DE102011121301A1

DE102011121301A1 - Medizinisch-technisches Hilfsmittel in Form eines modifizierten Schuhs zur sicheren Vermeidung von Druckstellen und Wunden an den Füßen immobiler Menschen

Info

Publication number: DE102011121301A1
Application number: DE201110121301
Authority: DE
Inventors: wird später genannt werden Erfinder
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2011-12-15
Filing date: 2011-12-15
Publication date: 2013-06-20

Abstract

Hilfsmittel zum Schutz von empfindlichen Bereichen und zur Verhinderung von Druckstellen an den Füßen immobiler und mobiler Menschen, dadurch gekennzeichnet, dass das Hilfsmittel als Konstruktionsprinzip den Fuß formschlüssig umschließt und aus einem weichen und elastischen Material besteht, das über den zu schützenden empfindlichen Stellen Aussparungen aufweist, die in ihrem Randbereich durch Materialdicke und Materialgestaltung den Druck der Unterlage oder einer anderen Kontaktfläche auf die zu schützenden Bereiche verhindern und ihn gleichmäßig in die Umgebung der zu schützenden Bereiche einleiten.

Description

Die Erfindung ist ein medizinisch-technisches Hilfsmittel in Form eines modifizierten Schuhs bzw. Strumpfes zur sicheren Vermeidung von Druckstellen und Wunden (Decubiti) an den prominenten Stellen der Füßen immobiler, z. B. bettlägeriger oder im Rollstuhl sitzender Menschen und/oder zum Schutz von Wunden oder anderen empfindlichen Bereichen auch an den Füßen mobiler, d. h. gehender Menschen.
Bisher gibt es für diesen, besonders in der Alten- und Krankenpflege sehr häufig vorkommenden Problembereich keine wirklich guten, d. h. die Druckstellen zuverlässig verhindernden Lösungen. Die noch überwiegend übliche einfache Polsterung der gefährdeten Fußbereiche (Ferse, Knöchel, Groß- und Kleinzehenballen) z. B. durch Kissen oder sogenannte „Fellschuhe”, erreicht meist keine ausreichende Verhinderung von Druckstellen, da die genannten kritischen Stellen durch Polsterung nicht oder nur unzureichend entlastet werden. Zudem sind sie empfindlich gegen unruhige und unkontrolliert bewegte Füße. Die Vorrichtungen bzw. Hilfsmittel zur Freilagerung der Füße sind oft unbequem und führen teilweise zu einer unangemessenen Zwangshaltung der betroffenen Menschen.
Die oben beschriebene Problematik wird auch bereits in der Patentschrift DE 10 2005 037 077 dargestellt und als lösungsbedürftig erkannt. Das darin vorgestellte und patentierte Hilfsmittel beruht auf dem Prinzip der Fersenfreilagerung, hat aber konstruktionsbedingt einige Nachteile und bleibt in seinen Einsatzmöglichkeiten deutlich hinter der hier gezeigten Lösung zurück.
Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, eine wirkungsvolle und bequeme, breit einsetzbare und zuverlässige Möglichkeit zur Vermeidung o. g. Fußschädigungen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Hilfsmittel gelöst, wie sie auf den beiliegenden Zeichnungen 1 und 2 am Beispiel des Fußes dargestellt ist. Der Fuß – oder auch andere druckgefährdete Körperteile – wird formschlüssig mit einem geeigneten weichen und elastischen Material umgeben, das das besondere, erfindungsgemäße Konstruktionsmerkmal aufweist, an den prominenten und damit besonders druckgefährdeten Stellen wie Ferse (1), Knöchel (2) sowie Großzehenballen (3) Aussparungen zu haben, die in ihrem Randbereich konstruktiv so ausgestaltete Materialverdickungen aufweisen, dass die gefährdeten Stellen nicht mehr mit der Unterlage in Berührung kommen und die Auflagekraft ganz gleichmäßig und damit nicht mehr hautschädigend um die sensiblen Bezirke herum eingeleitet wird. Zusätzliche Materialaussparungen (4) können z. B. zur Belüftung oder auch nur nach gestalterischen Kriterien angebracht werden.
Durch die formschlüssige, eng am Fuß anliegende Gestalt des Hilfsmittels erhält diese die Form eines modifizierten Schuhes bzw. eines Strumpfes, die jede – auch unkontrollierte – Bewegung mitmacht und in jeder geänderten Fußhaltung die Aufgabe der gewünschten Druckentlastung zuverlässig erfüllt.
Als bevorzugtes Material zur Herstellung des erfindungsgemäßen Hilfsmittels soll ein Polyurethan-Gel benutzt werden, auf das ein Polyurethan-Lack als Oberfläche aufgebracht wird, deren Herstellung und Verwendung in EP 1 313 783 beschrieben ist. Das Polyurethan-Gel ist aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften besonders geeignet, eine gleichmäßige Druckverteilung zu erreichen, die Oberfläche ist hautfreundlich und schafft einen hohen Tragekomfort. Durch die elastischen Eigenschaften des Materials ist es möglich den „Schuh” als Ganzes und ohne zusätzlichen Verschlussmechanismus über den Fuß zu ziehen. Es können aber auch als Konstruktionsvariante z. B. für vorgeschädigte oder operierte Füße zusätzliche Einschnitte und Öffnungen mit einem geeigneten Verschlussmechanismus (z. B. Klettband) angebracht werden. In einer weiteren Konstruktionsvariante ist es möglich, für gehende Menschen eine Sohle am Hilfsmittel vorzusehen und durch das bevorzugte Herstellungsverfahren leicht zu integrieren.
Das Polyurethan-Gel als bevorzugtes Herstellungsmaterial hat darüber hinaus die Eigenschaft, dass individuell notwendige zusätzliche Aussparungen z. B. über Wunden rasch nachträglich angebracht werden können, ohne das Hilfsmittel zu destabilisieren oder das erfindungsgemäße Konstruktionsprinzip ändern zu müssen.
Nicht zuletzt ermöglicht das System Polyurethan-Gel/Polyurethan-Lack durch seine optischen und haptischen Eigenschaften eine hohe ästhetische Qualität und damit eine große Akzeptanz bei den Trägern.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102005037077 [0003]
EP 1313783 [0007]

Claims

Hilfsmittel zum Schutz von empfindlichen Bereichen und zur Verhinderung von Druckstellen an den Füßen immobiler und mobiler Menschen, dadurch gekennzeichnet, dass das Hilfsmittel als Konstruktionsprinzip den Fuß formschlüssig umschließt und aus einem weichen und elastischen Material besteht, das über den zu schützenden empfindlichen Stellen Aussparungen aufweist, die in ihrem Randbereich durch Materialdicke und Materialgestaltung den Druck der Unterlage oder einer anderen Kontaktfläche auf die zu schützenden Bereiche verhindern und ihn gleichmäßig in die Umgebung der zu schützenden Bereiche einleiten.
Hilfsmittel gemäß Anspruch 1. 4das weiche und elastische Herstellungsmaterial vorzugsweise Polyurethan-Gele sein sollen, deren Oberflächen mit einem Polyurethan-Lack beschichtet sind und deren Herstellung und Verwendung in EP 1 313 783 beschrieben ist.
Verwendung der Konstruktionsmerkmale des Hilfsmittels nach Anspruch 1. und der bevorzugten Herstellungsmaterialien und Herstellungsverfahren nach Anspruch 2. auch für schutzbedürftige Regionen anderer Körperteile