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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Hochdruckpumpe, insbesondere eine Radial- oder Reihenkolbenpumpe. Speziell betrifft die Erfindung das Gebiet der Brennstoffpumpen für Brennstoffeinspritzanlagen von luftverdichtenden, selbstzündenden Brennkraftmaschinen.
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Aus der
JP 2007 303 430 A ist eine Hochdruckpumpe für eine Brennstoffeinspritzeinrichtung einer Brennkraftmaschine bekannt. Die bekannte Hochdruckpumpe weist ein mehrteiliges Pumpengehäuse auf, in dem ein Pumpenelement angeordnet ist. Das Pumpenelement umfasst einen durch eine Antriebswelle in einer Hubbewegung angetriebenen Pumpenkolben, der in einer Zylinderbohrung eines Teils des Pumpengehäuses verschiebbar geführt ist und in dieser einen Pumpenarbeitsraum begrenzt. Der Pumpenkolben stützt sich über einen hohlzylinderförmigen Stößel an der Antriebswelle ab, wobei der Stößel in einer Bohrung eines Teils des Pumpengehäuses in Richtung der Längsachse des Pumpenkolbens verschiebbar geführt ist. Die Antriebswelle weist einen der Pumpenbaugruppe zugeordneten Nocken auf, an dem eine Laufrolle angeordnet ist, mittels der der Pumpenkolben von dem Nocken der Antriebswelle antreibbar ist. Die Laufrolle ist in einem Rollenschuh radial gelagert, der von einem Stößelkörper aufgenommen ist. Für die Laufrolle ist eine axiale Anlagestelle vorgesehen, die zur axialen Führung der Laufrolle dient und die beabstandet zu einer Drehachse der Laufrolle angeordnet ist. Die axiale Anlagestelle ist zwischen der Laufrolle und dem Stößelkörper ausgebildet. Der Stößelkörper weist eine axiale Anlagefläche für die Laufrolle auf, an der die axiale Anlagestelle zwischen der Laufrolle und dem Stößelkörper vorgesehen ist. Nachteilig bei dieser Hochdruckpumpe ist, dass keine Ausrichtung der Laufrolle zum Nocken möglich ist, wodurch Verschleiß verursacht werden kann.
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Durch die
DE 44 21 535 A1 , die
EP 1 276 970 B1 , die
DE 23 61 679 A1 und die
DE 10 2006 048 722 A1 sind Hochdruckpumpen bekannt, bei denen axiale Anlagestellen für eine Laufrolle vorgesehen sind, die zur axialen Führung der Laufrolle dienen und die beabstandet zu einer Drehachse der Laufrolle angeordnet sind. Bei diesen Hochdruckpumpen ist ebenfalls keine Ausrichtung der Laufrolle zum Nocken möglich, wodurch Verschleiß verursacht werden kann.
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Aus der
DE 10 2005 046 670 A1 ist eine Hochdruckpumpe für eine Brennstoffeinspritzeinrichtung einer Brennkraftmaschine bekannt. Die bekannte Hochdruckpumpe weist ein mehrteiliges Pumpengehäuse auf, in dem ein Pumpenelement angeordnet ist. Das Pumpenelement umfasst einen durch eine Antriebswelle in einer Hubbewegung angetriebenen Pumpenkolben, der in einer Zylinderbohrung eines Teils des Pumpengehäuses verschiebbar geführt ist und in dieser einen Pumpenarbeitsraum begrenzt. Der Pumpenkolben stützt sich über einen hohlzylinderförmigen Stößel an der Antriebswelle ab, wobei der Stößel in einer Bohrung eines Teils des Pumpengehäuses in Richtung der Längsachse des Pumpenkolbens verschiebbar geführt ist. Der Stößel weist in seinem Außenmantel eine in Richtung seiner Längsachse verlaufende Nut auf, in die zumindest näherungsweise radial zur Längsachse des Stößels eine in einem Teil des Pumpengehäuses in tangentialer Richtung zum Stößel fixierte Kugel zur Verdrehsicherung des Stößels eingreift.
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Die aus der
DE 10 2005 046 670 A1 bekannte Hochdruckpumpe hat den Nachteil, dass zusätzliche Bauteile benötigt werden, die aufwändig zu montieren sind. Ferner werden durch die permanente Beaufschlagung der Kugel gegen den Stößel Reibungskräfte erzeugt, die zu einem Verschleiß führen und gegebenenfalls die Funktion des Pumpenelements beeinträchtigen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Hochdruckpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass eine vorteilhafte Ausrichtung der Laufrolle zu dem Nocken der Antriebswelle ermöglicht ist. Speziell kann ein Verschleiß, insbesondere im Bereich der Laufrolle, verhindert oder zumindest verringert werden. Dies ist dadurch ermöglicht, dass der Rollenschuh in dem Stößelkörper drehbar gelagert ist. Durch eine an der Anlagestelle entstehende Reibkraft kann hierbei ein Drehmoment auf den Rollenschuh ausgeübt werden, das einer Verdrehung des Stößelkörpers entgegengesetzt ist. Durch solch ein Drehmoment verdreht sich der Rollenschuh so lange, bis eine parallele Ausrichtung der Laufrolle zu dem Nocken erfolgt ist. Im ausgerichteten Zustand tritt keine oder nur eine geringfügige Axialkraft beziehungsweise Reibkraft zwischen der Laufrolle und dem Stößelkörper auf, so dass kein oder nur ein geringfügiges Ausrichtemoment entsteht. Ein Verschleiß kann hierbei wirkungsvoll verhindert oder zumindest über die Lebensdauer verringert werden.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen der im Anspruch 1 angegebenen Hochdruckpumpe möglich.
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Vorteilhaft ist es auch, dass eine weitere axiale Anlagestelle für die Laufrolle vorgesehen ist, die zusammen mit der axialen Anlagestelle zur beidseitigen axialen Führung der Laufrolle dient und dass die weitere axiale Anlagestelle beabstandet zu der Drehachse der Laufrolle angeordnet ist. Hierbei ist es ferner vorteilhaft, dass die weitere axiale Anlagestelle an einer weiteren axialen Anlagefläche vorgesehen ist, die der axialen Anlagefläche zugewandt ist, und dass die axiale Anlagefläche und die weitere axiale Anlagefläche in Richtung auf den Nocken betrachtet zumindest abschnittsweise aufeinander zulaufend ausgestaltet sind. Hierbei kann bei beliebigen Verdrehungen der Laufrolle in zuverlässiger Weise eine Ausrichtung der Laufrolle in Bezug auf den Nocken erfolgen. Dabei kann in vorteilhafter Weise ein Drehmoment auf den Rollenschuh ausgeübt werden, das der Verdrehung des Stößelkörpers entgegengesetzt ist. Somit ist eine zuverlässige Ausrichtung der Laufrolle gewährleistet, die im gewöhnlichen Betrieb, das heißt bei ausgerichteter Laufrolle, reibungs- und somit verschleißfrei ist.
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Vorteilhaft ist es auch, dass die weitere axiale Anlagestelle bezüglich der Drehachse der Laufrolle zu dem Nocken hin versetzt angeordnet ist. Ferner ist es vorteilhaft, dass ein Abstand zwischen der axialen Anlagestelle und der weiteren Anlagestelle zumindest näherungsweise gleich einer axialen Länge der Laufrolle ist. Außerdem ist es vorteilhaft, dass die Laufrolle eine abgerundete Stirnfläche oder zwei abgerundete Stirnflächen, die voneinander abgewandt sind, aufweist. Hierdurch kann sowohl eine zuverlässige Ausrichtung der Laufrolle als auch eine enge axiale Führung der Laufrolle erzielt werden.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnungen, in denen sich entsprechende Elemente mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen sind, näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Hochdruckpumpe in einer schematischen, axialen Schnittdarstellung entsprechend einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 den in 1 mit II bezeichneten Ausschnitt eines Stößelkörpers mit einem Rollenschuh und einer Laufrolle der Hochdruckpumpe des Ausführungsbeispiels;
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3 die in 2 dargestellte Laufrolle mit einem Nocken in einer schematischen Darstellung während eines Förderhubs aus der mit III bezeichneten Blickrichtung zur Erläuterung der Hochdruckpumpe des Ausführungsbeispiels und
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4 die in 3 dargestellte Laufrolle und den Nocken in einer schematischen Darstellung aus der mit IV bezeichneten Blickrichtung in einer auszugsweisen, schematischen Darstellung zur Erläuterung der Hochdruckpumpe des Ausführungsbeispiels.
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1 zeigt eine Hochdruckpumpe 1 in einer schematischen, axialen Schnittdarstellung entsprechend einem Ausführungsbeispiel. Die Hochdruckpumpe 1 kann insbesondere als Radial- oder Reihenkolbenpumpe für Brennstoffeinspritzanlagen von luftverdichtenden, selbstzündenden Brennkraftmaschinen dienen. Speziell eignet sich die Hochdruckpumpe 1 für eine Brennstoffeinspritzanlage mit einer Brennstoffverteilerleiste, die Dieselbrennstoff unter hohem Druck speichert. Die erfindungsgemäße Hochdruckpumpe 1 eignet sich jedoch auch für andere Anwendungsfälle.
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Die Hochdruckpumpe 1 weist ein mehrteiliges Gehäuse 2 auf. Das Gehäuse 2 besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus den Gehäuseteilen 3, 4, 5. Hierbei ist das Gehäuseteil 3 als Grundkörper 3 ausgebildet, das Gehäuseteil 4 ist als Zylinderkopf 4 ausgebildet und das Gehäuseteil 5 ist als Flansch 5 ausgebildet, der an dem Grundkörper 3 befestigt ist.
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Die Hochdruckpumpe 1 weist eine Antriebswelle 6 auf, die an Lagerstellen 7, 8 einerseits in dem Gehäuseteil 5 und andererseits in dem Gehäuseteil 3 gelagert ist. Zwischen den Lagerstellen 7, 8 weist die Antriebswelle 6 einen Nocken 9 auf. Der Nocken 9 kann auch als Mehrfachnocken ausgestaltet sein. Ferner fällt unter den Begriff des Nockens auch eine Ausgestaltung des Nockens 9, bei der die Antriebswelle 6 einen exzentrischen Abschnitt oder dergleichen aufweist.
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Das Gehäuseteil 3 der Hochdruckpumpe 1 weist eine Führungsbohrung 12 auf. An der Führungsbohrung 12 ist eine Pumpenbaugruppe 13 der Hochdruckpumpe 1 vorgesehen. Der Nocken 9 ist hierbei der Pumpenbaugruppe 13 zugeordnet. Je nach Ausgestaltung der Hochdruckpumpe 1 können auch mehrere der Pumpenbaugruppe 13 entsprechende Pumpenbaugruppen vorgesehen sein. Solche Pumpenbaugruppen können dem Nocken 9 und/oder einem weiteren Nocken zugeordnet sein. Je nach Ausgestaltung kann dadurch eine Radial- oder Reihenkolbenpumpe verwirklicht werden.
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Der Zylinderkopf 4 weist einen Ansatz 14 auf, der sich in die Führungsbohrung 12 erstreckt. In dem Ansatz 14 ist eine Zylinderbohrung 15 ausgebildet, in der ein Kolben 16 entlang einer Achse 17 der Zylinderbohrung 15 verschiebbar geführt ist. Diese Verschiebbarkeit ist in der 1 durch einen Doppelpfeil 18 veranschaulicht. Der Kolben 16 begrenzt einen Pumpenarbeitsraum 19 in der Zylinderbohrung 15. Ferner ist ein Einlassventil 20 vorgesehen, über das Brennstoff aus einem Brennstoffkanal 21 in den Pumpenarbeitsraum 19 einleitbar ist. Hierbei wird während eines Saughubs des Kolbens 16 Brennstoff über den Brennstoffkanal 21 und das Einlassventil 20 in den Pumpenarbeitsraum 19 gesaugt. Außerdem ist ein Auslassventil 22 vorgesehen, über das bei einem Förderhub des Kolbens 16 unter hohem Druck stehender Brennstoff aus dem Pumpenarbeitsraum 19 zu einem Brennstoffkanal 23 führbar ist. Der Brennstoffkanal 23 kann mit einer Brennstoffverteilerleiste oder dergleichen verbunden sein, so dass unter hohem Druck stehender Brennstoff solch einer Brennstoffverteilerleiste zugeführt werden kann.
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Die Pumpenbaugruppe 13 weist eine Laufrolle 25 und einen Rollenschuh 26 auf, in dem die Laufrolle 25 radial gelagert ist. Der Rollenschuh 26 ist dabei in einen im wesentlichen hohlzylinderförmigen Stößelkörper 27 angeordnet. Der Rollenschuh 26 ist hierbei in dem Stößelkörper 27 gelagert, so dass eine Drehung des Rollenschuhs 26 relativ zu dem Stößelkörper 27 um die Achse 17 zumindest innerhalb gewisser Grenzen ermöglicht ist. Ferner ist ein scheibenförmiges Mitnahmeelement 28 vorgesehen, das den Kolben 16 oberhalb eines Bundes 29 des Kolbens 16 umgreift. Hierbei umgreift das Mitnahmeelement 28 den Kolben 16 an einer von der Antriebswelle 6 entfernten Seite des Bundes 29, so dass der Kolben 16 über einen Bund 29 in Anlage mit dem Rollenschuh 26 gehalten ist.
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Die Pumpenbaugruppe 13 weist eine Stößelfeder 30 auf, die auf den Stößelkörper 27 und/oder das Mitnahmeelement 28 einwirkt und somit den Stößelkörper 27 zusammen mit dem Rollenschuh 26 und dem Kolben 16 in Richtung auf die an dem Nocken 9 anliegende Laufrolle 25 mit einer gewissen Federkraft beaufschlagt. Dadurch liegen der Kolben 16 mit seinem Bund 29, die Laufrolle 25 und eine Lauffläche 31 des Nockens 9 jeweils aneinander an, wobei diese gegenseitige Anlage auch bei hohen Drehzahlen der Hochdruckpumpe 1 gewährleistet ist.
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Im Betrieb der Hochdruckpumpe 1 wird dadurch die durch den Doppelpfeil 18 veranschaulichte Hin- und Herbewegung des Kolbens 16 erzielt, so dass die Förderung von unter hohem Druck stehenden Brennstoff zu der Brennstoffverteilerleiste oder dergleichen über den Brennstoffkanal 23 erfolgt. Die Antriebswelle 6 rotiert hierbei um ihre Achse 32.
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An dem Stößelkörper 27 sind axiale Anlagenflächen 40, 41 ausgebildet, die eine beidseitige axiale Lagerung der Laufrolle 25 gewährleisten. Hierbei ist an der axialen Anlagefläche 40 eine axiale Anlagestelle 42 vorgesehen. An der axialen Anlagefläche 41 ist eine axiale Anlagestelle 43 vorgesehen. Die axialen Anlagenstellen 42, 43 dienen zur axialen Führung der Laufrolle 25. Diese Führung erfolgt insbesondere in Bezug auf die Lauffläche 31. Die Laufrolle 25 ist in dem Rollenschuh 26 radial gelagert, so dass sich diese im Betrieb um eine Achse 44 der Laufrolle 25 dreht. Die Achse 44 der Laufrolle 25 ist dabei zumindest näherungsweise parallel zu der Achse 32 orientiert. Allerdings kann es im Betrieb zu gewissen Verschwenkungen der Achse 44 der Laufrolle 25 in Bezug auf die Achse 32 der Antriebswelle 6 und somit der Lauffläche 31 kommen. Dabei kann ein gewisses Spiel für einen zuverlässigen Betrieb der Hochdruckpumpe 1 erforderlich sein. Allerdings beeinträchtigen übermäßige Verschwenkungen den Betrieb der Hochdruckpumpe 1. Solche übermäßigen Verschwenkungen sind daher unerwünscht.
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Die axialen Anlagestellen 42, 43 sind beabstandet zu der Drehachse (Achse 44) der Laufrolle 25 an den axialen Anlageflächen 40, 41 vorgesehen. Dadurch wird bei einem Anlagenkontakt zwischen der Laufrolle 25 und dem Stößelkörper 27 an einer der axialen Anlageflächen 40, 41 ein Drehmoment auf den Stößelkörper 27 ausgeübt, welches dafür sorgt, dass sich der Stößelkörper 27 dreht und die Laufrolle 25 wieder parallel zu der Achse 32 der Antriebswelle 6 läuft.
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Die Ausgestaltung der Hochdruckpumpe 1 des Ausführungsbeispiels ist im Folgenden auch unter Bezugnahme auf die 2 bis 4 im weiteren Detail beschrieben.
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2 zeigt den in 1 mit II bezeichneten Ausschnitt des Stößelkörpers 27, des Rollenschuhs 26 und der Laufrolle 25 zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels. 3 zeigt eine schematische, auszugsweise Darstellung der in 2 gezeigten Laufrolle 25 mit einem schematisch dargestellten Nocken 9 während eines Förderhubs aus der mit III bezeichneten Blickrichtung. 4 zeigt die in 3 dargestellte Laufrolle 25 und die Lauffläche 31 des Nockens 9 aus der mit IV bezeichneten Blickrichtung in einer schematischen Darstellung.
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Die Laufrolle 25 weist entlang der Drehachse 44 eine Länge l auf. Die axialen Anlagestellen 42, 43 sind zumindest näherungsweise um die Länge l der Laufrolle 25 voneinander beabstandet. In diesem Ausführungsbeispiel weist die Laufrolle 25 abgerundete Stirnflächen 45, 46 auf, wobei die abgerundete Stirnfläche 45 der axialen Anlagefläche 40 zugewandt ist und die abgerundete Stirnfläche 46 der axialen Anlagefläche 41 zugewandt ist. Die axialen Anlageflächen 40, 41 des Stößelkörpers 27 sind einander zugewandt an dem Stößelkörper 27 ausgebildet.
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Die axialen Anlageflächen 40, 41 sind jeweils in Richtung auf den Nocken 9 betrachtet zu der Laufrolle 25 hin geneigt ausgestaltet. Hierdurch ergibt sich, dass die axialen Anlagestellen 42, 43 bezüglich der Drehachse 44 der Laufrolle 25 zu dem Nocken 9 hin versetzt angeordnet sind. Die axialen Anlageflächen 40, 41 laufen zu dem Nocken 9 hin aufeinander zu. Dadurch ergibt sich eine inverskonische Ausgestaltung der beiden Anlageflächen 40, 41. Im Betrieb rotiert die Laufrolle 25 mit der Winkelgeschwindigkeit ω, wie es in der 3 veranschaulicht ist. Wenn die Laufrolle 25 in Kontakt mit der axialen Anlagefläche 40 an der axialen Anlagestelle 42 gelangt, dann ergibt sich eine außermittige Reibungskraft FM, die an der Laufrolle 25 angreift. Durch diese außermittige Reibungskraft FM wird ein Drehmoment M erzeugt, das auf die Laufrolle 25 wirkt, wie es in der 4 veranschaulicht ist. An der axialen Anlagestelle 42 ergibt sich hierbei eine Stützkraft Fax, die die axiale Abstützung gewährleistet. Das Drehmoment M ist bestimmt durch: M = FM·l/2.
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Im Betrieb der Hochdruckpumpe 1 drücken der hydraulische Druck im Pumpenarbeitsraum 19 und die Federkraft der Stößelfeder 30 die in dem Stößelkörper 27 angeordnete Laufrolle 25 auf die Lauffläche 31 des Nockens 9, so dass die Laufrolle 25 parallel zur Lauffläche 31, das heißt zur Achse 17 der Antriebswelle 6, ausgerichtet ist. Herstellungsbedingt auftretende Fehler in der Rechtwinkligkeit der Stößelführung zu der Achse 17 der Antriebswelle und der Lauffläche 31 des Nockens 9 sowie Rechtwinkligkeitsfehler der Drehachse 44 der Laufrolle 25 zu der Führung des Stößelkörpers 27 in der Führungsbohrung 12 werden im Betrieb durch ein Verdrehen des Stößelkörpers 27 ausgeglichen, wodurch die Laufrolle 25 unter Last gleichmäßig an der Lauffläche 31 des Nockens 9 anliegt. Dadurch läuft die Laufrolle 25 unter Umständen nicht mehr in Richtung der Lauffläche 31 des Nockens 9, sondern leicht verdreht. Die Laufrolle 25 durchläuft ein Axialspiel zwischen der Laufrolle 25 und dem Stößelkörper 27 sowie zwischen der Antriebswelle 6 und dem Gehäuse 2. Wenn dieses Axialspiel aufgebraucht ist, wird eine Axialkraft von der Laufrolle 25 auf den Stößelkörper 27 übertragen, wodurch die Laufrolle 25 entlang der Lauffläche 31 des Nockens 9 geführt wird. Die Axialkraft entspricht der zu übertragenden Normalkraft multipliziert mit dem Reibwert zwischen der Laufrolle 25 und der Lauffläche 31 des Nockens 9. Die axialen Anlagestellen 42, 43 müssen die Axialkraft übertragen können, da ansonsten über die Lebensdauer ein erheblicher Verschleiß entsteht, der auch zum Ausfall der Hochdruckpumpe 1 führen kann.
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Bei der Hochdruckpumpe 1 des beschriebenen Ausführungsbeispiels wird bei einem Anlagenkontakt zwischen der Laufrolle 25 und dem Stößelkörper 27 durch die axiale Kraft Fax eine Reibungskraft FM auf die Laufrolle 25 und somit ein Drehmoment auf die Laufrolle 25 sowie ein Drehmoment auf den Stößelkörper aufgebracht, welche dafür sorgen, dass der Stößelkörper 27 zurückgedreht wird und die Laufrolle 25 wieder parallel zum Nocken 9 läuft. Dadurch haben die Lauffläche 31 des Nockens 9 und die Laufrolle 25 dieselbe Ausrichtung, so dass keine axiale Kontaktkraft Fax mehr übertragen wird. Die axialen Anlagestellen 42, 43 zwischen der Laufrolle 25 und dem Stößelkörper 27 werden somit wesentlich kürzer belastet, das heißt nur während des Ausrichtens des Stößelkörpers 27 und der Laufrolle 25, wodurch die Gesamtbeanspruchung erheblich verringert ist. Außerdem erfolgt nach dem Ausrichten des Stößelkörpers 27 und des Rollenschuhs 26 gegebenenfalls ein Abheben der Laufrolle 25, so dass Schmierstoff an die axialen Anlageflächen 40, 41 und somit die axialen Anlagestellen 42, 43 gelangt.
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Bei der Hochdruckpumpe 1 des Ausführungsbeispiels ist der Rollenschuh 26 nicht fest in den Stößelkörper 27 eingepresst. Der Rollenschuh 26 ist vorzugsweise gegenüber dem Stößelkörper 27 drehbar, insbesondere drehbar in dem Stößelkörper 27 gelagert. Die Abstützung der Laufrolle 25 erfolgt an einem zylindrischen Bund 47 des Stößelkörpers 27. Die axialen Anlageflächen 40, 41 können dabei Teilflächen einer Innenfläche des zylindrischen Bundes 47 des Stößelkörpers 27 sein. Hierbei sind die axialen Anlagestellen 42, 43 außerhalb der Drehachse 44 der Laufrolle 25 angeordnet. Die entstehende Reibungskraft FM an der jeweiligen Anlagestelle 42, 43 erzeugt mit dem Hebelarm l/2, das heißt dem Berührradius l/2 im Stößelkörper 27 ein Drehmoment – M und ein Drehmoment M auf die Laufrolle 25. Das Drehmoment M auf die Laufrolle 25 wirkt hierbei auf den Rollenschuh 26. Die Verdrehung des Rollenschuhs 26 ist somit entgegengesetzt zu der Verdrehung des Stößelkörpers 27. Die Verdrehung des Rollenschuhs 26 erfolgt solange, bis eine parallele Ausrichtung der Laufrolle 25 zu dem Nocken 9 erreicht ist. Im ausgerichteten Zustand verschwindet die axiale Kraft Fax, so dass auch die Reibungskraft FM verschwindet. Somit verschwindet auch das Ausrichtmoment M.
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Somit kann in vorteilhafter Weise ein Drehmoment M, das auf den Rollenschuh 26 wirkt, erzeugt werden, wobei das auf den Rollenschuh 26 wirkende Drehmoment M entgegengesetzt zu der Verdrehung des Stößelkörpers 27 ist und dadurch auf den Stößelkörper 27 ausrichtend wirkt.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.