DE102010056250A1

DE102010056250A1 - Fahrzeug mit zumindest einem Instrument in einem Fahrerinformationssystem sowie ein Verfahren zur Vermeidung von Spiegelungen eines Instruments in einer Windschutzscheibe eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE102010056250A1
Application number: DE102010056250A
Authority: DE
Inventors: Peter Brandt; Heiko Charle; Georg Bauer
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2010-12-24
Filing date: 2010-12-24
Publication date: 2012-06-28
Also published as: GB2486769A; US8827473B2; US20120162961A1; CN102582438B; GB201121102D0; CN102582438A

Abstract

Ein Fahrzeug mit Fahrerinformationssystem (2) wird angegeben, wobei das Fahrerinformationssystem (2) mindestens ein Instrument (4) aufweist, das eine Frontplatte (10) und eine Beleuchtungseinrichtung (6) aufweist. Zumindest ein lichtdurchlässiger Bereich (30) ist in der Frontplatte (10) und die Beleuchtungseinrichtung (6) ist hinter der Frontplatte (10) angeordnet, wobei die Beleuchtungseinrichtung (6) Licht durch den zumindest lichtdurchlässigen Bereich (30) der Frontplatte (10) emittieren kann. Zwischen der Frontplatte (10) und der Beleuchtungseinrichtung (6) ist ein Polarisationsfilter (7) angeordnet. Der Polarisationsfilter (7) ist entgegengesetzt zu einer Polarisationsrichtung einer Windschutzscheibe (3) des Fahrzeugs (1) ausgerichtet.

Description

Ein Fahrzeug mit zumindest einem Instrument in einem Fahrerinformationssystem wird angegeben.
Ein Fahrerinformationssystem weist typischerweise wie ein Audiogerät mehrere beleuchtete Anzeigen auf. Insbesondere bei Dunkelheit können sich diese beleuchteten Anzeigen in der Windschutzscheibe spiegeln. Diese Spiegelungen sind unerwünscht, da diese die Sicht des Fahrers behindern können, was besonders beim Fahren in Dunkelheit zu einer Gefährdung des Straßenverkehrs führen könnte.
Ein Kraftfahrzeug mit Anzeigevorrichtung ist aus der Druckschrift DE 10 2005 051 956 A1 bekannt. Bei dieser Anzeigevorrichtung weist eine Hintergrundbeleuchtung einen auf der Rückseite des Anzeigebildschirms angeordneten flächenhaften Lichtleiterkörper auf, in den die Leuchtmittel Licht einkoppeln. Dazu weist die zu der Rückseite des Anzeigeschirms gewandte Seite des Lichtleiterkörpers eine Mikrostruktur auf, die derart ausgerichtet ist, dass für das Hintergrundleuchten der Anzeige vorgesehenes Licht keinen Anteil in Richtung der Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs besitzt. Um dieses zu erreichen, ist eine komplexe Winkelstruktur der Oberseite des flächenhaften Lichtleiterkörpers angeordnet, was mit hohen Fertigungskosten verbunden ist, zumal diese prismenartige Mikrostruktur exakte Reflexionswinkel aufweisen muss, um keine Anteile des Lichts in Richtung auf die Windschutzscheibe zu strahlen.
Darüber hinaus muss auch die Rückseite des Lichtleiterkörpers entweder in einem spitzen Winkel zu einem Reflektor der Anzeigevorrichtung angeordnet werden oder der Reflektor entsprechend einer Fresnell-Folie strukturiert sein. Diese Strukturmaßnahmen eines flächenhaften Lichtleiterkörpers sowohl auf seiner Vorderseite als auch des Reflektors auf seiner Rückseite verursachen erhebliche Werkzeugkosten des Lichtleiters bzw. des Reflektors und erhöhen die Gesamtkosten dieser Anzeigevorrichtung.
Aufgabe der Anmeldung ist es, eine einfache und kostengünstige Möglichkeit zu schaffen, Reflexionen einer beleuchteten Anzeige eines Fahrerinformationssystems an der Windschutzscheibe zu unterdrücken.
Gelöst wird diese Aufgabe mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen der Anmeldung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Ein Fahrzeug mit einem Fahrerinformationssystem wird angegeben, wobei das Fahrerinformationssystem mindestens ein Instrument aufweist. Das Instrument weist eine Frontplatte und eine Beleuchtungseinrichtung auf, wobei zumindest ein lichtdurchlässiger Bereich in der Frontplatte angeordnet ist. Die Beleuchtungseinrichtung ist hinter der Frontplatte angeordnet und kann somit Licht durch den lichtdurchlässigen Bereich der Frontplatte emittieren. Zwischen der Frontplatte und der Beleuchtungseinrichtung ist ein Polarisationsfilter angeordnet, der eine Polarisationsrichtung aufweist, die entgegengesetzt zu einer Polarisationsrichtung einer Windschutzscheibe des Fahrzeugs ausgerichtet ist.
Eine Spiegelung der durchleuchteten lichtdurchlässigen Bereiche des Instruments kann somit durch ein geeignetes Verhältnis zwischen der Polarisationsrichtung der Lichtemission und der Polarisationsrichtung der Windschutzscheibe verhindert werden, so dass mindestens eine verminderte Spiegelung auftritt.
Somit kann die unerwünschte Spiegelung von durchleuchteten Bereichen eines Instruments des Fahrerinformationssystems in der Windschutzscheibe durch eine geeignete Polarisationsrichtung der polarisierten Lichtemission der Bedienelemente vorgesehen werden. Zum Beispiel können Spiegelungen von durchleuchteten Bereichen, wie Bedienelemente eines Instruments, vermieden werden, wenn der Polarisationsfilter hinter der Frontplatte mit den Bedienelementen angeordnet ist.
Das Fahrerinformationssystem kann dabei beispielsweise als Armaturenbrett und das Instrument kann als Kommunikationsgerät, Eingabegerät, Wiedergabegerät, Messgerät oder Audiogerät ausgebildet sein.
In einer Ausführungsform ist das von den durchleuchteten Bereichen der Frontplatte des Instruments emittierte Licht linear polarisiert, so dass ein linear polarisierender Filter vor der Beleuchtungseinrichtung solange verdreht werden kann, bis Reflexionen an einer mehrschichtigen Windschutzscheibe weitestgehend unterdrückt sind.
In einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das von den durchleuchtenden Bereichen emittierte Licht zirkular polarisiert ist, so dass ein zirkular polarisierender Filter vor der Beleuchtungseinrichtung solange verdreht werden kann, bis Reflexionen an einer mehrschichtigen Windschutzscheibe weitestgehend unterdrückt sind. Entscheidend ist, dass beide Polarisierungsverfahren in vorteilhafter Weise in Bezug auf die Ausrichtung von linear bzw. zirkular polarisierenden Filtern in Bezug auf eine Fahrzeug-Windschutzscheibe optimiert ausgerichtet sind.
Auf ein Anbringen von nicht reflektierenden Folien auf den Innenseiten von Seitenfenstern und/oder gar von Windschutzscheiben kann somit verzichtet werden. Das hiermit beschriebene Instrument nutzt in vorteilhafter Weise die linear bzw. zirkular polarisierenden Eigenschaften von Windschutzscheiben aus, und eine Polarisationsrichtung eines Polarisationsfilters vor der Beleuchtungseinrichtung wird innerhalb des Instruments derart im Verhältnis zu der Polarisationsrichtung der linearen bzw. zirkularen Polarisationseigenschaften der Windschutzscheibe verdreht angeordnet, dass ein gewünschtes Unterdrücken der Spiegelung der durchleuchteten Bereiche erreicht wird.
In einer Ausführungsform ist die Polarisationsrichtung der polarisierten Lichtanzeige entgegengesetzt zur Polarisationsrichtung einer Windschutzscheibe des Fahrzeugs ausgerichtet. Die Polarisationsrichtungen können bei linearer Polarisation zueinander um 90° verdreht sein und damit wird jedes Spiegelbild auf der Windschutzscheibe gelöscht. Bei zirkularer Polarisation kann es bei der Reflexion an einer mehrschichtigen Windschutzscheibe zu einer Drehrichtungsumkehr kommen, wobei es je nach Intensität des mit Drehrichtungsumkehr reflektierten Lichtes zu einer Schwächung bis zu einer vollständigen Aufhebung der Reflexion kommen kann.
Bei einer linearen Polarisation muss lediglich der in das Instrument neu integrierte Polarisationsfilter für die lichtdurchlässigen Bereiche eine polarisierte Lichtanzeige bilden, die gegenüber der Polarisationsrichtung der linearen Polarisation der Windschutzscheibe um 90° gedreht ist. Erfüllt ein Polarisationsfilter nicht von vornherein diese Forderung, so kann in vorteilhafter Weise ein Löschungswinkel durch einen Polarisationsmessfilter erfasst werden, mit dem die Winkeldifferenz ermittelt wird, um die Ausrichtung des Polarisationsfilters zu korrigieren.
Dabei ist bei einer derartigen Korrektur der Polarisationsrichtungen zu berücksichtigen, dass sowohl Fahrer als auch Beifahrer in der Sichtbarkeit von durchleuchteten Bereichen nicht eingeschränkt werden. Darüber hinaus ist es erforderlich, dass durch die Korrektur der linearen Polarisationsrichtung der Polarisationsfilter auch die Sichtbarkeit unter Benutzung einer polarisierten Sonnenbrille uneingeschränkt möglich ist. Entsprechende Versuche haben ergeben, dass eine Optimierung zwischen diesen drei Forderungen, erstens Unterdrückung von Reflexionen in der Windschutzscheibe, zweitens Sichtbarkeit für Fahrer und Beifahrer und drittens Erkennbarkeit der linear polarisierten Lichtemission der Bereiche selbst mit polarisierter Sonnenbrille, erfolgreich erreicht werden kann.
Die Beleuchtungseinrichtung kann dabei auf einer Schaltungsplatine montiert sein. Dies hat den Vorteil eines einfachen Ein- und Ausschaltens der Beleuchtungseinrichtung über die vormontierten Komponenten der Schaltungsplatine.
Der in das Instrument integrierte Polarisationsfilter kann eine transparente Kunststofffolie mit linear oder zirkular ausgerichteten Molekülketten sein. Ein derartiger Polarisationsfilter wird entsprechend ausgerichtet vor der Beleuchtungseinrichtung angeordnet, die eine Hintergrundbeleuchtung aufweisen kann, deren Lichtquelle auf Seitenrändern der Schaltungsplatine angeordnet ist, und wobei Reflektoren auf der Schaltungsplatine von der randseitigen Lichtquelle bestrahlt werden. Damit wird in vorteilhafter Weise das Licht in Richtung der lichtdurchlässigen Bereiche der Frontplatte des Instruments und durch den Polarisationsfilter hindurch abgelenkt.
In einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Beleuchtungseinrichtung eine Mehrzahl von Leuchtdioden verteilt auf der Schaltungsplatine aufweist. Die Verteilung und Mehrzahl der Leuchtdioden auf der Schaltungsplatine entspricht der Verteilung und Anzahl der lichtdurchlässigen Bereiche der Frontplatte. Damit kann eine Einzelbeleuchtung und deren Helligkeit von zum Beispiel jedem Bedienelement und jeder Anzeigenfläche der Frontplatte eingestellt werden.
In einer Ausführungsform weist die Frontplatte Bedienelemente auf, die mit der Beleuchtungseinrichtung durchleuchtet werden können. Diese Bedienelemente können zum Beispiel Knöpfe, Tasten oder Einstellscheiben sein. Die lichtdurchlässigen Bereiche können im Bedienelement selbst und/oder am Rand des Bedienelements angeordnet sein, um den Knopf zu durchleuchten bzw. zu beleuchten.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das Instrument ferner eine Schaltmatte auf, die hinter der Frontplatte angeordnet ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Schaltmatte zwischen der Frontplatte und dem Polarisationsfilter angeordnet.
Das Instrument kann ein Eingabegerät, ein Wiedergabegerät, ein Messgerät oder ein Audiogerät sein.
Ein Verfahren zur Vermeidung von Spiegelungen von einem beleuchteten Instrument eines Fahrerinformationssystems in einer Windschutzscheibe eines Fahrzeugs wird auch angegeben. Ein Fahrzeug mit einer Windschutzscheibe und einem Fahrerinformationssystem mit zumindest einem Instrument wird bereitgestellt. Das Instrument weist hintereinander angeordnet eine Frontplatte mit zumindest einem lichtdurchlässigen Bereich und eine Beleuchtungseinrichtung auf. Ein Löschungswinkel wird unter Drehung einer Polarisationsrichtung eines Polarisationsfilters vor der Frontplatte mit durchleuchteten lichtdurchlässigen Bereichen, bis eine Löschung des Spiegelbildes des zumindest unpolarisierten lichtdurchlässigen Bereichs an der Windschutzscheibe auftritt, ermittelt. Ein Polarisationsfilter wird unter dem ermittelten Löschungswinkel zwischen der Frontplatte und der Beleuchtungseinrichtung in das Instrument angepasst und eingebaut.
Nach der Ermittlung eines derartigen Löschungswinkels gilt dieser für eine ganze Fahrzeugreihe bzw. für einen speziellen Fahrzeugtyp, so dass in vorteilhafter Weise nicht für jedes Einzelfahrzeug der Löschungswinkel und damit die Fertigung von Instrumenten einzeln anzupassen sind, sondern dass ganze Serien des Fahrzeugtyps mit den entsprechend angepassten Instrumenten ausgestattet werden können.
Das Ermitteln des Löschungswinkels erfolgt mittels eines linearen oder zirkular polarisierten Polarisationsmessfilters, der gegenüber der unpolarisierten Lichtemission der lichtdurchlässigen Bereiche solange gedreht wird, bis die gedrehte Polarisierungsrichtung des Polarisationsmessfilters entgegengesetzt zu der Polarisationsrichtung des linear oder zirkular polarisierten Spiegelbilds an der Windschutzscheibe ist und somit das Spiegelbild geschwächt wird oder ganz verschwindet.
Der Löschungswinkel kann unter Berücksichtigung der Sichtbarkeit der polarisierten Lichtemission der lichtdurchlässigen Bedienelemente für Fahrer und Beifahrer ermittelt werden. Ferner ist es möglich, den Löschungswinkel unter Berücksichtigung der Sichtbarkeit der polarisierten Lichtemission der Bedienelemente für Fahrer mit polarisierter Sonnenbrille zu ermitteln.
Die Anmeldung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
1 zeigt eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs;
2 zeigt einen Teil des in 1 dargestellten Fahrzeugs mit Fahrerinformationssystem und Instrument;
3 zeigt eine Prinzipskizze der Überlagerung einer polarisierten Lichtemission von Bedienungselementen oder Anzeigeflächen des Instruments und des polarisierten Lichts der Windschutzscheibe;
4 zeigt die Fresnel-Formel für eine Linearpolarisation und Reflexion an einer Glasoberfläche und ein Diagramm zur Abhängigkeit der Reflexion von dem Einfallswinkel;
5 zeigt die Polarisation durch Reflexion an einer Glasoberfläche;
6 zeigt eine Prinzipskizze eines zirkular polarisierten Lichts einer polarisierenden Folie und die Wechselwirkung mit einer Windschutzscheibe;
7 zeigt eine Prinzipskizze eines Kommunikationswiedergabegeräts mit integrierter Polarisationsfolie zur Verminderung von Reflexionen an einer Windschutzscheibe des in 1 gezeigten Fahrzeugs.
1 zeigt ein Beispiel eines Fahrzeugs 1 mit einem Fahrerinformationssystem 2 und einer Windschutzscheibe 3. In dem Fahrerinformationssystem 2 ist ein Instrument angeordnet, dessen polarisierte Lichtemissionen von Bedienelementen und Anzeigeflächen sich nicht mehr in der linear polarisierenden Windschutzscheibe 3 spiegeln können.
2 zeigt einen Teil des in 1 dargestellten Fahrzeugs 1 mit einem Querschnitt durch das Fahrerinformationssystem 2, das Instrument 4 und die Windschutzscheibe 3. Das Instrument 4 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Kommunikationswiedergabegerät ausgebildet. Bei dem Fahrerinformationssystem 2 handelt es sich in dem gezeigten Ausführungsbeispiel um ein Armaturenbrett, das keine optische Blende in Richtung auf die Windschutzscheibe 3 aufweist, so dass sich auf der Windschutzscheibe 3 insbesondere bei Nachtfahrten ein Spiegelbild 18 von beleuchteten Bedienelementen 8 abbilden kann, welches Fahrzeuginsassen 19, von denen hier symbolisch eine Ellipse 20 dargestellt ist, irritieren könnte.
Um dieses zu vermeiden, wird die Polarisationsrichtung α_P einer polarisierten Lichtemission 9 entgegengesetzt zu einer Polarisationsrichtung α_R der Windschutzscheibe 3 des Fahrzeugs ausgerichtet, indem ein Polarisationsfilter in das Instrument 4 integriert wird, der entgegengesetzt zu der Ausrichtung der Polarisationsrichtung α_R der Windschutzscheibe 3 derart verdreht ist, dass die störenden Spiegelungen an der linear polarisierenden Windschutzscheibe 3 für zumindest den Fahrer unterdrückt sind.
Bei der Einstellung der optimalen reflexionsfreien Polarisationsrichtung α_P der polarisierten Lichtemission 9 gegenüber der Polarisationsrichtung α_R der Windschutzscheibe 3 wird jedoch berücksichtigt, dass die polarisierte Lichtemission 9 noch durch eine Sonnenbrille mit vertikal polarisierten Brillengläsern deutlich erkannt wird und dass sowohl Fahrer als auch Beifahrer die polarisierte Lichtemission 9 nach wie vor erkennen können. Dazu zeigen die nachfolgenden 3 bis 6 die grundlegenden Voraussetzungen dieser Entspiegelung der Windschutzscheibe 3.
3 zeigt eine Prinzipskizze der Überlagerung der polarisierten Lichtemission der Bedienelemente und des linear polarisierten Lichts der Windschutzscheibe 3, wobei die Intensität E_R der Reflexion durch eine in 4 gezeigte Fresnel-Formel gegeben ist und die Intensität E_R von einem Einfallswinkel auf die Windschutzscheibe 3 abhängt. Die Polarisationsrichtung α_R, wie sie in 3 gezeigt wird, wird durch die Dehnungsrichtung einer Polarisationsfolie mit langkettigen Molekülen gegeben, wobei im Bereich einer Überlagerung 21 von der Polarisationsrichtung der polarisierten Lichtemission mit der Polarisationsrichtung des Spiegelbildes auf der Windschutzscheibe 3 sich die Leuchteffekte auslöschen, was hier durch eine schwarze unbeleuchtete Fläche 22 dargestellt ist.
4 zeigt die Fresnel-Formel für eine lineare Polarisation bei Reflexion an einer Glasoberfläche mit einem Diagramm zur Abhängigkeit der Reflexion R_P von einem Einfallswinkel α_E. Dieses Diagramm zeigt, dass bei einem so genannten Brewster-Winkel (α_B) die Reflexion einer Glasoberfläche bei einem Einfallswinkel von etwa 57° gegen Null geht. Das heißt, das Licht, das unter einem Brewster-Winkel auf eine Glasoberfläche abgestrahlt wird, wird von dem Glas vollständig absorbiert und nicht mehr reflektiert. Das würde jedoch bedeuten, dass die Bedienelemente eines Instruments unter einem festen Winkel wie dem Brewster-Winkel gegenüber der Windschutzscheibe auszurichten sind, um ein Spiegelbild oder eine Reflexion der Bedienelemente auf der Windschutzscheibe zu verhindern. Dazu wären entweder der Anzeigeschirm oder die Windschutzscheibe entsprechend nach dem Brewster-Winkel auszurichten, was jedoch nicht die Grundlage dieser Anmeldung ist. Vielmehr zeigt die Grundlage dieser Anmeldung die nächste 5.
5 zeigt die Polarisation durch Reflexion an der Glasoberfläche einer Windschutzscheibe 3. Der parallel zur Oberfläche 23 der Windschutzscheibe 3 ausgerichtete Anteil mit der Intensität E_φ wird von der Reflexionsoberfläche vollständig absorbiert. Damit wird die Intensität E_R des reflektierten Lichts Null, wenn der Lichteinfallswinkel α_e gleich dem Brewster-Winkel von 57,3° wird. Ein beliebiger Beleuchtungsstrahl 24, der unter einem Einfallswinkel α_E auf die Oberfläche 23 der Windschutzscheibe 3 trifft, wird linear polarisiert und unter einem Reflexionswinkel α_R mit einer verminderten Intensität E_R abgestrahlt. Wird demgegenüber jedoch bereits polarisiertes Licht auf die Oberfläche 23 der Windschutzscheibe 3 gerichtet, so wird durch die lineare Polarisation der Windschutzscheibe 3 bei geeigneter Ausrichtung der Polarisation der polarisierten Lichtanzeige durch Überlagerung der beiden Polarisationsrichtungen das Spiegelbild abgeschwächt und bei 90° zwischen den Polarisationsrichtungen sogar völlig gelöscht.
6 zeigt eine Prinzipskizze einer Beleuchtungseinrichtung, die eine zirkular polarisierte Zwischenfolie 27 durchstrahlt und die Wechselwirkung mit einer Windschutzscheibe 3. Dazu wird die zirkular polarisierte Zwischenfolie 27 von einer Beleuchtungsquelle 5 über einen Polarisationsfilter 7 mit linear polarisiertem Licht 29 bestrahlt.
In Pfeilrichtung A auf die Windschutzscheibe 3 auftreffendes zirkular polarisiertes Licht 28 wird unter Umkehrung der Zirkulation an der Windschutzscheibe 3 in Pfeilrichtung B reflektiert und interferiert mit dem auftreffenden zirkular polarisierten Licht 28, so dass bei geeigneter Verdrehung der zirkular polarisierten Zwischenfolie 27 eine Überlagerung 21 und ein Auslöschen der Spiegelung der Abbildungen der Bedienelemente der Frontplatte an der Windschutzscheibe 3 möglich ist, ohne dass zusätzliche Maßnahmen, wie Antireflexionsschichten, auf der Windschutzscheibe 3 erforderlich werden.
7 zeigt eine perspektivische auseinandergezogene Prinzipskizze eines Instruments 4 mit integriertem Polarisationsfilter 7 in Form einer Polarisationsfolie 14 zur Verminderung von Reflexionen an einer Windschutzscheibe des in 1 gezeigten Fahrzeugs 1. Das Instrument 4 ist ein Kommunikationswiedergabegerät und ist in einem Fahrerinformationssystem des Fahrzeugs 1 angeordnet. Das Instrument 4 weist eine Frontplatte 10 auf. In der Frontplatte 10 sind Bedienelemente 8 in Form von Tastschaltern 15, Kippschaltern, Schiebeschaltern und/oder Drehknöpfen 16 und Anzeigenflächen angeordnet, wobei die Bedienelemente 8 mit einer hinter der Frontplatte 10 angeordneten Schaltmatte 11 zusammenwirken. Die Frontplatte 10 weist auch lichtdurchlässige Bereiche 30 auf, die in und am Rand der Bedienelemente 8 angeordnet sind, um diese mit Licht von einer Beleuchtungsrichtung 6 des Instruments 4 durchleuchten zu können.
Die Schaltmatte 11 weist aus einer gummielastischen semitransparenten Matte 17 herausragende Schaltstifte 25 auf, die mit den Bedienelementen 8 zusammenwirken. Ferner weist die Schaltmatte 11 Öffnungen auf, durch die Licht auf die lichtdurchlässigen Bereiche 30 der Bedienelemente 8 und Anzeigeflächen der Frontplatte 10 fallen kann. Hinter der Schaltmatte 11 ist ein Polarisationsfilter 7 aus einer Polarisationsfolie 14 angeordnet. Hinter dem Polarisationsfilter 7 ist die Beleuchtungseinrichtung 6 auf einer Schaltungsplatine 12 angeordnet.
Die Schaltungsplatine 12 weist eine Mehrzahl von Leuchtdioden auf, die eine Beleuchtungsquelle 5 bilden. Dabei entspricht die Anzahl und die Verteilung der Leuchtdioden der Anzahl und der Verteilung der lichtdurchlässigen Bereiche 30 auf der Frontplatte 10. Die Polarisationsrichtung der Polarisationsfolie 14 ist entgegengesetzt zu einer Polarisationsrichtung der polarisierenden Windschutzscheibe ausgerichtet, so dass die polarisierende Lichtemission der lichtdurchlässigen Bereiche 30 der Bedienelemente 8 und der Anzeigeflächen des Instruments 4 sich nicht mehr in der Windschutzscheibe spiegelt.
Eine Rückwand 13 des Instruments 4 ist hinter der Schaltungsplatine 12 angeordnet und bildet mit der Frontplatte 10 ein Instrumentgehäuse. Der Polarisationsfilter 7 ist somit innerhalb des Instrumentgehäuses angeordnet, so dass auf eine Entspiegelungsfolie auf der Außenseite der Frontplatte 10 verzichtet werden kann.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
2: Fahrerinformationssystem
3: Windschutzscheibe
4: Instrument
5: Beleuchtungsquelle
6: Beleuchtungseinrichtung
7: Polarisationsfilter
8: Bedienelement
9: polarisierte Lichtemission
10: Frontplatte
11: Schaltmatte
12: Schaltungsplatine
13: Rückwand
14: Polarisationsfolie
15: Tastschalter
16: Drehknopf
17: gummielastische Matte
18: Spiegelbild
19: Fahrzeuginsasse
20: Ellipse
21: Überlagerung
22: unbeleuchtete Fläche
23: Oberfläche
24: Beleuchtungsstrahl
25: Schaltstift
27: zirkular polarisierte Zwischenfolie
28: zirkular polarisiertes Licht
29: linear polarisiertes Licht
30: lichtdurchlässiger Bereich

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102005051956 A1 [0003]

Claims

Fahrzeug mit Fahrerinformationssystem (2), wobei das Fahrerinformationssystem (2) mindestens ein Instrument (4) aufweist, das eine Frontplatte (10) und eine Beleuchtungseinrichtung (6) aufweist, wobei zumindest ein lichtdurchlässiger Bereich (30) in der Frontplatte (10) angeordnet ist, und die Beleuchtungseinrichtung (6) hinter der Frontplatte (10) angeordnet ist, wobei die Beleuchtungseinrichtung (6) Licht durch den zumindest lichtdurchlässigen Bereich (30) der Frontplatte (10) emittieren kann, wobei zwischen der Frontplatte (10) und der Beleuchtungseinrichtung (6) ein Polarisationsfilter (7) angeordnet ist, und wobei der Polarisationsfilter (7) entgegengesetzt zu einer Polarisationsrichtung einer Windschutzscheibe (3) des Fahrzeugs (1) ausgerichtet ist.
Fahrzeug nach Anspruch 1, wobei der Polarisationsfilter (7) eine transparente Kunststofffolie mit linear ausgerichteten Molekülketten oder eine transparente Kunststofffolie mit zirkular ausgerichteten Molekülketten ist.
Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Beleuchtungseinrichtung (6) auf einer Schaltungsplatine (12) montiert ist.
Fahrzeug nach Anspruch 3, wobei die Beleuchtungseinrichtung (6) eine Hintergrundbeleuchtung aufweist, deren Lichtquelle auf Seitenrändern der Schaltungsplatine (12) angeordnet ist und Reflektoren auf der Schaltungsplatine (12) bestrahlt.
Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Beleuchtungseinrichtung (6) eine Mehrzahl von Leuchtdioden aufweist, die verteilt hinter der Frontplatte (10) angeordnet sind.
Fahrzeug nach Anspruch 5, wobei die Verteilung und Mehrzahl der Leuchtdioden auf der Schaltungsplatine (12) der Verteilung und Anzahl der lichtdurchlässigen Bereiche (30) der Frontplatte (10) entspricht.
Fahrzeug nach Anspruch 6, wobei das Instrument (4) ferner eine Schaltmatte (11) aufweist, die zwischen der Schaltungsplatine (12) und dem Polarisationsfilter (7) angeordnet ist.
Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Polarisationsrichtung einer polarisierten Lichtemission (9) durch den lichtdurchlässigen Bereich (30) der Frontplatte (10) entgegengesetzt zu der Polarisationsrichtung der Windschutzscheibe (3) des Fahrzeugs (1) ausgerichtet ist, so dass eine Intensität der Spiegelung des lichtdurchlässigen Bereichs in der Windschutzscheibe (3) minimiert ist.
Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Frontplatte (10) Bedienelemente (8) aufweist, die mit der Beleuchtungseinrichtung (6) durchleuchtet werden können.
Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Instrument (4) ein Eingabegerät, Wiedergabegerät, ein Messgerät oder ein Audiogerät ist.
Verfahren zur Vermeidung von Spiegelungen von einem beleuchteten Instrument (4) eines Fahrerinformationssystems (2) in einer Windschutzscheibe (3) eines Fahrzeugs (1), das folgende Verfahrensschritte aufweist: – Bereitstellen des Fahrzeugs (1) mit einer Windschutzscheibe (3) und einem Fahrerinformationssystem (2) mit einem Instrument (4), wobei das Instrument (4) eine Frontplatte (10) mit zumindest einem lichtdurchlässigen Bereich (30) und eine hinter der Frontplatte (10) angeordnete Beleuchtungseinrichtung (6) aufweist; – Ermitteln eines Löschungswinkels unter Drehung einer Polarisationsrichtung eines Polarisationsfilters (7) vor der Frontplatte (10) mit durchleuchteten lichtdurchlässigen Bereichen (30), bis eine Löschung des Spiegelbildes des zumindest unpolarisierten lichtdurchlässigen Bereichs an der Windschutzscheibe (3) auftritt; – Anpassen und Einbauen eines Polarisationsfilters (7) unter dem ermittelten Löschungswinkel zwischen der Frontplatte (10) und der Beleuchtungseinrichtung (6) in das Instrument (4).
Verfahren nach Anspruch 9, wobei der Löschungswinkel unter Berücksichtigung der Sichtbarkeit der polarisierten Lichtemission (9) des lichtdurchlässigen Bereichs für Fahrer und Beifahrer ermittelt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei für den Einsatz eines linearen Polarisationsfilters (7) der Löschungswinkel, oder für den Einsatz einer zirkular polarisierten Zwischenfolie (27) ein Löschungsdrehwinkel ermittelt wird.