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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestimmen des Verschmutzungsgrades eines Luftfilters einer Verbrennungskraftmaschine gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
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Ansaugluftfilter in Kraftfahrzeugen, meist vereinfacht als Luftfilter bezeichnet, haben neben der Funktion der Ansauggeräuschdämpfung die Aufgabe, Verunreinigungen aus der Ansaugluft zu entfernen. Dadurch werden der Verschleiß und Störungen im Betrieb der Verbrennungskraftmaschine verhindert.
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Da das Luftfilter im Ansaugtrakt der Verbrennungskraftmaschine angeordnet ist, hat dieses auch einen Einfluss auf den Strömungswiderstand der angesaugten Luft. Der Strömungswiderstand wiederum hat einen bedeutsamen Einfluss auf die Leistung, die Abgasemissionen und den Kraftstoffverbrauch der Verbrennungskraftmaschine. Durch ein verschmutztes oder verstopftes Luftfilter erhöht sich der Strömungswiderstand, was die o.g. Nachteile zur Folge hat. In der Regel werden Luftfilter im Rahmen der turnusmäßigen Inspektion des Kraftfahrzeuges gewechselt. Wird das Kraftfahrzeug längere Zeit in einer Umgebung bewegt, in der sehr staubhaltige Umgebungsluft vorherrscht, wie beispielsweise bei unbefestigten Straßen oder Baustellen, so kann es vorkommen, dass die Abscheidegradanforderungen des Luftfilters nicht mehr gegeben sind, bevor der nächste, routinemäßig festgelegte Werkstatttermin fällig ist. Anderseits ist es möglich, dass nach Ablauf eines Inspektionsintervalles die Verschmutzung des Luftfilters noch nicht soweit fortgeschritten ist, dass ein Wechsel nötig wäre.
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In der
DE 10 2008 005 369 B4 ist ein Verfahren zum Überwachen einer Luftstromdrosselung in einem Lufteinlass einer Brennkraftmaschine beschrieben. Dabei wird eine vorbestimmte Anzahl von Schätzwerten des Druckes stromaufwärts einer Drosselklappe aufgezeichnet, eine vorbestimmte Anzahl von Messwerten des Luftmassenstroms, welche jeweils den Schätzwerten des Drucks stromaufwärts der Drosselklappe entsprechen, aufgezeichnet und auf der Grundlage der Schätzwerte des Drucks stromaufwärts der Drosselklappe und der Messwerte des Luftmassenstroms die Steigung einer linearen Regressionsgeraden bestimmt. Auf der Grundlage des Steigungswerts wird bestimmt, ob ein Luftfilter eine übermäßige Drosselung der Luftströmung verursacht.
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Aus der
DE 197 10 981 C2 ist ein Verfahren zum Bestimmen eines Verschmutzungsgrades eines dem Ansaugtrakt einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Fahrzeuges vorgeschalteten Luftfilters beschrieben, wobei eine Druckdifferenz aus dem Atmosphärendruck vor dem Luftfilter und dem herrschenden Druck hinter dem Luftfilter ein Maß für den Verschmutzungsgrad ist. Der Atmosphärendruck wird dabei von einem nicht im Ansaugtrakt angeordneten und schon im Fahrzeug vorhandenen Drucksensor erfasst.
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Die
DE 10 2008 034 323 B4 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung des Drucks vor dem Verdichter eines Turboladers zur Ermittlung des Verschmutzungsgrades eines Luftfilters, der vor dem Verdichter des Turboladers angeordnet ist, wobei das Verfahren die Schritte aufweist:
- (a) Bestimmen des Drucks nach dem Verdichter, wobei der Druck nach dem Verdichter in Abhängigkeit von dem Druck vor der Drosselklappe und dem Druckabfall über den Ladeluftkühler bestimmt wird, (b) Bestimmen eines Druckverhältnisses aus dem Druck nach dem Verdichter geteilt durch den Druck vor dem Verdichter anhand der Drehzahl des Turboladers und einem Luftmassenstrom, (c) Berechnen des Drucks vor dem Verdichter aus dem Druckverhältnis und dem Druck nach dem Verdichter, (d) Bestimmen eines Druckabfalls an einem Luftfilter, wobei der Druckabfall an dem Luftfilter aus der Differenz zwischen dem Umgebungsdruck und dem
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Druck vor dem Verdichter bestimmt wird, (e) Bestimmung des Verschmutzungsgrades des Luftfilters aus dem Druckabfall.
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Die
JP 2012-122 336 A zeigt eine Brennkraftmaschine, welche Luft durch einen Luftfilter ansaugt und wobei die Brennkraftmaschine einen Ladedrucksensor aufweist, der einen Ladedruck erfasst. Basierend auf einem Vergleich zwischen dem erfassten Ladedruck und einem vorbestimmten Ladedruckwert wird das Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein eines verstopften Luftfilters detektiert.
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In der
JP 2016-61 178 A zeigt ein Verfahren, wie ein im Luftansaugtrakt einer Brennkraftmaschine angeordneter verschmutzter Luftfilter gereinigt werden kann. Hierzu wird ein im Ansaugtrakt befindlicher elektrisch angetriebener Kompressor im Umkehrmodus betrieben, so dass Staub aus dem Luftfilter entfernt wird und der Staub nach außerhalb eines Ansaugkanals abgegeben wird.
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Diese bekannten Verfahren setzen voraus, dass für die Überprüfung des Luftfilters die Verbrennungskraftmaschine in Betrieb sein muss.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit dem bzw. mit der es auf einfache Weise ermöglicht wird, einen im Ansaugtrakt einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten Luftfilter hinsichtlich seiner Reinigungswirkung während des Stillstandes der Verbrennungskraftmaschine zu überprüfen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Bestimmen des Verschmutzungsgrades eines in einem Ansaugtrakt einer Verbrennungskraftmaschine stromaufwärts eines elektrisch angetriebenen Verdichters angeordneten Luftfilters mit folgenden Schritten:
- a) Ermitteln, ob sich die Verbrennungskraftmaschine in einem ausgeschalteten Zustand befindet, b) Schließen einer im Ansaugtrakt stromabwärts des elektrisch angetriebenen Verdichters angeordneten Drosselklappe und Schließen aller weiteren, von dem Ansaugtrakt zu einem Abgastrakt der Verbrennungskraftmaschine führenden, die Verbrennungskraftmaschine umgehenden Bypassleitungen, falls sich die Verbrennungskraftmaschine in einem ausgeschalteten Zustand befindet, c) Einschalten des elektrisch angetriebenen Verdichters zum Zwecke eines Druckaufbaues in dem Ansaugtrakt, d) Erfassen des zeitlichen Druckaufbauverhaltens mittels eines im Ansaugtrakt zwischen der Drosselklappe und dem Luftfilter angeordneten Drucksensors, e) Vergleichen des zeitlichen Druckaufbauverhaltens mit einem vorgegebenen zeitlichen Druckaufbauverhalten und f) Bestimmung des Verschmutzungsgrades des Luftfilters auf der Basis des Ergebnisses des Vergleiches im Schritt e).
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der Vorrichtung kann auf einfache und kostengünstige Weise der Verschmutzungsgrad eines im Ansaugtrakt einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten Luftfilters bestimmt werden, ohne dass dabei die Verbrennungskraftmaschine in Betrieb sein muss. Die Überprüfung kann also insbesondere vor einem Start der Verbrennungskraftmaschine oder nach dem Abstellen der Verbrennungskraftmaschine während des sogenannten Steuergerätenachlaufs erfolgen.
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Durch die Heranziehung des ohnehin zur Ladungserhöhung vorhandenen elektrischen Verdichters, beispielsweise in Form eines elektrischen Kompressors, werden keine zusätzlichen Komponenten zur Überprüfung des Luftfilters benötigt, was einen Beitrag zu einer kostengünstigen Lösung liefert.
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Auch um den Ansaugtrakt stromabwärts des Luftfilters und des elektrischen Verdichters hermetisch abzudichten, um ein reproduzierbares Druckaufbauverhalten zu regenerieren, das zur Überprüfung des Luftfilters verwendet wird, werden keine zusätzlichen Komponenten benötigt. Allein durch Schließen der Drosselklappe und aller Bypassleitungen, welche den Ansaugtrakt mit dem Abgastrakt verbinden, mittels ohnehin in diesen Leitungen vorhanden Ventilen kann dies erreicht werden.
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Besonders einfach gestaltet sich das Verfahren, wenn überprüft wird, ob innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne der durch die Aktivierung des elektrischen Verdichters erzeugte Druck einen vorgegebenen Referenzwert übersteigt oder nicht.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und Zeichnung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
- 1 in schematischer Darstellung eine Verbrennungskraftmaschine mit einer Aufladeeinrichtung und zugehöriger Steuerungseinrichtung und
- 2 ein Ablaufschema eines Verfahrens zum Bestimmen des Verschmutzungsgrades eines Luftfilters der Verbrennungskraftmaschine
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Eine Verbrennungskraftmaschine VKM umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen Abgastrakt 4.
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Der Ansaugtrakt 1 umfasst u.a. ein Luftfilter 11, eine Drosselklappe 12 und ein Saugrohr 13, das hin zu einem Zylinder 28 über einen Einlasskanal in den Motorblock 2 geführt ist. Stromaufwärts der Drosselklappe 12 sind ein als Lastsensor dienender Luftmassenmesser 14, ein Ansauglufttemperatursensor 15 und ein Drucksensor 17 vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich zu dem Luftmassenmesser 14 kann als Lastsensor auch stromabwärts der Drosselklappe 12 ein im Saugrohr 13 verbauter Saugrohrdrucksensor 16 verbaut sein. Sind beide der genannten Sensoren vorhanden, so können die entsprechenden Signale plausibilisiert werden. Ebenso ist es möglich, dass der Ansauglufttemperatursensor 15 und der Drucksensor 17 zu einer baulichen Einheit (Sensormodul) zusammengefasst sind. Bei der Drosselklappe 12 handelt es sich um eine sogenannte elektronische Drosselklappe, deren Öffnungsgrad neben den Signalen, welche einen Fahrerwunsch entsprechen, auch unabhängig davon über elektrische Signale einer die Verbrennungskraftmaschine VKM steuernden und regelnden Steuerungseinrichtung 6 einstellbar ist.
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Der Motorblock 2 umfasst eine Kurbelwelle 21, welche über eine Pleuelstange 25 mit einem Kolben 24 des Zylinders 28 gekoppelt ist. Der Zylinder 28 und der Kolben 24 begrenzen einen, von der Kolbenstellung abhängigen variablen Brennraum 27. In der 1 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nur ein einziger Zylinder 28 gezeigt, die Verbrennungskraftmaschine VKM kann aber eine beliebige Anzahl von Zylindern aufweisen.
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Der Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gaseinlassventil 30, einem Gasauslassventil 31 und entsprechende, nicht näher bezeichnete Ventilantriebe. Der Zylinderkopf 3 umfasst ferner eine Zündkerze 35 und ein Kraftstoffeinspritzventil 34. Alternativ kann das Kraftstoffeinspritzventil 34 auch in dem Saugrohr 13 angeordnet sein, wie es in der 1 mit strichlinierter Darstellung gezeigt ist.
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Der Abgastrakt 4 umfasst einen Abgaskatalysator 40, der bevorzugt als Dreiwegekatalysator ausgebildet ist und optional einen Partikelfilter 41. Stromaufwärts des Abgaskatalysators 40 ist ein Abgassensor in Form einer Lambdasonde 42 angeordnet. Die Lambdasonde 42 kann dabei als eine sogenannte Sprungsonde (binäre Sonde) ausgebildet sein, oder als eine Breitbandsonde (lineare Sonde) ausgebildet sein, mit der die Sauerstoffkonzentration im Abgas in einem großen Bereich bestimmt und damit auf das Luft-Kraftstoff- Verhältnis im Brennraum 27 geschlossen werden kann.
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Zur Erhöhung der Zylinderfüllung und damit zur Leistungssteigerung der Verbrennungskraftmaschine VKM ist ein Abgasturbolader vorgesehen, dessen Turbine 43 im Abgastrakt 4 angeordnet ist und über eine nicht dargestellte Welle mechanisch in Wirkverbindung mit einem im Ansaugtrakt 1 angeordneten Verdichter 18 steht. Somit treiben die Abgase der Verbrennungskraftmaschine VKM die Turbine 43 an und diese wiederum den Verdichter 18. Der Verdichter 18 liefert der Verbrennungskraftmaschine VKM eine vorverdichtete Frischladung. Ein in der Regel dem Verdichter 18 nachgeschalteter Ladeluftkühler ist hier nicht dargestellt. Um bei größeren Abgasmassenströmen, die bei hohen Drehzahlen der Verbrennungskraftmaschine VKM auftreten können, der Abgasturbolader die Verbrennungskraftmaschine VKM nicht überlädt, wird in diesem Lastbereich ein Teilstrom über eine Bypassleitung 44 (waste-gate), in das ein Bypassventil 45 eingeschaltet ist, an der Turbine 43 vorbei stromauf des Abgaskatalysators 40 abgeführt. Das Bypassventil 45 ist in diesem Beispiel als ein elektromagnetisches Ventil ausgeführt.
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Stromabwärts des Verdichters 18 des Abgasturboladers ist in dem Ansaugtrakt 1 ein elektrisch angetriebener Verdichter 19, beispielsweise ein elektrisch angetriebener Kompressor eingeschaltet. Dieser dient u.a. zur Überbrückung des sogenannten Abgasturboloches, welches das schlechte Ansprechverhalten des Abgasturboladers bei bestimmten Betriebspunktwechseln beschreibt. Der elektrisch angetriebene Verdichter 19 wird dabei jeweils dann zugeschaltet, wenn eine Aufladung durch eine Anforderung, in der Regel durch den Fahrer des mit der Verbrennungskraftmaschine 1 angetriebenen Fahrzeuges durch die Trägheit und die physikalischen Verhältnisse an dem konventionellen Abgasturbolader nicht gemäß dem gewünschten Komfort ausreichend schnell realisiert werden kann.
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Der elektrisch angetriebene Verdichter 19 kann alternativ auch stromaufwärts des Verdichters 18 des Abgasturboladers angeordnet sein.
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Der Verdichter 18 des Abgasturboladers weist eine Bypassleitung 181 auf, die mittels eines elektrisch ansteuerbaren Schubumluftventiles 182 verschlossen werden kann. Der elektrische angetriebene Verdichter 19 weist eine Bypassleitung 191 auf, die mittels eines elektrisch ansteuerbaren Schubumluftventiles 192 verschlossen werden kann.
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Der elektrisch angetriebene Verdichter 19 kann auch für eine Sekundärlufteinblasung in den ersten Minuten nach einem Kaltstart der Verbrennungskraftmaschine VKM genutzt werden. Hierzu ist eine Sekundärluftleitung 193 vorgesehen, die stromabwärts des elektrisch angetriebenen Verdichters 19 und stromaufwärts der Drosselklappe 12 vom Ansaugtrakt 1 abzweigt und an eine Stelle stromabwärts der Turbine 43 in den Abgastrakt 4 vor dem Abgaskatalysator 40 mündet. In der Sekundärluftleitung 193 ist ein elektrisch ansteuerbares Sekundärluftventil 194 vorgesehen, das nach erfolgten Kaltstart und nach Erreichen einer festgelegten Mindesttemperatur für die Verbrennungskraftmaschine VKM geschlossen wird.
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Ferner ist zum Rückführen eines Teils der Abgase eine Abgasrückführleitung 195 vorgesehen, welche den Abgastrakt 4 mit dem Ansaugtrakt 1 derart verbindet, dass Abgas stromabwärts der Abgasnachbehandlungsanlage 40, 41 abgezweigt und an einer Stelle stromaufwärts des Verdichters 18 wieder in den Ansaugtrakt 1 zurückgeführt wird. Eine solche Anordnung wird als Niederdruckabgasrückführung bezeichnet. Mit Hilfe eines in der Abgasrückführleitung 195 eingebauten, elektrisch ansteuerbaren Abgasrückführventils 196 kann eine Rückführung des Abgases freigegeben oder unterbunden werden.
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Eine elektronische Steuerungseinrichtung 6 ist vorgesehen, der Sensoren zugeordnet sind, die verschiedene Messgrößen erfassen und die Messwerte der Messgrößen ermitteln. Betriebsgrößen umfassen neben den Messgrößen auch von diesen abgeleitete Größen. Die Steuerungseinrichtung 6 steuert abhängig von mindestens einer der Betriebsgrößen die Stellglieder, die der Verbrennungskraftmaschine VKM zugeordnet sind, und denen jeweils entsprechende Stellantriebe zugeordnet sind, durch das Erzeugen von Stellsignalen für die Stellantriebe an. Die Steuerungseinrichtung 6 kann auch als Vorrichtung zum Betreiben der Verbrennungskraftmaschine, oder vereinfacht als Motorsteuergerät bezeichnet wird.
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Die Sensoren, deren Signale der Steuerungseinrichtung 6 zugeführt werden sind u.a. der Luftmassenmesser 14, welcher einen Luftmassenstrom stromaufwärts der Drosselklappe 12 erfasst, der Temperatursensor 15, welcher eine Ansauglufttemperatur erfasst, der Drucksensor 16, welcher einen Saugrohrdruck erfasst, der Drucksensor 17, ein nicht dargestellter Drosselklappenstellungsensor, der einen Öffnungswinkel der Drosselklappe 12 erfasst, ein Temperatursensor 26, der eine Kühlmitteltemperatur der Verbrennungskraftmaschine VKM erfasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor 22, der eine Stellung der Kurbelwelle 21 erfasst und die Abgassonde 42, welche einen Restsauerstoffgehalt des Abgases erfasst und deren Signal charakteristisch ist für das Luft-Kraftstoff-Verhältnis in dem Zylinder 28 bei der Verbrennung des Luft-Kraftstoff-Gemisches.
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Je nach Ausgestaltung der Verbrennungskraftmaschine VKM und deren Peripherie kann eine Untermenge der genannten Sensoren vorhanden sein oder es können auch zusätzliche Sensoren vorhanden sein.
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Die Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 12, das Einspritzventil 34, die Zündkerze 35, die Schubumluftventile 182, 192, das Sekundärluftventil 194, das Bypassventil 45, das Abgasrückführventil 196 und der elektrische Verdichter 19.
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Die Steuerungseinrichtung 6 umfasst bevorzugt eine Recheneinheit (Prozessor) 61, die mit einem Programmspeicher 62 und einem Wertespeicher (Datenspeicher) 63 gekoppelt ist. Die Recheneinheit 61, der Programmspeicher 62 und der Wertespeicher 63 können jeweils ein oder mehrere mikroelektronische Bauelemente umfassen. Alternativ können diese Komponenten teilweise oder vollständig in einem einzigen mikroelektronischen Bauteil integriert sein. In dem Programmspeicher 61 bzw. dem Wertespeicher sind Programme bzw. Werte abgespeichert, die für den Betrieb der Verbrennungskraftmaschine VKM nötig sind. Insbesondere ist eine Funktion FKT_DIAG _LF zur Diagnose des Luftfilters implementiert, die während des Stillstandes der Verbrennungskraftmaschine VKM abgearbeitet wird, wie es anhand der Beschreibung der 2 noch näher erläutert wird. In dem Wertespeicher 63 ist u.a. ein Referenzdruckwert REF P für den vom elektrischen Verdichter 19 im Fall eines nicht verschmutzen oder verstopften Luftfilter 11 erzeugbaren Ladedruckaufbau hinterlegt, dessen Bedeutung ebenfalls noch anhand der Beschreibung der 2 näher erläutert wird.
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Ferner ist in der Steuerungsvorrichtung 6 ein Zeitzähler 66 (Timer) und ein Fehlerspeicher 64 zum Speichern und Auswerten von verschiedenen Diagnoseergebnissen, insbesondere von Ergebnissen der Funktion FKT_DIAG_LF zur Diagnose des Luftfilters 11 vorgesehen. Negative Diagnoseergebnisse können dem Fahrzeugführer des mit der Verbrennungskraftmaschine VKM angetriebenen Fahrzeugs zusätzlich zu der Speicherung in dem Fehlerspeicher 64 auch akustisch und/oder optisch mit Hilfe einer bevorzugt im Kombiinstrument des Fahrzeugs angeordneten Fehleranzeigevorrichtung 65 übermittelt werden.
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Im nachfolgenden wird anhand der 2 in Form eines Ablaufdiagrammes das Verfahren zur Diagnose des Luftfilters 11 erläutert.
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In einem Schritt S0 wird die Funktion FKT_DIAG_LF zum Bestimmen des Verschmutzungsgrades eines Luftfilters der Verbrennungskraftmaschine VKM gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert und Zählerstände zurückgesetzt werden.
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In einem Schritt S1 wird abgefragt, ob die Verbrennungskraftmaschine VKM ausgeschaltet ist. Dieser Zustand kann mittels eines der bekannten Verfahren detektiert werden, beispielsweise durch Auswerten von Signalen eines Zünd-Anlassschlosses oder Zustandes einer Start-Stopp-Taste oder mittels Auswerten von Signalen innerhalb der die Verbrennungskraftmaschine VKM steuernden und/oder regelnden Steuerungseinrichtung 6 erfolgen.
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Die Abfrage in Schritt S1 wird, gegebenenfalls jeweils nach einer kurzen Wartezeit T_WAIT so oft wiederholt, bis die Abfrage ein positives Ergebnis liefert, also die Verbrennungskraftmaschine VKM nicht in Betrieb ist.
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Anschließend wird in dem Schritt S2 mittels Ansteuersignalen der Steuerungseinrichtung 6 die Drosselklappe 12 vollständig geschlossen. Weist die Verbrennungskraftmaschine VKM eine Sekundärluftleitung 193 auf, so wird auch diese durch Ansteuern des in dieser Leitung vorhandenen Sekundärluftventils 194 vollständig geschlossen. Ist Darüber hinaus noch eine Abgasrückführleitung 196 vorhanden, so wird auch diese durch Ansteuern des in dieser Leitung vorhandenen Abgasrückführventils 196 vollständig geschlossen. Gleichzeitig werden die beiden Schubumluftventile 182, 192 in den Bypässen der beiden Verdichter 18, 19 mittels Ansteuersignalen der Steuerungseinrichtung 6 geöffnet.
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Befinden sich die oben genannten Ventile 182, 192, 193, 196 und die Drosselklappe 12 in den beschriebenen Schaltzuständen, so wird in einem nachfolgendem Schritt S3 der elektrisch angetriebene Verdichter 19 eingeschaltet. Dadurch wird ein Druck p im hermetisch abgeschlossenen Ansaugtrakt 1 aufgebaut. Gleichzeitig mit dem Aktivieren des elektrisch angetriebenen Verdichters 19 wird der Zeitzähler 66 gestartet.
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Während eines vorgegebenen Zeitintervalls wird der sich einstellende Druck p im Ansaugtrakt 1 mittels des Drucksensors 17 laufend erfasst und an die Steuerungseinrichtung 6 weitergeleitet. In der Darstellung gemäß der 1 ist der Drucksensor 17 im Ansaugtrakt 1 zwischen der Drosselklappe 12 und dem elektrisch angetriebenen Verdichter 19 angeordnet, es ist aber auch möglich, dass dieser Drucksensor 17 an einer anderen Stelle im Abgastrat 4 zwischen der Drosselklappe 12 und dem Luftfilter 11 verbaut ist.
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In einem Schritt S5 wird abgefragt, ob das vorgegebene Zeitintervall abgelaufen ist. Ist dies der Fall, so wird in einem nachfolgenden Schritt S6 der elektrische Verdichter 19 ausgeschaltet und der nun vorliegende Wert des Druckes p in einem Schritt S7 mit einem Referenzdruckwert REF_P verglichen. Dieser Referenzdruckwert REF_P wird experimentell für einen vorgegebenen Luftfilter 11 mit bekannten Abscheidegrad ermittelt und ist in dem Wertespeicher 63 der Steuerungseinrichtung 6 abgelegt.
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Übersteigt der Druckwert p den Referenzdruckwert REF P, so wird in einem Schritt S8 auf einen verstopften Luftfilter 11 erkannt. Der gegenüber dem Referenzdruckwert REF_P höhere Druck kann durch eine Verstopfung aufgrund über längerer Zeit angesaugter, sehr staubhaltige Luft verursacht sein oder das Luftfilter ist durch Eisbildung aufgrund extremer niedriger Außenlufttemperatur zugesetzt sein.
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Da ein verstopfter oder vereister Luftfilter 11 keine oder zumindest eine sehr eingeschränkte Reinigungswirkung hat und auch die Leistung der Verbrennungskraftmaschine VKM sinkt, bzw. der Kraftstoffverbrauch steigt, erfolgt in einem Schritt S10 ein Eintrag in den Fehlerspeicher 64. Optional hierzu zusätzlich eine Fehleranzeigevorrichtung 65 für den Fahrer des Fahrzeuges aktiviert werden, die ihn veranlassen soll, bereits vor dem Termin der nächsten Werkstattinspektion den Luftfilter 11 zu tauschen bzw. tauschen zu lassen.
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Ergibt die Abfrage in Schritt S7, dass der Druckwert p unterhalb des Referenzdruckwertes REF_P liegt, so wird in einem Schritt S9 festgestellt, dass der Luftfilter 11 hinsichtlich seiner Durchströmbarkeit in Ordnung ist. In einem Schritt S11 ist das Verfahren beendet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ansaugtrakt
- 11
- Luftfilter
- 12
- Drosselklappe
- 13
- Saugrohr
- 14
- Luftmassenmesser
- 15
- Temperatursensor für Ansaugluft
- 16
- Saugrohrdrucksensor
- 17
- Drucksensor
- 18
- Verdichter
- 19
- elektrisch angetriebener Verdichter
- 181
- Bypassleitung
- 182
- Schubumluftventil
- 191
- Bypassleitung
- 192
- Schubumluftventil
- 193
- Sekundärluftleitung
- 194
- Sekundärluftventil
- 195
- Abgasrückführleitung
- 196
- Abgasrückführventil
- 2
- Motorblock
- 21
- Kurbelwelle
- 22
- Kurbelwellenwinkelsensor
- 24
- Kolben
- 25
- Pleuelstange
- 26
- Kühlmitteltemperatursensor
- 27
- Brennraum
- 28
- Zylinder
- 3
- Zylinderkopf
- 30
- Gaseinlassventil
- 31
- Gasauslassventil
- 34
- Kraftstoffeinspritzventil
- 35
- Zündkerze
- 4
- Abgastrakt
- 40
- Abgaskatalysator
- 41
- Partikelfilter
- 42
- Abgassonde, Lambdasonde
- 43
- Turbine, Abgasturbolader
- 44
- Bypassleitung, wastegate
- 45
- Bypassventil
- 6
- Steuerungseinrichtung
- 61
- Recheneinheit, Prozessor
- 62
- Programmspeicher
- 63
- Wertespeicher, Datenspeicher
- 64
- Fehlerspeicher
- 65
- Fehleranzeigevorrichtung
- 66
- Zeitzähler, Timer
- VKM
- Verbrennungskraftmaschine
- FKT_DIAG_LF
- Funktion zur Überprüfung des Luftfilters
- P
- Druckwert
- REF_p
- Referenzdruckwert