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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbau einer Innenausbaukomponente eines Flugzeugs, eine Innenausbaukomponente für ein Flugzeug und ein System zur Montage von Innenausbaukomponenten in einem Flugzeug. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Vormontieren einer Innenausbaukomponente durch gelenkiges Anbinden mindestens eines Gepäckfachs an einem Befestigungsmittel und neben einer Deckenverkleidung und Montieren der Innenausbaukomponente einschließlich Ausklappen des mindestens einen Gepäckfachs und Montieren des Gepäckfachs in einem Flugzeugrumpfelement. Ferner betrifft die Erfindung eine solche Innenausbaukomponente mit einer Deckenverkleidung und mindestens einem Gepäckfach sowie ein System zur Montage einer solchen Innenausbaukomponente.
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Bei der Montage von Innenausbaukomponenten in einem Flugzeug ist es derzeit üblich, die Innenausbaukomponenten, wie zum Beispiel Dadopaneele, Seitenverkleidungen, Deckenverkleidungen, Lichtbänder, Gepäckfächer, etc. einzeln in den Flugzeugrumpf einzubringen und dort an der Flugzeugstruktur zu befestigen. Jedoch wird der Innenausbau eines Flugzeugs dadurch sehr zeitintensiv. Zur Erleichterung dieser Einbauarbeiten können zwar größere und schwerere Komponenten auf Transportwägen in den Flugzeugrumpf transportiert werden, um dann an der Flugzeugstruktur befestigt zu werden. Dies reduziert jedoch lediglich die körperliche Arbeit für das Montagepersonal.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, eine Innenausbaukomponente und ein System bereitzustellen, die eine effiziente Montage von Innenausbaukomponenten in einem Flugzeug ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch eine Innenausbaukomponente mit den Merkmalen des Anspruchs 6 und durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
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Die Begriffe „Flugzeug“ und „Fahrzeug“ werden in der vorliegenden Offenbarung Synonym verwendet, da die beschriebene Innenausbaukomponente für jegliche Fahrzeuge, beispielsweise Flugzeuge, verwendet werden kann.
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Gemäß einem ersten Aspekt zum besseren Verständnis der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Einbau einer Innenausbaukomponente eines Flugzeugs ein Vormontieren der Innenausbaukomponente durch Anbringen und Fixieren einer Deckenverkleidung und mindestens eines Gepäckfachs an einem Befestigungsmittel. Dabei ist das Gepäckfach gelenkig an dem Befestigungsmittel und neben einer Seite der Deckenverkleidung angebracht. Beispielsweise kann das Gepäckfach mit einem oder mehreren Scharnieren und/oder einem Klavierband an dem Befestigungsmittel angebracht sein. Ferner kann das Befestigungsmittel an einem Spant, Stringer oder einer Installationsschiene mit dem Fahrzeugrumpf fest verbunden werden. Das Befestigungsmittel kann eine Rastverbindung bilden, in die ein entsprechendes Gegenstück einrastet und somit eine feste Verbindung zwischen Gegenstück und Befestigungsmittel herstellt. Selbstverständlich kann das Befestigungsmittel auch in Form einer Schraubverbindung, Klemmverbindung oder anderen Steckverbindung ausgeführt sein
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Alternativ oder zusätzlich kann das Gepäckfach mittels einem Filmscharnier an der Deckenverkleidung angebracht sein. Für die Variante mit einem Filmscharnier kann zumindest ein Teil der Deckenverkleidung und zumindest ein Teil des Gepäckfachs einstückig hergestellt sein.
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Das Fixieren des mindestens einen Gepäckfachs an dem Befestigungsmittel und/oder der Deckenverkleidung kann so erfolgen, dass eine in einem endmontierten Zustand des Gepäckfachs in das Fahrzeuginnere zeigende Frontseite des Gepäckfachs der Deckenverkleidung zugewandt ist oder zumindest abschnittsweise an der Deckenverkleidung anliegt. Mit anderen Worten wird das Gepäckfach mittels der gelenkigen Anbringung relativ zu der Deckenverkleidung gedreht, sodass eine Seite des Gepäckfachs der Deckenverkleidung zugewandt ist oder darin anliegt. Bei Betrachtung des Gepäckfachs und der Deckenverkleidung in einem endmontierten Zustand und im Querschnitt des Flugzeugs zeigt die Frontseite des Gepäckfachs zur Mitte des Flugzeugquerschnitts. Die gelenkige Verbindung zwischen Gepäckfach und Befestigungsmittel und/oder Deckenverkleidung kann beispielsweise an einer Oberkante der Frontseite oder in einem der Frontseite zugewandten Bereich der Oberseite (Decke) des Gepäckfachs vorgesehen sein.
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Dadurch lässt sich das Gepäckfach so unter die im endmontierten Zustand betrachtet sichtbare Seite der Deckenverkleidung verschwenken, dass die Frontseite direkt neben oder an der sichtbaren Seite der Deckenverkleidung liegt. Dabei kann das Befestigungsmittel in einem Bereich einer dem Gepäckfach zugewandten Seite der Deckenverkleidung angeordnet sein. Beispielsweise kann das Befestigungsmittel bündig mit der dem Gepäckfach zugewandten Seite der Deckenverkleidung angeordnet sein oder auf dieser Seite über die Deckenverkleidung überstehen.
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Gepäckfächer weisen im Allgemeinen eine Querschnittsform auf (bei Betrachtung im endmontierten Zustand und im Querschnitt des Flugzeugs), deren Höhe geringer ausfällt als die Tiefe, wobei die Tiefe die Distanz zwischen Frontseite und gegenüberliegender Rückseite des Gepäckfachs ist. Wird nun das Gepäckfach mittels der gelenkigen Anordnung relativ zur Deckenverkleidung um ca. 90° verschwenkt, lässt sich das Gepäckfach (nahezu) vollständig unterhalb der Deckenverkleidung anordnen. Insbesondere wenn die Deckenverkleidung (im Querschnitt des Flugzeugs betrachtet) eine Breite aufweist, die gleich oder größer der Höhe des Gepäckfachs ist, lässt sich das Gepäckfach vollständig unterhalb der Deckenverkleidung anordnen.
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Diese fixierte Transportposition des Gepäckfachs unterhalb der Deckenverkleidung erleichtert die Verfahrensschritte eines Transportierens der vormontierten Innenausbaukomponente in eine Endmontageposition in einem Flugzeugrumpfelement, eines Montierens des Befestigung mittels (und somit zunächst der Deckenverkleidung) in dem Flugzeugrumpfelement, eines Ausklappens des Gepäckfachs, und eines Montierens des Gepäckfachs in dem Flugzeugrumpfelement. Mit anderen Worten wird die vormontierte Innenausbaukomponente in Längsrichtung des Flugzeugs in das Flugzeugrumpfelement bewegt und an einer Stelle innerhalb des Flugzeugs in der Endmontageposition der Innenausbaukomponente angeordnet. Nach dem Montieren des Befestigung mittels und der Deckenverkleidung in dem Flugzeugrumpfelement wird das Gepäckfach von der Transportposition in seine Endmontageposition gebracht (mittels Drehung um die Anlenkung zwischen Gepäckfach und Befestigungsmittel) und kann ebenfalls in dem Flugzeugrumpfelement montiert werden.
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Während die Transportposition des Gepäckfachs die Innenausbaukomponente sehr platzsparend gestaltet, sodass diese schnell und leicht in das Flugzeugrumpfelement transportiert werden kann, lässt sich das Gepäckfach zudem schnell und einfach in dem Flugzeugrumpfelement befestigen. Dies erlaubt eine Effizienzsteigerung bei der Montage von Innenausbaukomponente in einem Flugzeug.
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In einer Ausgestaltungsvariante kann das Vormontieren der Innenausbaukomponente ferner ein Anbringen einer Serviceeinheit an dem Gepäckfach an einer der gelenkigen Verbindung mit dem Befestigungsmittel gegenüberliegenden Seite des Gepäckfachs umfassen. Dabei kann die Serviceeinheit gelenkig mit dem Gepäckfach verbunden sein. Mit anderen Worten weist das Gepäckfach zwei Gelenkanordnungen auf, die auf gegenüberliegenden Seiten des Gepäckfachs vorgesehen sind. Beispielsweise kann eine Gelenkanordnung vorne an einer Oberseite des Gepäckfachs vorgesehen sein, während eine weitere Gelenkanordnung unten an einer Rückseite des Gepäckfachs vorgesehen ist. Alternativ kann jeweils eine Gelenkanordnung vorne und hinten an einer Oberseite des Gepäckfachs vorgesehen sein, wobei sich vorne und hinten auf die Frontseite und Rückseite des Gelenksfachs bezieht.
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Bei der Serviceeinheit kann es sich um passagierbezogene Serviceeinheiten (sogenannte Personal Service Units) oder zugehörige Leitungskanäle (sogenannte Personal Service Channels) handeln, die der Versorgung von Passagieren in dem entsprechenden Bereich des Flugzeugs mit Frischluft, Licht, Informationen, etc. dienen.
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Das Verfahren kann ferner ein Ausklappen der Serviceeinheit und ein Montieren der Serviceeinheit in dem Flugzeugrumpfelement umfassen. Die so angeordnete Serviceeinheit lässt sich ebenfalls platzsparend transportieren und schnell in dem Flugzeugrumpfelement befestigen. Dabei kann die Serviceeinheit frei beweglich an dem Gepäckfach angebracht sein. Optional kann die Serviceeinheit auch in einer Transportposition fixiert werden, in der sie an einer Seite des Gepäckfachs platzsparend angeordnet ist oder daran anliegt.
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In einer Weiterentwicklung kann das Vormontieren der Innenausbaukomponente ferner ein Anbringen eines Abdeckelements an der Serviceeinheit an einer der gelenkigen Verbindung mit dem Gepäckfach gegenüberliegenden Seite der Serviceeinheit umfassen. Auch diese Verbindung zwischen Abdeckelement und Serviceeinheit kann gelenkig ausgestaltet sein, sodass das Verfahren ferner ein Ausklappen des Abdeckelements und ein Montieren des Abdeckelements in dem Flugzeugrumpfelement umfasst. Auch hier kann das Abdeckelement frei beweglich an der Serviceeinheit angebracht sein. Optional kann das Abdeckelement auch in einer Transportposition fixiert werden, in der es an einer Seite der Serviceeinheit platzsparend angeordnet ist oder daran anliegt.
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Somit kann die Innenausbaukomponente mehrere Teile aufweisen, die von dem Deckenelement bis zu einer Seitenverkleidung des Flugzeugs reichen und relativ zu einander gelenkig verbunden sind.
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Jede der gelenkigen Anbringung eines weiteren Elements der Innenausbaukomponente ermöglicht eine kompakte Form der Innenausbaukomponente in ihrer Transportkonfiguration und erlaubt es dem einbauenden Personal, die für die Montage benötigten Befestigungsmittel gut zu sehen und zu erreichen. Beispielsweise können in der Nähe der Gelenkanordnung zwischen zwei der Elemente der Innenausbaukomponente die Befestigungsmittel für das im Querschnitt des Flugzeugs betrachtet zentraler angeordnete Element der Innenausbaukomponente angeordnet oder angebracht werden. Dadurch ist das weiter außen liegende Element der Innenausbaukomponente noch heruntergeklappt (in der Transportposition eingeklappt) und die Befestigungsmittel des zentraleren Elements können dabei gut erreicht und gesehen werden. Dies beschleunigt den Montagevorgang und erleichtert das Anbringen der Innenausbaukomponente am Flugzeugrumpf. Eine weitere Erleichterung des Montagevorgangs und damit Beschleunigung kann durch Einsatz von Rastelementen als Befestigungsmittel erzielt werden. Dabei können zunächst Teile der Rastelemente an der Flugzeugstruktur befestigt werden, in die anschließend passende Gegenstücke einrasten können, die an dem jeweiligen Element der Innenausbaukomponente vorgesehen sind.
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In einer weiteren Ausgestaltungsvariante umfasst das Vormontieren der Innenausbaukomponente ferner ein Vormontieren der Innenausbaukomponente an einer fahrbaren Montagevorrichtung. Die fahrbare Montagevorrichtung kann eine speziell ausgestaltete Stützvorrichtung für die Innenausbaukomponente mit integrierter Transporteinheit sein. Alternativ handelt es sich um eine Stützvorrichtung für die Innenausbaukomponente, die mittels üblicher Transportmittel, beispielsweise einem Gabelstapler, einem Hubwagen, etc., bewegt werden kann. Dabei umfasst das Transportieren ein Bewegen der Montagevorrichtung in das Flugzeugrumpfelement an eine Endmontageposition der Innenausbaukomponente in dem Flugzeugrumpfelement. Bei der Endmontageposition der Innenausbaukomponente handelt es sich um eine in Längsrichtung und Querrichtung des Flugzeugs bestimmte Position, an der die Innenausbaukomponente mit dem Flugzeugrumpf verbunden wird. Die Montagevorrichtung kann optional dazu eingerichtet sein, die daran befestigte Innenausbaukomponente in Höhenrichtung (Z-Achse) des Flugzeugs zu bewegen. Dadurch kann die Innenausbaukomponente schnell an die Endmontageposition gebracht werden und an dem Flugzeugrumpf befestigt werden.
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In noch einer weiteren Ausgestaltungsvariante kann das Vormontieren ein Anbringen jeweils eines Gepäckfachs an einem jeweiligen Befestigungsmittel an gegenüberliegenden Seiten der Deckenverkleidung umfassen, wobei jedes Gepäckfach gelenkig mit dem Befestigungsmittel verbunden ist. Beispielsweise können zwei Gepäckfächer symmetrisch auf gegenüberliegenden Seiten der Deckenverkleidung vorgesehen sein. Dabei umfasst das Vormontieren ferner ein Fixieren beider Gepäckfächer aneinander, sodass beide in einem endmontierten Zustand der Gepäckfächer bildenden Unterseiten der Gepäckfächer einander zugewandt sind oder zumindest abschnittsweise aneinander anliegen. Dies entspricht einer Anordnung der Gepäckfächer unter der Deckenverkleidung, wobei jede der Frontseiten der beiden Gepäckfächer der Deckenverkleidung zugewandt ist oder zumindest abschnittsweise daran anliegt.
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Besonders vorteilhaft ist die Ausgestaltung einer Deckenverkleidung, die bei Betrachtung des Querschnitts des Flugzeugs eine Breite aufweist, die gleich oder größer der aufsummierten Höhe beider Gepäckfächer ist. Dadurch nehmen die Gepäckfächer in ihrer jeweiligen Transportposition in Querrichtung des Flugzeugs nicht mehr Platz ein als die Deckenverkleidung.
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Ferner kann das Verfahren ein Ausklappen eines ersten der Gepäckfächer, ein Montieren des ersten Gepäckfachs in dem Flugzeugrumpfelement, ein Ausklappen eines zweiten der Gepäckfächer und ein Montieren des zweiten Gepäckfachs in dem Flugzeugrumpfelement umfassen. Diese Verfahrensschritte können nacheinander für jedes der Gepäckfächer erfolgen. Alternativ können die Verfahrensschritte auch durch weiteres Montagepersonal gleichzeitig durchgeführt werden, wodurch der Montagevorgang der Innenausbaukomponente weiter beschleunigt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst eine Innenausbaukomponente für ein Flugzeug mindestens ein Befestigungsmittel, das dazu eingerichtet ist, an einer Fahrzeugstruktur befestigt zu werden, eine Deckenverkleidung, die an dem mindestens einen Befestigungsmittel befestigt ist, und mindestens ein Gepäckfach, das gelenkig an dem Befestigungsmittel und neben einer Seite der Deckenverkleidung angebracht ist. Dabei kann das Gepäckfach zwischen einer Transportposition und einer endmontierten Position relativ zu dem Befestigungsmittel und der Deckenverkleidung verschwenkt werden. In der Transportposition kann eine in der endmontierten Position des Gepäckfachs bildende Unterseite des Gepäckfachs im Wesentlichen senkrecht zu der Deckenverkleidung angeordnet sein. Dies entspricht der Anordnung der Frontseite des Gepäckfachs direkt vor oder an der Deckenverkleidung.
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In einer Weiterentwicklung kann die Innenausbaukomponente ferner eine Serviceeinheit umfassen, die an einer der gelenkigen Verbindung mit dem Befestigungsmittel gegenüberliegenden Seite des Gepäckfachs mit dem Gepäckfach gelenkig verbunden ist. Dabei ist die Serviceeinheit zwischen einer Transportposition und einer endmontierten Position relativ zu dem Gepäckfach verschwenkbar. Die Serviceeinheit kann frei beweglich an dem Gepäckfach befestigt sein und in der Transportposition vertikal von dem Gepäckfach herunterhängen. Alternativ kann die Serviceeinheit in der Transportposition so an dem Gepäckfach fixiert sein, dass eine in der endmontierten Position der Serviceeinheit bildende Oberseite der Serviceeinheit an einer in der endmontierten Position des Gepäckfachs bildenden Rückseite des Gepäckfachs anliegt. Die Oberseite der Serviceeinheit bildet eine in der endmontierten Position der Serviceeinheit dem Flugzeugrumpf zugewandte nicht sichtbare Oberseite der Serviceeinheit.
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In noch einer weiteren Ausgestaltungsvariante der Innenausbaukomponente kann diese ein Abdeckelement umfassen, das an einer der gelenkigen Verbindung mit dem Gepäckfach gegenüberliegenden Seite der Serviceeinheit mit der Serviceeinheit gelenkig verbunden ist. Dabei ist das Abdeckelement zwischen einer Transportposition und einer endmontierten Position relativ zu der Serviceeinheit verschwenkbar. Auch hier kann das Abdeckelement frei beweglich an der Serviceeinheit befestigt sein und in der Transportposition vertikal von der Serviceeinheit herunterhängen. Alternativ kann das Abdeckelement in der Transportposition so an der Serviceeinheit diktiert sein, dass eine in der endmontierten Position des Abdeckelements bildende Unterseite des Abdeckelements an einer in der endmontierten Position der Serviceeinheit bildenden Unterseite der Serviceeinheit anliegt.
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Die Anordnung der einzelnen Elemente der Innenausbaukomponente in ihrer jeweiligen Transportposition bedecken sichtbare Bereiche der einzelnen Elemente, wodurch diese vor Beschädigungen geschützt sind.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst ein System zur Montage von Innenausbaukomponenten in einem Flugzeug eine fahrbare Montagevorrichtung und mindestens eine Innenausbaukomponente gemäß dem zweiten Aspekt.
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Dabei kann die fahrbare Montagevorrichtung eine T-förmige Tragstruktur aufweisen, die dazu eingerichtet ist, das Befestigungsmittel und/oder die Deckenverkleidung der Innenausbaukomponente zu stützen, während sich das mindestens eine Gepäckfach sowohl in der Transportposition als auch in der endmontierten Position befindet. Mit anderen Worten liegt die Deckenverkleidung der vormontierten Innenausbaukomponente auf dem oberen horizontalen Abschnitt der T-förmigen Tragstruktur mit einer in einer endmontierten Position der Deckenverkleidung sichtbaren, dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite auf. Alternativ kann das Befestigungsmittel an einem Ende des horizontalen Abschnitts der T-förmigen Tragstruktur mit dieser befestigt sein. In jedem Fall ist die Tragstruktur mittig unterhalb der Deckenverkleidung angeordnet und behindert das Montagepersonal nicht, welches außenseitig an das Befestigungsmittel und die Deckenverkleidung heran muss und außenseitig vor dem in der Transportposition eingeklappten Gepäckfach arbeitet. Selbst in der ausgeklappten Position des Gepäckfachs ist die mittig angeordnete T-förmige Tragstruktur nicht im Weg. Selbstverständlich kann die T-förmige Tragstruktur nach Befestigung des Befestigungsmittels (und somit der Deckenverkleidung) in dem Flugzeugrumpfelement entfernt werden.
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Alternativ kann die fahrbare Montagevorrichtung eine U-förmige Tragstruktur aufweisen, die dazu eingerichtet ist, das Befestigungsmittel und/oder die Deckenverkleidung und/oder das mindestens eine Gepäckfach der Innenausbaukomponente zu stützen, während sich das mindestens eine Gepäckfach in der Transportposition befindet. Dabei können die außen liegenden Schenkel der U-förmigen Tragstruktur das/die Gepäckfach/fächer in seiner/ihrer Transportposition halten, sodass keine zusätzlichen Befestigungsmittel für die Fixierung des/der Gepäckfachs/fächer in der Transportposition notwendig sind. Nach Befestigung des Befestigungsmittels (und somit der Deckenverkleidung) in dem Flugzeugrumpfelement kann die U-förmige Tragstruktur entfernt werden, wodurch das/die Gepäckfach/fächer frei ist/sind und in seine/ihre Endmontageposition hochgeklappt werden kann/können.
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In einer weiteren Ausgestaltungsvariante kann das System ferner mindestens ein weiteres Befestigungsmittel umfassen, das dazu eingerichtet ist, an einer Fahrzeugstruktur und/oder einem Innenausbauelement befestigt zu werden. Beispielsweise kann das Befestigungsmittel an einem Spant, Stringer oder einer Installationsschiene mit dem Fahrzeugrumpf fest verbunden werden. Ferner ist das Befestigungsmittel dazu eingerichtet, das mindestens eine Gepäckfach, die Serviceeinheit oder das Abdeckelement zu halten. Beispielsweise kann das Befestigungsmittel zum Halten des Gepäckfachs, der Serviceeinheit oder des Abdeckelements eine Rastverbindung bilden, in die ein entsprechendes Gegenstück, welches an dem Gepäckfach, der Serviceeinheit oder dem Abdeckelement angebracht ist, einrasten kann und somit eine feste Verbindung zwischen Gegenstück und Befestigungsmittel herstellen kann. Selbstverständlich kann das Befestigungsmittel auch in Form einer Schraubverbindung, Klemmverbindung oder anderen Steckverbindung ausgeführt sein.
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Die hier beschriebenen Aspekte, Weiterentwicklungen, Ausgestaltungen und Varianten können beliebig kombiniert werden, sodass weitere nicht explizit beschriebene Ausgestaltungsvarianten in der vorliegenden Offenbarung umfasst sind.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
- 1 zeigt schematisch eine Innenausbaukomponente in ihrer Transportposition sowie das Ausklappen von Elementen der Innenausbaukomponente zu deren jeweiliger Endmontageposition;
- 2 zeigt schematisch einen Querschnitt eines Flugzeugs während eines ersten Abschnitts der Montage einer Innenausbaukomponente,
- 3 zeigt schematisch einen Querschnitt eines Flugzeugs während eines zweiten Abschnitts der Montage einer Innenausbaukomponente,
- 4 zeigt schematisch einen Querschnitt eines Flugzeugs während eines dritten Abschnitts der Montage einer Innenausbaukomponente,
- 5 zeigt schematisch einen Querschnitt eines Flugzeugs mit einer Innenausbaukomponente in ihrer Endmontageposition,
- 6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Einbau einer Innenausbaukomponente, und
- 7 zeigt schematisch ein System zur Montage von Innenausbaukomponenten.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Einbau einer Innenausbaukomponente, eine Innenausbaukomponente für ein Flugzeug sowie ein System zur Montage von Innenausbaukomponenten beschrieben.
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1 zeigt schematisch eine beispielhafte Innenausbaukomponente 10 in ihrer Transportposition, einem Zwischenstadium und einer Endmontageposition (endmontierten Position). Die Innenausbaukomponente 10 kann eine Deckenverkleidung 20 sowie mindestens ein Gepäckfach 31, 32 umfassen. Die Gepäckfächer 31, 32 sind an gegenüberliegenden Seiten der Deckenverkleidung 20 gelenkig mit mindestens einem Befestigungsmittel 21 (2), an dem auch die Deckenverkleidung 20 befestigt ist, verbunden, sodass jedes der Gepäckfächer 31, 32 zwischen einer Transportposition und einer endmontierten Position relativ zu der Deckenverkleidung 20 verschwenkt werden kann. In der Transportposition liegen die Seiten der Gepäckfächer 31, 32, die in der endmontierten Position eine Unterseite der Gepäckfächer 31, 32 bilden, aneinander und sind im Wesentlichen senkrecht zur Deckenverkleidung 20 angeordnet. In der Endmontageposition der Gepäckfächer 31, 32 grenzt das jeweilige Gepäckfach 31, 32 an die Deckenverkleidung 20 an oder überlappt diese, sodass die Deckenverkleidung 20 und die Gepäckfächer 31, 32 die Fahrzeugstruktur vollständig verdecken.
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Ferner ist jeweils eine Serviceeinheit 41, 42 an einer der gelenkigen Verbindung mit dem Befestigungsmittel 21 gegenüberliegenden Seite eines Gepäckfachs 31, 32 mit dem jeweiligen Gepäckfach 31, 32 gelenkig verbunden. Dabei kann auch die Serviceeinheit 41, 42 zwischen einer Transportposition und einer endmontierten Position relativ zu dem Gepäckfach 31, 32 verschwenkt werden. In einer optionalen Transportposition ist eine Seite jeder Serviceeinheit 41, 42, die in der endmontierten Position der Serviceeinheit 41, 42 eine Oberseite der Serviceeinheit 41, 42 bildet, an einer in der endmontierten Position des jeweiligen Gepäckfachs 31, 32 bildenden Rückseite des Gepäckfachs 31, 32 angeordnet oder liegt daran an. Andernfalls hängt die Serviceeinheit 41, 42 in ihrer Transportposition frei beweglich an dem Gepäckfach 31, 32.
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Durch diese Anordnung der Deckenverkleidung 20, der Gepäckfächer 31, 32 und der Serviceeinheiten 40, 42 nimmt die Innenausbaukomponente 10 in ihrer Transportposition wenig Platz ein. In dieser kompakten Form kann die Innenausbaukomponente 10 leicht in ein Flugzeug oder Flugzeugrumpfelement gebracht werden. Sowohl die Gepäckfächer 31, 32 als auch die Serviceeinheiten 41, 42 lassen sich über ihre jeweilige Anlenkung relativ zu dem zentraleren Element der Innenausbaukomponente 10, hier der Deckenverkleidung 20 bzw. des jeweiligen Gepäckfachs 31, 32, ausklappen und in dem Fahrzeug montieren. Gleichzeitig müssen keine weiteren Abdeckelement vorgesehen werden, um die dahinterliegende Flugzeugstruktur vor Einblicken aus dem Flugzeuginneren (beispielsweise der Passagierkabine) zu schützen.
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Ein solches Verfahren zum Einbau einer Innenausbaukomponente wird nun anhand der 1 bis 6 detaillierter beschrieben. Dabei zeigt 6 ein beispielhaftes Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Einbau einer Innenausbaukomponente 10, während die 2 bis 5 einen Querschnitt eines Flugzeugs oder Flugzeugrumpfs 101 während verschiedener Zustände der Montage einer Innenausbaukomponente 10 zeigen.
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Zunächst wird in einem Schritt S205 eine Innenausbaukomponente 10 vormontiert. Dies umfasst ein Anbringen und Fixieren (S206) einer Deckenverkleidung 20 und mindestens eines Gepäckfachs 31, 32 an einem Befestigungsmittel 21, wie dies in 1 gezeigt ist. Optional kann in einem Schritt S207 eine Serviceeinheit 41, 42 an jedem der Gepäckfächer 31, 32 angebracht werden. Ebenfalls optional kann in einem Schritt S208 ein Abdeckelement 51, 52 an jeder Serviceeinheiten 41, 42 angebracht werden.
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Die so vormontierte Innenausbaukomponente 10 (siehe 1 „PRE“) wird in einem nachfolgenden Schritt S210 in ein Flugzeugrumpfelement 101 transportiert. Dort wird es in eine Position gebracht, in der es fest an dem Flugzeugrumpfelement 101 befestigt werden soll. Durch Verwendung der Befestigungsmittel 21, die an einer Fahrzeugstruktur des Flugzeugrumpfelements 101 befestigt werden, wird in einem Schritt S215 die Deckenverkleidung 20 in dem Flugzeugrumpfelement 101 montiert.
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Anschließend kann das mindestens eine Gepäckfach 31, 32 in Schritt S220 ausgeklappt werden, wie dies in 2 dargestellt ist. Durch die gelenkige Verbindung des Gepäckfachs 31, 32 mit dem Befestigungsmittel 21 lässt sich das Gepäckfach (hier das linke Gepäckfach 32) von der Transportposition (1) im Uhrzeigersinn verschwenken. Wird das Gepäckfach 32 an seiner Oberseite und in der Nähe der Deckenverkleidung 20 an dem Befestigungsmittel 21 angelenkt, lässt sich die Oberseite des Gepäckfachs 32 gut einsehen, wie dies durch den freien Sichtbereich 105 gestrichelt in 2 dargestellt ist. Somit können notwendige Arbeiten oberhalb des Gepäckfachs 32, einschließlich der Befestigung der Befestigungsmittel 21 an dem Flugzeugrumpfelement 101, noch gut vorgenommen werden. Nach weiterem Ausklappen (Schritt S220) kann das Gepäckfach 31, 32 in dem Flugzeugrumpfelement 101 montiert werden (Schritt S225). Dies ist in 3 gezeigt. Für das Montieren (S225) des Gepäckfachs 31, 32 kann ein weiteres Befestigungsmittel 33 eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft ist ein Rastelement 33, welches so an dem Flugzeugrumpfelement 101 angebracht ist, dass durch Ausklappen (S220) des Gepäckfachs 31, 32 ein entsprechendes Gegenstück (nicht gesondert gezeigt) mit dem Rastelement 33 örtlich korrespondiert und mit der Drehbewegung des Gepäckfachs 31, 32 einrastet.
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Für den Fall, dass die Innenausbaukomponente 10 eine Serviceeinheit 41, 42 aufweist, kann in einem anschließenden Schritt S230 die Serviceeinheiten 41, 42 ausgeklappt werden. Zunächst können noch Leitungen und Anschlüsse für die Serviceeinheiten 41, 42 angeordnet und befestigt oder verbunden werden. Durch die gelenkige Anordnung der Serviceeinheiten 41, 42 an dem jeweiligen Gepäckfach 31, 32 ist der notwendige Sichtbereich 106 (gestrichelt in 3 und 4) in den hierfür vorgesehene Arbeitsraum weiterhin frei.
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In einem weiteren Schritt S235 wird die Serviceeinheit 41, 42 in dem Flugzeugrumpfelement 101 montiert. Hierfür kann beispielsweise ein erstes Befestigungsmittel 51 an dem Flugzeugrumpfelement 101 oder einer anderen Flugzeugstruktur befestigt werden. Dieses Befestigungsmittel 51 kann auch das Befestigungsmittel 33 für das jeweilige Gepäckfach 31, 32 ersetzen. Wie aus den 3 und 4 erkennbar ist, kann das Befestigungsmittel 51 ebenfalls ausgeklappt werden, und in der Nähe des jeweiligen Gepäckfachs 31, 32 mit dem Flugzeugrumpfelement 101 mechanisch gekoppelt werden. Durch diese Anordnung des Befestigungsmittels 51 bleibt genügend Raum oberhalb der Serviceeinheit 41, 42 für Leitungen oder andere Komponenten, die sich in Längsrichtung des Flugzeugs erstrecken.
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Anstatt des Befestigungsmittels 51 oder zusätzlich dazu kann ein weiteres Befestigungsmittel 53 vorgesehen sein, welches in dem Flugzeugrumpfelement 101 an einer Flugzeugstruktur befestigt werden kann. An dem Befestigungsmittel 53 ist die jeweilige Serviceeinheit 41, 42 angeordnet (montiert), sodass die Serviceeinheiten 41, 42 nach dem Ausklappen (S230) durch das Befestigungsmittel 53 montiert (S235) werden können.
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Schließlich kann in einem weiteren Schritt S240 ein Abdeckelement 61, 62 ausgeklappt werden, um einen Spalt zwischen der zugehörigen Serviceeinheit 41, 42 und einer Seitenverkleidung (nicht gezeigt) des Flugzeugrumpfelements 101 abzudecken. Dieser Spalt dient der Befestigung der zugehörigen Serviceeinheit 41, 42 und/oder als Arbeitsraum zum Anschluss der Serviceeinheiten 41, 42 an entsprechende Leitungen, wie dies in 4 rechts dargestellt ist. Hierfür ist das Abdeckelement 61, 62 gelenkig mit der Serviceeinheit 41, 42 oder dem Befestigungsmittel 53 verbunden.
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Auch hier kann ein Befestigungsmittel 63, beispielsweise in Form eines Rastelements, für ein schnelles Montieren (Schritt S245) verwendet werden. Das Befestigungsmittel 63 kann das Abdeckelement 61, 62 entweder mit einer Flugzeugstruktur in dem Flugzeugrumpfelement 101 und/oder der Seitenverkleidung mechanisch koppeln. Auch hier ist der Sichtbereich 107 (gestrichelt in 5) zum Abschluss dieser Arbeiten frei. Das Befestigungsmittel 63 für die Abdeckelemente 61, 62 kann so ausgestaltet sein, dass es von Hand oder mit einem speziellen Werkzeug schnell und leicht geöffnet werden kann. Dadurch sind sämtliche übrigen Befestigungsmittel 21, 33, 51, 53 (nacheinander) zugänglich, sodass die Innenausbaukomponente 100 auch wieder leicht und schnell demontiert werden kann.
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7 zeigt schließlich schematisch ein System 200 zur Montage von Innenausbaukomponenten 10 in einem Flugzeugrumpfelement 101. Das System 200 umfasst mindestens eine Innenausbaukomponente 10 sowie eine fahrbare Montagevorrichtung 201. In 7 ist die Deckenverkleidung 20 der Innenausbaukomponente 10 nicht dargestellt, um die Details des Systems 200 nicht zu verdecken.
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Die fahrbare Montagevorrichtung 201 kann entweder eine T-förmige Tragstruktur 211 oder eine U-förmige Tragstruktur 212 aufweisen. In beiden Fällen wird mindestens eine vormontierte Innenausbaukomponente 10 an der Tragstruktur 211, 212 vormontiert (siehe auch Schritt S209 in 6). Während die T-förmige Tragstruktur 211 platzsparender ist, ermöglicht die U-förmige Tragstruktur 212 ein einfaches Fixieren (S206) mindestens eines Gepäckfachs 31, 32 in der Transportposition. An den jeweils freien Enden der T-förmigen Tragstruktur 211 bzw. U-förmigen Tragstruktur 212 können die Befestigungsmittel 21 angeordnet und fixiert sein, um somit vorhandene tragende Elemente der Innenausbaukomponente 10 zu verwenden.
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Das System 200 kann mehrere fahrbare Montagevorrichtungen 201 umfassen, die jeweils mindestens eine vormontierte Innenausbaukomponente 10 tragen kann. So können die mehreren fahrbaren Montagevorrichtungen 201 in das Flugzeugrumpfelement 101 gefahren werden, sodass gleichzeitig oder zumindest in schneller zeitlicher Abfolge, mehrere vormontierte Innenausbaukomponenten 10 in das Flugzeugrumpfelement 101 transportiert (S210) werden können.
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Das hier beschriebene Verfahren, die Innenausbaukomponente 10 sowie das System 200 bieten eine Vereinfachung der Montage von Innenausbauelementen. Dadurch dass die Elemente der Innenausbaukomponente 10 aneinander gekoppelt sind, wird auch die körperliche Arbeit für das Montagepersonal erleichtert, da nach Anbringen der Deckenverkleidung 20 die übrigen Elemente der Innenausbaukomponente 10 an den jeweiligen Anlenkpunkten gehalten werden. Nur beim Ausklappen des jeweiligen Elements muss eine gewisse Kraft aufgebracht werden, die aber gegenüber dem Halten des vollständigen Elements deutlich geringer ausfällt.
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Die voranstehend erörterten Varianten, Ausgestaltungen und Ausführungsbeispiele dienen lediglich zur Beschreibung der beanspruchten Lehre, schränken diese jedoch nicht auf die Varianten, Ausgestaltungen und Ausführungsbeispiele ein.