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Die Erfindung betrifft ein Dielenelement zur Bildung eines begehbaren witterungsbeständigen Bodenbelages nach den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedenartige Bodenbeläge bekannt. Zur Realisierung von witterungsbeständigen Bodenbelägen werden zum einen bekannte Fliesen oder Pflasterungen eingesetzt. Diese besitzen jedoch bekanntlich den Nachteil, dass diese eine vorwiegend kleine Ausdehnung aufweisen und somit zur Abdeckung einer größeren Fläche eine Vielzahl entsprechender Fliesen beziehungsweise Pflasterelemente zu verlegen ist. In jedem Falle ist bei entsprechenden Fliesen oder Pflasterungen ein ebener Untergrund über die gesamte zu bedeckende Fläche erforderlich.
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Weiterhin nachteilig bei entsprechendem Einsatz von Fliesen ist es, dass diese bei Nässe eine erhöhte Rutschgefahr für begehende Personen aufweisen. Zur Lösung dieser Problematik sowie zur Erzeugung neuer dekorativer Effekte ist aus der Offenlegungsschrift
DE 100 55 354 A1 ein Plattenelement als Bodenbelag bekannt, bei dem eine Granulatschicht auf einem wasserdichten Flies verklebt ist. Diese ermöglicht zum einen eine beliebige optische Gestaltung des Bodenbelages, wobei unverändert eine Steinoptik gegeben ist. Des Weiteren ermöglicht die Granulatschicht die Ableitung von geringen Mengen von Oberflächenwasser, so dass die Rutschgefahr im Gegensatz zum Einsatz von Fliesen erheblich reduziert ist.
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Unverändert besteht das Problem, dass auch in dem vorhergehenden Falle ein ebener flächiger Untergrund erforderlich ist. Insofern eignen sich vorbenannte Lösungen nicht zur Bildung von beispielsweise Terrassen oder Balkonen ohne vorherige Betonierungsarbeiten. Zur Lösung derartiger Problemstellungen werden im Stand der Technik vielfach Bodenbeläge aus Holzdielen eingesetzt. Diese weisen den Vorteil auf, dass lediglich punktuelle Auflagen erforderlich sind. Insofern ist eine Rahmenkonstruktion unterhalb des Bodenbelages hinreichend, um entsprechende Terrasse beziehungsweise entsprechenden Balkon zu bilden.
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Nachteilig beim Einsatz entsprechender Holzbodenbeläge ist es insbesondere im Außenbereich, dass diese nicht die gewünschte Witterungsbeständigkeit, wie ein bekannter Steinboden, aufweist. Weiterhin nachteilig ist, dass vielfach der Wunsch nach einer Steinoptik gegeben ist, dem somit durch den Holzboden nicht Rechnung getragen werden kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Bodenbelag zur Verfügung zu stellen, mit dem es ermöglicht ist, in Steinoptik einen begehbaren witterungsbeständigen Boden herzustellen, ohne dass es erforderlich ist, zunächst einen ebenen Untergrund schaffen zu müssen.
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Die vorliegende Aufgabe wird durch ein Dielenelement gemäß der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zur Bildung eines begehbaren witterungsbeständigen Bodenbelages entsprechend den Anforderungen ist der Einsatz eines Dielenelementes erforderlich. Entsprechend den charakteristischen Eigenschaften einer Diele weist somit das Dielenelement eine Breite größer als 50 mm, insbesondere größer als 100 mm, und eine Länge größer als 500 mm, insbesondere größer als 1000 mm, auf. Gattungsgemäß wird zur Bildung entsprechender Steinoptik ein zumindest zweischichtiger Aufbau gewählt. Hierbei ist eine gebundene Granulatschicht als obere Schicht direkt oder indirekt dauerhaft verbunden mit einer unteren Schicht, die aus einem wasserundurchlässigen Material besteht. Gattungsgemäß kann durch die Granulatschicht Wasser in begrenzten Mengen hindurchfließen.
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Gattungsgemäß ermöglicht somit das Dielenelement die Bildung eines Bodenbelages, wobei eine Steinoptik ermöglicht ist, die beliebig durch die Wahl der entsprechenden Granulatmischung ausgeprägt sein kann. Die gattungsgemäße Granulatschicht ist hierbei witterungsbeständig und kann dementsprechend unproblematisch im Außenbereich, beispielsweise zur Bildung von Terrassen oder Balkonen, eingesetzt werden. Die Eigenschaft, dass Wasser in begrenzten Mengen hindurchfließen kann, verhindert die von Fliesen bekannte Problematik der bei Nässe glatten Oberflächen. Weiterhin sind diese Oberflächen deutlich geringer schmutzanfällig als dies glatte Fliesen sind. Die Wahl von wasserundurchlässigem Material stellt sicher, dass insbesondere keine Schädigung des Materials über eine lange Zeit bei fortwährender Bewitterung eintreten kann.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die untere Schicht eine biegesteife Tragschicht ist. Im Gegensatz zur Ausführung des bekannten Bodenbelags aus dem Stand der Technik ist somit an Stelle der wasserdichten Kunststofffolie eine Tragschicht eingesetzt, die derart steif auszuführen ist, dass eine punktuelle Auflage entsprechender Dielenelemente zulässig ist und uneingeschränkt die Begehbarkeit gewährleistet wird. Die konkrete Ausführungsform der jeweiligen Tragschicht wird sich insofern nach den zu überbrückenden Längen zwischen einzelnen Auflagepunkten richten und wird von dem Fachmann hinsichtlich der Biegesteifigkeit gewählt. Weiterhin weist erfindungsgemäß die Tragschicht beidseitig einen nach oben erstreckenden Seitensteg auf. Insofern bildet die Tragschicht als untere Lage des Dielenelementes mit den beiden Seitenstegen eine flache Wanne beziehungsweise flache Rinne. In dieser Wanne ist nunmehr die Granulatschicht eingefüllt.
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Die Ausführung der Tragschicht als flache Wanne ist insbesondere dahingehend von Vorteil, dass die Herstellung des Dielenelements mit obenliegender Granulatschicht begünstigt wird. Somit kann die einzufüllende Masse zur Herstellung der Granulatschicht in diese Wanne eingefüllt werden, ohne dass es zusätzlicher Hilfsmaßnahmen, abgesehen von einem Glattstreichen der Oberfläche, bedarf.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird es erstmalig ermöglicht, die entsprechende Steinoptik auch für Bodenbeläge einzusetzen, bei denen kein ebener Untergrund vorhanden ist. Somit steht dieser Bodenbelag ebenso zur Verwendung bei Terrassen oder beispielsweise Balkonen zur Verfügung, bei denen lediglich eine Rahmenstruktur vorliegt. Ebenso kann dieser Bodenbelag zur Sanierung von unebenen Altbeständen eingesetzt werden, die nicht geeignet sind, um eine direkte Verfliesung zuzulassen. Zusätzlich weist dieser Bodenbelag den erheblichen Vorteil auf, dass die Glättegefahr, wie diese von Fliesen bekannt ist, verhindert wird. Aufgrund des Einsatzes von Granulat ist ebenso der Nachteil von Holzböden hinsichtlich der begrenzten Witterungsbeständigkeit verhindert.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Granulatschicht mehrheitlich aus Granulat besteht, welche mittels eines Bindemittels, insbesondere eines Reaktionsharzes, gebunden ist. Das Granulat seinerseits überträgt die Belastung auf den Bodenbelag auf die Tragschicht und ist zugleich maßgeblich für die optische Erscheinung. Insofern ist es naheliegend, gerade ausreichend Bindemittel einzusetzen, um den Zusammenhalt des Granulats zu gewährleisten.
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Besonders vorteilhaft ist die Herstellung des Dielenelementes, wenn dieses aus einem Strangprofil, insbesondere aus Aluminium oder faserverstärktem Kunststoff, hergestellt ist. Die Ausführung des Dielenelementes in einem Dielenformat begünstigt insbesondere die Ausführung der Tragschicht als Endlosprofil. Insofern gilt es lediglich, aus diesem Endlosprofil geeignete Längen zur Weiterverwendung abzuschneiden. Somit ist eine besonders kostengünstige Herstellung entsprechender Tragschichten möglich. Weiterhin ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, direkt auf dem hergestellten Endlosprofil vor dem Zuschneiden auf die gewünschte Länge bereits die Granulatschicht einzufüllen. Insofern ist sichergestellt, dass die Granulatschicht im Dielenelement immer jeweils bis zu den Enden vollständig aufgefüllt ist. Zudem kann somit die Herstellung des Dielenelements in einem kontinuierlichen Endlosprozess erfolgen.
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Insofern ist es besonders vorteilhaft, wenn bei dem Dielenelement die beiden Enden desselben durch einen Sägeschnitt erzeugt wurden.
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Entsprechend der Anforderung an die Biegesteifigkeit der Tragschicht in Abhängigkeit von den zu überbrückenden Längen zwischen einzelnen Auflagepunkten ist es besonders vorteilhaft, wenn die Tragschicht profiliert ist, wobei insbesondere die Tragschicht ein Wellenprofil oder vergleichbares Profil aufweist. In bekannter Weise kann durch das Wellenprofil eine deutlich höhere Biegesteifigkeit erzielt werden, als wenn lediglich ein ebenes Element eingesetzt wird. Weiterhin ist das Wellenprofil, beziehungsweise vergleichbare Profil, dahingehend vorteilhaft, dass die Wasserführung innerhalb der Granulatschicht zu den Enden der Granulatschicht begünstigt wird, dadurch, dass eine Mehrzahl von Kanälen, gebildet durch die Wellen, entsteht.
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Zur Aufbringung des Dielenelementes, insbesondere auf unebenen beziehungsweise punktförmig zur Verfügung stehenden Untergründen, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Tragschicht zumindest zwei nach unten weisende Nuten mit jeweils beidseitigen Rastnasen aufweist. In besonders einfacher Weise kann ein gleichfalls vorhandenes Wellenprofil zugleich Grundlage der vorteilhaften Nuten sein. Durch die Nuten mit beidseitigen Rastnasen wird es ermöglicht, elastische Elemente in die Rastnasen einzusetzen, so dass diese als Auflageelemente dienen können. Besonders geeignet sind zu diesem Zwecke Gummipuffer oder dergleichen, welche somit einfach in die Nuten eingepresst werden können und durch die Rastnasen an einem Herausfallen gehindert werden. Weiterhin besitzen die Nuten den Vorteil, dass insbesondere aufgrund eines Profils die Auflageelemente an beliebiger Längenposition des Dielenelementes angebracht werden können. Somit besteht keine Notwendigkeit, den Untergrund anhand des Dielenelementes auszurichten, sondern vielmehr können die Auflageelemente anhand des zur Verfügung stehenden Untergrundes positioniert werden.
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Besonders vorteilhaft ist es daher, eine Mehrzahl von Auflageelementen vorzusehen, wobei die Auflageelemente in den Nuten eingesteckt sind und von den Rastnasen gehalten werden.
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In der Anwendung des Dielenelementes für unebene Untergründe, beziehungsweise zur Erzielung eines gerichteten Wasserablaufs, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Auflageelemente unterschiedliche Höhen aufweisen. Somit können die Auflageelemente einen Ausgleich von Höhenunterschieden zum Untergrund ermöglichen, als auch ein gezieltes Gefälle zur Erzeugung eines Wasserablaufs.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Tragschicht beidseitig der Wanne Anschlussmittel aufweist, wodurch zwei Dielenelemente direkt oder indirekt mittels eines Verbindungselementes miteinander verbunden werden können. In aller Regel ist es erforderlich, eine größere Fläche mittels der Dielenelemente zu überdecken. Folglich stellt sich die Aufgabe mehrere Dielenelemente aneinander anschließend anzuordnen. Wenngleich es in einigen Fällen möglich ist, diese unabhängig voneinander nebeneinander auf dem Untergrund anzuordnen, ist es vielfach vorteilhaft, wenn die einzelnen Dielenelemente aneinander gekoppelt sind. Dies kann insofern einerseits durch eine direkte Verbindung von einem Dielenelement zum folgenden Dielenelement erfolgen. Beispielsweise sind Stecksysteme in Form von Nut und Feder denkbar. Hierbei ist es insbesondere möglich, ein Anschlussmittel auf einer Seite der Tragschicht in Form einer nach oben offenen Nut auszuführen und das Anschlussmittel auf der anderen Seite der Wanne als einen Haken, welcher entsprechend in die folgende Nut eingreifen kann.
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Vorteilhaft ist jedoch der Einsatz eines separaten Verbindungselements, mit dem zwei Dielenelemente verbunden werden können. Dieses Verbindungselement kann beispielsweise als ein nach unten offenes U ausgeführt werden. Entsprechend der Endlosprofilform der Dielenelemente ist somit das Verbindungselement vorzugsweise gleichfalls als Endlosprofil ausgeführt. Folglich sind die Anschlussmittel beidseitig der Wanne vorteilhafterweise als nach oben offene Rinne ausgeführt. Die Ausführung des Verbindungselementes als ein Gummi, beziehungsweise elastisches Element, führt weiterhin zu dem Vorteil, dass ein begrenzter Dehnungsausgleich jeweils zwischen zwei Dielenelementen ermöglicht wird.
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Zur Realisierung einer Wasserdichtigkeit, sofern gefordert, ist es des Weiteren möglich, die in die Rinne eingesteckten Profile eines Verbindungselements oder eines nachfolgenden Dielenelements nachfolgend zu verkleben.
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Vorteilhaft ist, wenn das Anschlussmittel zumindest eine Rastnase aufweist, was ein Herausziehen eines gesteckten Vermittlungselementes aus einem elastischen Material, insbesondere aus Kunststoff oder Gummi, erschwert. Insofern wird sichergestellt, dass kein unbeabsichtigtes Lösen des Verbindungselementes, beispielsweise durch anhaftende, auf dem Boden befindliche, klebrige Massen, erfolgt. Die Realisierung kann in einfacher Weise erfolgen, in dem beispielsweise in der Rinne eine nach unten weisende Rastnase angeordnet ist. Je nach Anwendungsfall ist es an einer vorteilhaften Ausführungsform vorteilhaft, wenn die Tragschicht wasserundurchlässig ist und somit eine Wasserführung in der Wanne zu den Enden des Dielenelementes stattfindet. Folglich ist es somit möglich, einen wasserdichten Bodenbelag zu bilden, der ein Durchdringen des Wassers in den Untergrund unterhalb des Bodenbelages verhindert. Dieses ist insbesondere bei dem Einsatz als Balkonbodenbelag zweckmäßig, der seinerseits keine Wasserdichtigkeit besitzt.
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Sofern keine Wasserdichtigkeit des Bodenbelages erforderlich ist, ist es vorteilhaft, wenn die Tragschicht des Dielenelements eine Mehrzahl von Durchlässen aufweist, durch die das durch die Granulatschicht sickernde Wasser ablaufen kann.
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In den nachfolgenden Figuren werden beispielhaft verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Dielenelements skizziert.
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Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Dielenelement;
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2 eine alternative Ausführungsform der Tragschicht eines Dielenelements;
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3 ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Tragschicht 02c sowie Verbindungselement und Auflageelement.
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In 1 ist ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes Dielenelement 01 skizziert. Hierbei weist dieses zunächst einmal die untenliegende Tragschicht 02 auf. Diese ist in vorteilhafter Weise in Wellenform profiliert 05. Die Wanne der entsprechenden Tragschicht 02 wird durch die beidseitigen Seitenstege 06 vervollständigt. Innerhalb dieser Wanne ist die zweite Schicht als Granulatschicht 03 eingebracht.
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In 2 ist eine alternative Ausführungsform einer Tragschicht 02b skizziert. Hierbei weist die Tragschicht beidseitig der Wanne Anschlussmittel 07 auf. Diese bestehen zum einen in Form einer Rinne 07a und in Form eines Hakens 07b. Es ist offensichtlich, wie zwei Dielenelemente somit direkt miteinander verbunden werden können.
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Eine hierzu alternative Ausführungsform zeigt die 3 mit einem Anschlussmittel in Form einer Rinne mit zusätzlichem Rastvorsprung. Diese Rastnase 08 eignet sich insbesondere zur Verbindung zweier Dielenelemente mittels eines Verbindungselements 09. Dieses vorzugsweise als elastisches Bauteil ausgeführte Verbindungselement 09 wird insofern in zwei angrenzende Rastnuten eingesetzt und verhakt insofern hinter dem Rasthaken. Somit ist die sichere Verbindung zweier Dielenelemente gegeben. Weiterhin skizziert ist, dass durch das Wellenprofil zugleich eine Nut mit Rastnasen 10 gebildet wird. Diese Nut mit Rastnasen ermöglicht das Einsetzen von Auflageelementen 11. Diese werden zu diesem Zwecke in einfacher Weise in die Nut hineingedrückt und verbleiben aufgrund der Rastnasen an ihrem Ort.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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