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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Druckgargerätes und genauer ein Verfahren zum An- und Fortkochen von Wasser in einem Druckgargerät sowie eine Verwendung eines Druckgargeräts zum Durchführen des Verfahrens.
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Druckgargeräte sind aus dem Stand der Technik, wie beispielsweise der
DE 10 2011 112 829 A1 oder der
EP 2 508 109 B1 , bekannt. Ein derartiges Druckgargerät weist einen Tiegel auf, in dem ein Garraum ausgebildet ist, der mit einem Deckel verschließbar ist, wobei der Garraum ein Volumen von 50 bis 500 I aufweisen kann. Das Druckgargerät weist weiterhin eine Heizeinrichtung, eine Gerätesteuerung, eine Anzeige- und Bedieneinrichtung, mindestens einen Drucksensor, mindestens einen Temperatursensor, eine Druckabbaueinrichtung, welche mit dem tiegelförmigen Garraum in Wirkverbindung steht, einschließlich eines mittels der Gerätesteuerung steuerbaren elektrischen Ventils auf, um den Innendruck im tiegelförmigen Garraum einzustellen. Weiterhin sind ein Wasseranschluss und eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen, zum Verriegeln des Deckels nach dessen Verschließen des Garraums.
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Bei einem herkömmlichen Druckgarvorgang, wie z.B. in der
DE 10 2011 112 829 A1 beschrieben, wird das im Garraum befindliche Gargut bei verriegeltem Deckel unter Druck gegart. Nach dem Beenden des Garvorgangs muss der im Garraum herrschende Druck in einem Druckabbauvorgang mittels einer Druckabbaueinrichtung abgebaut werden, erst dann kann der Deckel entriegelt und das Gargut entnommen werden.
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Eine automatische Verriegelungseinrichtung, die den Deckel verriegelt, sobald dieser geschlossen ist, ist in
DE 101 11 437 A1 offenbart. Die
EP 2 345 350 A1 betrifft weiterhin ein Gargerät, bei dem über einen Kenngrößenverlauf z.B. der Temperatur oder des Drucks im Garraum ermittelt werden kann, ob der Garraum durch den Deckel verschlossen ist oder nicht.
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Unter „Ankochen von Wasser“ wird hier das Erwärmen von Wasser in einem Druckgargerät verstanden, und zwar vom Schritt des Einfüllens von Wasser in den Garraum bis zum Beginn des Siedens von Wasser. Unter „Fortkochen von Wasser“ wird hier das Halten der Temperatur und der Siedestärke nach dem Ankochen bis zum Beginn eines Kochvorgangs im siedenden Wasser verstanden.
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In gewerblichen Gartengeräten, wie Druckgargeräten, wird regelmäßig Wasser zum Kochen gebracht, das als Grundlage für die Zubereitung von Speisen, wie beispielsweise Saucen oder Suppen bzw. Brühen dient. Ebenso dient kochendes Wasser zum Zubereiten von Nahrungsmitteln, wie beispielsweise Nudeln, Reis, Kartoffeln, etc. In einem Großküchenbetrieb ist es meist so, dass der Gerätebediener bzw. Koch sich nicht am Gargerät befindet, wenn das Wasser siedet, um den eigentlichen Garvorgang zu beginnen, da er weitere Tätigkeiten in der sonst ungenutzten Zeit erledigt. In der Regel vergehen mehrere Minuten bis der Gerätebediener zu dem Gargerät kommt. In dieser Zeit siedet das Wasser bei geöffnetem Gargerätedeckel. Dies hat den Nachteil einer großen Energieverschwendung, die sich aus der nicht genutzten Heizenergie, der benötigten Energie zum Absaugen des gebildeten Wasserdampfes und des auftretenden Wasserverlustes und gegebenenfalls weiterer Verluste ergibt. In klimatisierten Küchen muss zusätzlich rund ein Drittel der für das Sieden notwendigen Energiemenge aufgewendet werden, um die latente Wärme des entstehenden Dampfes wieder auf Raumtemperatur herunterzukühlen.
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Im Stand der Technik wird das Problem teilweise dadurch verringert, dass der Gargerätedeckel geschlossen und während der Aufheizphase weniger Energie durch die so reduzierte Wärmeemission verbraucht wird. Erreicht das Wasser jedoch den Siedezustand, tritt der Dampf nahezu unvermittelt aus, weil die durch die Heizeinrichtung zugeführte Energie wieder abgeführt wird.
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Um den Energieverlust des ungenutzten Dampfaustritts zu vermindern, wird bei geschlossenem Deckel die Aufheiztemperatur vermindert, beispielsweise auf 97 °C, was eine Dampferzeugung stark reduziert, weil kein Siedevorgang stattfindet. Insbesondere weil bei derartigen Druckgargeräten Wassermengen in Bereichen von 50 bis 500 I und mehr liegen, dauert es eine geraume Zeit bis der Bediener kochendes Wasser zur Verfügung hat. Da im hektischen Großküchenbetrieb derartige Wartezeiten nicht akzeptierbar sind, findet man in der Praxis oft Gargeräte mit offenen Deckeln, in denen das Wasser siedet.
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Versuche haben gezeigt, dass bei derartigen gewerblichen Gargeräten, die mit offenem Deckel beispielsweise 75 I Wasser kochen, dauerhaft rund 20 kW Leistung abgerufen werden, was bedeutet, dass alle 3 Minuten ca. 1 kWh Energie verbraucht wird.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum An- und Fortkochen von Wasser in einem Druckgargerät sowie eine Verwendung eines Druckgargeräts zum Durchführen des Verfahrens vorzuschlagen, womit ein unnötiger Energieverbrauch und eine Belastung der Raumluft so weit wie möglich vermieden werden und für den Bediener ein komfortables Arbeiten ohne bzw. ohne wesentliche Verzögerungen ermöglicht wird.
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Dies wird mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 und einer Verwendung gemäß Anspruch 12 erreicht. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Erfindungsgemäß schlägt das Verfahren zum An- und Fortkochen von Wasser folgende Schritte vor:
- a) Bereitstellen eines Druckgargerätes mit einem mit einem Deckel verschließbaren, tiegelförmigen Garraum, der ein Volumen von 50 bis 500 I aufweist, mit einer Heizeinrichtung, einer Gerätesteuerung, einer Anzeige- und Bedieneinrichtung, mindestens einem Drucksensor, mindestens einem Temperatursensor, einer Druckabbaueinrichtung, welche mit dem tiegelförmigen Garraum in Wirkverbindung steht, einschließlich eines mittels der Gerätesteuerung steuerbaren elektrischen Ventils, um den Innendruck im tiegelförmigen Garraum einzustellen, einem Wasseranschluss und einer Verriegelungseinrichtung zum Verriegeln des Deckels nach dessen Verschließen des Garraums,
- b) Einfüllen von Wasser in den Garraum in einer vorbestimmten Menge und Aktivieren der Heizeinrichtung,
- c) nach Beenden des Einfüllvorgangs, Schließen und Verriegeln des Deckels,
- d) Schließen des Ventils sofort nach Schließen und Verriegeln des Deckels oder nach einer vorbestimmten Zeitdauer nach Schließen und Verriegeln des Deckels und Regeln des Überdrucks auf einen Solldruck von 5 bis 50 mbar, bevorzugt von 20 bis 40 mbar und weiter bevorzugt von im Wesentlichen 30 mbar, mittels Regelung der Heizleistung der Heizeinrichtung und/oder des Öffnens des Ventils,
wodurch nach Erreichen des Solldrucks für einen folgenden Kochvorgang überhitztes Wasser im Druckgargerät bereitgestellt ist und bei einem Öffnen des Deckels bei gelöster Verriegelungseinrichtung ohne vorherigen Druckabbauvorgang durch den daraus folgenden Druckabfall ein kontrolliertes Aufwallen des Wassers erfolgt.
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Das Schließen und Verriegeln des Deckels des Druckgargerätes gemäß Merkmal c) findet erst nach Beenden des Einfüllvorgangs statt, da der Zulauf außerhalb des Tiegels platziert ist und damit ein unkontrolliertes Eindringen von jeglichem Medium in das Versorgungswassersystem sicher vermieden werden kann.
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Der Bereich des Solldrucks ist auf einen Schwellwert begrenzt, bei dem keine Gefahr von schlagartig aus dem Tiegel spritzenden und heißem Wasser bei plötzlichem Öffnen der Verriegelung des Deckels und des Deckels möglich ist. Als Schwellwert hat sich ein Druck von 50 mbar als geeignet erwiesen. Unter dem Soll-Druckwert von im Wesentlichen 30 mbar ist auch ein Bereich zwischen 28 und 32 mbar zu verstehen.
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Die Regelung der Heizleistung der Heizeinrichtung hängt wesentlich auch von der Menge des eingefügten Wassers ab, die von der Gerätesteuerung erfasst ist. Es ist auch eine Regelung der Heizleistung der Heizeinrichtung möglich, bei der der Temperaturverlauf im eingefügten Wasser erfasst wird.
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Durch das Aufheizen siedet das Wasser im verschlossenen Tiegel und der entstehende Dampf erzeugt bei geschlossenem Ventil den zu regelnden Überdruck.
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Durch das Vorhandensein von überhitztem Wasser bei Solldruck im Druckgargerät wird beim Öffnen des Gargerätedeckels ohne vorherigen kontrollierten Druckabbau und durch den Druck, der im Wesentlichen im Bereich von 28 bis 32 mbar liegt, ein kontrolliertes Aufwallen des Wassers erzeugt und dem Bediener bzw. Koch das gewünschte siedende Wasser unmittelbar zur Verfügung gestellt, sodass er ohne zeitliche Verzögerung mit dem ausgewählten Kochvorgang beginnen kann. Zudem kann gemäß der vorliegenden Erfindung ein unnötiger Energieverbrauch vermieden werden.
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Der große Vorteil der Erfindung ergibt sich dadurch, dass eine große Energieersparnis während des Fortkochens erreicht wird.
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Die vorliegende Erfindung liefert jedoch noch weitere Vorteile. Einerseits möchte der Bediener bzw. Koch stets auf siedendes Wasser zurückgreifen können, es kann jedoch zwischen Bereitstellen des erhitzten Wassers und dem ersten Kochvorgang oder zwischen zwei Kochvorgängen im siedenden Wasser ein größerer Zeitraum verstreichen. Es hat sich gezeigt, dass im Status des überhitzten Wassers bei einem Gerät mit dem Volumen von 100 I bei Solldruck nur eine sehr geringe Energie zur Aufrechterhaltung des Zustands von lediglich 0,2 kWh in 20 Minuten benötigt wird. Der Energieverbrauch liegt um ca. den Faktor 30 niedriger gegenüber einem Sieden des Wassers bei voller Geräteleistung.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass das Einfüllen von Wasser und das Aktivieren der Heizeinrichtung im Wesentlichen gleichzeitig erfolgen. Dies führt vorteilhafterweise zu einer Zeitersparnis, weil bereits geringe eingefüllte Wassermengen sofort entsprechend aufgeheizt werden können.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass die Gerätesteuerung den Wasserzufluss steuert und die Wunschmenge automatisiert einfüllt. Dadurch wird erreicht, dass die Gerätesteuerung exakt die gewünschte Wassermenge einfüllt und diesen Wert bei der Regelung der Heizeinrichtung berücksichtigen kann.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ergibt sich daraus, dass im Schritt e) zum Einleiten eines Kochvorgangs im siedenden Wasser im dafür bereitgestellten Druckgargerät das Ventil geöffnet und die Heizeinrichtung auf maximale Leistung geschaltet wird und der Deckel entriegelt und vollständig geöffnet wird. Das Aufwallen des überhitzten Wassers beim Öffnen des Deckels des Gargerätes wird durch den Druckausgleich gegenüber dem Umgebungsdruck erzeugt, wonach zum weiteren Aufrechterhalten des Aufwallens so schnell wie möglich möglichst viel weitere Heizenergie zugeführt wird. Um zu verhindern, dass der Druck im Garraum die Schwelle für ein zulässiges, gefahrloses Öffnen des Deckels übersteigt, was einen zusätzlichen Druckabbau erfordern würde, wird das Ventil beim Einleiten eines Kochvorgangs geöffnet, sodass die durch die maximale Heizleistung hervorgerufene Druckerhöhung unmittelbar über das Ventil abgeleitet und ausgeglichen wird. Damit wird vorteilhafterweise ein schnelles und gefahrloses Öffnen des Deckels des Gargerätes ermöglicht, wobei das Aufwallen des siedenden Wassers fortgesetzt wird.
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Auch ist vorteilhaft, dass nach dem Öffnen des Deckels des Druckgargeräts die Heizeinrichtung über eine vorbestimmte Zeitdauer mit maximaler Leistung weiter betrieben wird und erst danach auf die Heizleistung einer eingestellten Kochstufe umgeschaltet wird. Unter einer eingestellten Kochstufe wird die Art des Siedens des Wassers verstanden. Dabei gibt es ein leichtes Sieden mit nur geringem Aufwallen des Wassers, ein mittleres Sieden mit einem stärkeren Aufwallen des Wassers und ein starkes Sieden mit einem entsprechend starken Aufwallen des Wassers. Die voreingestellte Kochstufe ist abhängig vom ausgewählten Garprogramm. Beispielsweise werden Nudeln bei einem stärkeren Sieden gegart als Brokkoli. Dadurch ergibt sich auch der Vorteil, dass das Sieden des Wassers am Beginn des Kochvorgangs im Wesentlichen beibehalten werden kann, und die durch das kühle Gargut eingebrachte Temperaturerniedrigung im Wesentlichen ausgeglichen werden kann.
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Dadurch, dass zum Befüllen des Garraums warmes Wasser verwendet wird, wird der Vorteil erreicht, dass der Aufheizvorgang des Wassers weiter verkürzt werden kann. Das für das Verfahren vorgesehene Druckgargerät befindet sich in einer Küchenumgebung, die an eine Warmwasserversorgung angeschlossen ist. Somit richtet sich die Temperatur des warmen Wassers nach der voreingestellten Temperatur der Warmwasserversorgung.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass das Schließen und/oder das Öffnen des Deckels motorisch angetrieben und automatisch durch die Gerätesteuerung erfolgt. Dadurch kann der Gerätebediener, insbesondere also der Koch, parallele Tätigkeiten ausführen. So kann er beispielsweise parallel zum Öffnen des Deckels das sich in einem Drahtkorb befindende Gargut herbeiholen und schon während des Öffnens des Deckels in das siedende Wasser eintauchen. Jegliche Verkürzung des Zeitraums der Nahrungszubereitung ist für ihn von Vorteil, insbesondere in der Umgebung einer Großküche.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich auch dadurch, dass das Verriegeln und Entriegeln des Deckels automatisch durch die Gerätesteuerung erfolgt. Damit wird sichergestellt, dass ein ungewünschtes Öffnen des Deckels bei erhöhtem Druck im Garraum vermieden wird. Vorteilhafterweise kann vor dem Entriegeln die Gerätesteuerung mittels des Drucksensors überprüfen, ob der Innendruck dem Solldruck entspricht.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass der Vorgang des An- und Fortkochens bis zur Bereitstellung des Druckgargeräts bei Solldruck durch einmalige Eingaben eines Bedieners angestoßen und mittels der Gerätesteuerung automatisch durchgeführt wird. Zu diesen Eingaben können beispielsweise die Sollwassermenge, das Garprogramm mit Kochstufe und/oder Garzeit gehören.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass bei Erreichen des Solldrucks ein optisches und/oder akustisches Signal und/oder ein Informationssignal auf einer elektronischen Informationsschnittstelle, wie zum Beispiel Ethernet, WiFi, Cloud usw. ausgegeben wird. Damit wird dem Bediener, der in der Regel mit anderen Tätigkeiten beschäftigt ist und das Druckgargerät nicht ständig beobachtet, sofort die Bereitstellung des Druckgargerätes für die Zubereitung von Nahrungsmitteln im siedenden Wasser angezeigt.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass das Einleiten eines Kochvorgangs im siedenden Wasser nach Bereitstellung des Druckgargeräts bei Solldruck durch eine einmalige Eingabe eines Bedieners angestoßen wird. Wie oben ausgeführt, folgt ein Kochvorgang nicht unmittelbar nach Erreichen des Bereitstellungszustandes des Druckgargerätes, sondern der Bediener bzw. Koch ist entweder noch mit anderen Tätigkeiten beschäftigt oder benötigt siedendes Wasser erst zu einem späteren Zeitpunkt, was ihm dann gemäß der vorliegenden Erfindung sofort zur Verfügung gestellt wird. Beispielsweise kann er durch einmaliges Antippen der Anzeige- und Bedieneinrichtung den oben beschriebenen Vorgang des Öffnens des Deckels des Druckgargerätes einleiten. Eine solche Eingabe kann jedoch auch durch eine Geste oder einen Sprachbefehl erfolgen, je nach Ausstattung des Druckgargerätes.
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Die vorliegende Erfindung umfasst auch eine Verwendung eines Druckgargeräts zum An- und Fortkochen von Wasser, wodurch nach Erreichen des Solldrucks das Druckgargerät für einen Kochvorgang im überhitzten Wasser bereitgestellt ist und beim Öffnen des Deckels durch den Druckabfall ein Aufwallen des Wassers erfolgt, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 durchgeführt wird.
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Nachfolgend wird beispielhaft ein Druckgargerät anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben, dessen Bereitstellung für die Durchführung des Verfahrens geeignet ist. Darin zeigt:
- 1 eine schematische perspektivische Ansicht seitlich von oben auf ein Druckgargerät mit geöffnetem Gerätedeckel;
- 2 eine schematische teilgeschnittene Seitenansicht des Druckgargerätes von 1 im Zustand mit eingefüllter Wassermenge und des geschlossenen und verriegelten Gerätedeckels.
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In den beiden Figuren sind gleiche Elemente mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
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In
1 ist in perspektivischer Ansicht ein Druckgargerät 1 dargestellt, welches geeignet ist, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Es weist folgenden Aufbau auf, wie er beispielsweise aus der
EP 2 747 606 B1 bekannt ist.
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Das Druckgargerät 1 von 1 weist einen Tiegel 3 auf mit Seitenwänden 5 und einer Bodenwand 6. Wie aus 1 ersichtlich, schließen die Seitenwände 5 einen rechteckförmigen Garraum 9 ein, der nach oben offen ist und mit einem Deckel 7 verschließbar ist. Der Tiegel 3 ist schwenkbeweglich an seiner rechten Seite in einer Seitenstütze 11 und an seiner linken Seite in einer Seitenstütze 13 ebenfalls schwenkbeweglich gelagert.
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Wie aus 1 ersichtlich, ist die linke Seitenstütze 13 deutlich breiter ausgebildet als die rechte Seitenstütze 11 und dient zur Aufnahme eines Technikraums (nicht dargestellt), der unter anderem eine Gerätesteuerung 14 (siehe 2) des Druckgargerätes 1 aufnimmt. Diese Gerätesteuerung 14 ist verbunden mit einer Anzeige- und Bedieneinrichtung 15, die auf der Oberseite der linken Seitenstütze 13 angeordnet und als Touchscreen ausgebildet ist. Dieser Touchscreen ist, wie aus dem Stand der Technik bekannt, in mehrere Anzeige- und Bedienabschnitte aufgeteilt und wird, weil bereits bekannt, nicht näher beschrieben.
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Wie aus 1 weiterhin ersichtlich, befindet sich in der Bodenwand 6 ein Abfluss 17, der dazu benutzt werden kann, Flüssigkeit, insbesondere Reinigungsflüssigkeit aus dem Garraum 9 abfließen zu lassen.
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In der linken Seitenstütze 13 ist auch eine Wasserzufuhr (Wasseranschluss) 19 ausgebildet, die nur sehr schematisch dargestellt ist. Wenn der Deckel 7 für den Vorgang des An- und Fortkochens bzw. für einen Druckgarvorgang geschlossen ist, ist die Wasserzufuhr, dargestellt durch die Wasserzufuhröffnung 19 blockiert, sodass kein erhöhter Druck aus dem geschlossenen Garraum 9 in die Wasserversorgung eindringen kann.
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Es wird nunmehr Bezug genommen auf 2, in der schematisch eine Schnittansicht von rechts von 1 dargestellt ist. In 2 ist der Deckel 7 des Druckgargerätes 1 in geschlossenem Zustand dargestellt und mittels einer Verriegelungseinrichtung 41 verriegelt. In den Garraum 9 wurde eine Wassermenge 21 eingeführt. Zum Aufheizen der Wassermenge 21 dient eine Heizeinrichtung 23, welche sich entlang der Bodenwand 6 erstreckt.
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In der hinteren Seitenwand 5, an die der Deckel 7 angelenkt ist, befindet sich eine Druckabbauleitung 29, die sich entlang der hinteren Seitenwand 5 und entlang der Bodenwand 6 erstreckt und Teil einer Druckabbaueinrichtung 28 ist. Diese Druckabbaueinrichtung 28 umfasst weiterhin eine Ablöscheinrichtung 35 mit einer Wassereinspritzung 39, die Ablöschwasser in einen Ablöschkasten 37 zum Druckabbau ein spritzen kann. Zur Steuerung des Druckabbaus in der Druckabbauleitung 29 ist darin ein Ventil 31 vorgesehen, das über eine Verbindungsleitung 33 mit der Gerätesteuerung 14 verbunden ist.
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Die Gerätesteuerung 14 ist über weitere Verbindungsleitungen 33 jeweils mit einem Temperatursensor 25 und einem Drucksensor 27 verbunden. Der Drucksensor 27 misst den Druck in der Druckabbauleitung 29 und der Temperatursensor 25 misst die Temperatur der eingeführten Wassermenge 21.
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Wie aus 1 ersichtlich, befindet sich das Druckgargerät 1 in einem für das An- und Fortkochen von Wasser vorbereiteten Zustand mit geöffnetem Deckel 7. Der Bediener bzw. Koch gibt über die Anzeige- und Bedieneinrichtung 15 die notwendigen Eingaben für den Prozess, wie Wassermenge, Kochstufe, Garprogramm etc. ein, wonach automatisch die gewünschte Wassermenge über die Wasserzufuhröffnung 19 in den Garraum 9 eingefüllt wird und die Heizeinrichtung 23 auf maximale Leistung gestellt wird. Nach Beendigung des Einfüllvorgangs schließt der Deckel 7 den Garraum 9 automatisch und wird mittels der Verriegelungseinrichtung 41 verriegelt.
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Wenn der Druck im geschlossenen Garraum 9 den Solldruck erreicht hat, wird der Bediener bzw. Koch mit einem entsprechenden Signal darauf hingewiesen, dass das Druckgargerät 1 sich in Bereitstellung für einen Kochvorgang befindet.
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Sobald der Bediener bzw. Koch einen Kochvorgang einleiten möchte, gibt er ein entsprechendes Signal ein, wonach das Ventil 31 geöffnet wird und die Heizeinrichtung 23 auf maximale Leistung umgeschaltet wird. Nach Überprüfung des Innendrucks im Garraum 9, ob sich dieser im Bereich des Solldrucks befindet, wird, wenn dies der Fall ist, die Verriegelungseinrichtung 41 gelöst und der Deckel 7 geöffnet.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird somit ein Verfahren zum An- und Fortkochen bzw. Erhitzen von Wasser in einem Garraum geschaffen, wobei durch einen geringen Überdruck der Effekt erzeugt wird, dass beim Öffnen des Deckels des Druckgargerätes durch den Druckabfall ein Aufwallen des Wassers stattfindet und somit vom Bediener der Zustand von Siedetemperatur erkannt wird. Dabei ergibt sich vorteilhaft, dass ein unnötiges Heizen des Wassers mit Energieverlusten auch für das unnötige Erzeugen und Abkühlen von Wasserdampf und damit ungewollte Reduzieren der eingefüllten Wassermenge vermieden wird.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Druckgargerät
- 3
- Tiegel
- 5
- Seitenwände
- 6
- Bodenwand
- 7
- Deckel
- 9
- Garraum
- 11
- rechte Tiegelstütze
- 13
- linke Tiegelstütze
- 14
- Gerätesteuerung
- 15
- Anzeige- und Bedieneinrichtung (Touchscreen)
- 17
- Abfluss
- 19
- Wasserzufuhr(-öffnung) / Wasseranschluss
- 21
- eingefüllte Wassermenge
- 23
- Heizeinrichtung
- 25
- Temperatursensor
- 27
- Drucksensor
- 28
- Druckabbaueinrichtung
- 29
- Druckabbauleitung
- 31
- Ventil
- 33
- Verbindungsleitungen
- 35
- Ablöscheinrichtung
- 37
- Ablöschkasten
- 39
- Wassereinspritzung
- 41
- Verriegelungseinrichtung