeweiligen ersten PWM-Vorgabewerts für die Phase treten.
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Die optimierten PWM-Vorgabewerte werden insbesondere je basierend auf wenigstens einem ersten PWM-Vorgabewert für die kurzschlussbehaftete Phase und einem neuen PWM-Vorgabewert ermittelt, i. e. je derselben Iteration. Mittels der neuen sowie der optimierten PWM-Vorgabewerte kann hiernach für den Kurzschlusszustand vorteilhaft ein Spannungsvektor an der Drehfeldmaschine eingestellt werden, welcher im Mittel zu keinem Bremsmoment und/oder zu keinem überhöhten Phasenstrom führt. Ansonsten bei hohen Drehzahlen entstehende Bremsmomente können im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorteilhaft reduziert werden. Auch die Erzielung eines positiven Drehmoments ist vorteilhaft möglich, insbesondere bei niedrigen Drehzahlen. Vorteilhaft kann der Phasenstrom in die dritte bzw. intakte Phase klein gehalten werden, so dass die Leistungsschalter der intakten Phase nicht zerstört werden.
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Vorgesehen ist im Rahmen des vorgeschlagenen Verfahrens weiterhin, neben den neuen insbesondere auch die optimierten PWM-Vorgabewerte in Abhängigkeit der jeweiligen Kurzschlusscharakteristik, d. h. an den Leistungsschaltern, zu ermitteln bzw. bereitzustellen, wozu eine Zustandsauswertung vorgesehen ist. Im Rahmen der Zustandsauswertung wird insbesondere betrachtet, ob ein jeweiliger kurzgeschlossener Schalter ein High-Side- oder Low-Side-Schalter ist. Je nach erkannter Charakteristik kann der jeweilige neue PWM-Vorgabewert gesetzt, der jeweilige optimierte PWM-Vorgabewert nachfolgend ermittelt werden, i. e. im Rahmen einer Fallunterscheidung.
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Hiernach können für den Fall, dass die kurzgeschlossenen Leistungsschalter je High-Side-Schalter sind, die neuen PWM-Vorgabewerte für deren Phase je auf 100% gesetzt werden und der optimierte PWM-Vorgabewert gemäß einer ersten Gleichung ermittelt werden, i. e. gemäß Gleichung 1): PWM3neu = 0,5 ((PWM1neu – PWM1) + (PWM2neu – PWM2))
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Für den Fall, dass die kurzgeschlossenen Leistungsschalter je Low-Side-Schalter sind, können die neuen PWM-Vorgabewerte für deren Phase je auf 0% gesetzt werden und der optimierte PWM-Vorgabewert gemäß einer zweiten Gleichung ermittelt werden, i. e. gemäß Gleichung 2): PWM3neu = 0,5 ((PWM1 – PWM1neu) + (PWM2 – PWM2neu))
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Für den Fall, dass die kurzgeschlossenen Leistungsschalter ein High-Side-Schalter und ein Low-Side-Schalter sind, kann der neue PWM-Vorgabewert für die Phase mit dem kurzgeschlossenen High-Side-Schalter, beispielsweise die Phase mit dem PWM-Vorgabewert PWM1, je auf 100% und der neue PWM-Vorgabewert für die Phase mit dem kurzgeschlossenen Low-Side-Schalter, beispielsweise die Phase mit dem PWM-Vorgabewert PWM2, je auf 0% gesetzt werden und der optimierte PWM-Vorgabewert gemäß einer dritten Gleichung ermittelt werden, i. e. entweder nach Gleichung 3a): PWM3neu = (PWM1neu – PWM1) + PWM3 unter der Bedingung 1), dass (PWM1neu – PWM1) > (PWM2 – PWM2neu))
oder nach Gleichung 3b): PWM3neu = (PWM2 – PWM2neu) + PWM3 unter der Bedingung 2), dass (PWM1neu – PWM1) ≤ (PWM2 – PWM2neu))
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In den Gleichungen 1) bis 3b) bezeichnet PWM3neu einen optimierten PWM-Vorgabewert für die weitere Phase und PWM3 einen ersten PWM-Vorgabewert für dieselbe Phase, PWM1neu den neuen PWM-Vorgabewert für die erste Phase mit einem kurzgeschlossenen Leistungsschalter und PWM1 einen ersten PWM-Vorgabewert für dieselbe Phase und PWM1neu den neuen Vorgabewert für die zweite Phase mit einem kurzgeschlossenen Leistungsschalter und PWM2 einen ersten PWM-Vorgabewert für dieselbe, i. e. zweite, Phase.
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Vorgesehen ist weiterhin, die optimierten PWM-Vorgabewerte in Abhängigkeit einer Schwellwertüberschreitung als limitierte PWM-Vorgabewerte zu ermitteln und auszugeben. Bevorzugt wird der optimierte PWM-Vorgabewert auf 100% oder 0% gesetzt ausgegeben wenn diese Grenze über- bzw. unterschritten wird.
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Bei einer bevorzugten Anwendung bzw. Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass nach dem Erkennen der Kurzschlüsse, insbesondere noch vor einer Zustandsauswertung, auf einen stromsensorlosen Steuer- oder Regelbetriebsmodus umgeschaltet wird, i. e. ausgehend vom Normalbetrieb, insbesondere auf eine feldorientierte Steuerung. Hierbei ist vorgesehen, die PWM-Vorgabewerte nachfolgend in dem stromsensorlosen Steuer- oder Regelbetriebsmodus bereitzustellen. Bevorzugt kann von einer feldorientierten Regelung auf eine feldorientierte Steuerung, insbesondere mit einstellbarer Dynamik umgeschaltet werden.
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Hierdurch wird es in jedem Fall ermöglicht, die Drehfeldmaschine mittels des vorgeschlagenen Verfahrens auch dann zu betreiben, wenn eine Stromsensorik zur Messung der Phasenströme durch den Kurzschluss zweier Schalter beeinträchtigt ist, z. B. lediglich fehlerhafte Strommessergebnisse für eine Regelung zur Verfügung stellt.
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Vorgeschlagen wird auch ein Antriebssystem für eine Drehfeldmaschine, insbesondere eine permanenterregte Synchronmaschine, wobei das Antriebssystem zur Durchführung des Verfahrens ausgebildet ist und insbesondere einen Wechselrichter zum Betrieb der Drehfeldmaschine aufweist, weiterhin insbesondere zur Erkennung eines Kurzschlusses an einem jeweiligen Leistungsschalter des Wechselrichters ausgebildet ist. Das Antriebssystem kann insbesondere für ein Kraftfahrzeug vorgesehen sein, z. B. für eine Servolenkung oder einen elektrischen Antrieb, insbesondere auch zu Traktionszwecken.
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Bevorzugt weist das Antriebssystem ferner eine Reglerstruktur für den Betrieb der Drehfeldmaschine auf, wobei das Antriebssystem zur Durchführung des Verfahrens auf eine Steuerstruktur oder eine stromsensorlose Reglerstruktur umschaltbar ist, insbesondere auf eine Steuerstruktur zur feldorientierten Steuerung der Drehfeldmaschine oder auf eine stromsensorlose Reglerstruktur zur feldorientierten Regelung, insbesondere mit Stromschätzung. Bevorzugt ist das Antriebssystem ausgebildet, im Normalbetriebsfall eine feldorientierte Regelung für die Drehfeldmaschine bereitzustellen, im Kurzschlussfall zweier Halbleiterschalter bevorzugt zur feldorientierten Steuerung mit insbesondere einstellbarer Dynamik.
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Das Antriebssystem weist ferner bevorzugt eine mittels des Wechselrichters betreibbare Drehfeldmaschine auf.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnungen, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 exemplarisch einen Wechselrichter mit einem ersten und einem zweiten kurzgeschlossenen Leistungsschalter;
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2 exemplarisch und schematisch ein Antriebssystem mit einer Reglerstruktur für eine feldorientierte Regelung gemäß einer möglichen Ausführungsform der Erfindung;
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3 exemplarisch und schematisch das Antriebssystem von 2 nach Umschaltung auf eine Steuerstruktur für eine feldorientierte Steuerung; und
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4 ein Strukturdiagramm zur Veranschaulichung möglicher Verfahrensschritte des Verfahrens.
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In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist ein jeweiliger erster PWM-Vorgabewert für eine erste kurzschlussbehaftete Phase, i. e. eine Phase aus den Phasen U, V oder W, als PWM1 und ein jeweiliger erster PWM-Vorgabewert für eine zweite kurzschlussbehaftete Phase, i. e. eine weitere Phase aus den Phasen U, V, W, als PWM2 bezeichnet. Ein jeweiliger erster PWM-Vorgabewert für die intakte Phase, i. e. eine noch weitere Phase der Phasen U, V, oder W, ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung als PWM3 bezeichnet. Ein jeweiliger erster PWM-Vorgabewert PWM1 bzw. PWM2 bzw. PWM3 für eine kurzschlussbehaftete bzw. intakte Phase entspricht hierbei je einem aus ersten generierten PWM-Vorgabewerten PWM1 bzw. PWM2 bzw. PWM3 für den Betrieb der Drehfeldmaschine, welch letztere im Unterschied zu den PWM-Vorgabewerten PWM1, PWM2, PWM3 je einer Phase U bzw. V bzw. W fest zugeordnet sind.
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1 zeigt exemplarisch und schematisch einen Pulswechselrichter 1 mit einem Spannungszwischenkreis 2, welcher mittels eines Zwischenkreiskondensators 3 gebildet ist. Der Wechselrichter 1 ist in B6-Brückenschaltung mit drei Brückenzweigen gebildet, welche jeweils zwei Leistungsschalter SUH, SUL bzw. SVH, SVL, bzw. SWH, SWL in Form von MOSFETs aufweisen. Drei Leistungsschalter SUH, SVH, SWH des Wechselrichters 1 sind als High-Side-Leistungsschalter, drei Schalter SUL, SVL, SWL als Low-Side-Leistungsschalter angeordnet. Die Mittenabgriffe der Brückenzweige sind je mit einer Phase U bzw. V bzw. W einer Drehfeldmaschine 4 in Form einer permanenterregten Synchronmaschine (PMSM) 4 elektrisch verbunden.
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Die Drehfeldmaschine 4 ist zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug vorgesehen, insbesondere zur Verwendung mit einer Servolenkung. Die Drehfeldmaschine 4 weist einen Stator mit einer Ständerwicklung, insbesondere mit den drei Wicklungssträngen U, V, W auf, welche vorzugsweise symmetrisch gewickelt und um 120 Grad versetzt angeordnet sind, und weiterhin insbesondere einen mit Permanentmagneten bestückten Rotor.
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Der in 1 gezeigte Wechselrichter 1 veranschaulicht – mittels strichpunktierter Linien – beispielhaft einen möglichen Kurzschlusszustand mit einem Kurzschluss 5 an einem ersten Schalter SUH eines ersten Brückenzweigs und einem Kurzschluss 5 an einem zweiten Schalter SVL eines zweiten Brückenzweigs, d. h. die Schaltstrecken der Schalter SUH, SVL sind dauerhaft elektrisch leitfähig bzw. niederohmig. Für einen Kurzschlusszustand derartiger Charakteristik, d. h. umfassend einen Kurzschluss 5 eines Schalters einer ersten Phase, z. B. U, und einen Kurzschluss 5 eines Schalters einer zweiten Phase, z. B. V, kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Anwendung gelangen.
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2 zeigt nunmehr ein Antriebssystem 6 zum Betrieb der Drehfeldmaschine 4, welches eine Reglerstruktur 7 aufweist, welche bei Eintritt eines wie oben beschriebenen Kurzschlusszustands insbesondere in einen Steuerbetriebsmodus überwechseln bzw. umschalten kann. Vorliegend ist die Reglerstruktur 7 des Antriebssystems 6 gemäß 2, welche den fehlerfreien bzw. Normalbetrieb regelt, für den Kurzschlusszustand bzw. zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorteilhaft auf eine Steuerstruktur 8 gemäß 3 umschaltbar.
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Für den Normalbetriebsfall ist die Reglerstruktur 7 zur feldorientierten Regelung im Zuge des Betriebs der Drehfeldmaschine 4 ausgebildet, wobei erste PWM-Vorgabewerte PWM1, PWM2, PWM3 für den Wechselrichter 1 mittels eines PWM-Generators 9 basierend auf Referenzwerten bzw. Sollstromgrößen Isd*, Isq*, welche im d, q-Zweigrößensystem vorgegeben werden, und unter Berücksichtigung tatsächlicher, gemessener Phasenströme Is1, Is2, Is3 generiert werden. Zur Ermittlung der Phasenströme Is1, Is2, Is3 werden Stromsensoren 10 verwendet, um eine möglichst exakte Regelung zu ermöglichen. Mittels der generierten ersten PWM-Vorgabewerte PWM1, PWM2, PWM3 wird der Wechselrichter 1 angesteuert bzw. über dessen Brückenabgriffe die drei Phasen U, V, W der Drehfeldmaschine 4.
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Im Zuge der Umschaltung, welche durch eine Leistungsschalter-Überwachungseinrichtung, z. B. Pfeil A in 3, getriggert wird, wird unter anderem die Stromsensorik 10 der Reglerstruktur 7 abgeschaltet, vgl. 2 und 3, so dass eine Rückkopplung von Ist-Werten Is1, Is2, Is3 an einen Eingang entfällt.
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Das erfindungsgemäße Antriebssystem 6 kann hiernach das Verfahren mit der bereitgestellten Steuerstruktur 8 ausführen. Weitere Merkmale der Reglerstruktur 7 sind nachfolgend im Zusammenhang mit 3 noch näher beschrieben.
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Die Steuerstruktur 8 gemäß 3 ist zur feldorientierten Steuerung (FOS), insbesondere mit einstellbarer Dynamik ausgebildet. Die Steuerstruktur 8 des Antriebssystems 6 gemäß 4 nutzt einen Positionsgeber 11 bzw. Positionssensor der Reglerstruktur 7, z. B. in Form eines Inkrementalgebers oder eines Resolvers, welcher der Ermittlung der mechanischen Winkelgeschwindigkeit des Rotors bzw. Polrades der Drehfeldmaschine 4 dient. Der Positionsgeber 11 liefert z. B. ein Positionssignal in Form eines Winkelsignals, z. B. den mechanischen Winkel θmech, welchen der Rotor z. B. mit einem Bezugspunkt auf dem Stator der Drehfeldmaschine 4 einschließt.
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Die Steuerstruktur 8 weist weiterhin eine erste Funktionseinheit 12, welche mittels eines Mikrocontrollers oder eines Mikrocomputers der Reglerstruktur 7 gebildet sein kann, auf, wobei die erste Funktionseinheit 12 dazu vorgesehen ist, insbesondere unter Berücksichtigung einer tatsächlichen, ermittelten elektrischen Winkelgeschwindigkeit ωel des Rotors sowie vorgegebenen d, q-Stromkomponenten bzw. Referenzgrößen Spannungsvorgaben bzw. Sollspannungswerte für eine (Stator-)Längsspannungskomponente bzw. d-Spannungskomponente und eine (Stator-)Querspannungskomponente bzw. q-Spannungskomponente jeweils im d, q-Zweigrößensystem mittels jeweiliger FOS-Algorithmen zu ermitteln und bereit zu stellen. Das d, q-Zweigrößensystem bezeichnet dabei ein Koordinatensystem, welches auf bekannte Weise mit dem Rotor umläuft.
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Die erste Funktionseinheit 12 weist einen Eingang 13 auf, welchem die Sollstromkomponenten Sollquerstrom Isq und Solllängsstrom Isd des jeweiligen aktuellen Abtastschritts, vorliegend gekennzeichnet durch die Indizierung _k, im d, q-Zweigrößensystem, als Eingangsgrößen bzw. Vorgaben zuführbar sind, um ein für den Normalbetrieb gewünschtes Drehmoment an der Drehfeldmaschine 4 abhängig von ihrer Drehzahl via des Sollquerstroms Isd_k und des Solllängs-stroms Isq_k im jeweiligen Abtastschritt der Dauer T einzustellen. Die Sollstromvorgaben Isd_k, Isq_k werden z. B. aufgrund eines Fahrerwunsches vorgegeben.
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Weiterhin weist die erste Funktionseinheit 12 einen Eingang 14 auf, an welchem als zusätzliche Eingangsgröße die tatsächliche elektrische Winkelgeschwindigkeit ωel des Rotors zur Verfügung gestellt wird. Die elektrische Winkelgeschwindigkeit ωel wird basierend auf dem ermittelten mechanischen Winkel θmech z. B. durch Betrachtung der zeitlichen Änderung des mechanischen Winkels θmech entsprechend, i. e. basierend auf der Winkelinformation des Positionsgebers 11, als auch in Abhängigkeit der Polpaarzahl Zp auf bekannte Weise ermittelt. Eine dazu entsprechend ausgebildete zweite Funktionseinheit 15 kann z. B. Teil des Positionssensors 11 oder alternativ getrennt davon gebildet sein, z. B. integral mit der ersten Funktionseinheit 12. Der Eingang 14 ist z. B. mit einem Ausgang der zweiten Funktionseinheit 15 verbunden, z. B. mittels einer elektrischen Verbindungsleitung 16.
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Die erste Funktionseinheit
12 ist erfindungsgemäß zur Ermittlung von Sollspannungskomponenten U
sd_k, U
sq_k im d, q-Zweigrößensystem in einem aktuellen Abtastschritt ausgebildet, wozu im jeweiligen aktuellen bzw. durchzuführenden Abtastschritt die Gleichung A) für die (Stator-)Solllängsspannungskomponente:
und Gleichung B) für die (Stator-)Sollquerspannungskomponente
gelöst werden.
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Die ermittelten Sollspannungen Usd_k, Usq_k werden an einem Ausgang 17 der ersten Funktionseinheit 12 bereitgestellt. Die Gleichungen A) und B) sind z. B. in einem Festspeicher der ersten Funktionseinheit 12 hinterlegt oder werden z. B. bedarfsabhängig in einen volatilen Speicher geladen, auf welchen die erste Funktionseinheit 12 zugreift.
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In den Gleichungen A) und B) bezeichnet die Indizierung _k die Größen des aktuellen und _k – 1 die Größen des vorhergehenden Abtastschritts der Dauer T und s den Statorbezug, d. h. eine Größe betreffend den Stator der Drehfeldmaschine 4. Usd_k bzw. Usd_k – 1 bezeichnen die Solllängsspannungskomponente, Usq_k bzw. Usq_k – 1 die Sollquerspannungskomponente, d. h. jeweils Vorgaben für z. B. weitere Funktionseinheiten des Antriebssystems 6 bzw. zur Ansteuerung der Drehfeldmaschine 4.
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TEd bezeichnet eine Zeitkonstante resultierend aus Lsd/R und Lsd die Längskomponente der Induktivität der Ständer- bzw. Statorwicklung, TEq eine Zeitkonstante resultierend aus Lsq/R und Lsq die Querkomponente der Induktivität der Statorwicklung, Isd_k bzw. Isd_k – 1 die vorgegebene Solllängsstromkomponente, Isq_k bzw. Isq_k – 1 die vorgegebene Sollquerstromkomponente, R den ohmschen Wicklungswiderstand der Statorwicklung, ωel die elektrische Winkelgeschwindigkeit und Ψωel die als konstant angenommene Polrad- bzw. Rotorspannung für einen insbesondere sehr kleinen bzw. kurzen Abtastschritt der Dauer T, wobei Ψ den Polradfluss darstellt. Die Polradspannung Ψωel wird z. B. mittels hinterlegter Kennlinien ermittelt.
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Der Wicklungswiderstand R ist z. B. hinterlegt oder wird im Einzelfall entsprechend der jeweiligen Drehfeldmaschine 4 vorgegeben, z. B. ebenfalls in einem Speicher für die erste Funktionseinheit 12 hinterlegt. Die Polradspannung Ψωel wird als konstant angenommen, da im Normalfall die mechanische Zeitkonstante der Drehfeldmaschine 4 größer ist als die elektrische Zeitkonstante. Die Drehzahl kann während der schnellen Änderung des Stromes als konstant angesehen werden.
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Die d, q-Stromsollwerte bzw. Sollstromkomponenten Isd_k – 1 und Isq_k – 1 des jeweils vorangegangenen Abtastschritts, welche zum Lösen der Gleichung A) und B) in einem gegenwärtigen Abtastschritt _k erforderlich sind, werden z. B. ebenfalls in einem Speicher für die erste Funktionseinheit 12 hinterlegt. Die Hinterlegung und ein Zugriff auf die gespeicherten Werte werden insbesondere von der ersten Funktionseinheit 12 veranlasst. Der Speicher ist z. B. ein volatiler bzw. ein RAM-Speicher.
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Gemäß der Gleichungen A) und B) kann die Dynamik einer feldorientierten Steuerung, FOS, welche mittels der ersten zuschaltbaren Funktionseinheit 12 der Reglerstruktur 7 realisierbar ist bzw. ermöglicht wird, hierbei vorteilhaft wahlfrei über die Zeitkonstanten T1 und T2 eingestellt werden, z. B. durch zusätzliche Übertragungsglieder. Die Zeitkonstanten TEd und TEq der Strecke können somit vorteilhaft kompensiert werden. Eine Rückkopplung von Ist-Werten der Längs- und Querstromkomponenten an einen Eingang zum Zwecke des Soll-/Ist-Vergleichs ist – im Gegensatz zu der feldorientierten Regelung, FOR, – nunmehr nicht länger erforderlich, so dass geeignete Sollgrößen für den Weiterbetrieb der Drehfeldmaschine 4 im Kurzschlusszustand nach Abschaltung der Stromsensorik 10 weiterhin erhältlich sind.
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Die Steuerstruktur 8 weist weiterhin z. B. eine dritte Funktionseinheit 18 auf, welche dazu vorgesehen ist, die von der ersten Funktionseinheit 12 bereitgestellten, rotorfesten d, q-Sollspannungskomponenten Usd_k, Usq_k, insbesondere mittels einer inversen Park-Transformation, in statorfeste Stellgrößen Us1, Us2, Us3 umzuwandeln, z. B. ebenfalls innerhalb des jeweiligen aktuellen Abtastschritts.
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Die dritte Funktionseinheit 18 weist einen Eingang 19 auf, welcher mit dem Ausgang 17 der ersten Funktionseinheit 12 in Verbindung steht, z. B. über elektrische Verbindungsleitungen. Die der ersten Funktionseinheit 12 insbesondere nachgeordnete dritte Funktionseinheit 18, ist insbesondere als Transformationseinheit ausgebildet, welche z. B. in vorstehend beschriebene erste Funktionseinheit 12 zum Lösen der Gleichung A) und B) integriert ist oder alternativ z. B. mittels einer weiteren, davon getrennten Funktionseinheit gebildet ist, z. B. in Form einer elektronischen Schaltung, z. B. eines Mikrocontrollers oder Mikrocomputers.
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Zur Ermittlung der Sollspannungswerte Us1, Us2, Us3 wird der dritten Funktionseinheit 18 ebenfalls eine Winkelinformation zur Verfügung gestellt, i. e. der tatsächliche elektrische Winkel θel des Rotors resultierend aus dem mechanischen Winkel in Abhängigkeit der Polpaarzahl Zp mitgeteilt. Diese Größe wird von einer weiteren, vierten Funktionseinheit 20, alternativ z. B. von der zweiten Funktionseinheit 15, z. B. basierend auf der Winkelinformation des Positionssensors 11 auf an sich bekannte Weise ermittelt und z. B. einem weiteren Eingang 21 der dritten Funktionseinheit 18 zur Verfügung gestellt, welcher mit einem Ausgang der vierten Funktionseinheit 20 in Verbindung steht.
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Basierend auf den von der dritten Funktionseinheit 18 an einem Ausgang 22 ausgegebenen Sollspannungen Us1, Us2, Us3 werden anschließend erste PWM-Vorgabewerte PWM1, PWM2, PWM3 generiert, i. e. für die Phasen U, V, W, welche insoweit mit Werten korrespondieren, mit welchen die Drehfeldmaschine 4 im Normalbetriebsfall ordnungsgemäß betreibbar wäre.
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Die Umwandlung der Sollspannungswerte Us1, Us2, Us3 zu ersten PWM-Vorgabewerten PWM1, PWM2, PWM3 erfolgt z. B. durch eine fünfte Funktionseinheit in Form des PWM-Generators 9, welcher als Vektormodulator bzw. Raumzeiger-Pulsweitenmodulator gebildet ist und welchem zudem die Gleichspannung Udc des Zwischenkreises des Wechselrichters 1 als weitere Eingangsgröße zugeführt wird, i. e. an einen Eingang 23. Die Sollspannungswerte Us1, Us2, Us3 liegen an einem Eingang 24 der fünften Funktionseinheit 9 an, die ersten PWM-Vorgabewerte PWM1, PWM2, PWM3 stehen an einem Ausgang 25 zur Verfügung. Die fünfte Funktionseinheit 9 ist z. B. in eine der vorstehend beschriebenen Funktionseinheiten 12, 18, ... integriert oder z. B. alternativ davon getrennt gebildet.
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Mit dem Ausgang 25 der fünften Funktionseinheit 9 verbunden ist der Eingang 26 einer sechsten Funktionseinheit 27, welche im Zuge des Umschaltens der Reglerstruktur 7 auf den Steuer-Betriebsmodus zugeschaltet wird und ausgangsseitig den Wechselrichter 1 ansteuert, i. e. dessen Treiberstufe.
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Die sechste Funktionseinheit 27, welche zur PWM-Modulation bereitgestellt ist, ist dazu ausgebildet, in Abhängigkeit der Kurzschlussscharakteristik auf einen vorbestimmten Wert gesetzte, neue PWM-Vorgabewerte PWM1neu, PWM2neu anstelle der ersten PWM-Vorgabewerte PWM1, PWM2 für die je kurzschlussbehaftete erste und zweite Phase bereitzustellen, i. e. ausgangsseitig, und für die weitere, intakte Phase der Drehfeldmaschine 4 optimierte PWM-Vorgabewerte PWM3neu zu ermitteln und anstelle der ersten PWM-Vorgabewerte PWM3 für die intakte Phase bereitzustellen, insbesondere je für die Dauer des Kurzschlusszustands.
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Jeweilige neue PWM1neu, PWM2neu und optimierte PWM3neu PWM-Vorgabewerte werden von der Funktionseinheit 27 an einem Ausgang 28 für den Wechselrichter 4 bereitgestellt, i. e. je für den aktuell zu stellenden Spannungsvektor bzw. den Abtastschritt.
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Die sechste Funktionseinheit 27 ist mittels einer elektronischen Schaltung in Form eines Mikrocontrollers realisiert, kann allgemein jedoch z. B. in eine der vorstehend beschriebenen Funktionseinheiten 12, 18 integriert oder z. B. alternativ davon getrennt gebildet sein, z. B. auch mittels einer Software.
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Nachfolgend wird das Verfahren, welches zur Iterativen Ausführung vorgesehen ist, anhand von 4 näher erläutert.
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Über die Überwachungseinrichtung 17 wird seitens des Wechselrichters 4 ein Kurzschluss- bzw. ShortFlag, i. e. eine Fehlerinformation, geliefert, insbesondere regelmäßig, welche nachfolgend auf das Vorliegen einer Mehrzahl von Kurzschlüssen 5 an den Leistungsschaltern SUH ... SWL hin untersucht wird, Bezugszeichen 29. Bei ordnungsgemäßem Zustand, kann das Antriebssystem 6 den mittels der Reglerstruktur 7 durchgeführten feldorientiert geregelten Betrieb der Drehfeldmaschine 4 fortsetzen, Bezugszeichen 30. Erste PWM-Vorgabewerte PWM1, PWM2, PWM3 zum Betrieb der Drehfeldmaschine 4 werden mittels der Reglerstruktur 7, FOR, generiert.
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Werden Kurzschlüsse 5, insbesondere der vorgesehenen Charakteristik, erkannt, wird durch das Antriebssystem 6 ein Umschalten auf die Steuerstruktur 8 zur feldorientierten Steuerung, FOS, veranlasst, Bezugszeichen 31, im Rahmen dessen die Stromsensorik 10 abgeschaltet wird, und die Funktionseinheiten 12 und 27 weiterhin in Betrieb gesetzt werden. Die Funktionseinheit 27 wertet daraufhin bevorzugt das Short-Flag dahingehend aus, welche für das Verfahren maßgebliche Kurzschlusscharakteristik vorliegt, Bezugszeichen 32.
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In Abhängigkeit der identifizierten Charakteristik werden nunmehr auf einen vorbestimmten Wert gesetzte, neue PWM-Vorgabewerte PWM1neu, PWM2neu anstelle der ersten PWM-Vorgabewerte PWM1, PWM2 für die erste und zweite je als kurzschlussbehaftet erkannte Phase, bereitgestellt, während für die weitere, als intakt erkannte Phase der Drehfeldmaschine 4 ein optimierter PWM-Vorgabewert PWM3neu ermittelt und anstelle des ersten PWM-Vorgabewertes PWM3 für die intakte Phase bereitgestellt wird, Bezugszeichen 33. Der optimierte Vorgabewert PWM3neu und die neuen PWM-Vorgabewerte PWM1neu, PWM2neu können nachfolgend an den Wechselrichter 1 ausgegeben werden, Bezugszeichen 34.
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Hiernach werden für den Fall, dass die kurzgeschlossenen zwei Leistungsschalter SUH ... SWL je High-Side-Schalter sind, die neuen PWM-Vorgabewerte PWM1neu, PWM2neu für deren Phase je auf 100% gesetzt und der optimierte PWM-Vorgabewert gemäß einer ersten Gleichung ermittelt, i. e. gemäß Gleichung 1): PWM3neu = 0,5 ((PWM1neu – PWM1) + (PWM2neu – PWM2))
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Für den Fall, dass die kurzgeschlossenen zwei Leistungsschalter SUH ... SWL je Low-Side-Schalter sind, werden die neuen PWM-Vorgabewerte PWM1neu, PWM2neu für deren Phase je auf 0% gesetzt und der optimierte PWM-Vorgabewert gemäß einer zweiten Gleichung ermittelt, i. e. gemäß Gleichung 2): PWM3neu = 0,5 ((PWM1 – PWM1neu) + (PWM2- PWM2neu))
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Für den Fall, dass die kurzgeschlossenen zwei Leistungsschalter SUH ... SWL ein High-Side-Schalter und ein Low-Side-Schalter sind, wird der neue PWM-Vorgabewert PWM1neu für die Phase mit dem kurzgeschlossenen High-Side-Schalter je auf 100% und der neue PWM-Vorgabewert PWM2neu für die Phase mit dem kurzgeschlossenen Low-Side-Schalter je auf 0% gesetzt und der optimierte PWM-Vorgabewert gemäß einer dritten Gleichung ermittelt, i. e. entweder nach Gleichung 3a): PWM3neu = (PWM1neu – PWM1) + PWM3 unter der Bedingung 1), dass (PWM1neu – PWM1) > (PWM2 – PWM2neu))
oder nach Gleichung 3b): PWM3neu = (PWM2 – PWM2neu) + PWM3 unter der Bedingung 2), dass (PWM1neu – PWM1) ≤ (PWM2 – PWM2neu))
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In den Gleichungen 1) bis 3b) bezeichnet PWM3neu einen optimierten PWM-Vorgabewert für die weitere bzw. intakte Phase und PWM3 einen ersten PWM-Vorgabewert für dieselbe Phase, PWM1neu den neuen PWM-Vorgabewert für die erste Phase mit einem kurzgeschlossenen Leistungsschalter und PWM1 einen ersten PWM-Vorgabewert für dieselbe Phase und PWM2neu den neuen Vorgabewert für die zweite Phase mit einem kurzgeschlossenen Leistungsschalter und PWM2 einen ersten PWM-Vorgabewert für dieselbe, i. e. zweite, Phase.
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Vorgesehen im Rahmen des vorgeschlagenen Verfahrens hierbei weiterhin, die optimierten PWM-Vorgabewerte PWM3neu in Abhängigkeit einer Schwellwertüberschreitung als limitierte PWM-Vorgabewerte zu ermitteln und auszugeben bzw. bereitzustellen. Bevorzugt wird der optimierte PWM-Vorgabewert auf 100% oder 0% gesetzt bereitgestellt, wenn diese Grenze über- bzw. unterschritten wird.
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Durch die Erfindung wird ermöglicht, dass eine extreme Situation, bei welcher zwei Halbleiterschalter ausfallen, noch beherrschbar ist. Sternpunktrelais oder Phasentrenner können eingespart werden, was gerade bei hohen Stückzahlen eine erheblichen Minderaufwand bedeutet. Bauvolumen kann vorteilhaft reduziert werden. Die Verluste können reduziert, der Wirkungsgrad erhöht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pulswechselrichter
- 2
- Zwischenkreis
- 3
- Zwischenkreiskondensator
- 4
- Drehfeldmaschine
- 5
- Kurzschluss
- 6
- Antriebssystem
- 7
- Reglerstruktur
- 8
- Steuerstruktur
- 9
- fünfte Funktionseinheit
- 10
- Stromsensorik
- 11
- Geber
- 12
- erste Funktionseinheit
- 13
- Eingang 12
- 14
- weiterer Eingang 12
- 15
- zweite Funktionseinheit
- 16
- Verbindungsleitung
- 17
- Ausgang 12
- 18
- dritte Funktionseinheit
- 19
- Eingang 18
- 20
- vierte Funktionseinheit
- 21
- weiterer Eingang 18
- 22
- Ausgang 18
- 23
- Eingang 9
- 24
- weiterer Eingang 9
- 25
- Ausgang 9
- 26
- Eingang 27
- 27
- Sechste Funktionseinheit
- 28
- Ausgang 27
- 29
- Auswertung Kurzschlüsse
- 30
- Weiterbetrieb mit FOR
- 31
- Umschaltung auf FOS
- 32
- Auswertung Charakteristik
- 33
- Bereitstellung neue/optimierte PWM-Vorgabewerte
- A
- Überwachung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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