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Die Erfindung betrifft eine Gassackanordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem Gassack und einem zylinderförmigen Gasgenerator, wobei der Gassack in seiner äußeren Gewebelage eine Einführöffnung zum Einführen des Gasgenerators in den Innenraum des Gassackes, eine Durchführungsöffnung zum Durchstecken des einen Zündsteckeranschluss aufweisenden stirnseitigen Endes des Gasgenerators sowie wenigstens eine Befestigungsöffnung zur Aufnahme eines Befestigungsbolzens des in den Innenraum des Gassackes verbrachten Gasgenerators aufweist.
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Eine Gassackanordnung mit den vorgenannten Merkmalen ist in der
DE 10 2005 028 580 A1 beschrieben. Bei einer derartigen Gassackanordnung besteht das generelle Problem, einerseits eine einfache und schnelle Montage des Gasgenerators im Inneren des Gassacks zu ermöglichen, was eigentlich ausreichend groß bemessene Montageöffnungen im Gassack voraussetzt, und andererseits eine möglichst gute Abdichtung der Montageöffnungen mit den darin liegenden Teilen des Gasgenerators gegen die Atmosphäre sicherzustellen, damit es bei Auslösung der Gassackanordnung nicht zu einem zu frühen Gasaustritt und damit zu einer Funktionseinschränkung des Gassackes kommt.
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Bei der in dem Gassack der bekannten Gassackanordnung jeweils ausgebildeten schlitzartigen Einführöffnung wie auch bei der entsprechend vorgesehenen Durchführungsöffnung ist jeweils an der Innenseite der äußeren Gewebelage des Gassacks eine zusätzliche lappenartige innere Gewebelage angeordnet. Die der schlitzartigen Einführöffnung zugeordnete innere Gewebelage ist nur abschnittsweise mit der äußeren Gewebelage verbunden und dichtet nach dem Befestigen des Gasgenerators im Inneren des Gassacks die Einführöffnung ab, indem der im Auslösefall auftretende Gasdruck die innere Gewebelage gegen die äußere Gewebelage drückt. Auch die ebenfalls schlitzförmig ausgebildete Durchführungsöffnung für das stirnseitige Ende des Gasgenerators ist von einem flexiblen Gewebelappen abgedeckt, der mittels einer U-förmig ausgebildeten Verbindungsnaht mit der äußeren Gewebelage verbunden ist. Der zwischen den U-Schenkeln der Verbindungsnaht verbleibende offene Bereich bildet einen Durchführungsschlitz, durch den das stirnseitige Ende des Gasgenerators bei der Montage nach außen geführt werden kann, wobei der Gewebelappen das durchgesteckte Ende des Gasgenerators einklemmen soll.
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Mit der bekannten Gassackanordnung ist insbesondere noch der Nachteil verbunden, dass bei einer eine ausreichende Dichtwirkung bereitstellenden Ausbildung der Durchführungsöffnung die Montage des Gasgenerators schwierig zu bewerkstelligen ist, weil die Durchführungsöffnung entsprechend passgenau auf den Gasgenerator aufzusetzen und mit entsprechendem Kraftaufwand auf das stirnseitige Ende des Gasgenerators zu ziehen ist. Weist die Durchführungsöffnung einen zu großen Querschnitt auf, kommt keine ausreichende Dichtwirkung zustande. Umständlich ist auch das Anbringen der jeweils gesonderten Gewebelappen an Einführungsöffnung und Durchführungsöffnung.
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Aus der
DE 20 2004 000 170 U1 ist es zur Herstellung einer dichten Einführungs- oder Durchführungsöffnung bekannt, dass die Gassackhülle wenigstens zwei zumindest bereichsweise übereinanderliegende Gewebelagen aufweist, in denen Einschnitte oder Schlitze vorgesehen sind, die gemeinsam die betreffende Öffnung bilden, wobei die Einschnitte oder Schlitze unterschiedlich orientiert und/oder gegeneinander versetzt sind.
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Weiterhin ist in der
DE 20 2008 005 545 U1 beschrieben, in einer äußeren und in einer inneren Gewebelage jeweils einen Schlitz mit einem in Einsteckrichtung des Gasgenerators ausgebildeten Versatz zueinander anzuordnen, wobei die Schlitze gemeinsam die entsprechende Einführungsöffnung bilden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Gassackanordnung mit den eingangs genannten Merkmalen die erforderlichen Öffnungen im Gassackgewebe so auszubilden, dass bei einer guten Montagemöglichkeit eine ausreichende Abdichtung sichergestellt ist. Ferner soll ein geeignetes Montageverfahren angegeben werden.
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Die Lösung dieser Aufgaben ergibt sich jeweils aus den Merkmalen des Anspruchs 1 und des Anspruchs 6; vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Hinsichtlich der Ausbildung der Gassackanordnung sieht die Erfindung zunächst vor, dass eine innenseitig mit der äußeren Gewebelage verbundene, sich über die Einführöffnung, die Befestigungsöffnung und die Durchführungsöffnung erstreckende einheitliche Verstärkungslage vorgesehen ist, wobei zur Ausbildung der Einführöffnung in der äußeren Gewebelage und in der inneren Verstärkungslage jeweils eine schlitzartige Einführöffnung mit einem in Einsteckrichtung des Gasgenerators in das innere des Gassackes ausgebildeten Versatz zueinander angeordnet sind, und wobei die Durchführungsöffnungen in den beiden Gewebelagen jeweils wenigstens einen von ihrem Rand ausgehenden und sich radial davon wegerstreckenden Schlitz aufweisen und die in den beiden Gewebelagen des Gassacks ausgebildeten Schlitze in Umfangsrichtung der Durchführungsöffnungen um einen Winkel gegeneinander versetzt angeordnet sind.
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Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass lediglich eine einzige durchgehende Verstärkungslage vorzuhalten und bei der Herstellung des Gassackes mit der äußeren Gewebelage zu verbinden ist, die sich über die Einführöffnung, die Befestigungsöffnung und die Durchführungsöffnung erstreckt. Im Hinblick auf die unterschiedlichen Aufgaben der betreffenden Öffnungen sind auch unterschiedliche Ausbildungen zur abdichtenden Ausgestaltung der Öffnungen vorgeschlagen. So besteht die Einführöffnung aus jeweils in der äußeren Gewebelage und in der inneren Verstärkungslage angebrachten Schlitzen, die mit einem Versatz zueinander angeordnet sind, wie dies grundsätzlich aus der
DE 20 2008 005 545 U1 bekannt ist. Die entsprechende Durchführungsöffnung ist durch die Ausbildung von jeweils von dem Rand der beiden in den Gewebelagen ausgebildeten Durchführungsöffnungen ausgehenden und sich davon radial wegerstreckenden Schlitzen gebildet, die in Umfangsrichtung um einen Winkel gegeneinander versetzt angeordnet sind; diese Ausbildung ist grundsätzlich aus der
DE 20 2004 000 170 U1 bekannt.
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Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Längserstreckung der Schlitze einschließlich des Durchmessers der Durchführungsöffnung etwas größer bemessen ist als der Durchmesser des durchzusteckenden Endes des Gasgenerators, so dass eine leichte Durchführbarkeit des Endes des Gasgenerators durch die in den Gewebelagen ausgebildeten Durchführungsöffnungen gegeben ist.
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In alternativen Ausführungsformen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass in den beiden Gewebelagen des Gassacks an jeder Durchführungsöffnung jeweils eine Mehrzahl von Schlitzen angeordnet ist oder dass in der äußeren Gewebelage des Gassacks eine Mehrzahl von Schlitzen und in der inneren Verstärkungslage des Gassacks ein Schlitz angeordnet ist.
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Zur Erleichterung der Montage des Gasgenerators in den Gassack kann vorgesehen sein, dass die Einführöffnungen, die Befestigungsöffnungen und die Durchführungsöffnung auf einer die Einsteckrichtung für den Gasgenerator in das Innere des Gassackes definierenden Linie angeordnet sind.
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Die Erfindung hat auch ein Verfahren zur Montage eines entsprechend ausgebildeten Gasgenerators in einem erfindungsgemäß ausgebildeten Gassack zum Gegenstand, bei welchem der Gasgenerator wenigstens über einen Teil seiner Längserstreckung in ein Montagerohr eingesteckt und das Montagerohr mit dem eingesteckten Gasgenerator durch die in den Gewebelagen des Gassackes ausgebildeten Einführöffnungen in den Innenraum des Gassackes eingeführt wird, wobei das Montagerohr nach dem Einbringen der Befestigungsbolzen in die Befestigungsöffnungen des Gassackes und dem Durchstecken des stirnseitigen Endes des Gasgenerators durch die Durchführungsöffnungen der Gewebelagen des Gassackes von dem Gasgenerator gelöst und aus dem Gassack herausgezogen wird. Hierzu kann nach einem zweckmäßigen Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, dass verfahrensgemäß die Wandung des Montagerohres mit wenigstens einem einen Befestigungsbolzen des Gasgenerators aufnehmenden, sich in Längsrichtung des Montagerohres erstreckenden Schlitz versehen ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
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1 einen in einen Gassack zu montierenden Gasgenerator in einer Seitenansicht,
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2 einen die Durchführungsöffnung für den Gasgenerator, die Befestigungsöffnungen für die an dem Gasgenerator befindlichen Befestigungsbolzen und die Einführöffnung in den Gassack aufweisenden Ausschnitt aus der äußeren Gewebelage des Gassackes in einer Draufsicht,
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3 einen die Durchführungsöffnung für das Ende des Gasgenerators, die Befestigungsöffnungen für die Befestigungsbolzen des Gasgenerators sowie die Einführöffnung aufweisenden Ausschnitt aus einer mit der äußeren Gewebelage gemäß 2 verbundenen inneren Verstärkungslage in einer Draufsicht entsprechend 2,
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4a ein Montagerohr mit darin eingesetztem Gasgenerator in einer Ansicht,
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4b den Gegenstand der 4a mit einer Schnittansicht des Montagerohres,
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5a–d die Montageschritte bei dem Einbringen des Gasgenerators in das Innere eines gemäß 2 und 3 ausgebildeten Gassacks.
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Wie sich aus 1 ergibt, weist der einer an sich bekannten Ausführung eines Gasgenerators entsprechende Gasgenerator 10 zwei mit Abstand zueinander angeordnete Befestigungsbolzen 11 auf. Das in der Zeichnung linke Ende 12 des Gasgenerators 10 ist zum Durchstecken durch eine entsprechend vorgesehene Öffnung in dem Gassack vorgesehen, so dass dieses Ende 12 des Gasgenerators 10 nach außerhalb des Gassackes reicht und so ein Zündstecker in eine an dem Ende 12 des Gasgenerators 10 entsprechend ausgebildete Steckeraufnahme einsteckbar ist.
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Wie sich aus 2 ergibt, weist die äußere Gewebelage 13 eines nicht vollständig dargestellten Gassackes eine schlitzartige Einführöffnung 14 für den Gasgenerator 10 auf, deren Länge so bemessen ist, dass der Gasgenerator 10 mit Befestigungsbolzen 11 durch die schlitzartige Einführöffnung 14 hindurch steckbar ist. Die in der äußeren Gewebelage 13 ausgebildete Einführöffnung 14 ist dabei mit dem durchgezogenen Strich dargestellt. Weiterhin sind in der äußeren Gewebelage 13 den Befestigungsbolzen 11 des Gasgenerators 10 zugeordnete Befestigungsöffnungen 15 ausgebildet. Schließlich weist die äußere Gewebelage 13 noch eine Durchführungsöffnung 16 für das Ende 12 des Gasgenerators 10 auf, durch die das Gasgeneratorende 12 bei im Inneren des Gassacks montiertem Gasgenerator nach außerhalb der äußeren Gewebelage 13 durchsteckbar ist. In die äußere Gewebelage 13 ist ein von dem äußeren Rand der Durchführungsöffnung 16 ausgehender und sich radial davon wegerstreckender Schlitz 17 angebracht, dessen Länge einschließlich des Durchmessers der Durchführungsöffnung 16 etwas größer bemessen ist als der Durchmesser des durchzusteckenden Endes 12 des Gasgenerators 10.
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Eine hinsichtlich der vorbeschriebenen Öffnungen deckungsgleiche Ausbildung weist die aus 3 ersichtliche, innenseitig der äußeren Gewebelage 13, also im Inneren des Gassacks, angeordnete Verstärkungslage 19 auf, die mit der äußeren Gewebelage über eine lediglich in einem Teilverlauf dargestellte Naht 18 vernäht ist. Auch die innere Verstärkungslage 19 weist eine schlitzartige Einführöffnung 14 auf, die aber gegenüber der in der äußeren Gewebelage 13 dargestellten Einführöffnung 14 mit einem Versatz 26 angeordnet ist. Insofern ist die in der inneren Verstärkungslage 19 angeordnete Einführöffnung 14 wiederum als durchgezogene Linie dargestellt. Zusätzlich ist in den 2 und 3 die Lage der jeweils anderen Einführöffnung 14 in der anderen Gewebelage gestrichelt markiert. Es ist ferner zu erkennen, dass der in der inneren Verstärkungslage 19 an der darin ausgebildeten Durchführungsöffnung 16 (3) ausgebildete Schlitz 17 mit einem Winkelversatz gegenüber dem in der äußeren Gewebelage 13 ausgebildeten Schlitz 17 (2) angeordnet ist.
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Um die Montage des in 1 dargestellten Gasgenerators 10 in den sich aus den 2 und 3 ergebenden Gassack hinein zu erleichtern, ist das in 4a, b dargestellte Montagerohr 20 vorgesehen, in welches der Gasgenerator 10 mit seinem dem Einsteckende 12 gegenüberliegenden hinteren Ende über einen Teilbereich seiner Längserstreckung einsteckbar ist. Damit der in diesem Bereich befindliche Befestigungsbolzen 11 von dem Montagerohr 20 aufgenommen werden kann, weist das Montagerohr 20 in seiner Wandung einen entsprechenden Schlitz 21 auf.
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Wie sich im einzelnen aus den 5a–d ergibt, wird der die in den beiden Gewebelagen 13, 19 ausgebildete Einführöffnung 14 aufweisende Bereich des Gassackes über den in das Montagerohr 20 eingesteckten Gasgenerator 10 gezogen derart, dass das Ende 12 des Gasgenerators zuerst in das Innere des Gassackes eintritt. Zweckmäßigerweise sind die beiden Einführöffnungen 14 in den Gewebelagen 13, 19, die Befestigungsöffnungen 15 für die an dem Gasgenerator 10 ausgebildeten Befestigungsbolzen 11 sowie die Durchführungsöffnung 16 für das Ende 12 des Gasgenerators auf einer gemeinsamen Linie 27 angeordnet, die insoweit die Einsteckrichtung beziehungsweise die Montagerichtung für den Gasgenerator 10 definiert. Wie sich aus 5b entnehmen lässt, wird der Gassack fortgehend über die aus Gasgenerator 10 und Montagerohr 20 bestehende Einheit gezogen, wobei das Montagerohr 20 über einen Teilbereich mit in den Gassack eintritt und die beiden in den Gewebelagen 13 und 19 ausgebildeten Einführöffnungen 14 passiert. Hat die aus Gasgenerator 10 und Montagerohr 20 bestehende Einheit die Stellung gemäß 5c erreicht, so können die Befestigungsöffnungen 15 über die Befestigungsbolzen 11 des Gasgenerators 10 gefädelt, und es kann die Durchführungsöffnung 16 auf das Ende 12 des Gasgenerators 10 geschoben werden, so dass das Gasgeneratorende 12 durch die Durchführungsöffnungen 16 in den beiden Gewebelagen 13, 19 hindurch gesteckt ist. Diese Montagestellung ist in 5c dargestellt. Anschließend wird, wie aus 5d ersichtlich, das Montagerohr 20 aus den in den Gewebelagen 13, 19 ausgebildeten Einführöffnungen 14 herausgezogen, wonach die Montage beendet ist.
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Da die Befestigungsnaht 18 die beiden in der äußeren Gewebelage 13 und der inneren Verstärkungslage 19 jeweils ausgebildete Einführöffnung 14 zu beiden Seiten der durch die Linie 27 definierten Montagerichtung einfasst, können sich die in den Gewebelagen 13 und 19 ausgebildeten Einführöffnungen 14 während der Montage nicht gegeneinander bewegen beziehungsweise verschieben, so dass die Ausrichtung der beiden Einführöffnungen 14 zueinander fixiert bleibt. Dies ist auch von Bedeutung für die gegenseitige Abdichtung der beiden in den Gewebelagen 13, 19 ausgebildeten Einführöffnungen 14 nach Auslösung des Gasgenerators 10, weil der innenseitig auf die innere Verstärkungslage 19 und damit auch auf die äußere Gewebelage 13 einwirkende Gasdruck die beiden Gewebelagen 13, 19 gegeneinander presst, so dass über die versetzt angeordneten Einführöffnungen 14 kein Gas austreten kann.
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Wie beschrieben sind auch die Durchführungsöffnungen 16 in den beiden Gewebelagen 13 und 19 gegen einen Gasaustritt dadurch abgedichtet, dass die den beiden in den Gewebelagen 13 und 19 ausgebildeten Durchführungsöffnungen 16 zugeordneten Schlitze 17 mit einem Winkelversatz zueinander angeordnet sind.
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Die bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel dargestellte Anordnung der Befestigungsbolzen sowie der zugeordneten Befestigungslöcher ist je nach Ausbildung der Gassackanordnung nicht zwingend erforderlich.