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Die Erfindung betrifft eine Plattenaufteilanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Aufteilen von plattenförmigen Werkstücken nach dem Oberbegriff des nebengeordneten Patentanspruchs.
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Die
DE 36 09 331 C1 beschreibt eine Plattenaufteilanlage, die einen ersten Bearbeitungswagen umfasst, an dem eine Hauptsäge und eine Vorritzsäge angeordnet sind. Ferner verfügt diese Plattenaufteilanlage über einen zweiten Bearbeitungswagen, der auf derselben Führungseinrichtung wie der erste Bearbeitungswagen quer zu einer Förderrichtung verfahrbar gehalten ist. Der zweite Bearbeitungswagen weist eine Mehrzahl von Bohrwerkzeugen auf und ist über eine Kupplung an den ersten Bearbeitungswagen ankoppelbar.
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Die noch nicht veröffentlichte
DE 10 2008 060 751.7 A1 beschreibt eine Plattenaufteilanlage mit zwei unabhängig voneinander bewegbaren Wagen, wobei auf dem einen Wagen eine Hauptsäge und auf dem anderen Wagen eine Vorritzsäge angeordnet sind. Bei einem Sägevorgang werden die beiden Wagen synchron, also beispielsweise wie miteinander starr verbunden, verfahren.
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Die
EP 1 598 160 A1 offenbart eine Plattenaufteilanlage mit zwei elastisch gekoppelten Sägewagen. Dabei ist der Umfang des elastischen Spiels einstellbar.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Bearbeitungszeiten einer Platte oder eines Plattenstapels in der Plattenaufteilanlage zu verkürzen und die Flexibilität der Plattenaufteilanlage zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch eine Plattenaufteilanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des nebengeordneten Patentanspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in Unteransprüchen genannt. Für die Erfindung wichtige Merkmale finden sich darüber hinaus in der nachfolgenden Beschreibung und in der Zeichnung. Dabei können diese Merkmale für die Erfindung sowohl in Alleinstellung als auch in unterschiedlichen Kombinationen wichtig sein, ohne dass hierauf nochmals hingewiesen wird.
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Durch die Veränderbarkeit des horizontalen Abstands zwischen Vorritzsäge und Hauptsäge unabhängig von einer Änderung der vertikalen Position der Vorritzsäge können Vorritzsägeeinrichtung und Hauptsägeeinrichtung horizontal miteinander gekoppelt sein, und dennoch erhält man einen erheblichen Teil der Flexibilität einer nicht-starren Kopplung. Die absolute Horizontalbewegung der Hauptsäge oder der Vorritzsäge und die Relativbewegung zwischen Hauptsäge und Vorritzsäge können dabei so aufeinander abgestimmt werden, dass unterschiedliche Betriebszustände realisiert werden können: Beispielsweise kann die Vorritzsäge zeitweise und im absoluten Sinne stationär sein, wohingegen sich die Hauptsäge bewegt, oder es kann umgekehrt die Hauptsäge stationär sein, wohingegen sich die Vorritzsäge horizontal im absoluten Sinne bewegt.
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Auch ist es möglich, dass die Vorritzsäge im absoluten Sinne eine zur Hauptsäge entgegengesetzte Bewegung ausführt, oder es ist möglich, dass die Vorritzsäge im absoluten Sinne eine höhere Geschwindigkeit aufweist als die Hauptsäge, ihr also ”vorauseilt”. Damit können ganz unterschiedliche Betriebsszenarien realisiert werden, wodurch die Flexibilität der Plattenaufteilanlage verbessert wird. Durch die mögliche Relativbewegung zwischen Vorritzsäge und Hauptsäge können darüber hinaus beispielsweise Rückfahrbewegungen, die ansonsten nach einem Andrücken der Werkstücke mittels der Andrückeinrichtung beispielsweise an einem Winkelanschlag erforderlich wären, eingespart werden, wodurch die Bearbeitungs- beziehungsweise Taktzeiten der Plattenaufteilanlage verkürzt werden.
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Wenn Hauptsägeeinrichtung und Vorritzsägeeinrichtung separate Wagen umfassen, kann beispielsweise auf bisherige Komponenten zurückgegriffen werden, was die Herstellkosten reduziert. Darüber können im Betrieb auch hohe auftretenden Kräfte gut aufgenommen werden, wodurch das Bearbeitungsergebnis verbessert wird.
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Kosten werden gespart, in dem die beiden Wagen auf derselben Führung geführt sind. Darüber hinaus baut eine derartige Plattenaufteilanlage besonders kompakt. Diese Kompaktheit wird noch erhöht, wenn die beiden Wagen ineinander ”verschachtelt” auf der Führung geführt sind.
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Ein besonders sicherer Betrieb wird gewährleistet, wenn die Hauptsägeeinrichtung mit der Vorritzsägeeinrichtung mechanisch gekoppelt ist. Auch wird hierdurch die Robustheit der Anlage verbessert. In einem solchen Fall wird die Veränderung des Abstands zwischen Hauptsäge und Vorritzsäge beispielsweise durch eine antreibbare Spindel, einen elektrischen Linearantrieb oder einen pneumatischen Antrieb realisiert. Vor allem im Falle einer antreibbaren Spindel kann die Spindel selbst jenes Element bilden, welches Hauptsägeeinrichtung und Vorritzsägeeinrichtung mechanisch miteinander koppelt. Dies führt zu einem vergleichsweise einfachen und robusten Aufbau.
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Kosten werden darüber hinaus Im Falle einer mechanischen Kopplung zwischen Hauptsägeeinrichtung und Vorritzsägeeinrichtung gespart, wenn lediglich die Hauptsägeeinrichtung einen Antrieb für eine horizontale Bewegung aufweist.
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Die Kopplung der horizontalen Bewegung der Vorritzsägeeinrichtung mit jener der Hauptsägeeinrichtung kann alternativ auch elektronisch vorgesehen sein. Dies gilt beispielsweise dann, wenn sowohl Vorritzsägeeinrichtung als auch Hauptsägeeinrichtung einen eigenen Wagen mit eigenem Antrieb umfassen. In diesem Falle erfolgt die Kopplung nicht durch eine mechanische Hardware, sondern durch eine entsprechende Ansteuerung der Antriebe für die horizontale Bewegung, wobei die Ansteuersignale in einer elektronischen Steuereinheit entsprechend abgestimmt werden.
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Alternativ ist es aber auch denkbar, dass die Vorritzsägeeinrichtung an einem Träger gehalten ist, der an einem Wagen der Hauptsägeeinrichtung horizontal verschieblich gelagert ist. Die Vorritzsägeeinrichtung ist in diesem Fall quasi an einem vom Hauptsägewagen auskragenden Arm gehalten. Entweder ist der gesamte Arm zusammen mit der Vorritzsägeeinrichtung gegenüber dem Hauptsägewagen beweglich, oder der Arm ist starr am Hauptsägewagen befestigt, und lediglich die Vorritzsägeeinrichtung ist gegenüber dem Arm beweglich. In diesem Falle kann ein separater Wagen für die Vorritzsägeeinrichtung entfallen, wodurch die Anlage vergleichsweise kompakt baut. Darüber hinaus werden Kosten gespart. Als Antriebe für die Bewegung kommen wieder vor allem Spindelantrieb, Linearmotor oder pneumatischer Antrieb in Frage.
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Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Plattenaufteilanlage, wenn die Vorritzsägeeinrichtung eine vertikal bewegliche Andrückeinrichtung, beispielsweise in Form eines ausfahrbaren oder ausschwenkbaren Andrückschwerts umfasst. In diesem Fall kann ein Plattenstapel oder auch eine einzelne Platte von der Vorritzsägeeinrichtung gegen einen Winkelanschlag gedrückt werden, ohne dass zum nachfolgenden Absenken oder Wegschenken der Andrückeinrichtung ein Zurückfahren der Hauptsägeeinrichtung erforderlich ist. Hierdurch werden die Bearbeitungszeiten besonders deutlich gesenkt.
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Hierzu gehört jene Verfahrensvariante, bei der die Hauptsägeeinrichtung in Richtung Vorritzsägeeinrichtung bewegt und gleichzeitig der Abstand zwischen Hauptsägeeinrichtung und Vorritzsägeeinrichtung verringert wird, wobei die Geschwindigkeit, mit der der Abstand zwischen Hauptsägeeinrichtung und Vorritzsägeeinrichtung verringert wird, größer ist als die Geschwindigkeit der Hauptsägeeinrichtung. Im Falle des oben bezeichneten Winkelanschlags kann hierdurch realisiert werden, dass sich die Hauptsäge in Richtung Plattenstapel beziehungsweise Winkelanschlag bewegt, und sich gleichzeitig die Vorritzsägeeinrichtung mit der Andrückeinrichtung vom Plattenstapel weg bewegt, so dass währenddessen die im Bereich der Vorritzsägeeinrichtung angeordnete Andrückvorrichtung vertikal nach unten bewegt werden kann.
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In einem anderen Betriebsfall ist es möglich, dass die Hauptsägeeinrichtung in Richtung Vorritzsägeeinrichtung bewegt und gleichzeitig der Abstand zwischen Hauptsägeeinrichtung und Vorritzsägeeinrichtung verringert wird, wobei die Geschwindigkeit, mit der der Abstand zwischen Hauptsägeeinrichtung und Vorritzsägeeinrichtung verringert wird, wenigstens zeitweise gleich ist wie die Vorschubgeschwindigkeit der Hauptsägeeinrichtung. Damit ist die Vorritzsägeeinrichtung, absolut gesehen, stationär, wohingegen sich die Hauptsägeeinrichtung zur Vorritzsägeeinrichtung hin bewegt. Damit kann die Vorritzsägeeinrichtung beispielsweise an einem seitlichen Rand des Werkstücks oder der Werkstücke einen vertikalen Vorritzschnitt durchführen, was unter dem Begriff des ”postforming” bekannt ist. Da sich während dieses vertikalen Vorritzschnittes die Hauptsägeeinrichtung weiterbewegt, sie also während dieser Weiterbewegung weiter den Plattenstapel aufsägen kann, werden Brennspuren, die bei einer stehenden Hauptsägeeinrichtung erzeugt werden könnten, vermieden. Auch wird ein ansonsten zur Vermeidung des Brennens erforderliches Abtauchen der Hauptsäge vermieden, wodurch die Taktzeiten wiederum verbessert werden. Durch die Möglichkeit, einen solchen vertikalen Vorritzschnitt durchzuführen, kann außerdem für die Vorritzsäge ein ganz normales Vorritzsägeblatt mit üblichem (kleinem) Durchmesser verwendet werden. Ein andernfalls erforderliches Vorritzsägeblatt mit großem Durchmesser ist nicht erforderlich, wodurch Kosten gespart werden.
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Wird der vertikale Vorritzschnitt mit einer Vorritzsäge durchgeführt, die auf derselben Führung wie die Hauptsäge geführt ist, wird darüber hinaus sichergestellt, dass beide Sägen den gleichen Bezug haben, wodurch das Arbeitsergebnis verbessert wird. Auch kann auf ein separates Aggregat zur Durchführung eines vertikalen Vorritzschnittes verzichtet werden, wodurch die Breitenabmessungen der Plattenaufteilanlage verringert werden.
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Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine Draufsicht auf eine Plattenaufteilanlage;
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2 bis 5 eine horizontale Vorderansicht auf einen Bereich der Plattenaufteilanlage von 1 zu unterschiedlichen Zeiten während des Betriebs der Plattenaufteilanlage.
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In 1 trägt eine Plattenaufteilanlage insgesamt das Bezugszeichen 10. Sie umfasst einen Zuführtisch 12, der aus einer Vielzahl von Rollenbahnen (nicht dargestellt) besteht. Seitlich von dem Zuführtisch 12 sind horizontale Träger 14 vorhanden, auf denen quer zu ihnen ein portalartiger Träger 16 beweglich geführt ist. Der Träger 16 wird auch als Programmschieber 16 bezeichnet. An dem Programmschieber 16 sind Spannzangen 18 befestigt. Diese können einen auf dem Zuführtisch 12 liegenden Stapel 20 aus plattenförmigen Werkstücken greifen und sowohl in einer Förderrichtung (Pfeil 22) als auch entgegen dieser Förderrichtung 22 bewegen. Der Programmschieber 16 und die Spannzangen 18 definieren insoweit eine Vorschubvorrichtung 24.
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An den Zuführtisch 12 schließt sich in Förderrichtung 22 ein Maschinentisch 26 an, dessen Oberseite in der gleichen Ebene wie der Zuführtisch 12 liegt. An diesen schließt sich wiederum ein Entnahmetisch 27 an. Unterhalb des Maschinentisches 26 ist ein Wagen 28 angeordnet, der eine nur in den 2 bis 5 gezeichnete Hauptsäge 30 trägt. Ferner ist unterhalb des Maschinentisches 26 ein Wagen 32 angeordnet, der eine ebenfalls nur in den 2 bis 5 gezeichnete Vorritzsäge 34 trägt. Wagen 28 und Hauptsäge 30 gehören zu einer Hauptsägeeinrichtung 36, Wagen 32 und Vorritzsäge 34 gehören zu einer Vorritzsägeeinrichtung 38.
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Die Hauptsäge 30 und die Vorritzsäge 34 umfassen, wie aus den 2 bis 5 ersichtlich ist, jeweilige Sägeblätter, die um eine zur Förderrichtung 22 parallele Achse drehbar sind. Darüber hinaus ist die Hauptsäge 30 relativ zum Hauptsägewagen 28 in vertikaler Richtung durch einen nicht gezeigten Antrieb beweglich, was durch einen Doppelpfeil 40 angedeutet ist. Analog hierzu ist auch die Vorritzsäge 34 relativ zum Vorritzsägewagen 32 vertikal beweglich, was durch einen Doppelpfeil 42 angedeutet ist. Im Maschinentisch 26 ist ein sich quer zur Förderrichtung 22 erstreckender Sägeschlitz 44 (1) vorhanden, durch den die Hauptsäge 30 und die Vorritzsäge 34 nach oben hindurchtreten und zum Bearbeiten des Werkstücks 20 in dieses eintauchen können.
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Die 2 bis 5 zeigen eine Ansicht auf die Hauptsägeeinrichtung 36, die Vorritzsägeeinrichtung 38, den Maschinentisch 26 und andere Strukturen in einer Sichtrichtung entgegen der Förderrichtung 22. Man erkennt, dass der Maschinentisch 26 seitlich von zwei Maschinenfüßen 46 gehalten ist. Ferner erkennt man zwei quer zur Förderrichtung 22 verlaufende Schienen 48, welche Führungen sowohl für den Hauptsägewagen 28 als auch für den Vorritzsägewagen 32 bilden. Sowohl der Hauptsägewagen 28 als auch der Vorritzsägewagen 32 sind über jeweils vier Laufrollen 50 auf den Schienen 48 gelagert, von denen aus Darstellungsgründen jeweils nur eine mit einem Bezugszeichen versehen ist. Die beiden Wagen 28 und 32 sind also auf derselben Führung, nämlich den Schienen 48 geführt. Parallel zu den beiden Schienen 48 verläuft eine in der Zeichnung nicht dargestellte Zahnstange, welche mit einem Ritzel zusammenwirkt, welches mit einem Antriebsmotor 90 am Hauptsägewagen 28 zusammenwirkt. Hierdurch wird ein Antrieb gebildet, über den der Hauptsägewagen 28 in horizontaler Richtung entlang des Sägeschlitzes 44 bewegt werden kann.
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Der Vorritzsägewagen 32 verfügt über keinen eigenen Antrieb, mit dem er längs der Schienen 48 bewegt werden kann. Stattdessen ist der Vorritzsägewagen 32 mit dem Hauptsägewagen 28 mechanisch, nämlich über eine Spindelstange 52 gekoppelt. Diese ist starr am Vorritzsägewagen 32 befestigt. Am Hauptsägewagen 28 ist die Spindelstange 52 in horizontaler Richtung durch eine Drehhülse (nicht gezeichnet) verschieblich gelagert. Die Drehhülse kann mittels eines Antriebs 56 in Drehung versetzt werden. Wie weiter unten noch erläutert werden wird, bilden die Spindelstange 52 und der Antrieb 56 eine ansteuerbare Einrichtung 58, mit der ein horizontaler Abstand D zwischen den Drehachsen von Vorritzsäge 34 und Hauptsäge 30 verändert werden kann. Diese Änderbarkeit des Abstands zwischen Vorritzsäge 34 und Hauptsäge 30 ist dabei vollkommen unabhängig von der vertikalen Verfahrbarkeit der Vorritzsäge 34 (Doppelpfeil 42). Für diese vertikale Verfahrbarkeit ist ein eigener Antrieb mit einer eigenen Führung vorgesehen.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass bei nicht dargestellten Ausführungsformen die ansteuerbare Einrichtung zum Verändern des horizontalen Abstands zwischen Vorritzsäge und Hauptsäge anstelle einer antreibbaren Spindel einen elektrischen Linearantrieb oder einen pneumatischen Antrieb umfassen kann. Ferner ist denkbar, dass der Hauptsägewagen und der Vorritzsägewagen nicht mechanisch miteinander gekoppelt sind, sondern elektronisch über eine Ansteuerung ihrer separaten Antriebe. Denkbar ist auch, dass sowohl Vorritzsägewagen als auch Hauptsägewagen an jeweils eigenen Führungen horizontal bewegbar gelagert sind. Ferner ist eine Ausführungsform vorstellbar, bei welcher die Vorritzsäge nicht an einem eigenen Wagen gehalten ist, sondern lediglich an einem trägerartigen Arm, der vom Hauptsägewagen abragt.
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Wie aus den 2 bis 5 ersichtlich ist, verfügt die Vorritzsägeeinrichtung 38 ferner über eine Andrückeinrichtung 60 in Form eines vertikal ausfahrbaren Schwerts, entsprechend dem Doppelpfeil 59 in 2. Wie weiter unten noch erläutert werden wird, arbeitet diese Andrückeinrichtung 60 mit einem Winkellineal 62 zusammen, welches sich parallel zu dem in 1 rechten Träger 14 erstreckt und welches exakt rechtwinklig zu den Schienen 48 beziehungsweise zum Sägeschlitz 44 verläuft.
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Der Betrieb der Plattenaufteilanlage 10 ist weitgehend automatisiert. Er wird gesteuert von einer Steuer- und Regeleinrichtung, welche in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Die einzelnen Verfahrensschritte sind in Form eines Computerprogrammes programmiert, welches auf einem Speicher der Steuer- und Regeleinrichtung abgelegt ist. Die Steuer- und Regeleinrichtung erhält Signale von zahlreichen Sensoren, die an der Plattenaufteilanlage 10 verbaut sind, und die beispielsweise die aktuelle horizontale Position der Vorschubvorrichtung 24, des Hauptsägewagens 28, des Vorritzsägewagens 32 und die entsprechende horizontale Relativlage der Vorritzsäge 34 zur Hauptsäge 30 erfassen. Auch die vertikalen Positionen von Hauptsäge 30, Vorritzsäge 34 und Andrückschwert 60 werden durch entsprechende Sensoren erfasst. Entsprechend werden von der Steuer- und Regeleinrichtung unter anderem auch der nicht gezeigte Antrieb des Hauptsägewagens 28 angesteuert, mit dem dieser horizontal längs der Schienen 48 verfahren werden kann, und der Antrieb 56 für die Spindelstange 52, wodurch der horizontale Abstand D zwischen Vorritzsäge 34 und Hauptsäge 30 verändert werden kann.
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Nachfolgend werden zwei beispielhafte Betriebsituationen der Plattenaufteilanlage 10 näher erläutert. Die 2 bis 4 betreffen eine erste Betriebssituation, in der der Werkstückstapel 20 mittels der Andrückeinrichtung 60 gegen das Winkellineal 62 gedrückt und hierdurch ausgerichtet wird. Die 5 betrifft eine sich daran anschließende Betriebssituation, in der der Werkstückstapel 20 zeitgleich von der Hauptsäge 30 aufgeteilt und an seinem rechten äußeren Rand von der Vorritzsäge 34 vorgeritzt wird. Hierzu nun im Einzelnen:
Wie aus 2 ersichtlich ist, wurde die Einrichtung 58 so angesteuert, dass der Abstand D zwischen der Vorritzsäge 34 und der Hauptsäge 30 beinahe minimal ist. Sowohl das Schwert 60 als auch die beiden Sägen 30 und 34 sind in einer abgesenkten Stellung. Nun wird das Schwert 60 vertikal nach oben gefahren (Pfeil 64 in 3), und die Einrichtung 58 wird so angesteuert, dass sich der Vorritzsägewagen 32 vom Hauptsägewagen 28 entfernt (Pfeil 66 in 3), der Abstand D also größer wird. Außerdem wird der Hauptsägewagen 28 in 3 nach rechts bewegt (Pfeil 68 in 3). Hierdurch wird der Werkstückstapel 20 gegen das Winkellineal 62 gedrückt und dort sauber und bündig ausgerichtet.
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Wie aus 4 ersichtlich ist, bewegt sich nun der Hauptsägewagen 28 mit einer Geschwindigkeit V1 (Pfeil 70 in 4) nach rechts, und die Einrichtung 58 wird so angesteuert, dass der Abstand D zwischen Hauptsäge 30 und Vorritzsäge 34 mit einer Geschwindigkeit V2 geringer wird (Pfeil 72 in 4). Die Geschwindigkeit V2 ist größer als die Geschwindigkeit V1. Dies bedeutet, dass sich der Vorritzsägewagen 32 mit dem Schwert 60 vom Werkstückstapel 20 weg nach links bewegt, obwohl sich der Hauptsägewagen 28 bereits nach rechts in Richtung des Werkstückstapels 20 bewegt. Hierdurch kommt das Schwert 60 vom Werkstückstapel 20 frei und kann wieder vertikal nach unten gefahren werden (Pfeil 74 in 4). Auf diese Weise wird wertvolle Taktzeit gespart, da die Hauptsäge 30 nicht zuerst zurück bewegt werden muss, um das Schwert 60 vom Werkstückstapel 20 weg zu bewegen.
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Die Hauptsäge 30 wird vertikal so weit nach oben bewegt (Pfeil 76 in 4), dass sie bei der nachfolgenden Bewegung nach rechts den Stapel mit Werkstücken 20 in der gewünschten Weise durchtrennen kann (Pfeil 78 in 5). Während die Hauptsäge 30 den Werkstückstapel 20 trennt, führt die Vorritzsäge 34 an der untersten Platte des Werkstückstapels 20 ihre Vorritzfunktion aus. Gleichzeitig wird die Einrichtung 58 zunächst so angesteuert, dass der Abstand zwischen Hauptsäge 30 und Vorritzsäge 34 maximal wird. Dabei eilt die Vorritzsäge 34 der Hauptsäge 30 also voraus.
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Gelangt die Vorritzsäge 34 in den Bereich des rechten Maschinenfußes 46 (vgl. 5), werden die Einrichtung 58 und der Antrieb zum horizontalen Verfahren des Hauptsägewagens 28 so angesteuert, dass der Abstand zwischen Hauptsäge 30 und Vorritzsäge 34 mit der gleichen Geschwindigkeit kleiner wird, mit der sich der Hauptsägewagen 28 auf den Maschinenfuß 46 zu bewegt. Einerseits die Absolutgeschwindigkeit des Hauptsägewagens 28 (Pfeil 78) und andererseits die Relativgeschwindigkeit des Vorritzsägewagens 32 gegenüber dem Hauptsägewagen 28 (Pfeil 79 in 5) sind also betragsmäßig gleich, aber entgegengesetzt.
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Im Ergebnis bleibt auf dieser Weise die Vorritzsäge 34 horizontal stehen, befindet sich also stationär im Bereich des Maschinenfußes 46, wohingegen sich die Hauptsäge 30 weiter (mit verringerter Geschwindigkeit) in Richtung Maschinenfuß 46 bewegt. Nun führt die Vorritzsäge 34 eine vertikale Bewegung aus (Pfeil 80 in 5), wodurch am in 5 rechten Rand des Werkstückstapels 20 eine vertikale Vorritznut eingebracht wird. Nach dem Einbringen dieser Vorritznut vervollständigt die Hauptsäge 30 ihren Trennschnitt bis zum rechten Rand des Werkstückstapels 20. Dabei wird die Vorritzsäge 34 noch etwas weiter als in 5 dargestellt nach rechts bewegt.
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Anschließend werden Hauptsäge 30 und Vorritzsäge 34 nach unten auf ein Niveau unterhalb des Niveaus des Maschinentisches 26 bewegt und nach links verfahren, um einen neuen Trennvorgang durchführen zu können.