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Die Erfindung betrifft eine Abdeckungsanordnung für einen Motorraum eines Vorderwagens eines Kraftfahrzeugs, mit dessen Hilfe ein in dem Vorderwagen angeordneter Kraftfahrzeugmotor abgedeckt werden kann.
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Aus
DE 10 2010 039 672 A1 ist es bekannt eine Motorraumabdeckung mit einem rechten Federbeindom und einem linken Federbeindom zu verbinden, wobei sich die Motorraumabdeckung durch einen Bereich erstreckt, der üblicherweise durch eine die Federbeindome miteinander verbindende Domstrebe ausgefüllt wird. Die Motorraumabdeckung ist als massives Strukturbauteil der Kraftfahrzeugkarosserie ausgestaltet, so dass die aus Bauraumgründen nicht mehr vorsehbare Domstrebe eingespart und durch die Motorraumabdeckung ersetzt werden kann.
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Aus
US 7 390 047 B2 ist es bekannt mit der Domstrebe eine sich von der Domstrebe bis zu einem Windlauf für eine Frontscheibe erstreckende Abdeckung zu verbinden, so dass sich der Windlauf mit Hilfe der Abdeckung bis zur Domstrebe erstrecken kann.
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Es ist ein ständiges Bedürfnis einen in einem Motorraum angeordneten Kraftfahrzeugmotor kostengünstig zu schützen ohne die Stabilität eines Vorderwagens eines Kraftfahrzeugs zu beeinträchtigen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die bei einer hohen Stabilität des Vorderwagens einen kostengünstigen Schutz eines in einem Motorraum angeordneten Kraftfahrzeugmotors ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Abdeckungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Erfindungsgemäß ist eine Abdeckungsanordnung für einen Motorraum eines Vorderwagens eines Kraftfahrzeugs vorgesehen mit einem Abdeckungsblech zur oberen Begrenzung eines Motorraums und einer Domstrebe zur versteifenden Verbindung eines rechten Federbeindoms zur bewegbaren Aufnahme eines rechten Stoßdämpfers mit einem linken Federbeindom zur bewegbaren Aufnahme eines linken Stoßdämpfers, wobei die Domstrebe durch einen von dem Abdeckungsblech ausgebildeten Aufnahmekanal verläuft.
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Durch den im Abdeckungsblech ausgebildeten Aufnahmekanal kann die Domstrebe im Wesentlichen quer zur Fahrtrichtung durch das Abdeckungsblechs hindurch geführt werden und dadurch in die Formgestaltung des Abdeckungsblechs integriert werden. Insbesondere ist das Abdeckungsblech im Bereich des Aufnahmekanals mit der Domstrebe, insbesondere mit einer nach unten weisenden Unterseite der Domstrebe, befestigt. Dadurch kann die Abdeckungsanordnung als eine vormontierte Baueinheit mit den Federbeindomen befestigt werden. Hierbei ist der Montageaufwand im Vergleich zur Montage nur der Domstrebe mit den Federbeindomen nicht signifikant erhöht. Insbesondere ist es möglich die Montage der Abdeckungsanordnung in dem Vorderwagen des Kraftfahrzeugs automatisch mit Hilfe eines Montageroboters durchzuführen, wodurch Herstellungskosten reduziert werden können.
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Die Domstrebe kann sich insbesondere möglichst weit nach oben bis kurz vor eine Motorhaube des Vorderwagens erstrecken. Dadurch kann durch die Domstrebe eine rahmenförmige und/oder ringförmige Struktur ausgebildet werden, die einen besonders großen Motorraum und gleichzeitig eine hohe Stabilität ermöglicht. Die Domstrebe kann den Vorderwagen stark versteifen, so dass ein in dem Motorraum angeordneter Kraftfahrzeugmotor selbst bei einem Crash des Kraftfahrzeugs vor Beschädigungen geschützt sein kann. Das Abdeckungsblech kann einen hinreichend großen Bereich, vorzugsweise einen Großteil, des Motorraums überdecken und dadurch den im Motorraum angeordneten Kraftfahrzeugmotor schützen. Insbesondere kann das Abdeckungsblech in vertikaler Sicht betrachtet einen in dem Motorraum angeordneten Kraftfahrzeugmotor überdecken, wobei insbesondere das Abdeckungsblech eine in vertikaler Richtung weisenden Flächenanteil Querschnittsfläche des Kraftfahrzeugmotors mit einem Flächenanteil A von 30% ≤ A ≤ 100%, insbesondere 40% ≤ A ≤ 90%, vorzugsweise 50% ≤ A ≤ 80% und besonders bevorzugt 60% ≤ A ≤ 75% überdeckt. Da das Abdeckungsblech nicht als ein Strukturbauteil zur Abtragung von mechanischen Lasten des Vorderbaus ausgestaltet ist, kann das Abdeckungsblech entsprechend dünn und leicht ausgeführt sein. Insbesondere ist das Abdeckungsblech aus einem Leichtmetall, beispielsweise Aluminium, und/oder aus einem Kunststoff hergestellt. Mit Hilfe des Aufnahmekanals des den Motorraum abdeckenden Abdeckungsblechs kann die Domstrebe den Vorderwagen ohne Beeinträchtigungen versteifen, so dass bei einer hohen Stabilität des Vorderwagens ein kostengünstiger Schutz eines in einem Motorraum angeordneten Kraftfahrzeugmotors ermöglicht ist.
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Insbesondere ist der Aufnahmekanal nach oben geöffnet. Das Abdeckungsblech kann von unten her auf die Domstrebe aufgesetzt werden und/oder die kann Domstrebe von oben her in den Aufnahmekanal eingelegt werden. Dadurch ist es nicht erforderlich die Domstrebe an einer quer zur Fahrtrichtung weisenden Stirnseite des Aufnahmekanals in den Aufnahmekanal einzustecken. Insbesondere kann dadurch die Domstrebe, der Aufnahmekanal und/oder das Abdeckungsblech quer zur Fahrtrichtung einen gebogenen Verlauf aufweisen, der zu einer strömungsgünstigen Formgestaltung des Vorderwagens und/oder zu einer hohen Versteifungswirkung der Domstrebe führen kann.
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Vorzugsweise ist eine nach oben weisende Oberseite der Domstrebe in einen außerhalb des Aufnahmekanals vorliegenden Formverlauf des Abdeckungsblechs im Wesentlichen oberflächenbündig integriert. Dadurch kann insbesondere ein möglichst großer Motorraum vorgesehen werden. Die Oberseite der Domstrebe und die außerhalb des Aufnahmekanals angeordnete Oberseite des Abdeckungsblechs können insbesondere einen im Wesentlichen gleichen Abstand zu einer Unterseite einer den Motorraum verschließenden Motorhaube des Vorderwagens im geschlossenen Zustand aufweisen. Vorzugsweise kann die Motorhaube den Aufnahmekanal nach oben hin schließen.
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Besonders bevorzugt bildet das Abdeckungsblech an seiner Unterseite eine Luftleitfläche zum Ableiten von Fahrtwind aus, wobei insbesondere die Luftleitfläche mit Hilfe von Luftleitfinnen begrenzt ist. Die Abdeckungsanordnung kann dadurch eine Zusatzfunktion ausüben, indem mit Hilfe des Abdeckungsblechs Fahrtwind, beispielweise zum Kühlen des im Motorraum angeordneten Kraftfahrzeugmotors, an dem Abdeckungsblech entlang in einer definierten Richtung zugeleitet und/oder abgeleitet werden kann. Separate Luftleitbleche können eingespart werden, so dass die Bauteileanzahl reduziert werden kann.
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Insbesondere weist das Abdeckungsblech an seiner Unterseite ein Schalldämpfungselement, insbesondere eine aus einem Schalldämmmaterial hergestellte Beschichtung, zur Schalldämpfung von Motorgeräuschen auf. Von einem Fahrer des Kraftfahrzeugs als unangenehm empfundene Geräuschentwicklungen im Motorraum des Vorderwagens können dadurch reduziert oder sogar eliminiert werden. Das Schalldämpfungselement, beispielsweise ein an der Unterseite des Abdeckungsblechs angeschäumter Schaumstoff, kann dabei mit dem Abdeckungsblech eine vorgefertigte Baueinheit ausbilden, so dass die Montage vereinfacht ist. Die Abdeckungsanordnung kann dadurch eine weitere Zusatzfunktion ausüben.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Vorderwagen für ein Kraftfahrzeug mit einem rechten Federbeindom zur bewegbaren Aufnahme eines rechten Stoßdämpfers für ein rechtes Vorderrad, einem linken Federbeindom zur bewegbaren Aufnahme eines linken Stoßdämpfers für ein linkes Vorderrad und einer Abdeckungsanordnung, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, zur Abdeckung eines Motorraums, wobei die Domstrebe mit dem linken Federbeindom und mit dem rechten Federbeindom verbunden ist. Mit Hilfe des Aufnahmekanals des den Motorraum abdeckenden Abdeckungsblechs der Abdeckungsanordnung kann die Domstrebe den Vorderwagen ohne Beeinträchtigungen versteifen, so dass bei einer hohen Stabilität des Vorderwagens ein kostengünstiger Schutz eines in einem Motorraum angeordneten Kraftfahrzeugmotors ermöglicht ist.
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Insbesondere ist mit dem rechten Federbeindom eine zu einem Montageträger zur frontseitigen Montage eines Kraftfahrzeugkühlers geführte rechte Versteifungstrebe und mit dem linken Federbeindom eine zu dem Montageträger geführte linke Versteifungsstrebe befestigt, wobei das Abdeckungsblech mit der rechten Versteifungsstrebe und mit der linken Versteifungsstrebe befestigt ist, wobei insbesondere das Abdeckungsblech an der rechten Versteifungsstrebe und der linken Versteifungsstrebe seitlich endet. Die Versteifungsstreben können direkt oder indirekt mit dem Montageträger verbunden sein. Die Versteifungsstreben können den Vorderwagen zusätzlich versteifen. Vorzugsweise verlaufen die Versteifungsstreben schräg, vorzugsweise im Wesentlichen diagonal, zur Längsrichtung des Kraftfahrzeugs. Die Versteifungstreben können mit der Domstrebe einen versteifenden Rahmen ausbilden, mit dem das Abdeckungsblech verwindungssteif verbunden sein kann. Ein Wegbiegen des Abdeckungsblechs auf den Kraftfahrzeugmotor zu kann dadurch vermieden werden, so dass der Kraftfahrzeugmotor und auch das Abdeckungsblech gegen Beschädigungen geschützt sind.
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Vorzugsweise endet das Abdeckungsblech in Fahrtrichtung an dem Montageträger und/oder an einer in Fahrtrichtung weisenden Stirnseite der rechten Versteifungsstrebe und der linken Versteifungsstrebe. Das Abdeckungsblech kann sich dadurch über einen Großteil, insbesondere die gesamte, Erstreckung des Motorraums und/oder des in dem Motorraum angeordneten Kraftfahrzeugmotors in Fahrtrichtung erstrecken, so dass der Kraftfahrzeugmotor entsprechend geschützt ist.
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Besonders bevorzugt endet das Abdeckungsblech entgegen der Fahrtrichtung an einem Windlauf für eine Frontscheibe. Das Abdeckungsblech kann sich dadurch über einen Großteil, insbesondere die gesamte, Erstreckung des Motorraums und/oder des in dem Motorraum angeordneten Kraftfahrzeugmotors in Fahrtrichtung erstrecken, so dass der Kraftfahrzeugmotor entsprechend geschützt ist.
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Insbesondere ist das Abdeckungsblech zwischen einem in dem Motorraum angeordneten Kraftfahrzeugmotor und der Domstrebe und/oder den Versteifungsstreben angeordnet. Dadurch kann das Abdeckungsblech bei Lasten in vertikaler Richtung, beispielsweise wenn bei einem Unfall eine Person auf einer Motorhaube des Vorderwagens aufschlägt, durch die Domstrebe und/oder die Versteifungsstreben vor Beschädigungen geschützt sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
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1: eine schematische Draufsicht auf einen Vorderwagen eines Kraftfahrzeugs und
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2: eine schematische Vorderansicht des Vorderwagens aus 1.
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Der in 1 dargestellte Vorderwagen 10 eines Kraftfahrzeugs weist einen Montageträger 12 auf, mit dem ein Kraftfahrzeugkühler verbunden werden kann. Mit dem Montageträger 12 sind ein rechter Längsträger 14 und ein linker Längsträger 16 verbunden. Mit dem rechten Längsträger 14 ist ein rechter Federbeindom 18 verbunden, während mit dem linken Längsträger 16 ein linker Federbeindom 20 verbunden ist. Zur Versteifung des Vorderwagens 10 ist eine Domstrebe 22 mit dem rechten Federbeindom 18 und mit dem linken Federbeindom 20 verbunden. Ein in einem Motorraum 24 des Vorderwagens 10 angeordneter Kraftfahrzeugmotor kann zu einem großen Teil von einem Abdeckungsblech 26 überdeckt sein. Das Abdeckungsblech 26 und die Domstrebe 22 bilden eine Abdeckungsanordnung aus. Hierzu weist das Abdeckungsblech 26 einen nach oben offenen Aufnahmekanal 28 auf, in dem die Domstrebe 22 im Wesentlichen vollständig aufgenommen ist. Das Abdeckungsblech 26 kann von unten her im Bereich des Aufnahmekanals 28 mit einer Unterseite der Domstrebe 22 verbunden sein. Die Domstrebe 22 kann insbesondere eine im Wesentlichen rechteckige Querschnittsfläche aufweisen.
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Wie insbesondere auch in 2 dargestellt ist eine Oberseite der Domstrebe 22 in den Formverlauf der von dem Aufnahmekanal 28 verschiedenen Oberseite des Abdeckungsblechs 26 integriert. Ferner ist eine mit dem rechten Federbeindom 18 verbundene rechte Versteifungsstrebe 30 und einer mit dem linken Federbeindom 20 verbundene linke Versteifungsstrebe 32 verbunden, über die der Montageträger 12 zusätzlich an den Federbeindomen 18, 20 abgestützt werden kann. Das Abdeckungsblech 26 kann an den Versteifungsstreben 30, 32 enden und mit diesen verbunden sein. Ferner kann das Abdeckungsblech 26 bis zu einen Windlauf 34 reichen und sich an die Kontur des Windlaufs anschmiegen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010039672 A1 [0002]
- US 7390047 B2 [0003]