[go: up one dir, main page]
More Web Proxy on the site http://driver.im/

DE102011088768B4 - Kraftfahrzeug mit mindestens einem fahrstabilitätsbezogenen Fahrerassistenzsystem - Google Patents

Kraftfahrzeug mit mindestens einem fahrstabilitätsbezogenen Fahrerassistenzsystem Download PDF

Info

Publication number
DE102011088768B4
DE102011088768B4 DE102011088768.7A DE102011088768A DE102011088768B4 DE 102011088768 B4 DE102011088768 B4 DE 102011088768B4 DE 102011088768 A DE102011088768 A DE 102011088768A DE 102011088768 B4 DE102011088768 B4 DE 102011088768B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
driver
motor vehicle
assistance system
driving
driver assistance
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE102011088768.7A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102011088768A1 (de
Inventor
Hans-Hermann Braess
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayerische Motoren Werke AG
Original Assignee
Bayerische Motoren Werke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayerische Motoren Werke AG filed Critical Bayerische Motoren Werke AG
Priority to DE102011088768.7A priority Critical patent/DE102011088768B4/de
Publication of DE102011088768A1 publication Critical patent/DE102011088768A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102011088768B4 publication Critical patent/DE102011088768B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • GPHYSICS
    • G09EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
    • G09BEDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
    • G09B9/00Simulators for teaching or training purposes
    • G09B9/02Simulators for teaching or training purposes for teaching control of vehicles or other craft
    • G09B9/04Simulators for teaching or training purposes for teaching control of vehicles or other craft for teaching control of land vehicles
    • G09B9/042Simulators for teaching or training purposes for teaching control of vehicles or other craft for teaching control of land vehicles providing simulation in a real vehicle
    • GPHYSICS
    • G09EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
    • G09BEDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
    • G09B19/00Teaching not covered by other main groups of this subclass
    • G09B19/16Control of vehicles or other craft
    • GPHYSICS
    • G09EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
    • G09BEDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
    • G09B19/00Teaching not covered by other main groups of this subclass
    • G09B19/16Control of vehicles or other craft
    • G09B19/167Control of land vehicles

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Theoretical Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Educational Administration (AREA)
  • Educational Technology (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Entrepreneurship & Innovation (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Control Of Driving Devices And Active Controlling Of Vehicle (AREA)
  • Traffic Control Systems (AREA)

Abstract

Kraftfahrzeug mit mindestens einem fahrstabilitätsbezogenen Fahrerassistenzsystem, dem ein elektronisches Steuergerät zugeordnet ist, wobei das elektronische Steuergerät ein Programmmodul (10) enthält, durch das das Fahrerassistenzsystem in einen Lernmodus zum Trainieren des Fahrkönnens eines Fahrers versetzbar ist, wenn mindestens eine vorgegebene Bedingung erfüllt ist, wobei im Lernmodus durch Benutzung ohnehin vorhandener Sensoren und/oder Aktuatoren des Fahrerassistenzsystems entgegen seiner bisher bestimmungsgemäßen Aufgaben fahrdynamische Störungen induzierbar sind.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem fahrstabilitätsbezogenen Fahrerassistenzsystem.
  • Aus der DE 10 2009 040 677 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem Fahrerassistenzsystem bekannt, bei dem ein Lernen der angepassten Bedienung des Fahrzeugs bei autonom eingreifenden Fahrerassistenzsystemen erzielt werden soll.
  • Des Weiteren beschreibt die DE 10 2005 019 705 A1 ein Fahrerassistenzsystem, welches in einen Demonstrations- und/oder Lernmodus versetzbar ist, in welchem gegenüber einem Normalbetrieb veränderte Bedingungen für die Ausgabe von Informationen, insbesondere einer Warnung, gelten. Der Demonstrations- und/oder Lernmodus ist durch einen Bediener, insbesondere den Fahrer, gezielt aktivierbar.
  • Außerdem offenbart die DE 10 2010 003 210 A1 ein Verfahren zur Simulation eines kritischen Fahrzustands. Dieses Verfahren bietet die Möglichkeit, Auswirkungen einer kritischen Fahrsituation künstlich zu erzeugen, so dass beispielsweise ein Fahrschüler einer Störeinwirkung ausgesetzt werden kann. Diese künstliche Erzeugung kann von einem Fahrlehrer bei Bedarf zu jeder Zeit reproduzierbar eingeleitet werden.
  • Zudem beschreibt die DE 10 2009 039 774 A1 ein Verfahren zur Steuerung eines Kraftfahrzeugs, bei welchem ein für den Fahrer verfügbares Leistungsmerkmal und/oder wenigstens eine Fahrfunktion eines Systems des Kraftfahrzeugs aktiviert oder deaktiviert wird und/oder wenigstens ein Schwellwert für einen automatischen Fahreingriff, insbesondere durch ein Sicherheitssystem, angepasst wird. Ferner kann vorgesehen sein, dass dem Fahrer, insbesondere auf dessen Anforderung hin und/oder automatisch durch ein Fahrerassistenzsystem, Fahraufgaben gestellt werden.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Kraftfahrzeug zu schaffen, durch das der Fahrer trotz Vorhandensein eines Fahrerassistenzsystems das sichere eigenverantwortliche Fahren nicht verlernt.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Patentansprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
  • Der Erfindung liegen folgende Überlegungen, Erkenntnisse und Ideen zugrunde:
    • Sicheres Autofahren bedeutet mehr als nur die perfekte „einfache“ Bedienung des Fahrzeugs, die man in der Fahrschule lernt. Vielmehr muss man fahrphysikalische und verkehrstechnische Grenzen kennen und in Notfällen auch beherrschen können.
  • Bei modernen Fahrzeugen werden durch präzises Lenk- und Eigenlenkverhalten sowie durch ABS, ESP/DSC und weitere Fahrerassistenzsysteme Notfälle immer seltener. Völlig auszuschließen sind kritische Situationen jedoch heute und in Zukunft aber nicht, wie das Beispiel von plötzlich einsetzendem Glatteis zeigt. Damit ergibt sich die Frage, ob ein erfahrener Pilot mit modernen Fahrzeugen das versierte Autofahren verlernt, und wie ein Neuling zu einem bezüglich der Fahrphysik „guten“ Autofahrer werden kann.
  • Grundvoraussetzung für die Beherrschung des Fahrzeugs ist das vollständige Situationsbewusstsein des Fahrers, das den zeitlichen Verlauf des Fahrvorganges, vorhandene und mögliche Störungen und die weitere Entwicklung beinhaltet.
  • Heutige Fahrzeuge fahren auf griffiger Fahrbahn durchweg bis in höhere Querbeschleunigungsbereiche fast wie „auf Schienen“, während Fahrer bei alten Modellen schon bei moderaten Kurvengeschwindigkeiten und Fahrbahnstörungen mit Gier-, Schwimm- und Wankbewegungen zu rechnen hatten, ebenso auch mit Wechsel des Eigenlenkens insbesondere von Unterzu Übersteuern. Damals musste man mit Abweichungen vom idealen Fahrverhalten vertraut sein. Zudem konnten versierte Fahrer trotz gegenüber heute schlechterem Lenkverhalten (Reibungen, Elastizitäten usw.) Fahrspurabweichungen aufgrund ihrer Erfahrung einigermaßen bis gut ausregeln.
  • Für heute und morgen können daraus 2 Fragen abgeleitet werden:
    • • Wie kann Fahrern das Gefühl vermittelt werden, dass Situationsbewusstsein auch bei schon weitgehend problemlos funktionierenden Fahrzeugen erforderlich ist, um auch seltene und schwierige Situationen beherrschen zu können?
    • • Wie kann darauf aufbauend den Fahrern die Fähigkeit vermittelt werden, dann auch situationsgerecht reagieren zu können?
  • Für Autofahrer und ihre Fahrzeuge bekannt ist ein Vorschlag ( DE 10 2009 040 677 A1 ), bei dem der Fahrer die Wirkungsweise autonomer Fahrmanöver von Fahrerassistenzsystemen kennenlernen kann. Dies soll durch gezielte Eingabe des Fahrers erfolgen.
  • Im Gegensatz dazu ist es Aufgabe des vorliegenden Vorschlages, dem Fahrer ohne helfende Fahrerassistenz-Eingriffe in automatischer Funktion zu zeigen, dass das weitgehend perfekte Fahren moderner Fahrzeuge durchaus seine Grenzen haben kann. Hierzu sollen die Fähigkeiten der Fahrerassistenzsysteme einschließlich aktiver Fahrwerks-Regelsysteme genutzt werden, und zwar zeitweise durch künstliche Beeinträchtigung des idealen Fahrens in unkritischen Situationen. Um das zu erreichen, müssen typische Störungsbewegungen vorzugsweise auch früherer Fahrzeuge und deren Ursachen mit moderner Messtechnik erfasst, gespeichert und in der Fahrerassistenz-Elektronik moderner Modelle verfügbar gemacht werden. Mit diesen gespeicherten Ursache-Wirkungsbeziehungen können dann mittels moderner aktiver Fahrwerksysteme (je nach Verfügbarkeit) die künstlichen Abweichungen vom idealen Fahren situationsgerecht eingesetzt werden. Dieser Modus kann dann wirksam werden, wenn bei einem Oldtimer in vergleichbarer Fahrsituation (z.B. Kurve mit Fahrbahnunebenheiten und/oder wechselnder Griffigkeit) schon leichte Störbewegungen und Fahrspurabweichungen auftreten würden. Die heutige Fahrdynamik-Sensorik erkennt solche Situationen und induziert über aktive Systeme (z.B. ESP/DSC, elektromechanische Lenkung, Torque Vectoring, verstellbare Stabilisatoren), leichte Störungen im Bewegungsverlauf des Fahrzeugs. Sollte ein ungeübter Fahrer dadurch verunsichert werden, wird dies über dessen unangepasstes Lenkverhalten (Amplituden, Frequenzen,...) sowie unmotivierte Geschwindigkeitsänderungen erkannt. Der Lernmodus wird dann schnellstmöglich wieder abgeschaltet. Bei anderer Gelegenheit kann dieser Modus in schwächerer Form wieder versucht werden, bis der ungeübte Fahrer nicht mehr verunsichert wird, und situationsgerecht reagieren kann. Bei einem schon geübten Fahrer können diese künstlichen Störungen in stärkerer Form induziert werden.
  • Der Lernmodus soll natürlich nur in völlig unkritischen Situationen aktiviert werden, die vom Fahrzeug und dessen Umfelderkennung, evtl. ergänzt durch Car2X-Kommunikation, festgestellt werden. Sinnvoll dürfte eine entsprechende Information an den Fahrer (Anzeige,...) sein, wenn dieser Modus aktiv ist, um das Situationsbewußtsein des Fahrers zu schärfen. Denkbar ist weiterhin, diesen Modus in den Fahrerlebnisschalter aufzunehmen, evtl. unter dem Motto einer speziellen Form der „Freude am Fahren“.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Sie zeigt schematisch ein Programmmodul, das in einem elektronischen Steuergerät des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs integriert ist und für die Realisierung eines Lernmodus erforderlich ist.
  • Ein hier nicht näher dargestelltes Kraftfahrzeug ist mit mindestens einem fahrstabilitätsbezogenen Fahrerassistenzsystem - insbesondere einem Fahrdynamikregelsystem ABS, ASC, DSC usw. - dem üblicherweise ein elektronisches Steuergerät zugeordnet ist, ausgestattet. Das elektronische Steuergerät enthält erfindungsgemäß ein Programmmodul 10, durch das das Fahrerassistenzsystem in einen Lernmodus zum Trainieren des Fahrkönnens eines Fahrers versetzbar ist, wenn mindestens eine vorgegebene Bedingung erfüllt ist. Im Lernmodus sind durch Benutzung ohnehin vorhandener Sensoren und/oder Aktuatoren des Fahrerassistenzsystems entgegen seiner bisher bestimmungsgemäßen Aufgaben fahrdynamische Störungen induzierbar. Hierbei ist unter „induzieren“ sowohl aktiv verursachen aber auch passiv zulassen - also zulassen, indem das bestimmungsgemäße Ausregeln des Fahrerassistenzsystems unterlassen wird - zu verstehen.
  • Das Programmmodul 10 beginnt mit Startmodul 1, das beispielweise zeit- oder ereignisgesteuert aufgerufen wird. Anschließend wird in einem Analysemodul 2a mittels vorhandener Sensoren die Kritikalität fahrdynamischer Parameter festgestellt, wobei eine erste vorgegebene Bedingung zur Aktivierung des Lernmodus eine vergleichsweise niedrige Kritikalität ist. Zusätzlich oder alternativ kann auch ein manuell zu betätigendes Bedienelement 2b zum willkürlichen Einschalten des Lernmodus durch den Fahrer vorhanden sein, so dass der Einschaltzustand des Bedienelements 2b eine zweite Bedingung zum Aktivieren des Lernmodus ist.
  • Das Programmmodul 10 enthält einen Kennfeldkomplex 3, durch den empirisch ermittelte fahrdynamischen Ursache-Wirkungsbeziehungen abgespeichert sind, die vorliegen, wenn ein Fahrerassistenzsystem Störungen nicht ausregelt. Zur Erstellung dieses Kennfeldkomplexes können vorzugsweise auch Oldtimer oder sogenannte Jungtimer (ab 1980), die noch nicht mit heute eingesetzten Fahrerassistenzsystemen einschließlich ABS ausgestattet waren, vermessen werden. Die Induzierung der Wirkung auf die erkannte Ursache hin wird somit intensivere Störungen verursachen als bei heute mit Fahrerassistenzsystemen insbesondere in Form von Fahrdynamikregelsystemen ausgestatteten Fahrzeugen.
  • Das Programmmodul 10 enthält weiterhin ein Vergleichsmodul 4, das bei Vorliegen einer erkannten fahrdynamischen Störung mit niedriger Kritikalität, die Induzierung der dieser Ursache im Kennfeldkomplex 3 zugeordneten Wirkung aktiviert, d.h. beispielsweise in einem ersten Schritt als Störung nicht ausregelnd zulässt oder in einem zweiten Schritt die Intensität der Störung erhöht. Hierbei werden ohnehin vorhandene Aktuatoren im Fahrzeug verwendet, um insbesondere Gier-, Schwimm-, Wank- und/oder Lenkstörungen zu erzeugen. Derartige Aktuatoren können radselektiv ansteuerbare Radbremsen, aktive Lenküberlagerungsgetriebe, verstellbare Stabilisatoren, Längs- und Querkupplungen zur achs- oder radselektiven Antriebsmomentverteilung, aktive Luftfedern usw. sein. Der Lernmodus kann auch Umfeldbedingungen wie Eisglätte, Regen, Schlaglöcher, Kurven usw. für ein Fahrertraining ausnutzen. Zur Erfassung der Umfeldbedingungen ist in heutigen Fahrzeugen ebenfalls schon eine Vielzahl von Sensoren, wie z. B. Lenkwinkelsensoren, Regensensor, Querbeschleunigungssensoren, Kameras, GPS-Sensor für die Abfrage von Navigationsdaten usw., vorhanden.
  • Der Vollständigkeit halber werden im Folgenden mit Bezug auf den Kennfeldkomplex 3 bekannte fahrdynamische Ursache-Wirkungsbeziehungen beispielhaft aufgezählt:
    • Mögliche Ursachen: (zu hohe) Fahrzeuggeschwindkeit (v), Glätte (niedriger Reibwert µ oder Reibwertänderungen dµ/dt), Kurvenfahrt (Querbeschleunigung a_q), unebene Fahrbahn (Radfederbewegungen, vertikale Schwingungen vs_r), links-rechts-Unebenheiten (links-rechts Schwingungen Irs_r).
  • Mögliche Wirkungen (einzeln oder in Kombination): Gieren, Schwimmen, Wanken, Lenkungseinflüsse.
  • Gieren: Der Gierwinkel α bezeichnet das Ausmaß der Drehung eines Fahrzeuges um seine Hochachse, durch die das Fahrzeug daran gehindert wird, sich geradeaus zu bewegen.
  • Schwimmen: Der Schwimmwinkel β ist der Winkel zwischen der Bewegungsrichtung des Fahrzeugs und seiner Längsachse. Bei hohen Querbeschleunigungen ist der Schwimmwinkel maßgeblich für die Beherrschbarkeit von Fahrzeugen aufgrund der mangelnden Seitenführung der Hinterachse.
  • Wanken (auch Rollen): Drehwinkel γ eines Kraftfahrzeuges um seine Längsachse (Wankachse). Beispielsweise bei Kurvenfahrt und/oder bei Fahrbahnunebenheiten rollt das Kraftfahrzeug um seine Längsachse gewöhnlich nach außen und/oder wankt hin und her.
  • Lenkungseinflüsse: Lenkstörung in Form von passiven, ungewollten Lenkwinkeln δ und/oder Lenkmomenten.
  • Das Programmmodul enthält ein Überwachungsmodul 5, das die Reaktion des Fahrers auf die Induzierung dieser Störungen hin überprüft und mittels eines Abfragemoduls 6 entweder bei angemessener Fahrerreaktion durch ein erstes Reaktionsmodul 7 die Intensität der Störung erhöht oder bei unangemessener (unsicherer) Fahrerreaktion durch ein zweites Reaktionsmodul 8 die Störung durch den ursprünglich bestimmungsgemäßen Einsatz des Fahrerassistenzsystems ausregelt.
  • Das Programmmodul 10 beendet den Lernmodus im Endmodul 9, wenn entweder der Fahrer diesen durch Betätigung des Bedienelementes 2b ausschaltet oder ein erfolgreiches Fahrertraining mit genügend hoher Intensität abgeschlossen ist oder die Kritikalität der erfassten fahrdynamischen Parameter eine vorgegebene Gefährdungsschwelle übersteigt.

Claims (7)

  1. Kraftfahrzeug mit mindestens einem fahrstabilitätsbezogenen Fahrerassistenzsystem, dem ein elektronisches Steuergerät zugeordnet ist, wobei das elektronische Steuergerät ein Programmmodul (10) enthält, durch das das Fahrerassistenzsystem in einen Lernmodus zum Trainieren des Fahrkönnens eines Fahrers versetzbar ist, wenn mindestens eine vorgegebene Bedingung erfüllt ist, wobei im Lernmodus durch Benutzung ohnehin vorhandener Sensoren und/oder Aktuatoren des Fahrerassistenzsystems entgegen seiner bisher bestimmungsgemäßen Aufgaben fahrdynamische Störungen induzierbar sind.
  2. Kraftfahrzeug nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Programmmodul (10) ein Analysemodul (2a) enthält, durch das mittels der vorhandenen Sensoren die Kritikalität fahrdynamischer Parameter festgestellt wird, wobei eine erste vorgegebene Bedingung zur Aktivierung des Lernmodus eine niedrige Kritikalität ist.
  3. Kraftfahrzeug nach einem der vorangegangenen Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein manuell zu betätigendes Bedienelement (2b) zum willkürlichen Einschalten des Lernmodus durch den Fahrer vorhanden ist und dass der Einschaltzustand des Bedienelements (2b) eine zweite Bedingung zum Aktivieren des Lernmodus ist.
  4. Kraftfahrzeug nach einem der vorangegangenen Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Programmmodul (10) einen Kennfeldkomplex (3) enthält, durch den empirisch ermittelte fahrdynamischen Ursache-Wirkungsbeziehungen abgespeichert sind, die vorliegen, wenn ein Fahrerassistenzsystem Störungen nicht ausregelt.
  5. Kraftfahrzeug nach einem der vorangegangenen Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Programmmodul (10) ein Vergleichsmodul (4) enthält, das bei Vorliegen einer erkannten fahrdynamischen Störung mit niedriger Kritikalität die Induzierung der dieser Ursache im Kennfeldkomplex (3) zugeordneten Wirkung aktiviert.
  6. Kraftfahrzeug nach einem der vorangegangenen Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Programmmodul ein Überwachungsmodul (5) enthält, das die Reaktion des Fahrers auf die Induzierung der Störung hin überprüft und entweder bei angemessener Fahrerreaktion die Intensität der Störung erhöht oder bei unangemessener Fahrerreaktion die Störung durch den ursprünglich bestimmungsgemäßen Einsatz des Fahrerassistenzsystems ausregelt.
  7. Kraftfahrzeug nach einem der vorangegangenen Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Programmmodul (10) den Lernmodus beendet, wenn entweder der Fahrer diesen durch Betätigung des Bedienelementes (2b) ausschaltet oder ein erfolgreiches Fahrertraining mit genügend hoher Intensität abgeschlossen ist oder die Kritikalität der erfassten fahrdynamischen Parameter eine vorgegebene Gefährdungsschwelle übersteigt.
DE102011088768.7A 2011-12-15 2011-12-15 Kraftfahrzeug mit mindestens einem fahrstabilitätsbezogenen Fahrerassistenzsystem Active DE102011088768B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102011088768.7A DE102011088768B4 (de) 2011-12-15 2011-12-15 Kraftfahrzeug mit mindestens einem fahrstabilitätsbezogenen Fahrerassistenzsystem

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102011088768.7A DE102011088768B4 (de) 2011-12-15 2011-12-15 Kraftfahrzeug mit mindestens einem fahrstabilitätsbezogenen Fahrerassistenzsystem

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102011088768A1 DE102011088768A1 (de) 2013-06-20
DE102011088768B4 true DE102011088768B4 (de) 2022-03-24

Family

ID=48521704

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102011088768.7A Active DE102011088768B4 (de) 2011-12-15 2011-12-15 Kraftfahrzeug mit mindestens einem fahrstabilitätsbezogenen Fahrerassistenzsystem

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102011088768B4 (de)

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102015202343A1 (de) * 2015-02-10 2016-08-11 Robert Bosch Gmbh Verfahren und System zum Durchführen von automatisierten Fahrmanövern
DE102015226442A1 (de) 2015-12-22 2017-06-22 Continental Automotive Gmbh Verfahren zum Führen eines Kraftfahrzeugs
US20170297586A1 (en) * 2016-04-13 2017-10-19 Toyota Motor Engineering & Manufacturing North America, Inc. System and method for driver preferences for autonomous vehicles
US11580870B2 (en) 2016-05-27 2023-02-14 Toyota Motor Engineering & Manufacturing North America, Inc. Systems and methodologies for providing training on warnings in a vehicle
DE102018204796A1 (de) 2018-03-28 2019-10-02 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Verfahren zur Simulation eines Ziel-Fahrzeugtyps in einem Host-Kraftfahrzeug und entsprechendes Kraftfahrzeug

Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1630756A1 (de) 2004-08-26 2006-03-01 Robert Bosch GmbH Warnvorrichtung in einem Fahrzeug
DE102005019705A1 (de) 2005-04-28 2006-11-02 Bayerische Motoren Werke Ag Fahrerassistenzsystem zur Ausgabe zumindest einer Information
DE102009017153A1 (de) 2008-06-11 2009-12-17 Volkswagen Ag Fahrerassistenzsystem und dessen Bedienkonzept
DE102009039774A1 (de) 2009-09-02 2011-03-03 Audi Ag Verfahren zur Steuerung eines Kraftfahrzeugs und Kraftfahrzeug
DE102009040677A1 (de) 2009-09-08 2011-03-10 Daimler Ag Sicherheitsvorrichtung eines Fahrzeugs und Verfahren zum Betreiben einer ebensolchen Sicherheitsvorrichtung
DE102010053948A1 (de) 2010-12-09 2011-08-25 Daimler AG, 70327 Steuern einer Fahrdynamik eines Kraftfahrzeugs
DE102010003210A1 (de) 2010-03-24 2011-09-29 Zf Lenksysteme Gmbh Verfahren zur Simulation eines kritischen Fahrzustands

Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1630756A1 (de) 2004-08-26 2006-03-01 Robert Bosch GmbH Warnvorrichtung in einem Fahrzeug
DE102005019705A1 (de) 2005-04-28 2006-11-02 Bayerische Motoren Werke Ag Fahrerassistenzsystem zur Ausgabe zumindest einer Information
DE102009017153A1 (de) 2008-06-11 2009-12-17 Volkswagen Ag Fahrerassistenzsystem und dessen Bedienkonzept
DE102009039774A1 (de) 2009-09-02 2011-03-03 Audi Ag Verfahren zur Steuerung eines Kraftfahrzeugs und Kraftfahrzeug
DE102009040677A1 (de) 2009-09-08 2011-03-10 Daimler Ag Sicherheitsvorrichtung eines Fahrzeugs und Verfahren zum Betreiben einer ebensolchen Sicherheitsvorrichtung
DE102010003210A1 (de) 2010-03-24 2011-09-29 Zf Lenksysteme Gmbh Verfahren zur Simulation eines kritischen Fahrzustands
DE102010053948A1 (de) 2010-12-09 2011-08-25 Daimler AG, 70327 Steuern einer Fahrdynamik eines Kraftfahrzeugs

Also Published As

Publication number Publication date
DE102011088768A1 (de) 2013-06-20

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2125493B1 (de) Verfahren zur einstellung eines lenksystems in einem fahrzeug
DE102016215528B4 (de) Automatisiertes Betreiben eines Kraftfahrzeugs
WO2014106559A1 (de) Drift-trainingsassistenzsystem für ein kraftfahrzeug
DE102011088768B4 (de) Kraftfahrzeug mit mindestens einem fahrstabilitätsbezogenen Fahrerassistenzsystem
DE102010001313A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Durchführen eines Ausweichmanövers
DE102016202590A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines automatisierten Kraftfahrzeugs
DE102021203520B3 (de) Verfahren zum Erzeugen eines Steuersignals für eine Querregeleinrichtung eines zumindest teilweise assistiert betriebenen Kraftfahrzeugs, sowie Assistenzsystem
WO2022117588A1 (de) Dynamikabhängige verhaltensplanung für zumindest teilweise automatisiert fahrende fahrzeuge
DE102012218361A1 (de) Verfahren zum sicheren Betrieb eines Kraftfahrzeugs
DE102012012307A1 (de) Verfahren zur Unterdrückung von Störgrößen in einem Lenksystem eines Kraftfahrzeugs und Lenksystem in einem Kraftfahrzeug
DE102016222484A1 (de) Automatisiertes Steuern eines Fahrzeugs mit Lernfunktion
DE102014018450A1 (de) Verfahren und System zum Trainieren des Fahrverhaltens von Kfz-Fahrern
DE102010003210A1 (de) Verfahren zur Simulation eines kritischen Fahrzustands
EP3833593B1 (de) Zahnstangenkraft optimiertes lenkgefühl einer steer-by-wire-kraftfahrzeuglenkung
DE102013009399A1 (de) Verfahren zur Erkennung einer kritischen Fahrsituation eines Fahrzeugs
DE102019216908A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines Warnsignals am Lenkrad eines Fahrzeugs
DE102010049580B4 (de) Verfahren zum Betreiben eines Kraftwagens
DE102009003147A1 (de) Verfahren zum Betrieb eines Lenksystems in einem Fahrzeug
WO2010045903A1 (de) Vorrichtung und verfahren zur steuerung und/oder regelung eines fahrzeugs unter verwendung von informationen über fahrzeuge benachbarter fahrspuren
DE102016005966A1 (de) Verfahren zum Verbessern des Gierverhaltens eines Kraftfahrzeugs
DE102020202291A1 (de) Verfahren und Fahrertrainingssystem zur Sensibilisierung und Schulung von Fahrern eines Fahrzeugs mit wenigstens einem Fahrzeugassistenzsystem
DE102020210363A1 (de) Verfahren zur Regelung eines Kriechvorganges bei einem Kraftfahrzeug
DE102006036985A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Fahrdynamikbestimmung und Fahrdynamikregelung
DE102018220575A1 (de) Verfahren zur Durchführung eines Fahrmanövers
DE102021202151A1 (de) Verfahren zum infrastrukturgestützten Steuern eines Kraftfahrzeugs

Legal Events

Date Code Title Description
R163 Identified publications notified
R012 Request for examination validly filed

Effective date: 20140206

R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final