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Die
Erfindung betrifft allgemein das Messen von Innen- und Außendurchmessern,
insbesondere von hohlen Körpern, wie etwa Rohren oder Flaschen. Im
Besonderen betrifft die Erfindung ein optisches Verfahren und eine
Vorrichtung zum gleichzeitigen Messen von Innen- und Außendurchmesser
sowie zum Bestimmen von Wanddicken solcher Körper.
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Aus
dem Stand der Technik sind optische Messvorrichtungen für
transparente rotationssymmetrische Körper bekannt. Die
DDR 213 285 beschreibt beispielsweise
ein Verfahren zur Messung des Innendurchmessers von transparenten
hohlen Erzeugnissen. Das hohle Erzeugnis wird mit Licht einer diffus
strahlenden Leuchtfläche bestrahlt, wobei die Leuchtfläche
von je einer verstellbaren Abdeckkante parallel zur Erzeugnisachse
begrenzt wird. Ein Teil des abgestrahlten Lichts durchdringt die
Erzeugniswand und ein anderer Teil wird von der Erzeugniswand reflektiert.
Bei zweckmäßigem Abstand der Abdeckkanten ergibt
sich – aus der Messrichtung gesehen – im Bereich
des Innendurchmessers rechts und links je ein Schattenstreifen.
Der Abstand dieser Schattenstreifen stellt eine Kenngröße
für den Innendurchmesser des Erzeugnisses dar.
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Dieses
Verfahren hat den Nachteil, dass einerseits nur der Innendurchmesser
des Erzeugnisses, nicht aber Außendurchmesser und Wanddicke, ermittelt
werden können. Andererseits ist für verschiedene
Durchmesser der zu vermessenden Erzeugnisse jeweils eine aufwendige
Kalibrierung der Messvorrichtung notwendig, da die Abbildung nur eine „Kenngröße” für
den Innendurchmesser darstellt, nicht aber den tatsächlichen
Innendurchmesser abbildet. Der tatsächliche Durchmesser
muss mittels eines Kalibrierungsfaktors berechnet werden.
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Die
DD 242 266 A1 offenbart
dagegen eine Messeinrichtung, die zur Bestimmung sowohl von Innen-
als auch Außendurchmesser und der Wanddicke von durchsichtigen
zylindrischen Körpern geeignet ist. Die Hervorhebung der
Begrenzungen für den Innen- und Außendurchmesser
des Messobjektes als deutliche Hell-Dunkel-Übergänge
wird durch eine geeignet geformte und hinsichtlich der Größe
der lichtdurchlässigen und der abschattenden Bereiche auf
das Messobjekt abgestimmten Blende erreicht, die zwischen Strahlungsquelle
und Messobjekt angebracht wird.
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Diese
Messeinrichtung hat allerdings den Nachteil, dass für verschieden
dimensionierte Messobjekte auch verschiedene Blenden eingesetzt
werden müssen. Die Messeinrichtung muss jedes Mal neu kalibriert
werden, wenn ein anders dimensioniertes Objekt vermessen werden
soll.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens zur Verfügung
zu stellen, das die gleichzeitige Messung von Innen- und Außendurchmesser
sowie der Wanddicke eines transparenten rotationssymmetrischen Körpers
ohne aufwendige Kalibrierung bei Formatwechseln ermöglicht.
Darüber hinaus soll die Abbildung durch verstärkte
Kontrastierung zwischen beleuchteten und unbeleuchteten bzw. weniger
beleuchteten Bereichen eine verbesserte Auswertbarkeit ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche
gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ausgeführt.
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Gemäß Erfindung
verwendet das optische Verfahren zum Messen von Innen- und Außendurchmesser
sowie zur Bestimmung der Wandstärke transparenter, rotationssymmetrischer
Körper verschiedene Beleuchtungen in Verbindung mit einer
telezentrischen Empfangsoptik bzw. einer telezentrischen Abbildungsoptik
zum Abbilden der Innen- und der Außenwandkontur bzw. der
Innen- und der Außenkanten des zu vermessenden Körperssowie
eine Auswerteeinheit zur Aufzeichnung der Abbildungen und Verwendung
der aufgezeichneten Daten.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht die gleichzeitige oder
alternierende Messung von Außen- und Innendurchmesser von
transparenten rotationssymmetrischen Körpern mittels einer
telezentrischen Empfangsoptik. Für die Bestimmung des Außendurchmessers
wird der zu vermessende Körper vorzugsweise mit kollimiertem
Licht, für die Bestimmung des Innendurchmessers mit seitlich
angeordnetem Licht, vorzugsweise Linienlicht, bestrahlt. Unter Linienlicht
werden im Rahmen der Erfindung Lichtquellen verstanden, die eine
langgestreckte lichtabstrahlende Oberfläche aufweisen.
Beispielhaft werden nebeneinander angeordnete Lichtleitfasern, deren
Lichtaustrittsflächen eine Linie bilden, genannt.
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Wanddicken
des zu vermessenden Körpers können bei gleichzeitiger
Messung von Innen- und Außendurchmesser direkt abgelesen
werden bzw. aus der Kombination der Signale, d. h. der Abbildungen
von Innen- und Außenkonturen bestimmt werden. Bei alternierender
Messung von Innen- und Außendurchmesser können
die Wanddicken berechnet werden.
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Die
Außenwandkontur, nachfolgend auch nur Außenkontur
genannt, wird mittels kollimierten Lichts abgebildet, während
die Innenwandkontur, nachfolgend auch nur Innenkontur genannt, vorzugsweise
mittels parallel zur Rotationssymmetrieachse des zu vermessenden
Körpers polarisiertem Linienlichts abgebildet wird.
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Um
eine naturgetreue, unverzerrte Abbildung der Konturen des zu vermessenden
Körpers zu erreichen, wird vorteilhafter Weise eine telezentrische
Empfangsoptik verwendet. Diese telezentrische Empfangsoptik läßt
nur paraxiale Strahlen passieren; nicht-paraxial verlaufende Strahlen
werden durch eine Blende im Brennpunkt der vorgeschalteten Linse
ausgeblendet. Die telezentrische Empfangsoptik bildet also vorteilhafter.
Weise die Konturen des zu vermessenden Körpers im 1:1-Maßstab
ab. Sie bietet damit die Möglichkeit, die tatsächlichen
Innen- und Außendurchmesser sowie die tatsächlichen Wanddicken
anhand der Abbildung der Konturen zu bestimmen.
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Darüber
hinaus ist der Maßstab einer telezentrischen Empfangsoptik
unempfindlich gegenüber unterschiedlichen Objektabständen.
Wird also die erfindungsgemäße Vorrichtung beispielsweise
in einen Produktionsprozess eingebunden, kann die Vorrichtung an
die bereits vorhandene Geometrie der Produktionsmaschinen angepasst
werden. Der Abstand zwischen Beleuchtung, zu vermessendem Körper
und telezentrischer Empfangsoptik kann variabel gestaltet werden,
ist also nicht durch feste Werte vorgegeben.
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Die
Außenwandkonturen des zu vermessenden Körpers
werden vorteilhafterweise mittels kollimierten Lichts, d. h. parallel
verlaufenden Strahlen, die zumindest die Außenkonturen
des zu vermessenden Körper senkrecht zu dessen Rotationssymmetrieachse
bestrahlen, bestimmt. Dabei werden Strahlen erzeugt, die seitlich
an dem zu vermessenden Körper vorbei direkt durch die telezentrische
Empfangsoptik aufgefangen werden.
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Das
kollimierte Licht strahlt dabei parallel zur optischen Achse der
telezentrischen Empfangsoptik und in Richtung der telezentrischen
Empfangsoptik, wobei die Rotationssymmetrieachse des zu vermessenden
Körpers senkrecht auf der optischen Achse der telezentrischen
Empfangsoptik steht. Anders ausgedrückt bedeutet das, dass
die Beleuchtung, die kollimiertes Licht erzeugt, so ausgerichtet
sein sollte, dass das erzeugte Licht in der telezentrischen Empfangsoptik
abgebildet wird. Gleichzeitig sollten zumindest die Außenkanten
des zu vermessenden Körpers senkrecht zu seiner Rotationssymmetrieachse innerhalb
des von der Beleuchtung bestrahlten Bereichs liegen, so dass seine
Außenkonturen in der telezentrischen Empfangsoptik als
scharfe Hell-Dunkel-Übergänge abgebildet werden.
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Da
die telezentrische Empfangsoptik nur paraxial verlaufende Strahlen
zur Abbildung zuläßt, werden nur Strahlen, die
den zu vermessenden Körper seitlich passieren und Strahlen,
die in etwa senkrecht auf die Oberfläche des zu vermessenden
Körpers treffen (d. h. Strahlen, die durch die Rotationssymmetrieachse
des Körpers verlaufen oder aber den Körper nahe
der Rotationssymmetrieachse durchlaufen) zur Abbildung zugelassen.
Es ergibt sich also eine zweidimensionale Abbildung, die einen Schnitt
entlang der Rotationssymmetrieachse des Körpers darstellt.
Der zu vermessende Körper wird, mit Ausnahme des Bereichs
der Rotationssymmetrieachse, dabei als Schatten darstellt, da die
den zu vermessenden Körper treffenden kollimierten Strahlen
stark gebrochen oder totalreflektiert werden. Sie verlaufen daher
zwischen dem Körper und der telezentrischen Empfangsoptik
nicht mehr paraxial und kommen somit nicht zur Abbildung. Kollimiertes Licht,
das seitlich am zu vermessenden Körper vorbei strahlt wird
als beleuchteter Bereich abgebildet. Die in der Abbildung erzeugten
Hell-Dunkel-Übergänge oder -Kanten, die diese
beleuchteten Bereiche rechts und links von den abgeschatteten Wandungsbereichen
trennen, stellen die Außenkonturen des zu vermessenden
Körpers dar. Der Abstand zwischen diesen Kanten kann direkt
als Außendurchmesser des zu vermessenden Körpers
bestimmt werden, da die telezentrische Empfangsoptik keine Maßstabsänderung
in der Abbildung bewirkt.
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Einzelne
Strahlen von Lichtbündeln des Linienlichts, welches zur
Abbildung der Innenkontur des zu vermessenden Körpers verwendet
wird, spannen erfindungsgemäß zusammen mit Parallelen
der optischen Achse der telezentrischen Empfangsoptik Ebenen auf,
die im Wesentlichen senkrecht zur Rotationssymmetrieachse des zu
vermessenden Körpers liegen. Nur Strahlen, die in diesen
Ebenen verlaufen und im Idealfall im Grenzwinkel der Totalreflexion
an den Innenkanten des zu vermessenden Körpers paraxial
reflektiert werden, sollen erfindungsgemäß von der
Empfangsoptik abgebildet werden. Es werden jedoch auch Strahlen
abgebildet, die zwischen dem Brewster-Winkel und dem Grenzwinkel
der Totalreflexion einfallen und im Wesentlichen paraxial reflektiert
werden. Auch diese Strahlen tragen zur Abbildung in der telezentrischen
Empfangsoptik bei.
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Die
Beschränkung der Abbildung auf Strahlen, die mit einem
Winkel zwischen Brewster-Winkel und dem Grenzwinkel der Totalreflexion
auf die Innenwand des zu vermessenden Körpers einfallen,
ist darin begründet, dass diese Strahlen – bezogen
auf den Idealfall des Einfallens im Grenzwinkel der Totalreflexion – paraxial
reflektiert werden und die paraxiale reflektierten Strahlen in ihrer
rückwärtigen Verlängerung eine zur optischen
Achse der telezentrischen Empfangseinheit parallele Tangente mit
der Innenkontur des zu vermessenden Körpers bilden. Anders ausgedrückt
bilden nur diese Strahlen den tatsächlichen Innendurchmesser
des zu vermessenden Körpers ab.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass parallel
polarisiertes Licht für die Abbildung der Innenkontur verwendet
wird. Das verwendete Licht ist dabei parallel zur Rotationsache des
zu vermessenden Körpers oder anders ausgedrückt
senkrecht zur Einfallsebene, die durch den Winkel zwischen dem einfallenden
Strahl und der Normalen auf die innere Oberfläche des zu
vermessenden Körpers aufgespannt wird, polarisiert. Diese Polarisierung
hat zur Folge, dass Lichtstrahlen, die in einem Winkel, der zwischen
dem Brewster-Winkel und dem Grenzwinkel der Totalreflexion einfallen,
nur in sehr geringem Maße transmittieren, aber sehr stark
reflektiert werden. Die im Bereich des Grenzwinkels der Totalreflexion
reflektierten Strahlen, die paraxial von der telezentrischen Empfangsoptik
aufgefangen werden, sind besonders bevorzugt die Strahlen, die zur
Abbildung der Innenkontur beitragen. Die besonders starke Reflexion
der parallel polarisierten Strahlen, die zwischen dem Brewster-Winkel
und dem Grenzwinkel der Totalreflexion auf die innere Wandung des
zu vermessenden Körpers treffen, bewirkt eine hohen Lichtintensität
in der Abbildung und damit eine starken Kontrastbildung. Starke
Kontraste zwischen beleuchteten und nicht oder schwächer
beleuchteten Bereichen der Abbildung ermöglichen wiederum
eine sehr genaue Auswertung der Abbildung der Innenkonturen des
zu vermessenden Körpers.
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In
einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die
Linienlicht-Beleuchtung parallel zur Rotationssymmetrieachse des
zu vermessenden Körpers angeordnet, so dass in der Abbildung
nicht nur ein Punkt die Innenkontur des Körpers markiert,
sondern ein Linien- oder Streifen-förmiger Bereich erzeugt
wird. Dieser streifenförmige Bereich dient der besseren
Auswertbarkeit der erzeugten Abbildung.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht
die Positionierung der Lichtquelle des parallel polarisierten Linienlichts
mittels Raytracings vor. Auf Basis der Soll-Wert-Abmessungen des zu
vermessenden Körpers kann der Strahlengang durch die telezentrische
Empfangsoptik und durch den zu vermessenden Körper hindurch „rückwärts gerechnet” werden
und so die optimale Positionierung des Linienlichts bestimmt werden.
Das Positionieren des Linienlichts mittels Raytracing ist insbesondere
vorteilhaft, wenn verschiedene Geometrien vermessen werden sollen,
die unterschiedliche Positionierungen des Linienlichts erfordern.
Die Vorrichtung kann dann, beispielsweise gesteuert durch einen
Computer, sehr schnell an die neue Geometrie angepasst werden.
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Besonders
bevorzugt wird diese Positionierung durch einen Stellmotor vorgenommen,
der insbesondere auch computergesteuert sein kann.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
die Linienlicht-Beleuchtung Leuchtmittel umfasst, beipielsweise
Lichtleitfasern, die einen gewissen Öffnungswinkel besitzen. Der Öffnungswinkel
liegt vorzugsweise zwischen 30° und 70°, besonders
bevorzugt zwischen 55° und 65°. Es können
auch Leuchtmittel mit unsymmetrischem Öffnungswinkel verwendet
werden. Ein gewisser Öffnungswinkel der Leuchtmittel hat
den großen Vorteil, dass die Positionierung des Linienlichts
mittels Raytracing an der Soll-Geometrie ausgerichtet werden kann.
Die Abbildung des tatsächlichen Körpers ist jedoch
auch bei starken Abweichungen von der Soll-Geometrie möglich,
da durch den Öffnungswinkel der Leuchtmittel trotzdem Strahlen
erzeugt werden, die im Grenzwinkel der Totalreflexion reflektiert und
paraxial aus dem zu vermessenden Körper austreten. Der Öffnungswinkel
erhöht somit die Toleranz des Messverfahrens. Allerdings
sollte der Öffnungswinkel auch nicht zu groß gewählt
werden, da ansonsten ein großer Anteil der abgestrahlten
Lichtintensität nicht für den eigentlichen Messprozess
genutzt wird.
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Der
Unterschied zwischen der vorgegebenen Soll-Geometrie und der tatsächlichen
abgebildeten Geometrie kann vorteilhafter Weise als Kriterium für
die Qualitätskontrolle – insbesondere auch während
des Produktionsprozesses, also inline – der zu vermessenden
Körper genutzt werden.
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Darüber
hinaus sollte bei der Ausrichtung des Linienlichts darauf geachtet
werden, dass der horizontale Winkel, zwischen Linienbeleuchtung
und optischer Achse der telezentrischen Beleuchtung nicht zu klein
wird. Vorzugsweise ist die Linienlicht-Beleuchtung seitlich auf
der der telezentrischen Empfangsoptik gegenüberliegenden
Hälfte des zu vermessenden Körpers angeordnet,
bestrahlt jedoch die der telezentrischen Empfangsoptik zugewandte Hälfte
des Körpers. Diese Konstellation stellt sicher, dass Strahlen,
die zwar paraxial aus dem zu vermessenden Körper austreten
und deshalb in der Empfangsoptik abgebildet werden, aber den Hohlraum passiert
haben und damit nicht die Innenkonturen des Körpers anzeigen,
vermieden werden. Eine solche Anordnung der Linienlicht-Beleuchtung
dient also vorteilhafter Weise der unverfälschten Abbildung der
Innenkonturen des Körpers.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung kann vorteilhafter
Weise zwei Linienlicht-Beleuchtungen aufweisen, die gegenüberliegende
Innenkonturen des zu vermessenden Körpers abbilden. Bei
einem solchen Vorrichtungsaufbau kann der Innendurchmesser direkt
aus der Abbildung in der telezentrischen Empfangsoptik bestimmt
werden. Es ist darüber hinaus jedoch auch möglich,
die Vorrichtung mit nur einer Linienlicht-Beleuchtung zu betreiben.
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Die
Wandstärke oder Wanddicke des zu vermessenden Körpers
kann erfindungsgemäß aus den Werten der Abbildungen
der Innen- und Außenkonturen ermittelt werden. Werden Innen-
und Außenkonturen gleichzeitig abgebildet, können
die Wandstärken direkt gemessen werden. Werden Innen- und
Außenkontur nacheinander abgebildet, können die Wandstärken
berechnet werden. Jede Messung von Innen- und Außenkonturen
des zu vermessenden Körpers liefert zwei Wandstärken,
nämlich je eine von in etwa gegenüberliegenden
Seiten des Körpers.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sieht als Abbildungsfläche einen Zeilensensor
vor, der mittels der Auswerteeinheit die Auswertung der erzeugten
Abbildung ermöglicht.
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In
noch einer Weiterbildung der Erfindung ist es möglich,
den zu vermessenden Körper in gedrehter Stellung durchzumessen.
Damit können fehlerhaft bestimmte Innendurchmesser, die
durch unrunde Geometrien verursacht werden, durch zusätzliche, an
anderen Stellen des Körpers durchgeführten Messungen
aufgedeckt werden. Die Rotation des Körpers und die Durchführung
von mehreren Messungen kann zusätzlich auch als Qualitätssicherung
eingesetzt werden, beispielsweise um konstante Wandstärken
des Körpers sicher zu stellen. Damit ist ein Einsatz im
Bereich der Prozess- oder Fertigungskontrolle ist möglich.
Durch Rückkopplung können, beispielsweise in einem
Rohrzug die Ziehparameter zum einen kontrolliert, zum anderen aber
auch, wenn nötig, angepasst werden.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht die Verwendung
von gepulstem Linienlicht für die Abbildung des Innendurchmessers vor.
Gepulstes Licht ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der zu vermessende
Körper relativ klein ist, da die Beleuchtung für
die Abbildung der Innenkontur die Abbildung der Außenkontur
stört. Daher ist für solche Fälle vorgesehen,
die Messungen für die Innen- und die Außenkonturen
separat nacheinander oder alternierend durchzuführen. Die
Außenkontur des Körpers wird dann abgebildet und
aufgezeichnet, wenn die Linienlicht-Beleuchtung nicht aktiv ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Gleiche und ähnliche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen, und die Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele
können miteinander kombiniert werden.
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Es
zeigen:
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1 schematische
Aufsicht auf die Messanordnung und den Strahlengang für
die Messung des Außendurchmessers,
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2 schematische
Aufsicht auf die Messanordnung und den Strahlengang für
die Messung des Innendurchmessers,
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3 schematische
Aufsicht auf die Messanordnung und den Strahlengang für
die gleichzeitige Messung von Innen- und Außendurchmesser
sowie der Wandstärken.
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In 1 ist
eine schematische Aufsicht auf eine Messanordnung 1 zur
Bestimmung des Außendurchmessers dargestellt. Der Strahlengang
bei der Abbildung des Außendurchmessers des zu vermessenden
Körpers 30 ist dargestellt. Die Aufsicht zeigt, dass
eine Außenkontur-Lichtquelle 20, der zu vermessende
Körper 30 und eine telezentrische Empfangsoptik 40 entlang
der optischen Achse 42 der telezentrischen Empfangsoptik 40 angeordnet
sind. Der zu vermessende Körper 30 ist rotationssymmetrisch
und steht mit seiner Rotationssymmetrieachse 32 senkrecht
auf der optischen Achse 42 der Empfangsoptik 40.
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Die
Innenkontur-Lichtquelle 20, die vorzugsweise kollimiertes
Licht auf den zu vermessenden Körper 30 abstrahlt,
ist bezüglich ihrer Breite so dimensioniert, dass sie die äußeren
Kanten des zu vermessenden Körper 30 erfasst,
so dass die Kanten mittels eines Schattenwurfs abgebildet werden
können. Zu diesem Zweck können auch mehrere, vorzugsweise
zwei, Lichtquellen 20 verwendet werden, die je eine der äußeren
Kanten 34 beleuchten.
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Die
telezentrische Empfangsoptik 40 umfasst eine Linse 44,
ein in der Brennebene angeordnete Lochblende 46 und einen
Abbildungsempfänger 48 in doppelter Brennweitenentfernung
zur Linse 44. Der Abbildungsempfänger 48 kann
als Zeilensensor ausgebildet sein. Die Blendenöffnung der
Lochblende 46 befindet sich im Brennpunkt der Linse 44.
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Zur
optischen Achse 42 der Empfangsoptik 40 parallel
verlaufende Strahlen 22 der Innenkontur-Lichtquelle 20,
die den zu vermessenden Körper 30 seitlich passieren,
werden auf belichteten Bereichen 49a des Zeilensensors 48 abgebildet.
Wie auf der schematischen Darstellung zu sehen ist, kommen im Wesentlichen
paraxiale Strahlen 22 zur Abbildung, die seitlich an dem
zu vermessenden Körper 30 vorbeilaufen. Sie bilden
zwei beleuchtete Bereiche 49a, deren Ausdehnung von der
Ausdehnung und Positionierung der Leuchtfläche der Lichtquelle 20 und
dem Durchmesser des zu vermessenden Körpers 30 abhängig
ist. Die zum zentralen Bereich der Abbildungsfläche weisenden
Hell-Dunkel-Übergänge 45 bilden dabei
die äußeren Konturen 34 des zu vermessenden
Körpers 30 ab. Da telezentrisch abgebildet wird,
kann der äußere Durchmesser oder der Durchmesser
der Außenwände direkt durch die Abstandsmessung
zwischen diesen beiden Hell-Dunkel-Übergängen 45 ermittelt
werden. Vorteilhafter Weise ist keine Fehlerkorrektur notwendig,
die bei verzerrender oder nicht maßstabsgetreuer Abbildung durchgeführt
werden muss.
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Darüber
hinaus ist ein weiterer belichteter Bereich 49c zwischen
den beiden abgebildeten Konturen zu erkennen. Dieser Bereich 49c entsteht
durch Lichtstrahlen 22, die den zu vermessenden Körper 30 senkrecht
durch seine Rotationssymmetrieachse 32 ungebrochen durchqueren,
sowie durch parallele Strahlen 22, die den Körper 30 nahe
seiner Rotationssymmetrieachse 32 durchqueren und nur wenig gebrochen
werden. Diese Strahlen 22 verlaufen auch nach dem Durchqueren
des Körpers noch paraxial und in Achsnähe und
werden deshalb von der telezentrischen Empfangsoptik 40 zur
Abbildung zugelassen. Da sie den zu vermessenden Körper 30 durchstrahlen,
ist die Lichtintensität dieser Strahlen jedoch geringer
als die der Strahlen, die den zu vermessenden Körper 30 seitlich
passieren und abgebildet werden.
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Strahlen 24,
die beim Durchstrahlen des zu vermessenden Körpers 30 gebrochen
oder auch totalreflektiert werden, verlaufen nach ihrem Austritt nicht
mehr paraxial zur optischen Achse 42. Nicht paraxial verlaufende
Strahlen 24, die in der Abbildung durch gepunktete Linien
beispielhaft dargestellt sind, erreichen entweder die telezentrische
Empfangsoptik 40 gar nicht oder werden nach Durchtritt
durch die Linse oder das Linsensystem 44 mittels der Telezenterblende 46 von
der Abbildung auf dem Abbildungsempfänger, hier dem Zeilensensor 48,
ausgeschlossen.
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2 zeigt
eine Messanordnung 2, die den Strahlengang bei der Messung
des Innendurchmessers in schematischer Aufsicht darstellt. Die Beleuchtung
der Innenkonturen 36 des zu vermessenden Körpers 30 erfolgt
mittels zweier Linienlichtquellen 50, deren Linienlicht
parallel zur Rotationssymmetrieachse 32 ausgerichtet ist.
Linienlichtquellen 50 beidseitig des zu vermessenden Körpers 30 ermöglichen die
gleichzeitige Abbildung der beiden Innenkonturen 36. Grundsätzlich
kann die Vorrichtung 2 jedoch auch mit nur einer verfahrbaren
oder verschiebbaren Linienlichtquelle 50 betrieben werden.
In diesem Fall werden dann die Innenkonturen nacheinander gemessen
und der Innendurchmesser bzw. die Wandstärken aus den nacheinander
gemessenen Werten berechnet.
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Die
Linienlichtquellen 50 strahlen vorzugsweise polarisiertes
Licht 52 ab, das parallel zur Rotationssymmetrieachse 32 bzw.
senkrecht zur Einfallsebene polarisiert ist, wobei die Einfallsebene
durch den einfallenden Strahl und die Normale dazu aufgespannt wird.
Polarsiertes Licht ist für die Abbildung der Innenkonturen
nicht zwingend erforderlich, erhöht jedoch die Lichtintensität
des abbildenden Lichts. Lichtstrahlen 52, die zwischen
Brewster-Winkel 59 und dem Winkel der Totalreflexion 58 auf
die Innenwand des zu vermessenden Körpers 30 treffen verlaufen
hinter dem Körper 30 paraxial und werden somit
von der telezentrischen Empfangsoptik 40 abgebildet.
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Die
Linienlichtquellen 50 werden so positioniert, dass der
paraxiale Strahl, der mit dem Grenzwinkel der Totalreflexion 58 an
der Innenwand des zu vermessenden Körpers 30 reflektiert
wurde (Strahl 56), in seiner gedachten rückwärtigen
Verlängerung in Richtung auf den zu vermessenden Körper 30 die
Innenkontur 36 tangiert. Genau diese Strahlen 56 bilden
die Lage der beiden Innenkonturen in der telezentrischen Empfangsoptik
ab. Sowohl die rückwärtig als auch die vorwärtig
gedachte Verlängerung dieses Strahls 56 ist in 2 als
gestrichelte Linie dargestellt.
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Diese
geometrische Grundlage wird erfindungsgemäß auch
für die computergestützte Positionierung der Linienlichtquellen 50 mittels
Raytracings genutzt. Gemäß einer vorgegebenen
Soll-Geometrie des zu vermessenden Körpers 30 kann
genau der Strahlengang 56 berechnet werden, dessen rückwärtige
Verlängerung eine Tangente mit der Innenkontur 36 des
zu vermessenden Körpers 30 bildet und an der Innenwand
im Grenzwinkel der Totalreflexion 58 reflektiert wird.
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Es
kommt allerdings nicht nur zur Abbildung dieses bevorzugten Strahlengangs 56,
sondern auch andere paraxiale reflektierte Strahlen 52 werden
abgebildet. Diese Strahlen 52 fallen zwischen dem Brewster-Winkel 59 und
dem Grenzwinkel der Totalreflexion 58 auf die Innenwand
des zu vermessenden Körpers 30 ein. Der Winkelbereich
zwischen Brewster-Winkel 59 und dem Grenzwinkel der Totalreflexion 58 ist
besonders bevorzugt, weil senkrecht zur Einfallsebene polarisiertes
Licht in diesem Winkelbereich besonders stark reflektiert wird.
Nur ein geringer Anteil des einfallenden Lichts – in 2 als
gestrichelte Linie 54 dargestellt – transmittiert
und kommt nicht zur Abbildung in der Empfangsoptik 40. Der
große Anteil an reflektiertem Licht führt zu einer hohen
Lichtintensität bei der Abbildung, die wiederum eine gute
Konstrastbildung zwischen beleuchteten und unbeleuchteten bzw. schwächer
beleuchteten Bereichen ermöglicht. Gute Kontraste sind
wichtig, da sie die exakte Auswertung der Abbildung unterstützen.
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Vorteilhafter
Weise weist das von den Linienlichtquellen 50 abgestrahlte
Licht einen gewissen horizontalen Öffnungswinkel auf. Dieser Öffnungswinkel
liegt zwischen 30° und 70°, bevorzugt zwischen 55° und
65°. Grundsätzlich kann auch stark gebündeltes
Licht verwendet werden. Licht, das mit einem gewissen Öffnungswinkel
abgestrahlt wird, erhöht jedoch die Abbildungstoleranz,
da auch wenn keine ideale Geometrie vorliegt und somit das Linienlicht eventuell
nicht optimal positioniert ist, trotzdem Lichstrahlen zur Verfügung
stehen, die im Grenzwinkel der Totalreflexion 58 paraxial
reflektiert werden können und somit zu einer Abbildung
der Innenkontur führen.
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Gleichzeitig
ermöglicht der Öffnungswinkel auch die Vermessung
von Körpern, die aus Material gefertigt sind, deren Brechzahl
nicht genau bekannt ist. Eine veränderte Brechzahl führt
zu einem veränderten Strahlengang, der jedoch über
einen Öffnungswinkel in der Lichtabstrahlung des Linienlichts kompensiert
werden kann.
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Die
Strahlen, die in einem Winkelbereich zwischen Brewster-Winkel 59 und
dem Grenzwinkel der Totalreflexion 58 auf die Innenwand
des zu vermessenden Körpers 30 einfallen, werden
in Form von belichteten Innenkontur-Streifen 49b abgebildet,
deren zum zentralen Teil der Abbildungsfläche 49 zeigenden
Hell-Dunkel-Übergänge 47 die Innenkonturen 36 des
zu vermessenden Körpers 30 anzeigen. Die Breite
der belichteten Streifen wird durch die Winkeldifferenz zwischen
Brewster-Winkel 59 und Grenzwinkel der Totalreflexion 58 bestimmt.
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3 zeigt
eine Messanordnung 3, die eine Kombination der Messanordnungen 1 und 2 darstellt. Damit
ist die gleichzeitige Messung von Innen- und Außendurchmesser
sowie der Wandstärken möglich. Die Strahlungengänge
sind identisch zu denen in den 1 und 2 gezeigten
Strahlengängen. Die schematisch dargestellte Abbildung 49 zeigt
eine Kombination der Hell-Dunkel-Übergänge 45, 47,
die durch die Abbildung 49a, 49b der Außen-
und der Innenkonturen 34, 36 erzeugt werden. Die
Abbildung der Innenkonturen 34 liefert breite belichtete
Streifen 49b, die jedoch nur eine mittlere Lichtintensität
aufweisen, da es durch mehrfache Brechung und Reflexion am zu vermessenden
Körper 30 zu einem Intensitätsverlust
kommt. Da die einzelnen Konturen jedoch gegenüber einem
nicht belichteten Bereich abzugrenzen sind, ist die etwas geringere
Lichtintensität nicht von Belang. Der Kontrast ist ausreichend, um
eine exakte Bestimmung der Hell-Dunkel-Übergänge 47 vorzunehmen.
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Die
Abbildung der Außenkonturen 34 des Körpers 30 fallen
jedoch in die durch die Abbildung der Innenkonturen belichteten
Bereiche 49b, deren Lichtintensität jedoch, wie
bereits erklärt, etwas vermindert ist. Im Gegensatz dazu
handelt es sich bei den die Außenkonturen 34 abbildenden
Lichtstrahlen 22 um Strahlen, die den zu vermessenden Körper 30 seitlich
passiert haben und die somit keine Brechungs- oder Reflexionsverluste
aufweisen. Die von den Lichtstrahlen 22 erzeugten Abbildungen 49a weisen
folglich eine höhere Lichtintensität auf als die durch
die Strahlen 52 und 56 erzeugten Abbildungen 49b.
Dabei muss ein verringerter Kontrast beim Hell-Dunkel-Übergang 45 bewältigt
werden. Um dies zu vermeiden, kann die Vermessung der Außen-
und Innenkonturen 34, 36 alternierend durchgeführt
werden, vorzugsweise durch die Verwendung von gepulstem Linienlicht 50.
Die Abbildung 45 der Außenkonturen 34 wird
dann mittels der Auswerteeinheit 60, vorzugsweise einem
Computer ausgewertet, wenn das Linienlicht 50 nicht aktiv
ist und infolge dessen der Hell-Dunkel-Kontrast der Außenkontur-Abbildung 49a hoch
ist.
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Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Merkmalskombinationen
beschränkt; vielmehr sind die einzelnen Merkmale frei miteinander
kombinierbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 213285 [0002]
- - DD 242266 A1 [0004]