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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Charakterisierung von Strukturen
mit Ausdehnungen bis in den Submikrometerbereich auf Basis winkelaufgelöster Streulichtmessung
an einer Probe nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs sowie ein
Verfahren zur winkelaufgelösten
Streulichtmessung nach dem Oberbegriff des Nebenanspruchs.
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Vorrichtungen
und Verfahren zur winkelaufgelösten
Streulichtmessung an einer Probe eignen sich zur Untersuchung mikroskopischer
Strukturen auf Oberflächen,
in Schichtsystemen und im Materialvolumen technischer Gegenstände. Da
Vorrichtungen zur Streulichtmessung in kompakter und robuster Bauweise
realisierbar und entsprechende Verfahren schnell und ohne Berührung mit
der Probe durchführbar
sind, eignen sie sich besonders gut zum Einsatz in fertigungsnahen
sowie produktionsintegrierten Mess- und Kontrollprozessen.
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Mikroskopische
Oberflächenstrukturen
haben hohen Einfluss auf die funktionalen Eigenschaften technischer
Oberflächen,
unter anderem tribologischen, optische, elektrischen und Benetzungseigenschaften. Wichtige
Anwendungsgebiete finden sich daher in der Bearbeitung von Oberflächen im
Fahrzeug- und Maschinenbau, der Produktion hochpräziser optischer
Instrumente und in der Herstellung von Materialien mit speziellen
Oberflächencharakteristika
wie Halbleiter, leitfähige
Oxide, Dielektrika, Metalle, beschichtete und unbeschichtete Oberflächen sowie
transparente und nicht transparente Oberflächen. In diesen und in vielen
anderen Bereichen besteht ein hoher Bedarf an Vorrichtungen und
Verfahren zur schnellen, robusten und gleichzeitig genauen Charakterisierung
von Strukturen im oberflächennahen
Bereich und im Materialvolumen, insbesondere bei der Subsurface-Detektion
etwa zum Erkennen von Volumendefekten. Dabei sind die aufzulösenden Strukturen
oftmals im Nanometerbereich oder sogar im Subnanometerbereich.
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Zu
den wichtigsten Messgrößen zur
Beschreibung von Oberflächenstrukturen
gehören
Rauheiten, die als Mittelungen über
Oberflächenabweichungen
definiert sind, wie etwa die Quadratische Rauheit bzw. rms-Rauheit.
Bei der winkelaufgelösten
Streulichtmessung ist außerdem
die spektrale Leistungsdichte der Oberfläche von zentralem Interesse.
Sie beinhaltet als Fourier-Transformierte
der Autokorrelationsfunktion der Oberflächenstrukturen Informationen
sowohl über
die lateralen wie vertikalen Strukturausdehnungen. Aus dieser Messgröße lassen
sich ferner gemittelte Rauheitsgrö ßen per Integration berechnen.
Des weiteren erlaubt sie die Berücksichtigung
der für
die Anwendung sowie das Messverfahren relevanten Ortsfrequenzen.
In den Fällen,
in denen eine analytische Approximation der spektralen Leistungsdichte
bekannt ist, lassen sich Messwerte in Ortsfrequenzbereiche extrapolieren,
zu denen keine Messungen existieren.
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Aus
der Druckschrift
DE
4408226 A1 ist eine zur winkelaufgelösten Streulichtmessung geeignete
Vorrichtung bekannt, die eine Beleuchtungseinheit zur Beleuchtung
einer Probe mit Licht unter einem nicht verschwindenden Einfallswinkel
aufweist, wobei der Einfallswinkel bezüglich der makroskopischen Oberflächennormale
der Probe definiert ist. Ferner umfasst diese Vorrichtung einen
durch einen CCD-Array gegebenen Detektor-Array zur Messung von der
Probe ausgehender Anteile des Lichts sowie ein sammelndes Linsensystem
zur Fokussierung des von der Probe spekular reflektierten Anteils
des Lichts auf den Detektor-Array, wodurch eine räumlichen
Trennung des spekular reflektierten von den gestreuten Anteilen
des Lichts erreichbar ist.
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Als
spekular reflektierte Anteile des Lichts werden hier und im Folgenden
Lichtanteile bezeichnet, welche mit einem polaren Ausfallswinkel
reflektiert werden, der dem polaren Einfallswinkel gleicht, und
die sich durch einen verschwindenden azimutalen Ausfallswinkel auszeichnen.
Polare Winkel, also insbesondere Einfalls- und Ausfallswinkel, sind
relativ zu einer makroskopischen Oberflächennormalen definiert. Azimutale Streuwinkel
seien definiert als Winkel zwischen einer Verlängerung einer orthogonalen
Projektion eines Strahls des einfallenden Lichts auf eine durch
die Probe definierte Ebene und einer Projektion eines gestreuten
Lichtstrahls auf die gleiche Ebene.
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Oberflächeneigenschaften
der Probe werden bei der genannten Vorrichtung aus dem Stand der
Technik über
eine Analyse der Specklemuster der Graustufenbilder bestimmbar.
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Der
geschilderte Stand der Technik eignet sich zwar für eine fertigungsnahe
und produktionsintegrierte Anwendung, jedoch ist die dort beschriebene
Vorrichtung auf eine Messung von Oberflächenstrukturen im Mikrometerbereich
eingeschränkt.
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Eingeschränkt wird
eine erreichbare Auflösung
durch folgende Faktoren. Zum einen führt das sammelnde Linsensystem
zu ungewollten Streuungen des Lichts, die sich mit der Messgröße, dem
Streulicht der Probe, überlagern.
Ferner führen
Mehrfachreflexionen und Mehrfachstreuungen des Lichts an optischen
Komponenten zur Sörung
der Messsignale, insbesondere für
Nanostrukturen. Eine weitere Schwierigkeit in der Streulichtmessung
an Oberflächen
mit sehr kleinen Strukturen liegt im starken Abfall der Streulichtintensität mit einem
zunehmenden Winkelabstand von ungestreuten Lichtanteilen, weil sich
die im Stand der Technik beschriebene Detektoren nicht dazu eignen,
Licht mit ausgeprägten
Intensitätsgradienten
mit hoher Ortsauflösung
zu messen.
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In
der Druckschrift
DE
198 24 623 A1 ist eine ähnliche
Anordnung zur Streulichtmessung an Oberflächen beschrieben, bei der eine
Sammellinse so zwischen einer zum Beleuchten einer Probe verwendeten Lichtquelle
und der Probe angeordnet ist, dass ein spekular von der Probe reflektierter
Anteil von der Lichtquelle ausgehenden Lichts über die Probe auf eine Sensormatrix
fokussiert wird. Auch mit dieser Anordnung werden nur einige der
Nachteile der zuvor be schriebenen Vorrichtung aus dem Stand der
Technik vermieden.
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Der
eingereichten Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur winkelaufgelösten Streulichtmessung vorzuschlagen,
die sich auch zur Messung von Strukturen im Nanometerbereich und
Subnanometerbereich eignen, wobei die Vorrichtung dennoch einen
möglichst
kompakten Aufbau haben soll, um eine unkomplizierte Durchführung der
Streulichtmessung zu erlauben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptanspruchs
sowie durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Nebenanspruchs in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Nebenanspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen
ergeben sich mit den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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Eine
besonders kompakte Vorrichtung, mit der hinreichend genaue winkelaufgelöste Streulichtmessungen
an einer Probe möglich
sind, um Informationen auch über
die Streueigenschaften der Probe im Nanometerbereich oder Subnanometerbereich
zu gewinnen, ergibt sich dadurch, dass
- – die Beleuchtungsvorrichtung
der vorgeschlagenen Vorrichtung ein erstes sammelndes Linsensystem
und ein zweites sammelndes Linsensystem sowie eine zwischen diesen
Linsensystemen angeordnete Lochblende beinhaltet, die so angeordnet
sind, dass das von der Lichtquelle ausgehende Licht durch das erste sammelnde
Linsensystem auf die Lochblende fokussiert wird und ein spekular
von der Probe reflektierter oder ungestreut durch die Probe transmittierter
Anteil des von der Lochblende ausgehenden und durch das zweite sammelnde
Linsensystem tretenden Lichts auf den Detektor fokussierbar ist,
- – der
Detektor eine vorzugsweise als CMOS-Sensormatrix ausgeführte Sensormatrix beinhaltet,
- – die
Vorrichtung einen Absorber beinhaltet, der so angeordnet ist, dass
ein von dem Detektor reflek tierter Anteil des von der Probe spekular
reflektierten oder ungestreut durch die Probe transmittierten und
auf den Detektor fokussierten Anteils des Lichts auf den Absorber
trifft und absorbiert wird, und
- – ein
Beleuchtungskanal und ein Detektionskanal der Vorrichtung vollständig voneinander
getrennt sind.
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Dementsprechend
sieht das vorgeschlagene und mit dieser Vorrichtung durchführbare Verfahren
vor, dass eine Probe mit Licht einer Lichtquelle unter einem nicht
verschwindenden Einfallswinkel beleuchtet und ein an der Probe gestreuter
Anteil des Lichts von einem Detektor erfasst wird, wobei Ausgangssignale
des Detektors mit einer Auswerteeinheit ausgewertet werden, wobei
- – das
von der Lichtquelle ausgehende Licht vor dem Auftreffen auf die
Probe durch ein erstes sammelndes Linsensystem auf eine Lochblende
fokussiert und von einem zwischen der Lochblende und der Probe angeordneten
zweiten sammelnden Linsensystem so gebündelt wird, dass ein von dem
zweiten sammelnden Linsensystem ausgehender und anschließend spekular
von der Probe reflektierter oder ungestreut durch die Probe transmittierter
Anteil des Lichts auf den Detektor fokussiert wird,
- – eine
vorteilhafter Weise als CMOS-Sensormatrix ausgeführte Sensormatrix als Detektor
verwendet wird,
- – ein
von dem Detektor reflektierter Anteil des von der Probe spekular
reflektierten oder ungestreut durch die Probe transmittierten und
auf den Detektor fokussierten Anteils des Lichts auf einen Ab sorber
trifft
- – und
ein Beleuchtungskanal und ein Detektionskanal der Vorrichtung vollständig voneinander
getrennt werden.
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Die
kennzeichnenden Merkmale sind in ihrer Kombination geeignet, die
Genauigkeit einer mit einer gattungsgemäßen Vorrichtung bzw. gemäß einem
gattungsgemäßen Verfahren
durchgeführten
winkelaufgelösten
Streulichtmessung an einer Probe in einem für die Lösung der Aufgabe hinreichenden
Maße zu
erhöhen.
Diese im Folgenden näher
beschriebenen Merkmale dienen zusammengenommen der Aufbereitung
des von der Beleuchtungsvorrichtung ausgehenden Lichts, der Verringerung
der durch die Komponenten der Vorrichtung hervorgerufenen Lichtstreuungen
sowie der Erhöhung
der Sensitivität
und des Auflösungsvermögens des
Detektors.
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Das
in der Beleuchtungsvorrichtung enthaltene erste sammelnde Linsensystem
und die dahinter angeordnete Lochblende haben die Wirkung eines
Raumfilters und somit die Eignung, Störungen im Intensitätsprofil
des Lichts zu beseitigen. Das zweite sammelnde Linsensystem, das
der Fokussierung des Lichts auf den Detektor dient, ist Bestandteil
der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung
und nicht, wie im Stand der Technik vorgesehen, zwischen der Probe
und dem Detektor angeordnet. Somit werden zwischen der Probe und
dem Detektor keine weiteren optischen Komponenten benötigt. Dadurch
werden eine Verfälschung
der von der Probe ausgehenden Streulichtverteilung, die andernfalls
aufgrund von Streuungs- und Beugungserscheinungen an weiteren optischen
Komponenten im Strahlenverlauf unvermeidbar wären, und ein damit einhergehender
Verlust an Informationen über
die Streuung an der Probe verhindert. Der vorgeschlagene Aufbau der
Beleuchtungsvorrichtung führt
also sowohl zu einem gleichmäßigen Intensitätsprofil
des auf die Probe einstrahlenden Lichts als auch zu einer Reduzierung
von Eigenstreuungen durch die Komponenten der Vorrichtung und eignet
sich somit zu einer Erhöhung
der Messgenauigkeit der Vorrichtung, die durch eine Fokussierung
auf den Detektor eine sehr hohe Orts- oder Winkelauflösung zu
erreichen erlaubt.
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Bei
Streulichtmessungen an sehr glatten Oberflächen fällt, wie eingangs erwähnt, die
Intensität
des von der Probe gestreuten Anteils des Lichts in einer unmittelbaren
Umgebung spekular reflektierter oder ungestreut durch die Probe
transmittierter Strahlen besonders schnell ab mit zunehmenden Winkelabstand
von diesem Strahl. Um gestreute Lichtanteile dennoch mit einer hinreichend
hohen Auflösung
detektieren zu können,
ist es daher erforderlich, die Intensität des auf die Probe eingestrahlten
Lichts verhältnismäßig hoch
zu wählen.
Anders als die aus vergleichbaren Anordnungen aus dem Stand der
Technik bekannten CCD-Detektoren,
bei denen eine Streulichtmessung in der Nähe spekular reflektierter oder
ungestreut transmittierter Strahlenanteile dann aufgrund störender Blooming-Effekte
nicht mehr möglich
wäre, eignet
sich die für
den Detektor der beanspruchten Vorrichtung vorgeschlagene CMOS-Sensormatrix
auch für
eine genaue ortsaufgelöste
Messung bei den dort zu erwarteten großen Lichtintensitäten und
hohen Intensitätsgradienten.
Dadurch kann die vorgeschlagene Vorrichtung auch für die Streulichtmessungen
an besonders glatten Oberflächen
zur Ermittlung von Rauheiten im Nanometerbereich oder Subnanometerbereich
verwendet werden.
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Der
Absorber der beanspruchten Vorrichtung dient der Absorption von
durch den Detektor reflektierten Anteilen des Lichts. Diese Anteile
besitzen eine besonders hohe Intensität. Der Absorber verhindert
in vorteilhafter Weise, dass solche Anteile des Lichts durch Mehrfachreflexionen
und Mehrfachstreuungen erneut den Detektor erreichen und zu Messungenauigkeiten
führen,
die eine Analyse der geforderten Genauigkeit unmöglich machen würden. Daher
stellt die Anordnung des Absorbers, der gezielt die wichtigsten
Störlichtanteile
zu eliminieren erlaubt, eine entscheidende Maßnahme zur Verbesserung der
Genauigkeit der Streulichtmessung dar, ohne dabei ihre Komplexität oder Kompaktheit
sehr zu beeinflussen.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung ist die Auswerteeinheit der Vorrichtung programmtechnisch
zur Berechnung der rms-Rauheit der Probe gemäß
eingerichtet, wobei σ für die rms-Rauheit, λ für die Wellenlänge des
eingestrahlten Lichts und θ
i für
den Einfallswinkel, unter dem das Licht auf die Probe trifft, stehen
und ferner P
s eine über einen durch die Sensormatrix abgedeckten
Raumwinkel integrierte Strahlungsleistung des gestreuten Anteils
des Lichts und P
r eine Strahlungsleistung
des spekular reflektierten oder ungestreut transmittierten Anteils
des Lichts bezeichnen. Während λ und θ
i bekannt sind, wird dabei das Verhältnis P
s/P
r direkt aus einer
Messung bestimmt. Eine besonders vorteilhafte Ausführung des
vorgeschlagenen Verfahrens sieht dementsprechend vor, dass die Rauheit
gemäß der im
vorangehenden Satz wiedergegebenen Formel berechnet wird. Als gestreuter
Anteil sei hier das auf den Detektor fallende Licht unter Aussparung
des spekular reflektierten oder un gestreut transmittierten Anteils bezeichnet,
also ein diffus gestreuter Anteil. Zur Bestimmung von P
s können z.
B. Ausgangssignale des Detektors, die einem Bereich zuzuordnen sind,
in denen ein spekular reflektierter oder ungestreut transmittierter Strahl
auftrifft, durch Null ersetzt werden. Eine andere Möglichkeit
wäre eine
Angabe eines Akzeptanzwinkelbereichs oder ein Algorithmus zur Eliminierung
von Peakwerten.
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Ein
wesentlicher Vorteil der so berechneten Rauheit, die auch als rms-Rauheit
bezeichnet wird, besteht in ihrer direkten Bestimmbarkeit aus den
Ausgangssignalen des Detektors, die auf alle Größen schließen lassen, die zur vorgeschlagenen
Berechnung der Rauheit nötig
sind. Die vorgeschlagene vorteilhaft einfache Ermittlung von σ beruht dabei
auf der Erkenntnis, dass sich die genannte Formel als gerade im
Fall einer verhältnismäßig glatten
Oberfläche
gute Näherung
aus einem bekannten Zusammenhang ergibt, der als
darstellbar ist, wobei P
i für
eine Gesamtleistung des auf die Probe eingestrahlten Lichts, P
s' eine über einen ganzen
Halbraum integrierte Leistung gestreuten Lichts und R für einen
Fresnelschen Reflexionsgrad der Oberfläche stehen. Ein entscheidender
Vorteil der vorgeschlagenen Bestimmung der Rauheit besteht darin, dass
keine zusätzlichen
Kalibrierungsschritte zur Bestimmung der eingestrahlten Leistung
P
i oder weiterer Messgrößen, wie etwa des Fresnelsche
Reflexionsgrad R, notwendig sind, weil sich P
i herauskürzt.
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In
einer bevorzugten Weiterentwicklung ist die Auswertevorrichtung
der Vorrichtung alternativ oder zusätzlich programmtechnisch zur
Berechnung einer spektralen Leistungsdichte der Probe gemäß
eingerichtet, wobei PSD(f
x, f
y) für die als
Funktion zweier Ortsfrequenzen ausgedrückte spektrale Leistungsdichte, θ
s für
den polaren und φ
s für
den azimutalen Ausfallswinkel des von der Probe gestreuten Anteils
des Lichts und ΔP
s(θ
s, φ
s) für
eine in einem Raumwinkelelement gemessene Strahlungsleistung von
gestreuten Lichtanteilen stehen, wobei das mit ΔΩ
s bezeichnete
Raumwinkelelement zu den polaren und azimutalen Ausfallswinkeln θ
s und φ
s gehört.
Das Raumwinkelelement ΔΩ
s kann jeweils durch einen Pixel der Sensormatrix gegeben
bzw. bzgl. einem beleuchteten Punkt auf der Probe aufgespannt sein,
so dass ΔP
s(θ
s, φ
s) dann eine in einem Detektorpixel gemessene
Strahlungsleistung bezeichnet. Die in die spektralen Leistungsdichte PSD(f
x, f
y) einzusetzenden
Ortsfrequenzen f
x und f
y hängen dabei über eine
Gittergleichung mit den Winkeln θ
i, θ
s und φ
s zusammen, wie es beispielsweise in J. C.
Stover, Optical Scattering: measurement and analysis (2nd ed.),
Optical and Electro-Optical
Engineering Series (McGraw-Hill, Inc., 1990) beschrieben wird, s.
dort Gleichungen (3.39) und (3.40).
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Mit
der spektralen Leistungsdichte, die sich in beschriebener Weise
vorteilhaft einfach aus Größen bestimmen
lässt,
die unmittelbar aus den Ausgangssignalen des Detektors gewonnen
werden können,
werden sehr detaillierte Informationen über eine Struktur der Probe
gewonnen. Die vorgeschlagene einfache Berechnung der aussagekräftigen spektralen
Leistungs dichte, die im Fall weitgehender isotroper Strukturen auch
als Funktion einer einzigen Variablen darstellbar ist, beruht dabei
auf der Erkenntnis, dass sich ein als
darstellbarer bekannter Zusammenhang,
in dem Q für
einen oberflächenspezifischen
optischen Faktor steht, im vorliegenden Fall kleiner Streuwinkel
in guter Näherung
vereinfachen lässt,
indem Q durch den als P
r/P
i definierten
Fresnelschen Reflexionsgrad ersetzt wird. Ein wichtiger Vorteil
der vorgeschlagenen Bestimmung der spektralen Leistungsdichte ist
darin zu sehen, dass aufgrund der vorgenommenen Näherungen
weder die eingestrahlte Leistung P
i noch
der optische Faktor Q bestimmt werden müssen.
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Ein
weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen spektralen Leistungsdichte
ist, dass aus ihr mittels Integration über die durch den Detektor
abgedeckten Raumwinkel andere wichtige Messgrößen, wie etwa die erfindungsgemäße rms-Rauheit,
berechenbar sind. In den Fällen,
in denen sich die spektrale Leistungsdichte in Ortsfrequenzbereiche,
zu denen keine Messungen existieren, extrapolieren lässt, weil
in diesen Bereichen etwa eine analytische Form der spektralen Leistungsdichte
bekannt ist, sind dann auch für
diese Ortsfrequenzbereiche zugehörige
rms-Rauheiten oder
andere Messgrößen berechenbar.
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Die
Lichtquelle in der Beleuchtungsvorrichtung ist vorzugsweise durch
eine Laserdiode oder einen durch eine Faseroptik eingekoppelten
Laser und kann zum Emittieren von ultraviolettem, sichtbarem oder
infrarotem Licht ausgeführt
sein. Bei Lichtquellen dieser Art lassen sich bei einem sehr kompakten
Aufbau hinreichend hohe Strahlungsleistungen realisieren. Die Wellenlänge und
die Intensität
des Lichts sind vorteilhafterweise in Abhängigkeit von der Rauheit der
Oberfläche
der Probe bzw. der Größe der zu
untersuchenden Strukturen zu wählen.
Um ein besonders gleichmäßiges Intensitätsprofil
des Lichts zu erreichen, umfasst eine Weiterentwicklung der Erfindung
eine zwischen der Lochblende und dem zweiten sammelnden Linsensystem angeordnete
Aperturblende zum Entfernen von an der Lochblende erzeugten gebeugten
Anteilen des Lichts.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
CMOS-Sensormatrix des Detektors mit einem Mikrolinsenarray ausgestattet.
Dabei kann über
jedem Sensorelement der CMOS-Sensormatrix eine sammelnde Linse angeordnet
sein, die das auf das jeweilige Bildelement einfallende Licht auf
einen lichtempfindlichen Bereich dieses Sensorelements bündelt. Durch
diese Maßnahme
wird die Sensibilität
des Detektors wesentlich erhöht.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die Integrationszeit
des Detektors steuerbar, so dass eine Sensitivität und eine Signalaussteuerung
des Detektors an eine Intensität
des auf ihn einfallenden Lichts anpassbar sind.
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Vorzugsweise
wird durch den Absorber ein Absorbersystem mit aktiver Unterdrückung von
Störlichteinflüssen realisiert.
Auch in der Beleuchtungsvorrichtung kann eine derartige Unterdrückung von
Störlichteinflüssen vorgesehen
sein.
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Eine
besonders hohe und im Hinblick auf eine möglichst genaue Messung vorteilhafte
Effektivität
des Absorbers lässt
sich erreichen, wenn der Absorber eine mit einer Oberflächenstruktur
versehene Absorberfläche
aufweist, wobei die Oberflächenstruktur
Erhebungen mit einem Durchmesser in einer zur Absorberfläche parallelen
Richtung, die kleiner als eine Wellenlänge des Lichts ist, und mit
einer Höhe,
die größer als
die Wellenlänge
des Lichts ist, umfasst. Oberflächenstrukturen
mit solchen Abmessungen besitzen die Eignung den Absorptionsgrad
einer Oberfläche
bezüglich
des Lichts dieser Wellenlängen
stark zu erhöhen.
Alternativ oder zusätzlich
kann der Absorber auch einen oder mehrere Ablenkspiegel zum Umleiten
der von störendem
Streulicht oder an optischen Elementen gebeugtem Licht aufweisen.
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In
einer Weiterentwicklung kann die Erfindung eine zweite Beleuchtungsvorrichtung
mit einer zweiten Lichtquelle aufweisen, vorzugsweise ebenfalls
eine Laserdiode oder einen durch eine Faseroptik eingekoppelter
Laser, mit der die Probe unter flacheren Einfallswinkeln als mit
der ersten Beleuchtungsvorrichtung beleuchtbar ist. In einer besonders
günstigen
Anordnung trifft dabei ein von der Probe spekular reflektierter
oder ungestreut transmittierter Anteil des Lichts der zweiten Lichtquelle
auf den Absorber, während
von der Probe ausgehende verhältnismäßig stark
gestreute Anteile dieses Lichts auf den Detektor fallen. Die zweite
Beleuchtungsvorrichtung kann ferner ein sammelndes Linsensystem
umfassen, mit dem das Licht auf die Probe oder den Detektor fokussierbar
ist. Des weiteren kann auch die zweite Beleuchtungsvorrichtung eine
Aperturblende umfassen, die dann so angeordnet sein sollte, dass
das von dem sammelnden Linsensystem ausgehende Licht der zweiten
Beleuchtungsvorrichtung dadurch lateral so begrenzbar ist, dass
in ihm enthaltene Störlichtanteile
abgefangen werden.
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Die
Weiterbildung mit der zweiten Beleuchtungsvorrichtung eignet sich
besonders gut zur Messung auch solcher Streulichtanteile, deren
Streuwinkel sich stark von einer Richtung der spekular reflektierten
oder ungestreut transmittierten Lichtanteils unterscheiden. Besonders
hervorzuheben ist in dieser Anordnung die doppelte Funktion des
Absorbers. Wird die Probe durch die erste Beleuchtungsvorrichtung
bestrahlt, so absorbiert er das von dem Detektor reflektierte spekulare
Licht. Wird die Probe durch die zweite Beleuchtungsvorrichtung bestrahlt,
absorbiert er die direkt von der Probe ausgehenden spekular reflektierten
oder ungestreut transmittierten Anteile des Lichts. Auf diese Weise
sind mit derselben kompakten Anordnung in zwei unterschiedlichen
Messsituationen immer genau die Anteile des Lichts absorbierbar,
die unabsorbiert das intensivste Störlicht verursachen würden.
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Um
störende
Streuungen und Vielfachreflexionen noch weiter zu verringern, sieht
eine weitere vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung vor, dass eine, mehrere oder vorzugsweise alle der
in ihr enthaltenen Linsen sich durch Oberflächenrauheiten von weniger als
0,5 nm rms im Ortsfrequenzbereich von 0,001 μm–1 bis
1 μm–1 auszeichnen.
Außerdem
sind eine, mehrere oder vorzugsweise alle Linsen ein- oder beidseitig
mit niedrigstreuenden Antireflexschichten ausgestattet, um Störlicht zu
vermindern. Als eine weitere Maßnahme zu
diesem Zweck können
eine, mehrere oder vorzugsweise alle dieser Linsen relativ zu einer
optischen Achse der jeweiligen Beleuchtungsvorrichtung gekippt sein,
so dass an den Linsen erzeugte Vielfachreflexi onen aus dem Hauptstrahlengang
des Lichts entfernt werden.
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In
einer besonders vorteilhaften Weiterentwicklung sind der Detektor
und der Absorber wahlweise auf einer der ersten Beleuchtungsvorrichtung
und der zweiten Beleuchtungsvorrichtung zugewandten Seite der Probe
oder auf einer der ersten Beleuchtungsvorrichtung und der zweiten
Beleuchtungsvorrichtung abgewandten Seite der Probe positionierbar.
Dies ist vorzugsweise durch einen modularen Aufbau der Vorrichtung erreichbar,
wobei sich die Beleuchtungsvorrichtung oder gegebenenfalls die beiden
Beleuchtungsvorrichtungen in einem ersten Modul und der Detektor
zusammen mit dem Absorber in einem zweiten Modul befinden, die so
zusammensetzbar oder relativ zueinander bewegbar sind, dass beide
oben genannten Anordnungen realisierbar sind. Auf diese Weise sind
mit der beschriebenen Vorrichtung – je nach Zusammensetzung der
Module – sowohl
Streulichtmessungen an einer Oberfläche wie auch in einem Volumen
einer Probe, also in Vorwärts-
und in Rückwärtsrichtung,
durchführbar.
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Das
Anwendungsspektrum der Erfindung ist auf vorteilhafte Weise erweiterbar,
indem die Beleuchtungsvorrichtung zusätzlich mit einem Polarisator
ausgestattet wird, mit dem definierte oder verschwindende Polarisationszustände des
Lichts erzeugbar sind, wodurch Streueigenschaften der Probe auch
polarisationsabhängig
untersucht werden können.
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Die
Handhabung der Vorrichtung kann vereinfacht werden in einer Weiterentwicklung
der Erfindung, in der die Fokussierung des Lichts auf die Probe,
auf den Detektor oder den Absorber mittels Motoren einstellbar ist.
In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Fokussierung
durch eine Autofokusroutine ein stellbar, mit der die Vorrichtung
vorzugsweise automatisiert auf sich ändernde Abstände zur
Probe sowie auf unterschiedliche Krümmungen der Oberfläche der
Probe einstellbar ist.
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Ausführungsbeispiele
sind in den 1 bis 5 dargestellt.
Es zeigt
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1 eine
schematisch dargestellte Vorrichtung mit zwei Beleuchtungsvorrichtungen
und einem Detektor, wobei eine Probe mit einer ersten der beiden
Beleuchtungsvorrichtungen beleuchtet wird zur Messung von Strukturen
auf der Oberfläche
der Probe,
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2 eine
perspektivische Darstellung von Winkelgrößen, die zur Beschreibung einer
Streuung von auf die Probe treffendem Licht verwendet wird,
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3 die
Vorrichtung aus 1 in entsprechender Darstellung,
wobei die Probe mit der zweiten Beleuchtungsvorrichtung beleuchtet
wird zur Messung von Strukturen auf der Oberfläche der Probe,
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4 die
Vorrichtung aus den 1 und 3, in einem
Zustand, in dem der Detektor auf einer den Beleuchtungsvorrichtungen
abgewandten Seite der Probe angeordnet ist zur Messung von Strukturen
innerhalb eines Volumens der Probe, also Streuung in Vorwärtsrichtung,
und
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5 ein
Ausschnitt eines Durchschnitts des Absorbers mit Oberflächenstrukturen.
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In 1 ist
ein Beispiel für
eine Vorrichtung hier vorgeschlagener Art dargestellt. Die Vorrichtung
umfasst eine erste und eine zweite Beleuchtungsvorrichtung. Die
erste Beleuchtungsvorrichtung beinhaltet eine Lichtquelle 1,
die durch eine Laserdiode gegeben ist. Anstelle einer Laserdiode
könnte
die Lichtquelle auch durch einen durch eine Faseroptik eingekoppelten
Laser realisiert sein. Ferner umfasst die erste Beleuchtungsvorrichtung
ein erstes sammelndes Linsensystem 2, durch das von der
Lichtquelle 1 emittiertes Licht auf eine Lochblende 3 fokussiert
wird. Auf diese Weise wird ein Intensitätsprofil des durch die Lochblende 3 tretenden
Lichts von Unregelmäßigkeiten
bereinigt.
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Des
weiteren enthält
die erste Beleuchtungsvorrichtung eine Aperturblende 4,
mit der das von der Lochblende 3 ausgehende Licht lateral
begrenzt wird. Dabei wird die Öffnung
der Aperturblende 4 vorzugsweise so eingestellt, dass die
von der Lochblende 3 gebeugten Anteile von der Aperturblende 4 abgefangen
werden und nur die nullte Beugungsordnung des Lichts hindurch gelassen
wird. Anschließend
wird das Licht durch ein zweites sammelndes Linsensystem 5 so
gebündelt,
dass spekular von der Probe 6 reflektierte Anteile des Lichts
auf den Detektor 7 fokussiert werden.
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Der
Detektor 7, der durch eine CMOS-Sensormatrix gegeben ist,
weist ein Mikrolinsenarray auf, mit der die auf den Detektor 7 eintreffenden
Lichtanteile auf lichtempfindliche Sensorelemente der CMOS-Sensormatrix
gebündelt
werden, um eine Sensitivität
des Detektors 7 zu erhöhen.
Ein Absorber 8 ist so angeordnet, dass Lichtanteile, die
spekular von der Probe 6 reflektiert und anschließend von
dem Detektor 7 er neut reflektiert werden, auf den Absorber 8 treffen
und durch ihn weitestgehend absorbiert werden. Dabei ist der Absorber 8 so
ausgerichtet, dass von ihm möglicherweise
reflektierte Anteile des Lichts nicht auf den Detektor 7 fallen können.
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Des
weiteren bezeichnen θi einen Einfallswinkel, unter dem das von
Lichtquelle 1 ausgehende Licht auf die Probe 6 fällt, und θs einen polaren Streuwinkel, unter dem Anteile
dieses Lichts von der Probe 6 gestreut werden. Der Winkel θi wird vor der Messung auf einen festen Wert,
etwa in einem Bereich von 10° bis
30°, eingestellt.
Ferner ist zwischen dem ersten sammelnden Linsensystem 2 und
der Lochblende 3 ein Polarisator 12a angeordnet,
mit dem das Licht polarisiert werden kann, wenn bestimmte Streuursachen
auf der Probe 6 näher
untersucht werden sollen.
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Ferner
ist eine Lichtquelle 9 der zweiten Beleuchtungsvorrichtung
dargestellt, bei der es sich ebenfalls um eine Laserdiode handelt,
die jedoch genauso gut durch einen durch eine Faseroptik eingekoppelten
Laser ersetzt werden könnte.
Die zweite Beleuchtungsvorrichtung weist außerdem, ein sammelndes Linsensystem 10,
einen Polarisator 12b sowie eine Aperturblende 11 auf.
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Damit
Störlichteinflüsse möglichst
weitgehend unterdrückt
werden, weisen alle in den sammelnden Linsensystemen 2, 5 und 10 enthaltenen
Linsen Oberflächenrauheiten
von weniger als 0,5 nm rms in einem Ortsfrequenzbereich von 0,001 μm–1 bis
1 μm–1 und
beidseitig aufgetragene niedrigstreuende Antireflexschichten auf.
Außerdem
können
die in den sammelnden Linsensystem 2 und 5 der
ersten Beleuchtungsvorrichtung enthaltenen Linsen leicht gegenüber einer
optische Achse der Lichtquelle 1 gekippt sein, während die
in dem sammelnden Linsensystem 10 der zweiten Beleuchtungsvorrichtung
enthaltenen Linsen gegenüber
einer optischen Achse der Lichtquelle 9 gekippt sein können, um
Einflüsse
von auf Reflexionen zurückzuführendem Störlicht zu
minimieren.
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Die
beschriebene Vorrichtung hat einen modularen Aufbau mit einem ersten
Modul, das die beiden Beleuchtungsvorrichtungen enthält, und
einem zweiten Modul, das den Detektor 7 und den Absorber 8 enthält, wobei
in der dargestellten Vorrichtung die beiden Module so relativ zueinander
angeordnet sind, dass der Detektor 7 und der Absorber 8 auf
einer den beiden Beleuchtungsvorrichtungen zugewandten Seite der
Probe 6 positioniert sind. Mit dieser Anordnung der beiden
Module werden somit Streulichtmessungen an der Oberfläche der
Probe 6 durchgeführt.
Eine alternative Anordnung dieser beiden Module ist in 4 dargestellt.
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Ein
Gehäuse
der Vorrichtung ist der Übersicht
halber nicht dargestellt. Das Gehäuse weist vorteilhafterweise
ein Fenster auf, durch welches das Licht der Beleuchtungsvorrichtung
hindurch tritt und auf die Probe trifft und durch welches von der
Probe 6 ausgehende Anteile des Lichts hindurch treten und
auf den Detektor 7 treffen. Es besteht die Möglichkeit
das Fenster derart zu gestalten, dass die Vorrichtung auf der Probe 6 abgestützt werden
kann, um einen möglichst
konstanten Abstand zwischen der Oberfläche der Probe 6 und
den Beleuchtungsvorrichtungen sowie dem Detektor 7 der
Vorrichtung zu gewährleisten.
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Die
Vorrichtung kann auch einen hier nicht abgebildeten Motor aufweisen,
mit dem über
eine Autofokusroutine die Position des zweiten sammelnden Linsensystems 5 der
ersten Beleuchtungsvorrichtung dann auch so eingestellt werden kann,
dass das spekular von der Probe 6 reflektierte Licht exakt
auf den Detektor 7 fokussiert wird. Zusätzlich kann die Vorrichtung
einen zweiten Motor aufweisen, mit dem ebenfalls über eine Autofokusroutine
die Position des sammelnden Linsensystems 10 der zweiten
Beleuchtungsvorrichtung eingestellt werden kann, um eine gewünschte Fokussierung
des aus der zweiten Lichtquelle ausgehenden Lichts zu erreichen.
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Ein
weiteres wichtiges Merkmal dieser Vorrichtung ist eine an den Detektor
8 angeschlossene
Auswerteeinheit
13, die programmtechnisch zur Auswertung
von Ausgangssignalen des Detektors
7 eingerichtet ist. Mit
dieser wird aus den Ausgangssignalen der Detektors
7 unter
anderem eine Rauheit der Probe
6 gemäß
berechnet, wobei σ für die Rauheit, λ für eine Wellenlänge des
eingestrahlten Lichts und θ
i für
den Einfallswinkel, unter dem das Licht auf die Probe trifft, stehen
und ferner P
s eine über einen durch die CMOS-Sensormatrix
abgedeckten Raumwinkel integrierte Strahlungsleistung des gestreuten
Anteils des Lichts und P
r eine Strahlungsleistung
des spekular reflektierten – oder
bei einer anderen Anordnung des Detektors
7 ungestreut transmittierten – Anteils
des Lichts der ersten Lichtquelle
1 bezeichnen.
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Zusätzlich zur
Rauheit wird in der Auswerteeinheit
13 durch deren entsprechende
Programmierung aus den Ausgangssignalen des Detektors
7 auch
eine spektrale Leistungsdichte der Probe gemäß
berechnet, wobei PSD(f
s, f
y) für die als
Funktion zweier Ortsfrequenzen ausgedrückte spektrale Leistungsdichte, θ
s für
den polaren und φ
s für
den azimutalen Ausfallswinkel des von der Probe gestreuten Anteils
des Lichts und ΔP
s(θ
s, φ
s) für
eine in einem beispielsweise durch einen Detektorpixel aufgespannten
Raumwinkelelement gemessene Strahlungsleistung von gestreuten Lichtanteilen
stehen, wobei das mit ΔΩ
s bezeichnete Raumwinkelelement zu den polaren
und azimutalen Ausfallswinkeln θ
s und φ
s gehört.
Die als Argumente der spektralen Leistungsdichte PSD(f
x,
f
y) dienenden Ortsfrequenzen f
x und
f
y hängen
dabei, wie bereits weiter oben ausgeführt, mit den Winkeln θ
i, θ
s und φ
s in einer durch Gittergleichungen auszudrückenden
Weise zusammen.
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In 2 ist
die Geometrie einer in der Vorrichtung aus 1 erfolgenden
Streuung des auf die Probe 6 treffenden Lichts veranschaulicht.
Darin bezeichnen n eine makroskopische Oberflächennormale der Probe 6 an
einer Stelle, an der das Licht auf die Probe 6 trifft, θi den Einfallswinkel, den das auf die Probe 6 treffende Licht
mit der Oberflächennormalen
n einschließt
und Pi die Leistung des auf die Probe 6 treffenden
Lichts. Die Richtung des von der Probe gestreuten Lichts wird durch
den an der Oberflächennormalen
n gemessenen polaren Winkel θs und durch den azimtualen Winkel φs angegeben, den die Projektionen des reflektierten
Lichts und des betreffenden gestreuten Lichts auf die Oberfläche der
Probe einschließen.
Durch ΔPs wird die Leistung der in das entsprechende
Raumwinkelelement ΔΩs fallenden Anteile gestreuten Lichts bezeichnet.
Ferner steht Pr für eine Leistung des spekular
reflektierten Lichts, also des Lichtanteils, dessen Ausfallswinkel θr dem Einfallswinkel gleicht und dessen azimutaler
Winkel ver schwindet.
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In 3 ist
die Vorrichtung aus 1 in einem anderen Betriebsmodus
dargestellt. Wiederkehrende Merkmale sind hier – wie auch in 4 – wieder
mit denselben Bezugszeichen versehen. In dem in 3 dargestellten
Betriebsmodus wird die Probe 6 mit Licht der zweiten Beleuchtungsvorrichtung
beleuchtet. Dabei ist ein als θ2 bezeichneter Einfallswinkel des Lichts
deutlich größer als
der Einfallswinkel θi, unter dem die Probe in 1 bestrahlt
wird. Der Winkel θ2 hat einen festen oder in gewissen Grenzen
einstellbaren Wert zwischen 60° und
80°. Dies
ermöglicht
die Untersuchung von Lichtstreuungen an der Probe 6, bei
denen sich die polaren Streuwinkel θs stark
von den Einfallswinkeln θ2 unterscheiden. Durch die dargestellte Anordnung
treffen nämlich
solche Anteile des Lichts auf den Detektor 7, die von der
Probe 6 unter Ausfallswinkeln θs gestreut
werden, die viel kleiner als der Einfallswinkel θ2 sind.
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Durch
ein sammelndes Linsensystem 10 werden die spekular von
der Probe reflektierten Anteile des Lichts auf den Absorber 8 fokussiert,
so dass diese Anteile des Lichts durch den Absorber 8 entweder
absorbiert oder so reflektiert werden, dass sie von der Probe 6 und
vom Detektor 7 weggelenkt werden. Durch eine zwischen dem
sammelnden Linsensystem 10 und der Probe 6 angeordnete
Aperturblende 11 wird das von dem sammelnden Linsensystem
ausgehende Licht lateral begrenzt. Auf eine weitere Aufbereitung
des von der Lichtquelle 9 ausgehenden Lichts wird verzichtet,
um eine möglichst
hohe Intensität
der von der Probe 6 gestreuten Lichtanteile zu erreichen.
Des weiteren wird mit dem Polarisator 12b, der zwischen
dem sammelnden Linsensystem 10 und der Aperturblende 11 an geordnet
ist, das von der Lichtquelle 9 ausgehende Licht polarisiert,
wenn bestimmte Streuursachen auf der Probe 6 näher untersucht
werden sollen.
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Eine
in 4 dargestellte Anordnung der genannten Module
der Vorrichtung unterscheidet sich von den in 1 und
in 3 dargestellten Anordnungen nur dadurch, dass
das den Detektor 7 und den Absorber 8 umfassende
Modul auf einer Seite der Probe 6 angeordnet ist, die dem
Modul, welches die Beleuchtungsvorrichtungen beinhaltet, abgewandt
ist. Wird mit der in 4 dargestellten Vorrichtung
die Probe 6 mit der ersten Beleuchtungsvorrichtung unter
dem Winkel θi bestrahlt, so durchläuft das Licht ein Volumen der
Probe 6 und tritt auf der der ersten Beleuchtungsvorrichtungen
abgewandten Seite der Probe 6 aus der Probe 6 aus und
kann die Streuung in Vorwärtsrichtung
der Probe 6 gemessen werden. Der ungestreut transmittierte
Anteil, der bei dieser Anordnung an die Stelle der zuvor mehrfach
erwähnten
spekular reflektierten Anteils tritt, sowie gestreute Anteile des
Lichts treffen auf den Detektor 7. Der Absorber 8 ist
jetzt so angeordnet, dass die Lichtanteile, die ungestreut von der
Probe 6 transmittiert und von dem Detektor 7 reflektiert
werden, auf den Absorber treffen und von ihm in Anteilen absorbiert
werden. Dabei ist der Absorber so ausgerichtet, dass von ihm reflektierte
Anteile des Lichts von der Probe 6 und dem Detektor 7 weggelenkt
werden.
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Wird
die Probe 6 mit der zweiten Beleuchtungsvorrichtung unter
dem Winkel θ2 bestrahlt, so trifft der ungestreut von
der Probe 6 transmittierte Anteil des Lichts direkt auf
den Absorber 8 und wird dort entweder absorbiert oder von
dem Detektor 7 und der Probe 6 weg reflektiert.
Die Lichtanteile, die durch die Probe hindurch treten und durch
sie hinreichend stark gestreut werden, treffen auf den Detektor 7.
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In 4 ist
zur Veranschaulichung der Verlauf des Lichts beider Beleuchtungsvorrichtungen
eingezeichnet. In der praktischen Anwendung wird die Probe 6 allerdings
vorzugsweise entweder mit der ersten oder mit der zweiten Beleuchtungsvorrichtung,
nicht aber mit beiden gleichzeitig beleuchtet. Es ist erkennbar,
dass das Licht der ersten Beleuchtungsvorrichtung auf den Detektor 7 und
das Licht der zweiten Beleuchtungsvorrichtung auf den Absorber 8 fokussiert
wird.
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In
den in 1, 3 und 4 dargestellten
Anordnungen und Betriebsmodi der beschriebenen Vorrichtung wird
jeweils die Wellenlänge λ des Lichts
so gewählt,
dass sie an aufzulösende
Oberflächenstrukturen
angepasst ist. In der Regel sind dies Wellenlängen aus dem ultravioletten,
sichtbaren oder infraroten Spektralbereich. Ferner wird auch eine
Integrationszeit des Detektors 7 so eingestellt, dass eine
Sensitivität und
eine Signalaussteuerung auf die Strahlungsleistung des auf den Detektor 7 eintreffenden
Lichts angepasst ist.
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In 5 ist
ein Ausschnitt eines Querschnitts einer vorteilhaften Ausführen des
Absorbers 8 dargestellt. Der Absorber weist eine aus Silizium
gebildete Absorberfläche
mit Oberflächenstrukturen
auf, welche eine Vielzahl nadelförmiger
Erhebungen 14 umfasst, deren Durchmesser in einer zur Absorberfläche parallelen
Richtung als d und deren Höhen
als h bezeichnet wird und die auf der Absorberfläche so dicht angeordnet sind,
dass benachbarte Erhebungen einen Abstand von nicht mehr als d zueinander
haben. In der dargestellten Ausführung
sind die Durchmesser d so ge wählt,
dass sie viel kleiner als eine Wellenlänge λ des Lichts sind, während die
Höhen h
viel größer als
die Wellenlänge λ des Lichts
sind. Auf diese Weise wird das Licht dieser Wellenlänge λ besonders
gut absorbiert, wenn es auf den Absorber trifft.