DE102016106539A1

DE102016106539A1 - Innenverkleidungsteil eines Kraftfahrzeuges

Info

Publication number: DE102016106539A1
Application number: DE102016106539.0A
Authority: DE
Inventors: Carter Scott Cannon
Original assignee: Int Automotive Components Group GmbH; International Automotive Components Group GmbH
Current assignee: Int Automotive Components Group GmbH; International Automotive Components Group GmbH
Priority date: 2016-04-11
Filing date: 2016-04-11
Publication date: 2017-10-12
Also published as: US20170291536A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Innenverkleidungsteil eines Kraftfahrzeuges, das eine Trägerschicht (10), eine Deckschicht (14) auf einer Frontseite der Trägerschicht und eine Beleuchtungseinheit (16–26) auf einer gegenüberliegenden Rückseite der Trägerschicht aufweist. Die Trägerschicht hat eine Perforation (12), die eine beleuchtete Struktur bildet, wenn die Beleuchtungseinheit Licht durch die Perforation hindurch abgibt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Innenverkleidungsteil eines Kraftfahrzeuges und spezieller ein Innenverkleidungsteil mit einer Funktion zur selektiven Beleuchtung eines Teils seiner Frontfläche oder seiner gesamten Frontfläche.
Ein beleuchtetes Innenverkleidungsteil ist beispielsweise aus der EP 2 269 797 A1 bekannt. Dieses Dokument beschreibt ein Innenverkleidungsteil eines Kraftfahrzeugs mit einer Kunststoffträgerschicht und einer äußeren Schicht aus transluzentem Kunststoff, wobei die äußere Schicht mit einem Anguss an ihrem Rand versehen ist und dieser Anguss zum Einkoppeln von Licht dient. Über der transluzenten Schicht kann eine dekorative Deckschicht vorgesehen sein, die transluzent ist.
Die Qualität von Innenverkleidungsteilen beeinflusst wesentlich den Wert von Kraftfahrzeugen, wobei beleuchtete Innenverkleidungsteile zunehmend Verbreitung finden, weil diese nicht nur ästhetische Zwecke erfüllen, sondern auch technisch funktionale Aufgabe übernehmen. Sie können als Umgebungsbeleuchtung, Orientierungsbeleuchtung oder auch Funktionsbeleuchtung, z. B. zum Lesen, eingesetzt werden. Beleuchtete Innenverkleidungsteile können eine gesamte Funktionseinheit verkleiden, beispielsweise zur Verkleidung der Instrumententafel, Türen, Seitenwände, Säulen, Mittelkonsole oder als Dachhimmel, oder sie können in Form eines oder mehrerer Einsätze in solchen Verkleidungsteilen bereitgestellt werden.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein beleuchtetes Innenverkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug anzugeben, das einfach herzustellen und zu warten ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Innenverkleidungsteil mit den Merkmalen vom Anspruch 1 gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Es wird ein Innenverkleidungsteil eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, das eine Trägerschicht, eine Deckschicht auf einer Frontseite der Trägerschicht und eine Beleuchtungseinheit auf einer gegenüberliegenden Rückseite der Trägerschicht umfasst. Die Trägerschicht weist eine Perforation auf, die eine beleuchtete Struktur bildet, wenn die Beleuchtungseinheit Licht durch die Perforation hindurch abgibt. Das Innenverkleidungsteil kann insbesondere Teil eines Dachhimmels oder eines Dachelementes eines Panorama- oder Sonnenfensters eines Kraftfahrzeugs sein. Die Trägerschicht ist vorzugsweise opak und lässt nur im Bereich der Perforation Licht hindurchtreten. Die Perforation kann punkt- und/oder linienförmige Öffnungen umfassen, die z. B. in Form eines regelmäßigen Musters, einer Abbildung oder eines Schriftzuges angeordnet sind.
Durch die Erfindung lässt sich eine Vielzahl von Mustern, Strukturen, Bildern, Schriftzügen und anderen Gestaltungen in der Trägerschicht des Innenverkleidungsteils ausbilden, die nur dann, wenn Licht durch die Perforation hindurchtritt, auf der Sichtseite (A-Seite) des Innenverkleidungsteils sichtbar sind. Da die Perforation durch die Deckschicht abgedeckt ist, sind die Öffnungen im unbeleuchteten Zustand nicht wahrnehmbar, sondern das Innenverkleidungsteil hat eine gleichmäßig geschlossene Oberfläche. Dies wird im Fachjargon auch als „hidden-until-lit” bezeichnet.
Die Perforation kann in der Trägerschicht auf einfache Weise, beispielsweise durch Wasserstrahlschneiden, Laserschneiden oder Stanzen hergestellt werden. Das Wasserstrahlschneiden oder Laserschneiden erlauben es, die durch die Perforation gebildeten Muster, Strukturen, Abbildungen, Schriftzüge und dergleichen unkompliziert zu variieren und an Kundenwünsche anzupassen, indem die Schneidwerkzeuge z. B. über ein CAD-Steuerungssystem einschließlich angesteuert werden.
Die Beleuchtungseinheit kann in die Rückseite der Trägerschicht zumindest teilweise eingebettet sein, um einen insgesamt flachen Aufbau des Innenverkleidungsteils zu erzielen. Eine Vielzahl unterschiedlicher Beleuchtungseinheiten können als Lichtquelle und Lichtleiter zum Einsatz kommen, einschließlich wenigstens eine LED-Lichtquelle, einschließlich OLEDs, ein Lichtleiter, eine Elektrolumineszenz-Folie und ein lichtleitendes Textil, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Beleuchtungseinheit kann in einigen Ausgestaltungen auch Licht unterschiedlicher Farbe abgeben. Durch Änderungen in der Helligkeit oder Farbe und/oder sequentielle Ansteuerung mehrerer Lichtquellen kann der Eindruck von Dynamik, Bewegung und/oder Animation erzeugt werden.
Die Beleuchtungseinheit kann dazu eingerichtet sein, und so angesteuert werden, dass verschiedene Bereiche der Perforation in zeitlicher Abfolge beleuchtet werden. Zu diesem Zweck kann der Beleuchtungseinheit eine Steuereinheit zugeordnet sein, die verschiedene Teile der Beleuchtungseinheit selektiv ansteuert, um verschiedene Bereiche der Perforation selektiv zu beleuchten. Zum Beispiel können mehrere LEDs oder mehrere Abschnitte einer EL-Folie oder eines lichtleitenden Textils unabhängig voneinander angesteuert werden. Dadurch können besonders ansprechende Beleuchtungseffekte sowie eine Beleuchtung dort, wo sie benötigt wird, erzielt werden.
Die Deckschicht ist wenigstens teilweise lichtdurchlässig oder transluzent und kann in verschiedenen Ausgestaltungen eine oder mehrere Lagen umfassen, einschließlich: ein Textil, ein Vlies, ein Gewebe, ein Gewirke, eine Folie, ein Kunstleder, ein perforiertes Leder, eine Schaumschicht, eine Abstandshalterschicht und eine Lackschicht.
Auf die Trägerschicht kann zumindest im Bereich der Perforation zusätzlich eine transluzente Stabilisierungsschicht aufgebracht sein, beispielsweise ein Kunststofffilm, ein Vlies, ein Gewebe oder ein Gewirke. Die Stabilisierungsschicht kann auf die Vorderseite oder auf die Rückseite der Trägerschicht aufgebracht werden.
Auf der Rückseite der Beleuchtungseinheit kann zusätzlich eine Abdeckschicht aufgebracht sein, die das Austreten von Licht an der Rückseite des Innenverkleidungsteils verhindert und optional optisch wirksame Elemente aufweist, beispielsweise eine Reflektorschicht.
Zusätzlich zu der Perforation zur Bildung der dekorativen beleuchteten Struktur kann auch die Deckschicht eine Abbildung, ein Muster oder einen Schriftzug aufweisen. Wenn die Deckschicht mehrlagig ausgebildet ist, kann die Abbildung, das Muster oder der Schriftzug in verschiedenen Lagen der Deckschicht ausgebildet sein, um eine räumliche Wirkung zu erzielen, wie beispielsweise einen Moiré-Effekt.
Im Kontext dieser Anmeldung bedeutet lichtundurchlässig oder opak eine Lichtdurchlässigkeit von 0% oder nahezu 0%; lichtdurchlässig oder transparent bedeutet eine Lichtdurchlässigkeit von 100% oder nahezu 100%; und teilweise lichtdurchlässig oder transluzent bedeutet eine Lichtdurchlässigkeit im Bereich von etwa 10% bis etwa 80%. Zur Bestimmung der Lichtdurchlässigkeit können verschiedene Verfahren eingesetzt werden. Zum Beispiel kann ein Opazimeter verwendet werden, das unter Verwendung einer Quelle für sichtbares Licht die Menge des sichtbaren Lichtes misst, die von einer Probe absorbiert oder reflektiert wird. Die Menge des absorbierten Lichtes wird auf einer Skala von 0–100 Messinheiten bestimmt, um die Lichtdurchlässigkeit abzuleiten. Das Licht kann ein Wellenlängenspektrum im Bereich von 400 nm bis 700 nm haben. Alternativ kann die Lichtübertragung des Materials mit Infrarot-Spektroskopie gemessen werden, wobei Infrarot-Strahlung durch eine Probe hindurch geschickt wird. Das resultierende Spektrum entspricht dem Verhältnis von Absorption und Transmission, woraus wiederum die Lichtdurchlässigkeit abgeleitet werden kann.
Die Erfindung ist im Folgenden anhand von Beispielen mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert, wobei:
1 zeigt eine Explosionsdarstellung eines Innenverkleidungsteils zur Erläuterung verschiedener Ausgestaltungen der Erfindung;
2 zeigt eine Schnittdarstellung durch ein Innenverkleidungsteil zur Erläuterung verschiedener Ausgestaltungen der Erfindung;
3A und 3B zeigen Draufsichten auf zwei beispielhafte Innenverkleidungsteile;
4A bis 4G zeigen Schritt für Schritt verschiedene Stufen eines Verfahrens zur Herstellung eines Innenverkleidungsteils gemäß einem Beispiel;
5 zeigt eine auseinandergezogene Darstellung eines Innenverkleidungsteils gemäß einem Beispiel;
6A bis 6C sind Darstellungen zur Erläuterung der Anpassung der Beleuchtungseinheit an die Trägerschicht;
7 bis 10 zeigen Schnittdarstellungen durch Innenverkleidungsteile gemäß weiteren Beispielen;
11–13 zeigen Beispiele verschiedener Perforationen.
1 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Innenverkleidungsteils zur Erläuterung verschiedener Ausgestaltungen der Erfindung. Das in 1 gezeigte Innenverkleidungsteil umfasst eine Trägerschicht 10, in der verschiedene Arten von Perforationen 12 ausgebildet sein können, wobei 1 beispielhaft Perforationen in Form von kreisrunden Löchern, einer Linie, gebogenen Formen und einer Dreiecksform zeigt. Die in 1 gezeigten Perforationen 12 dienen lediglich als Beispiel für eine Vielzahl möglicher regelmäßiger und unregelmäßiger Muster und Strukturen, Abbildungen, Schriftzüge und dergleichen. Die Perforationen 12 können auf verschiedene Weise hergestellt werden: Wenn die Trägerschicht 10 ein Spritzgussteil ist, können die Perforation z. B. durch Schneiden direkt im Spritzgussvorgang ausgebildet werden. Ferner können die Perforationen unabhängig von der Art der Trägerschicht 10 durch Stanzen, Wasserstrahlschneiden, Laserschneiden oder auch von Hand hergestellt werden. Die Trägerschicht 10 kann als Spritzgussteil aus Kunststoff oder als gepresste Faser verstärkte Platte hergestellt sein, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Auf die Frontseite der Trägerschicht 10, im Fachjargon als B-Seite bezeichnet, wird eine Deckschicht 14 aufgebracht, welche die Sichtfläche des Innenverkleidungsteils bilden kann, im Fachjargon als A-Seite bezeichnet. Die Deckschicht kann ein oder mehrlagig ausgebildet sein und ist teilweise lichtdurchlässig oder transluzent. Die Deckschicht 14 kann mindestens eine der folgenden Lagen umfassen: ein Textil, eine Kunststofffolie, zum Beispiel aus PVC, ein Kunstleder, ein perforiertes Leder, eine Abstandsschicht, eine Schaumschicht, eine Lackschicht. Die Deckschicht 14 und die Trägerschicht 16 können miteinander verklebt werden.
Auf der Rückseite der Trägerschicht 10, im Fachjargon als C-Seite bezeichnet, sind eine oder mehrere gleiche oder unterschiedliche Beleuchtungseinheiten angeordnet. Das Beispiel der 1 zeigt vier verschiedene Beleuchtungseinheiten, nämlich ein LED-Band 16, einen Lichtleiter 18 mit einem daran angeschlossenen LED-Modul 20, ein lichtleitendes Textil 22 oder und ein gehäustes LED-Modul 24. In vielen Ausgestaltungen wird nur eine Art von Lichtquelle, gegebenenfalls kombiniert mit einem Lichtleiter vorgesehen sein, wobei aber auch unterschiedliche Beleuchtungseinheiten kombiniert werden können. Abhängig von der Form und Größe der Perforation und der gewünschten Beleuchtung, können verschiedene Arten von Beleuchtungseinheiten und Lichtleitern kombiniert werden, wobei als Lichtquelle insbesondere LEDs, OLEDs, Laserdioden und Elektrolumineszenz(EL)-Lichtquellen infrage kommen. Beispielsweise können durch Spritzgießen geformte oder extrudierte Lichtwellenleiter, starre und flexible Lichtwellenleiter, lichtleitende Folien und Platten mit den Lichtquellen kombiniert werden. Es können auch lichtleitende Textilien zum Einsatz kommen, beispielsweise gewebte oder gestrickte Textilien aus Kunststoff-Lichtwellenleitern (Polymere optische Fasern; POF) aus PMMA. LEDs können als einzelne LEDs oder in Form von LED-Modulen, einem LED-Band, einer LED-Matrix, einem LED-Array oder einer LED-Lightbox eingesetzt werden. Die Beleuchtungseinheit kann einfarbiges oder mehrfarbiges Licht abgeben, beispielsweise können LEDs verschiedener Farbe oder RGB-LEDs eingesetzt werden.
Die Beleuchtungseinheit kann zumindest teilweise in die Rückseite der Trägerschicht 10 integriert sein, indem beispielsweise einzelne LEDs des LED-Bandes 16 oder das LED-Modul 24 in die Perforation 12 eingesetzt wird. Die Beleuchtungseinheit kann ferner mit einer Steuereinrichtung verbunden sein, um die gesamte Beleuchtungseinheit oder einzelne Beleuchtungskomponenten, zum Beispiel einzelne LEDs, selektiv ein- und auszuschalten. Dabei kann entweder die gesamte Beleuchtungseinheit ein- und ausgeschaltet und auch gedimmt werden, oder einzelne Beleuchtungskomponenten, zum Beispiel einzelne LEDs, können in einer Sequenz aktiviert werden, um ein bewegtes Lichtmuster zu generieren.
2 zeigt eine Schnittdarstellung durch ein Innenverkleidungsteil zur Erläuterung verschiedener Ausgestaltungen der Erfindung. In 2 ist das Innenverkleidungsteil mit der Trägerschicht 10 und der Deckschicht 14 dargestellt. Die Trägerschicht 10 weist eine Perforation 12 auf, die verschieden geformte Öffnungen in der Trägerschicht 10 bildet. In dieser Darstellung ist auch zu erkennen, dass die Deckschicht 14 aus mehreren Lagen bestehen kann, einschließlich einer Schaumstoffschicht oder Abstandsschicht und einer Dekorschicht, zum Beispiel eine Folie, ein Vlies, ein Gewebe, ein Gewirke, ein Kunstleder oder ein perforiertes Leder. Zwischen der Trägerschicht 10 und der Deckschicht 14 kann im Bereich der Perforation 12 zusätzlich ein Licht formendes Element vorgesehen sein, beispielsweise ein Licht formender Film, eine Folie oder ein Band (nicht gezeigt). Ein solches Element kann das durch die Perforation austretende Licht zum Beispiel streuen oder bündeln.
2 zeigt beispielhaft verschiedene Beleuchtungseinheiten in Schnittdarstellung, einschließlich eines LED-Bandes 16, eines lichtleitenden Textils 22 und eines gehäusten LED-Moduls 24. Ferner ist noch eine LED-Lightbox 26 gezeigt. Die Beleuchtungseinheiten sind zumindest teilweise in die Rückseite der Trägerschicht 10 eingebettet.
Die 3A und 3B zeigen beispielhaft zwei Innenverkleidungsteile gemäß der Erfindung, nämlich einen Dachhimmel 30 für ein Kraftfahrzeug mit Schiebedach oder Panoramafenster und einen durchgehenden Dachhimmel 32. In den 3A und 3B sind beleuchtete Perforationen der Trägerschicht durch hellere Bereiche angedeutet. Die beleuchteten Perforationen können dekorativen Charakter haben, aber auch ein Umgebungslicht, ein Funktionslicht oder ein Orientierungslicht bereitstellen.
4A bis 4G zeigen Schritt für Schritt verschiedene Stufen eines Verfahrens zur Her-stellung eines Innenverkleidungsteils gemäß einem Beispiel. Zunächst wird, wie in 4A gezeigt, die Trägerschicht 10 bereitgestellt; die Rückseite der Trägerschicht ist mit C-Seite und die Frontseite mit B-Seite bezeichnet. Die Trägerschicht 10 kann beispielsweise eine gepresste Faser verstärkte Platte aus Natur- und Kunstfasern sein. Wie in 4B gezeigt, wird eine Perforation 12 in die Trägerschicht 10 geschnitten, wobei einzelne Durchgangslöcher zum Beispiel durch Wasserstrahlschneiden gebildet werden. Wie in 4C gezeigt, kann anschließend eine transluzente Stabilisierungsschicht 40 auf die Frontseite oder die Rückseite der Trägerschicht 10 aufgebracht werden, um die Öffnungen der Perforation 12 zu schließen und einer Schwächung der Trägerschicht 10 aufgrund der Perforation 12 entgegenzuwirken. Die Stabilisierungsschicht 40 ist optional und wird vorzugsweise auf der Frontseite der Trägerschicht 10 vorgesehen, um die Integration der Beleuchtungseinheit auf der Rückseite nicht zu behindern. Sie kann beispielsweise aus einem transluzenten Film, einem Vlies, oder einem Gewirke bestehen.
Anschließend wird, wie in 4D gezeigt, die Deckschicht 14 auf die Frontseite der Trägerschicht 10 aufgebracht. Die Deckschicht 14 kann, wie oben erläutert, eine Schaumschicht oder Abstandsschicht und eine Dekorschicht umfassen. Sie kann auf die Trägerschicht 10 laminiert werden, gegebenenfalls unter Verwendung einer Haftschicht.
Das Herstellungsverfahren fährt in 4E fort, wobei die Darstellung der 4E gegenüber der 4D um 180° gedreht ist. In 4E wird auf die Rückseite oder C-Seite der Trägerschicht 10 die Beleuchtungseinheit oder ein Teil der Beleuchtungseinheit aufgebracht, in der Darstellung der 4E eine lichtleitende Platte oder Folie 42. Diese kann, wie in 4F gezeigt, durch ehre Abdeckschicht 44 auf der Rückseite des Innenverkleidungsteils abgedeckt werden. Die Abdeckschicht 44 kann verhindern, dass Licht auf der Rückseite des in Verkleidungsteils austritt; sie kann auch Licht formende Eigenschaften haben, beispielsweise Reflektoreigenschaften.
4G zeigt eine Schnittdarstellung durch ein fertiges Innenverkleidungsteil, das gemäß den 4A bis 4F hergestellt ist. Die lichtleitende Platte oder Folie 42 kann an eine Lichtquelle angeschlossen werden, beispielsweise eine LED, um die Beleuchtungseinheit zu bilden. Wenn über verschiedenen Abschnitten der Perforation 12 einzelne lichtleitende Platten oder Folien 42 vorgesehen werden, können diese Abschnitte unabhängig voneinander beleuchtet werden. 5 zeigt das Innenverkleidungsteil nochmals in auseinandergezogene Darstellung. Auf die Beschreibung der 4A bis 4G wird Bezug genommen.
Die Größe und Anordnung der Perforation ist abhängig von den gewünschten optischen Effekten und der gewünschten Beleuchtung, aber auch abhängig von der Art und Dicke der Trägerschicht 10. Je nach Art, Größe und Umfang der Perforation kann es zweckmäßig sein, die zusätzliche Stabilisierungsschicht 40 vorzusehen. Die folgenden Werte sind als Beispiel zu verstehen: die Trägerschicht 10 kann zum Beispiel aus einem PU-Substrat mit einer Dicke von 3–8 mm, oder aus einem spritzgegossenen Polymersubstrat mit einer Dicke von 2–3,5 mm oder aus einem gepressten Naturfasersubstrat mit einer Dicke von 1,2–3 mm aufgebaut sein. Wenn die Öffnungen der Perforation 12 einen Durchmesser von etwa 3–8 mm und eine maximale Länge von etwa 500 mm haben, kann eine zusätzliche Stabilisierungsschicht 40 nicht notwendig sein. Wenn ausgehend von denselben Materialien der Trägerschicht 10 der Durchmesser der Perforationsöffnungen zum Beispiel im Bereich von 5–15 mm, bei einer Länge in der Größenordnung von 1200 mm liegt, kann die Verwendung einer Stabilisierungsschicht zweckmäßig sein, um die strukturelle Festigkeit der Trägerschicht aufrechtzuerhalten. Vorzugsweise werden Trägerschicht 10, Perforation 12, Deckschicht 14 und gegebenenfalls Stabilisierungsschicht 40 so aufeinander abgestimmt, dass die Perforation auf der Frontseite des Innenverkleidungsteils nicht wahrnehmbar ist. Wenn eine Verstärkung der Perforation vorgesehen werden soll, können z. B. spritzgegossene Bauteile oder gepresste Faserbauteile, zusätzliche Glasfasermatten oder ein transluzentes Band, die lokal aufgebracht werden, vorgesehen werden. Auch eine Verstärkung der Perforation durch ein Metallbauteil, beispielsweise einen Metallring, oder eine in die Beleuchtungseinheit integrierte Verstärkung kann vorgesehen werden.
Die 6A bis 6C erläutern das Problem, das aufgrund einer Verformung der Trägerschicht 10 im Bereich der Perforation 12 entstehen kann. 6B zeigt den Idealfall, in dem die strukturelle Stabilität der Trägerschicht 10 durch die Perforation 12 nicht beeinträchtigt wird. Im Falle der 6A ist die Trägerschicht 10 im Bereich der Perforation 12 verformt, wobei sich diese Verformung durch die Deckschicht 14 hindurch auf der Frontseite des Innenverkleidungsteils abzeichnet. In 6C ist im Bereich der Perforation 12 ein zusätzliches Verstärkungsbauteil 46 vorgesehen, dass der in 6A gezeigten Verformung entgegenwirkt. Das Verstärkungsbauteil 46 kann in diesem Beispiel elf Kunststoff- oder Metallring oder ein auf die Rückseite der Trägerschicht 10 geklebtes Band oder eine Folie oder dergleichen sein.
7 zeigt ein Beispiel eines Innenverkleidungsteils mit einem flexiblen lichtleitenden Textil 48, zum Beispiel aus lichtleitenden PMMA-Fasern als Teil der Beleuchtungseinheit auf der Rückseite der Trägerschicht 10. 8 bis 10 zeigen weitere Beispiele der Beleuchtungseinheit. Die Beleuchtungseinheit der 8 umfasst einen Lichtleiter 50, der zum Beispiel aus einer LED-Lichtquelle gespeist wird. Der Lichtleiter 50 kann mehrere Perforationsöffnungen 12 queren und mit Licht versorgen. Die Beleuchtungseinheit der 9 umfasst eine Lichtbox oder Lightbox 52, die in dem gezeigten Beispiel Licht von mehreren LEDs 54 empfängt und mehrere Perforationsöffnungen mit Licht versorgt. Die Lightbox 52 kann auf ihrer Innenseite eine lichtformende Schicht, zum Beispiel eine Reflektorschicht oder eine Diffusorschicht aufweisen. In dem Beispiel der 10 umfasst die Beleuchtungseinheit eine gehäuste LED 56, wobei die Perforationsöffnung 12 auf der Frontseite Trägerschicht 10 durch eine zusätzliche lichtformende Schicht 58, in diesem Beispiel eine Diffusorschicht, abgedeckt ist. Verschiedene lichtformende Filme, Bänder oder Folien können zum Einsatz kommen. Es kann beispielsweise ein transluzentes Band mit einer holographischen oder nanolithographischen Mikrooptik vorgesehen werden, um das durch die Perforationsöffnung abgegebene Licht zu richten oder abzulenken, wodurch die Intensität, Form und/oder Richtung des Lichtes manipuliert werden kann. Das Band kann eine bearbeitete Oberfläche haben, in der optisch wirksame Formen ausgebildet sind, beispielsweise um einen runden Lichtstrahl so zu formen, dass er als elliptischer, ovaler oder rechteckiger Fleck erscheint. Mit einem solchen Licht vorkommenden Band kann beispielsweise auch das Licht einer unregelmäßigen Lichtquelle, zum Beispiel ein LED-Band, das einzelne Lichtpunkte erzeugt, gestreut und/oder geformt werden, beispielsweise um eine homogene gerade Lichtlinie zu bilden. Das Licht kann in einem anderen Beispiel so geformt werden, dass es durch das optische Band umgelenkt wird. Die Schicht 58 kann auch eingefärbt sein.
11 bis 13 zeigen verschiedene Beispiele der Ausgestaltung der Perforation 12. Diese kann, wie in 11 gezeigt, in Form gerader oder gekrümmter, geschwungener, verschlungener, geflochtene, sich kreuzender oder auch paralleler Linien ausgestaltet sein. Sie kann auch, wie in den 12 und 13 gezeigt, punktförmige Durchgangslöcher umfassen, die eine kreisrunde oder mehreckige oder auch unregelmäßige Grundfläche haben. Die Durchgangslöcher können in eine Struktur relativ zueinander so angeordnet sein, dass durch gleichzeitiges oder sequenzielles Beleuchten mehrere oder einzelner Durchgangslöcher ein grafisches Muster, eine Abbildung oder ein Schriftzug dargestellt werden kann. Dies ist in 12 durch die geschwungene Linie angedeutet. Natürlich können auch verschiedene Arten von Perforationen kombiniert werden.
Die Beleuchtung Einheit kann durch eine (nicht gezeigte) Steuereinheit angesteuert werden. Es kann vorgesehen sein, dass das durch die einzelnen Durchgangsöffnungen der Perforation abgegebene Licht ein- und ausgeschaltet und/oder dynamisch variiert wird. Auch eine Farbänderung ist möglich. Denkbar ist beispielsweise ein „Eingangsprotokoll” mit einem ”Willkommensszenario”, in dem beim Öffnen der Fahrzeugtüren oder Starten des Motors eine Beleuchtungssequenz abläuft. Auch eine Kopplung mit dem Audiosystem des Kraftfahrzeuges und eine Ansteuerung der Beleuchtungseinheit abhängig von dem Betrieb des Audiosystems ist denkbar. Denkbar ist ferner eine Ansteuerung der Beleuchtungseinheit abhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit oder externer Ereignisse, beispielsweise um den Fahrer vor einer Gefahr zu warnen. Das beleuchtete Innenverkleidungsteil kann zur Orientierung der Insassen Umgebungslicht bereitstellen, es kann auch als Leselicht oder sonstige lokale Beleuchtung dienen.
Die Beleuchtungseinheit kann über das Bordcomputersystems, auch als ECU (Electronic Control Unit) bezeichnet, des Kraftfahrzeuges angesteuert werden, aber auch über ein externes Steuergerät, wie ein Mobiltelefon, ein Tablett oder ein tragbarer Computer.
Zusätzlich zur Erzeugung der optischen Effekte mittels der beleuchteten Perforation können grafische Elemente auch in der Deckschicht 14 vorgesehen sein, beispielsweise in Form eingewebter oder gedruckter Strukturen, die in einer oder mehreren Ebenen liegen können. Dadurch ist es möglich, einen räumlichen bzw. dreidimensionalen Eindruck und damit den Eindruck einer Erweiterung des Raumes zu erzeugen.
Das erfindungsgemäße Innenverkleidungsteil kann mit vorhandenen Werkzeugen und Herstellungsverfahren hergestellt werden, wobei der Verbund aus Trägerschicht 10 und Deckschicht 14 auf übliche Weise laminiert und geformt werden kann. Eine Strukturschwächung der Trägerschicht aufgrund der Perforation kann gegebenenfalls durch eine zusätzliche Stabilisierungsschicht oder Stabilisierungselemente ausgeglichen werden. Die Beleuchtungseinheit und zugehörige Elektronik können auf der Rückseite des Innenverkleidungsteils angeordnet werden und sind dadurch für die Wartung und den Austausch leicht zugänglich. Die Beleuchtung des Innenverkleidungsteils wird nur dann wahrgenommen, wenn tatsächlich Licht durch die Perforation abgegeben wird; diese Funktion wird auch als „hidden until lit” bezeichnet.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Figuren offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 2269797 A1 [0002]

Claims

Innenverkleidungsteil eines Kraftfahrzeuges, umfassend: eine Trägerschicht (10), eine Deckschicht (14) auf einer Frontseite der Trägerschicht und eine Beleuchtungseinheit (16–26) auf einer gegenüberliegenden Rückseite der Trägerschicht, wobei die Trägerschicht eine Perforation (12) aufweist, die eine beleuchtete Struktur bildet, wenn die Beleuchtungseinheit Licht durch die Perforation hindurch abgibt.
Innenverkleidungsteil nach Anspruch 1, das Teil eines Dachhimmels oder eines Dachelementes eines Panorama- oder Sonnenfensters eines Kraftfahrzeuges ist.
Innenverkleidungsteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Trägerschicht (10) opak und nur im Bereich der Perforation transparent ist.
Innenverkleidungsteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Perforation (12) punkt- und/oder linienförmige Öffnungen umfasst, die in einem unregelmäßigen oder regelmäßigen Muster, einer Abbildung oder einem Schriftzug angeordnet sind.
Innenverkleidungsteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Beleuchtungseinheit (16–26) in die Rückseite der Trägerschicht (10) zumindest teilweise eingebettet ist.
Innenverkleidungsteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Beleuchtungseinheit (16–26) wenigstens eine der folgenden Komponenten umfasst: wenigstens eine LED-Lichtquelle, eine OLED, eine Elektrolumineszenz-Lichtquelle, einen Lichtleiter, oder ein lichtleitendes Textil.
Innenverkleidungsteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Beleuchtungseinheit (16–26) dazu eingerichtet ist, verschiedene Bereiche der Perforation in einer zeitlichen Abfolge zu beleuchten, um den Eindruck von Animation oder Dynamik zu erzeugen.
Innenverkleidungsteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer Steuereinheit, die der Beleuchtungseinheit (16–26) zugeordnet ist, um verschiedene Bereiche der Perforation (12) selektiv zu beleuchten.
Innenverkleidungsteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Deckschicht (14) transluzent ist und wenigstens eine der folgenden Lagen umfasst: ein Textil, ein Vlies, ein Gewebe, ein Gewirke, eine Folie, ein Kunstleder, ein perforiertes Leder, eine Schaumschicht, eine Abstandsschicht, eine Lackschicht.
Innenverkleidungsteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei wenigstens im Bereich der Perforation (12) eine transluzente Stabilisierungsschicht (40) auf die Trägerschicht (10) aufgebracht ist.
Innenverkleidungsteil nach Anspruch 10, wobei die Stabilisierungsschicht (40) auf die Frontseite der Trägerschicht (10) aufgebracht ist.
Innenverkleidungsteil nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Stabilisierungsschicht einen transluzenten Kunststofffilm, ein Vlies, ein Gewebe oder ein Gewirke aufweist.
Innenverkleidungsteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Abdeckschicht (44) auf die Rückseite der Beleuchtungseinheit aufgebracht ist.
Innenverkleidungsteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei auf und/oder in die Deckschicht (14) eine Abbildung, ein Muster oder ein Schriftzug aufgebracht ist.
Innenverkleidungsteil nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Deckschicht (14) mehrlagig ausgebildet ist.
Innenverkleidungsteil nach Anspruch 15, wobei in wenigstens zwei Lagen der Deckschicht (14) Abbildungen, Muster oder Schriftzüge aufgebracht sind.