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Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb für Gaswechselventile einer Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Zur Verbesserung der thermodynamischen Eigenschaften von Brennkraftmaschinen sind Ventiltriebe bekannt, bei denen das Arbeitsspiel beeinflusst werden kann, um beispielsweise eine drehzahlabhängige Veränderung der Öffnungszeiten und/oder des Hubs der Gaswechselventile zu ermöglichen.
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Aus der
EP 1 608 849 B1 ist bereits ein Ventiltrieb der eingangs genannten Art für einen Vierzylinder-Reihenmotor bekannt, bei dem die Einlassventile und die Auslassventile der vier Zylinder mittels einer Einlassnockenwelle bzw. einer Auslassnockenwelle gesteuert werden. Sowohl auf der Einlassnockenwelle und auf der Auslassnockenwelle sind jeweils vier Nockenträger drehfest und axial verschiebbar angeordnet, von denen jeder die Einlass- bzw. Auslassventile eines Zylinders steuert. Jeder Nockenträger weist zwei axial versetzte Nockenpaare auf, von denen jede zwei Nocken mit verschiedenen Nockenprofilen umfasst. Durch axiale Verschiebung des Nockenträgers auf der Nockenwelle zwischen zwei Endstellungen kann jeweils einer der beiden Nocken jedes Nockenpaars mit einem Schlepphebel von einem der Ventile in Anlagekontakt gebracht werden, wodurch sich der Hub und/oder die Öffnungszeiten des Ventils verstellen lassen. Die axiale Verschiebung jedes Nockenträgers auf der Nockenwelle in entgegengesetzte Richtungen erfolgt mit Hilfe von zwei Schneckentrieben an den Stirnenden des Nockenträgers. In den beiden Endstellungen der Nockenträger werden diese jeweils mittels einer Kugelraste gegen eine Anlagefläche des Zylinderkopfgehäuses anliegend fixiert. Die Kugelraste umfasst eine Schraubendruckfeder und eine Rastkugel, die in eine radiale Sacklochbohrung der Kurbelwelle eingesetzt sind. Die Rastkugel steht in jeder Endstellung des Nockenträgers mit einer von zwei axial versetzten Rastrillen in der inneren Umfangsfläche des Nockenträgers im Rasteingriff, wobei sie von der Schraubendruckfeder gegen eine schräge Flanke der jeweiligen Rastrille angepresst wird, um eine Axialkraft in den Nockenträger einzuleiten und diesen dadurch gegen eine der beiden entgegengesetzten gehäusefesten Anlageflächen anliegend zu arretieren.
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Da die Längsmittelachse der Schraubendruckfeder unter einem Winkel von etwa 30 Grad zur Oberfläche der Flanke der Rastrille ausgerichtet ist, kann jedoch nur ein Teil der Federkraft der Schraubendruckfeder in eine auf den Nockenträger einwirkende Axialkraft umgewandelt werden, so dass die für eine gewünschte Axialkraft erforderliche Federkraft und damit auch die von der Schraubendruckfeder radial und einseitig in die Grundnockenwelle eingeleitete Reaktionskraft relativ hoch ist. Infolge des vorhandenen Spiels zwischen der Grundnockenwelle und dem Nockenträger kann dies zu einer unerwünschten exzentrischen Verlagerung der Grundnockenwelle in Bezug zum Nockenträger führen. Außerdem führt die von der Flanke der Rastrille auf die Rastkugel ausgeübte Reaktionskraft dazu, dass die Rastkugel auf der von der Flanke abgewandten Seite der Sacklochbohrung gegen deren Rand angepresst wird, was zu einem einseitigen Verschleiß des Bohrungsrandes führen kann.
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Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die nachveröffentlichte Druckschrift
DE 10 2008 005 639 A1 bekannt. Diese betrifft eine Ventiltriebvorrichtung, insbesondere eine Brennkraftmaschine, mit einer Nockenwelle, mit zumindest einem axial auf der Nockenwelle verschiebbaren Nockenelement und mit einer Anschlagvorrichtung, die dazu vorgesehen ist, einen Weg in axialer Richtung des Nockenelements zu begrenzen. Es wird vorgeschlagen, dass die Anschlagvorrichtung zumindest ein mit der Nockenwelle verbundenes Anschlagmittel aufweist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Ventiltrieb der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass mindestens eines und bevorzugt sämtliche der vorgenannten Probleme vermieden werden können.
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Dies wird erfindungsgemäß mit einem Ventiltrieb für Gaswechselventile einer Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist vorgesehen, dass die Bohrung eine Durchgangsbohrung ist, und die mindestens eine federbelastete Rastkugel zwei federbelastete Rastkugeln sind, die in der Durchgangsbohrung angeordnet sind, und die Längsmittelachse der Durchgangsbohrung mit der Drehachse der Grundnockenwelle einen Winkel von ungleich 90° einschließt.
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Eine exzentrische Verlagerung der Nockenwelle kann dadurch verhindert werden, dass die Bohrung gemäß der Erfindung eine Durchgangsbohrung ist, in der zwei federbelastete Rastkugeln angeordnet sind, die zweckmäßig durch eine zwischen den beiden Rastkugeln angeordnete Schraubendruckfeder gegen zwei entgegengesetzte Abschnitte des inneren Umfangs des Nockenträgers angepresst werden. Dadurch kann die Einleitung einer einseitigen Kraft in die Grundnockenwelle und damit auch eine exzentrische Verlagerung derselben vermieden werden.
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Während in jeder der beiden Endstellungen des Nockenträgers vorteilhaft eine der beiden federbelasteten Rastkugeln in eine Rastvertiefung im inneren Umfang des Nockenträgers eingreift und gegen eine schräge Flanke der Rastvertiefung angepresst wird, um eine Axialkraft in den Nockenträger einzuleiten und diese gegen eine Anschlagfläche des Zylinderkopfgehäuses anzupressen, wird die jeweils andere der beiden federbelasteten Rastkugeln zweckmäßig gegen einen zylindrischen Oberflächenabschnitt des inneren Umfangs des Nockenträgers angepresst. Dadurch wird vermieden, dass von der anderen Rastkugel eine zur Anpresskraft entgegengesetzte Kraft in den Nockenträger eingeleitet wird.
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Grundsätzlich könnte die Durchgangsbohrung als radiale, diametral durch die Grundnockenwelle verlaufende Bohrung ausgebildet sein, in welchem Fall die beiden Rastkugeln ähnlich wie beim eingangs genannten Stand der Technik gemäß
EP 1 608 849 B1 in den beiden Endstellungen des Nockenträgers jeweils mit einer von zwei im axialen Abstand voneinander im inneren Umfang des Nockenträgers ausgesparten, zweckmäßig in Form von Rastnuten ausgebildeten Rastvertiefungen in Eingriff gebracht würden.
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Die Erfindung sieht dagegen vor, dass die Längsmittelachse der Durchgangsbohrung einen Winkel von ungleich 90 Grad mit der Drehachse der Grundnockenwelle einschließt und vorzugsweise senkrecht zu einer schrägen Flanke einer Rastvertiefung des Nockenträgers ausgerichtet ist, gegen welche in jeder der beiden Endstellungen des Nockenträgers eine der beiden federbelasteten Rastkugeln angepresst wird.
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Dadurch kann zum einen die in Richtung der Längsmittelachse der Bohrung wirkende Federkraft optimal ausgenutzt werden und zum anderen eine von der Rastkugel auf den Rand der Bohrung ausgeübte Reaktionskraft minimiert und dadurch ein Verschleiß des Randes der Sacklochbohrung verhindert werden.
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Diese schräge Bohrung könnte zwar grundsätzlich wie beim eingangs genannten Stand der Technik gemäß
EP 1 608 849 B1 als Sachlockbohrung ausgebildet sein und eine einzige federbelastete Rastkugel enthalten. Die Erfindung sieht jedoch vor, dass eine schräge Durchgangsbohrung und zwei in die Durchgangsbohrung eingesetzte Rastkugeln verwendet werden, von denen in jeder Endstellung des Nockenträgers jeweils eine gegen eine gegenüberliegende schräge Flanke der Rastvertiefung angepresst wird. Diese Kombination verhindert nicht nur eine exzentrische Verlagerung der Nockenwelle und eine Belastung des Randes der Bohrung, sondern kommt darüber hinaus gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung mit einer einzigen Rastvertiefung in Form einer umlaufenden Rastnut im inneren Umfang des Nockenträgers aus.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Längsmittelachse der Durchgangsbohrung mit der Drehachse der Grundnockenwelle einen Winkel zwischen 45 und 80 Grad und vorzugsweise von etwa 60 Grad einschließt, während die schräge Flanke der Rastvertiefung an derjenigen Stelle, an der in jeder der beiden Endstellungen des Nockenträgers eine der beiden federbelasteten Rastkugeln in die Rastvertiefung eingreift und gegen die Flanke angepresst wird, mit der Drehachse der Grundnockenwelle einen Winkel von etwa 30 Grad einschließt, das heißt einen Winkel, der sich mit dem zuvor genannten Winkel zu etwa 90 Grad ergänzt.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine teilweise weggeschnittene Ansicht eines Teils eines Ventiltriebs von Gaswechselventilen einer Brennkraftmaschine mit einer Grundnockenwelle und einem auf der Grundnockenwelle verschiebbaren Nockenträger;
- 2 eine teilweise weggeschnittene und geschnittene perspektivische Ansicht eines Teils des Nockenträgers und der Grundnockenwelle aus 1;
- 3 eine Längsschnittansicht des Teils des Nockenträgers und der Grundnockenwelle aus 2;
- 4a bis 4c Längsschnittansichten des Teils des Nockenträgers und der Grundnockenwelle aus 2 und 3 beim Verschieben des Nockenträgers zwischen seinen beiden Endstellungen.
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Der in der Zeichnung nur teilweise dargestellte Ventiltrieb 1 von Einlass- oder Auslassventilen 2 von Zylindern einer Brennkraftmaschine (nicht dargestellt) gestattet es, den Hub und/oder die Öffnungszeiten der Ventile 2 jedes Zylinders unabhängig vom Hub und/oder den Öffnungszeiten der Ventile 2 der übrigen Zylinder einer Zylinderbank zum Beispiel drehzahlabhängig zu verstellen.
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Der Ventiltrieb 1 umfasst dazu eine obenliegende, an ihren Stirnenden (nicht dargestellt) in einem Zylinderkopfgehäuse der Brennkraftmaschine drehbar gelagerte Grundnockenwelle 3, auf der für jedes Paar von Ventilen 2 ein Nockenträger 4 drehfest und axial verschiebbar auf der Grundnockenwelle 3 montiert ist. Der Ventiltrieb 1 umfasst weiter für jeden Nockenträger 4 zwei Aktuatoren 5, mit denen sich der Nockenträger 4 auf der Grundnockenwelle 3 zwischen zwei im axialen Abstand voneinander angeordneten definierten Endstellungen verschieben lässt.
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Der hohlzylindrische Nockenträger 4 weist an seinem äußeren Umfang jeweils zwei im axialen Abstand voneinander angeordnete Paare von Nocken 6, 7 und 8, 9 auf, wobei die beiden Nocken 6, 7 bzw. 8, 9 jedes Nockenpaars unterschiedliche Konturen besitzen. Jedes der beiden Paare von Nocken 6, 7 und 8, 9 wirkt mit einer Rolle 10 eines schwenkbar gelagerten Rollenschlepphebels 11 des zugehörigen Ventils 2 zusammen. Zur Veränderung des Hubs und/oder Öffnungszeit der Ventile 2 kann durch ein axiale Verschiebung des Nockenträgers 4 in eine der Endstellungen nach Bedarf einer der beiden Nocken 6, 7 bzw. 8, 9 jedes Nockenpaars mit der Rolle 10 des zugehörigen Rollenschlepphebels 11 in Anlagekontakt gebracht werden, so dass sich die Rolle 10 während jeder Umdrehung der Grundnockenwelle 3 einmal über die Kontur des gegen die Rolle 10 anliegenden Nockens 6 oder 7 bzw. 8 oder 9 hinwegbewegt und den Rollenschlepphebel 11 entsprechend der Kontur des Nockens 6 oder 7 bzw. 8 oder 9 verschwenkt.
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Die Nocken 6, 7 bzw. 8, 9 der beiden Nockenpaare sind jeweils beiderseits eines zylindrischen Abschnitts 12 des Nockenträgers 4 angeordnet, dessen Umfangsfläche 13 eine Lagerfläche eines zur Lagerung der Grundnockenwelle 3 zwischen ihren Stirnenden dienenden Gleitlagers 14 bildet, durch das sich der Nockenträger 4 drehbar und axial verschiebbar hindurch erstreckt. Das Gleitlager 14 ist in einen ortsfesten Lagerbock 15 des Zylinderkopfgehäuses eingesetzt. Um für eine definierte Position des Nockenträgers 4 in seinen Endstellungen zu sorgen, bilden entgegengesetzte Stirnflächen 16, 17 des Lagerbocks 15 Anschläge, gegen die in jeder der beiden Endstellungen eine innere Stirnfläche 18 eines zum Abschnitt 12 benachbarten Nockens 7 oder 8 anliegt, wie in 1 am Beispiel des Nockens 7 dargestellt.
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Um eine drehfeste und axial verschiebbare Montage der Nockenträger 4 auf der Grundnockenwelle 3 zu ermöglichen, weisen die hohlzylindrischen Nockenträger 4 an ihrem inneren Umfang eine Innenverzahnung 20 auf, die mit einer Außenverzahnung 19 auf der Grundnockenwelle 3 kämmt.
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Die axiale Verschiebung des Nockenträgers 4 in eine der beiden Endstellungen wird vorgenommen, wenn Grundkreisabschnitte der Kontur der Nocken 6, 7 bzw. 8, 9 den Rollen 10 der Rollenschlepphebel 11 gegenüberliegen. Zur Verschiebung wird jeweils einer der Aktuatoren 5 betätigt, um einen Mitnehmer 21 des betätigten Aktuators 5 auszufahren, in eine gegenüberliegende links- bzw. rechtsgängige schraubenförmige Nut 22 im äußeren Umfang des Nockenträgers 4 einzuspuren und über eine Umdrehung der Grundnockenwelle 3 im Eingriff mit der Nut 22 zu halten. Infolge der Bewegung des Mitnehmers 21 durch die schraubenförmige Nut 22 wird der Nockenträger 4 mittels des vom Mitnehmer 21 und der Nut 22 gebildeten Schraubentriebs nach links bzw. nach rechts in die jeweils andere Endstellung verschoben, deren Abstand dem Mittenabstand der beiden Nocken 6, 7 bzw. 8, 9 jedes Nockenpaars entspricht.
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Um den Nockenträger 4 in jeder der beiden Endstellungen gegen eine der Stirnflächen 16, 17 des Lagerbocks 15 anliegend festzuhalten oder zu arretieren, ist im hohlen Inneren des Nockenträgers 4 eine Arretiereinrichtung 23 vorgesehen.
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Wie am besten in den 2 bis 4 dargestellt, ist die Arretiereinrichtung 23 in der Nähe von einem Stirnende des Nockenträgers 4 radial einwärts von der schraubenförmigen Nut 22 angeordnet. Die Arretiereinrichtung 23 umfasst eine in eine schräge Durchgangsbohrung 24 der Grundnockenwelle 3 eingesetzte Kugelraste 25, sowie eine mit der Kugelraste 25 zusammenwirkende radial umlaufende Rastnut 26 an einen benachbarten inneren Umfangsabschnitt des Nockenträgers 4.
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Die Kugelraste 25 besteht im Wesentlichen aus zwei an den entgegengesetzten Stirnenden der Durchgangsbohrung 24 angeordneten Rastkugeln 27, 28, deren Außendurchmesser geringfügig kleiner als der Innendurchmesser der Durchgangsbohrung 24 ist, sowie einer zwischen den beiden Rastkugeln 27, 28 in der Durchgangsbohrung 24 angeordneten vorgespannten Schraubendruckfeder 29. Wie am besten in 3 dargestellt, übt die Schraubendruckfeder 29 eine in Richtung der Längsmittelachse 30 der Durchgangsbohrung 24 ausgerichtete Federkraft F auf die beiden in der Durchgangsbohrung 24 verschiebbaren Rastkugeln 27, 28 aus.
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Wie am besten in 4a und 4c für die beiden Endstellungen des Nockenträgers 4 dargestellt, hält diese Federkraft F in jeder Endstellung eine der beiden Rastkugeln 27 bzw. 28 im Eingriff mit einem der Rastkugel 27 bzw. 28 gegenüberliegenden Abschnitt der Rastnut 26. Dabei wird die Rastkugel 27 bzw. 28 gegen eine von zwei gegenüberliegenden schrägen Flanken 31 bzw. 32 der Rastnut 26 angepresst, wodurch über diese Rastkugel 27 bzw. 28 von der Schraubendruckfeder 29 eine in Richtung der Drehachse 33 der Grundnockenwelle 3 wirkende Axialkraft FA in den Nockenträger 4 eingeleitet wird, wie in 3 dargestellt, um diesen in der Endstellung in Richtung des Kraftpfeils gegen eine der Stirnflächen 16, 17 des Lagerbocks 15 anzupressen und dadurch in der jeweiligen Endstellung zu arretieren.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist die durch die Mitte der Grundnockenwelle 3 verlaufende schräge Durchgangsbohrung 24 so geneigt, dass ihre Längsmittelachse 30 die Drehachse 33 der Grundnockenwelle 3 unter einem Winkel α von 60 Grad schneidet, wie am besten aus 3 ersichtlich ist. Auf der anderen Seite ist bei diesem Ausführungsbeispiel die Rastnut 26 so geformt, dass ihre beiden schrägen Flanken 31, 32 an denjenigen Stellen, an denen in den beiden Endstellungen des Nockenträgers 4 eine der beiden Rastkugeln 27 oder 28 gegen die jeweils benachbarte Flanke 32 bzw. 31 angepresst wird, unter einem Winkel β von 30 Grad zur Drehachse 33 der Grundnockenwelle 3 geneigt sind, wie in 3 dargestellt, so dass die Summe der beiden Winkel α und β 90 Grad beträgt. Dadurch wird erreicht, dass die Federkraft F der Schraubendruckfeder 29 über die Rastkugel 27 bzw. 28 zu 100 % in die gegenüberliegende Flanke 32 bzw. 31 der Rastnut 26 eingeleitet wird.
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Da somit die Federkraft F der Schraubendruckfeder 29 vollständig in den Nockenträger 4 eingeleitet wird, kann bei gleicher Federkraft im Vergleich zu einer radial ausgerichteten Kugelraste auch die auf den Nockenträger 4 einwirkende Axialkraft FA vergrößert oder umgekehrt die Federkraft F verkleinert werden, die zum Aufbringen einer vorbestimmten Axialkraft FA erforderlich ist. Außerdem wirkt die vom Nockenträger 4 an der schrägen Flanke 31, 32 auf die Rastkugel 28 bzw. 27 ausgeübte Reaktionskraft in Richtung der Längsmittelachse 30 der Bohrung 24 und der Schraubendruckfeder 29 auf die Rastkugel 28, 27 ein, so dass die Rastkugel 28, 27 anders als bei einer radial ausgerichteten Kugelraste von der Reaktionskraft nicht einseitig gegen den Rand der Durchgangsbohrung 24 angepresst und dieser daher nicht einseitig belastet wird. Dies führt zu einem geringeren Verschleiß an der Wand der Durchgangsbohrung 24, so dass ggf. auf eine Härtung der gebohrten Grundnockenwelle 3 durch Nitrierung verzichtet werden kann.
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Zudem wird anders als bei einer in eine Sacklochbohrung der Grundnockenwelle eingesetzten Kugelraste mit einer einzigen Rastkugel die Federkraft F der Schraubendruckfeder 29 nicht über den Boden der Sacklochbohrung in die Grundnockenwelle 3 eingeleitet, sondern von den beiden Rastkugeln 27 und 28 gleichmäßig auf Abschnitte des inneren Umfangs des Nockenträgers 4 übertragen, die sich in Umfangsrichtung gegenüberliegen, wodurch eine exzentrische Verlagerung des Nockenträgers 4 auf der Grundnockenwelle 3 vermieden werden kann.
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Der innere Umfang des Nockenträgers 4 ist so ausgebildet, dass sich beiderseits der Rastnut 26 zylindrische Umfangsabschnitte 34, 35 anschließen, gegen welche jeweils diejenige Rastkugel 27 bzw. 28 angepresst wird, die nicht in die Rastnut 26 eingreift. Auf diese Weise wird vermieden, dass von der nicht in die Rastnut 26 eingreifenden Rastkugel 27 bzw. 28 abgesehen von einer geringen Reibkraft eine der Axialkraft FA entgegenwirkende Kraft in den Nockenträger 4 eingeleitet wird.
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Wenn der Nockenträger 4 durch Betätigung eines Aktuators 5 aus einer der beiden Endstellungen in die andere Endstellung verschoben wird, wie durch den Pfeil in 4b und 4c für eine Verschieberichtung beispielhaft dargestellt, wird die Schraubendruckfeder 29 der Kugelraste 25 zwischen den beiden Endstellungen zusammengedrückt, wie in 4b dargestellt, während beide Rastkugeln 27 und 28 gegen den Fuß der Flanken 32 bzw. 31 anliegen. Dies verhindert ein unbeabsichtigtes Verschieben des Nockenträgers 4.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ventiltrieb
- 2
- Ventile
- 3
- Grundnockenwelle
- 4
- Nockenträger
- 5
- Aktuator
- 6
- Nocken
- 7
- Nocken
- 8
- Nocken
- 9
- Nocken
- 10
- Rolle
- 11
- Rollenschlepphebel
- 12
- zylindrischer Abschnitt
- 13
- Umfangsfläche
- 14
- Gleitlager
- 15
- Lagerbock
- 16
- Stirnfläche des Lagerbocks; Anschlagfläche
- 17
- Stirnfläche des Lagerbocks; Anschlagfläche
- 18
- Stirnfläche
- 19
- Außenverzahnung
- 20
- Innenverzahnung
- 21
- Mitnehmer
- 22
- schraubenförmige Nut
- 23
- Arretiereinrichtung
- 24
- Durchgangsbohrung
- 25
- Kugelraste
- 26
- Rastnut; Rastvertiefung
- 27
- Rastkugel
- 28
- Rastkugel
- 29
- Schraubendruckfeder
- 30
- Längsmittelachse der Durchgangsbohrung
- 31
- schräge Flanke
- 32
- schräge Flanke
- 33
- Drehachse der Grundnockenwelle
- 34
- zylindrischer Oberflächenabschnitt; zylindrischer Umfangsabschnitt
- 35
- zylindrischer Oberflächenabschnitt; zylindrischer Umfangsabschnitt
- F
- Federkraft
- FA
- Axialkraft
- α
- Winkel
- β
- Winkel