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Ausführungsbeispiele betreffen eine Lagereinheit, die ausgebildet ist, um ein erstes Bauteil drehbeweglich gegenüber einem zweiten Bauteil zu lagern sowie ein Distanzstück für diese Lagereinheit.
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Bei einer Vielzahl von Lageranordnungen werden in axialer Richtung beabstandet zwei Lager angeordnet. Dies kann aus unterschiedlichen Gründen nötig sein. Ein Anwendungsbeispiel sind beispielsweise vormontierte Lagereinheiten.
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Dabei kann es sich beispielsweise um eine in 3 gezeigte konventionelle Lagereinheit 1, beispielsweise ein LKW-Naben-Lager (Truck Hub Unit oder THU) handeln. Die Lagereinheit 1 weist einen gemeinsamen Außenring 2 auf, der an einer radial nach innen gerichteten Seite jeweils eine Lauffläche 10 und 11 für eine erste Wälzkörperreihe 3 und eine zweite Wälzkörperreihe 4 aufweist. Den Wälzkörperreihen 3 und 4 ist jeweils ein eigener Innenring 5 bzw. 6 zugeordnet. Der Außenring 2 ist dabei sehr lang bzw. weist eine große Ausdehnung in die axiale Richtung auf, um einen Zwischenraum in einem Bereich 7 zwischen den Laufflächen 10 und 11, die auch als Laufbahne bezeichnet werden können, und auch, um Aufnahmen für Dichtungen 8 und 9 der Lagereinheit 1 zu realisieren. Meist ist der Außenring 2 aus einem Wälzlagerstahl hergestellt.
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Außer an den direkten Lauffächen 10 und 11, die auch als Laufzonen bezeichnet werden können, also in Bereichen, in denen die Wälzkörper 3 und 4 an dem Außenring 2 abrollen, wird unter Umständen kein hochfester Werkstoff benötigt. Trotzdem muss bei der Herstellung der konventionellen Lagereinheit 1 ein nicht unbedeutender Materialabschnitt, nämlich in den mit den Bezugszeichen 7, 8 und 9 gekennzeichneten Bereichen, bearbeitet, gehärtet und transportiert werden. Dadurch können sich ein Aufwand bei der Herstellung des Produkts und damit auch ein Kostenanteil erhöhen. Dies ist unerwünscht und kann auch bei einer Vielzahl von anderen Lageranordnungen auftreten.
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Es besteht daher ein Bedarf daran, ein Konzept bereitzustellen, mit dem die Herstellung einer Lagereinheit vereinfacht werden kann. Diesem Bedarf tragen die Lagereinheit und das Distanzstück der unabhängigen Ansprüche Rechnung.
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Ausführungsbeispiele betreffen eine Lagereinheit, die ausgebildet ist, um ein erstes Bauteil gegenüber einem zweiten Bauteil zu lagern. Dazu umfasst die Lagereinheit ein erstes Lager, ein zweites Lager und ein Distanzstück, das in axialer Richtung zwischen einem ersten Außenring des ersten Lagers und einem zweiten Außenring des zweiten Lagers angeordnet ist. Das Distanzstück ist ausgebildet, um die beiden Außenringe als vormontierte Einheit miteinander zu verbinden.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen kann dadurch, dass die Lagereinheit zwei Außenringe umfasst, die über ein Distanzstück voneinander beabstandet und miteinander verbunden sind, erreicht werden, dass die beiden Außenringe zusammen eine geringere Ausdehnung aufweisen als sein vergleichbarer einteiliger Außenring. Dadurch kann eventuell Material, das benötigt wird, und auch ein Gewicht der Lagereinheit reduziert sein. Zudem kann eventuell ein Aufwand bei einer Bearbeitung und/oder bei einem Transport der Lagereinheit reduziert sein.
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Eine vormontierte Einheit, die zwei Außenringe umfasst, kann beispielsweise selbsthaltend sein, sodass die Außenringe als ein Bauteil montiert werden können. Unter Umständen können nicht nur die Außenringe als vormontierte Einheit vorliegen, sondern die gesamte Lagereinheit als vormontierte Einheit, die einteilig montierbar und/oder transportierbar ist, ausgebildet sein, beispielsweise mit Wälzkörpern, zwei Innenringen Dichtungen, Distanzstück und/oder weitere Bauteile.
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Ergänzend oder alternativ kann das Distanzstück ein anderes Material als der Außenring aufweisen. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann so ermöglicht werden, dass jedes Bauteil aus einem Material hergestellt wird, das die besten Eigenschaften für die Funktion des Bauteils aufweist.
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Ergänzend oder alternativ kann das Distanzstück zumindest teilweise oder vollständig aus einem Werkstoff hergestellt sein, der eine geringere Dichte als das Material des Außenrings aufweist. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann so ermöglicht werden, dass die Lagereinheit ein geringes Gewicht aufweist. Unter Umständen kann das Distanzstück zumindest teilweise aus einem Kunststoff hergestellt sein.
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Ergänzend oder alternativ kann das Distanzstück einen Grundkörper aufweisen und wenigstens einen Abstandshalter. Als Abstandshalter kann beispielsweise jedwedes Bauteil dienen, das ausgebildet ist, um Kräfte in axialer Richtung von dem ersten Außenring auf den zweiten Außenring zu übertragen. Der Grundkörper kann ausgebildet sein, um den wenigstens einen Abstandshalter in Umfangsrichtung und/oder in radialer Richtung zu positionieren. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann so ermöglicht werden, dass die Abstandshalter, die axiale Lasten aufnehmen, korrekt positioniert sind.
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Der Grundkörper kann eine Ringform aufweisen. Der Grundkörper kann beispielsweise einen anderen Werkstoff als die Außenringe und/oder der Abstandshalter aufweisen. Beispielsweise kann der Grundkörper den Werkstoff mit der geringeren Dichte, beispielsweise Kunststoff, aufweisen.
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Ergänzend oder alternativ kann der wenigstens eine Abstandshalter in Umfangsrichtung eine Ausdehnung aufweisen, die kleiner ist als 180°, 120°, 90°, 45°, 30°, 20°, 15° oder 10°. Dadurch, dass der Abstandhalter in Umfangsrichtung nur punktuell angeordnet ist, kann bei manchen Ausführungsbeispielen ein Gewicht des Distanzstücks reduziert sein und trotzdem eine ausreichende Stabilität erreicht werden. Beispielsweise kann es sich bei dem Abstandshalter um ein metallisches Bauteil in Form einer Hülse, eines Stifts, eines Wälzkörpers, beispielsweise Kugel, Rolle, Nadel, Zylinderrolle oder dergleichen handeln. Der Abstandshalter kann beispielsweise jedwede Querschnittsform aufweisen, beispielsweise rund und/oder rechteckig, quadratisch.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen kann der Grundkörper ausgebildet sein, um nur einen Teil der axialen Kräfte aufzunehmen. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann der Grundkörper ausgebildet sein, um keine Axialkräfte von dem ersten Außenring auf den zweiten Außenring zu übertragen. Eventuell kann der Abstandshalter in einem Bereich, in dem er in die axiale Richtung mit den beiden Außenringen in Kontakt steht, eine geringfügig größere Ausdehnung in axialer Richtung aufweisen als der Abstandshalter. Bei manchen Ausführungsbeispielen steht nur der Abstandshalter in einem direkten Materialkontakt mit den Außenringen. Eventuell kann bei manchen Ausführungsbeispielen dadurch eine Verformung oder Beschädigung des Grundkörpers vermieden oder zumindest reduziert werden.
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Unter Umständen kann das Distanzstück wenigstens zwei Abstandshalter aufweisen, die in Umfangsrichtung voneinander beabstandet sind. Dadurch, dass eine Mehrzahl von Abstandshaltern vorgesehen ist, kann bei manchen Ausführungsbeispielen erreicht werden, dass ein Abstand zwischen den Außenringen, über den Umfang betrachtet, möglichst gleichmäßig ist. Ein Abstand zwischen zwei direkt benachbarten Abstandshalten in Umfangrichtung kann beispielsweise größer sein als eine Ausdehnung des Abstandshalters in Umfangsrichtung.
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Ergänzend oder alternativ kann das Distanzstück genau drei Abstandshalter aufweisen. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann so ein geometrisch bestimmter Abstand eingehalten werden. Die Mehrzahl der Abstandshalter kann beispielsweise in radialer Richtung auf der gleichen Höhe bzw. demselben Durchmesser angeordnet sein.
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Ergänzend oder alternativ kann der Grundkörper wenigstens eine exzentrisch zu einer Mittelachse angeordnete Öffnung aufweisen, die ausgebildet ist, um den wenigstens einen Abstandshalter in Umfangsrichtung und/oder in radialer Richtung zu positionieren. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann durch die beschriebene Ausbildung des Distanzstücks ermöglicht werden, dass der Grundkörper, der beispielsweise nur eine Positionierungsfunktion für den wenigstens einen Abstandshalter aufweist, ein geringes Gewicht aufweist und der Abstandshalter, der dazu dient um axiale Kräfte aufzunehmen und die Außenringen in axialer Richtung voneinander zu beabstanden, ein stabiles Material aufweist.
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Ergänzend oder alternativ kann dazu die Öffnung eine Größe und/oder einen Form aufweisen, die einer Größe und/oder einer Form des Abstandshalters entspricht. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann so ermöglicht werden, dass der der Abstandshalter in der Öffnung aufgenommen werden kann. Bei der Öffnung kann es sich beispielsweise um eine Durchgangsbohrung handeln. Die Öffnung kann beispielsweise einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Die Öffnung kann beispielsweise parallel zu einer Rotationsachse der Lagereinheit und exzentrisch zu dieser angeordnet sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann die wenigstens eine Öffnung auch einen Winkel mit der axialen Richtung einschließen.
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Der Grundkörper kann beispielsweise eine ringförmige Grundform aufweisen, die eine Hauptbohrung einschließt. In der Hauptbohrung können beispielsweise die Innenringe angeordnet sein. Ein Außendurchmesser des Grundkörpers kann beispielsweise mindestens genauso groß wie oder größer als ein Außendurchmesser der Lagerringe sein. Ein Innendurchmesser des Grundkörpers kann beispielsweise größer als ein Außendurchmesser der Innenringe der Lagereinheit und/oder kleiner als ein Innendurchmesser der Außenringe sein. Eventuell kann der Innendurchmesser des Grundkörpers auch größer als ein Innendurchmesser der Außenringe sein.
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Ergänzend oder alternativ kann das Distanzstück bzw. der Grundkörper zumindest abschnittsweise nach radial innen ragen. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann das Distanzstück so Fetttaschen ausbilden, um zu verhindern, dass Fett aus den Lagern in einen in axialer Richtung zwischen den Lagern angeordneten Zwischenraum gelangt. Beispielsweise kann eine radiale Ausdehnung des Rings bzw. dessen Querschnitt mindestens einer maximalen radialen Ausdehnung entsprechen, die sich zwischen einer Innenlauffläche und einem äußeren Durchmesser des Außenrings ergibt. Unter Umständen können der Grundkörper bzw. dessen nach radial innen reichende Bereiche, die die Fetttaschen bilden, so ausgebildet sein, dass diese Bereiche nahe an die Innenringe ragen, in einem Betrieb diese jedoch nicht berühren, sondern einen minimalen Spalt bilden. Der Spalt kann beispielsweise maximal 0.1 mm, 0.2 mm oder 0.5 mm betragen.
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Ergänzend oder alternativ können der erste Außenring und der zweite Außenring in axialer Richtung durch wenigstens drei aus einem metallischen Werkstoff hergestellte Abstandshalter voneinander beabstandet sein, wobei die Abstandshalter in Umfangsrichtung voneinander beabstandet sind und jeweils in einer Öffnung des Grundkörpers aufgenommen sind. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann so ein mittlerer Bereich eines langen gemeinsamen Außenrings ersetzt werden.
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Ergänzend oder alternativ kann die Lagereinheit auch wenigstens eine Dichtungsaufnahme umfassen, die ausgebildet ist, um eine Dichtung in axialer Richtung außerhalb einer Lauffläche anzuordnen. Die Dichtungsaufnahme kann beispielsweise aus einem Kunststoff hergestellt sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann dadurch ermöglicht werden, dass Stahlteile durch Kunststoff ersetzt werden. Unter Umständen lässt sich so eine Gewichtsreduzierung ermöglichen. Beispielsweise kann die Dichtungsaufnahme an einer in axialer Richtung außen liegenden Seite eines ersten Lageraußenrings und/oder eines zweiten Lageraußenrings angeordnet sein. Ergänzend oder alternativ kann statt der Dichtungsaufnahme oder ergänzend wenigstens eine Kunststoffkappe angeordnet sein, die zwar keine Dichtung trägt, jedoch das Lager in axialer Richtung zumindest abschnittsweise abschließt. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann dadurch ermöglicht werden, dass ein in axialer Richtung außen liegender Abschnitt des Außenrings aus einem Kunststoff hergestellt ist. Eventuell können die Kunststoffkappe und/oder die Dichtungsaufnahme in axialer Richtung eine Ausdehnung aufweisen, die einer Länge entspricht, um die ein Innenring in einem montierten Zustand den Außenring nach axial außen überlappt bzw. länge ist als dieser. Ausführungsbeispiele betreffen auch ein Distanzstück, das ausgebildet ist, um zwei Außenringe einer Lagereinheit in axialer Richtung voneinander zu beabstanden und miteinander zu verbinden. Dazu umfasst das Distanzstück einen Grundkörper aus einem Kunststoff, wobei der Grundkörper wenigstens zwei in Umfangsrichtung voneinander beabstandete, exzentrisch zu einer Rotationsachse angeordnete Öffnungen aufweist. Die Öffnungen sind ausgebildet, um einen Abstandshalter aufzunehmen, der aus einem metallischen Werkstoff hergestellt ist. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann so ermöglicht werden, dass zwei Außenringe zu einem Außenring verbunden werden können. Im Vergleich zu konventionellen Lagerausführungen, bei denen zwar geteilte Außenringe eingesetzt werden, diese jedoch in axialer Richtung aneinanderstoßen, kann eventuell ein Gewicht reduziert, ein Transport und/oder eine Herstellung vereinfacht sein.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den beigefügten Figuren offenbarten Ausführungsbeispiele sowie deren einzelne Merkmale können sowohl einzeln wie auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung eines Ausführungsbeispiels in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein und implementiert werden.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Schnittansicht einer Lageranordnung mit einem Distanzstück gemäß einem Ausführungsbeispiel;
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines vergrößerten Ausschnitts der 1;
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer Schnittansicht einer konventionellen Lageranordnung.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung der beigefügten Darstellungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten. Ferner werden zusammenfassende Bezugszeichen für Komponenten und Objekte verwendet, die mehrfach in einem Ausführungsbeispiel oder in einer Darstellung auftreten, jedoch hinsichtlich eines oder mehrerer Merkmale gemeinsam beschrieben werden. Komponenten oder Objekte, die mit gleichen oder zusammenfassenden Bezugszeichen beschrieben werden, können hinsichtlich einzelner, mehrerer oder aller Merkmale, beispielsweise ihrer Dimensionierungen, gleich, jedoch gegebenenfalls auch unterschiedlich ausgeführt sein, sofern sich aus der Beschreibung nicht etwas anderes explizit oder implizit ergibt.
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Die 1 und 2 zeigen eine schematische Schnittdarstellung einer Lagereinheit 10. Die Lagereinheit 10 umfasst ein erstes Lager 11 sowie ein zweites Lager 12 und ein Distanzstück 13. Das Distanzstück 13 ist in axialer Richtung M zwischen einem ersten Außenring 14 des ersten Lagers 11 und einem zweiten Außenring 15 des zweiten Lagers 12 angeordnet. Das Distanzstück 13 ist ausgebildet, um die beiden Außenringe 14 und 15 als vormontierte Einheit miteinander zu verbinden. Natürlich ist das Distanzstück 13 auch ausgebildet, um die beiden Außenringe 14 und 15 in axialer Richtung in einem definierten axialen Abstand zueinander zu halten. Dieser Abstand kann bei manchen Ausführungsbeispielen sehr genau zwischen 5 µ und 20 µ eingestellt werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 1 und 2 handelt es sich bei den Lagern 11 und 12 jeweils um Kegelrollenlager, die in einer O-Anordnung zueinander eingebaut sind, also so, dass ihre Wälzkörper 16 und 17 mit ihren kleineren Durchmessern einander zugewandt sind. Jeder der Außenringe 14 und 15 weist jeweils an einer nach radial innen gerichteten Seite eine Lauffläche 18 für die Wälzkörper 16 und 17 auf. Eine Innenlauffläche der Lager 14 und 15 befindet sich jeweils an einem Innenring 20 des zweiten Lagers 12 und einem Innenring 21 des ersten Lagers 11. Die beiden Innenringe 21 und 20 stoßen in axialer Richtung an ihren nach innen gerichteten Stirnflächen 22 und 23 aneinander. Radial innen sind die beiden Innenringe 20 und 21 im Bereich ihrer Stirnflächen 22 und 23 über einen Verbindungsring 24 miteinander verbunden. Die Innenringe 20 und 21 weisen an ihren radial nach innen gerichteten Seiten Ausnehmungen 25 auf, die zur Aufnahme des Verbindungsrings 24 dienen.
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Die Wälzkörper 17 und 16 sind jeweils in einem Wälzlagerkäfig 26 gehalten. Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen können die Lager eine andere Form und/oder Anordnung aufweisen. Beispielsweise können die Wälzkörper entfallen. Es kann sich um eine X-Anordnung oder Lager mit anderen Wälzkörpern, beispielsweise Kugelrollenlager, Zylinderrollenlager, Nadelrollenlager oder dergleichen handeln.
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Das Distanzstück 13 umfasst einen Grundkörper 26 sowie wenigstens einen Abstandshalter 27. Bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren umfasst das Distanzstück 13 drei Abstandshalter, die in Umfangsrichtung voneinander beabstandet angeordnet sind. Direkt benachbarte Abstandshalter weisen jeweils einen Abstand von 120° zueinander auf. In der 1 ist nur einer der Abstandshalter 27 erkennbar. Der Abstandshalter 27 und auch die nicht dargestellten Abstandshalter dienen dazu, die beiden Außenringe 14 und 15 in axialer Richtung M voneinander zu beabstanden. Der Abstandshalter 27 weist ein härteres und stabileres Material auf als der Grundkörper 26, beispielsweise das gleiche Material wie die Außenringe 14 und 15 oder ein anderes metallisches Material, beispielsweise Stahl.
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Der Grundkörper 26 weist ein leichteres Material, beispielsweise einen Kunststoff oder eine Keramik, auf. Der Grundkörper 26 ist als ringförmiges Bauteil ausgebildet, der wenigstens eine Öffnung 28 aufweist, in der der Abstandshalter 27 angeordnet werden kann. Der Grundkörper 26 weist noch zwei weitere, nicht dargestellte Öffnungen für die beiden nicht dargestellten Abstandshalter auf.
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Über die Öffnung 28 ist der Abstandshalter 27 sowohl nach radial innen und radial außen als auch in Umfangsrichtung positioniert. Der Abstandshalter 27 kann beispielsweise als Nadelrolle oder Zylinderrolle ausgebildet sein, dient aber nicht als drehender Wälzkörper. Mit anderen Worten führt der Abstandshalter 27 keine Rotationsbewegung um seine eigene Mittelachse m aus. Die Öffnung 28 weist eine Form und Größe auf, die so ausgebildet ist, dass der Abstandshalter 27 darin aufgenommen ist. Die Öffnung 28 weist genauso wie der Abstandshalter 27 einen kreisförmigen Querschnitt auf. In der Größe verhalten sich der Abstandshalter 27 und die Öffnung 28 so, dass der Abstandshalter 27 leicht in die Öffnung 28 hineingeschoben werden kann, jedoch nicht von selbst herausfallen kann. Bei anderen Ausführungsbeispielen können die Öffnungen und der Abstandshalter auch andere Passungen oder keine Passung zueinander aufweisen. Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen können die Abstandshalter auch eine andere Form, beispielsweise einen eckigen Querschnitt, aufweisen und/oder in anderer Anzahl vorgesehen sein.
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Die Öffnung 28 ist parallel zu der Mittelachse M und radial außerhalb dieser angeordnet. Die Öffnung 28 befindet sich im eingebauten Zustand auf einer radialen Höhe, in der sich auch die nach innen gewandten Stirnseiten 29 und 30 der Außenringe 15 und 14 befinden. Ein Durchmesser der Öffnung 28 beträgt dabei wenigstens 10%, 20%, 25% 30%, 40%, 50%, 60%, 70% einer maximalen radialen Ausdehnung r der Außenringe 14 oder 15. Der Durchmesser der Öffnung 28 oder des Abstandshalters 27 kann dabei jedoch kleiner sein als 80%, 70%, 60%, 50% der maximalen radialen Ausdehnung r der Außenringe 14 und 15.
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In einem Bereich radial außerhalb der Bohrung 28 weist das Distanzstück auf beiden Seiten eine Verbindungsstruktur 31 und 32 auf. Diese ist besser in der vergrößerten Darstellung der 2 erkennbar. Die Verbindungsstrukturen 31 und 32 erstrecken sich dabei weiter in eine axiale Richtung als ein Bereich des Grundkörpers 26, in dem die Bohrung oder Öffnung 28 angeordnet sind. Am Ende des axialen Bereichs ist eine Nase 33 ausgeformt, die in die radiale Richtung zeigt. Beide Seiten sind symmetrisch ausgebildet, deshalb wird stellvertretend nur die Seite des Außenrings 15 beschrieben.
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Der Außenring 15 weist von seiner Stirnseite 30 aus betrachtet an seiner radial nach außen gerichteten Fläche einen kleineren Durchmesser auf als in einem Bereich, der an einen Absatz 34 anschließt. Auf einer der Stirnseite 30 zugewandten Seite von dem Absatz 34 aus betrachtet, ist eine Nut 35 angeordnet. Die Nut 35 ist in Umfangsrichtung umlaufend angeordnet. Die Nase 33 greift in diese Nut 35 ein. Die Nut 35 und die Nase 33 sind dabei so ausgebildet, dass sie formschlüssig aneinander anliegen. Sowohl der Außenring 15 weist damit eine Aufnahmestruktur 36 auf, die ausgebildet ist, um zusammen mit der Verbindungsstruktur 31 des Distanzstücks 13 den Außenring 15 mit dem Distanzstück 13 zu verbinden. Auch der Außenring 14 weist eine solche nicht näher bezeichnete Aufnahmestruktur auf. Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kann die Verbindungsstruktur auch eine andere Form oder Funktion aufweisen, beispielsweise können die Nut und die Nase kraftschlüssig miteinander in Kontakt stehen.
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Radial innerhalb der Öffnung 28 weist das Distanzstück 13 nach radial innen ragende Abschnitte 37 und 38 auf. Die Abschnitte 37 und 38 sind in axialer Richtung voneinander beabstandet. Die Abschnitte 37 und 38 haben in axialer Richtung eine relativ dünne Ausdehnung, fast nur steg- oder blattförmig. Nach radial innen ragen die Abschnitte 37 und 38 fast bis an die Innenringe 20 und 21 heran, sind jedoch durch einen Spalt um wenigstens 0.01 mm, 0.05 mm, 0.1 mm, 0.5 mm oder 1 mm beabstandet. Die Abschnitte 37 und 38 dienen dazu, um Fett aus den Lagern 11 und 12 tatsächlich in diesen zu halten und um zu verhindern, oder zumindest eine Gefahr zu reduzieren, dass das Fett in einen Zwischenbereich 39, der sich in axialer Richtung zwischen den Lagern 11 und 12 befindet, fließt. Das Distanzstück 13 kann beispielsweise auch als Distanzring bezeichnet werden.
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Das Lager 12 ist nach axial außen über eine Dichtung 40 verschlossen. Die Dichtung 40 wird in einer Dichtungsaufnahme 41 gehalten. Die Dichtungsaufnahme 41 weist ebenfalls eine Verbindungsstruktur 42 auf, die in eine entsprechende Nut 43 des Außenrings 15 greift. Die Dichtungsaufnahme 41 kann beispielsweise aus einem Kunststoff hergestellt sein. Bei einigen weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispielen können die Dichtungen entfallen, eine andere Form aufweisen und/oder die Dichtungsaufnahme kann entfallen.
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Analog ist an dem anderen Lager 11 eine Deckscheibe 44 aus einem Kunststoff vorgesehen. Diese schließt das Lager 11 ab. Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kann statt der Deckscheibe 44 eine ähnliche Anordnung aus der Dichtungsaufnahme 41 und der Dichtung 40 vorgesehen sein.
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Bei der Lagereinheit 10 handelt es sich bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren um Neben-Einheit (Truck Hub Unit, THU) mit einem Außenring in einer Komponentenbauweise. Die Lageranordnung weist einen Durchmesser auf, der in einem Bereich zwischen 70 mm und 90 mm liegt. Unter Umständen kann das Lager auch einen Durchmesser aufweisen, der größer als 50 mm und kleiner als 150 oder 250 mm ist. Der Außenring kann aus verschiedenen Komponenten aufgebaut sein. Die Stahlteile im Wälzkörperbereich, also die die Laufflächen bilden, können durch Kunststoffteile, nämlich das Distanzstück miteinander verbunden bzw. auf Abstand gehalten werden. Dabei wird ein innerer Plastikring, also der Grundkörper, so ausgeführt, dass er Standardteile, wie zum Beispiel Kugeln, Rollen, Nadeln, axial zwischen den beiden Außenringschultern in Position halten kann und somit als Spacer einen genauen Abstand erzeugen kann.
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Über seitliche Abschlusskappen, beispielsweise die Deckscheibe 44 oder die Dichtungsaufnahme 41, können in die Außenringe eingeklipst werden und als Spaltdichtung dienen und/oder zusätzliche Dichtungen aufnehmen. Mit den Lageranordnungen bzw. dem Außenring kann bei manchen Ausführungsbeispielen ein Herstellungsaufwand reduziert sein. Dadurch können sich Kostenvorteile ergeben. Des Weiteren kann eventuell eine erhebliche Gewichtseinsparung gegenüber konventionellen Lagern erreicht werden.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den beigefügten Figuren offenbarten Ausführungsbeispiele sowie deren einzelne Merkmale können sowohl einzeln wie auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung eines Ausführungsbeispiels in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein und implementiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lagereinheit
- 2
- Außenring
- 3
- Wälzkörperreihe
- 4
- Wälzkörperreihe
- 5
- Innenring
- 6
- Innenring
- 7
- Bereich
- 8
- Dichtung
- 9
- Dichtung
- 10
- Lagereinheit
- 11
- Lager
- 12
- Lager
- 13
- Distanzstück
- 14
- Außenring
- 15
- Außenring
- 16
- Wälzkörper
- 17
- Wälzkörper
- 18
- Lauffläche
- 19
- Innenlauffläche
- 20
- Innenring
- 21
- Innenring
- 22
- Stirnfläche
- 23
- Stirnfläche
- 24
- Verbindungsring
- 25
- Ausnehmung
- 26
- Grundkörper
- 27
- Abstandshalter
- 28
- Öffnung
- 29
- Stirnseite
- 30
- Stirnseite
- 31
- Verbindungsstruktur
- 32
- Verbindungsstruktur
- 33
- Nase
- 34
- Absatz
- 35
- Nut
- 36
- Aufnahmestruktur
- 37
- Abschnitt
- 38
- Abschnitt
- 39
- Zwischenraum
- 40
- Dichtung
- 41
- Dichtungsaufnahme
- 42
- Verbindungsstruktur
- 43
- Nut
- 44
- Deckscheibe
- M
- axiale Richtung
- r
- radiale Ausdehnung