[go: up one dir, main page]
More Web Proxy on the site http://driver.im/

DE102018208424B3 - Vorrichtung und Verfahren zum Schutz von grünen Pflanzen vor herbivoren Insekten - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zum Schutz von grünen Pflanzen vor herbivoren Insekten Download PDF

Info

Publication number
DE102018208424B3
DE102018208424B3 DE102018208424.6A DE102018208424A DE102018208424B3 DE 102018208424 B3 DE102018208424 B3 DE 102018208424B3 DE 102018208424 A DE102018208424 A DE 102018208424A DE 102018208424 B3 DE102018208424 B3 DE 102018208424B3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
radiator
volume
green plants
light
green
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE102018208424.6A
Other languages
English (en)
Inventor
Mirko Sebastian Rakoski
Niklas Merten Stukenberg
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Leibniz Universitaet Hannover
Original Assignee
Leibniz Universitaet Hannover
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Leibniz Universitaet Hannover filed Critical Leibniz Universitaet Hannover
Application granted granted Critical
Publication of DE102018208424B3 publication Critical patent/DE102018208424B3/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01MCATCHING, TRAPPING OR SCARING OF ANIMALS; APPARATUS FOR THE DESTRUCTION OF NOXIOUS ANIMALS OR NOXIOUS PLANTS
    • A01M29/00Scaring or repelling devices, e.g. bird-scaring apparatus
    • A01M29/06Scaring or repelling devices, e.g. bird-scaring apparatus using visual means, e.g. scarecrows, moving elements, specific shapes, patterns or the like
    • A01M29/10Scaring or repelling devices, e.g. bird-scaring apparatus using visual means, e.g. scarecrows, moving elements, specific shapes, patterns or the like using light sources, e.g. lasers or flashing lights

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Optics & Photonics (AREA)
  • Birds (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Insects & Arthropods (AREA)
  • Pest Control & Pesticides (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Catching Or Destruction (AREA)

Abstract

Die Erfindung beschreibt eine Vorrichtung bereit, die zur Verwendung als Schutzvorrichtung für grüne Pflanzen vor fliegenden herbivoren Insekten geeignet ist und die sich durch zumindest einen Strahler für Licht einer Wellenlänge auszeichnet, die auf 425 bis 490 nm, bevorzugt bis 470 nm, z.B. auf 467-470 nm beschränkt ist, wobei der Strahler eingerichtet ist, kontinuierlich nach oben und/oder von der grünen Pflanze weg zu strahlen und einen umfänglich geschlossenen Lichtvorhang um die grünen Pflanzen zu bilden

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schutz von grünen Pflanzen, die in Kultur angeordnet sind, mittels optisch sichtbarer Strahlung. Für die Zwecke der Erfindung umfassen grüne Pflanzen auch Grünpflanzen und insbesondere Kulturpflanzen. Die Vorrichtung weist zumindest einen Strahler auf, der ein Reflektor sein kann und bevorzugt eine Leuchtdiode (LED) ist. Es hat sich gezeigt, dass die Vorrichtung wirksam fliegende herbivore Insekten, insbesondere Schnabelkerfe, von grünen Pflanzen fernhält. Die Vorrichtung hat den Vorteil, dass sie keine geschlossene mechanische Barriere um die Pflanzen bildet, so dass z.B. bei Anordnung der Vorrichtung an grünen Pflanzen diese innerhalb eines Gewächshauses gut zugänglich sind. Beim Verfahren, das insbesondere unter Verwendung der Vorrichtung durchgeführt wird, werden die fliegenden herbivoren Insekten wirksam von den grünen Pflanzen ferngehalten, ohne dass dabei der Zugang der grünen Pflanzen zu Luft oder Licht beschränkt wird. Die Vorrichtung findet erfindungsgemäß als Schutzvorrichtung für grüne Pflanzen vor den fliegenden herbivoren Insekten Verwendung.
  • Die Vorrichtung weist zumindest eine Pflanzstelle zur Anordnung von zumindest einer grünen Pflanze auf. Die Pflanzstelle ist am Boden angeordnet, der der Erdboden sein kann oder ein davon beabstandeter Tisch- oder Gestell- oder Regalboden. Bevorzugt ist die Vorrichtung in geschütztem Anbau, z.B. einem Gewächshaus.
  • Stand der Technik
  • Es ist bekannt, Öffnungen von Gewächshäusern mit Netzen insektendicht zu überdecken, um fliegende Insekten fernzuhalten.
  • Als ein Bestandteil von Schutzverfahren für grüne Pflanzen vor herbivoren fliegenden Insekten werden Gelbtafeln in Gewächshäuser gehängt, deren gelbe Oberfläche klebrig ist, um einen Befall mit fliegenden Insekten frühzeitig zu erkennen. Dabei wird die auch im Vergleich zu Pflanzen hohe Attraktivität der gelben Fläche für herbivore Insekten ausgenutzt. Zum Schutz der Pflanzen können Insektizide gezielt auf befallene Pflanzen gesprüht werden.
  • Stukenberg et al., J Appl. Entomol. 268-279 (2015) beschreiben, dass in Insektenfallen für die Gewächhaus-Weiße Fliege, Trialeurodes vaporariorum, die gleichzeitige Abstrahlung von blauem Licht (474 nm) in Mischung mit grünem Licht (517 nm), jeweils durch LEDs, die Attraktivität des grünen Lichts unterdrückte und dass gleichzeitig abgestrahltes UV-Licht (368 nm) die Attraktivität des grünen Lichts verstärkte.
  • Massa et al., HortScience 1951-1956 (2008) beschreiben das Wachstum von Pflanzen unter Beleuchtung mit verschiedenen Wellenlängenbereichen, die durch LEDs erzeugt wurden.
  • Die WO 2017/191993 A1 beschreibt eine Anordnung von Lichtquellen, die sichtbares Licht und auch UV abstrahlen und auf eine grüne Pflanze gerichtet sind.
  • Die DE 20 2014 105 523 U1 beschreibt eine gesteuerte Beleuchtungsanlage für eine Pflanzenkultur mit Temperierung der Pflanzenkultur.
  • Aufgabe der Erfindung
  • Der Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine alternative Vorrichtung und ein damit durchführbares alternatives Verfahren zum Schutz von grünen Pflanzen bereitzustellen. Eine bevorzugte Aufgabe ist die Bereitstellung einer Vorrichtung und eines Verfahrens, mit denen grüne Pflanzen ohne zusätzliche mechanische Einhausung, die innerhalb eines Gewächshauses um die Pflanzen angeordnet ist, und ohne die Verbreitung von Wirkstoffen vor herbivoren fliegenden Insekten geschützt werden können.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Die Erfindung löst die Aufgabe mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche und stellt insbesondere eine Vorrichtung bereit, die zur Verwendung als Schutzvorrichtung für grüne Pflanzen vor fliegenden herbivoren Insekten geeignet ist, die zumindest eine am Boden angeordnete Pflanzstelle zur Anordnung von zumindest einer grünen Pflanze aufweist. Die Pflanzstelle kann ein Abschnitt des Erdbodens sein, z.B. ein Beet oder eine dichte Bodenfläche, oder ein davon beabstandeter Tisch- oder Gestell- oder Regalboden. Die Vorrichtung zeichnet sich durch zumindest einen Strahler für Licht einer Wellenlänge aus, die auf 425 bis 490 nm, bevorzugt bis 470 nm, z.B. auf 467-470 nm beschränkt ist, wobei der Strahler eingerichtet ist, kontinuierlich nach oben und/oder von der zumindest einen grünen Pflanze weg zu strahlen und einen umfänglich geschlossenen Lichtvorhang um die zumindest eine Pflanze zu bilden, bzw. einen umfänglich geschlossenen Lichtvorhang um ein Volumen zu bilden, das sich oberhalb der Pflanzstelle erstreckt. Das Volumen, das sich oberhalb der Pflanzstelle erstreckt, kann z.B. ein senkrecht stehender Zylinder oder Quader sein und die Strahler können von dem Volumen weg gerichtet sein. Das Volumen, das sich oberhalb der Pflanzstelle erstreckt, umfasst zumindest die Ausdehnung der Pflanze, die diese in der Kultivierungsphase erreichen soll. Generell bevorzugt ist der zumindest eine Strahler (3) eingerichtet, dass der von ihm erzeugte Lichtvorhang (4) das Volumen (V) ausschließlich umfasst und nicht berührt. Das Licht dieser Wellenlänge wird nachfolgend auch als blaue Strahlung in Bezug genommen.
  • Der umfänglich geschlossene Lichtvorhang aus blauer Strahlung weist bevorzugt eine Intensität von zumindest 4 µmol m-2 s-1 und/oder von zumindest 0,01% der Umgebungshelligkeit auf, wobei sich diese Intensität weiter bevorzugt bis in zumindest eine Höhe erstreckt, die gleich der Höhe des Volumens oberhalb der Pflanzstelle ist, das von der grünen Pflanze am Ende der Kultivierungsphase eingenommen wird, wobei diese Intensität z.B. bis zumindest in eine Höhe reicht, die gleich der Höhe des Volumens oberhalb der Pflanzstelle ist, z.B. gleich der Höhe der grünen Pflanzen, optional zuzüglich zumindest 10 cm oder zuzüglich zumindest 20 cm.
  • Der zumindest eine Strahler, bevorzugt ein oder mehrere Strahler, die zusätzlich zu am Boden angeordneten Strahlern Bestandteil der Vorrichtung sind, können in einem Abstand vom Boden, optional oberhalb der Pflanzstelle, z.B. in einem Abstand von zumindest der Höhe der grünen Pflanze, angebracht sein und eingerichtet sein, von der Pflanzstelle oder von dem Volumen, das sich oberhalb der Pflanzstelle erstreckt, bzw. einer darin angeordneten grünen Pflanze, weg zu strahlen. Z.B. können Strahler oberhalb des Bodens so angeordnet sein, dass sie in einem Winkel von bis zu 45° oder bis 30° von der Horizontalen von der grünen Pflanze weg abstrahlen.
  • Alternativ oder zusätzlich können Strahler so oberhalb der Pflanzstelle angeordnet sein, dass sie einem Winkel von bis zu 45° oder bis 30° zur Vertikalen vom Boden weg abstrahlen.
  • Die Ausrichtung der Strahler ist bevorzugt so, dass eine an der Pflanzstelle angeordnete grünen Pflanze nicht von der Strahlung blauer Wellenlänge getroffen wird, da der Lichtvorhang von Pflanzenteilen, die in den Lichtvorhang ragen, geschwächt und abgeschattet wird.
  • Dabei hat sich gezeigt, dass eine Intensität der blauen Strahlung von 4µmol m-2 s-1 und/oder 0,01% der Umgebungshelligkeit ausreicht, so dass der Strahler z.B. eine Leuchtstärke haben kann, die eine Intensität von minimal 0,01%, bevorzugt 0,05% der Umgebungshelligkeit erreicht. Der Strahler kann z.B. eine maximale Leuchtstärke haben, die eine Intensität von 1%, bevorzugt von 0,1%, bevorzugter von 0,05% der Umgebungshelligkeit erreicht.
  • Strahler können von Lichtquellen, z.B. bevorzugt von LEDs, von Leuchtstoffröhren, von anderen Leuchtmitteln oder Reflektoren gebildet sein.
  • Weiter optional kann der zumindest eine Strahler abhängig von der Umgebungshelligkeit gesteuert sein.
  • Die Wirkung der Vorrichtung beruht darauf, dass der Lichtvorhang aus blauem Licht, den der zumindest eine Strahler bildet, auf herbivore fliegende Insekten abschreckend wirkt, die eine grüne Pflanze anfliegen. Es wird angenommen, dass herbivore fliegende Insekten, insbesondere die Gewächshaus-Weiße Fliege, neben Rezeptoren für Grün, das generell anziehend wirkt, auch Rezeptoren für blaue Strahlung haben und deren Aktivierung den Anflug oder die Landung hemmt.
  • Bevorzugt sind die grünen Pflanzen Kulturpflanzen, z.B. Nutzpflanzen oder Zierpflanzen.
  • Die Erfindung wird genauer anhand von Beispielen und mit Bezug auf die Figuren beschrieben, die in
    • - 1 das Ergebnis der Messung der Wahlhäufigkeit in Abhängigkeit von der Wellenlänge abgestrahlten Lichts im Bereich UV und Gelb-Grün (durchgezogene Linien) und Hemmung des Anflugs von grünem Licht durch Kombination mit blauem Licht (gepunktete Linie),
    • - 2 eine Ausführungsform der Erfindung und
    • - 3 eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeigen.
  • Die Bestimmung des Verhaltens von herbivoren fliegenden Insekten wurde mit der Gewächshaus-Weiße Fliege als Stellvertreter durchgeführt. Im Einzelnen wurden Lichtquellen, die Licht der Wellenlänge abstrahlen, bei denen in 1 jeweils Messwerte angegeben sind, parallel zueinander angeordnet und die Insekten wurden in einem geschlossenen Netzkäfig ausgesetzt. Die Attraktivität bzw. die abschreckende Wirkung wurde durch Auszählen gelandeter Insekten als Landerate bestimmt. Strahlung im UV-Bereich von ca. 375 nm bis 430 nm wirkt mit zunehmender Wellenlänge weniger anziehend. Strahlung im blauen Bereich, die mit attraktivem grün-gelbem Licht kombiniert wurde, wirkt von ca. 410 nm bis ca. 470 nm mit zunehmender Wellenlänge abschreckend und im Bereich von ca. 470 nm bis ca. 500 nm mit zunehmender Wellenlänge weniger abschreckend, wobei die 1 für den blauen Wellenlängenbereich die Häufigkeit nicht gelandeter bzw. abgeschreckter Insekten zeigt. Strahlung im grünen Bereich von ca. 515 nm bis 545 nm wirkt mit zunehmender Wellenlänge zunehmend attraktiv und von 545 nm bis ca. 620 nm zunehmend weniger attraktiv.
  • Die 2 zeigt die Vorrichtung mit einem Boden 1, z.B. dem Erdboden eines Gewächshauses, mit zumindest einer Pflanzstelle 2 zur Anordnung einer grünen Pflanze G, die vom Volumen V umfasst wird, und beispielhaft drei Strahlern 3, deren Strahlungskegel einen umfänglich geschlossenen Lichtvorhang 4 um die Pflanzstelle 2 bilden. Die Strahler 3 sind vom Boden 1 weg gerichtet, insbesondere in einem Winkel von der Vertikalen bis ca. 60° oder bis 45° zur Vertikalen von der Pflanzstelle weg, so dass sich der Lichtvorhang in bzw. zwischen der Vertikalen und ca. 60° oder 45° zur Vertikalen von der Pflanzstelle weg, bzw. gegenüber der Pflanzstelle, erstreckt.
  • Die Wirkung der Vorrichtung beruht darauf, dass ein anfliegendes herbivores Insekt G, z.B. eine Gewächshaus-Weiße Fliege, in den Lichtvorhang 4 fliegt und dabei die Strahlung im blauen Bereich aufnimmt. Dieser Lichtvorhang verursacht eine ausreichend starke Abschreckung, die die Attraktivität der grünen Pflanze G überwiegt, so dass das Insekt F seine Flugrichtung ändert und die grüne Pflanze G nicht weiter anfliegt.
  • Ein optionaler Strahler 3o ist oberhalb des Volumens V angeordnet, z.B. auf einem am Boden 1 befestigten Träger 4 oder an einem von oben herabhängenden Träger 4, der z.B. am Gewächshaus befestigt sein kann. Der Strahler 3o ist eingerichtet, dass er von der grünen Pflanze G bzw. dem Volumen V weg strahlt, z.B. in einem Winkel von maximal 60° oder maximal 45° oder 30° zur Vertikalen.
  • Die 3 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der die Strahler 3 auf Trägern 4 angebracht sind und eingerichtet sind, vom Volumen V, das die grüne Pflanze G am Ende ihrer Kultivierungsphase nicht überschreitet, weg gerichtet sind, so dass ihre Strahlung im blauen Bereich von diesem Volumen bzw. von der Pflanze weg abgestrahlt wird. Dabei sind Strahler 3 oberhalb des Volumens V angeordnet, z.B. zur Abstrahlung entlang der Vertikalen, insbesondere mit einem Strahlungskegel, der sich zu beiden Seiten um zumindest 60°, zumindest 45° oder zumindest 30° um die Vertikale erstreckt, und es sind Strahler 3 entlang der Höhe des Volumens angeordnet, die entlang der Horizontalen von dem Volumen weg abstrahlen, z.B. in einem Winkel von maximal 60°, maximal 45° oder maximal 30° um die Horizontale. Diese Ausführungsform zeigt entlang der Horizontalen vom Volumen V weg abstrahlende Strahler 3 in Kombination mit zumindest einem Strahler 3o, der oberhalb des Volumens V angeordnet ist und entlang der Vertikalen nach oben abstrahlt.
  • Beispiel 1: Schutz von Solanum nigrum vor Gewächshaus-Weiße Fliegen
  • Im Wahlversuch, 12 gleiche Versuche an 6 Tagen durchgeführt, wurden jeweils 20 Gewächshaus-Weiße Fliegen bei diffusem Licht in einer Klimakammer in Netzkäfigen ausgesetzt, in denen jeweils zwei gleich große Pflanzen des schwarzen Nachtschattens (Solanum nigrum) standen, von denen die eine direkt im Netzkäfig stand (Kontrolle) und die andere erfindungsgemäß eine Anordnung von vier blauen LEDs aufwies, die in einem Abstand von ca. 5 cm um die Pflanze herum angeordnet waren und nach oben strahlten. Die LEDs strahlten bei 467 bis 470 nm und wiesen eine Leuchtstärke von 4,5 µmol m-2 s-1 auf. Nach 3h wurden die auf den Pflanzen gelandeten Insekten gezählt.
  • Über die Versuche ergab sich eine Rückfangquote von 52,5% und eine Landerate von 99,68% auf der Kontrollpflanze und 0,32% auf der Pflanze, die von den erfindungsgemäß angeordneten Strahlern umgeben war.
  • Beispiel 2: Schutz von Nicotiana benthamiana vor Gewächshaus-Weiße Fliegen
  • Im Wahlversuch wurde australischer Tabak (Nicotiana benthamiana) entsprechend Beispiel 1 jeweils 20 Gewächshaus-Weiße Fliegen je Netzkäfig ausgesetzt, jedoch für eine Dauer von 6h.
  • Über die Versuche ergab sich eine Rückfangquote von 93,4% und eine Landerate von 99,24% auf der Kontrollpflanze und 0,76% auf der Pflanze, die von den erfindungsgemäß angeordneten Strahlern umgeben war.
  • Beispiel 3: Schutz von Nicotiana benthamiana vor der Grünen Pfirsichblattlaus
  • Im Wahlversuch, vier gleiche Versuche an 2 Tagen, wurde australischer Tabak (Nicotiana benthamiana) entsprechend Beispiel 2 für eine Dauer von 6h jeweils 10 Grünen Pfirsichblattläusen (Myzus persicae) je Netzkäfig ausgesetzt.
  • Über die Versuche ergab sich eine Rückfangquote von 40% und eine Landerate von 100% auf der Kontrollpflanze und 0% auf der Pflanze, die von den erfindungsgemäß angeordneten Strahlern umgeben war.
  • Beispiel 4: Schutz von Nicotiana benthamiana vor Gewächshaus-Weiße Fliegen
  • Im Versuch ohne Wahl, 12 gleiche Versuche durchgeführt, wurde jeweils eine Pflanze australischen Tabaks (Nicotiana benthamiana) direkt (Kontrolle) in einem Netzkäfig für eine Dauer von 6h jeweils 20 Gewächshaus-Weiße Fliegen je Netzkäfig ausgesetzt, und in einem getrennten Netzkäfig eine gleich große Pflanze, die erfindungsgemäß mit einer Anordnung nach oben gerichteter blau strahlender LEDs entsprechend Beispiel 1 umgeben war. Dieser Versuch zeigt die abschreckende Wirkung der erfindungsgemäßen Anordnung deutlich, da auch ohne anwesende ungeschützte Pflanze als Kontrolle die Landerate drastisch verringert war.
  • Über 12 gleich durchgeführte Versuche ergab sich bei der erfindungsgemäß von der Anordnung blauer Strahler geschützten Pflanze einer Landerate von 2,92%, bei der Kontrollpflanze einer Landerate von 91,67%.
  • Vergleichsversuch: Wahlversuch Pflanze und Gelbtafel in einem Netzkäfig
  • Als Beispiel für ein Gewächshaus wurden als Vergleichsversuch zu Beispiel 5 in einen Netzkäfig jeweils eine Pflanze des australischen Tabaks gestellt und eine herkömmliche Gelbtafel, 10x10 cm, klebrige Oberfläche, senkrecht aufgehängt. In 12 gleichen Versuchen wurden jeweils 20 Gewächshaus-Weiße Fliegen ausgesetzt und nach 6h gezählt.
  • Über die Versuche ergab sich eine Rückfangquote von 95,84%, auf der Pflanze eine Landerate von 30,42% und auf der Gelbtafel eine Landerate von 65,42% unentschieden 4,17%.
  • Beispiel 5: Schutz von Nicotiana benthamiana vor Gewächshaus-Weiße Fliegen Entsprechend des Vergleichsversuchs wurden in 12 gleichen Wahlversuchen in Netzkäfigen jeweils eine Pflanze des australischen Tabaks angeordnet, die jedoch von einer erfindungsgemäßen Anordnung blauer Strahler entsprechend Beispiel 1 umgeben war, die nach oben strahlten, und eine Gelbtafel aufgehängt. Es wurden jeweils 20 Gewächshaus-Weiße Fliegen ausgesetzt und nach 6h gezählt.
  • Über die Versuche ergab sich eine Landerate von 0,83% auf der von der erfindungsgemäßen Anordnung geschützten Pflanze und auf der Gelbtafel eine Landerate von 88,33%, unentschieden waren 10,83%.
  • Dieses Beispiel zeigt, dass auch bei Schutz von allen grünen Pflanzen in einer Klimakammer, also auch ohne Anwesenheit von ungeschützten grünen Pflanzen, durch die erfindungsgemäße Anordnung ein wirksamer Schutz gegen den Befall durch fliegende herbivore Insekten erreicht wird und dass eine deutlich effektivere Überwachung des Insektenbefalls durch Auswertung der Gelbtafeln möglich wird, da die überwiegende Anzahl der Insekten auf den Gelbtafeln landet. Entsprechende Versuche im Gewächshaus ergaben gleiche Ergebnisse.

Claims (15)

  1. Vorrichtung zur Kultivierung von grünen Pflanzen mit zumindest einer am Untergrund (1) angeordneten Pflanzstelle (2) zur Anordnung der grünen Pflanzen (G), gekennzeichnet durch zumindest einen Strahler (3) für Licht, das auf eine Wellenlänge von 425 bis 490 nm beschränkt ist, wobei der zumindest eine Strahler (3) eingerichtet ist, das Licht kontinuierlich vom Untergrund (1) nach oben zu strahlen und einen umfänglich geschlossenen Lichtvorhang (4) um ein Volumen (V) herum zu bilden, das sich oberhalb der Pflanzstelle (2) erstreckt.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Strahler (3) eingerichtet ist, Licht einer Intensität abzustrahlen, die bis in die Höhe des Volumens (V), das sich oberhalb der Pflanzstelle (2) um die grünen Pflanzen (G) erstreckt, zumindest 0,01% der Umgebungshelligkeit an dem Volumen (V) aufweist.
  3. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Strahler (3) eingerichtet ist, dass der Lichtvorhang (4) das Volumen (V) ausschließlich umfasst.
  4. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenlänge auf einen Bereich von 467 bis 470 nm beschränkt ist
  5. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Steuerungseinrichtung, die eingerichtet ist, die Umgebungshelligkeit aufzunehmen und die Strahlungsintensität des zumindest einen Strahlers (3) abhängig von dem aufgenommenen Signal für die Umgebungshelligkeit zu steuern.
  6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Strahler (3) von zumindest 3 Strahlern (3) gebildet ist, deren Abstrahlungskegel sich überschneiden und den umfänglich geschlossenen Lichtvorhang (4) bilden.
  7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Strahler (3) eingerichtet ist, dass der umfänglich geschlossene Lichtvorhang (4) in einem Bereich von zumindest 10 cm oberhalb des Volumens, das die grüne Pflanze (G) umgibt, eine Intensität von zumindest 0,1% der Umgebungshelligkeit aufweist.
  8. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Strahler (3) eingerichtet ist, dass sein Lichtkegel nicht die grünen Pflanzen (G) berührt.
  9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein zusätzlicher Strahler (3) oberhalb des Volumens (V), das die grünen Pflanzen (G) umgibt, angeordnet ist und eingerichtet ist, nach oben und/oder parallel zum Untergrund (1) von dem Volumen (V) weg zu strahlen.
  10. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Strahler (3) eingerichtet ist, seinen Lichtkegel entlang der Horizontalen bis in einen Winkel von maximal 60° von der Horizontalen von dem Volumen (V), das die grünen Pflanzen (G) umgibt, weg abzustrahlen.
  11. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Strahler (3) von zumindest 6 Strahlern (3) gebildet ist, die in zumindest zwei Höhen entlang der Höhe des Volumens (V), das die grünen Pflanzen (G) umgibt, angeordnet sind und eingerichtet sind, ihre Lichtkegel in einem Winkel von maximal 60° entlang der Horizontalen von dem Volumen (V) weg abzustrahlen.
  12. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Strahler (3) oberhalb des Untergrunds (1) auf Stützen angeordnet ist, wobei der Bereich zwischen den Stützen vom Untergrund (1) bis zumindest in die Höhe der Stützen insektendicht verschlossen ist.
  13. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Strahler (3) zumindest eine LED ist, eine Leuchtstoffröhre und/oder ein Reflektor.
  14. Verfahren zum Schützen von grünen Pflanzen (G), die in einem Gewächshaus auf einem Untergrund (1) angeordnet sind, vor fliegenden herbivoren Insekten (F), durch Erzeugen eines Lichtvorhangs (4), der auf eine Wellenlänge von 425 bis 490 nm beschränkt ist und die grünen Pflanzen (G) umfänglich umgibt, insbesondere mittels einer Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, und nach oben und/oder in einer Richtung von den grünen Pflanzen (G) weg von zumindest einem Strahler (3) abgestrahlt wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtvorhang (4) ein Volumen, das sich oberhalb des Untergrunds (1) erstreckt und die grünen Pflanzen (G) vollständig umfasst, ausschließlich umfasst.
DE102018208424.6A 2018-04-26 2018-05-28 Vorrichtung und Verfahren zum Schutz von grünen Pflanzen vor herbivoren Insekten Active DE102018208424B3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102018206527 2018-04-26
DE102018206527.6 2018-04-26

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102018208424B3 true DE102018208424B3 (de) 2019-09-26

Family

ID=67848271

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102018208424.6A Active DE102018208424B3 (de) 2018-04-26 2018-05-28 Vorrichtung und Verfahren zum Schutz von grünen Pflanzen vor herbivoren Insekten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102018208424B3 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102019220286A1 (de) 2019-12-19 2021-07-08 Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Körperschaft des öffentlichen Rechts Vorrichtung zum Schutz grüner Pflanzen vor pflanzenschädigenden Insekten

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE202014105523U1 (de) 2014-11-17 2016-02-18 Susan Matinfar Steuervorrichtung und Beleuchtungsanlage zur Beleuchtung von Pflanzenkulturen
WO2017191993A1 (en) 2016-05-02 2017-11-09 Seoul Viosys Co., Ltd. Ultraviolet plant illumination system

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE202014105523U1 (de) 2014-11-17 2016-02-18 Susan Matinfar Steuervorrichtung und Beleuchtungsanlage zur Beleuchtung von Pflanzenkulturen
WO2017191993A1 (en) 2016-05-02 2017-11-09 Seoul Viosys Co., Ltd. Ultraviolet plant illumination system

Non-Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
MASSA, Gioia D. [u.a.]: Plant productivity in response to LED lighting. In: HortScience, Vol. 43, 2008, No. 7, S. 1951-1956. - ISSN 0018-5345 (P); 2327-9834 (E). URL: http://hortsci.ashspublications.org/content/43/7/1951.full.pdf+html [abgerufen am 2018-10-30] *
Stukenberg et al., J Appl. Entomol. 268-279 (2015)
STUKENBERG, N. ; GEBAUER, K. ; POEHLING, H.-M.: Light emitting diode(LED)-based trapping of the greenhouse whitefly (Trialeurodes vaporariorum). In: Journal of Applied Entomology, Vol. 139, 2015, No. 4, S. 268-279. - ISSN 0931-2048 (P); 1439-0418 (E). DOI: 10.1111/jen.12172. URL: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/jen.12172 [abgerufen am 2018-10-30] *

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102019220286A1 (de) 2019-12-19 2021-07-08 Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Körperschaft des öffentlichen Rechts Vorrichtung zum Schutz grüner Pflanzen vor pflanzenschädigenden Insekten
DE102019220286B4 (de) 2019-12-19 2022-09-15 Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Körperschaft des öffentlichen Rechts Vorrichtung zum Schutz grüner Pflanzen vor pflanzenschädigenden Insekten

Similar Documents

Publication Publication Date Title
Bradley et al. Fire ecology of forests and woodlands in Utah
DE69102845T2 (de) Vorrichtung zum Anlocken von Motten.
Bradley et al. Fire ecology of the forest habitat types of eastern Idaho and western Wyoming
US2645877A (en) Insect trap
EP0019168B1 (de) Verwendung einer Vorrichtung zum Anlocken von Nutzinsekten
DE102018208424B3 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Schutz von grünen Pflanzen vor herbivoren Insekten
Tuttle et al. Role of visual and olfactory stimuli in host finding of adult cabbage root flies, Delia radicum
US5857282A (en) System and method for removing insects from a field
Vander Wall et al. Secondary dispersal by the wind of winged pine seeds across the ground surface
Greif et al. Standing-dead tree component of the boreal forest in central Saskatchewan
Finch Improving the selectivity of water traps for monitoring populations of the cabbage root fly
Shearin et al. Prescribed burning stimulates natural regeneration of yellow-poplar
DE2641729C2 (de) Vorrichtung zur Lokalisierung und Bekämpfung von flugfähigen Lagerraum-Schadinsekten
JP2010136650A (ja) 害虫防除方法及び作物育成方法
McCreary et al. Effects of seedling protectors and weed control on blue oak growth and survival
DE102019220286B4 (de) Vorrichtung zum Schutz grüner Pflanzen vor pflanzenschädigenden Insekten
DE29811362U1 (de) Repellent
KR102189153B1 (ko) 돌발해충 포획용 비전원형 발광 포획트랩
Mcclure Spatial and seasonal distribution of disseminating stages of Fiorinia externa (Homoptera: Diaspididae) and natural enemies in a hemlock forest
Wollerman Dispersion and invasion by Scolytus multistriatus in response to pheromone
WO2019130698A1 (ja) 屋内性のマダラメイガ亜科に属する蛾の成虫の捕獲方法、光源装置及び捕獲器
JP2006180805A (ja) 害虫の殺虫方法及び装置
DE102006057504B3 (de) Lichteffekt-Vorrichtung
DE8704469U1 (de) Vorrichtung zum Fangen von Insekten
Greene et al. The role of fire in forest ecosystems

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R079 Amendment of ipc main class

Free format text: PREVIOUS MAIN CLASS: A01G0007000000

Ipc: A01G0013000000

R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final