-
Die Erfindung betrifft ein Cabriolet-Verdeck mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
-
Ein derartiges Cabriolet-Verdeck ist aus der Praxis bekannt und stellt ein umwandelbares Dach eines als Cabriolet ausgebildeten Kraftfahrzeuges dar. Cabriolet-Verdecke umfassen in der Regel ein Verdeckgestänge, das zwischen einer Schließstellung, in der ein Fahrzeuginnenraum überdeckt ist, und einer Freigabestellung verstellbar ist, in der der Fahrzeuginnenraum nach oben freigegeben ist. Das Verdeckgestänge dient bei einem als so genanntes Softtop ausgebildeten Verdeck zum Aufspannen eines faltbaren Verdeckstoffes bzw. Verdeckbezugs, der die Außenseite des Daches bildet. Bei einem als so genanntes Hardtop ausgebildeten Verdeck dient das Verdeckgestänge zum Verschwenken starrer Dachsegmente, die in der Schließstellung den Fahrzeuginnenraum überdeckend in Fahrzeuglängsrichtung betrachtet hintereinander angeordnet sind und in der Freigabestellung in gestapelter Weise in einem heckseitigen Verdeckablagekasten abgelegt sind. Das Verdeckgestänge umfasst bezogen auf eine vertikale Fahrzeuglängsmittelebene beidseits jeweils eine Lenkeranordnung, die über einen Hauptlenker und eine Hauptsäule an einem fahrzeugfesten Hauptlager schwenkbar gelagert ist. Die jeweilige Lenkeranordnung umfasst bei bekannten Cabriolet-Verdecken des Weiteren einen einen Dachrahmenabschnitt bildenden Mittellenker, der zusammen mit der Hauptsäule, dem Hauptlenker und dem Hauptlager ein Viergelenk bildet. Bugseitig von dem Mittellenker ist in der Schließstellung des Verdeckgestänges ein Frontlenker angeordnet, der mittels einer Verschlusseinrichtung an einem vorderen Windlauf bzw. einem Rahmen einer Windschutzscheibe des betreffenden Fahrzeugs festlegbar ist. Die beidseits angeordneten Frontlenker sind des Weiteren in der Regel über einen Frontspiegel bzw. eine Dachspitze miteinander verbunden, die in der Schließstellung des Verdeckgestänges an den vorderen Windlauf des betreffenden Fahrzeugs grenzt.
-
Wenn das Cabriolet-Verdeck als so genanntes Finnenverdeck ausgebildet ist, ist an dem Mittellenker im heckseitigen Endbereich mindestens ein Hecklenker angelenkt, der einen Träger für eine Finne, das heißt einen heckseitig vorstehenden Verdeckabschnitt trägt. Zur Sicherung der Schließstellung weist das bekannte Cabriolet-Verdeck eine Verschlusseinrichtung auf, die den Frontlenker an dem vorderen Windlauf sichert. Des Weiteren umfasst die Verschlusseinrichtung Mittel, um den Hecklenker gegen ein Verschwenken gegenüber dem Mittellenker zu sichern. Ferner sind Antriebseinrichtungen zum Verschwenken des Frontlenkers gegenüber dem Mittellenker und zum Verschwenken des Hecklenkers gegenüber dem Mittellenker vorgesehen.
-
Bei dem vorstehend beschriebenen Cabriolet-Verdeck besteht der Nachteil, dass für die Verschlusseinrichtungen und die Betätigungseinrichtungen für den Frontlenker und den Hecklenker getrennte Antriebe vorgesehen sind. Dies ist bauraumintensiv und führt auch zu erhöhten Kosten des Verdecks.
-
Ferner ist aus der Druckschrift
DE 10 2008 006 272 A1 ein Cabriolet-Verdeck bekannt, das ein Verdeckgestänge aufweist, welches bezogen auf eine vertikale Verdecklängsmittelebene beidseits jeweils einen Dachlenker aufweist, an den über eine Hebelmechanik ein Frontlenker angelenkt ist. Heckseitig ist der Dachlenker mit einem Hauptlenker und einer Hauptsäule verbunden, die im Bereich eines Hauptlagers schwenkbeweglich gelagert sind. Zudem weist das Verdeckgestänge eine Verschlusseinrichtung für den Frontlenker auf.
-
Aus der Druckschrift
DE 103 58 960 B3 ist Cabriolet-Verdeck mit einer Verriegelungseinrichtung zum Verriegeln von Dachteilen bekannt. Die Verriegelungseinrichtung umfasst ein Stellglied, das in das Verdeckgestänge integriert ist und sowohl einen Frontverschluss als auch einen Heckverschluss betätigt.
-
Aus der Druckschrift
EP 1 325 826 A1 ist ein Finnenverdeck eines Cabriolet-Fahrzeugs bekannt. Dieses Verdeck umfasst ein Verdeckgestänge, mittels dessen heckseitige Verdeckstoffspannbügel, Finnenlenker und auch Rahmenelemente einer Heckscheibe betätigt werden können.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Cabriolet-Verdeck der einleitend genannten Gattung mit einer optimiert ausgelegten Verschluss- und Betätigungseinrichtung zu schaffen.
-
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das Cabriolet-Verdeck mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Der Kern der Erfindung besteht mithin darin, dass die Verschluss- und Betätigungseinrichtung nur noch eine einzige Antriebseinrichtung umfasst. Diese dient sowohl zum Antrieb bzw. zur Betätigung des Frontlenkers und des Hecklenkers als auch zur Betätigung des Frontverschlusses und des Heckverschlusses. Eine einzige Antriebseinrichtung führt also eine Vielzahl von Funktionen aus. Daraus resultiert gegenüber dem Stand der Technik eine Einsparung von erforderlichem Bauraum und damit auch eine Gewichtsreduzierung. Dies hat auch Kostenvorteile.
-
Der Frontlenker des Cabriolet-Verdecks nach der Erfindung stellt beispielsweise einen Dachspitzen- bzw. Frontspriegelträger dar, so dass die beidseits der vertikalen Fahrzeuglängsmittelebene angeordneten Frontlenker über die Dachspitze bzw. den Frontspriegel miteinander verbunden sind. Der Hecklenker dient insbesondere zum Verstellen eines Finnenträgers, der an dem dem Mittellenker abgewandten Endbereich des Hecklenkers angeordnet ist und der eine Finne, d. h. eine heckseitige Verdeckspitze trägt.
-
Zur stabilen Lagerung des Finnenträgers weisen die beidseits angeordneten Lenkeranordnungen jeweils vorzugsweise zwei Hecklenker auf, an denen unter Ausbildung eines Viergelenks der jeweilige Finnenträger angelenkt ist. Entsprechend kann auch der Frontlenker über eine geeignete Lenkeranordnung an dem Mittellenker angeordnet sein, und zwar ebenfalls beispielsweise unter Ausbildung einer Viergelenkanordnung.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Cabriolet-Verdecks nach der Erfindung wirkt der Antrieb auf eine an dem Mittellenker angeordnete Verschlusswippe, die über mindestens eine vordere Koppelstange den Frontverschluss und über mindestens eine hintere Koppelstange den Heckverschluss betätigt. Der Antrieb verschwenkt also die Verschlusswippe, welche wiederum die entsprechende Verstellbewegung auf den Frontverschluss und auf den Heckverschluss zu deren Verstellung in Riegelstellung oder in Entriegelungsstellung überträgt. Die Verschlusswippe wirkt also nach Art eines Übersetzungsglieds bzw. eines Verteilers.
-
Zum Antrieb des Frontlenkers und des Hecklenkers wirkt der Antrieb bei einer bevorzugten Ausführungsform des Cabriolet-Verdecks nach der Erfindung auf eine an dem Mittellenker angeordnete Verstellwippe, die über einen vorderen Koppellenker den Frontlenker betätigt und über einen hinteren Koppellenker den Hecklenker betätigt. Auch die Verstellwippe überträgt also das Moment der Antriebseinrichtung auf mehrere angetriebene Organe.
-
Insbesondere ist der Antrieb als Linearantrieb, beispielsweise als Hydraulikzylinder oder elektromechanischer Linearantrieb, ausgebildet. Der Antrieb kann dann zwischen der Verschlusswippe und der Verstellwippe angeordnet sein und diese miteinander verbinden. Ausgehend von der Schließstellung wird dann bei entsprechender mechanischer Steuerung durch Betätigung des Antriebs zunächst die Verschlusswippe betätigt, so dass der Frontverschluss und der Heckverschluss in Entriegelungsstellung gebracht werden. Anschließend kann der Antrieb die Verstellwippe betätigen, so dass über den vorderen Koppellenker der Frontlenker und über den hinteren Koppellenker der Hecklenker gegenüber dem Mittellenker verschwenkt werden. In dieser Betätigungsphase hat die Verschlusswippe einen der Entriegelungsstellung zugeordneten Anschlag erreicht. Grundsätzlich entspricht die Reihenfolge der Verstellung der Verschlusswippe und die Verstellung der Verstellwippe dem Prinzip des geringsten Widerstands. Daher wird aufgrund der sich in Riegelstellung befindlichen Verschlüsse und der dadurch gesperrten Betätigung des Frontlenkers und des Hecklenkers zunächst die Verschlusswippe verstellt. Nach Erreichen des Anschlags der Verschlusswippe und der dann erfolgten Freigabe des Frontlenkers und des Hecklenkers können letztere verstellt werden.
-
Wie oben schon ausgeführt, kann der Frontlenker über eine vordere Viergelenkmechanik mit dem Mittellenker verbunden sein. In diesem Falle ist der vordere Koppellenker vorzugsweise mit einem von zwei Verbindungslenkern der Viergelenkmechanik verbunden, die den Frontlenker und den Mittellenker miteinander verbinden.
-
Um den Hecklenker in der Schließstellung des Verdeckgestänges gegen eine Schwenkbewegung gegenüber dem Mittellenker zu sichern, ist bei einer speziellen Ausführungsform des Cabriolet-Verdecks nach der Erfindung an dem Hecklenker ein Fangbolzen ausgebildet, der in der Schließstellung mit einem Riegelhaken des Heckverschlusses in Eingriff steht. Der Riegelhaken ist der angetriebene Teil des Heckverschlusses, der mittels des einzigen Antriebs der Verschluss- und Betätigungseinrichtung betätigbar ist.
-
Um in der Schließstellung des Verdeckgestänges einen gegenüber dem Fahrzeugaufbau steifen Verdeckaufbau realisieren zu können, ist bei einer speziellen Ausführungsform des Cabriolet-Verdecks nach der Erfindung an einem der Hecklenker ein Riegelhakenabschnitt ausgebildet, der in der Schließstellung mit einem fahrzeugfesten Riegelelement in Eingriff steht, das an einer B-Säule des betreffenden Fahrzeugs ausgebildet sein kann.
-
Bei einer alternativen Ausführungsform des Cabriolet-Verdecks nach der Erfindung ist der Riegelhaken des Heckverschlusses als Doppelhaken ausgebildet, der einerseits mit einem Fangbolzen eines Hecklenkers in Eingriff steht und andererseits mit einem fahrzeugfesten Riegelelement, das beispielsweise an einer B-Säule des betreffenden Fahrzeugs ausgebildet ist, in Eingriff steht.
-
Insbesondere ist der Riegelhakenabschnitt von einem dem Finnenhalter abgewandten Endbereich des betreffenden Hecklenkers gebildet.
-
Um zu verhindern, dass die Verschlusswippe bei einer Betätigung des Frontlenkers und des Hecklenkers in ungewollter Weise verschwenkt wird, ist die Verschlusswippe bei einer speziellen Ausführungsform des Verdecks nach der Erfindung dann bezüglich der Achse des Antriebs in einer Übertotpunktlage angeordnet, so dass ein Verstellen des Frontverschlusses und des Heckverschlusses gesperrt ist. Ein Freigabeglied verschwenkt die Verschlusswippe bei Erreichen einer Endlage des Frontlenkers und des Hecklenkers in eine Untertotpunktlage, in der die Betätigung des Frontverschlusses und des Heckverschlusses freigegeben ist.
-
Um die Übertotpunktlage zu sichern, ist vorzugsweise eine Vorspanneinrichtung, insbesondere eine Feder, wie eine Zugfeder, eine Druckfeder, eine Blattfeder, eine Gasdruckfeder oder dergleichen vorgesehen. Die Vorspanneinrichtung spannt die Verschlusswippe beim Freigeben des Frontverschlusses und des Heckverschlusses nach Überfahren des Totpunktes in die Übertotpunktlage vor. Erst das Freigabeglied kann die Verschlusswippe gegen die Kraft der Vorspanneinrichtung aus der Übertotpunktlage in die Untertotpunktlage verschwenken.
-
Das Freigabeglied ist beispielsweise an einem Koppellenker der Lenkeranordnung angeordnet und führt bei Erreichen einer bestimmten Relativlage des Frontlenkers und des Hecklenkers gegenüber dem Mittellenker auf ein Anschlagelement der Verschlusswippe auf.
-
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
-
Ein Ausführungsbeispiel eines Cabriolet-Verdecks nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine Innenansicht einer Lenkeranordnung eines Verdeckgestänges eines Finnenverdecks nach der Erfindung in dessen Schließstellung;
-
2 eine 1 entsprechende Ansicht nach dem Verstellen von Verschlüssen in Entriegelungsstellung;
-
3 eine 1 entsprechende Ansicht beim Verschwenken einer Dachspitze und einer Finne des Finnenverdecks;
-
4 eine Seitenansicht des Verdeckgestänges in dessen Schließstellung;
-
5 eine 4 entsprechende Ansicht nach dem Verstellen der Verschlüsse in Entriegelungsstellung;
-
6 ebenfalls eine 4 entsprechende Ansicht, jedoch beim Verschwenken der Dachspitze und der Finne;
-
7 eine Seitenansicht eines Frontverschlusses des Verdecks in Riegelstellung;
-
8 den Frontverschluss in Entriegelungsstellung;
-
9 den Frontverschluss während einer ersten Bewegungsphase beim Verschwenken der Dachspitze;
-
10 den Frontverschluss während einer nachfolgenden Bewegungsphase beim Verschwenken der Dachspitze;
-
11 eine Innenansicht der Lenkeranordnung im Bereich der Anbindung eines Mittellenkers an Hauptsäule und Hauptlenker in Schließstellung des Verdeckgestänges;
-
12 eine 11 entsprechende Ansicht, jedoch beim Lösen des Verdeckgestänges von einem fahrzeugfesten Sicherungsbolzen;
-
13 ebenfalls eine 11 entsprechende Ansicht, jedoch nach Lösen des Verdeckgestänges von dem fahrzeugfesten Sicherungsbolzen;
-
14 eine perspektivische Unteransicht des Anbindungsbereichs des Mittellenkers an Hauptsäule und Hauptlenker in Schließstellung des Verdeckgestänges;
-
15 eine 14 entsprechende Ansicht, jedoch nach der Freigabe des Verdeckgestänges gegenüber dem fahrzeugfesten Sicherungsbolzen;
-
16 eine perspektivische Draufsicht auf den Mittellenker in Schließstellung des Verdeckgestänges;
-
17 eine 16 entsprechende Ansicht, jedoch nach der Verstellung des Frontverschlusses und des Heckverschlusses in Entriegelungsstellung;
-
18 ebenfalls eine 16 entsprechende Ansicht, jedoch beim Verschwenken der Dachspitze und der Finne in einer ersten Bewegungsphase;
-
19 ebenfalls eine 16 entsprechende Ansicht, jedoch in einer zweiten Bewegungsphase beim Verstellen der Dachspitze und der Finne;
-
20 eine weitere perspektivische Ansicht des Mittellenkers in der Schließstellung des Gestänges;
-
21 eine 20 entsprechende Ansicht, jedoch nach dem Verstellen der Verschlüsse in Entriegelungsstellung;
-
22 ebenfalls eine 20 entsprechende Ansicht beim Verstellen der Dachspitze und der Finne;
-
23 eine Seitenansicht des Verdeckgestänges in einer ersten Schließphase;
-
24 eine 23 entsprechende Seitenansicht, jedoch in einer zweiten Schließphase;
-
25 eine ebenfalls 23 entsprechende Ansicht, jedoch in einer dritten Schließphase beim Auffahren eines Freigabeglieds auf eine Verschlusswippe;
-
26 eine ebenfalls 23 entsprechende Ansicht, jedoch nach dem Auffahren des Freigabeglieds auf die Verschlusswippe; und
-
27 ebenfalls eine 23 entsprechende Ansicht, jedoch nach dem Verbringen der Verschlüsse in Riegelstellung.
-
In der Zeichnung ist ein umwandelbares Dach eines als Cabriolet ausgebildeten Kraftfahrzeuges dargestellt. Das umwandelbare Dach 10 umfasst ein Verdeckgestänge 12, das zum Aufspannen eines ansonsten nicht näher dargestellten Verdeckbezugs aus einem flexiblen, faltbaren Material dient. Das Verdeckgestänge 12 ist zwischen einer in den 1 und 4 dargestellten, einen Fahrzeuginnenraum des betreffenden Fahrzeugs überspannenden Schließstellung und einer den Fahrzeuginnenraum nach oben freigebenden Freigabestellung verstellbar, in der es in einem heckseitigen Verdeckkasten des Fahrzeugs abgelegt ist.
-
Das Verdeckgestänge 12 umfasst bezogen auf eine vertikale Fahrzeuglängsmittelebene beidseits jeweils eine Lenkeranordnung 14, die an einem jeweiligen, fahrzeugmontierten Hauptlager 16 schwenkbar gelagert ist. Die beidseits angeordneten Lenkeranordnungen 14 sind spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet. Die nachfolgende Beschreibung erfolgt der Übersichtlichkeit halber daher nur anhand der in Fahrtrichtung links angeordneten Lenkeranordnung und kann unmittelbar auf die in Fahrtrichtung rechts angeordnete, entsprechend ausgebildete Lenkeranordnung übertragen werden.
-
Die Lenkeranordnung 14 umfasst einen Hauptlenker 18 und eine Hauptsäule 20, die mittels eines Hydraulikzylinders 22 antreibbar ist, der sich an dem Hauptlager 16 abstützt. Der Hauptlenker 18 und die Hauptsäule 20 sind mit ihren dem Hauptlager 16 abgewandten Enden an einem ein Dachrahmenelement bzw. einen Dachseitenholm bildenden Mittellenker 24 über Gelenke 26 und 28 angelenkt, so dass sie zusammen mit dem Hauptlager 16 und dem Mittellenker 24 ein Hauptviergelenk der Lenkeranordnung 14 bilden.
-
An dem Mittellenker 24 sind über Gelenke 31 und 33 zwei vordere Verbindungslenker 30 und 32 angelenkt, die unter Ausbildung eines Frontviergelenks einen Frontlenker 34 halten, welcher einen Träger für eine so genannte Dachspitze 36 bildet, die einen Frontspriegel des Verdecks bildet und die beidseits angeordneten Lenkeranordnungen miteinander verbindet. In der Schließstellung des Verdecks, die in 1 dargestellt ist, grenzt die Dachspitze 36 an einen vorderen Windlauf des betreffenden Fahrzeugs, der eine nicht näher dargestellte Windschutzscheibe oben begrenzt.
-
Heckseitig sind an den Mittellenker 24 zur Ausbildung eines Heckviergelenks über Gelenke 42 und 44 zwei Hecklenker 38 und 40 angelenkt, die mit ihren dem Mittellenker 24 abgewandten Enden an einen Träger 46 für eine Finne 48 angelenkt sind. Das der Finne 48 abgewandte Ende des Hecklenkers 40 ist als Riegelhakenabschnitt 106 ausgebildet, der in der Schließstellung mit einem Riegelzapfen 108 in Eingriff steht, der fahrzeugfest an einem Element 110 einer B-Säule des betreffenden Fahrzeugs ausgebildet ist.
-
Die Lenkeranordnung 14 umfasst des Weiteren einen als Hydraulikzylinder ausgebildeten Verstellzylinder 50, der eine einzige Antriebseinrichtung einer Verschluss- und Betätigungseinrichtung für die Finne 48 und die Dachspitze 36 darstellt. Der Verstellzylinder 50 ist mit seinem Kolben 52 an eine Verschlusswippe 54 angelenkt und mit seinem Gehäuse über ein Gelenk 56 an eine Verstellwippe 58 angelenkt.
-
Die Verstellwippe 58 dient zur Betätigung bzw. zum Verstellen der Dachspitze 36 und der Finne 48 gegenüber dem Mittellenker 24. Hierzu ist an die Verstellwippe 58 über ein Gelenk 60 ein vorderer Koppellenker 62 angelenkt, der über eine Lenkereinheit 64 an einem Gelenkpunkt 66 des Verbindungslenkers 30 der Dachspitze 36 angreift, der über das Gelenk 31 an dem Mittellenker 24 angelenkt ist. Des Weiteren ist an die Verstellwippe 58 über ein Gelenk 68 ein Kniehebel 70 angelenkt, der zur Verstellung der Finne 48 über ein Gelenk 72 an den Hecklenker 30 angebunden ist.
-
Die Verschlusswippe 54 weist einen Anbindungszapfen 74 für eine heckseitige Koppelstange 78 und eine bugseitige Koppelstange 76 auf. Die heckseitige Koppelstange 78 ist gelenkig mit einem Heckverschluss verbunden, der als Riegelhaken 80 ausgebildet ist und in der Schließstellung des Verdecks mit einem Fangbolzen 82 in Eingriff steht, der an dem Hecklenker 38 ausgebildet ist.
-
Die bugseitige Koppelstange 76 wirkt auf eine Fanggabel 84, die in der in 7 dargestellten Riegelstellung mit einem Fangbolzen 86 in Eingriff steht, der an einem drehbar an dem Frontlenker 34 gelagerten Verstellelement 88 ausgebildet ist. An dem Verstellelement 88 ist über ein Gelenk 90 eine Koppelstange 92 angelenkt, welche über ein Gelenk 94 mit einem Riegelhaken 96 eines Frontverschlusses verbunden ist, der in der Schließstellung mit einem Riegelelement 98 in Eingriff steht, das an dem vorderen Windlauf ausgebildet ist.
-
Der Riegelhaken 96 ist in seiner Riegelstellung durch eine Übertotpunktlage eines Gelenks 90 zwischen der ersten Koppelstange 92 und dem Schwenkelement 88 gegenüber einer Verbindungslinie zwischen einer Schwenkachse des Schwenkelements 88 und einem Verbindungsgelenk 94 zwischen der ersten Koppelstange 92 und dem Riegelhaken 96 gesichert.
-
An dem vorderen Koppellenker 62 ist des Weiteren ein Freigabeglied 100 ausgebildet, das beim Verlagern der Dachspitze 36 und der Finne 48 in Schließlage mit einem Anschlag 102 der Verschlusswippe 54 zusammenwirkt, und zwar derart, dass die Verschlusswippe 54 gegen die Kraft einer Zugfeder 104 aus einer den den Heckverschluss und den Frontverschluss in Entriegelungsstellung sichernden Übertotpunktlage in eine Untertotpunktlage verschwenkt wird, in der der Verstellzylinder 50 die Verschlusswippe 54 und damit den Frontverschluss und den Heckverschluss betätigen kann.
-
Das in der Zeichnung dargestellte Verdeckgestänge arbeitet in nachfolgend beschriebener Weise. Ausgehend von der in 1 dargestellten Schließstellung wird der Verstellzylinder 50 betätigt, so dass der Kolben 52 ausgefahren und zunächst die Verschlusswippe 54 des Frontverschlusses und des Heckverschlusses betätigt wird. In dieser Phase ist die Verstellwippe 56 aufgrund der Riegelstellung des Frontverschlusses und des Heckverschlusses und der daher gesperrten Bewegung der Verbindungslenker 30 und 32 und der Hecklenker 38 und 40 gesperrt. Die Verschlusswippe 54 wird mittels des Verstellzylinders 50 in die in 23 dargestellte Übertotpunktlage verstellt. Anschließend wird durch weiteres Ausfahren des Kolbens 52 des Verstellzylinders 50 die Verstellwippe 58 betätigt, so dass durch den über den vorderen Koppellenker 62 erfolgenden Zug auf den Verbindungslenker 30 und den über den einen hinteren Koppellenker darstellenden Kniehebel 70 Druck auf den Hecklenker 38 ausgeübt wird und die Dachspitze 36 und die Finne 48 verschwenkt und auf dem Mittellenker 24 abgelegt werden. Anschließend kann der Hydraulikzylinder 22, der an dem Hauptlager 16 angeordnet ist, zur Betätigung des Hauptviergelenks betätigt werden, so dass das Verdeck in dem heckseitigen Verdeckkasten abgelegt wird.
-
Das Verstellen des Verdecks in die Schließstellung erfolgt in kinematisch umgekehrter Reihenfolge. Hierbei wird in der bereits oben beschriebenen Weise die Verschlusswippe 54 zur Freigabe der Verschlüsse mittels des Freigabeglieds 100, der auf den Anschlag 102 der Verschlusswippe 54 auffährt, aus der Übertotpunktlage in die Untertotpunktlage verschwenkt. Der Riegelabschnitt 106 wird mit dem fahrzeugfesten Riegelzapfen 108 in Eingriff gebracht.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Dach
- 12
- Verdeckgestänge
- 14
- Lenkeranordnung
- 16
- Hauptlager
- 18
- Hauptlenker
- 20
- Hauptsäule
- 22
- Hydraulikzylinder
- 24
- Mittellenker
- 26
- Gelenk
- 28
- Gelenk
- 30
- Verbindungslenker
- 31
- Gelenk
- 32
- Verbindungslenker
- 33
- Gelenk
- 34
- Frontlenker
- 36
- Dachspitze
- 38
- Hecklenker
- 40
- Hecklenker
- 42
- Gelenk
- 44
- Gelenk
- 46
- Träger
- 48
- Finne
- 50
- Verstellzylinder
- 52
- Kolben
- 54
- Verschlusswippe
- 56
- Gelenk
- 58
- Verstellwippe
- 60
- Gelenk
- 62
- vorderer Koppellenker
- 64
- Lenkereinheit
- 66
- Gelenkpunkt
- 68
- Gelenk
- 70
- Kniehebel
- 72
- Gelenk
- 74
- Anbindungszapfen
- 76
- Koppelstange
- 78
- Koppelstange
- 80
- Riegelhaken
- 82
- Fangbolzen
- 84
- Fanggabel
- 86
- Fangbolzen
- 88
- Verstellelement
- 90
- Gelenk
- 92
- Koppelstange
- 94
- Gelenk
- 96
- Riegelhaken
- 98
- Riegelelement
- 100
- Freigabeglied
- 102
- Anschlag
- 104
- Zugfeder
- 106
- Riegelhakenabschnitt
- 108
- Riegelzapfen
- 110
- Element