DE102009034345B4 - Verfahren und Einrichtung zum Betreiben einer Personentransporteinrichtung - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Regelung einer mit mehreren Antrieben (24, 28, 29, 30) ausgerüsteten Einrichtung zum Personentransport (1, 1'), insbesondere einer Rolltreppe oder eines Rollsteigs, wobei mindestens ein Antrieb (24) in einem der Umlenkbereiche (23) und mindestens ein weiterer Antrieb (28–30) im Bereich der Transportstrecke (A) der als Stufen oder Paletten ausgebildeten Transportmittel (2') angeordnet wird, wobei ein jeder Antrieb (24, 28–30) mit einem Frequenzumformer (34, 35, 36, 37) in Wirkverbindung gebracht wird und sämtliche Frequenzumformer (34–37) von einer mit diesen verbundenen übergeordneten Steuerung (44) überwacht werden, dadurch gekennzeichnet, dass in der übergeordneten Steuerung (44) ein definiertes Antriebsmuster hinterlegt wird, dass die übergeordnete Steuerung (44) die ihr direkt oder von den einzelnen Frequenzumformern (34–37) übermittelten Messwerte, insbesondere Geschwindigkeitsmesswerte, der Antriebe (24, 28–30) miteinander vergleicht und bei Abweichungen von dem hinterlegten Antriebsmuster des jeweiligen Frequenzumformers (34–37) die übergeordnete Steuerung (44) auf den jeweiligen vom Vergleichswert abweichenden Frequenzumformer (34–37) korrigierend eingewirkt wird, wobei ein...
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung einer mit mehreren Antrieben ausgerüsteten Einrichtung zum Personentransport, insbesondere einer Rolltreppe oder eines Rollsteigs gemäß gattungsgildendem Teil des ersten Patentanspruchs.
- Die
JP 03147696 A - Der
US 4,738,346 ist eine gattungsbildende Antriebseinheit für Personenfördersysteme zu entnehmen, beinhaltend einen Linearmotor, der im geneigt verlaufenden Transportabschnitt der Personenfördereinrichtung vorgesehen ist. Der Linearmotor wird hierbei elektronisch angesteuert. Darüber hinaus ist zumindest im oberen oder unteren Umlenkbereich ein weiterer die Antriebsmittel umlenkender Antrieb vorgesehen. Beide Antriebe werden durch eine übergeordnete Steuerung überwacht. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Regelung einer mit mehreren Antrieben ausgerüsteten Einrichtung zum Personentransport dahingehend weiterzubilden, dass eine optimale Aufteilung der Antriebsleistung der einzelnen Antriebe im Bereich der gesamten Transportstrecke gewährleistet werden kann. Darüber hinaus soll eine Möglichkeit aufgezeigt werden, wie auch relativ lange Transportstrecken auch über unterschiedliche Höhen und geometrische Gestaltungsformen der Einrichtung antriebstechnisch bewerkstelligt werden kann.
- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in der übergeordneten Steuerung ein definiertes Antriebsmuster hinterlegt wird, dass die übergeordnete Steuerung die ihr direkt oder von den einzelnen Frequenzumformern übermittelten Messwerte, insbesondere Geschwindigkeitsmesswerte, der Antriebe miteinander vergleicht und bei Abweichungen von dem hinterlegten Antriebsmuster des jeweiligen Frequenzumformers die übergeordnete Steuerung auf den jeweiligen vom Vergleichswert abweichenden Frequenzumformer korrigierend eingewirkt wird, wobei ein jeder Antrieb zumindest durch einen, bedarfsweise mit einem mechanischen Getriebe in Wirkverbindung stehenden, Elektromotor gebildet wird, wobei ein jeder Elektromotor leistungsmäßig für einen vorgebbaren Transportabschnitt der umlaufend ausgebildeten Transportmittel ausgelegt wird und anschließend ein weiterer Antrieb die Bewegung der Transportmittel übernimmt.
- Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den zugehörigen verfahrensgemäßen Unteransprüchen zu entnehmen.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich um ein geschlossenes drehzahlgesteuertes Antriebssystem mit übergeordneter Steuerung. Die übergeordnete Steuerung erhält die Informationen der Antriebe direkt oder über die dazu gehörigen Frequenzumformer. Dazu ist an jedem Antrieb ein Impulsgeber angebracht.
- Unter übergeordneter Steuerung wird folgendes verstanden:
- – Die übergeordnete Steuerung wird als separate Komponente außerhalb des Frequenzumformers ausgebildet,
- – die übergeordnete Steuerung ist innerhalb eines Frequenzumformers integriert,
- – die übergeordnete Steuerung ist Teil der allgemeinen Steuerung der Personenförderanlage.
- Der Fachmann wird die Art der übergeordneten Steuerung in Abhängigkeit vom jeweiligen Anwendungsfall auswählen.
- Da es sich hier um ein geschlossenes drehzahlgeregeltes System handelt, muss zunächst die Ausrichtung der einzelnen Antriebe zueinander ermittelt werden, damit die Antriebsräder (Kettensterne/Kettenräder) aller Antriebe ständig eine formschlüssige Verbindung zur Kette haben.
- Die Stellung der Antriebe untereinander kann beispielsweise durch mindestens eine Referenzfahrt der Personenförderanlage ermittelt werden.
- Für den weiteren Betrieb wird nun die abgespeicherte Ausrichtung der Antriebe zueinander als Referenz benutzt. Die übergeordnete Steuerung regelt das System so aus, dass die Drehzahlabweichung der Antriebe untereinander auf dem kleinstmöglichen Wert gehalten wird.
- Die Elektromotore können Synchron- oder Asynchronmotore sein, wobei beim Erfindungsgegenstand auch Direktantriebe ohne mechanische Getriebe einsetzbar sind.
- Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
-
1 Prinzipskizze einer Einrichtung zum Personentransport; -
2 Linienförmige Führungsformen von Transportabschnitten einer Rolltreppe; -
3 Linienförmige Führungsformen von Transportabschnitten eines Rollsteiges; -
4 Teildarstellung des Antriebssystems für eine überlange Rolltreppe; -
5 Prinzipskizze eines Steuerungsschemas für das Antriebssystem gemäß4 . -
1 zeigt als Prinzipskizze eine in diesem Beispiel als Rolltreppe ausgebildete Einrichtung zum Personentransport1 . Selbige kann bedarfsweise auch ein Rollsteig sein, sofern die gesetzlich vorgeschriebenen Neigungswinkel eingehalten werden. Lediglich angedeutet ist ein, aus einer Vielzahl von Stufen2 bestehendes Stufenband2' . Die unterschiedlichen Transportrichtungen (aufwärts, abwärts) sind mit Pfeilen angedeutet. Im Bereich des Ein-3 und/oder Ausgangsabschnittes4 kann ein nicht dargestellter Antrieb für das Stufenband2' positioniert sein. In diesem Beispiel soll der linke untere Teil der1 einen Eingangsabschnitt3 und der rechte obere Teil der1 einen Ausgangsabschnitt4 darstellen. Zwischen dem unteren Eingangsabschnitt3 und dem oberen Ausgangsabschnitt4 erstreckt sich ein Transportabschnitt5 , der als räumlicher Kurvenbogen ausgebildet ist. In diesem Beispiel soll ein Kurvenbogen gegeben sein, der einen vorgebbaren Radius R, beispielsweise 210 m, aufweist. In diesem Beispiel ist gebäudeseitig ein gewölbter Unterbau6 vorgesehen, der den Transportabschnitt5 aufnimmt. Wie bereits angesprochen kann der Transportabschnitt5 unter bestimmten Voraussetzungen auch freitragend ausgebildet werden. Der Transportabschnitt5 selber wird gebildet durch eine Mehrzahl geradlinig verlaufender Gerüstabschnitte7 . Ein jeder Gerüstabschnitt7 kann über Auflager8 verfügen, über welche er einstellbar auf der Oberfläche9 des Unterbaus6 abgestützt werden kann. Wie in den2 und3 näher dargestellt, können die Gerüstabschnitte7 beliebig geformt, d. h. auch gebogen, ausgebildet werden. - Auf dem jeweiligen Gerüstabschnitt sind Balustradenelemente
10 , beispielsweise in Form von Glasscheiben, aufgesetzt, auf denen ein Handlauf11 in Transportrichtung bewegt wird. Im Eingangsabschnitt3 , respektive dem Ausgangsabschnitt4 , wird der Handlauf11 analog zum Stufenband2' in seiner Laufrichtung umgekehrt. Der Handlauf11 kann bedarfsweise vom Stufenbandantrieb angetrieben werden oder wirkt mit einem eigenen Antriebsmittel zusammen. In diesem Beispiel soll der Höhenunterschied H zwischen dem Eingangsabschnitt3 und dem Ausgangsabschnitt4 ca. 21,4 m betragen, während die Gesamtlänge L der Rolltreppe1 ca. 79 m beträgt. -
2 zeigt in Linienform einige technisch realisierbare Möglichkeiten Ein- bzw. Ausstiegsabschnitte einer Rolltreppe mit Transportabschnitten miteinander zu verbinden. Es kommen unterschiedliche konvex und konkav geformte Kurvenabschnitte zum Einsatz. Die unterschiedlichen Radien sind mit Pfeilen dargestellt. Wie bereits dargelegt, können die Radien unterschiedlich groß sein. Bedarfsweise können kurvenartige Transportabschnitte geradlinig verlaufender Transportabschnitte kombiniert werden. -
3 zeigt in Linienform einige technisch realisierbare Möglichkeiten Ein- bzw. Ausstiegsabschnitte eines Rollsteiges mit Transportabschnitten miteinander zu verbinden. Bei Rollsteigen muss darauf geachtet werden, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Neigungswinkel eingehalten werden. -
4 zeigt als Prinzipskizze eine überlange Rolltreppe1' . Sämtliche hier dargestellten Komponenten können auch auf eine Personenfördereinrichtung1 gemäß1 übertragen werden. Im Beispiel gemäß4 ist im oberen Umlenkbereich23 der Einrichtung1' ein erster Elektromotor24 samt angedeutetem Untersetzungsgetriebe25 positioniert. - Im unteren Bereich
26 der Einrichtung1' ist in diesem Beispiel ein zusätzlicher Handlaufantrieb27 vorgesehen. - Die Einrichtung
1' kann zur Überwindung beliebig großer Transporthöhen und/oder Transportstrecken eingesetzt werden, indem im Bereich der geneigt verlaufenden Transportstrecke A mindestens ein weiterer Elektromotor28 ,29 ,30 samt Untersetzungsgetrieben31 ,32 ,33 zwischen den hier nicht dargestellten, Transporthilfsmittel bildenden Laschenketten positioniert wird. Diese Anordnung bildet eine extrem Platz sparende Bauweise. Hier nicht dargestellt ist, dass der im Bereich23 vorgesehene Elektromotor24 , respektive das Untersetzungsgetriebe25 , mit zwei durch Kettensterne gebildeten Umlenkelementen zusammenwirkt, die die Laschenketten im Bereich23 in ihrer Laufrichtung umlenken. Sämtliche Elektromotore24 ,28 ,29 ,30 sind leistungsmäßig in etwa gleich ausgelegt, wobei ein jeder Elektromotor24 ,28 ,29 ,30 leistungsmäßig für die Bewegung des Stufenbandes2' (1 ) über einen definierten Abschnitt a, b, c der Transportstrecke A ausgelegt ist. - Die Elektromotore
28 bis30 , respektive die Untersetzungsgetriebe31 bis33 , wirken mit ebenfalls nicht dargestellten Kettenrädern zusammen, die im Transportabschnitt a, b, c im Eingriff mit den Laschenketten stehen und ausschließlich für die lineare Bewegung des Stufenbandes2' zuständig sind. -
5 zeigt als Prinzipskizze ein Steuerungsschema für das in4 dargestellte Antriebssystem. Ein jeder Elektromotor24 ,28 ,29 ,30 wirkt mit einem Frequenzumformer34 ,35 ,36 ,37 zusammen. Auch der Handlaufantrieb27 ist mit einem Frequenzumformer38 ausgestattet. Über entsprechende Datenleitungen39 ,40 ,41 ,42 ,43 stehen die Frequenzumformer34 bis38 mit einer übergeordneten Steuerung44 in Wirkverbindung. - Bei dem Steuersystem, gebildet durch die übergeordnete Steuerung
44 sowie die Frequenzumformer34 bis37 handelt es sich um ein geschlossenes drehzahlgesteuertes Antriebssystem. Die übergeordnete Steuerung44 erhält die Informationen von den Antrieben24 ,28 bis30 direkt oder über die zugehörigen Frequenzumformer34 bis37 . Dazu ist an jedem Antrieb24 ,28 bis30 ein nicht weiter dargestellter Impulsgeber angebracht. Zur Ermittlung eines Referenzmusters, durch welches die Stellung der Antriebe24 ,28 bis30 zueinander ermittelt wird, wird je nach Regelungsverfahren eine dynamische oder statische Referenzfahrt durchgeführt. Dieses Referenzmuster wird in der übergeordneten Steuerung44 abgespeichert und für den weiteren Betrieb der Rolltreppe als Referenz benutzt. Die übergeordnete Steuerung44 regelt das Antriebssystem so aus, dass die Abweichungen der Antriebe24 ,28 bis30 untereinander definiert werden
Claims (3)
- Verfahren zur Regelung einer mit mehreren Antrieben (
24 ,28 ,29 ,30 ) ausgerüsteten Einrichtung zum Personentransport (1 ,1' ), insbesondere einer Rolltreppe oder eines Rollsteigs, wobei mindestens ein Antrieb (24 ) in einem der Umlenkbereiche (23 ) und mindestens ein weiterer Antrieb (28 –30 ) im Bereich der Transportstrecke (A) der als Stufen oder Paletten ausgebildeten Transportmittel (2' ) angeordnet wird, wobei ein jeder Antrieb (24 ,28 –30 ) mit einem Frequenzumformer (34 ,35 ,36 ,37 ) in Wirkverbindung gebracht wird und sämtliche Frequenzumformer (34 –37 ) von einer mit diesen verbundenen übergeordneten Steuerung (44 ) überwacht werden, dadurch gekennzeichnet, dass in der übergeordneten Steuerung (44 ) ein definiertes Antriebsmuster hinterlegt wird, dass die übergeordnete Steuerung (44 ) die ihr direkt oder von den einzelnen Frequenzumformern (34 –37 ) übermittelten Messwerte, insbesondere Geschwindigkeitsmesswerte, der Antriebe (24 ,28 –30 ) miteinander vergleicht und bei Abweichungen von dem hinterlegten Antriebsmuster des jeweiligen Frequenzumformers (34 –37 ) die übergeordnete Steuerung (44 ) auf den jeweiligen vom Vergleichswert abweichenden Frequenzumformer (34 –37 ) korrigierend eingewirkt wird, wobei ein jeder Antrieb zumindest durch einen, bedarfsweise mit einem mechanischen Getriebe (25 ,31 ,32 ,33 ) in Wirkverbindung stehenden, Elektromotor (24 ,28 –30 ) gebildet wird, wobei ein jeder Elektromotor (24 ,28 –30 ) leistungsmäßig für einen vorgebbaren Transportabschnitt (a, b, c) der umlaufend ausgebildeten Transportmittel (2' ) ausgelegt wird und anschließend ein weiterer Antrieb die Bewegung der Transportmittel (2' ) übernimmt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebe (
24 ,28 –30 ) leistungsmäßig im Wesentlichen gleich ausgelegt werden. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Generierung des Antriebsmusters die Stellung der Antriebe (
24 ,28 –30 ) zueinander durch mindestens eine Referenzfahrt der Einrichtung (1 ,1' ) ermittelt wird, wobei für den normalen Fahrbetrieb der Einrichtung (1 ,1' ) die in der übergeordneten Steuerung (44 ) abgespeicherten Ausrichtungen der Antriebe (24 ,28 –30 ) als Referenz genutzt wird und die übergeordnete Steuerung (44 ) die einzelnen Antriebe (24 ,28 –30 ) dergestalt regelt, dass die Abweichungen der Antriebe (24 ,28 –30 ) untereinander optimiert werden.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
R016 | Response to examination communication | ||
R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20130404 |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |