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Die Erfindung betrifft eine Gebäudetür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Verstellen einer Gebäudetür.
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Eine derartige Gebäudetür weist einen Türrahmen, einen bewegbar an dem Türrahmen angeordneten Türflügel, eine Antriebsvorrichtung zum elektromotorischen Verstellen des Türflügels relativ zu dem Türrahmen und ein Steuergerät zum Steuern der Antriebsvorrichtung auf. Der Türflügel kann hierbei bei einem Öffnen über einen Verstellweg von einer geschlossenen Stellung in eine Endstellung, in der der Türflügel geöffnet ist, überführt werden.
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Solche Gebäudetüren können elektromotorisch über die Antriebsvorrichtung oder auch manuell verstellt werden und können als Außentüren an einem Gebäude oder als Innentüren im Inneren des Gebäudes Verwendung finden. Bei solchen Gebäudetüren kann das Bedürfnis bestehen, abhängig von Einsatzbedingungen in variabler Weise eine Endstellung festzulegen, um den Öffnungsweg der Gebäudetür beim Öffnen festzulegen und ggf. ein übermäßig weites Öffnen zu verhindern.
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Insbesondere in einem Privathaus kann hinter einer Tür beispielsweise ein Objekt, z. B. eine Vase oder ein Schrank, angeordnet sein, an die bzw. dem der Türflügel beim Öffnen nicht anschlagen soll. Es kann daher wünschenswert sein, nutzerabhängig die Endstellung so den Gegebenheiten anzupassen, dass der Türflügel nur so weit geöffnet werden kann, wie dies gewünscht ist.
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Es kann dabei auch wünschenswert sein, die Endstellung im Betrieb der Gebäudetür ändern zu können, um die Endstellung geänderten Gegebenheiten anzupassen.
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Bei herkömmlichen automatischen Gebäudetüren ist das Einstellen einer Endstellung in der Regel aufwändig und erfolgt beispielsweise durch Setzen eines mechanischen Anschlags an der Antriebsvorrichtung. Das Einstellen der Endstellung kann dabei nur von einem Fachmann und nicht ohne Weiteres in variabler Weise auch durch einen nicht-fachmännischen Nutzer vorgenommen werden.
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Die
DE 10 2007 038 844 A1 beschreibt einen Linearantrieb für Schiebetüren, bei dem ein Schiebetürflügel zwischen zwei Endpositionen bewegt werden kann. Die Endpositionen sind jeweils über einen Endanschlag definiert, wobei vor Erreichen eines Endanschlags vorgesehen sein kann, dass der Schiebetürflügel gemäß einem vorbestimmten Bremsverhalten gebremst wird, bis der jeweilige Endanschlag erreicht ist, um auf diese Weise eine Gefahr von Beschädigungen an den Anschlägen zumindest zu verringern. Zudem kann vorgesehen sein, dass eine Ansteuerschaltung in einer Endposition den Linearmotor ansteuert, um den Schiebetürflügel in der Endposition zu halten und eine nicht gewünschte Bewegung des Schiebetürflügels aus der Endposition heraus zu vermeiden.
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Die
DE 10 2005 039 532 A1 und die
DE 101 01 704 A1 offenbaren eine Bewegung eines Türflügels zwischen zwei Endanschlägen, wobei die Positionen der Endanschläge erlernt und gespeichert werden können.
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Die
WO 95/03468 A1 beschreibt eine Drehtür, die beim Öffnen bei Wegnahme einer manuellen Unterstützungskraft in einem Balancestatus gehalten wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektromotorisch betreibbare Gebäudetür und ein Verfahren zum Verstellen einer Gebäudetür zur Verfügung zu stellen, bei der in einfacher Weise eine Endstellung gesetzt und ggf. im Betrieb auch geändert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach ist bei einer Gebäudetür der eingangs genannten Art das Steuergerät ausgebildet, die Endstellung zu speichern und die Antriebsvorrichtung derart anzusteuern, dass der Türflügel beim Öffnen nicht über die Endstellung hinaus bewegbar ist.
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Die vorliegende Erfindung geht von dem Gedanken aus, das Festlegen der Endstellung über das Steuergerät der Gebäudetür zu erreichen. Es ist somit kein mechanischer Anschlag oder dergleichen zur Definition der Endstellung im Betrieb vorzusehen. Die Endstellung kann allein über das Steuergerät variabel gesetzt und dort gespeichert und somit in steuerungstechnischer Weise definiert werden.
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Die Gebäudetür weist einen mechanischen Anschlag auf, der einen maximal möglichen Öffnungsweg des Türflügels begrenzt. Hiervon zu unterscheiden ist die hier durch das Steuergerät variabel definierbare Endstellung die im Betrieb ein öffnen nicht über diese Endstellung hinaus erlaubt. Der mechanische Endanschlag ist zusätzlich vorgesehen und gibt den maximal möglichen Öffnungsweg vor. Im Betrieb ist aber allein die durch das Steuergerät definierte Endstellung relevant (zumindest wenn der Öffnungsweg bis zu dieser Endstellung kleiner ist als der maximal mögliche Öffnungsweg bis zu dem mechanischen Endanschlag).
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Das Steuergerät steuert die Antriebsvorrichtung dabei derart an, dass bei einem manuellen Öffnen des Türflügels auf elektromotorische Weise eine Bewegung des Türflügels über die Endstellung hinaus blockiert. Über die Antriebsvorrichtung wird somit eine elektromotorische Kraft erzeugt, die einer Bewegung über die Endstellung hinaus entgegenwirkt und damit ein Verschwenken des Türflügels über die Endstellung hinaus verhindert.
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Wird der Türflügel hingegen elektromotorisch geöffnet, so steuert das Steuergerät die Antriebsvorrichtung zum Stoppen des Türflügels in der Endstellung an, so dass die Öffnungsbewegung in der Endstellung endet und eine Bewegung über die Endstellung hinaus ausgeschlossen ist.
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Dabei ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Steuergerät die Antriebsvorrichtung zum Feststellen des Türflügels in der Endstellung ansteuert, sobald der Türflügel die Endstellung erreicht hat. Auf diese Weise wird erreicht, dass der Türflügel durch entsprechende Ansteuerung der Antriebsvorrichtung nach dem Öffnen zumindest für eine vorbestimmte Zeit in der Endstellung gehalten wird. Über die Antriebsvorrichtung wird hierzu eine vorbestimmte Haltekraft aufgebracht, die ausreichend ist, um den Türflügel festzuhalten, wobei in diesem Zusammenhang das Steuergerät ausgebildet sein kann, eine auf den Türflügel manuell aufgebrachte, in Richtung eines Schließens des Türflügels wirkende Verstellkraft, die die Haltekraft übersteigt, zu erkennen und bei Vorliegen einer solchen Verstellkraft den Türflügel zum Schließen der Gebäudetür freizugeben.
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Das Halten des Türflügels in der Endstellung kann auf steuerungstechnische Weise derart erfolgen, dass das Steuergerät die Antriebsvorrichtung zum Erzeugen einer Haltekraft zum Halten des Türflügels in der Endstellung bestromt, so dass die Antriebsvorrichtung einer Bewegung des Türflügels aus der Endstellung entgegenwirkt und ggf. bei (geringfügiger) Auslenkung des Türflügels den Türflügel zurück in die Endstellung führt. Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Steuergerät die Antriebsvorrichtung zum Erzeugen einer Haltekraft in einen so genannten Generatorbetrieb schaltet, in dem ein Elektromotor der Antriebsvorrichtung als Generator betrieben wird, auf den eine Last oder ein Kurzschluss geschaltet ist. Die Antriebsvorrichtung im Generatorbetrieb bewirkt einen Widerstand gegen ein Bewegen des Türflügels und erzeugt auf diese Weise eine Haltekraft, die überwunden werden muss, um den Türflügel aus der Endstellung herausbewegen zu können. Durch das Schalten der Antriebsvorrichtung in den Generatorbetrieb wird, mit anderen Worten, die Hemmung der Antriebsvorrichtung erhöht, so dass die Antriebsvorrichtung aufgrund ihrer Hemmung den Türflügel in der Endstellung festhält.
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Das Steuergerät kann vorteilhafterweise ein Betätigungselement (in Form eines Schaltknopfes oder dergleichen) aufweisen oder mit einem Betätigungselement (z. B. einer Fernbedienung) wirkverbunden sein, um über das Betätigungselement eine neue Endstellung speichern zu können. Das Speichern der Endstellung kann hierbei dadurch erfolgen, dass beispielsweise ein Nutzer manuell den Türflügel in eine gewünschte Endstellung bringt und das Betätigungselement für eine vorbestimmte Zeit, z. B. 5 s, betätigt. Das Steuergerät speichert hierauf die Endstellung und begrenzt den Öffnungsweg des Türflügels bei einer nachfolgenden Öffnungsbewegung entsprechend, so dass der Türflügel nicht über die Endstellung hinaus geöffnet werden kann.
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Das Steuergerät kann ausgebildet sein, mehrere Endstellungen zu speichern, wobei das Steuergerät zum Einstellen unterschiedlicher Endstellungen schaltbar ist. In dem Steuergerät sind somit mehrere Endstellungen festgelegt, zwischen denen hin- und hergeschaltet werden kann.
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Zum Schalten zwischen Endstellungen kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Nutzer den Türflügel aus einer ersten gespeicherten Endstellung, in der der Türflügel gerade gehalten wird, manuell in eine zweite gespeicherte Endstellung führt, um dem Steuergerät auf diese Weise zu signalisieren, dass für den weiteren Betrieb der Gebäudetür die zweite gespeicherte Endstellung relevant sein soll. Das Steuergerät fasst mithin das manuelle Führen des Türflügels aus der ersten gespeicherten Endstellung in die zweite gespeicherte Endstellung als Befehl zum Schalten des Steuergeräts von der ersten Endstellung zur zweiten Endstellung auf und verwendet im folgenden Betrieb die zweite Endstellung. Das manuelle Führen von der ersten Endstellung in die zweite Endstellung kann hierbei durch das Steuergerät unterstützt werden dadurch, dass dem Nutzer beispielsweise angezeigt wird, wann er die zweite Endstellung erreicht hat, beispielsweise indem das Steuergerät die Antriebsvorrichtung bei Erreichen der zweiten Endstellung zum Halten des Türflügels in der zweiten Endstellung ansteuert und die Tür nur weiter bewegt werden kann, wenn der Nutzer die wirkende Haltekraft überwindet.
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Ebenso ist denkbar, dass über ein Betätigungselement, insbesondere eine Fernbedienung, zwischen Endstellungen geschaltet werden kann, so dass für einen Nutzer in variabler Weise zwischen unterschiedlichen vorgespeicherten Endstellungen gewählt werden kann.
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In diesem Zusammenhang kann auch vorgesehen sein, dass unterschiedlichen Betätigungselementen, beispielsweise unterschiedlichen Fernbedienungen oder unterschiedlichen Türschlüsseln oder dergleichen, unterschiedliche Endstellungen zugeordnet sind. Auf diese Weise kann verwirklicht werden, dass nutzerabhängig unterschiedliche Endstellungen verwendet werden, so dass bei einem ersten Nutzer, der ein erstes Betätigungselement (beispielsweise eine erste Fernbedienung oder einen ersten Schlüssel) verwendet, die Tür bis zu einer ersten Endstellung (beispielsweise mit einem vergleichsweise kleinen Öffnungsweg) geöffnet wird, bei einem anderen Nutzer mit einem anderen Betätigungselement hingegen eine zweite Endstellung mit beispielsweise einem größeren Öffnungsweg angewendet wird.
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In einer Weiterbildung kann zudem vorgesehen sein, dass in dem Steuergerät zusätzlich eine Kommunikationsstellung gespeichert ist, in der der Türflügel um einen Kommunikationsspalt gegenüber dem Türrahmen geöffnet ist, eine normale Person aber nicht durch die Gebäudetür hindurch gelangen kann. Diesem liegt der Gedanke zugrunde, auf steuerungstechnische Weise eine Sicherheitskette, wie sie heutzutage häufig z. B. bei Haus- oder Wohnungstüren vorgesehen ist, zu ersetzen, indem ein Nutzer beispielsweise über ein Betätigungselement, beispielsweise einen Schalter neben der Tür, auswählen kann, dass die Gebäudetür nur bis zu der Kommunikationsstellung geöffnet wird. Die Kommunikationsstellung ist dabei so bemessen, dass ein normaler Mensch nicht durch den Spalt zwischen Türflügel und Türrahmen hindurch gelangen kann, so dass zwar ein Blick durch den Spalt hindurch und auch eine Kommunikation über den Spalt möglich ist, ein Eindringen von außen durch die Haus- oder Wohnungstür aber ausgeschlossen ist.
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Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Verstellen einer Gebäudetür gelöst, die einen Türrahmen, einen bewegbar an dem Türrahmen angeordneten Türflügel, eine Antriebsvorrichtung zum elektromotorischen Verstellen des Türflügels relativ zu dem Türrahmen und ein Steuergerät zum Steuern der Antriebsvorrichtung aufweist. Der Türflügel wird hierbei bei einem Öffnen über einen Verstellweg von einer geschlossenen Stellung in eine Endstellung, in der der Türflügel geöffnet ist, überführt. Dabei ist vorgesehen, dass die Endstellung in dem Steuergerät gespeichert ist und das Steuergerät zum Öffnen des Türflügels die Antriebsvorrichtung derart ansteuert, dass der Türflügel beim Öffnen nicht über die Endstellung hinaus bewegbar ist.
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Die vorangehend für die Gebäudetür beschriebenen Vorteile und vorteilhaften Ausgestaltungen können auch für das Verfahren Anwendung finden.
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Insbesondere kann im Rahmen des Verfahrens vorgesehen sein, dass zum Festlegen der Endstellung der Türflügel manuell in die gewünschte Endstellung zu führen ist und durch Betätigen eines Betätigungselements die Endstellung in dem Steuergerät gespeichert wird. Auf diese Weise wird einem Nutzer in variabler, einfacher Weise ermöglicht, die Endstellung für den Türflügel festzulegen, ohne dass es hierzu besonderer Kenntnisse bedarf und ohne dass ein Fachmann eingeschaltet werden muss. Das Betätigungselement kann beispielsweise eine Fernbedienung sein, bei der zum Speichern der Endstellung ein Tastknopf oder dergleichen beispielsweise für eine vorbestimmte Zeit, z. B. 5 s, betätigt werden muss, um die Endstellung zu speichern.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht einer Gebäudetür mit einem Türrahmen und einem verschwenkbar im Türrahmen angeordneten Türflügel;
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2 eine schematische, vergrößerte Ansicht einer Antriebsvorrichtung an dem Türflügel zum elektromotorischen Verstellen des Türflügels relativ zu dem Türrahmen und
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3 eine schematische Ansicht der Gebäudetür mit unterschiedlichen Endstellungen für das Öffnen des Türflügels.
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1 zeigt in einer schematischen Ansicht eine Gebäudetür 1 mit einem Türflügel 10, der verschwenkbar an einem Türrahmen 11 angeordnet ist. Bei der Gebäudetür 1 kann es sich beispielsweise um eine Niedrigenergietür nach DIN 18650 handeln, die zur automatischen, elektromotorischen Betätigung ausgestaltet ist und hierzu eine elektromotorische Antriebsvorrichtung 2 in Form eines Spindelantriebs aufweist, der mit einem Steuergerät 4 zum Steuern der Verstellbewegung des Türflügels 10 zusammenwirkt.
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Das Steuergerät 4 ist über eine Leitung 20 mit der Antriebsvorrichtung 2 verbunden und genauso wie die Antriebsvorrichtung 2 in ein Profilteil 100 in Form eines umlaufenden Profilrahmens des Türflügels 10 derart integriert, dass das Steuergerät 4 und die Antriebsvorrichtung 2 von außen nicht sichtbar sind. Das Profilteil 100 kann beispielsweise als Aluminiumprofilrahmen ausgestaltet sein, der mit einem Innenabschnitt 101, beispielsweise aus Glas, verbunden ist und diesen Innenabschnitt 101 trägt.
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In das Profilteil 100 ist ein Schloss 3 integriert, das über eine Leitung 30 mit dem Steuergerät 4 verbunden ist und zum Verriegeln des Türflügels 10 relativ zu dem Türrahmen 11 dient.
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Eine beispielhafte Ausgestaltung der Antriebsvorrichtung 2 in Form des Spindelantriebs ist schematisch in 2 dargestellt. Die Antriebsvorrichtung weist einen Elektromotor 21, ein Getriebe 22 und eine durch den Elektromotor 21 über das Getriebe 22 in eine Drehbewegung um eine Drehachse D versetzbare Spindel 23 auf. Die Spindel 23 trägt ein Außengewinde, über das die Spindel 23 mit einer Spindelmutter 24 derart in Eingriff steht, dass infolge einer Drehbewegung der Spindel 23 um die Drehachse D die Spindelmutter 24 an der Spindel 23 abrollt und auf diese Weise entlang der Drehachse D relativ zur Spindel 23 verstellt wird. Die Spindelmutter 24 ist mit einer Schubstange 25 fest verbunden, die an einem den Elektromotor 21 und das Getriebe 22 einfassenden Gehäuse 26 entlang der Drehachse D verschiebbar gelagert ist. Die Schubstange 25 ist über ein Verbindungsgestänge 27 gelenkig mit einem Rahmenabschnitt 110 des Türrahmens 11 verbunden und stützt sich auf diese Weise an dem Rahmenabschnitt 110 ab.
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Im Betrieb der Antriebsvorrichtung 2 wird die Spindel 23, angetrieben durch den Elektromotor 21, in eine Drehbewegung um die Drehachse D versetzt, so dass die Spindelmutter 24 an der Spindel 23 abrollt und entlang der Drehachse D verstellt wird. Auf diese Weise drückt sich die Schubstange 25 zum Öffnen des Türflügels 10 an dem Rahmenabschnitt 110 ab (durch Ausfahren der Schubstange 25 aus dem Gehäuse 26) oder zieht sich zum Schließen des Türflügels 10 an den Rahmenabschnitt 110 heran (wenn die Schubstange 25 in das Gehäuse 26 eingefahren wird).
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Die Antriebsvorrichtung 2 ist über eine elektrische Leitung 20 mit dem Steuergerät 4 verbunden. Über die elektrische Leitung 20 wird der Elektromotor 21 mit einem Motorstrom gespeist und auf diese Weise zum Verstellen der Schubstange 25 bestromt.
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An der Antriebsvorrichtung 2 können unterschiedliche Sensoren, insbesondere Hall-Sensoren, vorgesehen sein, um die Drehposition und Drehzahl der Spindel 23 bzw. einer mit der Spindel 23 gekoppelten Antriebswelle des Elektromotors 21 zu messen. Diese Sensoren sind ebenfalls mit dem Steuergerät 4 verbunden und geben Signale an das Steuergerät 4 ab, über die das Steuergerät 4 Informationen über die Drehposition und Drehgeschwindigkeit der Antriebsvorrichtung 2 erhält.
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Zum Öffnen kann der Türflügel 10 auf elektromotorische Weise, angetrieben durch die Antriebsvorrichtung 2, oder auch auf manuelle Weise aus einer geschlossenen Stellung PZU, wie in 3 dargestellt, über einen Verstellweg α, α' in eine Endstellung PEND, PEND', die einer maximal geöffneten Stellung des Türflügels 10 entspricht, bewegt werden. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Endstellung PEND, PEND' hierbei dadurch definiert, dass das Steuergerät 4 die Endstellung PEND, PEND' gespeichert hat und bei einem Öffnen des Türflügels 10 die Antriebsvorrichtung 2 derart ansteuert, dass ein Bewegen des Türflügels 10 über die Endstellung PEND, PEND' hinaus nicht möglich ist.
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Bei einem elektromotorischen Betrieb des Türflügels 10 wird entsprechend die Öffnungsbewegung bei Erreichen der Endstellung PEND, PEND' gestoppt.
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Bei einem manuellen Öffnen des Türflügels 10 wird die Antriebsvorrichtung 2 über das Steuergerät 4 derart angesteuert, dass die Öffnungsbewegung bei Erreichen der Endstellung PEND, PEND' blockiert wird, so dass einem weiteren Bewegen des Türflügels 10 über die Endstellung PEND, PEND' hinaus elektromotorisch entgegengewirkt wird. Hierzu kann die Antriebsvorrichtung 2 beispielsweise entsprechend bestromt werden, oder die Antriebsvorrichtung 2 kann in eine Selbsthemmung geschaltet werden, die ein weiteres Bewegen des Türflügels 10 blockiert.
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Die Definition der Endstellung PEND, PEND' erfolgt allein auf steuerungstechnische Weise, ohne dass hierzu zusätzliche Bauteile erforderlich wären. Bei einem Öffnen des Türflügels 10 erkennt das Steuergerät z. B. über entsprechende Sensoren, beispielsweise Hall-Sensoren, an der Antriebsvorrichtung 2 eine Verstellposition und eine Verstellgeschwindigkeit der Antriebsvorrichtung 2 und kann daraus die aktuelle Position des Türflügels 10 ableiten, um bei Erreichen der Endstellung PEND, PEND' entsprechend die Antriebsvorrichtung 2 zu einem Verhindern einer weiteren Öffnungsbewegung anzusteuern.
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Dadurch, dass die Endstellung PEND, PEND' allein durch steuerungstechnische Maßnahmen festgelegt wird, können andere, insbesondere mechanische Bauteile zum Einstellen einer Endstellung eingespart werden. Zudem ergibt sich die Möglichkeit, die Endstellung in besonders einfacher Weise auch durch einen nicht-fachmännischen Nutzer zu setzen und ggf. zu ändern.
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So kann ein Nutzer beispielsweise zum Setzen der Endstellung PEND, PEND' den Türflügel 10 manuell in eine gewünschte Endstellung PEND, PEND führen, um anschließend ein Betätigungselement, z. B. eine Fernbedienung 5, zu betätigen und auf diese Weise die Endstellung PEND, PEND' in dem Steuergerät 4 zu speichern.
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Möglich ist hierbei auch, dass das Steuergerät 4 mehrere Endstellung PEND, PEND' gespeichert hat, zwischen denen ein Nutzer auch hin- und herschalten kann.
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Zum Schalten kann hierbei vorgesehen sein, dass ein Nutzer beispielsweise über ein Betätigungselement, beispielsweise eine Fernbedienung 5, zwischen unterschiedlichen Endstellungen PEND, PEND' wählen kann.
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Ebenso ist denkbar, dass unterschiedlichen Betätigungselementen, beispielsweise unterschiedlichen Fernbedienungen oder Türschlüsseln, unterschiedliche Endstellungen PEND, PEND' zugeordnet sind, so dass das Steuergerät 4 anhand des verwendeten Betätigungselements erkennt, welche Endstellung PEND, PEND' zum Öffnen der Tür jeweils zum Einsatz kommen soll.
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Und es ist denkbar, dass der Nutzer manuell zwischen Endstellungen PEND, PEND' hin- und herschalten kann, indem ein Nutzer beispielsweise den Türflügel 10 manuell aus der ersten Endstellung PEND, in der der Türflügel 10 durch entsprechende Ansteuerung der Antriebsvorrichtung 2 gehalten ist, in eine vorab gespeicherte zweite Endstellung PEND' führt, um dem Steuergerät 4 auf diese Weise zu signalisieren, dass für den folgenden Betrieb die zweite Endstellung PEND' verwendet werden soll.
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Zusätzlich zu den Endstellungen PEND, PEND kann das Steuergerät 4 auch Zwischenstellungen speichern, die von einem Nutzer ausgewählt und für unterschiedliche Zwecke zum Einsatz kommen können. So kann das Steuergerät 4 beispielsweise eine so genannte Kommunikationsstellung P1 speichern, die ein Öffnen des Türflügels 10 nur so weit erlaubt, dass ein (Kommunikations-)Spalt β zwischen dem Türflügel 10 und dem Türrahmen 11 gebildet wird, durch den ein Nutzer mit einer beispielsweise vor einer Wohnungstür oder einer Haustür befindlichen Person kommunizieren kann. Die Kommunikationsstellung P1 ersetzt in diesem Fall eine bei herkömmlichen Wohnungs- oder Haustüren bekannte Sicherheitskette, die es einem Dritten unmöglich machen soll, in unbefugter Weise in eine Wohnung oder ein Haus einzudringen. Entsprechend ist die Kommunikationsstellung P1 so bemessen, dass sich ein Kommunikationsspalt β ergibt, der es einem normalen Menschen nicht erlaubt, zwischen Türflügel 10 und Türrahmen 11 hindurch zu gelangen, so dass ein Durchtritt durch die Gebäudetür 1 verhindert ist.
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Vorteil hierbei ist, dass die Kommunikationsstellung P1 wiederum allein durch steuerungstechnische Maßnahmen eingestellt werden kann, ohne dass weitere, insbesondere mechanische Bauteile erforderlich sind. Zum Betätigen des Türflügels 10 zum Öffnen nur bis zur Kommunikationsstellung P1 kann beispielsweise ein Betätigungselement in Form eines Tasters oder einer Fernbedienung vorgesehen sein, bei deren Betätigung der Türflügel 10 bis zur Kommunikationsstellung P1 aufgefahren und dort gehalten wird.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere kann die Gebäudetür auch durch eine Schiebetür oder eine Karusselltür (Drehtür) ausgestaltet sein. Als Antriebsvorrichtung können grundsätzlich beliebige Antriebe zum Einsatz kommen; die Gebäudetür ist nicht auf den Einsatz von Spindelantrieben beschränkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gebäudetür
- 10
- Türflügel
- 100
- Profilteil
- 101
- Innenteil
- 11
- Türrahmen
- 110
- Rahmenabschnitt
- 2
- Antriebsvorrichtung
- 20
- Leitung
- 21
- Elektromotor
- 22
- Getriebe
- 23
- Spindel
- 24
- Spindelmutter
- 25
- Schubstange
- 26
- Gehäuse
- 27
- Verbindungsgestänge
- 3
- Türschloss
- 30
- Leitung
- 4
- Steuergerät
- 5
- Fernbedienung
- α, α'
- Verstellweg
- β
- Kommunikationsspalt
- D
- Drehachse
- PEND
- Endstellung der Gebäudetür
- PEND'
- Endstellung der Gebäudetür
- PZU
- Geschlossene Stellung der Gebäudetür
- P1
- Kommunikationsstellung