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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sortieren von Stückgütern, bei der längs einer Sortierstrecke aufeinanderfolgend Abwurfstationen angeordnet sind und eine Fördereinrichtung geführt und, vorzugsweise mittels eines, insbesondere induktiv arbeitenden, Linearantriebs oder mittels eines Reibradantriebs, angetrieben sowie mit aufeinanderfolgenden Sortiereinrichtungen ausgerüstet ist, die mittels der Fördereinrichtung in einer Förderrichtung entlang der Sortierstrecke förderbar sind und die quer zu der Förderrichtung bzw. quer zu der Sortierstrecke antreibbare Querförderbahnen für die Aufnahme von in einer Aufgabestation aufgebbaren Stückgütern und für deren gezielten Abwurf in den Abwurfstationen besitzt, wobei jede Sortiereinrichtung der Sortiereinrichtungen eine quer, insbesondere senkrecht, zu der Förderrichtung bzw. Sortierstrecke in einer Querförderrichtung antreibbare Querförderbahn der Querförderbahnen für die Aufnahme jeweils eines in der Aufgabestation aufgebbaren Stückgutes auf einer Stückgut-Auflageseite der Querförderbahn und für dessen gezielten Abwurf in einer Abwurfstation der Abwurfstationen besitzt, und wobei wahlweise der Antrieb der Querförderbahnen der Sortiereinrichtungen in den Abwurfstationen durch rein mechanische Antriebsmittel erfolgt, und wobei im Bereich der Abwurfstationen, vorzugsweise jeweils, erste Antriebsmittel der Antriebsmittel angeordnet sind, und wobei jede Sortiereinrichtung der Sortiereinrichtungen ein zweites Antriebsmittel der Antriebsmittel umfasst, und wobei die den Abwurfstationen zugeordneten ersten Antriebsmittel beim Passieren der betreffenden Sortiereinrichtung mit deren zweiten Antriebsmittel zum Übertragen einer Drehbewegung auf deren Querförderband wahlweise reibschlüssig oder formschlüssig zur Zusammenwirkung bringbar sind, und wobei die betreffende Sortiereinrichtung eine Reibrolle umfasst, die um eine sich in der Förderrichtung bzw. in Richtung der Sortierstrecke erstreckende erste Drehachse einer ersten Welle drehbar gelagert ist und die auf einer von der Stückgut-Auflageseite weg weisenden Seite der Querförderbahn an dieser reibschlüssig angreift.
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Vorrichtungen zum Sortieren von Stückgütern entlang einer Förderstrecke mit Querbändern sind allgemein bekannt. Solche Querbänder werden meist von einem eigenen Trommelmotor angetrieben, was letztlich eine Vielzahl von Antriebsmotoren bedeutet, die induktiv oder mittels Schleifleitungen an den Auswurfstationen aktiviert werden müssen. Diese Technik ist nicht nur aufwendig, sondern auch anfällig. Deshalb soll die Erfindung das Sortiersystem einfacher und zuverlässiger machen.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Sortieren von Stückgütern mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1 ist beispielsweise aus der
DE 198 01 706 A1 bzw. aus der parallelen
EP 0 930 248 A2 bekannt geworden. Dort enthalten die in einer Förderrichtung entlang einer Sortierstrecke geförderten Sortiervorrichtungen jeweils ein quer zu der Sortierstrecke in einer Querförderrichtung umlaufendes Gurtband. Der Antrieb jedes Gurtbandes erfolgt über zwei in der Förderrichtung voneinander beabstandete und um eine in der Förderrichtung verlaufende Drehachse einer Welle umlaufende Reibrollen, die am Untergurt des jeweiligen Gurtbandes im Bereich einer dieses innenseitig abstützenden Gegendruckrolle angreifen. Angetrieben werden die Reibrollen jeweils mittels eines Winkelgetriebes in Form eines Kegelradgetriebes. Das Kegelradgetriebe weist eine nach der von dem Gurtband der jeweiligen Sortiereinrichtung wegweisenden Seite vorstehende Antriebswelle auf, auf der ein weiteres Reibrad drehfest aufgenommen ist. Das Kegelradgetriebe umfasst ein auf der Antriebswelle sitzendes Kegelrad, das mit einem auf der die beiden an dem Untergurt des jeweiligen Gurtbandes angreifenden Reibrollen aufnehmenden Welle drehfest angeordneten Kegelritzel zusammenwirkt. Jeder Abwurfstation der Sortierstrecke sind zwei wahlweise mit dem auf der Antriebswelle des Kegelradgetriebes aufgenommenen Reibrad zur reibschlüssigen Zusammenwirkung bringbare Reibleisten zugeordnet, die in Längsrichtung der Sortierstrecke verlaufen. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist die ungünstige reibschlüssige Kraftübertragung an den Auswurfsstellungen, wodurch erhebliche Seitenkräfte entstehen, die zu einem vorzeitigen Verschleiß führen. Nachteilig ist auch der vertikale Aufbau, der zu einer unvorteilhaften Bauhöhe führt.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht ausgehend von dem vorerwähnten Stand der Technik in der Verbesserung einer derartigen Sortiervorrichtung mit dem Ziel einer Vermeidung der genannten Nachteile. Insbesondere besteht die Aufgabe darin, bei nach wie vor einfachem und kostengünstigem Aufbau und störungsunauffälligem Betrieb, in Verbindung mit günstigeren Kräfteverhältnissen den Verschleiß zu minimieren, eine geringe Bauhöhe und erweiterte Einsatzmöglichkeiten zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1, insbesondere bei einer Vorrichtung zum Sortieren von Stückgütern mit den eingangs erwähnten Merkmalen, dadurch gelöst, dass das zweite Antriebsmittel der jeweiligen Sortiereinrichtung ein ein Umschlingungsmittel enthaltendes Umschlingungsgetriebe umfasst, das auf einer von der Stückgut-Auflageseite weg weisenden Seite der Querförderbahn angeordnet ist, wobei die an der Querförderbahn reibschlüssig angreifende Reibrolle über das Umschlingungsmittel mit einem ersten Antriebsrad gekoppelt ist, das um eine sich senkrecht zu der ersten Drehachse der ersten Welle, vorzugsweise und in der Querförderrichtung, erstreckende zweite Drehachse einer zweiten Welle drehbar gelagert ist, die auf einer von der Querförderbahn der jeweiligen Sortiereinrichtung weg weisenden Seite bzw. unterhalb der ersten Drehachse angeordnet ist und das mit einem ersten Antriebsmittel der den Abwurfstationen zugeordneten ersten Antriebsmitteln wahlweise in reibschlüssigen oder formschlüssigen Kontakt bringbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Reibrolle eine Reibfläche aufweist, die aus einem verschleißfesten und griffigen Kunststoff, vorzugsweise aus Polyurethan-Elastomer oder aus Polyester-Urethan Kautschuk, besteht. Dadurch lassen sich besonders günstige Reibungs- und Kraftübertragungsverhältnisse sowie ein noch geringerer Verschleiß erreichen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die an der Querförderbahn reibschlüssig angreifende Reibrolle einteilig oder mehrteilig drehfest mit einer ersten Antriebsscheibe zu einer ersten Antriebsdreheinheit derart verbunden ist, dass sich die erste Antriebsscheibe und die Reibrolle gemeinsam um die erste Drehachse drehen, und dass das erste Antriebsrad Bestandteil einer zweiten Antriebsdreheinheit ist, die eine zweite Antriebsscheibe umfasst, die einteilig oder mehrteilig drehfest mit dem ersten Antriebsrad derart verbunden ist, dass sich das erste Antriebsrad und die zweite Antriebsscheibe gemeinsam um die zweite Drehachse drehen, und dass die erste Antriebsscheibe und die zweite Antriebsscheibe über das Umschlingungsmittel reibschlüssig oder formschlüssig miteinander derart gekoppelt sind, dass bei einer Drehung des ersten Antriebsrads zusammen mit der zweiten Antriebsscheibe um die zweite Drehachse die erste Antriebsscheibe zusammen mit der an der Querförderbahn reibschlüssig angreifenden Reibrolle mitdreht, sodass sich die Querförderbahn in der Querförderrichtung quer, vorzugsweise senkrecht, zu der Förderrichtung bzw. zu der Sortierstrecke bewegt. Dadurch kann bei weiter verbesserten Kraftübertragungsverhältnissen der Verschleiß weiter reduziert werden.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass es sich bei der ersten Antriebsscheibe und bei der zweiten Antriebsscheibe jeweils um eine Zahnscheibe handelt und dass es sich bei dem Umschlingungsmittel um einen Zahnriemen handelt, der die jeweilige Zahnscheibe zumindest teilweise umgreifend mit dieser formschlüssig in Eingriff steht. Dadurch lassen sich besonders große Kräfte bei geringem Verschleiß übertragen, was bei Stückgütern mit höheren Stückgütergewichten von Vorteil ist.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass es sich es sich bei der ersten Antriebsscheibe und bei der zweiten Antriebsscheibe jeweils um eine Keilriemenscheibe handelt und dass es sich bei dem Umschlingungsmittel um einen Keilriemen handelt, der die jeweilige Keilriemenscheibe zumindest teilweise umgreifend mit dieser reibschlüssig in Eingriff steht.
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Gemäß einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die an der Querförderbahn reibschlüssig angreifende Reibrolle über das Umschlingungsmittel mit einem zweiten Antriebsrad gekoppelt ist, das auf der zweiten Welle um deren zweite Drehachse relativ zu dem ersten Antriebsrad frei drehbar angeordnet ist und das mit einem weiteren ersten Antriebsmittel der den Abwurfstationen zugeordneten ersten Antriebsmitteln wahlweise in reibschlüssigen oder formschlüssigen Kontakt bringbar ist. Dadurch lassen sich die Kraftübertragungs- und Reibungsverhältnisse bei reduziertem Verschleiß weiter verbessern und es werden vorteilhafte Möglichkeiten für ein beidseitiges Ausschleusen bzw. Sortieren der Stückgüter entlang der Sortierstrecke geschaffen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die an der Querförderbahn reibschlüssig angreifende Reibrolle einteilig oder mehrteilig drehfest mit einer ersten Antriebsscheibe zu einer ersten Antriebsdreheinheit derart verbunden ist, dass sich die erste Antriebsscheibe und die Reibrolle gemeinsam um die erste Drehachse drehen, und dass auf der ersten Welle eine Umlenkscheibe um die erste Drehachse relativ zu der ersten Welle frei drehbar gelagert ist, und dass das erste Antriebsrad Bestandteil einer zweiten Antriebsdreheinheit ist, die eine zweite Antriebsscheibe umfasst, die einteilig oder mehrteilig drehfest mit dem ersten Antriebsrad derart verbunden ist, dass sich das erste Antriebsrad und die zweite Antriebsscheibe um die zweite Drehachse drehen, und dass das zweite Antriebsrad Bestandteil einer dritten Antriebseinheit ist, die eine dritte Antriebsscheibe umfasst, die einteilig oder mehrteilig drehfest mit dem zweiten Antriebsrad derart verbunden ist, dass sich das zweite Antriebsrad und die dritte Antriebsscheibe gemeinsam um die zweite Drehachse drehen, und dass die erste Antriebsscheibe, die Umlenkscheibe, die zweite Antriebsscheibe und die dritte Antriebsscheibe über das Umschlingungsmittel reibschlüssig oder formschlüssig miteinander derart gekoppelt sind, dass bei einer Drehung des ersten Antriebsrads zusammen mit der zweiten Antriebsscheibe in einer ersten Drehrichtung um die zweite Drehachse die erste Antriebsscheibe zusammen mit der an der Querförderbahn reibschlüssig angreifenden Reibrolle in einer zweiten Drehrichtung mitdreht, so dass sich die Querförderbahn in einer ersten Querförderrichtung quer zu der Förderrichtung bewegt, während die dritte Antriebsscheibe zusammen mit dem zweiten Antriebsrad in einer dritten Drehrichtung entgegengesetzt zu der ersten Drehrichtung um die zweite Drehachse mitdreht und die Umlenkscheibe in einer vierten Drehrichtung entgegengesetzt zu der zweiten Drehrichtung um die erste Drehachse mitdreht und dass bei einer Drehung des zweiten Antriebsrads zusammen mit der dritten Antriebsscheibe in der ersten Drehrichtung um die zweite Drehachse die erste Antriebsscheibe zusammen mit der an der Querförderbahn reibschlüssig angreifenden Reibrolle in der vierten Drehrichtung entgegengesetzt zu der zweiten Drehrichtung mitdreht, so dass sich die Querförderbahn in einer zweiten Querförderrichtung entgegengesetzt zu der ersten Querförderrichtung quer zu der Förderrichtung bewegt, während die zweite Antriebsscheibe zusammen mit dem ersten Antriebsrad in der dritten Drehrichtung entgegengesetzt zu der ersten Drehrichtung um die zweite Drehachse mitdreht und die Umlenkscheibe in der zweiten Drehrichtung entgegengesetzt zu der vierten Drehrichtung um die erste Drehachse mitdreht. Dadurch kann bei noch weiter verbesserten Kraftübertragungsverhältnissen der Verschleiß noch weiter reduziert werden und es lassen sich besonders vorteilhafte Möglichkeiten für ein beiderseitiges Ausschleusen bzw. Sortieren der Stückgüter verwirklichen.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass es sich der ersten Antriebsscheibe, bei der Umlenkscheibe, bei der zweiten Antriebsscheibe und bei der dritten Antriebsscheibe, jeweils um eine Zahnscheibe handelt und dass es sich bei dem Umschlingungsmittel um einen Zahnriemen handelt, der die jeweilige Zahnscheibe zumindest teilweise umgreifend mit dieser formschlüssig in Eingriff steht. Dadurch lassen sich besonders große Kräfte bei geringem Verschleiß übertragen, was bei Stückgütern mit höheren Stückgütergewichten von Vorteil ist.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass es sich bei der ersten Antriebsscheibe, bei der Umlenkungsscheibe, bei der zweiten Antriebsscheibe und bei der dritten Antriebsscheibe jeweils um eine Keilriemenscheibe handelt und dass es sich bei dem Umschlingungsmittel um einen Keilriemen handelt, der die jeweilige Keilriemenscheibe zumindest teilweise umgreifend mit dieser reibschlüssig in Eingriff steht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die zweite Drehachse der zweiten Welle sich in der Querförderrichtung erstreckt. Dadurch lassen sich die Kraftübertragungsverhältnisse noch weiter verbessern und ein noch weiter reduzierten Verschleiß erreichen.
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Gemäß einer ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die zweite Welle die erste Welle in einem Abstand quert bzw. unterquert. Dadurch lassen sich noch günstigere Kräfteverhältnisse sowie erweiterte Einsatzmöglichkeiten erreichen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass es sich bei der jeweiligen Querförderbahn um eine Gurtbahn oder um eine aus mehreren in der Querförderrichtung aufeinanderfolgend angeordneten Rollen gebildete Rollenbahn handelt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass es sich bei dem ersten Antriebsrad, gegebenenfalls auch bei dem zweiten Antriebsrad jeweils, um ein Reibrad oder um ein Zahnrad bzw. um ein Zahnritzel handelt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Reibrad eine Reibfläche aufweist, die aus einem verschleißfesten und griffigen Kunststoff, vorzugsweise aus Polyurethan-Elastomer oder aus Polyester-Urethan Kautschuk, besteht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass es sich bei den ersten Antriebsmitteln um sich in der Förderrichtung erstreckende Reibleisten oder um sich in der Förderrichtung erstreckende Zahnstangen handelt.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die den Abwurfstationen zugeordneten ersten Antriebsmittel quer zur Förderrichtung bzw. zur Längserstreckung der Sortierstrecke und quer, vorzugsweise senkrecht, zu der zweiten Drehachse der zweiten Welle jeweils zwischen einer beim Passieren einer Sortiereinrichtung mit deren ersten Antriebsrad, gegebenenfalls auch mit deren zweiten Antriebsrad, reibschlüssig oder formschlüssig zusammenwirkenden Antriebsstellung und einer abseitigen Ausrücklage betätigbar sind.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die ersten Antriebsmittel an um vorrichtungsfeste Anlenkachsen verschwenkbaren Lenkern befestigt und mittels der Lenker zwischen ihrer jeweiligen Antriebsstellung und ihrer jeweiligen Ausrücklage betätigbar sind, wobei an den Lenkern jeweils ein Aktor angreift, mittels dessen die ersten Antriebsmittel von ihrer jeweiligen Ausrücklage in ihre jeweilige Antriebsstellung, und umgekehrt oder gegebenenfalls auch umgekehrt, betätigbar sind.
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Es versteht sich, dass die vorstehenden Maßnahmen bzw. Merkmale im Rahmen der Ausführbarkeit beliebig kombinierbar sind.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie dem nachfolgenden Beschreibungsteil, in dem mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren beschrieben sind.
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Es zeigen:
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1 eine Draufsicht einer Vorrichtung zum Sortieren von Stückgütern mit einer Fördereinrichtung zum Fördern der Stückgüter in einer Förderrichtung entlang einer Sortierstrecke mit beidseitig der Sortierstrecke angeordneten Abwurfstationen;
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2 eine Sortiervorrichtung mit einem mittels eines Umschlingungsantriebs in einer Querförderrichtung antreibbaren Gurtband, in einem Querschnitt entlang den Schnittlinien A-A in 1;
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3 schematisch eine Rollenbahn als eine Alternative zu dem Gurtband;
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4 einen Teilbereich der Vorrichtung mit einem Antriebssystem zum Sortieren bzw. Auswerfen der Stückgüter, in einer Ansicht senkrecht zu der Förderrichtung bzw. in der Querförderrichtung betrachtet;
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5 einen vergrößerten Teilbereich der Vorrichtung mit einer Teilansicht des Antriebssystems zum Auswerfen der Stückgüter gemäß 4;
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6 einen vergrößerten Teilbereich der Vorrichtung mit einer Teilansicht des Antriebssystems gemäß 2, in Förderrichtung bzw. Längsrichtung gesehen.
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Die 1 gezeigte Vorrichtung 1 zum Sortieren von Stückgütern 6 besitzt eine langgestreckte Sortierstrecke 32, längs der aufeinanderfolgend Abwurfstationen 28, 29 mit seitlichen Abwurfrutschen angeordnet sind. Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Fördereinrichtung 33 in Form eines horizontal laufenden Sortierförderers. Angetrieben wird die Fördereinrichtung 33 mittels induktiv arbeitenden Linearantrieben. Dazu ist an jedem Fahrwagen 8 ein Schwert 4 vorgesehen, das in 2 angedeutet ist, und das zwischen einer Sekundär- und Primärspule dieses Antriebssystems läuft. Alternativ ist beispielsweise ein Reibradantrieb möglich.
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Die Fördereinrichtung 33 umfasst mehrere Sortiereinrichtungen 34 mit quer montierten Gurtbändern 2, die alle in der Förderrichtung 21 hintereinander angeordnet mittels Gelenkwellen 3 miteinander verbunden sind. Geführt werden die Sortiereinrichtungen 34 mittels beiseitig an diesen angeordneten Führungsrollen 35, die mit beabstandet voneinander verlaufenden, vorrichtungsfesten Führungsschienen 36, 37 zusammen wirken. Die seitlichen Führungsrollen 35 jeder Sortiereinrichtung 34 sind jeweils beidseitig an einem Fahrwagen 8 gelagert, auf dem ein quer zur Längsrichtung der Sortierstrecke 32 in einer Querförderrichtung 38 antreibbares Gurtband 2 aufgenommen ist. Die Gurtbänder 2 der Sortiereinrichtungen 34 sind jeweils über Umlenkrollen 39, 39‘ mit sich in Förderrichtung 21 ersteckenden Drehachsen 40, 40‘ geführt. Der Antrieb der Gurtbänder 2 erfolgt jeweils über eine Reibrolle 9, die um eine sich in der Förderrichtung 21 ersteckende Drehachse 41 einer Achse bzw. Welle 12 drehbar ist und die am Untergurt 42 des jeweiligen Gurtbandes 2 im Bereich einer dieses abstützenden Gegendruckrolle 13 angreifen. Die Gegendruckrolle 13 ist um eine Drehachse 47 drehbar, die sich parallel zu der Drehachse 41 erstreckt.
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Die Gurtbänder 2 werden vorzugsweise zum Austragen von Stückgütern 6 genutzt. Anstelle der Gurtbänder 2 sind aber auch Rollenbahnen 45 einsetzbar, wie schematisch in der 3 gezeigt. Rollenbahnen sind für höhere Stückgüter-Gewichte besser geeignet. Dabei werden die Rollen 5 der Rollenbahnen 45 über Reibschluss einer mittleren Rolle 5 angetrieben. Die Rollen 5 sind mittels Rund- oder Zahnriemen 7 von Rolle 5 zu Rolle 5 miteinander gekoppelt, bilden somit eine angetriebene Einheit.
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Ein wesentliches Merkmal des Antriebssystems ist eine griffige Reibrolle 9. Vorzugsweise handelt es sich dabei um eine Scheibe aus einem verschleißfesten und griffigen Material, wie Vulkollan oder aus einer ähnlichen Polyurethanmischung. Die Rolle 9 ist drehfest mit einer Zahnscheibe 10 verbunden. Dies kann beispielsweise mittels Schrauben erfolgen, so dass die Rolle 9 und die Zahnscheibe 10 eine feste Dreheinheit 46 bilden. Anstelle der Zahnscheibe 10 kann auch eine Keilriemenscheibe verwendet werden. Bei der Zahnscheibe 11 handelt es sich um eine Losrolle, die unabhängig von der aus der Reibrolle 9 und der Zahnscheibe 10 gebildeten Dreheinheit 46 relativ zu dieser frei drehbar um die Drehachse 41 der Achse bzw. Welle 12 gelagert ist. Auch die aus der Rolle 9 und aus der Zahnscheibe 10 gebildete Dreheinheit 46 ist um die Drehachse 41 der Achse bzw. Welle 12 frei drehbar auf der Achse bzw. Welle 12 gelagert. Die Achse bzw. Welle 12 ist in der Höhe einstellbar, so dass ein ausreichender Anpressdruck zwischen der Rolle 9 und der Gegendruckrolle 13 erzeugt werden kann. Zwischen der Rolle 9 und der Gegendruckrolle 13 ist der Gurt des Gurtbandes 2 eingequetscht.
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Ein wichtiges Merkmal der Erfindung ist eine gegenüber der Drehachse 41 der Achse bzw. Welle 12 um 90° versetzte Querachse 31 bzw. Querwelle 30 mit den Reibrollen 14, 16 und mit den Zahnscheiben 15, 17. Die Zahnscheibe 15 ist mit der Rolle 14 drehfest zu einer Dreheinheit 48 verbunden, beispielsweise mittels einer Schraubverbindung 18. Auch die Rolle 16 und die Zahnscheibe 17 sind drehfest miteinander zu einer Dreheinheit 49 verbunden, beispielsweise mittels einer Schraubverbindung 18‘. Die Dreheinheit 48 bestehend aus der Rolle 14 und der Zahnscheibe 15 und auch die Dreheinheit 49 bestehend aus der Rolle 16 und der Zahnscheibe 17 können sich auf der Querachse bzw. Querwelle 30 um deren Drehachse 31 frei drehen. Die Rollen 16 und 14 sind ähnlich wie die Rolle 9 aus einem hochverschleißfestem Material, vorzugsweise aus Vulkollan oder aus einem gleichwertigen Material, das gleichzeitig verschleißfeste und griffige Eigenschaften aufweist. Die Rollen 10 und 11 sind mit den Rollen 15 und 17 über einen Zahnriemen 19 miteinander gekoppelt. Dabei ist ein Umschlingungsgetriebe 50 ausgebildet. Statt eines Zahnriemens 19 kann auch ein Keilriemen eingesetzt werden. Der Zahnriemen 19 ist jedoch wegen seiner formschlüssigen Kraftübertragung vorzuziehen, insbesondere bei erhöhten Stückgütergewichten. Bewegt sich die umlaufende Förderstrecke 20 entsprechend der Förderrichtung 21 und sollen Stückgüter 6, die beispielhaft über die Förderstrecke 22 einer Aufgabestation 51 zugeführt werden, so gilt es die Stückgüter 6 an den Auswurfstellen 28, 29 sortiert auszuschleusen. An allen Auswurfstellen 28, 29 sind deshalb fest montierte Schienen 23, 24 über Scharniere 25, 25‘ gelagert. Die Länge der Schienen 23, 24 entspricht in etwa der Länge des auch mit Sortiervorrichtung bezeichneten Querförderers 34. Die Schienen können aber auch andere Längen aufweisen, insbesondere wenn das Übersetzungsverhältnis des Antriebssystems dies erfordert. Zeichnerisch ist das Übersetzungsverhältnis mit 1:1 gezeichnet. Dies bedeutet, dass die Bahngeschwindigkeit der Fördereinrichtung 33 der Auswurfgeschwindigkeit des jeweiligen Gurtbandes 2 der jeweiligen Sortiereinrichtung 34 entspricht. Die, vorzugsweise aus Stahl bestehenden, Schienen 23, 24 werden jeweils mittels eines Aktors 26, 27, beispielsweise mittels eines Elektromagneten oder mittels eines Pneumatikzylinders angehoben bzw. betätigt. Wird beispielsweise, wie in den 2 und 6 gezeigt, der Aktor 26 betätigt, während der andere Aktor 27 unbetätigt bleibt, so dass die diesem zugeordnete Schiene 23 in der gezeigten Ausrücklage bleibt, bremst die dem Aktor 26 zugeordnete, in ihre Antriebsstellung überführte Schiene 24 die Rolle 14. Dabei wird ein Drehmoment über die Zahnscheibe 15 auf den Zahnriemen 19 übertragen. Von hier wird die Kraft auf die Zahnscheibe 10 und auf die Rolle 9 übertragen. Die Rolle 9 treibt dabei das Gurtband 2 an und bewirkt den Auswurf des betroffenen Stückgutes 6 an der gewünschten Auswurfstelle 28. Soll jedoch auf eine der Auswurfstellen 29 ausgeworfen werden, wird der Aktor 27 betätigt, während der andere Aktor 26 unbetätigt bleibt, so dass die diesem zugeordnete Schiene 24 in einer Ausrücklage verbleibt. Demgemäß wirft dann das Gurtband 2 in entgegengesetzter Richtung auf eine Auswurfstelle 29 aus. Die Zahnscheibe 11 läuft als Losrolle mit, und spannt den Zahnriemen 19. Zur Montage wird der Zahnriemen 19 über die Zahnscheiben 10 und 11 gelegt und dann um 90° verschränkt über die Zahnscheiben 15 und 17 gelenkt.
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Die Erfindung kann auch wie folgt beschrieben werden: Das erfindungsgemäße Antriebssystem umfasst ein System zum Antreiben einer quergestellten Rollenbahn 45 oder eines quer verlaufenden Gurtbands 2 auf einer angetriebenen in einer Förderrichtung 21 umlaufenden Förderstrecke 22. Ein Erfindungsmerkmal ist eine Förderstrecke 22 mit in der Förderrichtung 21 aufeinanderfolgenden, quer zu der Förderrichtung 21 angeordneten Rollenbahnen 45 oder Gurtbändern 2. Die Gurtbänder 2 oder Rollenbahnen 45 laufen entweder auf einer horizontal umlaufenden Laufbahn oder in einer vertikal umlaufenden Laufbahn. Die Gurtbänder 2 oder Rollenbahnen 45 sind über Gelenkwellen 3 miteinander verbunden und bilden eine endlose umlaufende Kette. Angetrieben wird das Gesamtsystem über einen Linearantrieb oder auch über einen Reibradantrieb. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf das Antriebsystem der querstehenden Gurtbänder 2 bzw. Rollenbahnen 45. Längs der Förderstrecke 22 befinden sich Auswurfstationen 28, 29. Hier kommt das unterhalb des Gurtbands 2 bzw. unterhalb der Rollenbahn 45 anmontierte Antriebssystem zum Einsatz. Ein Vorteil der Erfindung ist insbesondere die günstige Kraftübertragung von unten nach oben. Das Gewicht des Querbands 2 und das Gewicht des jeweiligen Stückguts 6 wirken gegen die Druckkraft der jeweiligen, wahlweise betätigbaren Schienen 23, 24, was zu einem optimalen Kraftausgleich innerhalb des Systems beiträgt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zum Sortieren von Stückgütern
- 2
- Querförderbahn/Gurtband
- 3
- Gelenkwelle
- 4
- Schwert
- 5
- Rolle
- 6
- Stückgut
- 7
- Zahnriemen
- 8
- Fahrwagen
- 9
- Rolle/Reibrolle/Reibrad
- 10
- erste Antriebsscheibe/Zahnscheibe/Rolle
- 11
- Umlenkscheibe/Zahnscheibe/Losrolle
- 12
- Achse/(erste) Welle
- 13
- Gegendruckrolle
- 14
- zweites Antriebsmittel/Rolle/Reibrolle
- 15
- zweite Antriebsscheibe/Zahnscheibe/Rolle
- 16
- zweites Antriebsmittel/Rolle/Reibrolle
- 17
- dritte Antriebsscheibe/Zahnscheibe/Rolle
- 18
- Schraubverbindung
- 18‘
- Schraubverbindung
- 19
- Umschlingungsmittel/Zahnriemen
- 20
- Förderstrecke
- 21
- Förderrichtung
- 22
- Förderstrecke
- 23
- erstes Antriebsmittel/Schiene
- 24
- erstes Antriebsmittel/Schiene
- 25
- Anlenkachse/Scharnier
- 25‘
- Anlenkachse/Scharnier
- 26
- Aktor
- 27
- Aktor
- 28
- Abwurfstation/Auswurfstelle
- 29
- Abwurfstation/Auswurfstelle
- 30
- (zweite) Welle/Querachse/Querwelle
- 31
- (zweite) Drehachse von 30
- 32
- Sortierstrecke
- 33
- Fördereinrichtung/Sortierförderer
- 34
- Sortiereinrichtung/Querförderer
- 35
- Führungsrolle
- 36
- Führungsschiene
- 37
- Führungsschiene
- 38
- Querförderrichtung (Doppelpfeil)
- 39
- Umlenkrolle
- 39‘
- Umlenkrolle
- 40
- Drehachse
- 40‘
- Drehachse
- 41
- (erste) Drehachse von 12
- 42
- Untergurt
- 43
- Stückgut-Auflageseite
- 45
- Querförderbahn/Rollenbahn
- 46
- (erste) (Antriebs-)Dreheinheit
- 47
- Drehachse von 13
- 48
- (zweite) (Antriebs-)Dreheinheit
- 49
- (dritte) Antriebs-)Dreheinheit
- 50
- Umschlingungsgetriebe
- 51
- Aufgabestation
- 54
- Lenker
- 55
- Lenker
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19801706 A1 [0003]
- EP 0930248 A2 [0003]