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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Magnetventil mit einer Magnetbaugruppe und einer Ventilpatrone, welche einen Polkern, eine mit dem Polkern verbundene Ventilhülse und einen innerhalb der Ventilhülse axial beweglich geführten Anker, der mit einem Hauptschließelement gekoppelt ist, umfasst, wobei die Magnetbaugruppe durch Bestromen einer Spulenwicklung ein Magnetfeld erzeugt, welches den Anker gegen die Kraft einer Rückstellfeder bewegt, und wobei ein Ventilköper innerhalb der Ventilhülse positioniert ist, wobei ein Hauptventilsitz des Ventilkörpers mit dem Hauptschließelement ein Hauptventil bildet, welches einen Fluidstrom zwischen einer mindestens einen ersten Fluidöffnung und einer mindestens einen zweiten Fluidöffnung einstellt, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass an der Ventilhülse mindestens eine Federzunge ausgebildet ist, welche eine formschlüssige Verbindung zwischen der Ventilhülse und dem Ventilkörper ausbildet. Weiterhin ist ein Verfahren zur Herstellung des Magnetventils vorgesehen.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die Patentanmeldung
DE 10 2015 218 263 A1 bekannt. Diese Schrift betrifft ein zweistufiges Hochdruckschaltmagnetventil, wie in
1 dargestellt. Ventile dieser Bauart werden in neuen Fremdkraft-Bremssystemen auch verwendet, um den Pedalgefühlsimulator zu- oder abzuschalten.
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Wie aus der 1 ersichtlich ist, umfasst das Magnetventils 1 eine Magnetbaugruppe 20, welche eine in einem Gehäusemantel 21 angeordnete Spulenwicklung 22 umfasst, und eine Ventilpatrone 10, welche einen Polkern 11, ein mit dem Polkern 11 verbundenes Ventilhülsenoberteil 12, einen innerhalb des Ventilhülsenoberteils 12 axial beweglich geführten Anker 13, der mit einem Hauptschließelement 17 gekoppelt ist, und eine mit dem Ventilhülsenoberteil 12 verbundenes Ventilunterteil 18 umfasst. Der Zusammenschluss des Ventilhülsenoberteils 12 und dem Ventilunterteil 18 kann als Ventilhülse 27 bezeichnet werden. Das Ventilunterteil 18 umfasst einen Ventilkörper 19 mit einem Hauptventilsitz 19.1, welcher mit dem Hauptschließelement 17 ein zwischen mindestens einer ersten Fluidöffnung 3 und mindestens einer zweiten Fluidöffnung 5 angeordnetes Hauptventil bildet, welches einen Fluidstrom zwischen der mindestens einen ersten Fluidöffnung 3 und der mindestens einen zweiten Fluidöffnung 5 einstellt. Hierzu wirkt auch eine Druckfeder 13.3 auf das Hauptschließelement 17. Die Ventilpatrone 10 ist mit einem polkernseitigen Ende zumindest teilweise in die Magnetbaugruppe 20 eingeführt, wobei ein oberes Ende der Magnetbaugruppe 20 am Polkern 11 anliegt und ein unteres Ende der Magnetbaugruppe 20 an dem Ventilhülsenoberteil 12 anliegt. Die Magnetbaugruppe 20 erzeugt durch Bestromen der auf einen Wicklungsträger 24 aufgebrachten Spulenwicklung 22 ein Magnetfeld, welches den Anker 13 gegen die Kraft einer Rückstellfeder 14 bewegt. Hierfür weist der Anker 13 eine Federaufnahme 15 auf, welche die Rückstellfeder 14 zumindest teilweise aufnimmt und führt.
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Ein Magnetfluss 23 des erzeugten Magnetfelds verläuft von der Spulenwicklung 22 durch das Ventilhülsenoberteil 12 über den Anker 13 und den Polkern 11 zurück in die Spulenwicklung 22. Hierbei ist ein im unbestromten Zustand zwischen dem Anker 13 und dem Polkern 11 in dem Ventilhülsenoberteil 12 ausgebildeter Luftspalt 16 im Bereich des unteren Endes der Magnetbaugruppe 20 angeordnet. Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, ist das Ventilunterteil 18 als Hülse ausgeführt, in welche der ringförmige Ventilkörper 19 mit dem Hauptventilsitz 19.1 eingepresst ist. Durch die zweistufige Ausführung weisen die dargestellten Magnetventils 1 jeweils ein Nebenventil auf, das durch eine Nebenventilhülse 13.1, ein mit dem Anker 13 verbundenes Nebenschließelement 13.2, und einen Nebenventilsitz 13.4 gebildet wird, welcher an einer Durchgangsöffnung an dem axialbeweglich in der Nebenventilhülse 13.1 geführten Hauptschließelement 17 angeordnet ist und einen kleinen Dichtdurchmesser und Durchfluss aufweist, so dass eine Öffnung des Nebenventils gegen einen hohen Druck ermöglicht wird, der sich bei einem teilaktiven bzw. vorgeladenem Druckaufbau ergibt. Das Hauptventil mit dem Hauptventilsitz 19.1, der einen großen Sitzquerschnitt aufweist, und das Hauptschließelement 17 ermöglicht einen großen, möglichst ungedrosselten Durchfluss, welcher sich bei einem vollaktiven bzw. selbstsaugenden Druckaufbau ergibt. Die Ventilpatrone 10 kann über eine Verstemmscheibe 9 in einem nicht dargestellten Fluidblock verstemmt werden. Zudem ist ein Ringfilter 7 auf das untere Ende der Ventilpatrone 10 aufgeschoben.
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Im Stand der Technik wird das Ventilsitzbauteil der Hauptstufe in der Regel in die Ventilhülse eingepresst. Die Höhe der für den Ventilsitz erreichbaren Auspresskraft kann bei der Konstruktion nach Stand der Technik nur begrenzt durch eine Erhöhung der Durchmesser-Überpressung gesteigert werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteilhaft ermöglicht hingegen das erfindungsgemäße Ventil eine alternative Möglichkeit dafür, dass der Ventilkörper höhere Auspresskräfte ertragen kann.
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Ermöglicht wird dies gemäß der Erfindung durch die in den unabhängigen Patentansprüchen angegebenen Merkmale. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Das erfindungsgemäße Magnetventil mit einer Magnetbaugruppe und einer Ventilpatrone, welche einen Polkern, eine mit dem Polkern verbundene Ventilhülse und einen innerhalb der Ventilhülse axial beweglich geführten Anker, der mit einem Hauptschließelement gekoppelt ist, umfasst, wobei die Magnetbaugruppe durch Bestromen einer Spulenwicklung ein Magnetfeld erzeugt, welches den Anker gegen die Kraft einer Rückstellfeder bewegt, und wobei ein Ventilköper innerhalb der Ventilhülse positioniert ist, wobei ein Hauptventilsitz des Ventilkörpers mit dem Hauptschließelement ein Hauptventil bildet, welches einen Fluidstrom zwischen einer mindestens einen ersten Fluidöffnung und einer mindestens einen zweiten Fluidöffnung einstellt, ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Ventilhülse mindestens eine Federzunge ausgebildet ist, welche eine formschlüssige Verbindung zwischen der Ventilhülse und dem Ventilkörper ausbildet.
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Hierunter wird verstanden, dass eine formschlüssige Verbindung zur Fixierung der Positionierung des Ventilkörpers erfolgt. Unter Positionierung des Ventilkörpers ist zu verstehen, dass der Ventilkörper in die Ventilhülse eingebracht wird, bis er eine definierte Position/Stelle, bzw. Höhe erreicht. Die Einbringung erfolgt insbesondere als Einpressen. Insbesondere ist die formschlüssige Verbindung vorgesehen zur Verhinderung eines möglichen Auspressens des Ventilkörpers aus seiner definierten Position, bzw. zur Erhöhung der Widerstandskraft gegen eine mögliche Auspressung. Unter Auspressung wird verstanden, wenn bspw. der Ventilkörper mittels einer kraftschlüssigen Pressverbindung in die Ventilhülse eingefügt und positioniert wurde - jedoch aufgrund von bspw. hohen Fluidkräften die Position des Ventilkörpers entsprechend der axial wirkenden Fluidkräfte verändert wird. Bevorzugt ist dadurch sowohl eine kraftschlüssige als auch eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Ventilkörper und der Ventilhülse ausgebildet. Die formschlüssige Verbindung wird dabei durch sogenannte Federzungen gebildet. Der Begriff „Federzungen“ beschreibt insbesondere die Funktion eines Elements, dass eine elastisch federnde (d.h. reversible) Verformung stattfinden kann, insbesondere in radialer Richtung. Weiterhin ermöglichen die Federzungen jedoch auch eine formschlüssige Verbindung zwischen der Ventilhülse und dem Ventilkörper, daher besitzen die Federzungen eine entsprechende Steifigkeit, insbesondere in axialer Richtung.
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Vorteilhaft werden durch eine solche Verbindung deutlich höhere Auspresskräfte ermöglicht - sogar ohne eine Verwendung eines Zusatzbauteils oder einer Umstellung auf größere Dimensionen oder andere Werkstoffklassen. Daher stellt dieser Ansatz auch eine kostengünstige Lösung dar.
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Weiterhin ist vorteilhaft vorgesehen, dass die mindestens eine zweite Fluidöffnung an der Ventilhülse ausgebildet ist. Die vorgeschlagene Verbindung mittels Federzungen, bzw. die Ausgestaltung der Geometrie der Federzungen stellt eine sichere und zugleich kostengünstige Lösung dar, da keine zusätzlichen Bauteile oder Fügeprozesse notwendig sind.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Magnetventil dadurch gekennzeichnet, dass die Federzunge eine Bewegung des in die Ventilhülse eingebrachten Ventilkörpers entgegen dessen Einbringungsrichtung verhindert.
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Es ist dabei bspw. vorgesehen, dass die formschlüssige Verbindung derart positioniert ist, - das heißt an einer bestimmten Stelle ausgebildet ist - so, dass insbesondere eine Bewegung des Ventilkörpers in eine definierte Richtung unterbunden wird. Bspw. erfolgt ein Einpressen des Ventilkörpers in eine Öffnung der Ventilhülse während der Montage in Richtung der Zielposition. Nunmehr soll durch die nach dem Einpressen des Ventilkörpers ausgebildete formschlüssige Verbindung ein Zurückbewegen des Ventilkörpers in Richtung der Öffnung der Ventilhülse verhindert werden.
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In einer möglichen Ausgestaltung ist das Magnetventil dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilhülse einen Konturanschlag für den Ventilkörper aufweist, wobei insbesondere der Konturanschlag derart ausgebildet ist, dass eine Bewegung des Ventilkörpers in Einbringungsrichtung verhindert wird. Hierunter wird bspw. verstanden werden, dass der Ventilkörper bspw. zwischen einem Konturanschlag und den Federzungen spielfrei fixiert ist.
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In einer bevorzugten Ausführung ist das Magnetventil dadurch gekennzeichnet, dass die Federzunge durch einen verbleibenden Teilbereich der Ventilhülse gebildet wird, welcher sich innerhalb einer U-förmigen Aussparung der Ventilhülse befindet.
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Hierunter wird verstanden, dass eine Aussparung in die Ventilhülse eingebracht wird. Das im Inneren der Aussparung verbleibende Material der Ventilhülse formt eine Lasche. Diese Lasche bildet nach der anschließenden plastischen Verformung die Federzunge. Die Aussparung kann eine U-Form aufweisen. Die U-Form kann dabei eine eckige/kantige Form oder eine abgerundete/weiche Form aufweisen. Die U-Form ist so orientiert, dass die Öffnung des „U“ in Richtung der Öffnung der Ventilhülse zeigt, durch welche der Ventilkörper eingebracht wird. Selbstverständlich sind auch alternative Formen möglich, welche sich zur Ausbildung einer solchen Federzunge eignen.
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In einer alternativen Weiterbildung ist das Magnetventil dadurch gekennzeichnet, dass die Federzunge eine elastische Federwirkung aufweist.
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Hierunter wird verstanden, dass die plastisch verformten Laschen eine Federwirkung besitzen. Die Federwirkung liegt dabei im Wesentlichen in radialer Richtung vor. Auf diese Weise kann erzielt werden, dass bei einer Einbringung des Ventilkörpers die nach innen verformten Federzungen elastisch federnd nach außen ausweichen, um die Einbringung des Ventilkörpers an vorbei an den Federzungen zu ermöglichen. Weiterhin schnappen die Federzungen zurück in die definierte verformte Position, sobald der Ventilkörper die Federzungen passiert und seine Endlage erreicht hat, und verhindern mittels formschlüssiger Verbindung eine Rückbewegung des Ventilkörpers.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Magnetventil dadurch gekennzeichnet, dass die Federzunge plastisch verformt ist.
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Hierunter wird verstanden, dass die Federzunge einteilig aus der Ventilhülse, bzw. dem Ventilunterteil gebildet wird. Durch einen Stanzprozess wird bspw. ein laschenförmiger Bereich separiert. Dieser Bereich wird plastisch so verformt, dass sich eine Federzunge bildet. Durch eine solche Federzunge kann vorteilhaft eine elastische Federwirkung erzielt werden, um eine Einbringung des Ventilkörpers zu ermöglichen und auch eine formschlüssige Verbindung erreicht werden zwischen Ventilhülse und Ventilkörper.
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In einer möglichen Ausführung ist das Magnetventil dadurch gekennzeichnet, dass die Federzunge in Bezug auf die Ventilhülse nach innen verformt ist.
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Hierunter wird verstanden, dass ein laschenförmiger Bereich insbesondere nach innen - in Bezug auf die Ventilhülse - gebogen wird. Das heißt, die Laschen werden bspw. von außen mittels einer radialen Krafteinwirkung nach innen gedrückt, bis eine nicht reversible Verformung erfolgt. Hierbei kann der gewünschte Winkel sehr genau eingestellt werden. Bspw. ist eine Verformung zwischen 2° und 10° vorteilhaft. Alternativ sind auch Verformungen bis zu 20° denkbar. Durch die Verformung der Laschen nach innen, können vorteilhaft Federzungen erzeugt werden, die auch die gewünschte formschlüssige Verbindung ermöglichen. Mittels der plastischen Verformung der Federzunge in Bezug auf die Ventilhülse nach innen wird also die formschlüssige Verbindung zwischen der Ventilhülse und dem eingeführten Ventilkörper ausgebildet ist ebenfalls wird hierdurch unter Berücksichtigung der elastischen Federwirkung der nach innen verformten Federzungen eine Einführung des Ventilkörpers in die Ventilhülse ermöglicht.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist das Magnetventil dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl an Federzungen ausgebildet sind und die Federzungen gleichmäßig über dem Umfang verteilt sind.
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Hierunter ist zu verstehen, dass mehrere Federzungen ausgebildet sind. Vorteilhaft ist eine Vielzahl an Federzungen, bspw. 3 Federzungen vorgesehen. Natürlich können auch 2 oder 4 oder 5 Federzungen vorgesehen sein. Die Federzungen sind vorteilhafterweise gleichmäßig, bzw. gleichwinklig, über dem Umfang der Ventilhülse verteilt. Bspw. sind 3 Federzungen jeweils 120° versetzt zueinander ausgebildet.
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In einer alternativen Ausführungsform ist das Magnetventil dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl an zweiten Fluidöffnungen ausgebildet ist und mindestens eine der zweiten Fluidöffnung innerhalb einer Federzunge ausgebildet ist.
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Hierunter wird verstanden, dass eine Funktionsintegration erfolgt, so dass die Federzunge aufgrund der bestehenden Fluidöffnung auch den Fluidfluss unterstützt. In vorteilhafter Weise kann dadurch der nur begrenzt vorhandene Umfang der Ventilhülse optimal genutzt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Magnetventil dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilhülse zweiteilig ausgeführt ist und ein Ventilhülsenoberteil und ein Ventilunterteil umfasst, wobei der Ventilkörper in dem Ventilunterteil positioniert ist.
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In einer möglichen Ausführung ist das Magnetventil dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der folgenden Merkmale in dem Ventilunterteil ausgebildet ist
- - die wenigstens eine zweite Fluidöffnung,
- - die wenigstens eine erste Fluidöffnung,
- - die formschlüssige Verbindung zwischen Ventilhülse und Ventilkörper,
- - die eine oder mehreren Federzungen.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Verfahren vorgesehen zur Herstellung eines Magnetventils mit einer Magnetbaugruppe und einer Ventilpatrone, welche einen Polkern, eine mit dem Polkern verbundene Ventilhülse und einen innerhalb der Ventilhülse axial beweglich geführten Anker, der mit einem Hauptschließelement gekoppelt ist, umfasst, wobei die Magnetbaugruppe durch Bestromen einer Spulenwicklung ein Magnetfeld erzeugt, welches den Anker gegen die Kraft einer Rückstellfeder bewegt, und ein Ventilköper innerhalb der Ventilhülse positioniert ist wobei ein Hauptventilsitz des Ventilkörpers mit dem Hauptschließelement ein Hauptventil bildet, welches einen Fluidstrom zwischen einer mindestens einen ersten Fluidöffnung und einer mindestens einen zweiten Fluidöffnung einstellt. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilhülse mindestens eine Federzunge aufweist, mittels welcher eine formschlüssige Verbindung zwischen der Ventilhülse und dem Ventilkörper mittels der Federzunge ausgebildet wird.
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Bezüglich einer weiterführenden Erklärung und Vorteile des Verfahrens zur Herstellung des Magnetventils sei auf die bisherigen Ausführungen zum Magnetventil selbst verwiesen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung der formschlüssigen Verbindung zwischen der Ventilhülse und dem Ventilkörper mittels der Federzunge bei einer Einführung des Ventilkörpers in die Ventilhülse eine axiale Überpressung in der Art erfolgt, dass die Federzunge über eine Oberkante des Ventilkörpers schnappt.
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Hierunter ist zu verstehen, dass das System kraft- und toleranzmäßig so einstellbar ist, dass die Fixierung spielfrei ist: Dazu kann das System so ausgelegt sein, dass der Ventilkörper im elastischen Bereich etwas über seine theoretische Endlage hinaus gepresst/axial verschoben wird, bis die Federzungen der Ventilhülse über die Oberkante des eingepressten Ventilkörpers schnappen. Nach der axialen Entlastung sitzt der Ventilkörper dann fest zwischen dem Konturanschlag und den Federzungen der Ventilhülse.
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In einer möglichen Ausgestaltung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Erstellung der Federzunge einen Stanzvorgang oder einem Schälschnitt umfasst.
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In einer bevorzugten Ausführung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Erstellung der Federzunge eine plastische Verformung der Federzunge in Bezug auf die Ventilhülse nach innen umfasst.
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Hierunter wird verstanden, dass die Verformung des freigestanzten laschenförmigen Bereichs in einem nachgelagerten Schritt erfolgt. Bspw. auch mittels eines anderen Werkzeugs. Das heißt, zunächst erfolgt eine Stanzvorgang zur Erzeugung der laschenförmigen Bereich. Diese Bereiche werden in einem nächsten Schritt nach innen gebogen. Alternativ kann auch die Verformung zeitgleich zur Erstellung der laschenförmigen Bereiche erfolgten. Bspw. können die Federzungen durch einen Schälschnitt mit gleichzeitigem Biegen in deren Endposition erstellt werden.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin eine Vorrichtung zur Herstellung vorgesehen. Die Vorrichtung zur Herstellung eines Magnetventils. Hierunter wird bspw. ein Werkzeug zur Durchführung des Stanzvorgangs verstanden. Dies kann auch ein Stempel mit einer entsprechenden Matrizengeometrie sein.
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Ausführungsformen
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der Beschreibung einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeit der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Figuren.
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Von den Figuren zeigt:
- 1 eine schematische Schnittdarstellung eines Magnetventils nach dem Stand der Technik, und
- 2 schematische Darstellungen eines Teils eines Magnetventils nach dem Stand der Technik, und eine
- 3 schematische Darstellungen eines Teils eines Magnetventils gemäß einer möglichen Ausführung der Erfindung, und
- 4 eine Prozessdarstellung gemäß einer möglichen Ausführung der Erfindung.
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1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Magnetventils nach dem Stand der Technik. Hierzu sei auf die Ausführungen zum Stand der Technik verwiesen.
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2 zeigt schematische Darstellungen eines Teils eines Magnetventils nach dem Stand der Technik. Die Ventilhülse 27 ist dabei zweiteilig ausgeführt, wobei das Ventilunterteil 18 dargestellt ist. Hierbei ist in der linken Bildhälfte eine räumliche Darstellung des Ventilunterteils 18 mit den Fluidöffnungen 5 gezeigt. In der rechten Bildhälfte findet sich eine Schnittdarstellung des Ventilunterteils 18. Hierbei ist weiterhin der Ventilkörper 18 sowie das Hauptschließelement 17 dargestellt.
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3 zeigt schematische Darstellungen eines Teils eines Magnetventils gemäß einer möglichen Ausführung der Erfindung. Hierbei ist in der linken Abbildung eine räumliche Darstellung des Ventilunterteils 18 mit Fluidöffnungen 5 gezeigt. Im linken Bereich ist eine Federzunge 25 ausgebildet. Dabei ist auch zu erkennen, dass die Federzunge 25 einige Gradwinkel nach innen verformt ist. Weiterhin ist innerhalb der Federzunge 25 eine Fluidöffnung 5 ausgebildet. Die mittlere Abbildung zeigt ebenfalls eine räumliche Darstellung des Ventilunterteils 18. Hierbei ist jedoch das Ventilunterteil etwas gedreht abgebildet, um die Federzunge 25 von vorne zu zeigen. Hierdurch wird die gewählte beispielhafte Form der Aussparung verdeutlicht, durch welche die Federzunge 25 gebildet wird. Die rechte Abbildung zeigt eine Schnittdarstellung mit Federzungen 25. Hierbei ist auch der Ventilkörper 19 dargestellt, welcher bis zu einem Konturanschlag 26 in das Ventilunterteils 18 eingebracht ist. Zu erkennen ist dabei, wie eine Bewegung des Ventilkörpers 19 entgegen dessen Einbringungsrichtung mittels der Federzungen 25 verhindert wird. Die Federzungen 25 sind dabei über die Oberkante des Ventilkörpers geschnappt und bilden eine formschlüssige Verbindung. Weiterhin ist das Hauptschließelement 17 sowie die erste Fluidöffnung 3 dargestellt.
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In 4 ist eine Darstellung der Verfahrensschritte einer Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Hierbei erfolgt in einem ersten Schritt S1 die Erstellung der Grundform der Ventilhülse, bzw. des Ventilunterteils. In einem zweiten Schritt S2 erfolgt der Stanzprozess der zweiten Fluidöffnungen. Der Stanzvorgang wird als radialer Stanzvorgang ausgeführt. In einem nächsten Schritt S3 erfolgt der Stanzprozess der U-förmigen Aussparungen, welche die Laschen formen, die nach der anschließenden plastischen Verformung die Federzungen bilden. Dabei kann auch der Schritt S2 und S3 als ein Arbeitsschritt ausgeführt werden. Das heißt, es würden in nur einen Prozessschritt alle Fluidöffnungen und Laschen erstellt. Dies erfordert keinen zusätzlichen Schritt im Werkzeug, sondern nur einen anderen Stempel, bzw. eine andere Matrizengeometrie. Im nachfolgenden Schritt S4 erfolgt eine plastische Verformung der Laschen. Dabei werden die im Inneren der Aussparungen entstandenen Laschen um einige Winkelgrad nach innen gebogen und plastisch verformt. Dadurch entstehen an der Ventilhülse Federzungen die nach innen ragen. Anstelle des Stanzprozesses der U-förmigen Aussparungen um eine Federzunge zu erzeugen, können die Federzungen auch mittels eines Schälschnitts erzeugt werden. In vorteilhafter Weise werden die Federzungen durch einen Schälschnitt mit gleichzeitigem Biegen in ihre Endposition hergestellt.
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In einem nächsten Schritt S5 erfolgt das Einfügen des Ventilkörpers in die Ventilhülse, bzw. das Ventilunterteil. Dies erfolgt durch axiales Einpressen. Dabei weichen die Federzungen elastisch federnd nach außen aus bis die obere Planfläche des Ventilkörpers die untere Kante der Zunge passiert hat. Dann federn die Federzungen zurück und bilden so eine formschlüssige Verbindung die verhindert, dass sich der Ventilkörper axial aus der Ventilhülse bewegen kann. Das System ist kraft- und toleranzmäßig so einstellbar, dass die Fixierung spielfrei ist: Dazu kann das System so ausgelegt sein, dass der Ventilkörper im elastischen Bereich etwas über seine theoretische Endlage hinaus gepresst/axial verschoben wird, bis die Zungen der Hülse über seine Oberkante schnappen. Nach der axialen Entlastung sitzt der Ventilkörper dann fest zwischen dem Konturanschlag und den Federzungen der Ventilhülse. Anschließend erfolgt in Schritt S6 der Einbau der zusammengefügten Komponenten in das Magnetventil, bzw. die Montage des Magnetventils.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015218263 A1 [0002]