-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kältemaschine, die eingerichtet ist, eine Heißgasabtauung durchzuführen, sowie ein Haushaltskältegerät, das eine solche Kältemaschine einsetzt.
-
Beim Betrieb einer Kältemaschine, insbesondere in einem Haushaltskältegerät, bildet sich auf dem Verdampfer der Kältemaschine in der Regel nach länger andauerndem Kühlbetrieb eine Reifschicht, die den Verdampfer gegenüber einem zu kühlenden Lagerfach thermisch isoliert. Um einen energieeffizienten Betrieb der Kältemaschine zu gewährleisten, muss der Verdampfer von Zeit zu Zeit abgetaut werden. Eine bekannte Technik hierfür ist die Verwendung einer elektrischen Widerstandsheizung, die unmittelbar am Verdampfer oder in enger räumlicher Beziehung zu diesem angeordnet ist und zum Abtauen des Verdampfers diesen erwärmt. Diese Lösung ist zwar günstig im Bezug auf die Fertigungskosten der Kältemaschine, sie beeinträchtigt jedoch deren Energieeffizienz, zum einen aufgrund der zum Heizen benötigten elektrischen Energie, zum anderen, weil die Heizung während des Abtauprozesses nicht zwischen noch vereisten und bereits abgetauten Bereichen des Verdampfers unterscheidet, so dass, wenn die Heizung so lange in Betrieb bleibt, bis sämtlicher Reif abgetaut ist, große Teile des Verdampfers auf eine höhere Temperatur erwärmt werden, als zum Abtauen eigentlich erforderlich, und anschließend unter zusätzlichem Energieeinsatz wieder heruntergekühlt werden müssen.
-
Eine höhere Energieeffizienz als durch elektrisches Beheizen des Verdampfers wird mittels Heißgasabtauung erreicht. Während im Kühlbetrieb vom Verdichter komprimiertes Kältemittel seine Verdichtungswärme zunächst über einen Verflüssiger an die Umgebung abgibt, um anschließend durch Entspannung abzukühlen und in den Verdampfer eingespeist zu werden, wird bei der Heißgasabtauung warmes, verdichtetes Kältemittel direkt in den Verdampfer eingespeist. Indem das Kältemittel an vereisten Bereichen des Verdampfers kondensiert, gibt es dort große Mengen an Wärmeenergie ab, wohingegen an bereits abgetauten Bereichen keine Kondensation mehr stattfindet, sobald sich diese auf die Kondensationstemperatur des Kältemittels erwärmt haben. Die verbesserte Energieeffizienz resultiert somit einerseits aus der Vermeidung einer unnötigen Erwärmung bereits abgetauter Bereiche, zum anderen daraus, dass über das Kältemittel Umgebungswärme oder Abwärme der Kältemaschine zum Verdampfer transportiert und so für die Abtauung nutzbar gemacht wird.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die Effektivität der Heißgasabtauung weiter zu verbessern.
-
Untersuchungen der Erfinder haben gezeigt, dass im Laufe einer Heißgasabtauung der Druck im vom Verdampfer zum Verdichter führenden Saugrohr ein Maximum durchlaufen kann und dass im Anschluss an dieses Maximum die Temperatur am Ausgang des Verdampfers über die dem Saugdruck entsprechende Siedetemperatur des Kältemittels ansteigen kann. Wenn dies der Fall ist, findet im Verdampfer keine Kondensation von Kältemittel mehr statt, und die Geschwindigkeit des Abtauprozesses nimmt stark ab.
-
Die Erfinder haben festgestellt, dass die Ursache für diesen Effekt darin liegt, dass kondensiertes Kältemittel über die Saugleitung zum Verdichter gelangt und in Kontakt mit dessen Schmieröl kommt. Das flüssige Kältemittel löst sich im Öl wesentlichen effektiver als Kältemitteldampf, mit der Folge, dass die Menge des zirkulierenden Kältemittels abnimmt und dementsprechend auch der Druck in Saugleitung und Verflüssiger so weit abnimmt, dass die Kondensation im Verdampfer zum Erliegen kommt.
-
Zwar wird bei vielen herkömmlichen Kältegeräten das Gas im Saugrohr während des Kühlbetriebs durch thermischen Kontakt mit einer Kapillare erwärmt, doch während des Heißgas-Abtaubetriebs ist die Kapillare nicht durchströmt und setzt infolge dessen auch nicht kontinuierlich Wärme frei. Auch wenn die Kapillare zu Beginn des Abtaubetriebs aufgrund von unmittelbar vorhergehendem Kühlbetrieb warm sein sollte, ist ihre Wärmekapazität gering, so dass die in ihr gespeicherte Wärme auf den Verlauf des Abtaubetriebs keinen nennenswerten Einfluss hat und insbesondere nicht verhindern kann, dass flüssiges Kältemittel zum Verdichter gelangt.
-
Als Heizeinrichtung kommt einer ersten Ausgestaltung der Erfindung eine elektrische Widerstandsheizung in Betracht. Anders als bei der herkömmlichen Abtauung durch direktes elektrisches Beheizen des Verdampfer muss diese elektrische Widerstandsheizung nur einen geringen Teil der insgesamt zum Abtauen benötigten Wärmemenge liefern, und zwar nur so viel wie nötig, um sicherzustellen, dass das Kältemittel bei Erreichen des Verdichters wieder vollständig verdampft ist. Daher ist die Energieeffizienz weiterhin deutlich besser als die des Abtauens durch direkte elektrische Beheizung des Verdampfers.
-
Die Widerstandsheizung kann sich linear oder planar, als Flächenheizung oder als Heizdraht, auf einer Außenfläche des Saugrohrs erstrecken.
-
Die Leistung der Widerstandsheizung kann abhängig von der Temperatur des Saugrohrs gesteuert sein, um eine unnötige Erwärmung des Saugrohrs über die Siedetemperatur des Kältemittels hinaus zu vermeiden.
-
Im Kühlbetriebsmodus sollte die Heizeinrichtung im Allgemeinen außer Betrieb sein. Unter Umständen, insbesondere bei einer in feuchtheißer Umgebung, bei tropischem Klima, eingesetzten Kältemaschine kann ein Betrieb der Widerstandsheizung auch während des Kühlbetriebs wünschenswert sein, um eine Betauung des Saugrohrs zu verhindern.
-
Anderen Ausgestaltungen der Erfindung zu Folge kann die Heizeinrichtung ein Wärmetauscher sein, für den als Wärmequelle insbesondere der Verdichter oder der Verflüssiger in Frage kommen.
-
Der Verdichter ist als Wärmequelle insbesondere deswegen attraktiv, weil er auch im Abtaubetriebsmodus kontinuierlich Abwärme produziert, die zum Beheizen des Saugrohrs genutzt werden kann, ohne dass dies die Energieeffizienz der Kältemaschine beeinträchtigt.
-
Wenn der Verdichter in fachüblicher Weise in einer Kapsel aufgenommen ist, kann der Wärmetauscher insbesondere einen Abschnitt der Saugleitung umfassen, der sich an einer Außenwand der Kapsel in Kontakt mit dieser erstreckt. Eine solche Anbringung ist ohne Änderung der Konstruktion des Verdichters bzw. seiner Kapsel möglich.
-
Bei vielen Kältegeräten ist eine Verdunstungsschale in Kontakt mit der Kapsel des Verdichters montiert, um die Abwärme des Verdichters zum Verdunsten von in der Verdunstungsschale gesammeltem Tauwasser zu nutzen. Da im Laufe eines Abtauvorgangs beträchtliche Mengen an Tauwasser vom Verdampfer in die Verdunstungsschale gelangen, ist diese insbesondere in einer fortgeschrittenen Phase des Abtauvorgangs deutlich kälter als der Verdichter selbst. Damit auch unter diesen Umständen die Saugleitung wirksam erwärmt wird, sollte der den Wärmetauscher bildende Abschnitt der Saugleitung sich beabstandet von einer Verdunstungsschale erstrecken.
-
Ein besonders intensiver und ggf. auch durch eine Abkühlung einer Verdunstungsschale unbeeinträchtigter Wärmeaustausch kann erreicht werden, indem der Wärmetauscher einen Abschnitt der Saugleitung umfasst, der durch einen Ölsumpf des Verdichters geführt ist.
-
Wenn der Verflüssiger als Wärmequelle des Wärmetauschers dient, ist letzterer vorzugsweise in engerem thermischem Kontakt mit einem stromabwärtigen als mit einem stromaufwärtigen Bereich des Verflüssigers angeordnet. So beeinträchtigt der Wärmetauscher im Kühlbetriebsmodus nicht die Wärmeabgabe an die Umgebung. Die Abkühlung, die der Verflüssiger während eines Abtauvorgangs erfährt, steigert zusätzlich die Energieeffizienz des darauf folgenden Kühlbetriebs. Der Wärmetauscher verbessert außerdem im Kühlbetrieb die Vorkühlung des verdichteten Kältemittels, bevor dieses den Verdampfer erreicht, was ebenfalls die Energieeffizienz verbessert.
-
Eine hohe Wärmekapazität des Verflüssigers ist von Vorteil einerseits, um eine große Menge an gespeicherter Abwärme aus vorhergehendem Kühlbetrieb für den Abtauvorgang nützen zu können, und zum anderen, um die während des Abtauens erfolgte Abkühlung des Verflüssigers im anschließenden Kühlbetrieb lange Zeit für eine verbesserte Verflüssigung nutzen zu können. Deswegen umfasst der Wärmetauscher vorzugsweise ein Reservoir eines stationären, d.h. nicht wie die Umgebungsluft und das Kältemittel zirkulierenden, Wärmeträgermediums. Vorzugsweise sollte dieses Wärmeträgermedium in der Lage sein, während eines Abtauvorgangs seine Phase zu wechseln.
-
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Haushaltskältegerät mit einer Kältemaschine wie oben beschrieben.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
-
1 eine Kältemaschine gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung;
-
2 verschiedene Varianten eines Details der Kältemaschine aus 1;
-
3 eine zweite Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Kältemaschine;
-
4 ein Detail eines Haushaltskältegeräts, das mit einer weiterentwickelten Ausgestaltung der Kältemaschine aus 3 ausgestattet ist;
-
5 eine dritte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kältemaschine;
-
6 ein Detail eines Kältegeräts, das mit einer Kältemaschine gemäß der dritten Ausgestaltung ausgestattet ist; und
-
7 ein Detail eines Kältegeräts gemäß einer weiteren Abwandlung der dritten Ausgestaltung.
-
1 zeigt ein Blockdiagramm einer Kältemaschine gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung. Die Kältemaschine umfasst in fachüblicher Weise einen Verdichter 1, von dem eine Kältemittelleitung 2 ausgeht. Die Kältemittelleitung 2 teilt sich an einem Wegeventil 3 in einen ersten Zweig 7, der über einen Verflüssiger 4 und eine Drosselstelle, hier eine Kapillare 5, zu einem Verdampfer 6 führt, und einen Zweig 8, der auf dem Weg zum Verdampfer 6 den Verflüssiger 4 und die Kapillare 5 umgeht.
-
Eine Saugleitung 9 erstreckt sich von einem Ausgang des Verdampfers 6 zu einem Sauganschluss des Verdichters 1. Ein Abschnitt 10 der Saugleitung 9 steht in engem thermischen Kontakt mit der Kapillare 5 und bildet so einen Wärmetauscher 34, an dem, wenn die Kältemaschine im Kühlbetriebsmodus arbeitet, das in der Kapillare 5 strömende, verdichtete und überwiegend flüssige Kältemittel Wärme an den Kältemitteldampf in der Saugleitung 9 abgibt.
-
Um den Wärmetauscher 34 zu bilden, kann ein Stück der Kapillare 5 unmittelbar auf einer Wandung der Saugleitung 9 befestigt oder im Innern der Saugleitung geführt sein.
-
Stromabwärts vom Abschnitt 10 ist an der Saugleitung 9 eine elektrische Widerstandsheizung 11 angebracht. Die Widerstandsheizung 11 ist typischerweise als eine außen auf die Saugleitung 9 aufgeklebte Folienheizung oder als eine um die Saugleitung 9 herumgewickelte Bandheizung ausgebildet.
-
Eine elektronische Steuereinheit 12 steuert die Stellung des Wegeventils 3 sowie den Betriebszustand des Verdichters 1 und der Widerstandsheizung 11. Zu diesem Zweck ist die Steuereinheit 12 mit hier nicht dargestellten Temperatursensoren zum Erfassen der Temperatur eines von dem Verdampfer 6 gekühlten Lagerfachs und eventuell der Umgebung verbunden. In einem Kühlbetriebsmodus ist der Verdichter 1 eingeschaltet und das Wegeventil 3 befindet sich in der in 1 gezeigten Stellung, in der es den Strom des vom Verdichter 1 umgewälzten Kältemittels über den Verflüssiger 4 und die Kapillare 5 zum Verdampfer 6 lenkt. Im Kühlbetriebsmodus ist in den meisten praktischen Anwendungsfällen die Widerstandsheizung 11 ausgeschaltet. Es kann jedoch vorgesehen sein, dass, wenn, z.B. mittels eines Umgebungstemperatursensors oder anhand ungewöhnlich lang andauernder Betriebsphasen des Verdichters 1, eine extrem hohe Umgebungstemperatur erfasst wird, die Widerstandsheizung 11 betrieben wird, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft an der Oberfläche der Saugleitung 9 kondensiert.
-
Um Reif zu beseitigen, der sich während des Kühlbetriebs auf dem Verdampfer 6 niederschlägt, wechselt die Steuereinheit 12 von Zeit zu Zeit in einen Abtaubetriebsmodus, in welchem der Verdichter 1 in Betrieb ist und das Wegeventil 3 sich in seiner zweiten, das Kältemittel über den Zweig 8 zum Verdampfer 6 führenden Stellung befindet. Auf diese Weise gelangt Kältemitteldampf hoher Temperatur in den Verdampfer 6 und kondensiert dort. Das flüssige Kältemittel läuft über die Saugleitung 9 ab, nimmt dabei aber im Abschnitt 10 allenfalls noch zu Beginn des Abtaubetriebsmodus einen Rest an vom vorhergehenden Kühlbetrieb gespeicherter Wärme von der Kapillare 5 auf. Durch Betrieb der Widerstandsheizung 11 wird das flüssige Kältemittel wieder verdunstet, bevor es den Verdichter 1 erreicht. So wird vermieden, dass sich das Kältemittel in großer Menge im Öl des Verdichters 1 löst. Die Menge des zirkulierenden Kältemittels bleibt daher während des Abtaubetriebsmodus groß genug und der Druck im Verdampfer 6 hoch genug, damit, solange der Abtaubetriebsmodus andauert, das Kältemittel, wenn es noch vereiste Bereiche des Verdampfers 6 durchläuft, dort kondensieren und seine Latentwärme abgeben kann.
-
In einem Haushaltskältegerät, in dem der Verdichter 1, der Verdampfer 6 und ein durch den Verdampfer 6 gekühltes Fach in einem gleichen Gehäuse vereinigt sind, erstreckt sich die Saugleitung 9 vom Verdampfer 6 zum Verdichter 1 an einem großen Teil ihrer Länge vertikal abwärts. Auf einem solchen vertikalen Abschnitt der Saugleitung 9 kann die Widerstandsheizung 11, wie in 2 dargestellt, als auf die Saugleitung 9 aufgeklebte Folienheizung 11a ausgebildet sein. Eine Folie 13 der Folienheizung 11a hat hier die Form eines Rechtecks, von dem eine Kantenlänge in etwa dem Umfang der Saugleitung 9 entspricht, so dass die Folie 13 die Saugleitung 9 ringsum bedeckt und die Heizleistung gleichmäßig über den Umfang der Saugleitung 9 verteilt ist.
-
In Abschnitten der Saugleitung 9, die nicht vertikal verlaufen, sammelt sich das flüssige Kältemittel am jeweils tiefsten Punkt des Umfangs. Daher kann hier wie ebenfalls in 2 gezeigt eine Widerstandsheizung 11b in Folienform zum Einsatz kommen, die lediglich einen unteren Teil des Umfangs der Saugleitung 9 bedeckt.
-
In Betracht kommt auch, die Saugleitung 9 mit einem lokal tiefsten Bereich 14 auszuführen, in dem sich vom Verdampfer 6 kommendes flüssiges Kältemittel so lange sammeln kann, bis der Flüssigkeitsspiegel einen Überlaufpunkt 15 erreicht hat. Eine auf diesen tiefsten Bereich 14 begrenzte Widerstandsheizung 11, hier in Form eines um den Bereich 14 herumgewickelten Heizdrahtes 11c, sorgt für eine effektive Verdampfung des flüssigen Kältemittels, kann aber, wenn im Bereich 14 kein flüssiges Kältemittel vorhanden ist, ihre Wärme nur langsam abgeben, so dass in diesem Fall die Temperatur schnell steigt.
-
Ein positiver Temperaturkoeffizient der Widerstandsheizung 11 kann in einem solchen Fall für eine Begrenzung der Heizleistung sorgen; es kann aber auch ein Temperaturfühler 16 an der Saugleitung 9 angeordnet sein, der mit der Steuereinheit 12 verbunden ist, so dass diese die Leistung der Widerstandsheizung 11 drosselt, wenn eine hohe Temperatur darauf hinweist, dass die aktuelle Leistung der Widerstandsheizung 11 höher ist als zum Verdunsten des flüssigen Kältemittels in der Saugleitung 9 erforderlich.
-
3 zeigt eine zweite Ausgestaltung der Kältemaschine. Sie unterscheidet sich von der in 1 gezeigten durch das Fehlen der Widerstandsheizung 11; statt dessen bilden ein Abschnitt der Saugleitung 9 und der Verflüssiger 4 einen Wärmetauscher 17, der Wärme des Verflüssigers 4 nutzt, um im Abtaubetriebsmodus vom Verdampfer 6 zum Verdichter 1 strömendes flüssiges Kältemittel zu verdampfen.
-
Der Wämetauscher 17 ist hier über den Zweig 7 mit dem Wärmetauscher 34 in Reihe verbunden. Er kann diesen auch komplett ersetzen.
-
Da die Kältemaschine im Abtaubetriebsmodus keine Wärme über den Verflüssiger 4 abgibt, kühlt dieser im Abtaubetriebsmodus durch die Wirkung des Wärmetauschers 17 ab und kann eine Temperatur deutlich unter Umgebungstemperatur erreichen, die, wenn nach dem Abtauen der Kühlbetriebsmodus wieder aufgenommen wird, so lange eine hocheffiziente Verflüssigung ermöglicht, bis eine normale Betriebstemperatur des Verflüssigers 4 wieder erreicht ist.
-
4 zeigt einen schematischen Schnitt durch den Verflüssiger 4 gemäß einer Weiterbildung der zweiten Ausgestaltung. Der Verflüssiger 4 ist hier als Rückwandverflüssiger in Drahtrohrbauweise ausgeführt und an der Rückwand 18 eines Kältegerätekorpus montiert. Ein Kältemittelrohr 19, das einen Abschnitt des Zweigs 7 bildet, erstreckt sich zwischen den Drähten 20 des Verflüssigers 4 in fachüblicher Weise in Mäandern mit in 4 im Schnitt gezeigten, im wesentlichen horizontal verlaufenden geradlinigen Abschnitten, die an den seitlichen Rändern des Verflüssigers 4 jeweils durch Rohrbögen in Reihe verbunden sind. In einem stromabwärtigen Bereich des Verflüssigers 4 erstreckt sich auch die Saugleitung 9 haarnadelförmig gebogen zwischen den Drähten 20, um den Wärmetauscher 17 zu bilden. Ein Latentwärmespeicher 21, hier in Form einer mit einem Phasenwechselmaterial gefüllten schlaffen Kunststoffhülle, ist zwischen dem Verflüssiger 4 und der Rückwand 18 fixiert und schmiegt sich durch den in seinem Inneren herrschenden hydrostatischen Druck eng an die Kontur des Wärmetauschers 17 an.
-
Im Kühlbetrieb ist das Phasenwechselmaterial des Latentwärmespeichers 21 normalerweise flüssig. Im Abtaubetriebsmodus wird dem Latentwärmespeicher 21 Wärme entzogen, und er wird fest. Die Saugleitung 9 erstreckt sich in der Ausgestaltung der 4 zwar nur über einen kleinen Teil der Fläche des Latentwärmespeichers 21, doch da dieser den Verflüssiger 4 auf seiner gesamten Ausdehnung eng berührt, werden auch weit vom Wärmetauscher 17 entfernte Bereiche des Latentwärmespeichers 21 im Abtaubetrieb effizient gekühlt und können so zum Verfestigen gebracht werden.
-
Um die Möglichkeit eines Auslaufens von Phasenwechselmaterial auszuschließen, kann der Latentwärmespeicher 21 einer Variante zufolge auch durch einen nicht phasenwechselnden Feststoff, z.B. Butyl gebildet sein. Der Feststoff kann in unmittelbarem Kontakt mit dem Wärmetauscher 17 angeordnet sein, ohne dass er von einer Hülle zusammengehalten werden muss.
-
Während des Kühlbetriebes bewirkt der Wärmetauscher 17 genauso wie der enge thermische Kontakt zwischen der Kapillare 5 und dem Abschnitt 10 der Saugleitung eine Vorkühlung des verdichteten Kältemittels auf dem Weg zum Verdampfer 6. Daher kann der Wärmetauscher 17 thermischen Kontakt zwischen der Kapillare 5 und dem Abschnitt 10 überflüssig machen, was den Aufbau der Kältemaschine vereinfacht. Da in diesem Fall die Länge der Kapillare 5 zum Vorkühlen des Kältemittels nicht mehr benötigt wird, kann hier die Kapillare auch durch ein Drosselventil ersetzt werden.
-
5 zeigt eine dritte Ausgestaltung der Kältemaschine, bei der ein Wärmetauscher 22 zwischen einem Abschnitt der Saugleitung 9 und dem Verdichter 1 vorgesehen ist. Zwischen dem Wärmetauscher 34 und dem Wärmetauscher 17 verläuft die Saugleitung abwärts in der Isolationsmaterialschicht des Kältegerätegehäuses. Ein Vorteil dieser Anordnung ist, dass auch bei einem lang andauernden Abtauvorgang die auf die Saugleitung 9 übertragene Heizleistung sich nur wenig ändert, da der Verdichter 1 auch im Abtaubetriebsmodus ständig Abwärme erzeugt.
-
6 zeigt einen schematischen Detailschnitt durch den Korpus eines Haushaltskältegeräts mit einer Kältemaschine gemäß der dritten Ausgestaltung. Der Verdichter 1 ist in fachüblicher Weise in einem Maschinenraum 23 an der Rückseite eines Korpus 24 des Kältegeräts angebracht und von einem zu kühlenden Lagerfach 25 durch eine Isolationsschicht 26 des Korpus 24 getrennt. In 6 ist lediglich eine Kapsel 30 des Verdichters 1 zu sehen, ein Motor-Pumpenblock ist geräuschisoliert im Innern der Kapsel 30 montiert. Der in 6 nicht dargestellte Verdampfer befindet sich an einer Innenseite der Isolationsschicht 26, in thermischem Kontakt mit dem Lagerfach 25. Eine Tauwasserleitung 27 erstreckt sich vom Verdampfer durch die Isolationsschicht 26, um beim Abtauen des Verdampfers 6 verflüssigtes Tauwasser einer Verdunstungsschale 28 zuzuführen, die auf dem Verdichter 1 montiert ist. Diese Verdunstungsschale 28 kühlt im Abtaubetrieb durch Zufluss von 0°C kaltem Tauwasser stark ab. Um das Kältemittel in der Saugleitung 9 vor Erreichen des Sauganschlusses des Verdichters 1 dennoch wirksam zu erwärmen, ist der Wärmetauscher 22 hier gebildet, indem ein Abschnitt der Saugleitung 9 um die Kapsel des Verdichters 1 herumgewickelt ist. Die Saugleitung 9 verläuft hier in mehreren Windungen schraubenlinienförmig über die Oberfläche der Kapsel. Ein zum Sauganschluss hin ansteigender Verlauf der Saugleitung 9 entlang des Wärmetauschers 22 sorgt dafür, dass sich flüssiges Kältemittel, soweit vorhanden, weit entfernt vom Sauganschluss in einem Eingangsbereich 29 des Wärmetauschers 22, sammelt und vor Erreichen eines Durchgangs 31 ins Innere der Kapsel 30 verdampft.
-
7 zeigt einen schematischen Schnitt durch den unteren Bereich des Verdichters 1 gemäß einer weiteren Abwandlung der dritten Ausgestaltung. Zu erkennen ist jeweils ein Teil der Verdichterkapsel 30 sowie des in der Verdichterkapsel 30 schwingungsgedämpft aufgehängten Motor-Pumpenblocks 31. Der Motor-Pumpenblock 31 taucht in einen Ölsumpf 32 ein und gibt Wärme an diesen ab. Die Saugleitung 9 kreuzt die Wand der Verdichterkapsel 30. Ein Wärmetauscher 22 ist hier stromabwärts von einem Durchgang 31 der Saugleitung 9 ins Innere der Kapsel 30 gebildet, indem die Saugleitung 9 im Innern der Verdichterkapsel 30 zunächst durch den Ölsumpf 32 verläuft, bevor sie in einem mit Kältemitteldampf gefüllten Freiraum 33 oberhalb des Ölspiegels endet.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Verdichter
- 2
- Kältemittelleitung
- 3
- Wegeventil
- 4
- Verflüssiger
- 5
- Kapillare
- 6
- Verdampfer
- 7
- Zweig
- 8
- Zweig
- 9
- Saugleitung
- 10
- Abschnitt der Saugleitung
- 11
- Widerstandsheizung
- 12
- Steuereinheit
- 13
- Folie
- 14
- lokal tiefster Bereich
- 15
- Überlaufpunkt
- 16
- Temperaturfühler
- 17
- Wärmetauscher
- 18
- Rückwand
- 19
- Kältemittelrohr
- 20
- Draht
- 21
- Latentwärmespeicher
- 22
- Wärmetauscher
- 23
- Maschinenraum
- 24
- Korpus
- 25
- Lagerfach
- 26
- Isolationsschicht
- 27
- Tauwasserleitung
- 28
- Verdunstungsschale
- 29
- Eingangsbereich
- 30
- Kapsel
- 31
- Durchgang
- 32
- Ölsumpf
- 33
- Freiraum
- 34
- Wärmetauscher