DE102010051551A1 - Bodenbearbeitungsmaschine sowie Verfahren zum Fräsen von Böden oder Verkehrsflächen - Google Patents
Bodenbearbeitungsmaschine sowie Verfahren zum Fräsen von Böden oder Verkehrsflächen Download PDFInfo
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Abstract
Bei einer Bodenbearbeitungsmaschine (1) zum Fräsen von Böden (2) oder Verkehrsflächen, mit einem Fahrwerk (4) und einem Maschinenrahmen (6), mit einer quer zur Fahrtrichtung des Maschinenrahmens (6) rotierenden Fräseinrichtung (8), mit einer die Fräseinrichtung (8) umschließenden, am Maschinenrahmen (6) befestigten oder aufgehängten Haube (10), die einen Mischraum (12) für das Mischgut (16) zwischen Fräseinrichtung (8) und Haube (10) bildet, mit einer Höhenverstelleinrichtung (20) zum Einstellen der Frästiefe der Fräseinrichtung (8), wobei die die Fräseinrichtung (8) umschließende Haube (10) an dem in Fahrtrichtung vorderen und/oder hinteren Ende eine schwenkbare Haubenklappe (14, 15) aufweist, die den Mischraum (12) der Haube (10) gegen die Bodenoberfläche (3) des Bodens (2) abschließt, ist vorgesehen, dass eine Steuerung (18) zum Beenden der Fräsbearbeitung die Frästiefe der Fräseinrichtung (8) bei gleichzeitiger Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt (5, 7) entlang einer vorgegebenen Bahnkurve (24) steuert, wodurch die Fräseinrichtung (8) in die außer Bodeneingriff befinlidliche obere Position (9) herausfahrbar ist, ohne dass eine aus dem Herausfahren der Fräseinrichtung (8) resultierende Vertiefung in der bearbeiteten Bodenoberfläche (3) verbleibt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bodenbearbeitungsmaschine zum Fräsen von Böden oder Verkehrsflächen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. ein Verfahren zum Fräsen von Böden oder Verkehrsflächen mit einer Bodenbearbeitungsmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
- Derartige Baumaschinen, auch Stabilisierer oder Recycler genannt, werden für die Materialaufbereitung, nämlich z. B. das Stabilisieren ungenügend tragfähiger Böden, das Pulverisieren von Asphaltdecken bis hin zum Recyceln von gebunden oder ungebundenen Fahrbahnoberflächen verwendet. Zur Verbesserung oder Verfestigung von Böden ist es bekannt, ein pulverförmiges Bindemittel in den Boden einzubringen, um dessen Einbaufähigkeit und Tragfähigkeit zu erhöhen. Die bekannten Bodenbearbeitungsmaschinen weisen eine in einem Mischraum umlaufende Fräswalze auf, die höhenverstellbar unter einer die Fräswalze umschließenden, am Maschinenrahmen befestigten Haube angeordnet ist. Die Bodenbearbeitungsmaschine kann selbstfahrend sein. Beispiele derartiger Maschinen sind in der
WO 96/24725 WO 2005/054588 EP 2218823 A beschrieben. - Hinsichtlich der Beschreibung der einzelnen Komponenten einer solchen Bodenbearbeitungsmaschine wird auf diese früheren Patentanmeldungen Bezug genommen.
- In dem zwischen Haube und Fräseinrichtung befindlichen Mischraum finden, angepasst an die jeweilige Anwendung, die notwendigen Prozesse statt, wie z. B. Ablösen und Zerkleinern des abgefrästen Fahrbahnmaterials, Zugabe von Bindemitteln, Vermischen und Verteilen von zugesetzten Materialien usw.
- Derartige Maschinen sind häufig mit einem geschlossenen Fahrstand ausgerüstet. Der Fahrstand ist vorzugsweise in Fahrtrichtung vorne angeordnet, bei neueren Maschinen sogar auf oder vor der Vorderachse. Aufgrund der Position des Fahrstandes ist eine Beobachtung der Fräseinrichtung vom Fahrerstand nicht möglich, insbesondere auch weil die Haube die Fräseinrichtung vollständig umschließt und auf der Bodenoberfläche aufliegt.
- Bei dem Fräsprozess wird das Mischgut in der Mischkammer herumgewirbelt, so dass beim Stoppen der Fräswalze sich jeweils eine größere Menge Mischgut vor und hinter der Fräswalze absetzt. Wird nunmehr die Fräswalze angehoben, um außer Eingriff mit dem Boden zu sein, verbleibt an der Stelle, an der sich die Fräswalze befunden hat, eine Vertiefung, die in etwa eine Tiefe von 40% des Fräswalzendurchmessers aufweist und sich über die gesamte Länge der Fräswalze, entsprechend der Arbeitsbreite der Bodenbearbeitungsmaschine erstreckt.
- Wird beispielsweise eine größere Fläche in der Größe eines Fußballfeldes mit mehreren Fahrspuren bearbeitet, verbleiben an den Umkehrpunkten jeder Fahrspur derartige Mischgutanhäufungen bzw. Vertiefungen, die manuell oder mit einem Planiergerät geglättet werden müssen. Mit anderen Worten, jedes Mal, wenn der Fräsprozess unterbrochen werden muss, weil die Bodenbearbeitungsmaschine zur nächsten Fahrspur oder zu einer anderen Bearbeitungsstelle verfahren werden muss, besteht das Problem, dass durch das Herausfahren der Fräswalze die bearbeitete Bodenoberfläche im nicht ebenen Zustand verlassen wird. Erschwerend kommt hinzu, dass der Fahrzeugführer die Bearbeitungsstelle nicht beobachten kann.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bodenbearbeitungsmaschine zum Fräsen von Böden, sowie ein Verfahren zum Fräsen von Böden anzugeben, bei denen bei Beendigung des Fräsprozesses die bearbeitete Bodenoberfläche in einem im wesentlichen ebenen Zustand hinterlassen werden kann.
- Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale der Ansprüche 1 und 10.
- Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass eine Steuerung zum Beenden der Fräsbearbeitung die Frästiefe der Fräseinrichtung bei gleichzeitiger koordinierter Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt entlang einer vorgegebenen Bahnkurve steuert, wodurch die Fräseinrichtung in die außer Bodeneingriff befindliche obere Position herausfahrbar ist, ohne dass eine aus dem Herausfahren der Fräseinrichtung resultierende Vertiefung in der bearbeiteten Bodenoberfläche verbleibt.
- Insbesondere soll die beim Herausfahren der Fräseinrichtung freiwerdende Vertiefung mit Mischgut gefüllt werden. Dabei ist verständlich, dass eine absolute Planheit nicht erreichbar ist, allerdings wird die Vertiefung mit Mischgut ausgefüllt, so dass keine wesentlichen Unebenheiten verbleiben.
- Bei Beendigung der Fräsbearbeitung gibt der Fahrzeugführer ein Signal an die Steuerung, die dann zum Beenden der Fräsbearbeitung die Frästiefe der Fräseinrichtung bei gleichzeitiger Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt der Bodenbearbeitungsmaschine entlang einer vorgegebenen Bahnkurve steuert. Die Bahnkurve kann beispielsweise in der Steuerung abgespeichert sein und koordiniert das Herausfahren der Fräseinrichtung während der Fahrt der Bodenbearbeitungsmaschine in einer Weise, dass die Fräseinrichtung in die außer Bodeneingriff befindliche obere Position herausfahrbar ist und dabei gleichzeitig die beim Herausfahren der Fräseinrichtung freiwerdende Vertiefung in der bearbeiteten Bodenoberfläche verschlossen wird. Es ist hierzu erforderlich, dass die Höhenverstellung der Fräseinrichtung bei gleichzeitiger Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt koordiniert erfolgt, derart, dass die in Fahrtrichtung vor und hinter der Fräseinrichtung befindlichen Mischgutanhäufungen sukzessive in die zunehmend durch das Herausfahren der Fräseinrichtung freiwerdende Vertiefung befördert werden. Die von der Steuerung vorgegebene Bahnkurve beim Anheben der Fräseinrichtung kann empirisch ermittelt werden und ggf. für unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten in der Steuerung in einem Speicher hinterlegt werden. Die erfindungsgemäße Steuerung bewirkt daher, dass der Fahrzeugführer sich nicht um das Herausfahren der Fräseinrichtung kümmern muss, sondern lediglich der Steuerung mitteilt, wann die Fräsbearbeitung beendet werden soll, so dass der Fahrzeugführer sich allein auf das Fahren und Lenken der Bodenbearbeitungsmaschine konzentrieren kann. Dadurch, dass an den Stellen, an denen die Bodenbearbeitungsmaschine gewendet werden muss, oder auf eine andere Fahrspur wechseln muss, keine unerwünschten Vertiefungen und Überhöhungen der bearbeiteten Bodenoberfläche verbleiben, entfällt eine Nachbearbeitung der bearbeiteten Böden oder Bodenflächen. Durch das automatische Auffüllen der Vertiefung mit bereits abgearbeitetem Mischgut wird auch gewährleistet, dass im Bereich der Vertiefung bei Beendigung der Fräsbearbeitung keine Dichteunterschiede zu dem in der kontinuierlichen Fräsbearbeitung aufgelockerten Boden bestehen.
- Die Bedienung der Bodenbearbeitungsmaschine wird für den Fahrzeugführer erleichtert, weil der sich auf den Fahrbetrieb und einen eventuellen Positionswechsel der Maschine konzentrieren kann, ohne gleichzeitig die Aushubbewegung der Fräseinrichtung koordinieren zu müssen.
- Die Steuerung entlang der Bahnkurve bedeutet, dass z. B. die Drehachse der Fräseinrichtung oder alternativ auch die tiefste Eingriffsstelle der Fräseinrichtung beim Anheben einer solchen Bahnkurve folgt.
- Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Steuerung die Frästiefe der Fräseinrichtung entlang einer in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung des Maschinenrahmens vorgegebenen Bahnkurve steuert.
- Hinsichtlich der Drehrichtung unterscheidet man einen Gegenlauf-Fräsprozess und einen Gleichlauf-Fräsprozess je nachdem, ob die Drehrichtung der Fräseinrichtung und die Drehrichtung der Räder der Bodenbearbeitungsmaschine entgegengesetzt oder in gleicher Drehrichtung verläuft. Insofern können in der Steuerung unterschiedliche Bahnkurven in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung des Maschinenrahmens und der Art der Fräseinrichtung hinterlegt sein.
- Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Steuerung den Weg der Höhenverstellung der Fräseinrichtung mit dem Weg in Fahrtrichtung synchronisiert. Eine derartige Steuerung hat den Vorteil, dass sie unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit ist und dafür sorgt, dass die Bahnkurve für die Höhenverstellung der Fräseinrichtung bei jeder Fahrgeschwindigkeit eingehalten wird.
- Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Steuerung zum Beenden der Fräsbearbeitung zusätzlich die Stellung mindestens einer Haubenklappe steuert. Mit Hilfe der Haubenklappenstellung kann die Menge des Mischgutes gesteuert werden, die zum Schließen der durch das Herausfahren der Fräseinrichtung freiwerdenden Vertiefung abgezogen wird.
- Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Klappenstellung der in Fahrtrichtung nachlaufenden Haubenklappe auf eine Höhe steuerbar ist, die die Volumenvergrößerung des Mischgutes aufgrund dessen Auflockerung bei der Fräsbearbeitung berücksichtigt. Durch die Fräsbearbeitung des Bodens entsteht eine Auflockerung, die zu einer Volumenvergrößerung des Mischgutes führt, so dass die nachlaufende Haubenklappe, die wie ein Abstreifschild wirkt, nicht auf der ursprünglichen Höhe der Bodenoberfläche bewegt werden kann, sondern vorzugsweise mit einem Abstand vom Boden, der die Volumenvergrößerung des Mischgutes berücksichtigt muss.
- Die Steuerung kann wie bereits ausgeführt, je nach Bodenbeschaffenheit unterschiedliche Bahnkurven zur Auswahl durch den Fahrzeugführer vorhalten, die auch materialabhängige Stellwerte für die Stellung der Haubenklappen enthalten, deren Unterkante die Abstreifhöhe über dem Boden bestimmt.
- Die vorgegebene Bahnkurve der Steuerung zum Beenden der Fräsbearbeitung und zur sukzessiven Verringerung der Frästiefe kann degressiv steigend verlaufen.
- Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die vorgegebene Bahnkurve der Steuerung zum Beenden der Fräsbearbeitung im Wesentlichen den Verlauf einer asymptotischen Funktion, insbesondere eine arctan-Funktion, aufweist.
- Die Bodenbearbeitungsmaschine kann mit einem höhenverstellbaren Maschinenrahmen versehen sein. Dabei kann zusätzlich vorgesehen sein, dass die Steuerung nach Abschluss des Beendigungsprozesses der Fräsbearbeitung zusätzlich den Maschinenrahmen anhebt, damit die Bodenbearbeitungsmaschine mehr Bodenfreiheit erhält und leichter zu einer anderen Bearbeitungsstelle verfahren werden kann.
- Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Maschinist zum Beenden der Fräsbearbeitung die Fahrtrichtung des Maschinenrahmens umkehrt. Die Steuerung registriert die gewählte Fahrtrichtung und steuert in Abhängigkeit davon die richtige, d. h. die in Fahrtrichtung hintere bzw. die nachlaufende Haubenklappe an. Die nunmehr in Fahrtrichtung hintere Haubenklappe wird als Abstreifer verwendet, dessen Abstreifhöhe von der Steuerung einstellbar ist.
- Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Fräsen von Böden mit einer Bodenbearbeitungsmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
- Das erfindungsgemäße Verfahren sieht u. a. auch vor, dass zum Schließen der beim Herausfahren der Fräseinrichtung verbleibenden Vertiefung mit Mischgut einerseits das von der in Fahrtrichtung hinteren Haubenklappe abgestrichene Mischgut und andererseits das von der entlang der von der Steuerung vorgegebenen Bahnkurve bewegten Fräseinrichtung abgetragene und in die Vertiefung beförderte Mischgut verwendet wird.
- Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
- Es zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Bodenbearbeitungsmaschine im Gegenlaufbetrieb, -
2 die Mischgutanhäufungen und die Vertiefung an der Fräseinrichtung bei Beendigung des Fräsbetriebs, und -
3 die Veranschaulichung der von der Steuerung vorgegebenen Bahnkurve anhand der Verlagerung der Fräswalzenachse. -
1 zeigt die Bodenbearbeitungsmaschine1 zum Fräsen von Böden und Fahrbahnen mit einem von Fahrwerken4 getragenen Maschinenrahmen6 und einem aus einer Fahrerkabine26 bestehenden Fahrstand. Die Fahrerkabine26 ist auf dem Maschinenrahmen quer zur Fahrtrichtung verschiebbar. Der Sitz im Fahrstand kann für die Rückwärtsfahrt um 180° gedreht werden. - Die aus
1 ersichtliche Bodenbearbeitungsmaschine1 ist aus derWO 96/24725 WO 2005/054578 EP 2218823 A bekannt sind. Die Fahrwerke4 weisen am vorderen und hinteren Ende des Maschinenrahmens6 zwei gemeinsam oder wahlweise einzeln lenkbare Fahrwerksachsen30 auf. Jedes Rad des Fahrwerks4 ist mit einer Hubsäule28 versehen, so dass die Höhe des Maschinenrahmens6 und ggf. dessen Neigung exakt auf Arbeits- oder Transporthöhe einstellbar ist. Unterhalb der Fahrerkabine26 befindet sich zwischen den Fahrwerksachsen30 eine ortsfest oder an einer Kette hängend am Maschinenrahmen6 befestigte Haube10 , die die Fräseinrichtung8 , insbesondere eine Fräswalze, umschließt und einen Mischraum12 für das abgearbeitete Mischgut16 zwischen Fräseinrichtung8 und Haube10 bildet. - Die Fräseinrichtung
8 kann mit Hilfe einer Höhenverstelleinrichtung20 auf eine eingestellte Frästiefe abgesenkt werden oder nach Beenden der Fräsbearbeitung wieder aus dem bearbeiteten Boden2 herausgefahren werden. - Die Haube
10 kann fest am Maschinenrahmen6 befestigt sein und weist an ihrem in Fahrtrichtung5 vorderen und hinteren Enden über Stelleinrichtungen36 ,38 schwenkbare Haubenklappen14 ,15 auf, die den Mischraum12 der Haube10 gegen die Bodenoberfläche3 des Bodens2 bei Bedarf abschließen. - Alternativ kann die Haube an Ketten am Maschinenrahmen aufgehängt sein, d. h. im Betriebsfall gleitet die Haube
10 an den Ketten hängend über den Boden. Fährt man die Fräswalze auf Frästiefe Null, dann liegt die Haube10 immer noch auf der Bodenoberfläche3 auf. Fährt man die Fräswalze noch höher, dann nimmt sie die Haube10 mit und hebt somit die Haube10 vom Boden ab. - Die schwenkbaren Haubenklappen
14 ,15 können zum Dichten und Abschließen gegenüber der Bodenoberfläche3 zusätzlich mit einer flexiblen Leiste17 , z. B. einer Gummilippe, versehen sein. - Nach dem Ausführungsbeispiel der
1 ist die Fräswalze8 in einer Schwenkeinrichtung11 gelagert, der schwenkbar am Maschinenrahmen6 befestigt ist, wobei die Fräswalzenachse32 bzw. die Abtriebsachse des Fräswalzenantriebs in einem Schlitz19 in den Seitenwänden der Haube10 verschwenkt werden kann, um die Frästiefeneinstellung zu ermöglichen. - Es versteht sich, dass die Höhenverstellung der Fräseinrichtung
8 auch in anderer Weise erfolgen kann, z. B. wie in derWO 2005/054578 - Der Fräswalzenantrieb ist vorzugsweise ein mechanischer Antrieb, der z. B. über ein Riemengetriebe von einem Verbrennungsmotor angetrieben wird.
-
2 zeigt schematisch die Situation beim Gegenlauffräsen bei Vorwärtsfahrt5 . Durch das Fräsen im Gegenlauf und durch aus dem Mischraum12 wieder herabfallendes Mischgut16 bildet sich sowohl vor als auch hinter der Fräswalze8 eine Materialanhäufung19 ,21 aus Mischgut16 . Da das Mischgut16 gegenüber dem Boden2 aufgelockert ist, haben die Mischguthäufungen19 ,21 vor und hinter der Fräseinrichtung8 etwas mehr Volumen als die Vertiefung22 , in der die Fräseinrichtung8 während der Fräsbearbeitung arbeitet. Wie aus2 ersichtlich kann bei Vorwärtsfahrt5 die vordere Haubenklappe14 angehoben sein und die in Fahrtrichtung hintere Haubenklappe15 abgesenkt sein, um das recycelte Mischgut16 auf einer voreingestellten Höhe abzustreifen. - Wird in der in
2 gezeigten Position die Fräsbearbeitung beendet und die Fräseinrichtung8 durch Anheben außer Eingriff mit dem Boden2 gebracht, verbleibt im Wesentlichen die in2 gezeigte Bodenstruktur mit den beiden Mischgutanhäufungen19 ,21 beiderseits der Vertiefung22 . Da solche erhebliche Unebenheiten bei jedem Umkehren oder Versetzen der Bodenbearbeitungsmaschine1 am Ende einer Fräsbahn auftreten, sind nachträgliche Planierarbeiten in erheblichem Umfang erforderlich, um die Bodenoberfläche3 an den Enden einer Fräsbahn zu begradigen. - Das gilt erst recht, wenn die Bodenbearbeitungsmaschine beim Verbringen zu einem anderen Einsatzort über die Hubsäulen stärker angehoben werden muss und somit die Mischgut-Anhäufungen
19 ,21 neben der Vertiefung22 verbleiben. - Theoretisch wäre es zwar möglich, bei angehobener Fräseinrichtung
8 die Bodenbearbeitungsmaschine1 mehrfach hin- und her zu bewegen und mit Hilfe der schwenkbaren Haubenklappen14 und15 die Mischgutanhäufungen19 ,21 in die Vertiefung22 zu schieben. Praktisch ist dies allerdings nicht möglich, weil der Fahrzeugführer in der Fahrkabine26 die Vertiefung22 nicht einsehen kann und insofern die Steuerung der Haubenklappen14 ,15 und eine Koordination mit der Vor- oder Rückwärtsfahrt5 ,7 nicht ausführen kann. - Die Bodenbearbeitungsmaschine
1 weist eine Steuerung18 auf, die zum Beenden der Fräsbearbeitung die Frästiefe der Fräseinrichtung8 bei gleichzeitiger Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt5 ,7 automatisch steuert. Hierzu muss der Fahrzeugführer lediglich einen entsprechenden Befehl an die Steuerung18 geben, damit die Steuerung18 die Höhenverstelleinrichtung20 zum Beenden der Fräsbearbeitung ansteuern kann. Die Steuerung erfolgt entlang einer vorgegebenen Bahnkurve24 , die in der Steuerung18 abgespeichert sein kann, so dass die Fräseinrichtung8 in die außer Bodeneingriff befindliche obere Position9 in3 herausfahrbar ist, ohne dass eine aus dem Herausfahren der Fräseinrichtung8 resultierende Vertiefung22 in der bearbeiteten Bodenoberfläche3 verbleibt. Die Bahnkurve24 ist in3 als Verbindungslinie der Positionen der Rotationsachse32 der als Fräswalze ausgebildeten Fräseinrichtung8 dargestellt. - Die Steuerung
18 kann zusätzlich zur Frästiefe auch die Stellung der Haubenklappen14 ,15 steuern. -
3 zeigt einen degressiv steigenden Kurvenverlauf für die Bahnkurve24 .3 zeigt die Situation, bei der die Bodenbearbeitungsmaschine1 in Vorwärtsfahrt5 in die in2 gezeigte Position gefahren ist und dann einen Befehl zum Beenden der Fräsbearbeitung an die Steuerung18 abgegeben worden ist. Die Fräseinrichtung9 macht dann den in3 ersichtlichen Bewegungsablauf entsprechen der Bahnkurve24 in Rückwärtsfahrt7 , wobei die dann nachlaufende Haubenklappe14 als Abstreifeinrichtung verwendet wird, deren Abstreifhöhe von der Steuerung18 eingestellt wird, so dass die nunmehr in Fahrtrichtung hintere Haubenklappe14 Mischgutanhäufungen19 in die Vertiefung22 schiebt. Die in Fahrtrichtung vordere Haubenklappe15 wird, wie bereits in2 gezeigt, in die gestrichelte Position angehoben, damit sie bei Rückwärtsfahrt7 keine neue Anhäufung bildet, sondern es ermöglicht, dass die Fräswalze diese Anhäufung21 während der Rückwärtsfahrt7 abfräst und damit in die Vertiefung22 verbringt. - Die Bahnkurve
24 kann auch in Form einer Asymptote verlaufen, z. B. in Form einer arctan-Funktion, allerdings ist die Form der Bahnkurve24 hierauf nicht beschränkt. - Die Steuerung
18 synchronisiert den Weg der Höhenverstellung über die Höhenverstelleinrichtung20 mit dem Weg in Fahrtrichtung (Vorwärtsfahrt5 oder Rückwärtsfahrt7 ). - Es versteht sich, dass die Bahnkurven
24 für ein Füllen der Vertiefung22 beim Gleichlauffräsen oder beim Herausfahren in Vorwärtsfahrt5 anders verlaufen als in3 dargestellt. Falls die Fräseinrichtung8 die Vertiefung22 in Vorwärtsfahrt verlässt, übernimmt die dann in Fahrtrichtung hintere Haubenklappe15 die von der Steuerung18 vorgegebene Abstreiffunktion. - Der Weg, der zum Füllen der Vertiefung
22 erforderlich ist, beträgt ca. 1 bis 3 Durchmesser der Fräswalze. - Für unterschiedliche Bodenmaterialien und für ein Herausfahren bei Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt können unterschiedliche Bahnkurven
24 in der Steuerung18 gespeichert sein. - Die Klappenstellung der jeweils nachlaufenden Haubenklappe
14 ,15 kann von der Steuerung18 über Stelleinrichtungen36 ,38 auf eine Höhe eingestellt werden, die die Volumenvergrößerung des Mischgutes16 aufgrund dessen Auflockerung bei der Fräsbearbeitung berücksichtigt. Auch diese Steuerungswerte können gemeinsam mit der Bahnkurve24 materialspezifisch in der Steuerung18 abgespeichert sein. - Aufgrund der beschriebenen Vorgehensweise kann erreicht werden, dass die Vertiefung
22 mit Mischgut16 mit dem gleichen Lockerungsgrad gefüllt wird, wie er während der gesamten Fräsbearbeitung einer Frässpur entstanden ist. Mit anderen Worten: die Fräsbearbeitung kann abgeschlossen werden, ohne dass Vertiefungen22 und Mischgutanhäufungen19 ,21 verbleiben, und ohne dass Unterschiede im Lockerungsgrad in der bearbeiteten Fläche verbleiben. Dies ist wesentlich für die nachfolgende Bearbeitung der Bodenoberfläche3 mit Verdichtungsmaschinen, sowie für die späteren Straßenbelagauftragsmaschinen, die einen Straßen- oder Fahrbahnbelag auf die verdichtete Bodenoberfläche3 aufbringen. Befanden sich nämlich in dem recycelten Mischgut16 erhebliche Dichteunterschiede, werden diese z. B. durch die nachfolgenden Verdichtungsmaschinen eventuell sogar verstärkt, so dass ein nachfolgend aufgebrachter Fahrbahnbelag an den entsprechenden Stellen Unebenheiten aufweist. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- WO 96/24725 [0002, 0033]
- WO 2005/054588 [0002]
- EP 2218823 A [0002, 0033]
- WO 2005/054578 [0033, 0039]
Claims (15)
- Bodenbearbeitungsmaschine (
1 ) zum Fräsen von Böden (2 ) oder Verkehrsflächen, mit einem Fahrwerk (4 ) und einem Maschinenrahmen (6 ), mit einer quer zur Fahrtrichtung des Maschinenrahmens (6 ) rotierenden Fräseinrichtung (8 ), mit einer die Fräseinrichtung (8 ) umschließenden, am Maschinenrahmen (6 ) befestigten oder aufgehängten Haube (10 ), die einen Mischraum (12 ) für das Mischgut (16 ) zwischen Fräseinrichtung (8 ) und Haube (10 ) bildet, mit einer Höhenverstelleinrichtung (20 ) zum Einstellen der Frästiefe der Fräseinrichtung (8 ), wobei die die Fräseinrichtung (8 ) umschließende Haube (10 ) an dem in Fahrtrichtung vorderen und/oder hinteren Ende eine schwenkbare Haubenklappe (14 ,15 ) aufweist, die den Mischraum (12 ) der Haube (10 ) gegen die Bodenoberfläche (3 ) des Bodens (2 ) abschließt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung (18 ) zum Beenden der Fräsbearbeitung die Frästiefe der Fräseinrichtung (8 ) bei gleichzeitiger Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt (5 ,7 ) entlang einer vorgegebenen Bahnkurve (24 ) steuert, wodurch die Fräseinrichtung (8 ) in die außer Bodeneingriff befindliche obere Position (9 ) herausfahrbar ist, ohne dass eine aus dem Herausfahren der Fräseinrichtung (8 ) resultierende Vertiefung22 in der bearbeiteten Bodenoberfläche (3 ) verbleibt. - Bodenbearbeitungsmaschine (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (18 ) die Frästiefe der Fräseinrichtung (8 ) entlang einer in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung des Maschinenrahmens (6 ) vorgegebenen Bahnkurve (24 ) steuert. - Bodenbearbeitungsmaschine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (18 ) den Weg der Höhenverstellung der Fräseinrichtung (8 ) mit dem Weg in Fahrtrichtung synchronisiert. - Bodenbearbeitungsmaschine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (18 ) zum Beenden der Fräsbearbeitung zusätzlich die Stellung mindestens einer Haubenklappe (14 ,15 ) steuert. - Bodenbearbeitungsmaschine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappenstellung der nachlaufenden Haubenklappe (14 ,15 ) auf eine Höhe steuerbar ist, die die Volumenvergrößerung des Mischgutes (16 ) aufgrund dessen Auflockerung bei der Fräsbearbeitung berücksichtigt. - Bodenbearbeitungsmaschine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Bahnkurve (24 ) der Steuerung (18 ) zum Beenden der Fräsbearbeitung degressiv steigend verläuft. - Bodenbearbeitungsmaschine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Bahnkurve (24 ) der Steuerung (18 ) zum Beenden der Fräsbearbeitung im Wesentlichen den Verlauf einer asymptotischen Funktion, insbesondere einer arctan-Funktion aufweist. - Bodenbearbeitungsmaschine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Beenden der Fräsbearbeitung die Fahrtrichtung des Maschinenrahmens (6 ) umkehrbar ist und die Steuerung (18 ) die nunmehr in Fahrtrichtung hintere Haubenklappe (14 ,15 ) als Abstreifer verwendet, und deren Abstreifhöhe steuert. - Bodenbearbeitungsmaschine (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Maschinenrahmen (6 ) höhenverstellbar ist. - Verfahren zum Fräsen von Böden (
2 ) oder Verkehrsflächen mit einer Bodenbearbeitungsmaschine (1 ), – durch Einstellen der Frästiefe, – durch Fräsen des Bodens (2 ) mit einer höhenverstellbaren Fräseinrichtung (8 ), – durch Mischen des Mischgutes (16 ) in einem von einer an der Bodenbearbeitungsmaschine (1 ) angeordneten Haube (10 ) umschlossenen Mischraum (12 ) während des Fräsens, dadurch gekennzeichnet, dass die Frästiefe zum Beenden der Fräsbearbeitung mit Hilfe einer Steuerung (18 ) bei gleichzeitiger Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt (5 ,7 ) entlang einer vorgegebenen Bahnkurve (24 ) gesteuert wird, wodurch die Fräseinrichtung (8 ) in die außer Bodeneingriff befindliche Position (9 ) herausfahrbar ist, ohne dass eine aus dem Herausfahren der Fräseinrichtung (8 ) resultierende Vertiefung (22 ) in der bearbeiteten Bodenoberfläche (3 ) verbleibt. - Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Frästiefe entlang einer in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung des Maschinenrahmens (
6 ) vorgegebenen Bahnkurve (24 ) gesteuert wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Weg der Höhenverstellung der Fräseinrichtung (
8 ) mit dem Weg in Fahrtrichtung synchronisiert wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappenstellung der nachlaufenden Haubenklappe (
14 ,15 ) von der Steuerung (18 ) auf eine Höhe eingestellt wird, die die Volumenvergrößerung des Mischgutes (16 ) aufgrund dessen Auflockerung bei der Fräsbearbeitung berücksichtigt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zum Beenden der Fräsbearbeitung die Fahrtrichtung des Maschinenrahmens (
6 ) umgekehrt wird und die nunmehr in Fahrtrichtung hintere Haubenklappe (14 ,15 ) als Abstreifer verwendet wird, dessen Abstreifhöhe von der Steuerung (18 ) eingestellt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zum Schließen einer beim Herausfahren der Fräseinrichtung (
8 ) verbleibenden Vertiefung (22 ) im Boden (2 ) einerseits die von der in Fahrtrichtung hinteren Haubenklappe (14 ,15 ) abgestrichene Mischgutanhäufung (19 ) und andererseits die von der entlang der Bahnkurve (24 ) bewegten Fräseinrichtung (8 ) abgetragene und in die Vertiefung (22 ) beförderte Mischgutanhäufung (21 ) verwendet wird.
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