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Fettsäureester
und insbesondere Fettsäuremethylester werden im großen
Umfang als regenerativer Ersatz für auf Mineralöl
basierenden Diesel eingesetzt und dann als Biodiesel bezeichnet.
Weiterhin stellen die Fettsäureester ein bedeutendes Zwischenprodukt
zur Gewinnung einer Vielzahl von Oleochemikalien dar.
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Glycerin
wird im großem Umfang in der Lebensmitttel-, Kosmetik-
und Futtermittelindustrie verwendet und dient in zunehmendem Maße
als Basis für eine umfangreiche Folgechemie wie beispielsweise
der Produktion von Acrolein und Acrylsäure. Beispiele hierfür
sind die Patente
FR 2882052 (2005)
und
FR 2882053 (2005).
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Zur
Zeit wird Biodiesel durch Umesterung der Triglyceride von tierischen
und pflanzlichen Fetten und Ölen mit Methanol und Homogenkatalysatoren
wie Natriumhydroxid oder Natriummethanolat gewonnen. Beispiele hierfür
sind die Patente
DE
3932514 A1 (1991)
DE
4123928 A1 , (1993) und
DE 4209779 C1 (1993). Nachteilig ist die
Produktaufarbeitung durch Neutralisation des basischen Katalysators
mit Säuren. Dies erfordert das Auswaschen der gebildeten
Salze aus dem rohen Biodiesel, eine destillative Abtrennung der
gebildeten Salze aus dem rohen Glycerin und eine destillative Trennung
der anfallenden Methanol/Wasser Gemische.
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Insbesondere
die Aufbereitung des zwangsweise anfallenden Koppelproduktes Glycerin
bereitet Probleme. Die Reinigung durch Destillation erfordert einen
hohen Energieeinsatz. Hinzu kommt, dass die Vermarktung des Glycerins
die Gesamtproduktionskosten und somit auch diejenigen des Hauptproduktes
Biodiesel entscheidend senkt.
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Um
diese Nachteile zu überwinden, konzentriert sich die Forschung
zu einem großen Teil auf die Umesterung mittels Heterogenkatalysatoren.
Die erhaltenen rohen Fettsäuremethylester und das rohe
Glycerin sind dann frei von Salzen. Die Aufarbeitung wird wesentlich
erleichtert und senkt somit die Produktionskosten.
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In
dem Patent
US 5908946 (1999)
wird der Einsatz eines Heterogenkatalysators bestehend aus Zinkaluminiumspinell
ZnAl
2O
4 sowohl in
reiner Form als auch mit zusätzlichem Gehalt an Zinkoxid
ZnO und Aluminiumoxid Al
2O
3 für
die Umesterung von Rapsöl mit Methanol und Ethanol beschrieben.
Die beschriebenen Katalysatoren werden beispielsweise durch Imprägnieren
von Al
2O
3 mit Zinknitrat
und Kalzinierung oder durch Mischfällung von ZnO × H
2O/Al
2O
3 × H
2O und Kalzinierung präpariert.
Auch für reines ZnO und Al
2O
3 wird eine katalytische Aktivität
festgestellt, ist aber nicht Gegenstand des Patents. Durch Limitierung
des Wassergehaltes im Methanol auf unter 0,1% nach Patent
US 6878837 (2005) wird die
Bildung von freien Fettsäuren und Zinkseifen vermieden.
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In
dem Patent
US 6147196 (2000)
werden Titan, Zink und Zinn Aluminate und Silikate als Heterogenkatalysatoren
für die Umesterung beschrieben.
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In
dem Patent
US 6359157 (2002)
werden in Methanol unlösliche Aminosäuresalze
der Erdalkalimetalle, Schwermetalle und Metalle der seltenen Erden
als Heterogenkatalysatoren für die Umesterung beschrieben.
Beispiele für Aminosäuren sind Glycin und Arginin.
Insbesondere Aminosäuresalze des Calcium, Strontium, Barium,
Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Silber, Zink und Lanthan
und ganz besonders Zinkarginat und Cadmiumarginat zeigen katalytische
Aktivität. In einigen Fällen wurde eine geringe
Löslichkeit der genannten Katalysatoren in Methanol gefunden.
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In
dem Patent
JP 2006-104316,A (2006)
werden basische Anionenaustauscher des quärtären
Ammoniumhydroxidtyps als Heterogenkatalysatoren für die
Umesterung beschrieben. Nachteilig ist die geringe Temperaturstabilität
des Katalysators. Weiterhin erfolgt eine Beladung mit freien Fettsäuren,
die eine aufwändige Katalysatorregenerierung erfordert.
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In
dem Patent
WO 2008/012275 (2008)
werden die Oxide, Carbonate und Hydroxide der Erdalkalimetalle und
insbesondere Magnesium und Calcium als Heterogenkatalysatoren für
die Umesterung bei 260–420°C beschrieben.
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Es
kann sich auf Catalysis Communications 8 (2007) 1969–1972 bezogen
werden, in dem die Wissenschaftler über das System Eu2O3/Al2O3 als Heterogenkatalysator für die
Umesterung von Sojaöl berichten. Bei einer Beladung von
mindestens 6,75% Eu2O3 wird
eine Hammet Basizität von 26,5 erreicht. Bei einem molaren Verhältnis
von Öl zu Methanol von 1 zu 6, einer Reaktionstemperatur
von 70°C und einer Versuchsdauer von 8 Stunden werden maximal
63% des Sojaöls umgesetzt. Eine verlängerte Versuchsdauer
führt zu keiner Verbesserung des Umsatzes. Für
Reaktionstemperaturen oberhalb von 70°C wird von deutlich
geringeren Umsätzen berichtet, wie beispielsweise 5% Umsatz
bei 100°C. Schließlich gehört Europium
zu den seltensten Elementen aus der Gruppe der seltenen Erden. Die
geringe Verfügbarkeit begründet den außerordentlich
hohen Preis von Europium und seinen Verbindungen, was einer technischen
Anwendung entgegensteht.
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Überraschenderweise
wurde nun gefunden, dass in Gegenwart eines Heterogenkatalysators,
der Oxide aus der Gruppe der seltenen Erden ausgenommen Europiumoxid
enthält, pflanzliche und tierische Fette und Öle
mit Alkoholen zu Fettsäureestern und Glycerin umgeestert
werden können.
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Genaue Beschreibung der Erfindung
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Die
eingereichte Erfindung beschreibt die Umesterung von pflanzlichen
und tierischen Fetten und Ölen mit Alkoholen zu Fettsäureestern
und Glycerin in Gegenwart eines Heterogenkatalysators, der Oxide
der seltenen Erden ausgenommen Europiumoxid enthält. Der
Begriff seltene Erden umfasst hierbei die Elemente Scandium, Yttrium,
Lanthan und die darauffolgenden 14 Lanthaniden von Cer bis Lutetium
oder ein beliebiges Gemisch der genannten Elemente. Der Katalysator
kann bestehen aus einem Vollkatalysator aus Oxiden der seltenen
Erden, einem Trägerkatalysator aus Oxiden der seltenen
Erden auf einem Trägermaterial und einem Mischoxidkatalysator
aus Oxiden der seltenen Erden und weiteren Oxiden von Elementen,
die nicht der Gruppe der seltenen Eiden zugehörig sind.
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Die
Reaktion wird durch Erwärmen eines Gemisches aus Alkohol,
Triglycerid und genannten Katalysatoren auf eine gewünschte
Reaktionstemperatur beispielsweise in einem Autoklaven durchgeführt.
Nach Erreichen der Reaktionstemperatur wird unter kräftigem
Rühren des Reaktionsgemisches eine bestimmte Reaktionszeit
abgewartet und dann das Produktgemisch in einem Eisbad abgekühlt.
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Die
Analyse des Produktgemisches erfolgt mittels Gaschromatographie.
Hierzu wird das zweiphasige Flüssiggemisch aus Glycerin
und Fettsäureester mit tert.-Butylmethylether homogenisiert
und der Katalysator abzentrifugiert. Die Analyse erfolgt in Form
der Trimethylsilylether und Trimethylsilylester. Zur Derivatisierung des
Produktgemisches werden N,O-Bis(trimethysilyl)trifluoracetamid und
Pyridin verwendet. Die Quantifizierung erfolgt durch Peakflächenkalibrierung
mit authentischen Standards.
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Als
Vollkatalysator werden Oxide der seltenen Erden eingesetzt. Bevorzugt
werden Lanthanoxide La2O3 und
Praseodymoxide Pr2O3 bzw.
Pr6O11 eingesetzt.
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Als
Trägerkatalysator werden Oxide der seltenen Erden auf einem
Trägermaterial eingesetzt. Als Trägermaterial
werden Aktivkohlen, Siliziumoxide SiO2,
Aluminiumoxide Al2O3,
Titanoxide TiO2, Zirkonoxide ZrO2 und Eisenoxide FeO, Fe3O4 bzw. Fe2O3 verwendet.
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Als
Mischoxidkatalysator werden Mischoxide aus Oxiden der seltenen Erden
und weiteren Oxiden von Elementen, die nicht der Gruppe der seltenen
Erden zugehörig sind, eingesetzt. Als zweite Oxidkomponente werden
Siliziumoxide SiO2, Aluminiumoxide Al2O3, Zinnoxide SnO2, Titanoxide Ti2O3 bzw. TiO2, Zirkonoxide ZrO2, Manganoxide MnO, Mn3O4, Mn2O3 bzw.
MnO2 und Eisenoxide FeO, Fe3O4 bzw. Fe2O3 verwendet. Die Mischoxide können
phasenrein vorliegen oder Defektstrukturen aufweisen. Beispiele
derartiger Mischoxide sind Nd2SiO5, LaAlO3, Y3Al5O12,
Sm2Sn2O7,
Pr2Ti2O7,
Nd2Zr2O7,
DyMnO3, GdFeO3 und
Y3Fe5O12.
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Die
Katalysatoren werden aktiviert durch Kalzinieren bei 500–1200°C
und bevorzugt 700–1000°C. Die Kalzinierdauer beträgt
mindestens 0,1 Stunden und bevorzugt 1–24 Stunden.
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Der
Katalysator liegt vor in Form von Tabletten, Extrudaten, monolithischen
Katalysatoren, Pulvern, Trägerkatalysatoren und Schalenkatalysatoren.
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Als
Reaktoren werden Rührkessel mit suspendiertem Katalysator,
Rieselbettreaktoren, Sumpfphasenreaktoren, Schlaufenreaktoren und
Festbettreaktoren eingesetzt. Die Fahrweise kann kontinuierlich
oder diskontinuierlich und unter Umgebungsdruck oder im Autoklaven
unter Druck erfolgen.
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Die
Reaktionstemperatur liegt im Bereich 20–350°C,
bevorzugt bei 100–300°C und besonders bevorzugt
bei 150–250°C. Der Methanoldampfdruck erreicht
Umgebungsdruck bis 200 bar, bevorzugt 5–150 bar und besonders
bevorzugt 10–100 bar. Die Katalysatormenge beträgt
mindestens 0,1% des Triglycerideinsatzes, bevorzugt 1–200%
und besonders bevorzugt 10–100%. Das Masseverhältnis
von Alkohol zu Triglycerid ist 0,1:1 bis 10:1, bevorzugt 0,15:1
bis 3:1 und besonders bevorzugt 0,2:1 bis 1:1. Die Reaktionsdauer
beträgt 0,1–24 Stunden, bevorzugt 0,5–10
Stunden und besonders bevorzugt 1–4 Stunden.
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Als
Alkohole werden kurzkettige Monoalkohole mit 1–4 Kohlenstoffatomen
eingesetzt. Dies sind Methanol, Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol,
1-Butanol, 2-Methyl-1-propanol und tert.-Butanol. Bevorzugt werden Methanol
und Ethanol eingesetzt.
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Als
Triglyceride werden pflanzliche oder tierische Fette oder Öle
eingesetzt. Neben den Triglyceriden können zusätzlich
Diglyceride, Monoglyceride und freie Fettsäuren enthalten
sein. Beispiele sind Rapsöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl,
Palmöl, Palmkernöl, Kokosöl, tierischer
Talg, Fischöl oder gebrauchtes Küchenfett.
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Die
gebildeten Fettsäureester und das Glycerin sind frei von
anorganischen Basen und deren Salzen.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Veranschaulichung der Erfindung gegeben,
sollen aber die eingereichte Erfindung in keiner Weise begrenzen.
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Beispiele
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Es
werden La2O3, Pr6O11, Nd2O3 (99,9%, Alfa Aesar), Sm2O2, Gd2O3,
Dy2O3, Er2O3, Yb2O3 (99,9%, Aldrich), demineralisiertes Wasser,
HNO3 (65%, Merck), La(NO3)3·6H2O (99%,
Baker), Ce(NO3)3·6H2O (99%, Fluka), Oxalsäure·2H2O (99%, Merck), Al2O3 Typ C (Degussa AG), Al(NO3)3·9H2O (99%
Fluka), Harnstoff (99%, Merck), Methanol (99,8%, Merck), Rapsöl
(Biowerk Sohland GmbH), N,O-Bis(trimethysilyl)trifluoracetamid (98%,
ABCR) und Pyridin (99,5%, Merck) verwendet.
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Das
verwendete Rapsöl ist zusammengesetzt aus 98,1% Triglyceriden,
1,3% Diglyceriden und 0,6% freien Fettsäuren. Die Fettsäureverteilung
setzt sich zusammen aus 0,1% Myristinsäure, 4,7% Palmitinsäure, 0,4%
Palmitoleinsäure, 1,7% Stearinsäure, 63,8% Ölsäure,
18,2% Linolsäure, 6,9% Linoleinsäure, 0,8% Arachinsäure,
1,7% Gadoleinsäure, 0,4% Behensäure, 0,7% Erucasäure,
0,3% Lignocerinsäure und 0,3% Nervonsäure.
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Für
eine vollständige Umesterung des Rapsöls mit Methanol
ergibt sich eine theoretisch maximal mögliche Produktzusammensetzung
von 90,6% Fettsäuremethylester und 9,4% Glycerin.
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Die
Analyse der Produktgemische erfolgt mittels Gaschromatographie.
Die gebildeten Produkte werden zu folgenden Produktgruppen zusammengefasst:
Triglyceride (TG), Diglyceride (DG), Monoglyceride (MG), freie Fettsäuren
(FFS), Fettsäuremethylester (FME) und Glycerin (G). Die
Analyseergebnisse sind in Masse-% dieser Produktgruppen angegeben.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel demonstriert die katalytische Wirksamkeit von Vollkatalysatoren
aus Oxiden der seltenen Erden in der Umesterung von Rapsöl
mit Methanol.
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Es
werden 16,82 g Nd2O3 in
22,9 ml HNO3 65% gelöst und mit
Wasser auf 500 ml verdünnt. Hierzu wird eine Lösung
von 20,80 g Oxalsäure·2H2O
in 500 ml Wasser gelöst zugegeben. Das ausgefallene Neodymoxalat
Nd2(C2O4)3 wird abfiltriert, mit destilliertem Wasser
gewaschen und 16 Stunden bei 120°C getrocknet. Abschließend
wird das Nd2(C2O4)3 bei Raumtemperatur-900°C/12
Stunden und 900°C/12 Stunden isotherm zu Nd2O3 verglüht und in einem Exsikkator über
KOH abgekühlt. Auf analoge Weise werden Y2O3, La2O3,
CeO2 und Pr6O11 hergestellt.
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Für
die Katalyseversuche werden 12,5 g Methanol, 12,5 g Rapsöl
und 1,25 g des jeweiligen Katalysators eingesetzt. Die Reaktion
wird in einem 75 ml Autoklaven mit Glaseinsatz für 2 Stunden
bei 200°C durchgeführt. Tabelle 1: Katalytische Wirksamkeit von
Oxiden der seltenen Erden in der Umesterung von Rapsöl
mit Methanol.
Katalysator | TG
Gew.-% | DG
Gew.-% | MG
Gew.-% | FFS
Gew.-% | FME
Gew.-% | G
Gew.-% |
ohne | 85,8 | 8,4 | 0,6 | 1,0 | 4,2 | 0 |
Y2O3 | 27,5 | 19,1 | 6,9 | 0,5 | 43,6 | 2,4 |
La2O3 | 0 | 0,3 | 2,1 | 0,2 | 88,6 | 8,8 |
CeO2 | 78,0 | 14,3 | 0,9 | 1,3 | 5,5 | 0 |
Pr6O11 | 2,6 | 2,3 | 3,1 | 0,2 | 83,7 | 8,1 |
Nd2O3 | 71,5 | 15,0 | 1,9 | 1,0 | 10,5 | 0,1 |
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Die
Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, dass die Ausbeute an Fettsäuremethylestern
und Glycerin durch die Zugabe von Oxiden der seltenen Erden in allen
Fällen gegenüber der nicht katalytischen Reaktion
zunimmt. Hierbei zeigen Lanthanoxid La2O3 und Praseodymoxid Pr6O11 eine herausragende Aktivität.
Während ohne Katalysator das Produkt 4,2% Fettsäuremethylester
und unterhalb der Nachweisgrenze Glycerin enthält, werden
durch Zugabe von La2O3 88,6%
Fettsäuremethylester und 8,8% Glycerin und in Anwesenheit
von Pr6O11 83,7%
Fettsäuremethylester und 8,1% Glycerin erhalten.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel zeigt den Einfluss der Temperatur und des entstehenden
Methanoldampfdruckes auf die Umesterung von Rapsöl mit
Methanol in Gegenwart von Y2O3.
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Für
die Katalyseversuche werden 12,5 g Methanol, 12,5 g Rapsöl
und 1,25 g Y
2O
3 eingesetzt.
Die Reaktion wird in einem 75 ml Autoklaven mit Glaseinsatz für
2 Stunden bei der angegebenen Temperatur durchgeführt. Tabelle 2: Einfluss von Temperatur und
Druck auf die Umesterung von Rapsöl mit Methanol in Gegenwart
von Y
2O
3 Temperatur
°C | Duck
Anfang
bar | Druck Ende
bar | TG
Gew.-% | DG
Gew.-% | MG
Gew.-% | FFS
Gew.-% | FME
Gew.-% | G
Gew.-% |
150 | 11,5 | 11 | 93,9 | 4,2 | 0 | 0,5 | 1,4 | 0 |
175 | 20,5 | 18,5 | 66,8 | 0,6 | 2,3 | 0,6 | 12,6 | 0,1 |
200 | 38 | 36 | 27,5 | 19,1 | 6,9 | 0,5 | 43,6 | 2,4 |
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Die
Ergebnisse in Tabelle 2 zeigen, dass die Ausbeute an Fettsäuremethylestern
und Glycerin mit Erhöhung der Reaktionstemperatur und des
zugehörigen Methanoldampfdruckes in Gegenwart von Y2O3 zunimmt. Während
bei 150°C und 11,5–11 bar im Produkt 1,4% Fettsäuremethylester
und unterhalb der Nachweisgrenze Glycerin enthalten sind, führt
eine Temperatur von 200°C und 38–36 bar zu 43,6%
Fettsäuremethylester und 2,4% Glycerin. Während
der Reaktion nimmt der Methanoldampfdruck ab.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel demonstriert den Einfluss der Methanolmenge und des entstehenden
Methanoldampfdruckes auf die Umesterung von Rapsöl mit
Methanol in Gegenwart von La2O3.
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Für
die Katalyseversuche werden 5 g Methanol, 20 g Rapsöl und
2 g La
2O
3 oder 8,75
g Methanol, 16,25 g Rapsöl und 1,63 g La
2O
3 oder 12,5 g Methanol, 12,5 g Rapsöl
und 1,25 g Methanol eingesetzt. Dies entspricht 20%, 35% oder 50%
Methanol im Reaktionsgemisch und 10% an La
2O
3 bezogen auf die eingesetzte Menge an Rapsöl.
Die Reaktion wird in einem 75 ml Autoklaven mit Glaseinsatz für
2 Stunden bei 175°C durchgeführt. Tabelle 3: Einfluss von Methanolmenge
und Druck auf die Umesterung von Rapsöl mit Methanol in
Gegenwart von La
2O
3 Methanol
% | Druck Anfang
bar | Druck Ende
bar | TG
Gew.-% | DG
Gew.-% | MG
Gew.-% | FFS
Gew.-% | FME
Gew.-% | G
Gew.-% |
20 | 14,5 | 8,75 | 33,5 | 12,7 | 8,0 | 0,3 | 43,0 | 2,5 |
35 | 20 | 13 | 1,8 | 1,5 | 4,0 | 0,2 | 84,5 | 8,0 |
50 | 21 | 16 | 1,4 | 1,1 | 2,7 | 0,3 | 86,1 | 8,4 |
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Die
Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen, dass die Ausbeute an Fettsäuremethylestern
und Glycerin mit Erhöhung der Methanolmenge und des zugehörigen
Methanoldampfdruckes zunehmen. Während mit 20% Methanol
bei 14,5–8,75 bar im Produkt zu 43,0% Fettsäuremethylester
und 2,5% Glycerin gebildet werden, führt der Einsatz von
50% Methanol bei 21–16 bar zu 86,1% Fettsäuremethylester
und 8,4% Glycerin. Während der Reaktion nimmt der Methanoldampfdruck
ab.
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel demonstriert die katalytische Wirksamkeit von Trägerkatalysatoren
aus Oxiden der seltenen Erden auf Al2O3 und deren katalytische Wirksamkeit in der
Umesterung von Rapsöl mit Methanol.
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Es
wird 1 g Er2O3 in
1,2 ml HNO3 65% gelöst und mit
Wasser auf 50 ml verdünnt. In diese Lösung werden
9 g Aluminiumoxid eingerührt, 16 Stunden bei 120°C
getrocknet und das imprägnierte Aluminiumoxid gepulvert.
Abschließend wird bei Raumtemperatur-900°C/12
Stunden und 900°C/12 Stunden isotherm kalziniert und in
einem Exsikkator über KOH abgekühlt. Es wird so
ein Katalysator mit 10% Er2O3 auf
Al2O3 erhalten.
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Auf
analoge Weise werden 10% Y2O3,
La2O3, Ce2O3, Pr2O3, Nd2O3,
Sm2O3, Gd2O3, Dy2O3 und Yb2O3 auf Al2O3 hergestellt.
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Derartige
Katalysatoren können zusätzlich zu den auf das
Trägermaterial aufgebrachten Seltenerdoxiden Mischoxidphasen
mit beispielsweise Perowskitstruktur wie NdAlO3 oder
Granatstruktur wie Y3Al5O12 enthalten.
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Für
die Katalyseversuche werden 12,5 g Methanol, 12,5 g Rapsöl
und 1,25 g des jeweiligen Katalysators eingesetzt. Die Reaktion
wird in einem 75 ml Autoklaven mit Glaseinsatz für 2 Stunden
bei 200°C durchgeführt. Tabelle 4: Katalytische Wirksamkeit von
10% Oxiden der seltenen Erden auf Al
2O
3 in der Umesterung von Rapsöl mit
Methanol
Katalysator | TG
Gew.-% | DG
Gew.-% | MG
Gew.-% | FFS
Gew.-% | FME
Gew.-% | G
Gew.-% |
Al2O3 | 65,0 | 15,0 | 2,2 | 0,2 | 16,9 | 0,7 |
10%
Y2O3 auf Al2O3 | 15,6 | 8,1 | 5,3 | 0,3 | 65,2 | 5,5 |
10%
La2O3 auf Al2O3 | 36,9 | 10,9 | 4,9 | 0,3 | 43,8 | 3,2 |
10%
Ce2O3 auf Al2O3 | 48,0 | 14,1 | 4,3 | 0,2 | 31,5 | 1,9 |
10%
Pr2O3 auf Al2O3 | 29,5 | 10,0 | 5,1 | 0,2 | 51,2 | 4,0 |
10%
Nd2O3 auf Al2O3 | 13,1 | 9,2 | 5,7 | 0,2 | 66,3 | 5,5 |
10%
Sm2O3 auf Al2O3 | 22,6 | 7,0 | 4,6 | 0,3 | 60,3 | 5,2 |
10%
Gd2O3 auf Al2O3 | 27,1 | 8,2 | 4,9 | 0,3 | 55,0 | 4,5 |
10%
Dy2O3 auf Al2O3 | 24,0 | 7,2 | 4,6 | 0,3 | 58,9 | 5,0 |
10%
Er2O3 auf Al2O3 | 28,1 | 8,1 | 4,7 | 0,3 | 54,4 | 4,4 |
10%
Yb2O3 auf Al2O3 | 26,0 | 7,4 | 4,6 | 0,3 | 56,9 | 4,8 |
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Die
Ergebnisse in Tabelle 4 zeigen, dass die Ausbeute an Fettsäuremetylestern
und Glycerin im Produkt in Gegenwart von 10% Seltenerdoxid auf Al2O3 in allen Fällen
die Ausbeute in Gegenwart des Al2O3 Trägers selbst von 16,9% Fettsäuremethylester
und 0,7% Glycerin im Produkt übersteigt.
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel zeigt den Einfluss der Temperatur und des entstehenden
Methanoldampfruckes auf die Umesterung von Rapsöl mit Methanol
in Gegenwart von 10% Nd2O3 auf
Al2O3.
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Für
die Katalyseversuche werden 12,5 g Methanol, 12,5 g Rapsöl
und 1,25 g von 10% Nd
2O
3 auf
Al
2O
3 eingesetzt.
Die Reaktion wird in einem 75 ml Autoklaven mit Glaseinsatz für
2 Stunden bei der angegebenen Temperatur durchgeführt. Tabelle 5: Einfluss von Methanolmenge
und Druck auf die Umesterung von Rapsöl mit Methanol in
Gegenwart von 10% Nd
2O
3 auf
Al
2O
3 Temperatur
°C | Druck Beginn
bar | Druck Ende
bar | TG
Gew.-% | DG
Gew.-% | MG
Gew.-% | FFS
Gew.-% | FME
Gew.-% | G
Gew.-% |
150 | 12 | 10,5 | 83,5 | 9,2 | 0,7 | 0 | 6,5 | 0,1 |
175 | 23,5 | 22,5 | 58,7 | 13,1 | 3,7 | 0,2 | 23,2 | 1,1 |
200 | 38,5 | 35 | 13,1 | 9,2 | 5,7 | 0,2 | 66,3 | 5,5 |
225 | 59 | 48,5 | 7,5 | 2,8 | 3,3 | 0,4 | 78,5 | 7,5 |
250 | 78 | 64,5 | 0,7 | 0,5 | 2,7 | 0,5 | 87,0 | 8,6 |
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Die
Ergebnisse in Tabelle 5 zeigen, dass die Ausbeute an Fettsäuremethylester
und Glycerin mit Erhöhung der Reaktionstemperatur und des
zugehörigen Methanoldampfdruckes in Gegenwart von 10% Nd2O3 auf Al2O3 zunimmt. Während
bei 150°C und 12–10,5 bar im Produkt 6,5% Fettsäuremethylester
und 0,1% Glycerin enthalten sind, führt eine Temperatur
von 250°C bei 78–64,5 bar zu einem Produkt mit
87,0% Fettsäuremethylester und 8,6% Glycerin. Es wird nahezu
die theoretisch maximal erreichbare Zusammensetzung von 90,6% Fettsäuremethylester
und 9,4% Glycerin erreicht. Während der Reaktion nimmt
der Methanoldampfdruck ab.
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Diese
Ergebnisse stellen eine deutliche Verbesserung gegenüber
dem in Catalysis Communications 8 (2007) 1969–1972 aufgeführten
Maximalumsatz von 63% mit Sojaöl in Gegenwart von 6,75%
Eu2O3 auf Al2O3 dar.
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Beispiel 6
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Dieses
Beispiel demonstriert den Einfluss der Beladung von La2O3 auf Al2O3 auf die Umesterung von Rapsöl
mit Methanol.
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Es
werden 18 g Al2O3 mit
der wässerigen Lösung von 5,32 g La(NO3)3·6H2O imprägniert, getrocknet und bei
Raumtemperatur-900°C/12 Stunden und 900°C/12 Stunden
isotherm kalziniert und in einem Exsikkator über KOH abgekühlt.
Dies ergibt einen Katalysator mit 10% La2O3 auf Al2O3.
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Ein
Katalysator mit 20% La2O3 wird
erhalten durch zweifaches aufeinanderfolgendes Imprägnieren und
Kalzinieren von 16 g Al2O3 mit
jeweils 5,32 g La(NO3)3·6H2O.
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Für
die Katalyseversuche werden 12,5 g Methanol, 12,5 g Rapsöl
und 1,25 g des jeweiligen Katalysators eingesetzt. Die Reaktion
wird in einem 75 ml Autoklaven mit Glaseinsatz für 2 Stunden
bei 200°C durchgeführt. Tabelle 6: Einfluss der La
2O
3 Beladung auf Al
2O
3 auf die Umesterung von Rapsöl
mit Methanol
Katalysator | TG
Gew.-% | DG
Gew.-% | MG
Gew.-% | FFS
Gew.-% | FME
Gew.-% | G
Gew.-% |
Al2O3 | 65,0 | 15,0 | 2,2 | 0,2 | 16,9 | 0,7 |
10%
La2O3 | 36,9 | 10,9 | 4,9 | 0,3 | 43,8 | 3,2 |
20%
La2O3 | 21,5 | 11,4 | 5,8 | 0,3 | 56,6 | 4,4 |
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 6 zeigen, dass mit zunehmender Beladung von
La2O3 auf Al2O3 die Ausbeute an
Fettsäuremethylester zunimmt. Während ein Katalysator
mit 10% La2O3 auf
Al2O3 im Produkt
zu 43,8% Fettsäuremethylester und 3,2% Glycerin führt,
werden mit 20% La2O3 auf
Al2O3 im Produkt
zu 56,6% Fettsäuremethylester und 4,4% Glycerin erhalten.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - FR 2882052 [0002]
- - FR 2882053 [0002]
- - DE 3932514 A1 [0003]
- - DE 4123928 A1 [0003]
- - DE 4209779 C1 [0003]
- - US 5908946 [0006]
- - US 6878837 [0006]
- - US 6147196 [0007]
- - US 6359157 [0008]
- - JP 2006-104316 A [0009]
- - WO 2008/012275 [0010]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Catalysis
Communications 8 (2007) 1969–1972 [0011]
- - Catalysis Communications 8 (2007) 1969–1972 [0050]