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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen von Kunststoff-Granulat.
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Bei der Herstellung von Kunststoff-Granulat beispielsweise in einem Granulierprozess wird der Kunststoff entweder als Strang oder schon pelletiert mit Hilfe von Wasser abgekühlt, was ein Verkleben des Kunststoff-Granulats verhindert. Je nach Temperatur des Granulats ist der anschließende Trocknungsvorgang, typischerweise in einem Zentrifugaltrockner, nicht ausreichend. Die Restfeuchte des Granulats ist erhöht. Eine typischerweise gewünschte maximale Restfeuchte ist nur mit aufwendigen Trocknungsverfahren beispielsweise in großen Fließbetttrocknern möglich. Alternativ müsste der Granulierschritt mit höherer Kühlwassertemperatur betrieben werden, was speziell bei Polymeren mit niedriger Erweichungstemperatur an seine Grenzen stößt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Trocknen von Kunststoff-Granulat zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass ein Trocknungsvorgang effektiver ist, wenn Kunststoff-Granulat erwärmt ist und insbesondere zumindest an der Oberfläche eine erhöhte Temperatur aufweist. Die Eigenwärme des Kunststoff-Granulats ermöglicht es, eine niedrigere Restfeuchte zu erreichen. Mit steigender Temperatur an der Granulatoberfläche steigt der Dampfdruck des Wassers, woraus eine schnellere Verdampfung des Wassers folgt. Die steigende Temperatur senkt zudem die Viskosität des Wassers, woraus sich eine verbesserte mechanische Entwässerungsleistung ergibt. In einer Vortrocknungseinheit wird ein Gemisch aus Wasser und Kunststoff-Granulat vor dem Erwärmen vorgetrocknet, also entwässert, so dass eine auf die Masse bezogene Oberflächenrestfeuchte weniger beträgt als 10 %. Das vorgetrocknete, also entwässerte Kunststoff-Granulat weist einen reduzierten Wassergehalt auf. Dadurch ist der Energiebedarf für die nachfolgende Erwärmung des Kunststoff-Granulats mittels einer Förder-/Erwärmungseinheit reduziert. Mittels der Förder-/Erwärmungseinheit wird das vorgetrocknete, erwärmte Kunststoff-Granulat zu einer Nachtrocknungseinheit gefördert und dort, wie vorstehend erläutert nachgetrocknet. Das erfindungsgemäße Verfahren gewährleistet, dass das Kunststoff-Granulat nicht verklebt und zudem eine hohe Entwässerungsleistung gewährleistet ist. Wesentlich ist die Erwärmung des vorgetrockneten Kunststoff-Granulats und das anschließende Nachtrocknen. Insbesondere ist es möglich, vergleichsweise unkomplizierte Trocknungseinheiten zum Vorund/oder Nachtrocknen einzusetzen. Insbesondere ist der Einsatz von aufwendigen großen Fließbetttrocknern entbehrlich. Gleichwohl eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren auch für Fließbetttrockner. Die Förder-/Erwärmungseinheit und die Nachtrocknungseinheit können sehr kompakt und insbesondere unmittelbar benachbart zu einander, angeordnet werden. Der Raumbedarf für eine entsprechende Vorrichtung ist gering. Dadurch, dass das Kunststoff-Granulat nur eine kurze Zeitdauer mit dem Heizwasser in Berührung ist, ist das Risiko, dass das Kunststoff-Granulat Wasser zumindest anteilig absorbieren könnte, reduziert. Bei der Nachtrocknung wird auch das Oberflächenwasser zusammen mit anhaftendem Kunststoff-Staub abgeschleudert. Die erfindungsgemäße Erwärmung der Kunststoff-Granulate und insbesondere deren Oberfläche erhöht den Dampfdruck des anhaftenden Oberflächenwassers und verbessert somit die Trocknung des Kunststoff-Granulats im Luftstrom. Als positiver Nebeneffekt wird das Kunststoff-Granulat durch die Verdunstung des Oberflächenwassers unmittelbar wieder gekühlt. Durch die insbesondere nur oberflächliche Erwärmung des Kunststoffgranulats und die Kühlung während der Nachtrocknung wird das Risiko des Verklebens durch warmes Granulat nach dem Trocknen erheblich reduziert. Auf einen zusätzlichen Kühlprozess kann in der Regel verzichtet werden.
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Besonders vorteilhaft ist eine Schwerkraftförderung, sodass die Förder-/Erwärmungseinheit direkt oder weitestgehend direkt der Nachtrocknungseinheit vorgeordnet sein kann.
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Ein Verfahren, bei dem das Kunststoff-Granulat vor dem Erwärmen, insbesondere bevor das Kunststoff-Granulat in die Vortrocknungseinheit gefördert wird, eine Temperatur von höchstens 40°C, insbesondere von höchstens 30°C und insbesondere von höchstens 20°C aufweist, reduziert das Verkleberisiko der Granulate.
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Ein Verfahren, bei dem das Kunststoff-Granulat in einem Granulierprozess, insbesondere durch Unterwassergranulierung, hergestellt wird, ermöglicht eine unkomplizierte und unmittelbare hydraulische Förderung des Kunststoff-Granulats, insbesondere in kaltem Wasser. Die Herstellung ist effektiv und fehlerunanfällig. Insbesondere ist eine unmittelbare hydraulische Förderung des hergestellten Kunststoff-Granulats zu der Vortrocknungseinheit möglich. Der Granulierprozess kann insbesondere inline erfolgen, sodass eine Granuliereinheit unmittelbar mit der Vortrocknungseinheit über eine Förderleitung verbunden ist. Es ist aber auch denkbar, dass das Kunststoff-Granulat, das in dem Granulierprozess hergestellt worden ist, beispielsweise in einem Pufferbehälter zur Verfügung gestellt wird, der mit der Vortrocknungseinheit in Förderverbindung steht. Der Pufferbehälter kann beispielsweise von der Granuliereinheit unmittelbar und/oder von externen Quellen beschickt werden. Es ist insbesondere denkbar, dass das Kunststoff-Granulat an einem ersten Ort durch Granulierung hergestellt und mittels Transportfahrzeugen oder einer Transportleitung zu dem Pufferbehälter transportiert wird, der an einem zweiten Ort angeordnet ist. Der erste Ort und der zweite Ort können mehrere, insbesondere mehrere hundert Kilometer von einander entfernt sein.
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Ein Verfahren, bei dem das Kunststoff-Granulat nach dem Vortrocknen in der Vortrocknungseinheit eine auf seine Masse bezogene Oberflächenrestfeuchte von weniger als 10 %, insbesondere weniger als 5 % und insbesondere weniger als 1 % aufweist, gewährleistet, dass das nachfolgende Erwärmen für die Nachtrocknung energieeffizient erfolgt.
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Ein Verfahren, bei dem das Kunststoff-Granulat mit einer Erweichungstemperatur, die kleiner ist als 60°C, insbesondere kleiner als 50°C und insbesondere kleiner als 40°C vor dem Nachtrocknen kurzzeitig und insbesondere oberflächlich erwärmt wird, gewährleistet eine niedrigere Temperatur des Kunststoff-Granulats am Prozessausgang, so dass die Verklebeneigung des Kunststoff-Granulats reduziert ist. Für das Verfahren eignet sich beispielsweise Ethylenvinylacetat (EVA) mit einem Vinylacetat-Gehalt von mehr als 28 %. Alternative Polymere sind beispielsweise thermoplastische Elastomere (TPE), insbesondere thermoplastische Elastomere auf Olefinbasis (TPE-O), vernetzte thermoplastische Elastomere auf Olefinbasis (TPE-V), thermoplastische Elastomere auf Urethanbasis (TPE-U), thermoplastische Polyesterelastomere (TPE-E), Styrolblockcopolymere wie SBS, SEBS, SEPS, SEEPS und MDS (TPE-S) und/oder thermoplastische Copolyamide (TPE-A), sowie Polyolefin-Elastomere (POE).
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Ein Verfahren, bei dem das Kunststoff-Granulat zum Erwärmen mit einem Heizmedium gemischt wird, ermöglicht eine effektive Wärmeübertragung. Als Heizmedium wird insbesondere Heizwasser verwendet. Das Heizwasser weist in Abhängigkeit des durchzuführenden Verfahrens, insbesondere in Abhängigkeit des zu erwärmenden Kunststoff-Granulats, eine Temperatur zwischen 25°C und 95°C und insbesondere zwischen 40°C und 70°C auf.
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Das Mischen mit warmem Heizwasser zur Erwärmung des Kunststoff-Granulates findet insbesondere rein gravimetrisch statt. Dadurch ist verhindert, dass das Granulat einem zusätzlichen mechanischen und/oder pneumatischen Förderschritt ausgesetzt ist. Zusätzlicher Abrieb des Kunststoff-Granulats wird dadurch verhindert. Durch das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt das Erwärmen des vom Granulierprozess kommenden Kunststoff-Granulats in vergleichsweise kurzer Zeit, da der Wärmeübergang vom Heizwasser auf das Kunststoff-Granulat bei der üblichen Granulatgröße von nicht mehr als 5 mm Durchmesser innerhalb weniger Sekunden. Die Erwärmungsdauer beträgt insbesondere weniger als 60 s, insbesondere weniger als 40 s und insbesondere weniger als 20 s. Durch das schnelle Erwärmen des Kunststoff-Granulats mit dem Heizmedium ist gewährleistet, dass sich lediglich die Oberfläche des Kunststoff-Granulats erwärmt. Insbesondere ist eine vollständige Durchwärmung des Kunststoff-Granulats nicht erforderlich und auch nicht gewünscht.
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Ein Verfahren, bei dem das Kunststoff-Granulat nach dem Nachtrocknen in der Nachtrocknungseinheit eine auf seine Masse bezogene Oberflächenrestfeuchte von weniger als 0,1 %, insbesondere weniger als 0,05 % und insbesondere weniger als 0,01 % aufweist, ist für die Weiterverarbeitung gut geeignet.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Trocknen von Kunststoff-Granulat zu verbessern.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum Trocknen von Kunststoff-Granulat mit den im Anspruch 8 angegebenen Merkmalen.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass zwischen einer Vortrocknungseinheit und einer Nachtrocknungseinheit für Kunststoff-Granulat eine Förder-/Erwärmungseinheit vorgesehen ist, die vorgetrocknetes Kunststoff-Granulat in die Nachtrocknungseinheit fördert und erwärmt. Die erfindungsgemäße Förder-/Erwärmungseinheit ist sehr kompakt ausgebildet. Die sich hieraus ergebenden Vorteile entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des Verfahrens, worauf hiermit verwiesen wird.
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Eine Vorrichtung, bei der die Vortrocknungseinheit entweder zum statischen Vortrocknen, insbesondere als Entwässerungssieb, oder zum mechanischen Vortrocknen, insbesondere als Siebmaschine oder Zentrifugaltrockner, insbesondere ohne einen Ventilator, ausgeführt ist, ermöglicht eine unkomplizierte und unaufwendige Vortrocknung. Dadurch, dass für das Vortrocknen eine reduzierte Entwässerungsleistung ausreicht, sind aufwendige Vortrocknungseinheiten entbehrlich.
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Eine Vorrichtung, bei der die Förder-/Erwärmungseinheit eine Fallleitung aufweist, die die Vortrocknungseinheit mit der darunter angeordneten Nachtrocknungseinheit verbindet, ermöglicht eine unkomplizierte, insbesondere gravimetrische und insbesondere ausschließlich gravimetrische, Förderung des vorgetrockneten Kunststoff-Granulats. Zusätzliche Förderelemente für pneumatische und/oder mechanische Förderprozesse sind entbehrlich.
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Eine Vorrichtung, bei der die Fallleitung mit einem Neigungswinkel gegenüber der Vertikalen angeordnet ist, gewährleistet eine zuverlässige gravimetrische Förderung. Der Neigungswinkel beträgt zwischen 0° und 90° und insbesondere zwischen 30° und 45°.
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Eine Vorrichtung mit mindestens einem in der Fallleitung angeordneten Mischelement gewährleistet eine homogene Mischung des Kunststoff-Granulats mit dem Heizmedium, insbesondere Heizwasser. Als Mischelemente können Leitbleche vorgesehen sein.
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Eine Vorrichtung mit mindestens einem mit der Fallleitung verbundenen Antrieb ermöglicht eine gezielte Unterstützung der Förderung des Kunststoff-Granulats. Der Antrieb kann insbesondere als Vibrationsantrieb ausgeführt sein, der außerhalb der Fallleitung angeordnet und mit dieser verbunden ist, um eine Vibrationsanregung zur Förderung des Kunststoff-Granulats auf die Fallleitung zu übertragen. Mittels der Vibrationsanregung der Fallleitung kann die Verweildauer des Kunststoff-Granulats und damit die Erwärmung des Kunststoff-Granulats gezielt eingestellt werden.
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Eine Vorrichtung, bei der die Nachtrocknungseinheit als Zentrifugaltrockner ausgeführt ist, ermöglicht eine effektive und unkomplizierte, also unaufwendige, Nachtrocknung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. In dieser zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Trocknen von Kunststoff-Granulat,
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2 bis 7 Ausführungsbeispiele für eine Förder-/Erwärmungseinheit in der Vorrichtung gemäß 1.
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Eine in 1 als Ganzes mit 1 gekennzeichnete Vorrichtung dient zum Trocknen von Kunststoff-Granulat.
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Die Vorrichtung 1 umfasst einen Extruder 2 zur Herstellung von Kunststoffextrudat und eine damit verbundene Granuliereinheit 3 zum Granulieren des Kunststoffextrudats. Die Granuliereinheit 3 ist über eine Förderleitung 4 mit einer Vortrocknungseinheit 5 verbunden. Die Vortrocknungseinheit 5 ist als statischer Abscheider mit einem Entwässerungssieb 6 ausgeführt. Abgeschiedenes Wasser kann über eine Wasserabschlussleitung 7 aus der Vortrocknungseinheit 5 abgeführt werden. Über eine Produktleitung 8 ist die Vortrocknungseinheit 5 mit einer Förder-/Erwärmungseinheit 9 verbunden, die nachfolgend anhand von 2 noch näher erläutert wird.
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Die Förder-/Erwärmungseinheit 9 ist über eine Zuführleitung 10 mit einem Wasserabscheider 11 verbunden, der als schräg angeordnetes Siebblech ausgeführt ist. Der Wasserabscheider 11 ist optional, kann also auch entfallen. Der Wasserabscheider 11 ist mit einer Wasserkreislaufleitung 12 verbunden, an die ein Filter 13, ein Puffer 14, eine Kreislaufpumpe 15 und ein Wärmetauscher 16 angeschlossen sind. Die Wasserkreislaufleitung 12 mündet mit einem dem Wasserabscheider 11 abgewandten Ende in die Förder-/Erwärmungseinheit 9, insbesondere benachbart zu der Produktleitung 8. In der Förder-/Erwärmungseinheit 9 wird Kunststoff-Staub abgewaschen, der zum wesentlichen Teil aus dem Wasserabscheider 11 mit dem Heizwasser abgeführt und in dem Filter 13 herausgefiltert wird.
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Die Förder-/Erwärmungseinheit 9 ist über die Zuführleitung 10 und den optionalen Wasserabscheider 11 mit einer Nachtrocknungseinheit 22 verbunden. Die Nachtrocknungseinheit 22 ist als Zentrifugaltrockner ausgeführt. An der Nachtrocknungseinheit 22 ist ein Abgaberohr 23 zur Abgabe von Kunststoff-Granulat angeschlossen. Der Zentrifugaltrockner weist einen Rotationsantrieb 24 auf, der die zur Zentrifugaltrocknung erforderliche Rotation ermöglicht. Der Trocknungsvorgang wird durch einen zusätzlichen Luftstrom 25 unterstützt. Der Luftstrom 25 kann an einer Oberseite der Nachtrocknungseinheit 22 eingesaugt werden. Der Luftstrom kann von dem Gebläse 26 aus der Nachtrocknungseinheit 22 abgesaugt werden.
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Nachfolgend wird anhand der 2 die Förder-/Erwärmungseinheit 9 näher erläutert. Die Förder-/Erwärmungseinheit 9 ist als geneigtes Rohr ausgeführt. An einem oberen, in 2 links dargestellten Ende ist die Wasserkreislaufleitung 12 angeschlossen. Benachbart zu der Wasserkreislaufleitung 12 ist die Produktleitung 8 über einen Vertikalstutzen 17 angeschlossen. An einem unteren, in 2 rechts dargestellten Ende ist der Auslauf des geneigten Rohres an die Zuführleitung 10 angeschlossen. Im Bereich des Auslaufs zur Zuführleitung 10 ist eine Entlüftungsleitung 21 angeordnet. An einer Unterseite des geneigten Rohrs ist ein Vibrationsmotor 18 mit dem Rohr verbunden. Der Vibrationsmotor 18 ermöglicht eine Schwingungsanregung des geneigten Rohrs quer und insbesondere senkrecht zur Rohrlängsachse 19. Die Rohrlängsachse 19 ist gegenüber der Vertikalen mit einem Neigungswinkel n geneigt angeordnet. Der Neigungswinkel beträgt vorzugsweise zwischen 30° und 45°. Das Rohr der Förder-/Erwärmungseinheit 9 ist eine Fallleitung 20.
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Nachfolgend wird ein Verfahren zum Trocknen von Kunststoff-Granulat näher erläutert. In dem Extruder 2 hergestelltes Extrudat wird in der Granuliereinheit 3 granuliert und mittels hydraulischer Förderung über die Förderleitung 4 zu der Vortrocknungseinheit 5 gefördert. Die Feststoffkonzentration in der Mischung aus Kunststoff-Granulat und Wasser beträgt vor der Vortrocknungseinheit 5 zwischen 3 % und 35 %. In der Vortrocknungseinheit 5 wird Wasser abgeschieden und über die Wasserabführleitung 7 abgeführt. Das vorgetrocknete Kunststoff-Granulat weist eine Oberflächenrestfeuchte bezogen auf die Masse von kleiner als 10 % auf. Das vorgetrocknete Kunststoff-Granulat weist eine Temperatur von weniger als 40°C auf und wird infolge der Schwerkraft über die Produktleitung 8 der Förder-/Erwärmungseinheit 9 zugeführt.
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In der Förder-/Erwärmungseinheit 9 gelangt das Kunststoff-Granulat über den Stutzen 17 in das Fallrohr 20. Das Kunststoff-Granulat wird von Heizwasser mitgerissen, das über die Wasserkreislaufleitung 12 dem Fallrohr 20 zugeführt wird. Über das Heizwasser erfolgt innerhalb weniger Sekunden eine Erwärmung des Kunststoff-Granulats von der Temperatur von anfangs kleiner als 40°C auf die erhöhte Temperatur, die je nach Anwendung veränderlich einstellbar ist. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die erhöhte Temperatur mindestens 70°C. Die Temperatur von mindestens 70°C liegt zumindest an der Oberfläche des Kunststoff-Granulats vor. Das Heizwasser dient also zum Erwärmen und zum Fördern des Kunststoff-Granulats. Gleichzeitig dient das Heizwasser auch zum Waschen des Kunststoff-Granulats.
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Über die Entlüftungsleitung 21 kann aufsteigende Luft bzw. aufsteigende Gase gezielt abgeführt werden. Dadurch ist ein störungsfreier Erwärmungsund Waschprozess in der Förderungs- und Erwärmungseinheit gewährleistet.
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Mittels des Vibrationsmotors 18 kann eine Schwingungsanregung auf die Fallleitung 20 aufgebracht werden. Dadurch kann die Fördergeschwindigkeit der Mischung aus Kunststoff-Granulat und Heizwasser gezielt beeinflusst werden. Dadurch kann die Verweilzeit des Gemisches aus Kunststoff-Granulat und Wasser und damit die erhöhte Temperatur beim Verlassen des Kunststoff-Granulats aus der Förder-/Erwärmungseinheit in die Zuführleitung 10 gezielt beeinflusst werden.
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Die Mischung aus Heizwasser und Kunststoff-Granulat wird dem Wasserabscheider 11 zugeführt. Das abgeschiedene Wasser wird aus dem Wasserabscheider 11 über die Wasserkreislaufleitung 12 im Filter 13 gefiltert, im Pufferspeicher 14 zwischengespeichert, mittels der Kreislaufpumpe 15 und dem Wärmetauscher 16 umgewälzt und erwärmt und als Heizwasser der Förder-/Erwärmungseinheit 9 wieder zugeführt.
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Das erwärmte Kunststoff-Granulat wird aus dem Wasserabscheider 11 der Nachtrocknungseinheit 22 zugeführt. Das nachgetrocknete Kunststoff-Granulat wird über das Abgaberohr 23 zur weiteren Verwendung abgegeben. Das nachgetrocknete Kunststoff-Granulat weist eine auf seine Masse bezogene Oberflächenrestfeuchte von weniger als 0,1 % auf.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Förder-/Erwärmungseinheit 9. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 2 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert. Der wesentliche Unterschied gegenüber dem vorherigen Ausführungsbeispiel besteht darin, dass anstelle eines geneigten Heizrohres ein statischer Kunststoff-Granulat-Heizwasser-Mischer 28 vorgesehen ist, der ein geneigtes Rohr umfasst. An einer Innenseite des Rohres 20 sind statische Mischelemente 29 vorgesehen, die beispielsweise an einer Rohrinnenwand befestigt, insbesondere angeschweißt sein können. Die Mischelemente 29 sind entlang der Rohrlängsachse 19 mit unterschiedlichen Neigungen angeordnet. Dadurch ist eine verbesserte, insbesondere homogene, Durchmischung des Kunststoff-Granulats mit Heizwasser gewährleistet.
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Es ist eine intensivere und damit schnellere Erwärmung des Granulats möglich. Das bedeutet, dass der Kunststoff-Granulat-Heizwasser-Mischer eine reduzierte Baugröße aufweisen kann. Der Waschprozess ist intensiviert. Das Reinigungsergebnis ist erhöht.
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Die 4 zeigt eine weitere Ausführung einer Förder-/Erwärmungseinheit 9, die im Wesentlichen der Ausführung der 3 entspricht. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass das Rohr 20 vertikal orientiert ist. Das Kunststoff-Granulat wird über die Produktleitung 8 stirnseitig dem Rohr 20 zugeführt. Das Heizwasser wird über die Wasserkreislaufleitung 12 an einer Seitenwand zugeführt. An einem oberen Ende, an dem die Rückleitung 8 an das Rohr 20 angeschlossen ist, ist die Entlüftungsleitung 21 angeordnet.
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Die Kunststoff-Granulat-Heizwasser-Mischer 28 gemäß 3 und 4 münden jeweils direkt in die Nachtrocknungseinheit 21. Dadurch ist die Verweilzeit des Kunststoff-Granulats im Heizwasser sehr gering und beträgt insbesondere weniger als 60 Sekunden und insbesondere weniger als 10 Sekunden. Damit wird insbesondere erreicht, dass das Granulat eine reduzierte Menge an Wasser und insbesondere kein Wasser absorbiert, das anschließend nur aufwendig wieder zu entfernen wäre.
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Die 5 zeigt eine weitere Ausführung einer Förder-/Erwärmungseinheit 9. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 4 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert. Der wesentliche Unterschied gegenüber den vorherigen Ausführungsformen besteht darin, dass das Kunststoff-Granulat über die Produktleitung 8 und Heizwasser über die Wasserkreislaufleitung 12 unmittelbar in einen Mischbehälter 30 der Förder-/Erwärmungseinheit 9 gelangen. Das Kunststoff-Granulat fällt in den Mischbehälter 30. Das Heizwasser wird über die Leitung 12 zugeführt. Für den Fall, dass das Kunststoff-Granulat eine größere Dichte aufweist als Wasser, sinkt es mit dem Heizwasserstrom nach unten und wird dabei unmittelbar und schnell erwärmt. Das Volumen des Mischbehälters 30 und der Heizwasservolumenstrom beeinflussen unmittelbar die Verweilzeit des Kunststoff-Granulats im Heizwasser und damit die einzustellende Erwärmungstemperatur. An einer Unterseite des Mischbehälters 30 ist ein Siphon 31 vorgesehen, um zu verhindern, dass der Mischbehälter 30 sich vollständig über die Zuführleitung 10 entleert.
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Die 6 zeigt eine weitere Ausführung einer Förder-/Erwärmungseinheit 9, die im Wesentlichen der Ausführung gemäß 5 entspricht. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 5 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass innerhalb des Mischbehälters 30 ein Rührwerk 32 vorgesehen ist, um eine Durchmischung des Kunststoff-Granulats im Heizwasser zu verbessern. Insbesondere für den Fall, dass die Dichte des Kunststoff-Granulats kleiner ist als die von Wasser, kann das Granulat mittels des Rührwerks 32 im Heizwasserstrom ausreichend dispergiert werden.
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Die 7 zeigt eine weitere Ausführung einer Förder-/Erwärmungseinheit 9. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 6 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert. Der wesentliche Unterschied gegenüber den vorherigen Ausführungsbeispielen, insbesondere dem gemäß 5, besteht darin, dass der Siphon 31 dem Mischbehälter 30 vorgeschaltet ist. Dadurch wird erreicht, dass das Kunststoff-Granulat, das insbesondere eine geringere Dichte als Wasser aufweist, vom Heizwasserstrom mitgerissen wird und dadurch in den Mischbehälter 30 gelangen kann. Bei dieser Anordnung ist für Kunststoff-Granulat, das eine kleinere Dichte aufweist als Wasser, ein Rührwerk entbehrlich.