DE102010031503A1

DE102010031503A1 - Kraftfahrzeug mit einem Beschattungsrollo

Info

Publication number: DE102010031503A1
Application number: DE201010031503
Authority: DE
Inventors: Ingo Schmiedel; Dr. Ehrmaier Bruno
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2010-07-19
Filing date: 2010-07-19
Publication date: 2012-01-19

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Beschattungsrollo für eine Kraftfahrzeugscheibe mit einem auf einer Wickelwelle auf- und abwickelbaren, flexiblen Flächengebilde, das aus einer Verstauposition in eine zumindest teilweise abgewickelte Schutzposition bewegbar ist. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Beschattungsrollo für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, das einen hohen Gebrauchsnutzen aufweist. Erfindungsgemäß ist ein Beschattungsrollo im Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeugs vor einer Scheibe (2) anordenbar. Das Beschattungsrollo weist eine Wickelwelle (4) und eine flexibles Flächengebilde (3) auf, das mit einem ersten Randabschnitt an der Wickelwelle (4) befestigt ist, sodass es auf die Wickelwelle (4) aufrollbar ist. An einem zweiten, dem ersten Randabschnitt gegenüberliegenden Randabschnitt ist eine steife Auszugsleiste (5) angeordnet, die plattenförmig ist. Dabei ist die Ebene der plattenförmigen Auszugsleiste (5) im Wesentlichen parallel zur Scheibe (2).

Description

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Beschattungsrollo für eine Kraftfahrzeugscheibe mit einem auf einer Wickelwelle auf- und abwickelbaren, flexiblen Flächengebilde, das aus einer Ruheposition in eine zumindest teilweise abgewickelte Gebrauchsposition verlagerbar ist.
Beschattungsrollos können an Heckfenstern, Frontscheiben, Seitenfenstern und/oder Panoramafenstern von Fahrzeugen vorgesehen sein. Das flexible Flächengebilde, auch als Rollobahn bezeichnet, ist je nach Anforderung aus einem geeigneten Material gestaltet. Zum Abwickeln des flexiblen Flächengebildes von einer Wickelwelle ist es bekannt, an einem freien Ende des flexiblen Flächengebildes eine Auszugsleiste mit dem flexiblen Flächengebilde zu verbinden, welche sich vorzugsweise über die gesamte Breite des Flächengebildes erstreckt. Die Auszugsleiste ist durch geeignete Mittel, beispielsweise Scheren- oder Schwenkarme, knicksteife Antennen, in Führungsschienen geführte Zahnstangen oder zentrale Teleskoparme bewegbar. Ein Antrieb dieser Linearführungsmittel erfolgt beispielsweise elektrisch, pneumatisch und/oder hydraulisch.
Es ist weiter beispielsweise aus der DE 201 129 48 U1 bekannt, eine manuell lösbare Blockiereinrichtung vorzusehen, durch welche ein Linearführungsmittel in einer Verstauposition oder Schutzposition arretierbar ist, wobei nach einem Lösen der Blockiereinrichtung ein mechanisches Antriebsmittel wirksam ist, so dass das flexible Flächengebilde von der Wickelwelle abgewickelt wird. Die Blockiereinrichtung ist mittels Knopfauslösung lösbar, wobei ein hierzu notwendiger Schalter beispielsweise in einer Türverkleidung integriert ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Beschattungsrollo für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, das einen hohen Gebrauchsnutzen aufweist.
Diese Aufgabe wird mit einem Kraftfahrzeug mit einem Beschattungsrollo mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist ein Beschattungsrollo im Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeugs vor einer Scheibe anordenbar. Das Beschattungsrollo weist eine Wickelwelle und eine flexibles Flächengebilde auf, das mit einem ersten Randabschnitt an der Wickelwelle befestigt ist, sodass es auf die Wickelwelle aufrollbar ist. An einem zweiten, dem ersten Randabschnitt gegenüberliegenden Randabschnitt ist eine steife Auszugsleiste angeordnet, die plattenförmig ist. Dabei ist die Ebene der plattenförmigen Auszugsleiste im Wesentlichen parallel zur Scheibe.
Die plattenförmige Auszugsleiste besteht bevorzugt aus Glas oder aus Kunststoff. Sie kann lichtdurchlässig sein, etwas Licht durchlassen oder vollständig lichtundurchlässig sein. Beispielsweise kann die plattenförmige Auszugsleiste getönt sein, sodass sie ähnlich wie eine Sonnenbrille nur einen Teil des Lichts durchlässt. Günstigerweise erstreckt sich die Auszugsleiste über die gesamte Breite des flexiblen Flächengebildes.
Das Beschattungsrollo kann aus seiner Ruheposition, in der das flexible Flächengebilde vollständig auf die Wickelwelle aufgerollt ist, in eine Gebrauchsposition verlagert werden, in der es zumindest teilweise die Scheibe verdeckt. Aufgrund der Gestaltung der Auszugsleiste als steife Platte ist es möglich, auf besonders einfache Weise die Scheibe zumindest annähernd vollständig zu beschatten. Dazu kann die Form der plattenförmigen Auszugsleiste an die Form der Scheibe, bzw. an den Abschnitt der Scheibe, vor dem die plattenförmigen Auszugsleiste bei vollständiger Beschattung der Scheibe zum Liegen kommt, angepasst sein.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, anhand dessen die Erfindung im Folgenden näher beschrieben wird. Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellungsweise eine Seitenansicht einer Seitentür eines Kraftfahrzeugs vom Fahrzeuginnenraum aus. Um den Kern der Erfindung besser darstellen zu können, wurde in der Ansicht eine Türinnnenverkleidungsteil nicht dargestellt, das normalerweise die Seitentür auf der Innenseite verkleidet.
In der Figur ist eine vordere Seitentür 1 einer viertürigen Limousine dargestellt, die eine höhenverlagere Seitenscheibe 2 aufweist. Vor der Seitenscheibe 2 ist auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite ein Beschattungsrollo angeordnet. Dieses Beschattungsrollo weist ein flexibles Flächengebilde 3 und eine Wickelwelle 4 auf, auf die das flexible Flächengebilde 3 aufrollbar ist. Die Wickelwelle 4 ist parallel zum unteren Rand der Seitenscheibe 2 im Türkörper unterhalb der Türbrüstung angeordnet, sodass die Wickelwelle 4 normalerweise von der nicht dargestellten Türinnenverkleidung verdeckt ist. Das flexible Flächengebilde 3 weist einen unteren und einen oberen Randabschnitt auf, die parallel zueinander verlaufen. Der untere Randabschnitt ist mit der Wickelwelle 4 verbunden, sodass das flexible Flächengebilde 3 auf die Wickelwelle aufrollbar ist. Der obere Randabschnitt ist mit einer Auszugsleiste 5 verbunden.
Die Auszugsleiste 5 besteht aus einer steifen Platte aus einem leicht getönten Kunststoff, durch den noch etwas Licht hindurch scheinen kann. Die Ebene der plattenförmigen Auszugsleiste 5 verläuft dabei parallel zur Seitenscheibe 2. Die Auszugsleiste 5 erstreckt sich wie auch das flexible Flächengebilde 3 über die gesamte Breite der Seitenscheibe 2. Diese weist aufgrund der aerodynamischen Form des Kraftfahrzeugs in Fahrtrichtung F gesehen vorne eine geringere Höhe auf als hinten. Die obere Kontur der Seitenscheibe 2 verläuft bogenförmig nach hinten ansteigend. Die Auszugsleiste 5 weist eine gerade, horizontal verlaufende Unterkante 6 auf, die parallel zur Längsachse der Wickelwelle 4 ist. Diese Unterkante 6 ist mit dem flexiblen Flächengebilde 3 verbunden. Dadurch kann das flexible Flächengebilde 3 zwischen der Wickelwelle 4 und der Auszugsleiste 5 eine annähernd rechteckige Form aufweisen. Der seitliche Rand und obere Rand 7 der Auszugsleiste 5 folgt der Form der Seitenscheibe 2 im oberen Bereich. Entsprechend verläuft auch der obere Rand 7 der Auszugsleiste 5 bogenförmig nach hinten ansteigend.
In einer Ruhestellung des Beschattungsrollos ist das flexible Flächengebilde 3 vollständig auf die Wickelwelle 4 aufgerollt. Die plattenförmige Auszugsleiste 5 ist dann vollständig in den Türkörper versenkt, sie ragt nicht über die Türbrüstung nach oben. Damit ist in der Ruhestellung das gesamte Beschattungsrollo nicht zu sehen, es ist von der Türinnenverkleidung verdeckt. Aus dieser Ruhestellung kann entgegen der Kraft eines in der Wickelwelle 4 integrierten Federmotors das Abdeckrollo in eine Gebrauchsstellung verlagert werden. Dazu wird die Auszugsleiste 5 elektrisch nach oben verfahren. Dabei wird die Seitenscheibe 2 zunächst nur im unteren Bereich von der Auszugsleiste 5 verdunkelt. Erst wenn das Beschattungsrollo noch weiter nach oben verfahren wird, ist auch das flexible Flächengebilde 3 vor der Seitenscheibe 2 im Sichtbereich. In der vollständig ausgefahrenen Position verdeckt das Beschattungsrollo die Seitenscheibe 2 annähernd vollständig. Dabei ist der obere Bereich der Seitenscheibe 2 mit der plattenförmigen Auszugsleiste 5 und der untere Bereich mit dem flexiblen Flächengebilde 3 verdeckt. Da die plattenförmige Auszugsleiste 5 oben und seitlich an die Kontur der Seitenscheibe 2 angepasst ist, kann auf einfache Weise diese praktisch vollständig verdeckt werden, ohne dass hierfür komplizierte Konstruktionen erforderlich wären.
Die plattenförmige Auszugsleiste 5 ermöglicht es also, auch Seitenfenster 2 mit nicht rechteckigen Formen vollständig ohne großen Aufwand beschatten zu können. Zudem kann das Beschattungsrollo so zwei Bereiche eines Seitenfensters 2 unterschiedlich beschatten. So kann beispielsweise die Auszugsleiste 5 aus einem stark getönten Kunststoff bestehen, durch den nur mehr geringe Lichtmengen hindurch kommen. Diese Auszugsleiste 5 stellt einen effektiven Blendschutz sicher. Das flexible Flächengebilde 3 darunter kann beispielsweise aus einem Gewirke oder einer dünnen, leicht eingefärbten Kunststofffolie bestehen, die noch deutlich mehr Licht als die Auszugsleiste 5 hindurch lässt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 20112948 U1 [0003]

Claims

Kraftfahrzeug mit einem Beschattungsrollo, das im Fahrzeuginnenraum vor einer Scheibe (2) anordenbar ist, wobei das Beschattungsrollo eine Wickelwelle (4) und ein flexibles Flächengebilde (3) aufweist, das mit einem ersten Randabschnitt an der Wickelwelle (4) befestigt ist, sodass es auf die Wickelwelle (4) aufrollbar ist, und wobei an einem zweiten, dem ersten Randabschnitt gegenüberliegenden Randabschnitt eine steife Auszugsleiste (5) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Auszugsleiste (5) plattenförmig ist, wobei die Ebene der plattenförmigen Auszugsleiste (5) im Wesentlichen parallel zur Scheibe (2) ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmige Auszugsleiste (5) aus Glas oder aus Kunststoff besteht.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmige Auszugsleiste (5) zumindest etwas lichtdurchlässig ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmige Auszugsleiste (5) getönt ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmige Auszugsleiste (5) lichtundurchlässig ist.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Auszugsleiste (5) über die gesamte Breite des flexiblen Flächengebildes (3) erstreckt.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmige Auszugsleiste (5) in Abrollrichtung des flexiblen Flächengebildes (3) wesentlich schmaler ist, als das flexible Flächengebilde (3) breit ist.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Form der Auszugsleiste (5) an die Form der Scheibe (2) angepasst ist.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (2) ein Seitenfenster, ein Heckfenster oder eine Frontscheibe des Kraftfahrzeugs bildet.