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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transportieren
einer Menge von Gegenständen zu Zielpunkten, insbesondere
von Postsendungen zu Zustelladressen.
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Seit
Jahrzehnten bekannt ist folgendes Verfahren: Ein Zusteller für
Postsendungen transportiert einen Behälter mit Postsendungen
zu verschiedenen Zustelladressen, so dass der Behälter
entlang einer Zustellroute transportiert wird. Unterwegs stellt
der Zusteller jede Postsendung im Behälter entsprechend
ihrer jeweiligen Zustelladresse zu.
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Ein
Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
10 sind aus
US
2007/0250211 A1 bekannt.
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In
US 2007/0250211 A1 wird
ein Verfahren beschrieben, um automatisch Transportrouten innerhalb
eines Logistiknetzes zu überprüfen. Ein Qualitätstestbrief
(QTL) wird als Postsendung innerhalb des Logistiknetzes transportiert.
Ein Expertensystem erzeugt vorab mögliche Transportrouten
innerhalb dieses Logistiknetzes einschließlich Soll-Transportzeiten
für die einzelnen Abschnitte der Transportrouten des Logistiknetzes.
Hierfür wendet das Expertensystem vorgegebene Regeln z.
B. zur Beförderung von Postsendungen an. Anschließend
werden mehrere Qualitätstestbriefe innerhalb dieses Logistiknetzes
versandt. Die tatsächlich verwendeten Transportrouten mit
den tatsächlich gemessenen Transportzeiten werden mit den
Soll-Transportrouten und Soll-Transportzeiten verglichen. Hierdurch
werden Schwachpunkte im Logistiknetz ermittelt.
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In
US 2008/0258970 A1 und
in
DE 10 2007 018633
A1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben,
um die Zeitspanne zu messen, die der Transport einer Postsendung
benötigt. Ein zum Messen verwendeter „transit
time tester” besitzt einen GPS-Empfänger sowie
einen Beschleunigungssensor. In Abhängigkeit von Umgebungsbedingungen
wird der GPS-Empfänger ein- und ausgeschaltet, um Energie
zu sparen.
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Der „transit
time tester” wird als gewöhnliche Postsendung
transportiert und zugestellt. Vorzugsweise misst ein Beschleunigungssensor
im Laufzeitmessgerät periodisch die Beschleunigung, die
auf die Postsendung mit dem Laufzeitmessgerät einwirkt.
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In
US 2007/0265876 A1 wird
ein Verfahren beschrieben, um ein Netz mit Zielpunkten für
die Zustellung von Postsendungen zu erzeugen und zu aktualisieren.
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In
US 2004/0030661 A1 wird
beschrieben, wie eine Sortierreihenfolge für die Route
(„Gangfolge”, „deliver sequence”)
eines Zustellers („delivery sequence sort plan”)
automatisch generiert wird. Hierbei werden folgende Faktoren berücksichtigt:
die Anzahl von eingehenden Postsendungen aufgeschlüsselt
nach „ZIP Codes”, deren Dicken und Gewicht, die
aktuellen Routen der Zusteller und weitere Informationen.
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In
US 2008/0109678 A1 wird
vorgeschlagen, die Transportrouten für Postsendungen zu
analysieren und Fehler beim Transportieren zu beseitigen, insbesondere
für grenzüberschreitenden Transport.
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In
US 7031959 B2 wird
ein Verfahren beschrieben, um eine Datenbank mit Informationen über
verschiedenartige Zustellpunkte für Postsendungen zu verwalten
und zu aktualisieren.
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Ein
Zusteller des US Postal Service verwendet häufig eine Transportvorrichtung
mit verschiedenen Taschen („cells”). In
US 7390986 B2 wird
ein Verfahren beschrieben, um Postsendungen auf diese Taschen aufzuteilen
und hierbei die Route des Zustellers sowie Abmessungen der Postsendungen
zu berücksichtigen. Bei Bedarf werden Taschen ergänzt.
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In
US 2008/0015884 A1 wird
beschrieben, wie einem Zusteller Anweisungen auf ein mobiles Gerät übermittelt
werden. Hierfür werden Betriebsprotokolle über
die Zustellung von Postsendungen in der Vergangenheit ausgewertet
(„shipping activities”).
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In
US 7079981 B2 wird
vorgeschlagen, den Transport von Postsendungen dadurch zu überprüfen,
dass mindestens ein spezieller Brief („seed letter”)
gemäß einem vorgegebenen Plan in das Transportsystem
eingespeist wird, der Transport dieses mindestens einen speziellen
Briefs protokolliert wird und die Betriebsprotokolle ausgewertet
werden. In
US
2007/0078793 A1 wird vorgeschlagen, dass ein Postkunde
eine eigene Stichprobe von Postsendungen in das Verteilsystem des
US Postal Service einspeisen kann und den Transport dieser Postsendungen
verfolgen kann.
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In
US 2008/0189236 A1 wird
ein Verfahren beschrieben, um den Transport von Waren in einem „delivery
chain network” zu analysieren. Der Transport von Waren
entlang verschiedener Routen wird protokolliert. Aus den protokollierten
Datensätzen für verschiedene Routen wird eine
vergleichende Auswertung erzeugt.
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In
EP 1762306 A2 wird
ein Verfahren beschrieben, um eine Zustellroute für die
Zustellung von Postsendungen zu generieren und Postsendungen gemäß dieser
Zustellroute in zwei Sortierläufen zu sortieren. Im ersten
Sortierlauf wird die jeweilige Zustelladresse jeder Postsendung
gelesen. Im zweiten Sortierlauf wird überprüft,
ob die Postsendungen tatsächlich entsprechend dieser Zustellroute
sortiert worden sind.
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In
US 7385499 B2 wird
ein Verfahren beschrieben, um zu überprüfen, ob
ein Gegenstand tatsächlich an den Zielpunkt transportiert
wurde, an den er transportiert werden soll.
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In
US 2006/0184403 A1 wird
vorgeschlagen, eine Datenbank mit verschiedenen Zustellrouten bereitzustellen.
Man kann die Auslastung auf jeder Zustellroute sowie die Menge von
zuzustellenden Postsendungen eingeben, um eine Zustellroute auszuwählen
und bei Bedarf zu verändern. Auf jeder Zustellroute befinden
sich Zielpunkte mit Zustelladressen für Postsendungen.
Auf einem tragbaren Anzeigegerät wird mindestens eine Zustellroute
zusammen mit Informationen über die Zustellpunkte dieser Zustellroute
angezeigt. Beispielsweise wählt ein „Supervisor” diese
Route aus. Ein Zusteller kann in dieses Anzeigegerät Änderungen
eingeben.
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In
US 2006/0184404 A1 werden
ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, um die Arbeit des
Zustellens von Postsendungen auf verschiedene Zusteller aufzuteilen.
Hierfür wird je eine Datenbank mit Informationen über
Zustellrouten, mit Informationen über die Menge der zuzustellenden
Postsendungen sowie mit Informationen über Zustellern und
deren Kapazitäten bereitgestellt. Durch Auswertung dieser
drei Datenbanken wird die Arbeit dergestalt auf die Zusteller verteilt,
dass die verfügbaren Kapazitäten möglichst
gleichmäßig ausgelastet sind.
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In
US 2006/0184405 A1 werden
diese drei Datenbanken dazu benutzt, um die Zusteller und deren
Arbeitszeiten möglichst gleichmäßig auszulasten.
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In
WO 2002/019046 A1 werden
ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, um den Transport
einer Ware zu Zustellpunkten dynamisch zu optimieren. Ein zentraler
Rechner optimiert die Route, während bereits der Transport
der Ware auf dieser Route begonnen worden ist. Hierfür
werden Daten über die Ware von lokalen Verarbeitungsstationen
erfasst und an diesen zentralen Rechner transportiert. Eine solche
lokale Verarbeitungsstation erfasst u. a., wann die Ware die Station
erreicht. Der zentrale Rechner verändert bei Bedarf die
nächste Teilstrecke der Route und verwendet hierfür
die Daten von den Verarbeitungsstationen.
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In
US 2004/0186691 A1 wird
ein Datenerfassungsgerät („data acquisition system
100”) beschrieben, das mitsamt einem Produkt transportiert
wird und sich in das Produkt integrieren lässt. Das Datenerfassungsgerät
100 umfasst eine Sensor-Anordnung 230, die Umgebungsbedingungen
misst, u. a. Feuchtigkeit, Temperatur, Ort per GPS, Beschleunigung
und aktuelle Zeit. Diese Messdaten werden aufgezeichnet.
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In
US 6,429,810 B1 wird
ein Verfahren beschrieben, um den aktuellen Zustand eines transportierten
Containers zu messen und die Messwerte einer Zentrale zu übermitteln.
Ein eindeutiger „transaction code”, der den Container
kennzeichnet, sowie Statusinformationen werden an die Zentrale übermittelt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 10 bereitzustellen, um mit geringem
Aufwand mindestens einen Parameter der Route zu messen.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Lösungsgemäß werden
ein Verfahren und eine Anordnung zum Transportieren mehrerer Gegenstände
zu Zielpunkten bereitgestellt.
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Jeder
zu transportierende Gegenstand ist mit Angaben zu jeweils einem
möglichen Zielpunkt versehen. Jeder „Zielpunkt” der
Route hat eine eigene Geoposition. Verschiedene Zielpunkte unterscheiden
sich durch unterschiedliche Geopositionen.
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Vorgegeben
wird eine Route, die eine Reihenfolge unter einer Menge von möglichen
Zielpunkten festlegt. Diese Reihenfolge umfasst alle Zielpunkte
der zu transportierenden Gegenstände.
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Weiterhin
wird eine Abfolge von Mess-Zeitpunkten vorgegeben. Der Abstand zwischen
zwei Mess-Zeitpunkten ist kleiner als die Zeitspanne, die zum Transport
des Positionsmessgeräts von einem Zielpunkt zum nächsten
Zielpunkt der Transportroute mit der Zielpunkt-Reihenfolge benötigt
wird.
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Das
lösungsgemäße Verfahren umfasst folgende
Schritte:
- – Alle zu transportierenden
Gegenstände werden in dieselbe Transportvorrichtung verbracht.
- – Die gefüllte Transportvorrichtung sowie
ein tragbares Positionsmessgerät werden entlang der Route
transportiert.
- – An jedem Zielpunkt der Route wird folgender Schritt
durchgeführt: Jeder Gegenstand, der mit Angaben zu diesem
Zielpunkt versehen ist, wird der Transportvorrichtung entnommen,
und der Transport dieses Gegenstands wird abgeschlossen.
- – Das mitgeführte Positionsmessgerät
misst während des Transports zu jedem vorgegebenen Mess-Zeitpunkt
der Abfolge seine eigene aktuelle Geoposition und speichert eine
Kennzeichnung dieser gemessenen Geoposition zusammen mit einer Kennzeichnung
des jeweiligen Mess-Zeitpunkts ab. Der Abstand zwischen zwei vorgegebenen
Mess-Zeitpunkten ist kleiner als die Zeitspanne zum Transport des
Positionsmessgeräts von einem Zielpunkt zum nächsten
Zielpunkt der Route.
- – Nach Abschluss des Transports werden die abgespeicherten
Geopositionen und Mess-Zeitpunkte ausgewertet, um zu ermitteln,
welchen Wert mindestens ein den Transport beschreibender Parameter
für diese Route annimmt.
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Die
Erfindung spart die Notwendigkeit ein, Soll-Transportzeiten vorab
zu berechnen und mit gemessenen Ist-Transportzeiten zu vergleichen.
Die Erfindung lässt sich vielmehr genauso einsetzen, wenn noch
keine solchen Transportzeiten bekannt sind.
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Die
Erfindung ermöglicht es, die Transportroute zu analysieren,
während Gegenstände entlang dieser Transportroute
zu ihren jeweiligen Zustellpunkten transportiert werden. Daher lässt
sich die Transportroute im normalen Betrieb analysieren, also während
die Gegenstände im normalen Betrieb zugestellt werden.
Beispielsweise lässt sich eine vorgegebene Gangfolge („delivery
point sequence”) eines Postzustellers („carrier,
facteur”) analysieren, während der Postzusteller
Postsendungen gemäß dieser Gangfolge zustellt.
Nicht erforderlich ist es, einen eigenen Transportvorgang eigens
zu dem Zweck durchzuführen, die Transportroute zu analysieren. Vielmehr
ermöglicht es die Erfindung, den normalen Transport der
Gegenstände zu protokollieren und die Betriebsprotokolle
(mit Geopositionen, Beschleunigungen und Zeitpunkten) auszuwerten.
Das Positionsmessgerät kann einem zu transportierenden
Gegenstand, z. B. einer Postsendung, ähneln oder auch anders
ausgestaltet sein und z. B. eine Gestalt aufweisen, die optimal
eine Spannungsversorgung des Positionsmessgeräts aufzunehmen
vermag.
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Die
Erfindung erfordert nicht, dass ein Zielpunkt oder ein sonstiger
Punkt der Route mit einem Datenspeicher oder einem Lesegerät
ausgestattet ist, um die Position dieses Zielpunkts zu ermitteln. Eine
solche Ausstattung würde apparative Investitionen in die
Infrastruktur erfordern, weil z. B. Briefkästen mit RFID-Chips
ausgestattet werden müssten. Dank der Erfindung kann das
Positionsmessgerät automatisch die jeweilige Position jedes
Zielpunkts messen. Nicht erforderlich ist es, den Zielpunkt mit
einem speziellen Apparat auszugestalten.
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Die
Erfindung erspart die Notwendigkeit, dass die Transportvorrichtung
auf ihrem Weg von einem protokollierenden Menschen begleitet wird,
der während des Transports protokolliert, wann die Transportvorrichtung
welchen Zielpunkt erreicht.
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Vorzugsweise
ist die Route in eine Landkarte eingetragen, die in einer rechnerauswertbaren
Form vorliegt. Vorzugsweise misst das Positionsmessgerät diejenigen
Roh-Parameter, die für die nachfolgende Auswertung benötigt
werden, und zwar bevorzugt ohne dass das Positionsmessgerät
hierfür Daten mit einer apparativen Ausgestaltung entlang
der Route austauschen muss.
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Vorzugsweise
werden mehrere Transportrouten für dieselben Zielpunkte
miteinander verglichen. Jede Transportroute ist vorgegeben und legt jeweils
eine Reihenfolge unter denselben Zielpunkten der Gegenstände
fest. Diese Reihenfolge unterscheidet sich von Transportroute zu
Transportroute. Jeweils ein Positionsmessgerät wird entlang
jeder Transportroute transportiert. Möglich ist, für
jede Transportroute dasselbe Positionsmessgerät zu verwenden.
Falls mehrere Positionsmessgeräte verwendet werden, so
wird ermöglicht, mehrere Transportrouten zeitlich parallel
zu analysieren und dabei zu durchfahren oder zu begehen und Gegenstände zu
den Zielpunkten zu transportieren, was Zeit einspart.
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Die
Gegenstände sind beispielsweise Postsendungen, und die
Transportvorrichtung ist eine Tasche für Postsendungen
oder auch ein Fahrzeug, in dem Postsendungen transportiert werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
beschrieben.
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Im
Ausführungsbeispiel sind die transportierten Gegenstände
Postsendungen, z. B. Standardbriefe, Großbriefe, Postkarten
oder auch Pakete und Päckchen. Jede Postsendung ist mit
Angaben zu jeweils einer Zustelladresse versehen, an die diese Postsendung
zuzustellen oder auf andere Weise abzugeben ist. Die Zustelladresse
bezeichnet einen Empfänger sowie ein bestimmtes Gebäude
(Straße, Hausnummer, Ort) oder ein Postfach oder ein Paketfach
einer bestimmten Fachanlage. Unter „Zielpunkt” wird
im Folgenden dieses Gebäude oder diese Fachanlage verstanden.
Unterschiedliche Zustelladressen können sich an demselben
Zielpunkt befinden, z. B. verschiedene Bewohner eines Mehrfamilienhauses
oder verschiedene Postfächer derselben Fachanlage. Verschiedene
Zielpunkte unterscheiden sich durch ihre Geokoordinaten.
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Das
Verfahren wird im Ausführungsbeispiel eingesetzt, um für
eine vorgegebene Menge von möglichen Zielpunkten eines
geographischen Gebiets mehrere mögliche Zustellrouten zu
analysieren und anschließend eine Zustellroute auszuwählen. Die
möglichen Zielpunkte sind beispielsweise alle Häuser
und Fachanlagen in diesem Gebiet. Mehrere alternative Zustellrouten
sind vorgegeben oder wurden vorab ermittelt. Jede Zustellroute legt
jeweils eine Reihenfolge unter denselben möglichen Zielpunkten
fest. Die Zustellrouten können sich durch unterschiedliche
Reihenfolgen unterscheiden, umfassen im Ausführungsbeispiel
aber alle dieselben möglichen Zielpunkte.
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Jede
Zustellroute wird jeweils anhand einer Menge von Postsendungen erprobt.
Diese Menge von Postsendungen besteht z. B. aus denjenigen Postsendungen,
die sich seit dem letzten Zustellen in diesem Gebiet bis zu einem
bestimmten Zeitpunkt angesammelt haben und die ohnehin an die Zustelladressen
zuzustellen sind, die auf den Postsendungen angegeben sind. Um die
Zustellrouten vergleichbar zu machen, ist der Tag z. B. jedes Mal
derselbe Wochentag. Zwar bezieht sich jede Zustellroute auf dieselbe
Menge von möglichen Zielpunkten. Aber möglich
ist, dass in einer Menge von Postsendungen keine Postsendung für
einen bestimmten Zielpunkt enthalten ist, also keine Postsendungen
für irgendeine Zustelladresse dieses Zielpunkts.
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Jede
Menge von Postsendungen wird von einem Zusteller entlang der jeweiligen
Zustellroute transportiert, und jede Postsendung wird an die jeweilige
Zustelladresse zugestellt. Die Menge von Postsendungen wird in mindestens
einen Behälter verbracht und in diesem Behälter
transportiert, z. B. in einem aus
US 7390986 B2 bekannten Behälter. Der
Zusteller transportiert den oder jeden gefüllten Behälter
entlang der jeweiligen Zustellroute. An jeder Zustelladresse entnimmt
er diejenigen Postsendungen, die mit Angeben zu dieser Zustelladresse
versehen sind, dem jeweiligen Behälter und legt sie in
den Briefkasten oder in das Postfach oder das Paketfach oder übergibt
sie persönlich dem Empfänger.
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Lösungsgemäß führt
der Zusteller ein tragbares Positionsmessgerät mit sich.
Dieses Positionsmessgerät besitzt einen GPS-Empfänger
und ist z. B. als GPS-Logger oder auch als GPS-Qualitätsbrief ausgestaltet.
Ein solcher GPS-Qualitätsbrief wird z. B. in
US 2008/0258970 A1 beschrieben.
Weitere Qualitätsbriefe sind aus
US 2007/0250211 A1 und
US 6227375 B1 bekannt.
GPS-Logger werden auch in
US
7072668 B2 und in
US
6657584 B2 beschrieben.
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Das
Positionsmessgerät umfasst im Ausführungsbeispiel
weiterhin einen Beschleunigungssensor. In einer Ausgestaltung vermag
dieser Beschleunigungssensor die Beschleunigung, die das Positionsmessgerät
erfährt, quantitativ zu messen. In einer anderen Ausgestaltung
vermag dieser Beschleunigungssensor zu unterscheiden, ob die Beschleunigung
oberhalb oder unterhalb einer vorgegebenen Schranke liegt. Diese
andere Ausgestaltung säst sich durch einen einfacheren
Aufbau realisieren.
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Vorzugsweise
wird das Positionsmessgerät gemeinsam mit den Postsendungen
in den Behälter verbracht und verbleibt im Behälter
während des gesamten Transports. Erst nach Abschluss des
Transports wird das Positionsmessgerät dem Behälter
entnommen, und abgespeicherte Daten werden ausgelesen.
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Vorgegeben
ist eine Abfolge von Mess-Zeitpunkten, z. B. äquidistante
Mess-Zeitpunkte. Der Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Mess-Zeitpunkten
der Abfolge ist so gering, dass in den Zeitraum, in dem der Behälter
von einem Zielpunkt zu einem anderen Zielpunkt der Zustellroute transportiert
wird, mindestens ein Mess-Zeitpunkt der Abfolge fällt.
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Das
Positionsmessgerät misst zu jedem Mess-Zeitpunkt der Abfolge
- – seine eigene aktuelle Geoposition
zu diesem Mess-Zeitpunkt mit dem GPS-Empfänger und
- – die Beschleunigung, die das Positionsmessgerät
zu diesem Mess-Zeitpunkt erfährt.
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Der
Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Mess-Zeitpunkten der
Abfolge ist so gering, dass das Positionsmessgerät mindestens
eine Messung durchführt, während der Behälter
und das Positionsmessgerät von einem Zielpunkt zu einem
anderen Zielpunkt transportiert werden. Beispielsweise beträgt
der Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Mess-Zeitpunkten
zehn Sekunden.
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Das
Positionsmessgerät umfasst weiterhin einen Datenspeicher.
In diesem Datenspeicher werden für jeden Mess-Zeitpunkt
die jeweils zu diesem gemessenen Geoposition, die Beschleunigung
sowie eine Kennzeichnung des Mess-Zeitpunkts selber abgespeichert.
Der Mess-Zeitpunkt wird z. B. als fortlaufender Index oder als System-Uhrzeit
abgespeichert.
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Nachdem
der Zusteller die jeweilige Zustellroute durchlaufen und die Postsendungen
zugestellt hat, werden die im Positionsmessgerät abgespeicherten
Daten an eine Auswerteeinheit übermittelt, z. B. indem
der Datenspeicher zeitweise aus dem Positionsmessgerät
entnommen und mit der Auswerteeinheit verbunden wird oder zeitweise
eine Datenverbindung zwischen dem Datenspeicher im Positionsmessgerät
und der Auswerteeinheit hergestellt wird. Die Auswerteeinheit wertet
die beiden übermittelten Messreihen (Geopositionen und
Beschleunigungswerte) aus. Dadurch ermittelt die Auswerteeinheit, wann
der Zusteller an einem Zielpunkt angehalten hat, um Postsendungen
an die Zustellpunkte dieses Zielpunkts zuzustellen. Weiterhin ermittelt
die Auswerteeinheit, wann der den Zustellpunkt wieder verlassen
hat, um weiterzugehen oder weiterzufahren. Weil die Abtastrate im
Ausführungsbeispiel ausreichend kurz gewählt worden
ist (z. B. zehn Sekunden), stellt die Auswerteeinheit für
jeden Zustellpunkt automatisch fest, wie lange der Zusteller sich
an diesem Zustellpunkt aufgehalten hat. Um diese Verweilzeit festzustellen,
wertet die Auswerteeinheit vorzugsweise auch die protokollierten
Daten über die Beschleunigung aus.
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Möglich
ist, dass das Positionsmessgerät zu einzelnen Mess-Zeitpunkten
seine eigene Geoposition nicht messen kann, z. B. weil es keine
Signale von einem GPS-Satelliten empfangen kann. Die Beschleunigungswerte,
die zwischen zwei Mess-Zeitpunkten mit Signalempfang gemessen werden,
werden verwendet, um wenigstens näherungsweise die nicht
direkt gemessenen Geopositionen an den Mess-Zeitpunkten ohne Signalempfang
zu bestimmen.
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Mit
Hilfe dieser Informationen ermittelt die Auswerteeinheit automatisch,
welche Werte die folgenden Parameter für diese Zustellroute
annehmen:
- – Anzahl der Zielpunkte
auf dieser Zustellroute,
- – Zeitaufwand, um alle Gegenstände (Postsendungen)
durch den Transport entlang der Zustellroute zuzustellen,
- – mittlere Verweildauer des Behälters und
des Positionsmessgeräts an einem Zielpunkt
- – mittlerer Zeitaufwand für den Weg von einem Zielpunkt
zum nächsten Zielpunkt der Zustellroute,
- – maximale Beschleunigung auf der gesamten Zustellroute,
- – die Beschleunigung als Funktion des Weges auf der
gesamten Zustellroute.
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Vorgegeben
wird eine Bewertungsfunktion, die von mindestens einem der gemessenen
Parameter abhängt. Für jede Zustellroute hat die
Auswerteeinheit durch Auswertung der Messreihen für diese Zustellroute
die jeweiligen Parameterwerte ermittelt. Die Auswerteeinheit wendet
die Bewertungsfunktion auf die jeweiligen Parameterwerte einer kompletten Zustellroute
oder auf einen Teil einer Zustellroute an und berechnet dadurch
eine Bewertung für diese Zustellroute bzw. Zustellrouten-Teil.
Die Zustellroute mit der besten Bewertung wird ausgewählt
und für die zukünftige Zustellung von Postsendungen
an die Zustelladressen dieses Gebiets verwendet. Möglich
ist auch, die Bewertungen dafür zu verwenden, verschiedene
Teile einer Zustellroute miteinander zu vergleichen.
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In
einer Ausgestaltung werden die Messwerte, die beim Zustellen entlang
einer Route gemessen wurden, aufbereitet und in eine elektronische
Landkarte eingetragen. Diese Landkarte umfasst Referenzpunkte und
für jeden Referenzpunkt dessen Geoposition.
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Die
erzeugte Darstellung zeigt in anschaulicher Weise, zu welchen Zeitpunkten
der Zusteller welchen Zustellpunkt der Route erreicht hat und welche
Beschleunigungswerte dort aufgetreten sind. Weiterhin ist der aufbereitenden
Einheit bekannt, wie viele Postsendungen jeweils an welchen Zustellpunkt zu
transportieren sind. Auch diese Anzahlen lassen sich eintragen und
automatisch in Relation zu den Messwerten setzen.
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Die
Messreihe mit Geopositionen und Mess-Zeitpunkten legt die Zustellroute
fest, wobei die Messreihe jeweils einen Punkt der Zustellroute für
jeden Mess-Zeitpunkt festlegt. Anhand der Referenzpunkte und Geopositionen
wird die relative Lage jedes Punkts der Zustellroute relativ zu
Referenzpunkten der Landkarte berechnet und der Punkt automatisch
in die Landkarte eingetragen.
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Möglich
ist, zusätzlich alle Zielpunkte der Zustellroute zu markieren
und Informationen zu Zielpunkten einzutragen, z. B. den ermittelte
Weg (Länge, Zeitbedarf) zwischen zwei benachbarten Zielpunkten.
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In
einer Ausgestaltung wird eine rechnerverfügbare Liste mit
Soll-Zielpunkten der Zustellroute vorgegeben. Durch Auswertung der
Messergebnisse wird festgestellt, welche Zielpunkte tatsächlich
erreicht wurden und welche nicht. Durch diesen Vergleich lässt
sich feststellen, ob tatsächlich alle Soll-Zielpunkte der
vorgegebenen Liste erreicht wurden.
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Diese
Landkarte mit der Zustellroute lässt sich als Vorgabe für
Zusteller verwenden, damit diese die ausgewählte Zustellroute
rasch finden. Erspart wird die Notwendigkeit, die Zustellroute manuell
zu protokollieren und manuell in die Landkarte einzutragen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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