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Die Erfindung betrifft die Verwendung einer kosmetischen Zubereitung in Aerosolform umfassend Treibgas und ein Füllgut mit mindestens einem kosmetisch wirksamen Bestandteil, gewählt aus der Gruppe der Alkohole, Parfum und der anticholinergen Wirkstoffe, wobei der Treibgasanteil mehr als 96 Gew.-% beträgt, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, zur Applikation des kosmetisch wirksamen Bestandteils durch die Kleidung auf die Haut, wobei diejenigen Kleidungsformen, die aufgrund ihrer Materialien oder deren Herstellung keinerlei Substanzen hindurchlassen, ausgenommen sind.
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Ein Aerosol ist ein disperses System, bei dem ein Feststoff oder eine Flüssigkeit in einem Gas äußerst fein verteilt vorliegt. Aerosol steht insbesondere für kolloide Systeme aus Gasen (z. B. Luft) mit darin verteilten kleinen festen oder flüssigen Teilchen, den Aerosolteilchen oder den so genannten Schwebstoffen. Die Schwebstoffe in Aerosolen weisen einen Durchmesser von etwa 100 μm bis 1 nm auf.
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Das Aerosol wird in der Regel erst bei der Anwendung mit Hilfe eines geeigneten Sprühsystems durch Versprühen von Lösungen, Emulsionen oder Suspensionen selbst erzeugt, wozu beispielsweise Sprühdosen verwendet werden können, in denen ein verflüssigtes Druckgas als Treibgas dient. Beim Öffnen des Druckventils entweicht das Treibmittel-Zubereitungsgemisch durch eine feine Düse, das Treibmittel verdampft und hinterlässt das fein verteilte Sprühgut als Aerosol. Wirkstoffe können in Aerosolformulierungen sowohl gelöst als auch in fester Form vorliegen; liegen sie in fester Form vor, müssen sie allerdings im Treibmittelsystem entsprechend suspendiert werden. Als Aerosol versprühbare kosmetische und dermatologische Hautpflegezubereitungen auf Emulsionsbasis sind in der Regel O/W-Systeme, in denen hydrophile Wirkstoffe in der externen Wasserphase gelöst sind. Die Ölphase enthält häufig silikonhaltige Öle, welche zu einem angenehmen Hautgefühl nach dem Versprühen aus einem Aerosolbehältnis beitragen. Allerdings haben Sprühgüter in Form von O/W-Formulierungen den Nachteil, dass sie auf eine beschränkte Rohstoffauswahl begrenzt sind, da nur bei Verwendung hydrophiler Treibgase – wie z. B. Kohlendioxid – wirklich Aerosole entstehen. Werden hingegen übliche lipophile Treibmittel wie beispielsweise Kohlenwasserstoffe eingesetzt, so wird beim Austreten aus der Düse im allgemeinen ein Schaum erzeugt, da diese Treibmittel sich in der Ölphase der Formulierung lösen und somit aus der inneren Phase der Emulsion verdampfen. Aerosole sind wegen der Einfachheit der Handhabung und Dosierung aus Industrie, Handwerk und Haushalt nicht mehr wegzudenken. Versprüht werden z. B. Haar- und Körperpflegemittel, Desodorantien, Parfüms, Geruchsverbesserer, Desinfektions- und Schädlingsbekämpfungsmittel, Fußboden-, Glas- und Möbelpflegemittel, Lacke und Anstrichmittel, Autopflegemittel und viele andere.
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Je höher konzentriert das Aerosol und je größer die Aerosolteilchen sind, umso rascher setzen sie sich am Boden ab. Dieser Nachteil aufgrund von Koagulation und/oder Sedimentation lassen sich nur durch aufwendige Formulierungstricks, durch Zentrifugieren, Ultraschalleinwirkung, elektrische Entladungen, Filtration und dergleichen beseitigen.
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Aerosolprodukte zur Regulation der axillären Schweißproduktion enthalten Antitranspirant-(AT)-Wirkstoffe zumeist als Feststoffe suspendiert in einer Ölphase.
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Um hierbei zu verhindern, dass bei längerer aufrechter Lagerung der Aerosolflaschen das AT-Mittel ein festes, auch durch Schütteln nicht wieder resuspendierbares Sediment bildet, werden diesen Produkten häufig Hilfsstoffe zugesetzt. Eingesetzt werden zu diesem Zweck häufig Silikate, z. B. Bentonite oder Aerosile. Diese Silikate können aber den Wirkstoff mitunter durch Adsorption deaktivieren. Weiterhin ist bekannt, dass diese Hilfsstoffe häufig wasserunlöslich sind und auf der Haut oder Kleidung zu weißen, unahnsehnlichen Rückständen führen.
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Das Problem weißer Rückstände ist darüber hinaus bei Deo-AT-Zubereitungen bekannt, wobei die Flecken auf der Haut und/oder der Kleidung durch die AT-Wirkstoffe, insbesondere den aluminiumhaltigen Wirkstoffen, basieren, wie es beispielsweise in
WO 2004/014330 A1 beschrieben ist.
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Zum Verhältnis des Füllgutes zum Treibgas in Aerosolen werden im Stand der Technik verschiedenen Angaben gemacht.
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In
EP 1 549 281 A1 , veröffentlicht als
WO 2004/030641 A1 werden für Aerosole ein Abfüllverhältnis Füllgut/Treibgas von etwa 50:50 (Gew.-%) angegeben.
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In
EP 384 371 A1 werden Abfüllverhältnisse von 90 Massen-% Füllprodukt zu 10 Massen-% Treibmittelgemisch bis zu 40% Füllprodukt zu 60% Treibgasen angegeben.
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In
EP 1 531 788 A1 werden Aerosolzubereitungen beschrieben mit einem Treibmittelanteil von maximal 95%. Hierin wird auch das Problem der Bildung von weißen Rückständen auf der Haut und der Kleidung angesprochen. Als Lösung wird die Kombination bestimmter Antitranspirantmittel mit Maskierungsölen genannt.
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In der
DE 10 2006 040 535 A1 werden Aerosole mit einem maximalen Abfüllverhältnis von 4% Wirkstofflösung und maximal 96% Treibgasen beschrieben.
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Ferner sind auch sprühbare W/O-Emulsionen an sich bekannt, beispielsweise die in den Schriften
DE 101 62 844 A1 ,
DE 101 62 842 A1 ,
DE 101 6 2841 A1 ,
DE 101 62 840 A1 oder
DE 100 48 683 A1 offenbarten. Bei den dort beschriebenen Zubereitungen kann es sich zwar um Spray-Produkte handeln, allerdings fehlt jegliche Offenbarung zu möglichen Treibgasen, so dass derartige Zubereitungen als Pumpsprays aufzufassen sind, bei der das Produkt in eine Zerstäuberflasche abgefüllt wird und durch mechanisches Ausbringen zerstäubt wird. Ferner werden in den zitierten Druckschriften keine Angaben zu Verhältnissen des Treibgases zum Füllgut offenbart.
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In der Literatur, beispielsweise – http://www.aktuelle-wochenschau.de/2007/woche43/woche43.html – werden Informationen über Lacksprays und deren optimalen Abfüllverhältnis offenbart. So ist das optimale Abfüllverhältnis, das Verhältnis von (verdünntem) Lack zu Treibgas, umso besser je höher der Treibgasanteil. Das heißt, bei hohem Treibgasanteil ist die Zerstäubung umso besser, umso größer ist aber auch die Gefahr der Treibgasretention. Eine Treibgasretention liegt vor, wenn Reste des im Treibgas gelösten Füllgutes während der Trocknung den sich bildenden Film nicht rechtzeitig verlassen können. Die Folge sind Oberflächenstörungen wie Kocher und Nadelstiche sowie ein Glanzverlust.
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EP 1974716 A1 offenbart Aerosolzubereitungen umfassend Antitranspirantwirkstoffe mit einem theoretischen Treibgasanteil bis zu 99 Gew.-%.
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EP 0 154 465 A2 offenbart kosmetische Produkte mit einem antitranspiranten Wirkstoff, welcher in Form eines Aerosols mit 96,4% Treibmittel appliziert wird.
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DE 32 18 396 A1 beschreibt Handeinreibemittel, welche Antitranspirantien enthalten und als Aerosol versprüht werden mit einem Treibgasanteil von 98,5%.
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DE 25 58 928 A1 offenbart Aerosole in der Haarpflege mit Treibgasanteilen von bis 99,8%.
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US 3 081 232 A offenbart Aerosole in der Pharmazie mit Treibgasanteilen von bis 99,8%.
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WO 2007/141289 A1 beschreibt Antitranspirantzusammensetzungen mit Piperidiniumsalzen mit einem Treibgasanteil von 61 bis 83%.
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Die Abfüllverhältnisse variieren üblicherweise bei gängigen Treibgasen der Lacktechnik zwischen 70:30 und 80:20 für Propan/Butan bzw. 50:50 und 65:35 für Dimethylether. Hier erfährt der Fachmann der Aerosoltechnik, dass eine Erhöhung des Treibgasanteils zwar Vorteilhaft ist jedoch auch mit zunehmenden Nachteilen verbunden ist. Ein Abfüllverhältnis oberhalb 96% Treibgasanteil wird auch in dem der Kosmetik entfernten Technologiegebiet daher nicht offenbart.
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Aufgrund von weniger als 4% Wirklösung in einem Aerosol mit mehr als 96% Treibgasen ist die scheinbare Verminderung der Wirkung im Vergleich zu Standardprodukten ein weiterer Grund warum keinerlei Zubereitungen mit mehr als 96% Treibgasen bekannt sind.
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Weiter gilt es zu vermeiden, das Aerosole zu kleine Partikel enthalten. Die physiologische Wirkung ist dabei außer von der stofflichen Zusammensetzung auch von der Teilchengrößenverteilung der Aerosole abhängig. Als geeigneter Bereich werden Partikel mit einer mittleren Partikelgröße von größer 10 μm bezeichnet. Die
DE 10 2006 040 535 A1 gibt hier Anweisungen, diesem Nachteil zu begegnen.
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Die Anwendungsformen und Arten von Antitranspirantien und Deodorantien unterliegen häufig dem Zeitgeschmack. In einer mehr und mehr hektischen Umgebung sollte das Pflegen, wie das Deosodorieren, möglichst wenig Zeit in Anspruch nehmen. Des Weiteren wird zunehmend eine „Zwischendurch-Anwendung” von Deodorant- oder Antitranspirantmittel gewünscht.
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Wünschenswert ist es, kosmetische Zubereitungen als Aerosol bereit zu stellen, die ohne die geschilderten Nachteile des Standes der Technik angewendet werden können. Insbesondere ist es wünschenswert kosmetische Aerosolzubereitungen bereit zu stellen, die durch die Kleidung angewendet werden können ohne Flecken auf der Kleidung zu verursachen und dennoch kosmetisch wirksam sind.
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Die Erfindung umfasst daher die Verwendung einer kosmetischen Zubereitung in Aerosolform umfassend Treibgas und ein Füllgut mit mindestens einem kosmetisch wirksamen Bestandteil, gewählt aus der Gruppe der Alkohole, Parfum und der anticholinergen Wirkstoffe, wobei der Treibgasanteil mehr als 96 Gew.-% beträgt, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, zur Applikation des kosmetisch wirksamen Bestandteils durch die Kleidung auf die Haut, wobei diejenigen Kleidungsformen, die aufgrund ihrer Materialien oder deren Herstellung keinerlei Substanzen hindurchlassen, ausgenommen sind.
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Der Treibgasanteil liegt vorteilhaft im Bereich von 98 bis 99 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung.
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Das Füllgut der kosmetischen Zubereitung umfasst mindestens einen kosmetisch wirksamen Bestandteil.
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Als kosmetisch wirksame Bestandteile können bevorzugt
- – Deodorant
- – Antitranspirant
- – Alkohol
- – Hautbefeuchtungsmittel
- – Parfum
gewählt werden.
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Als Hautbefeuchtungsmittel, auch moisturizer genannt, sind beispielsweise Glycerin zu nennen.
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Neben den kosmetischen Bestandteilen führen Treibgase zu einem weiteren kosmetischen Effekt, dem kühlenden Effekt beim Auftragen aufgrund der Verdunstungswärme. Die Kombination aus diesem Kühleffekt mit den kosmetischen Wirkungen der genannten Bestandteile führt zu einem kosmetisch hoch effizientem Aerosolpräparat.
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Kosmetische Antitranspirantien oder Desodorantien dienen dazu, Körpergeruch zu beseitigen, der entsteht, wenn der an sich geruchlose frische Schweiß durch Mikroorganismen zersetzt wird. Den üblichen kosmetischen Desodorantien liegen unterschiedliche Wirkprinzipien zugrunde.
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Im allgemeinen Sprachgebrauch erfolgt nicht immer ein klare Trennung der Begriffe „Deodorant” und „Antitranspirant”. Vielmehr werden – insbesondere auch im deutschsprachigen Raum – Produkte zur Anwendung im Achselbereich pauschal als Desodorantien bzw. „Deos” bezeichnet. Dies geschieht unbeachtlich der Frage, ob auch eine antitranspirante Wirkung vorliegt.
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Antitranspirantien (AT) sind schweißverhütende Mittel, die – im Gegensatz zu den Desodorantien, die im Allgemeinen eine mikrobielle Zersetzung von bereits gebildetem Schweiß verhindern – die Absonderung von Schweiß überhaupt verhindern sollen.
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Die gewünschte Minimierung der Schweißsekretion kann durch verschiedene Mechanismen realisiert werden. Hierzu zählt traditionell der Einsatz von Adstringenzien, welche Eiweißfällungen und Gerinnungen hervorrufen und so eine Verengung oder Verschluss der Schweißdrüse bewirken.
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Neuartige AT-Wirker basieren bspw. auf dem Prinzip der Anticholinergika, welche die Nervenreize, die zur Sekretionsteigerung der Schweißdrüsen führen, unterbrechen.
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Ein weiteres Prinzip neuartiger AT-Wirker beruht auf der Beeinflussung von Membrantransportvorgängen in der Zelle. So hemmen spezifische Aquaporin-Inhibitoren die Proteine die Kanäle in der Zellmembran bilden, um den Durchtritt von Wasser und weiteren Molekülen zu erleichtern. Auch Ionenkanal-Hemmer bewirken eine Beeinflussung von Membrantransport- bzw. Osmose-Vorgängen. Ein weiterer neuartiger AT-Wirkmechanismus lässt sich durch die Verwendung kurzkettiger, vicinaler Diole realisieren, welcher möglicherweise auf deren osmotischen Aktivität zurückzuführen ist.
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So durch Anwendung eines Mittels kein Einfluss auf die Schweißsekretion ausgeübt, also keine antitranspirante Wirkung realisiert wird, liegt erfindungsgemäß kein Antitranspirant vor.
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Erfindungsgemäß sind demnach als Antitranspirantwirkstoffe solche Stoffe umfasst, die einen Einfluss auf die Schweißsekretion haben.
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Im Gegensatz zu den Antitranspirantien bewirken reine Desodorantien keine aktive Beeinflussung der Schweißsekretion, sondern lediglich die Steuerung bzw. Beeinflussung des Körper- bzw. Achselgeruches (Geruchsverbesserungsmittel). Gängige Wirkmechanismen hierzu sind antibakterielle Effekte, wie sie auch das nicht-kolloidale Silber zeigen, Geruchsneutralisation (Maskierung), Beeinflussung von bakteriellen Metabolismen, die reine Parfümierung wie auch die Verwendung von Vorstufen bestimmter Parfümkomponenten, welche durch enzymatische Umsetzung zu wohlriechenden Stoffen umgesetzt werden.
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Zubereitungen können neben den eigentlichen schweißhemmenden Wirkstoffen (AT-Wirker) zusätzlich auch Stoffe enthalten, die den mikrobiellen Abbau des Schweißes hemmen, wie z. B. Triclosan. Triclosan wirkt gegen Gram-positive und Gram-negative Keime sowie gegen Pilze und Hefen, woraus eine desodorierende, jedoch keine antitranspirante Wirkung resultiert, da aus der Beeinflussung der bakteriellen Hautflora keine Beeinflussung der Schweißsekretion abzuleiten ist.
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Antitranspirantwirkstoffe im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind insbesondere zu wählen aus neuartigen AT-Wirker, die aluminiumfrei sind, wie insbesondere
- – Anticholinergika, vorzugsweise: Glycopiperolatverbindungen, wie sie in der WO 2007141289 A1 beschrieben sind und/oder Glycopyrrolat,
- – Aquaporin-Inhibitoren
- – Ionen-Kanal-Hemmer, vorzugsweise NKCC1-Hemmer und/oder
- – vicinale kurzkettige Diole, wie sie in der WO 2009007089 A2 beschrieben sind.
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Die erfindungsgemäßen Antitranspirantien (AT) können die Bildung des Schweißes reduzieren und wirken als Schweißhemmer.
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Die Antitranspirant-Wirkstoffe aus den zuvor geschilderten Gruppen werden in den erfindungsgemäßen Formulierungen bevorzugt in einer Menge von etwa 1 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, d. h. inklusive der vorhandenen Treibgase, eingesetzt AT-mittel aus der Gruppen der Anticholinergika, wie beispielsweise 4-[(2-Cyclopentyl-2-hydroxyphenylacetyl)oxy]-1,1-dimethyl-piperidiniumsalze, insbesondere das 4-[(2-Cyclopentyl-2-hydroxyphenylacetyl)oxy]-1,1-dimethyl-piperidiniumbromid können zu einem Anteil von bevorzugt 0,05 bis 1,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 0,7 Gew.-%, insbesondere 0,3 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung zugesetzt werden.
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Auch vicinale Diole und ähnliche Wirkstoffe aus der Gruppe der osmotisch aktiven Substanzen können als AT-Wirker den erfindungsgemäßen Zubereitungen zugesetzt werden.
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Selbstverständlich ist es möglich weitere oder andere Antitranspirant Wirkstoffe und/oder Deodorantien als kosmetisch wirksamen Bestandteil zu zusetzen.
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Bevorzugt wird als kosmetisch wirksamer Bestandteil ein oder mehrere Verbindungen aus der Gruppe der Deodorantien, insbesondere Parfüme, Alkohole, antimikrobielle und/oder antitranspirant wirksame Wirkstoffe gewählt.
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Überraschenderweise wurde erfindungsgemäß festgestellt, dass die Anwendung des erfindungsgemäßen Produktes mit einem Treibgasanteil von mehr als 96% es ermöglicht, dass das Aerosol-Kosmetikum durch die Kleidung hindurch aufgetragen werden kann. Es kann direkt und rückstandsfrei durch die Kleidung auf die Haut, insbesondere in die Achsel gesprüht werden.
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Überraschenderweise wurde gefunden, dass die Anwendung der erfindungsgemäßen Produkte auf der Kleidung keine Flecken hinterlässt. Dies ist umso erstaunlicher, da die Anwendung direkt auf die Haut oder unter die Achsel zu den bekannten Deoverfleckungen führt. Dieser positive Effekt der erfindungsgemäßen Aerosole ist darauf zurückzuführen, dass die Bestandteile der Wirkstofflösung nicht wie bei normalen Deo/AT-Aerosolen auf der Haut mit hauteigenen Fetten emulgieren können und damit die üblicherweise zur Textilverfeckung führenden Mechanismen hier nicht greifen können.
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Darüberhinaus trägt die Anwendung derartiger Produkte überraschenderweise auch dazu bei, bereits vorhandene sichtbare und unsichtbare Verschmutzungen der Kleidung durch ekkrinen und apokrinen Schweiß zu reduzieren, indem durch das sehr schnelle Verdampfen des ausgetragenen Treibgases von der Kleidung Wasser und andere flüchtige Bestandteile des Schweißes mitgerissen werden. Bakterien, die beim Schwitzen von der Achsel in die Kleidung gelangt sind, werden durch die Anwendung der erfindungsgemäßen Zubereitung, beispielsweise mit antimikrobiellen Wirkstoffen, durch die Kleidung hindurch ebenfalls mit gehemmt.
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Der sehr geringen Wirklösungsanteil der Produkte im Vergleich zu Standardprodukten lässt eigentlich, wenn überhaupt, nur eine sehr schwache Wirkung dieser Produkte vermuten.
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Dadurch, dass die kosmetischen Bestandteile, wie desodorierende Formelbestandteile, nicht in die Haut penetrieren oder durch Hautfette inaktiviert werden können, wird bei diesen Produkten durch die neuartige Auftragsweise eine besonders hohe Wirkeffizienz der eingesetzten Wirklösung erreicht, die durch die oben beschriebenen positiven Effekte des Treibgases, d. h. durch das Verdampfen des Schweißes aus der Kleidung, noch synergistisch verstärkt werden.
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Vorteile des erfindungsgemäßen Systems sind:
- • Möglichkeit der Deosodorierung durch die Kleidung
- • Aufgrund des hohen Treibgasanteils werden das Rohstoffgemisch in sehr feine Tröpfchen auf und durch die Kleidung hindurch gesprüht, die Tröpfchen sind so klein, dass keine Flecken entstehen
- • In der Achsel ist durch den Verdunstungseffekt ein Kältegefühl, somit ein erfrischendes Gefühl, spürbar
- • Unangenehme Gerüche werden in der Achsel und in der Kleidung verhindert
- • Die vorteilhaft genannten kosmetischen Wirkstoffe sind vollständig auswaschbar
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Mittels der erfindungsgemäßen Aerosolzubereitung kann das Kosmetikum auf die Haut appliziert werden, wobei vorteilhaft dies direkt durch die Kleidung erfolgen kann.
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Als geeignete Kleidung sind in diesem Zusammenhang selbstverständlich diejenigen Kleidungsformen, die aufgrund ihrer Materialien oder deren Herstellung keinerlei Substanz hindurch lassen, ausgenommen.
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Als Treibgas wird erfindungsgemäß bevorzugt Propan, Propen, n-Butan, iso-Butan, iso-Buten, n-Pentan, Penten, iso-Pentan, iso-Penten, Methan, Ethan, Dimethylether, Stickstoff, Luft, Sauerstoff, Stickstoffoxide, 1,1,1,3-Tetrafluorethan, Heptafluoro-n-propan, Perfluorethan, Monochlordifluormethan, 1,1-Difluorethan einzeln oder in Kombination eingesetzt. Auch hydrophile Treibgase, wie z. B. Kohlendioxid, können vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, wenn der Anteil an hydrophilen Gasen gering gewählt wird und lipophiles Treibgas (z. B. Propan/Butan) im Überschuß vorliegt. Besonders bevorzugt sind Propan, Butan, iso-Butan bzw. Mischungen dieser Treibgase.
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Die genannten Gase können im Sinne der vorliegenden Erfindung jeweils einzeln oder in beliebigen Mischungen zueinander verwendet werden.
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Als Druckgasbehälter kommen bekannte Gefäße aus Metall (Aluminium, Weißblech), geschütztem bzw. nicht-splitterndem und splitterndem Glas oder Kunsstoff in Frage, bei deren Auswahl Druck- und Bruchfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, leichte Füllbarkeit als auch ästhetische Gesichtspunkte, Handlichkeit, Bedruckbarkeit etc. eine Rolle spielen. Spezielle Innenschutzlacke gewährleisten die Korrosionsbeständigkeit der Wasser-in-Öl Emulsion. Beispielrezepturen (Angaben in Gew.-%)
| Bsp. 1 | Bsp. 2 | Bsp. 3 | Bsp. 4 | Bsp. 5 | Bsp. 6 |
Treibgas | 98,0 | 99,0 | 99,0 | 99,0 | 98,0 | 99,0 |
Ethanol | 0,6 | 0,4 | 0,2 | 0,5 | 0,5 | 0,2 |
Parfüm | 0,4 | 0,4 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,2 |
Polyglyceryl-2 Caprat | 0,04 | 0,07 | | | | |
Ethylhexylglycerin | 0,03 | 0,07 | | | | |
Methylphenylbutanol | 0,03 | 0,06 | | | | |
2-Butyloktansäure | | | 0,3 | | 0,2 | 0,2 |
Wasser | | | | | 0,5 | 0,2 |
4-[(2-Cyclopentyl-2-hydroxyphenylacetyl)oxy]-1,1-dimethyl-piperidiniumbromid | | | | | 0,3 | 0,2 |
Treibgas: Mischung aus Butan, Isobutan, Propan
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Als kosmetisch wirksame Bestandteile sind in den Beispielen Parfum (Deo-wirker), Ethanol (Alkohol) und 4-[(2-Cyclopentyl-2-hydroxyphenylacetyl)oxy]-1,1-dimethyl-piperidiniumbromid als AT-wirker enthalten. Polyglyceryl-2 Caprat, Ethylhexylglycerin, Methylphenylbutanol und 2-Butyloktansäure sind auch als Deowirker einsetzbar.