DE102009055647B4 - Installationsverfahren einer Kassettendichtung in ein Radiallager - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Installationsverfahren einer Kassettendichtung zur Abdichtung eines Radiallagers, wobei die Kassettendichtung zwei relativ zueinander bewegbare Ringe aufweist und beide Ringe einen hohlzylindrischen Teil und einen sich radial erstreckenden Teil aufweisen, wobei im Betriebzustand sich die hohlzylindrischen Teile radial und die sich radial erstreckenden Teile axial gegenüberliegen, wobei der hohlzylindrische Teil des ersten Ringes in Bezug auf die Rotationsachse einen größeren Außenradius als jeder andere hohlzylindrische Teil der Kassettendichtung zur Anordnung innerhalb eines Lagerteils des Radiallagers aufweist.
- Stand der Technik
- Hintergrund der Erfindung
- Radiallager bestehen aus einem ersten und einem zweiten Lagerteil, wobei über diese Lagerteile eine Radialkraft übertragen wird und gegebenenfalls beide Lagerteile oder auf diesen angeordnete Lagerringe Laufbahnen aufweisen, die zur Führung der Wälzkörper des Radiallagers vorgesehen sind.
- Damit ergibt sich das grundsätzliche Problem der Auslegung der Dichtung, die den Wälzraum, in welchem sich die Wälzkörper befinden, von der Außenwelt des Radiallagers abdichten soll. Bei Radiallagern, die außerhalb von geschlossenen Räumen betrieben werden, wie zum Beispiel Radlager, Ausrücklager, etc., besteht grundsätzlich eine höhere Gefahr durch Verunreinigungen des Wälzraumes durch Schmutzpartikel. Diese führen zu einem schnelleren Verschleiß des Wälzlagers. Bei besonders großen Schmutzpartikeln sogar zu einer Beschädigung der Laufbahnen (sogenanntes Pitting).
- Für derartig schwierige Betriebsbedingungen wurden in der Vergangenheit Kassettendichtungen konzipiert, die sowohl durch ihre axialen und radialen Dichtlippen den Wälzraum vor eindringendem Wasser und Schmutzpartikel sicherten, aber auch mit Hilfe zweier im Längsschnitt L-förmigen Ringe, die zusammen einen ringförmigen Raum aufspannen, der zur Dichtung des Wälzraumes mittels berührungsloser Spaltdichtungen oder mittels der bereits erwähnten schleifend anliegenden, axialen und radialen Dichtlippen vorgesehen ist. Beide Ringe weisen einen hohlzylindrischen Teil auf, der mit den Lagerteilen, meist durch Presssitz, verbindbar ist und somit einen Rostfraß in axialer Richtung weit gehend unterbinden hilft. Außerdem stellen sich durch die gegenüberliegende Anordnung der im wesentlichen L-förmigen Ringe einen Vorteil beim Handling beziehungsweise der Verpackung und Stapelung der Kassettendichtung ein.
- Aus
EP 1 898 132 A1 sind verschiedene Kassettendichtungen für Radlageranwendungen bekannt, die zu der beschriebenen gattungsbildenden Art gehören und sich im wesentlichen durch die Anordnung der elastischen Teile, die die verschiedensten Arten von Dichtlippen ausbilden, unterscheiden. - Problematisch daran ist, dass sich bei diesen kompakten Dichtungsanordnungen ein Installationsnachteil einstellt. In der Regel werden die beiden Ringe der Kassettendichtung nacheinander an den Lagerteilen durch Einpressung befestigt. Da man in der Regel jedoch nicht auf eine radiale Dichtlippe verzichten kann, läuft man Gefahr die radiale Dichtlippe, die in der Regel auf dem hohlzylindrischen Teil des zweiten Ringes einlegen soll, beim Installationsvorgang in Richtung des Wälzraumes umzuklappen. Damit erreicht die radiale Dichtlippe nicht die vorgesehene Dichtfläche auf dem zweiten Ring, womit das Wälzlager unweigerlich innerhalb kürzester Zeit ausfällt. Leider ist dieser Installationsfehler von außen nicht einzusehen, da der zuletzt installierte zweite Ring die Sicht auf die radiale Dichtlippe blockiert.
- Alternativ ist denkbar, dass man um die beschriebene Umklappung zu vermeiden auf Dichtwirkung der Kassettendichtung verzichtet. Dies ist dann der Fall, wenn der sich radial erstreckende Teil des zweiten Ringes auf den hohlzylindrischen Teil des ersten Ringes richtet und mit diesem einen radialen Dichtspalt bildet. Dies schöpft die Möglichkeiten der Dichtspaltbildung nicht genügend aus und ist deshalb ebenfalls nachteilig.
- Aufgabenstellung
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die Aufgabe der Erfindung ist daher eine Kassettendichtung anzugeben, die sowohl eine hohe Dichtwirkung aufweist, aber auch auf einfache und sichere Weise zu installieren ist.
- Die Aufgabe wird durch ein Installationsverfahren einer Kassettendichtung in ein Radiallager gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen eine Kassettendichtung zur Abdichtung eines Radiallagers zu verwenden, wobei die Kassettendichtung zwei relativ zueinander bewegbare Ringe aufweist. Beide Ringe weisen einen hohlzylindrischen Teil und einen sich radial erstreckenden Teil auf, wobei der sich radial erstreckende Teil im folgenden auch als Radialteil bezeichnet wird. Der hohlzylindrische Teil und der Radialteil sind einstückig miteinander verbunden und bilden im Längsschnitt zur Rotationsachse des Radiallagers beziehungsweise der Kassettendichtung im wesentlichen jeweils eine L-Form, stehen also im wesentlichen senkrecht aufeinander. Beide Ringe sind ferner derart angeordnet, dass sich die hohlzylindrischen Teile radial und die Radialteile axial gegenüberliegen. - Im Betriebszustand ist der hohlzylindrische Teil des ersten Ringes in Bezug auf die Rotationsachse radial weiter außen angeordnet als der hohlzylindrische Teil des zweiten Ringes. Ferner stellt der hohlzylindrische Teil des ersten Ringes auch den in Bezug zur Rotationsachse radial am weitesten außen liegenden hohlzylindrischen Teil der Kassettendichtung dar. Der erste Ring wird meist als so genannter Dichtungsring bezeichnet, wobei der zweite Ring gegebenenfalls ein so genannter Schleuderring ist. Der erste Ring wird auf dem ersten Lagerteil, idealerweise mit dem hohlzylindrischen Teil, befestigt und der zweite Ring entsprechend auf dem zweiten Lagerteil, ebenfalls idealerweise mit dessen hohlzylindrischen Teil. Beide Lagerteile bzw. beide Ringe rotierenden relativ zueinander, das heißt, sie können beispielsweise bei Radlagern für Personenkraftwagen aber auch bei Radlagern für Lastkraftwagen Verwendung finden.
- Die erfindungsgemäße Funktionsweise rührt daher, dass ein Außenradius des Radialteils des zweiten Ringes größer ist als der Innenradius des hohlzylindrischen Teils des ersten Ringes. Ein Außenradius des Radialteils verläuft von der Rotationsachse bis zur Außenfläche des Radialteils. Der Innenradius des hohlzylindrischen Teils verläuft von der Rotationsachse bis zu der Innenfläche des hohlzylindrischen Teils, die von allen Innenflächen des hohlzylindrischen Teils den größten Radius aufweist. Deshalb könnte man auch von einem größten Innenradius sprechen.
- Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Außenradius des Radialteils des zweiten Rings kleiner ist als der Außenradius des hohlzylindrischen Teils des ersten Rings. Somit wird erreicht, dass der Radialteil mit seinem radialen Endstück dem hohlzylindrischen Teil des ersten Ringes zumindest teilweise in axialer Richtung abdeckt. Diese Abdeckung stellt sicher, dass eine axiale Kraftübertragung vom zweiten Ring auf den ersten Ring während des Einpressvorganges möglich ist. Dabei ist es von Vorteil, wenn die beiden erwähnten Außenradien sehr nahe beieinander liegen. Damit wird ein sehr kleiner radialer Dichtspalt zwischen dem ersten Lagerteil, welches beispielsweise ein Außenring oder eine Radnabe eines Lastkraftwagens sein kann, realisiert. Ferner entsteht auch ein axialer Dichtspalt zwischen dem Endstück des Radialteils des zweiten Ringes und dem axialen Ende des hohlzylindrischen Teils des ersten Ringes. Vorteilhafterweise ist es möglich mit unverändertem Materialaufwand eine vorteilhaftere Spaltdichtung herzustellen.
- Der axiale Dichtspalt ist im Grunde mit der relativen axialen Positionierung der beiden Ringe zueinander festgelegt. Dazu wird vorgeschlagen ein Einpresswerkzeug zu verwenden, welches eine konische Innenfläche aufweist, die bei größeren Radien axial weiter hervorsteht, womit beim Einpressvorgang der Radialteil des zweiten Ringes elastisch beansprucht wird und einen definierten Winkel von der Radialen wegbewegt wird. Dabei bestimmt die Konizität des Einpresswerkzeuges den endgültigen Abstand der beiden Ringe bzw. die Größe des axialen Dichtspaltes zwischen dem Endstück des Ringteiles des zweiten Rings und der axialen Fläche des hohlzylindrischen Teils des ersten Ringes. Mit anderen Worten, die axiale Entfernung der Einpressfläche beim Innenradius des Einpresswerkzeuges und beim Außenradius des Einpresswerkzeuges ist mit der Breite des axialen Dichtspaltes identisch. Durch die elastische Beanspruchung des Radialteils ist sichergestellt, dass der Radialteil nach dem Einpressvorgang wieder in seine ursprüngliche Position zurückfedert und fortan den gewünschten axialen Dichtspalt mit dem hohlzylindrischen Teil des ersten Ringes bildet. Dabei ist zu beachten, dass die Konizität nicht derart stark ist, dass der zweite Ring auch unelastisch beansprucht wird und seine Form des kräftefreien Zustandes ändert.
- Vorteilhafterweise ist es unmöglich eine radiale Dichtlippe, auf die in vielen Applikationen nicht verzichtet werden kann, von der ihr zugeordneten Dichtfläche am zweiten Ring abgeleiten oder gar in Richtung des Wälzraumes umklappen zu lassen. Diese Problematik wird durch die gleichzeitige Einpressung der beiden Ringe wirkungsvoll verhindert. Gleichzeitig muss auf eine optimale Labyrinthdichtung nicht verzichtet werden.
- Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weist der erste Ring ein elastisches Teil mit einer radialen Dichtlippe auf. Das elastische Teil kann gleichzeitig auch weitere Dichtlippen, z.B. axiale Dichtlippen oder statische Dichtungen zum Lagerteile ausbilden. Der erste Ring kann außerdem, um eine bessere Haltung des elastischen Teiles zu realisieren, in seinem Radialteil stellenweise von der strengen radialen Ausrichtung abweichen.
- Vorteilhafterweise liegt die radiale Dichtlippe auf dem hohlzylindrischen Teil des zweiten Ringes dichtend an. Damit übernimmt der zweite Ring eine Doppelfunktion, da dieser sowohl eine Labyrinthdichtung bildet, aber auch eine rostfreie Gegenfläche, beziehungsweise Dichtfläche für die radiale Dichtlippe auf dem hohlzylindrischen Teil zur Verfügung stellt. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, indem der zweite Ring (wie auch gegebenenfalls der erste Ring) aus einem rostfreien Material gefertigt ist.
- Vorteilhafterweise sind die hohlzylindrischen Teile der Ringe zur Befestigung der Ringe vorgesehen. Damit übernehmen diese auch eine Befestigungsfunktion (neben der Dichtspaltbildung beziehungsweise der Bereitstellung einer Dichtfläche).
- Vorteilhafterweise bildet der Radialteil - auch der sich radial erstreckende Teil genannt - des zweiten Ringes mit einem Lagerring oder einer Radnabe eine radiale Spaltdichtung. Als radiale Spaltdichtung wird ein Dichtspalt betrachtet, der durch wenigstens zwei Radien in seiner Ausdehnung festgelegt ist und sich axial beliebig erstrecken kann.
- Vorteilhafterweise bildet der Radialteil des zweiten Ringes mit dem hohlzylindrischen Teil des ersten Ringes einen axialen Dichtspalt aus. Dabei wird eine axiale Distanz der begrenzenden Flächen zueinander festgelegt, wobei die radiale Ausdehnung nicht festgelegt ist und sich beliebig erstrecken kann.
- Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist ein radiales Endstück des Radialteils des zweiten Ringes zur axialen Kraftübertragung auf den hohlzylindrischen Teil des ersten Ringes beim Einpressvorgang vorgesehen. Dies gestaltet sich besonders vorteilhaft, wenn der axiale Flächenüberlapp des ersten und zweiten Ringes besonders groß ist, womit eine geringe Flächenkraftdichte möglich ist, die Schäden an der Kassettendichtung während des Einpressvorgangs vermeidet.
- Bei der Installation der erfindungsgemäßen Kassettendichtung in ein Radiallager, wobei die Kassettendichtungen eine radiale Dichtlippe aufweist, die von dem ersten Ring getragen wird und auf einem hohlzylindrischen Teil des zweiten Ringes dichtend anliegt, wird ein Einpresswerkzeug mit einer konischen axialen Außenfläche verwendet. Die konische, axiale Außenfläche ragt axial bei größeren Radien weiter vor als bei kleineren Radien. Die Kraftübertragung findet vom Einpresswerkzeug in axialer Richtung auf den elastisch beanspruchten Radialteil des zweiten Ringes statt, wobei der zweite Ring als Installationshilfe für den ersten Ring fungiert. Der hohlzylindrische Teil des zweiten Ring wird durch das Einpresswerkzeug unmittelbar axial eingepresst, der hohlzylindrische Teil des ersten Ringes jedoch mittelbar über den Radialteil des zweiten Ringes. Während des Einpressvorganges wird das radiale außen gelegene Endstück des Radialteils des zweiten Ringes exakt um die Breite des herzustellenden axialen Dichtspaltes zwischen Endstück und hohlzylindrischen Teil des ersten Ringes verschoben. Damit befinden sich die hohlzylindrischen Teile als auch der Radialteil ersten Ringes bereits in der Position, die sie im Betriebszustand des Radiallagers, insbesondere Radlagers, einnehmen sollen. Lediglich der Radialteil des zweiten Ringes ist während des Einpressvorganges um einen bestimmten Winkel von der Ausgangsposition, die auch die Position im Betriebzustand darstellt ausgelenkt. Sobald das Einpresswerkzeug in die axiale Gegenrichtung zurückgefahren wird, wird der Ringteil des zweiten Ringes elastisch entlastet und bewegt sich an seine Betriebsposition.
- Vorteilhafterweise lassen sich Kassettendichtungen mit einem Dichtungslabyrinth ebenso vorteilhaft installieren. Das Labyrinth bildet hierbei eine Vordichtung, die ggf. mit einer oder mehrerer Fangrinnen und ringförmigen Dichtungsspalten mit axialem und/oder radialem Richtungsanteil vorgesehen sind. Wenigstens ein Spalt des Labyrinthes kann dabei während des Einpressvorgangs aufgrund der elastischen Beanspruchung des zweiten Rings in Bezug zum ersten Ring während des Installationsvorgans zeitweise gesschlossen werden.
- Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind der Figurenbeschreibung und/oder dem Unteranspruch zu entnehmen.
- Im folgenden wird die Erfindung anhand der in der Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschreiben und erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine installierte Kassettendichtung, -
2 die Kassettendichtung aus1 vor der Installation, -
3 die Kassettendichtung aus1 während der Installation, -
4 die Kassettendichtung aus1 nach der Installation, und -
5 die Kassettendichtung aus1 bei der Vormontage. - Ausführungsbeispiel
- Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt eine installierte Kassettendichtung. Die Kassettendichtung ist zwischen einem ersten Lagerteil1 und einem zweiten Lagerteil2 installiert, wobei es sich bei dem ersten Lagerteil1 beispielsweise um einen Außenring beziehungsweise eine Radnabe und beim Lagerteil2 beispielsweise um einen Innenring oder alternativ auch um eine Radnabe handeln kann. - Die Radialteile der beiden Ringe
3 ,4 liegen sich axial gegenüber, wobei sich zwischen diesen eine axiale Dichtlippe8 befindet, die von einem elastischen Teil5 gebildet wird, der wiederum vom Radialteil des ersten Rings4 getragen wird. Der Radialteil des ersten Ringes4 liegt zwischen dem Radialteil des zweiten Ringes3 und den nicht abgebildeten Wälzkörpern des Radiallagers, die ihre Last in radialer Richtung zur Rotationsachse R tragen und dazu in Laufbahnen geführt werden, die in den Lagerteilen1 ,2 vorgesehen sind oder in Teilen, die mit den Lagerteilen1 ,2 kraftschlüssig verbunden sind. - Die Wälzkörper befinden sich in dem nur teilweise abgebildeten Wälzraum, der durch die Kassettendichtung in axialer Richtung abgedichtet wird. Die Dichtwirkung rührt hauptsächlich von der federbelasteten radiale Dichtlippe
7 her, die durch die axiale Dichtlippe8 geschützt wird. Die radiale Dichtlippe6 verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit, die beispielsweise durch Rostfraß unter dem hohlzylindrischen Teil des zweiten Ringes3 eindringen kann. - Vorteilhafterweise bilden der sich radial erstreckende Radialteil des zweiten Ringes
3 und das erste Lagerteil1 , welches ein rotierendes Lagerteil sein kann, einen radialen Dichtspalt11 , der in einen axialen Dichtspalt12 zwischen dem Endstück13 des Radialteils des zweiten Ringes3 und dem hohlzylindrischen Teil des Ringes4 übergeht. Damit entsteht eine Labyrinthdichtung, die in vorteilhafter Weise verhindert, dass Feuchtigkeit und Schmutzpartikel bis zur axialen Dichtlippe8 oder gar bis zur radialen Dichtlippe7 vordringen, falls die axiale Dichtlippe8 aufgrund von Materialverschleiß nicht mehr dichtend anliegen sollte. -
- Der Außenradius
Ra2 ist der Außenradius des hohlzylindrischen Teils des ersten Ringes, also des radial am weitesten außen liegenden hohlzylindrischen Teils der gesamten Kassettendichtung. Der InnenradiusRi hingegen ist der größte Innenradius dieses hohlzylindrischen Teils. Es ist vorteilhaft wenn die beiden Außenradien ungefähr gleich sind: - Damit ergibt sich ein besonders kleiner radialer Dichtspalt
11 und für die Einpressung über den Radialteil des zweiten Ringes3 ist genügend axialer Flächenüberlapp vorhanden. -
2 zeigt die Kassettendichtung aus1 vor der Installation. - Das verwendete Einpresswerkzeug
9 ist im ganzen ringförmig, weist jedoch in axialer Richtung zur Kassettendichtung orientiert eine konische Einpressfläche14 auf, die bei größeren Radien axial stärker in Richtung der zu installierenden Kassettendichtung hervorragt und deshalb im radial äußeren Bereich mit dem Radialteil des zweiten Ringes3 vor dem Einpressen zuerst in Kontakt tritt. Der Radialteil des zweiten Ringes3 wird elastisch beansprucht und neigt sich geringfügig in Richtung des Wälzraumes, beziehungsweise in Richtung des ersten Ringes. Wird die Einpresskraft erhöht, so kontaktiert das Einpresswerkzeug9 den Radialteil des zweiten Ringes3 und dieser wiederum den hohlzylindrischen Teil des ersten Ringes4 , womit beide Ringe3 ,4 gleichzeitig in den radialen Zwischenraum zwischen dem ersten Lagerteil1 und dem zweiten Lagerteil2 eingepresst werden können, so dass beide Ringe3 ,4 durch ihren hohlzylindrischen Teilen mittels eines Presssitzes an den jeweiligen Lagerteil befestigt werden. - Spätestens wenn beide hohlzylindrische Teile der beiden Ringe im Kontakt mit den Lagerteilen
1 ,2 stehen, liegt der Radialteil des zweiten Ringes3 an der konischen Einpresslänge14 plan an, nimmt also den gleichen Winkel zur Radialen ein, wie die konische Einpressfläche14 im Längsschnitt zur Rotationsachse R. - Bei diesem Vorgang liegen die radiale Dichtlippe
7 und die axiale Dichtlippe8 an, womit ein Umklappen einer der beiden Lippen vorteilhaft vermieden werden kann, weil diese während der Einpressung stets auf der Dichtfläche aufliegt. -
3 zeigt die Kassettendichtung aus1 während der Installation. Die endgültige Betriebsposition der Kassettendichtungen ist noch nicht erreicht, allerdings ist deutlich zu erkennen, dass das Endstück13 des Radialteils des zweiten Ringes3 immer noch sowohl mit dem radial äußeren Ende des Einpresswerkzeuges9 , als auch mit dem hohlzylindrischen Teil des ersten Ringes4 im Kontakt steht. - Das Einpresswerkzeug
9 befindet sich bereits auf dem Rückweg in die axiale Gegenrichtung zur Einpressrichtung. Die hohlzylindrischen Teile befinden sich bereits an der für den Betrieb vorgesehenen Position. Lediglich der Radialteil des zweiten Ringes3 befindet sich immer noch im elastisch beanspruchten Zustand. Dieser wird jedoch in axialer Richtung zurückfedern, so dass der axiale Dichtspalt12 gebildet werden kann und die Außenfläche des Radialteils des zweiten Ringes3 mit den Außenflächen der Lagerteile axial abschließt. Damit wird verhindert, das Spritzwasser von der Außenfläche einen Weg in den Radialspalt11 finden kann. -
4 zeigt die Kassettendichtung aus1 nach der Installation, wobei der Radialteil des zweiten Ringes3 vollständig zurückgefedert ist und das Einpresswerkzeug9 abgezogen werden kann. -
5 zeigt die Kassettendichtung aus1 bei der Vormontage. - Vorteilhafterweise ist es möglich die Ringe der Kassettendichtungen zusammen in einem vorinstallierten Zustand einzupressen. Dieser vorinstallierte Zustand kann dadurch erreicht werden, indem man die beiden Ringe
3 ,4 mittels einer konischen Installationshilfe10 so zusammenführt, dass die radiale Dichtlippe sicher auf der ihr zugeordneten Dichtfläche auf dem hohlzylindrischen Teil des zweiten Ringes aufliegt. Damit ist auch gewährleistet, dass durch den radialen Schließeffekt die radiale Dichtlippe7 ein Auseinanderfallen der beiden Ringe durch Kraftschluss beim Transport verhindert. - Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Installationsverfahren einer Kassettendichtung in ein Radiallager, wobei die Kassettendichtung zwei relativ zueinander bewegbare Ringe aufweist und beide Ringe einen hohlzylindrischen Teil und einen sich radial erstreckenden Teil aufweisen, wobei im Betriebszustand sich die hohlzylindrischen Teile radial und die sich radial erstreckenden Teile axial gegenüberliegen. Ziel ist es, die Effektivität der Dichtung zu erhöhen und gleichzeitig eine einfache Installation der Kassettendichtungen zu ermöglichen. Dies wird dadurch erreicht, dass ein Außenradius der sich radial erstreckenden Teil des zweiten Ringes größer ist als der größte Innenradius des hohlzylindrischen Teils des ersten Rings und kleiner ist als der Außenradius des hohlzylindrischen Teils des ersten Rings. Damit ist es möglich bei gleichem Materialaufwand eine Labyrinthdichtung zu erzeugen, die das Innere der Kassettendichtungen und damit auch den Wälzraum des Radiallagers besser vor äußeren Einflüssen, wie Feuchtigkeit und Schmutzpartikel schützt.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- erstes Lagerteil
- 2
- zweites Lagerteil
- 3
- zweiter Ring
- 4
- erster Ring
- 5
- elastisches Teil
- 6
- radiale Dichtlippe
- 7
- radiale Dichtlippe
- 8
- axiale Dichtlippe
- 9
- Einpresswerkzeug
- 10
- Installationshilfe
- 11
- radialer Dichtspalt
- 12
- axialer Dichtspalt
- 13
- Endstück
- 14
- konische Einpressfläche
Claims (1)
- Installationsverfahren einer Kassettendichtung in ein Radiallager, bei dem eine radiale Dichtlippe (7) von einem ersten Ring (4) der Kassettendichtung getragen wird und auf einem hohlzylindrischen Teil eines zweiten Ringes (3) der Kassettendichtung während eines Einpressvorgangs dichtend anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einpresswerkzeug (9) mit einer konischen axialen Außenfläche (14) die Kassettendichtung mittels axialer Kraftübertragung vom zweiten Ring (3) auf den ersten Ring (4) in einen radialen Zwischenraum zwischen dem ersten Lagerteil (1) und dem zweiten Lagerteil (2) einpresst. 2. Installationsverfahren nach
Anspruch 1 , wobei ein sich radial erstreckender Teil des zweiten Ringes (3) durch die konische, axiale Außenfläche (14) derart elastisch beansprucht wird, dass der für eine Dichtwirkung erforderliche Abstand vom hohlzylindrischen Teil des ersten Ringes zum sich radial erstreckenden Teil des zweiten Ringes (3) einstellen lässt.
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