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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verbesserung
des Schwingungsverhaltens von Pressen bzw. Stanzen entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
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Aus
der
DE 38 40 395 A ist
ein derartiges Verfahren für eine kombinierte Umform-Stanz-Bearbeitung
bekannt, bei dem mittels eines elektronisch gespeicherten Modells
des Arbeitsvorgangs entsprechende Druckwerte zu jedem Zeitpunkt
der Beaufschlagung der Vorrichtung mit Druck eingehalten werden.
Dieses Verfahren ist aufwändig, bedarf der theoretischen
Vorbereitung und der Erstellung des mathematischen Modells und ist
daher nur für extrem große Stückzahlen ökonomisch
sinnvoll anwendbar.
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Beim
Betrieb von Pressen kommt es häufig zu sehr raschen Änderungen
der Kräfte, die auf das Werkstück übertragen
werden, beispielsweise beim Auftreffen auf das Werkstück,
insbesondere wenn dies mit hoher Geschwindigkeit geschieht, andererseits
beim Stanzen im Moment des Durchbrechens des Stanzstempels durch
das Material. Durch diese schlagartige Kraftänderung kommt
es zu Schwingungen im gesamten Pressensystem, was einerseits eine
hohe mechanische Belastung der einzelnen Bauteile mit sich bringt,
andererseits die Qualität des Bearbeitungsvorganges herabsetzt
und in vielen Fällen solange anhalten, dass dadurch die
minimalen Taktzeiten bestimmt werden.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bekannt, zum Abbau der Schwingungsenergie
Dämpfungsvorrichtungen zwischen dem Tisch und dem Stößel
der Presse vorzusehen. Diese sind meist fest mit dem Tisch verbunden,
der Stößel kommt mit ihnen in einer Position in
Kontakt, die (sowohl zeitlich als auch wegmäßig)
knapp vor dem Durchbrechen des Stanzstempels durch das Werkstück
liegt, wodurch beim Durchbruch die Schwingung gedämpft
wird. Die Dämpfer sind dabei wie Stoßdämpfer
von Autos aufgebaut, die ja auch Schwingungsdämpfer und
nicht Stoßdämpfer sind.
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Nachteilig
an diesen Dämpfungsvorrichtungen ist, dass sie nur in einem
kleinen geometrischen Bereich wirken und häufig nachgestellt
und justiert werden müssen. Ebenso nachteilig ist, dass
die Dämpfung am Rand des Tisches und des Stößels
erfolgt, während die in Wärme abzubauende Energie im
Wesentlichen in den Hydraulikzylindern und im Stanzstempel gespeichert
ist, sodass der Dämpfungsvorgang den Abfluss der Energie
von diesen Stellen bis zum Tischrand erfordert, was wiederum Zeit
benötigt und die betroffenen Bereiche der Vorrichtung belastet.
Da bei den meisten Pressen der Tisch wesentlich massiver als der
Stößel ausgebildet ist, spielt er hier nur eine
geringe Rolle, bei Pressen bei denen Tisch und Stößel ähnlich
aufgebaut sind, ist auch der Tisch zu berücksichtigen.
Dies gilt insbesondere für Pressen, die auf dem parallelkinematischen
Prinzip beruhen, da bei diesen im Idealfall Tisch und Stößel
in den wesentlichen Bauteilen völlig identisch bzw. spiegelbildlich
aufgebaut sind.
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Die
Erfindung hat nun das Ziel, eine Dämpfungsvorrichtung bzw.
ein Verfahren zur Dämpfung dieser Schwingungen anzugeben,
die bzw. das insbesondere, aber nicht ausschließlich, bei
parallelkinematisch aufgebauten Pressen verwendet werden kann.
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Bevor
auf die erfindungsgemäße Lösung eingegangen
wird, sollen noch die Überlegungen dargelegt werden, die
dazu geführt haben: Es ist prinzipiell anzustreben, die
bei der schlagartigen Kraftänderung der Presse freigesetzte
Energie dort in Wärme zu verwandeln (im Folgenden auch
oft leichthin als „zu vernichten” bezeichnet)
wo sie bis zu diesem Moment gespeichert ist. Dies ist einerseits
das Hydrauliksystem der Presse, insbesondere die hydraulischen Zylinder-Kolben-Einheiten,
die ja die Presskraft liefern und entsprechenden elastischen Deformationen
ausgesetzt sind, einschließlich der bei diesen Drücken
nicht mehr vollständig zu vernachlässigenden Dichteänderung
des Hydraulikmediums und andererseits die elastische Deformation
der Pressenteile, die den Kraftfluss schließen, nämlich
das Gerüst, der Tisch samt Werkzeug, Werkstück,
Gegenwerkzeug, Stößel und wiederum Gerüst
in Form des Pressenhauptes.
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Dieser
mechanische Teil ist bei parallelkinematisch aufgebauten Pressen
insofern anders als bei herkömmlichen Pressen gestaltet,
als hier die Verbindung von Stößel und Tisch nur
durch die als Aktuatoren wirkenden hydraulischen Zylinder-Kolben-Einheiten
erfolgt und es ein Pressenhaupt im klassischen Sinne nicht gibt.
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Die
Lösung des oben genannten Problems erfolgt erfindungsgemäß bezüglich
der Dämpfung der vom Hydrauliksystem herrührenden
Schwingungen dadurch, dass Drosseln so an den hydraulischen Zylinder-Kolben-Einheiten
vorgesehen sind, dass sie möglichst knapp vor dem Durchbrechens
des Stanzstempels durch das Werkstück in die Zufuhr und
Abfuhrleitung des Hydraulikmediums geschaltet werden. Dieses rasche
Umschalten zwischen einem Durchlass mit möglichst geringem
hydraulischen Widerstand und einer Drossel stellt auch bei den anliegenden
hohen Drücken kein Problem dar und ermöglicht
eine Anpassung an das jeweilige Werkzeug durch einfache Berücksichtigung
beim Programmieren der Hydrauliksteuerung. Es ist dabei keine spezielle
Modellbildung notwendig, die bekannte Geometrie des Werkstückes
liefert den Durchbruchspunkt der Stanze und damit den Umschalt(zeit)punkt
in der Hydraulik.
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Die
Dämpfung beim Pressenstößel und, wenn
der Tisch zufolge seines Aufbaus ebenfalls einer Dämpfung
bedarf, des Pressentisches lässt sich erfindungsgemäß folgendermaßen
bewerkstelligen: Wenn der Stößel und/oder Tisch
zweigeteilt ausgeführt ist, wobei ein Werkzeugträger über
Verstellvorrichtungen, die eine gezielte Vorspannung bewirken, mit
einem Halteteil verbunden ist, so ist in den Verstellelementen zufolge
der Masseverteilung der ideale Platz, um hydraulische Dämpfungselemente
einzubauen. Diese können in die Verstellvorrichtungen integriert
sein oder parallel zu ihnen vorgesehen sein. Es bestehen diese hydraulischen
Dämpfungselemente aus zwei Kammern, eine mit dem Werkzeugträger,
die andere mit dem Halteteil verbunden und mit einer Fluidverbindung
zwischen den Kammern mit einem Kolben, der mit einem der beiden
Bauteile verbunden ist, sich in der Fluidverbindung bewegt und eine
Drossel trägt. Bei Vibrationen kommt es somit zum Fließen
des Hydraulikmediums von der einen Kammer durch die Drossel zur
anderen Kammer und demgemäß zur Dämpfung.
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Während
bei herkömmlichen Pressen die Drosselung im Hydrauliksystem
direkt anwendbar ist, kommt es bei der Schwingungsdämpfung
im mechanischen System darauf an, die jeweils passende Stelle an
der Presse zu finden, was vom Aufbau der Presse abhängt
und nicht apodiktisch beantwortet werden kann. Als Hinweise auf
geeignete Stellen sei auf die Befestigungsstellen des Hauptes mit
dem hydraulischen System verwiesen, auf die Möglichkeit, zwischen
dem Haupt und den Ständern (Führungen) der Presse
derartige Dämpfungsvorrichtungen vorzusehen und dergleichen
mehr.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
näher beschrieben.
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Dabei
zeigt bzw. zeigen
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die 1 die
Anordnung der Dämpfer bei einer herkömmlichen
Presse,
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die 2 einen
Mehrkammerzylinder mit den zuzuschaltenden Drosseln
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die 3 einen
geteilten Stößel,
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die 4 eine
erfindungsgemäße Ausführungsform einer
Presse bzw. Stanze,
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die 5 die
Darstellung des Schwingungsverlaufes mit und ohne Dämpfung,
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die 6 den
Verlauf der Kräfte zufolge der Schwingungen mit und ohne
Dämpfung.
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1 stellt
eine in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnete Presse herkömmlicher
Bauart dar, mit einem Pressengerüst 10, einem
Tisch 20 und einem Stempel 30. Während
des Arbeitsvorganges spreizen sich die oberen und unteren Gerüstabschnitte polsterförmig
auf, da die Presskräfte im Wesentlichen zentral eingeleitet
werden. Der Tisch und der Stößel deformieren sich
entsprechend ihrem Aufbau und ihrer Verankerung. Diese Deformierungen
sind punktiert dargestellt, durch diese elastische Deformation wird
die Energie aufgebaut, die beim Durchbrechen des Stanzstempels durch
das Werkstück (nicht dargestellt) die Schwingungen induziert
werden. Im Stand der Technik sind nun Dämpfungselemente 50 an
den ganz schematisch angezeigten Stellen vorgesehen, auf die der
Stößel 30 möglichst knapp vor dem
Durchbrechen des Werkstückes auftrifft und die in der Folge
die Dämpfung übernehmen.
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Wie
aus der dargestellten Geometrie unmittelbar ersichtlich ist, sind
diese Dämpfungselemente im Vergleich zu den Stellen, an
denen die Energiespeicherung durch elastische Deformation erfolgt, peripher
angeordnet, sodass die Vibrationen die gesamte Vorrichtung durchlaufen
und deren entsprechende Auslegung notwendig machen. Dazu kommt, dass
durch dieses große Gebiet, in denen die Vibrationen sich
verbreiten können, der Dämpfungseffekt nur schwach
ist.
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Die 2 zeigt
eine hydraulische Zylinder-Kolben-Einheit, wie sie bei hydraulisch
betätigten Pressen bzw. Stanzvorrichtungen allgemein verwendbar
ist: Die hydraulische Zylinder-Kolben-Einheit 60 weist
einen abgestuften Zylinder 61 und eine Kolbenstange 62 auf,
die insgesamt drei Kolbenscheiben trägt. Zwei Kolbenscheiben 63 wirken
mit dem Bereich des Zylinders 61 mit großem Durchmesser
zusammen, eine dritte Kolbenscheibe 64 arbei tet im Bereich
des Zylinders 61 mit verjüngtem Durchmesser. Die
Funktionsweise dieser hydraulischen Zylinder-Kolben-Einheit 60 ist
nun so, dass bei der Bewegung des Stößels 30 ohne
Arbeitslast (Anheben, Absenken, Zustellen des Stößels),
somit bei relativ geringem Kraftbedarf, aber dem Wunsch, den Stößel
möglichst rasch zu bewegen, die durch die Kolbenscheiben 63 ausgebildeten
Kammern hydraulisch kurz geschlossen sind, sodass dort die Hydraulikflüssigkeit
nur von einer Kammer in die andere fließt, während
der durch die Kolbenscheibe 64 im verjüngen Zylinderteil
gebildete doppelt wirkende Schnellzylinder 65 die Bewegung
bewerkstelligt. Kommt es nun zum Arbeitsbereich, d. h. zur Deformation
und dem Durchtrennen des Werkstückes, werden durch entsprechende
Verstellung der Ventile die jeweiligen Kammern, die durch die Kolbenscheiben 63 gebildet
werden – Lastzylinder 67 – mit Druck beaufschlagt,
wodurch große Kraft zur Verfügung steht, durch
die großen Querschnitte der Zylinderkammern bei entsprechend
verringerter Bewegungsgeschwindigkeit. Auch an dieser Bewegung kann
der Eilzylinder mit der Kolbenscheibe 64 teilnehmen, er kann
allerdings auch kurzgeschlossen werden.
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Erfindungsgemäß werden
nun durch entsprechende magnetische oder anders bediente Stellorgane
in den Hydraulikkreislauf des Schnellzylinders 65 knapp
vor dem Durchbrechen des Stanzstempels durch das Werkstück
die frei durchgängigen Fluidwege so umgeschaltet, dass
die Fluidwege durch Drosseln 66 verlaufen, wodurch es zu
beabsichtigten Dämpfung der unmittelbar danach angeregten
Vibrationen und Schwingungen kommt. Die Bezeichnung „vor
dem Durchbrechen” ist sowohl zeitmäßig
als auch wegmäßig zu verstehen, es handelt sich
ja um einen dynamischen Vorgang.
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Da
das Umschalten der hydraulischen Leitungen des Eilzylinders 65 von
einem möglichst glatt durchgehenden Bauteil zu den Drosseln 66 durch
die Pressensteuerung erfolgt, ist es leicht möglich, auch bei
einem Austausch der Werkzeuge bei der Herstellung eines anderen
Werkstückes den geänderten Verhältnissen
problemlos Rechnung zu tragen, dazu ist nur der entsprechende Befehl
im Steuerprogramm für die Hydraulik entsprechend anzupassen.
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Wie
aus der Darstellung hervorgeht, kann diese Dämpfungsvorrichtung überall
verwendet werden, wo Schwingungen in der Hydraulik selbst gedämpft
werden sollen. Wenn die hydraulischen Zylinder-Kolben-Einheiten,
die jeweils vorhanden sind oder zum Einsatz kom men, eine andere
Form aufweisen, ist es für den Fachmann leicht möglich,
die entsprechenden Anpassungen und Adaptionen vorzunehmen. So muss
die hydraulische Zylinder-Kolben-Einheit insbesondere keine zwei
hintereinander angeordneten Lastzylinder 67 aufweisen,
wodurch an Bauhöhe gespart werden kann und es ist schließlich
auch möglich, die Drossel 66 bzw. die Drosseln auch
in den Lastkreislauf direkt einzuschalten, wenn dies auch wegen
der größeren Belastung der Druckversorgung nicht
zu den besonders bevorzugten Ausführungsformen gehört.
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Die 3 zeigt
einen Stößel 70, der, bei einer um 180° um
eine horizontale Achse verdrehter Anordnung, auch als Tisch verwendet
werden kann, und der in Richtung der Pressenkraft P in zwei Bereiche
geteilt ist: Einen Halteteil 73 und einen Werkzeughalter 72.
Der Werkzeughalter 72 weist an seinem unteren (in Pressrichtung
P gesehen) Ende eine Spannplatte 71 zum Aufspannen des
Werkzeugs auf.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel greifen vier nicht dargestellte
hydraulische Zylinder-Kolben-Einheiten, es können solche
sein wie sie die 2 zeigt, an vier dafür
vorgesehenen Lagerstellen 75 an. Diese Lagerstellen 75 sind
an Flügeln 78 angeordnet, die fest mit dem Stabwerk
verbunden sind, das den Halteteil 73 bildet. Durch die
Ausbildung des Halteteils 73 als dreidimensionales Stabwerk
kommt man zu einer leichten und doch festen Konstruktion, die an
einer Reihe von Stellen, den Verstellpunkten 74 über
(nicht dargestellte) Verstellvorrichtungen mit dem Werkzeugträger 72 verbunden
ist. An diesen Verstellpunkten 74 werden Druckkräfte übertragen, die
dazu bestimmt sind, den Werkzeugträger 72 und damit
das Werkzeug so vorzuspannen, dass es während der Arbeitsbewegung
durch die dann wirkenden Kräfte in die vorbestimmte Form
und Position gelangt und so die Bearbeitung des Werkstückes
bestmöglich erfolgt.
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Die
eigentlichen Haltekräfte, die den Werkzeugträger 72 mit
dem Halteteil 73 verbinden, werden über Verbindungsstücke 79 übertragen,
die an den Flügeln 78 passend angelenkt sind.
Es können diese Verbindungsstücke 79 feste
Teile sein, es kann sich dabei aber auch um verstellbare Befestigungselemente
und auch um hydraulische Zylinder-Kolben-Einheiten handeln, die
dann bevorzugt ebenfalls in das Dämpfungssystem einbezogen
werden.
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Der
Werkzeugträger 72 selbst hat Kastenform, d. h.
er besteht aus einem in der Normalebene zur Pressrichtung liegenden
Raster, das die Spur der in Pressrichtung verlaufenden Außenwände
und der Innenwände darstellt. Durch diese Gitterkonstruktion mit
relativ hohen (in Pressrichtung verlaufend) Wänden 76,
deren Abstand B voneinander kleiner ist als ihre Höhe,
erreicht man eine sehr leichte und dabei in Pressrichtung sehr steife
Konstruktion. Durch die Möglichkeit, den Abstand B klein
zu wählen, gelangt man zu einer ganzen Reihe von Aufspannpunkten
für das Werkzeug, die genau und zuverlässig in
einer Ebene liegen. Statt des quadratischen Rasters kann selbstverständlich
ein dreieckiger, viereckiger, oder sechseckiger Raster (bevorzugt
werden gleichseitige Polygone) mit entsprechender Form der Außenwände
gewählt werden.
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Die,
nicht dargestellten, Verstellvorrichtungen, die an den Verstellpunkten 74 für
die notwendige Vorspannung sorgen, sind entweder mechanischer Natur,
beispielsweise Zwischenlegplatten, die durch Schrauben odgl. gesichert
sind, auch Schrauben selbst, deren Einschraubtiefe die Vorspannung vorgibt,
oder aber hydraulische Zylinder-Kolben-Einheiten, die wegen des
geschilderten Aufbaus des Stößels bzw. Tisches 70 nur
einfach wirkend ausgebildet sein müssen. Letzteres hat
den Vorteil, dass die jeweils notwendige Vorspannung bzw. Verteilung der
Vorspannung über den Werkzeugträger einfach durch Änderung
der Programmierung der Hydrauliksteuerung an geänderte
Verhältnisse, beispielsweise geänderte Werkzeuge,
angepasst werden kann.
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Es
ist nun bei mechanischen Verstellvorrichtungen vorgesehen, parallel
zu diesen hydraulische Zylinder-Kolben-Einheiten anzuordnen, die,
beispielsweise direkt im Kolben, eine Drossel angeordnet haben,
durch die die auftretenden Schwingungen gedämpft werden.
Wenn die Verstellvorrichtungen von Haus aus hydraulische Zylinder-Kolben-Einheiten
sind, so kann in deren Versorgungsleitung entweder dauerhaft oder,
bevorzugt nur im Falle des Durchschlagens des Werkzeugstempels,
somit praktisch gleichzeitig zu den oben bei der Hydraulik geschilderten
Schaltvorgängen, das Einschalten von Drosseln vorgenommen
werden.
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Es
geht aus dem Gesagten klar hervor, dass die grundlegende erfinderische
Idee, die Dämpfung der Schwingungen mittels gedrosselter
hydraulischer Zylinder-Kolben-Einheiten möglichst in den
Bereichen einer Presse, in denen diese Schwingungen beim Durch brechen
des Stempels durch das Material des Werkstückes indiziert
werden, sowohl gemeinsam als auch getrennt voneinander verwendet
werden können.
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Die
Ausführungsform des Stößels gemäß 3 ist
auf die Anordnung von vier Aktuatoren, die in den Angriffspunkten 75 angreifen,
abgestellt, herkömmliche Pressen weisen meistens einen
zentralen, oberhalb der Stößelkonstruktion angeordneten Aktuator
auf. In diesem Fall ist das Stabwerk entsprechend zu konzipieren,
was aufgrund der dem Fachmann bekannten Rahmenbedingungen in Kenntnis der
Erfindung keine Probleme bereiten kann, da derartige Fachwerke auf
den unterschiedlichsten Gebieten der Technik seit weit über
100 Jahren Verwendung finden. Es soll noch darauf hingewiesen werden,
dass diese Schwingungsdämpfung im Stößel bzw.
im Tisch auch bei Pressen oder Stanzen erfolgreich angewandt werden
kann, die nicht hydraulisch angetrieben werden, sondern beispielsweise über Exzenter
oder Kniehebel, da, wie schon aus 3 ersichtlich
ist, der eigentliche Antrieb für diese Art der Dämpfung
keine Rolle spielt.
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Jedenfalls
ist bei hydraulisch angetriebenen Pressen die Verwendung beider
Dämpfungsvorrichtungen vorteilhaft, ohne dass dabei der
Werkzeugträger und der Halteteil die aus 3 ersichtliche
Form aufweisen müssen. Bei einer Aufteilung in zwei Bereiche
werden die Schwingungen schon zufolge der Massenanhäufung
im Wesentlichen zwischen diesen beiden Teilen erfolgen, und können
daher bestmöglich dort gedämpft werden
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Die 4 zeigt
eine Ausführungsform einer Presse bzw. Stanze, die im Wesentlichen
auf dem parallelkinematischen Prinzip beruht und bei der ein Tisch 21 und
ein Stößel 31 mittels Führungen 11 und Aktuatoren 61 miteinander
verbunden sind.
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Der
Tisch 21 und der Stößel 31 sind
jeweils so aufgebaut wie der in 3 dargestellte
Stößel, der Tisch 21 weist Abstützungen
bzw. Füße 22 auf, die passend am Untergrund
befestigt sind.
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Sowohl
die Aktuatoren 61, die so aufgebaut sind wie die in 2 dargestellte
hydraulische Zylinder-Kolben-Einheit 60, als auch die Verstellvorrichtungen 40 an
den Verstellpunkten 24, 34 sind mit den beschriebenen
hydraulischen Dämpfungsvorrichtungen versehen. Damit wird
die Dämpfung an den Stellen erreicht, an denen während
des Arbeitsschrittes zu folge elastischer Deformation die größte
Energie aufgebaut wird, die beim Durchtrennen des Werkstückes
schlagartig frei wird und so zu den Schwingungen führt,
nämlich in der Hydraulik im Bereich hydraulischen Zylinder-Kolben-Einheiten 61 wegen
deren Längsdehnung und der Kompression des Hydraulikmediums,
und im Bereich des Stößels und des Tisches zufolge
der elastischen Deformation der beiden. Durch die Aufteilung in
jeweils zwei Bauteile und Dämpfung an den Verbindungsstellen
wird der Energieabbau wesentlich verbessert.
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Die 5 zeigt
das Abklingen der Amplituden der Schwingung über der Zeit,
wobei die dünn ausgezogene Kurve die Auslenkung ohne Dämpfer, die
stark ausgezogene Kurve die Auslenkung mit Dämpfer darstellt.
Es ist ersichtlich, dass der Abbau der Schwingungen vom Durchbruchszeitpunkt,
zwei Sekunden nach Beginn des Stanzvorganges, ohne Dämpfung
noch nach drei weiteren Sekunden merklich ist, während
mit der erfindungsgemäßen Dämpfung ein
so gut wie vollständiger Abbau bereits nach einer halben
Sekunde erreicht wird. Das gleiche gilt für die Dynamik: 6 zeigt
die wirkenden Kräfte an den Anschlusspunkten 25, 35 des
Tisches 21 bzw. Stößels 31 auf
die hydraulischen Zylinder-Kolben-Einheiten 61. Auch hier
ist eine Verkürzung der Abklingzeit auf 1/6 vom ungedämpften
Zustand erkennbar.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform
beschränkt, sondern kann verschiedentlich ausgestaltet
und abgewandelt werden, wesentlich ist, dass bei hydraulisch betätigten
Pressen/Stanzen die Anordnung hydraulischer Dämpfungselemente
im hydraulischen System selbst erfolgt und dass bei Pressen/Stanzen
mit geteiltem Tisch und/oder Stößel hydraulische
Dämpfungselemente zwischen den beiden Teilen angeordnet
sind.
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Insbesondere
umfasst die Erfindung auch Pressen bzw. Stanzen mit horizontaler
Pressrichtung und solche, bei denen sowohl der Stößel
als auch der Tisch beweglich sind, es kommt nur auf die Relativbewegung
zwischen ihnen und die stoßartige Änderung der
Belastung an.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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