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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung sowie ein Verfahren zur Anbindung
wenigstens zweier Einrichtungen zur Erzeugung elektrischer Energie
an ein elektrisches Versorgungsnetz. Bei den Einrichtungen kann
es sich dabei insbesondere um Solarzellen oder thermoelektrische
Generatoren handeln.
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Um
dezentrale Einrichtungen zur Energieerzeugung wie beispielsweise
Solarzellen an das öffentliche
elektrische Versorgungsnetz anzuschließen, ist es nötig, eine
definierte und weitgehend von Oberwellen befreite Wechselspannung, üblicherweise
3-phasig zur Verfügung
zu stellen. Dazu werden gemäß dem Stand
der Technik die Solarzellen zu Gruppen, sog. Strings, zusammengefasst.
Die Solarzellen einer Gruppe werden wiederum in Serie geschaltet.
Die Gruppen werden parallel zueinander mit einem 2- oder 3-Punkt-Wechselrichter
verbunden. Der Wechselrichter wandelt die Gleichspannung der Solarzellen
per Pulsweitenmodulation in eine stark oberschwingungsbehaftete
3-phasige Wechselspannung um. Auf den Wechselrichter folgen wiederum ein
Filterelement zur Reduzierung der Oberwellen und ein Transformator
zur Ankopplung an das Versorgungsnetz, beispielsweise ein Mittelspannungsnetz.
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Nachteilig
an der bekannten Lösung
ist die nötige
aufwendige Filterung des durch den Wechselrichter erzeugten Signals.
Weiterhin ist nachteilig, dass die Arbeitspunktsteuerung, das sog.
MPP-Tracking (Maximum Power Point) für die Solarzellen nicht immer
optimal arbeiten kann. Wird beispielsweise ein Teil der Solarzellen
beschattet, so kann der Arbeitspunkt entweder für die beschatteten oder die nicht
beschatteten nicht gleichzeitig optimal gewählt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schalteinrichtung und ein
Verfahren zur Verbindung von wenigstens zwei Einrichtungen zur Erzeugung
elektrischer Energie mit einem elektrischen Versorgungsnetz anzugeben,
womit die oben genannten Probleme verringert oder vermieden werden.
Insbesondere soll eine verbesserte Arbeitspunktregelung der Einrichtungen
ermöglicht
werden. Weiterhin soll der Aufwand für die Filterung der Wechselspannung
vermindert werden.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Schalteinrichtung mit den Merkmalen von
Anspruch 1 gelöst.
Weiterhin wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen
von Anspruch 9 gelöst.
Die abhängigen Ansprüche betreffen
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Die
erfindungsgemäße Schalteinrichtung
zur Anbindung wenigstens zweier Einrichtungen zur Erzeugung elektrischer
Energie an ein elektrisches Versorgungsnetz ist ausgestaltet, wenigstens
zwei voneinander separate Ausgangsspannungen der Einrichtungen aufzunehmen.
Dafür können die
Einrichtungen beispielsweise in wenigstens zwei Gruppen aufgeteilt
sein und wenigstens ein Teil der Gruppen eine Ausgangsspannung erzeugen.
Die Schalteinrichtung summiert eine zeitlich variable Anzahl der Ausgangsspannungen
zur Erzeugung einer Wechselspannung auf.
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Dies
kann als Beispiel dadurch geschehen, dass bei einem zunehmenden
Spannungswert einer gedachten idealen Sinusspannung zunehmend mehr der
Ausgangsspannungen aufsummiert werden. Sinkt der benötigte Spannungswert
wieder, werden wieder weniger der Ausgangsspannungen summiert.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Anbindung wenigstens zweier Einrichtungen zur Erzeugung elektrischer
Energie an ein elektrisches Versorgungsnetz
- – werden
die Einrichtungen in wenigstens zwei Gruppen aufgeteilt,
- – erzeugen
wenigstens ein Teil der Gruppen eine Ausgangsspannung, und
- – wird
eine zeitlich variable Anzahl der Ausgangsspannungen zur Erzeugung
einer Wechselspannung summiert.
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Zweckmäßig umfasst
jede Gruppe die gleiche Anzahl an Einrichtungen, aber es ist auch
möglich,
verschiedene Anzahlen zu verwenden. Zweckmäßig ist es dabei weiterhin,
wenn jede der Gruppen eine Ausgangsspannung liefert. Bei den Einrichtungen
zur Erzeugung elektrischer Energie kann es sich um jegliche Art
von Generatoren wie Windkraftwerke oder Gasturbinen handeln. Es
kann sich auch um Solarzellen oder thermoelektrische Generatoren
handeln. Auch eine Mischung der vorgenannten Einrichtungen ist möglich. Bei
Solarzellen kann es sich beispielsweise bei einer Einrichtung um
ein typisches Solarzellenpanel von einer Größe von beispielsweise 1 m2 handeln.
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Es
wird also erfindungsgemäß nicht
die üblicherweise
im Stand der Technik verwendete Pulsweitenmodulation durchgeführt zur
Erzeugung der Wechselspannung mit der dadurch nötigen aufwändigen Filterung, sondern eine
Summation von Einzelspannungsanteilen vorgenommen. Diese ist weit
weniger oberschwingungsbehaftet und erfordert daher eine wesentlich
weniger aufwändige
Filterung. Weiterhin ist vorteilhaft, dass mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
insgesamt höhere
Spannungen bei der Wechselspannung erzielbar sind, sodass bei einer
Anbindung an ein Mittelspannungsnetz ein Transformator unnötig ist.
Dadurch vereinfachte Filterung und ggfs. Weglassen des Transformators
wird eine Verbesserung des gesamten elektroseitigen Wirkungsgrades
von 95% auf 98% und mehr erreicht.
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Die
Schalteinrichtung ist vorteilhaft so ausgestaltet, dass von den
Ausgangsspannungen der Gruppen gar keine, eine, mehrere oder alle
addieren kann, um eine summierte Spannung zu erzeugen. Dabei kann
die Polarität
keiner, einer, mehrerer oder aller Ausgangsspannungen auch umgedreht
sein. Die Schalteinrichtung ist dadurch in der Lage, zwischen der
Summe sämtlicher
Ausgangsspannungen und ihrem negativen Wert eine Reihe von Zwischenspannungen
einschließlich
der Summe selbst zu erzeugen. Hierzu kommen bevorzugt für wenigstens
einen Teil der Ausgangsspannungen oder Gruppen je wenigstens eine
Vollbrücke
zum Einsatz. Die Vollbrücken
wiederum sind ausges taltet, zwischen ihrem jeweiligen Eingangs-
und Ausgangsanschluss einen Kurzschluss, die Ausgangsspannung oder
die in der Polarität
umgekehrte Ausgangsspannung zu erzeugen. Die Vollbrücken können also
ihren jeweiligen Eingangs- und Ausgangsanschluss direkt elektrisch miteinander
verbinden. Sie können
aber auch derartig beschaltet werden, dass sie die jeweilige Ausgangsspannung,
die sie eingangsseitig bekommen, weitergeben. Ebenso können sie
derartig beschaltet werden, dass sie die jeweilige Ausgangsspannung, die
sie eingangsseitig bekommen, mit vertauschter Polarität weitergeben,
d. h. das Negative der Ausgangsspannung weitergeben. Die Vollbrücke weist dabei
bevorzugt vier wenigstens unidirektionale Schalter auf. Von den
vier Schaltern sind bevorzugt jeweils zwei seriell geschaltet und
beide Serien sind parallel geschaltet. Schaltungen analogen Aufbaus sind
auch H-Brücke
und Wechselrichter. Die Schalter sind dabei zweckmäßigerweise
Halbleiterschalter wie beispielsweise SiC-JFETs.
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Um
die Summation vorzunehmen, sind die Vollbrücken dabei zweckmäßig in Serie
geschaltet. Es ist aber auch möglich,
nur einen Teil der Vollbrücken
in Serie zu schalten und einen anderen Teil parallel, beispielsweise
indem je zwei der Vollbrücken als
Parallelschaltungspaar ausgestaltet sind und die Parallelschaltungspaare
wiederum in Reihe geschaltet sind. Hierbei bieten sich viele Ausgestaltungsmöglichkeiten.
Der Fachmann erkennt, dass eine Serienschaltung von möglichst
vielen der Vollbrücken zu
einer höheren
erreichbaren Gesamtspannung und/oder zu einer genaueren Spannungserzeugung der
Wechselspannung führt,
d. h. der ideale Sinusverlauf der Wechselspannung kann durch die
Summation genauer nachvollzogen werden. Eine Parallelschaltung eines
Teils der Vollbrücken
hat andere, übliche
Vorteile.
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Es
ist möglich,
die von der Schalteinrichtung erzeugte Summenspannung mit einer
Schritt-Frequenz zu verändern,
die höher
oder wesentlich höher ist
als die Frequenz der zu erzeugenden Wechselspannung. Bei typischen
Wechselspannungsfrequenzen von 50 Hz oder 60 Hz kann die Schritt-Frequenz
dabei beispielsweise 100 Hz, 200 Hz oder 500 Hz betragen. Auch wesentlich
höhere
Werte und zwischen den genannten Werten liegende Schritt-Frequenzen
können
gewählt
werden. Besonders bevorzugt wird aber keine festgelegte Schrittfrequenz
gewählt,
sondern das Zu- und Abschalten der einzelnen Gruppen abhängig vom
Momentanwert der zu realisierenden Ausgangsspannung durchgeführt. Bei netzgeführten Systemen
ist das beispielsweise die Netzspannung, bei Insellösungen ein
vorgegebener Sinus. Hierzu kann beispielsweise eine übergeordnete
Steuereinrichtung ständig
einen Vergleich zwischen dem zu erreichenden Wert für die Summenspannung
und den möglichen
Summen der Gruppen-Ausgangsspannung durchführen. Anhand des Vergleichs
wird dabei ständig
die nächstliegende Summe
bestimmt und die Summierung entsprechend gesteuert.
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Vorteilhaft
ist es, wenn über
die jeweilige Aussteuerung der Vollbrücken eine Arbeitspunktregelung
für die
jeweilige Gruppe vorgenommen wird. Anders ausgedrückt, wird über das
Zeitverhältnis zwischen „ausgeschaltetem” Zustand
und „eingeschaltetem
Zustand” die
Arbeitspunktregelung vorgenommen. Als „ausgeschalteter” Zustand
wird dabei der Zustand der Vollbrücke bezeichnet, bei dem die Ausgangsspannung
nicht weitergegeben wird, sondern ein Kurzschluss zwischen Ein-
und Ausgangsanschluss der Vollbrücke
geschaltet ist. Als „eingeschalteter
Zustand” wird
der Zustand der Vollbrücke bezeichnet,
bei dem die Ausgangsspannung in irgendeiner Polarität weitergegeben
wird, in dem also der Einrichtung, beispielsweise Solarzelle, tatsächlich auch
Leistung entnommen wird.
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Handelt
es sich beispielsweise bei den Einrichtungen einer Gruppe um Solarzellen,
so sind diese mit einem Speicherkondensator versehen. Die Spannung
am Speicherkondensator ist die Ausgangsspannung der Gruppe und wird
an die Vollbrücke
weitergegeben. Ist diese in ausgeschaltetem Zustand, steigt die
Spannung am Kondensator, bis die Solarzellen keinen Strom mehr dagegen
antreiben. Leistung wird keine entnommen. Wird die Vollbrücke in eingeschalteten
Zustand versetzt, so wird Leistung entnommen und die Spannung am
Kondensator sinkt ab bzw. bewegt sich auf ein geringeres Niveau
zu, dass sie bei genügender
Zeit erreicht. Das Tastverhältnis
aus eingeschaltetem und ausgeschaltetem Zustand bestimmt somit die
durchschnittliche Spannung am Kondensator und somit die durchschnittliche
Leistung aus Spannung mal Strom, die von den Solarzellen geliefert
wird.
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Bei
Beschattung der Solarzellen der Gruppe sinkt deren Stromerzeugung
und Leistungsfähigkeit. Die
Steuerung der Schalteinrichtung kann nun darauf reagieren, indem
sie das Tastverhältnis
für diese Gruppe ändert. So
wird bei Beschattung der Gruppe die Ausgangsspannung der Gruppe
weniger häufig zugeschaltet,
wodurch die Leistungsabgabe der Gruppe optimiert werden kann. Bei
einem Generator gemäß dem Stand
der Technik ist keine Arbeitspunktregelung für einen Teil der Solarzellen
möglich.
Wird eine Gruppe von Solarzellen beschattet, so wird versucht, diesen
trotzdem den gleichen durchschnittlichen Strom zu entnehmen, was
ihre Spannung und somit Leistungsfähigkeit auf ein nicht optimales
Niveau absinken lässt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist für wenigstens
einen Teil, bevorzugt alle, der Gruppen ein DC/DC-Wandler vorgesehen
ist. Es kann sich dabei unter Anderem um Hochsetzsteller oder Tiefsetzsteller
handeln. Dieser weist bevorzugt wenigstens einen Schalter auf. Für die Arbeitspunktregelung
steht in diesem Fall neben dem Tastverhältnis der Vollbrücke auch
das des Schalters zur Verfügung,
um einen idealen Betrieb zu gewährleisten.
Mit den beiden Tastverhältnissen
lässt sich
einerseits gegenüber
beispielsweise den Solarzellen eine ideale durchschnittliche Betriebsspannung
halten, also die Arbeitspunktregelung durchführen. Zum anderen kann auch
auf Seiten der Vollbrücke
eine vorgebbare Ausgangsspannung dargestellt werden, wodurch die Erzeugung
des AC-Signals genauer
und gleichmäßiger wird.
Dabei kann durch die zwei Tastverhältnisse zum einen auf eine Änderung
der Leistungsfähigkeit der
Einrichtung, beispielsweise eine Beschattung einer Solarzelle, eingegangen
werden. Zum anderen wird weitgehend unabhängig vom Arbeitspunkt der Einrichtung
eine im Schnitt konstante Ausgangsspannung auf Seiten der Vollbrücke gewährleistet.
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Gegenüber aus
dem Stand der Technik bekannten Anlagen wird durch die Arbeitspunktregelung
der Gruppen, egal ob mit oder ohne DC/DC-Wandler, eine wesentliche
Verbesserung bei der Arbeitspunktregelung erreicht, da durch die
Aufteilung in Gruppen eine wesentlich kleinere Anzahl von beispielsweise
Solarzellen gemeinsam geregelt werden. Treten Unterschiede beispielsweise
in der Beleuchtung auf, beispielsweise Abschattung, so kann wesentlich
besser darauf reagiert werden. So kann beispielsweise bei einem
Solarzellenpanel dessen optimale Betriebsspannung von 100 V im vollbeleuchteten
Zustand durch eine Abschattung auf nur 30 V gedrückt werden. Wird dieses Solarzellenpanel zusammen
mit anderen Panels weiterhin bei 100 V oder bei einer mittleren
Spannung wie beispielsweise 70 V betrieben, so liefert es deutlich
weniger als die maximal mögliche
Leistung. Durch die gruppenweise Arbeitspunktregelung wird also
eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit
der Solarzellen erreicht.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist es auch möglich, dass jede Gruppe nur
eine Einrichtung zur Erzeugung elektrischer Energie aufweist, beispielsweise
ein Solarzellenpanel und zweckmäßig jedes
Solarzellenpanel somit seinen eigenen DC/DC-Wandler aufweist. So
ist eine sehr genaue, da panelgenaue Arbeitspunktregelung möglich. Andererseits
verringert die Zusammenfassung mehrerer Einrichtungen zur Erzeugung
elektrischer Energie in einer Gruppe den Gesamtaufwand der Regelung und
Steuerung der elektrischen Komponenten.
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Die
Anordnung kann zusammen mit wenigstens zwei Einrichtungen zur Erzeugung
elektrischer Energie vorteilhaft zu einem Generatorsystem zusammengefügt werden.
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Bevorzugte,
jedoch keinesfalls einschränkende
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nunmehr anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin
sind gewisse Merkmale nur schematisiert dargestellt und einander
entsprechende Teile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
Die Figuren zeigen dabei im Einzelnen
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1 ein
Schaltbild einer Solarzellenanlage mit einer Anordnung zur Erzeugung
einer einphasigen Wechselspannung,
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2 eine
mit der Solarzellenanlage erzeugte Wechselspannung,
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3 ein
Schaltbild einer weiteren Solarzellenanlage mit einer Anordnung
zur Erzeugung einer einphasigen Wechselspannung.
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1 zeigt
in einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung eine Mehrzahl von Solarzellen 1aa ... 1nn.
Weiterhin sind eine Mehrzahl von Hochsetzstellern 3a ...
n und eine Mehrzahl von Wechselrichtern 4a ... n vorhanden.
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Es
ist klar, dass es für
die Erfindung nicht auf die konkrete Art der Energieerzeugung ankommt
und deshalb auch jede andere Art von Generator anstatt oder zusätzlich zu
den Solarzellen 1aa ... 1nn zum Einsatz kommen
kann. Beispielsweise können
in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung auch thermoelektrische Generatoren parallel zu den
Solarzellen zum Einsatz kommen.
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Die
Solarzellen 1aa ... 1nn sind in Gruppen 2a ...
n zusammengefasst. Dabei umfasst die erste Gruppe 2a die
Solarzellen 1aa ... 1an, die zweite Gruppe 2b die
Solarzellen 1ba ... 1bn usw. Die konkrete Aufteilung
der Solarzellen 1aa ... 1nn kann auch anders gewählt werden.
Es ist lediglich wichtig, dass wenigstens zwei Gruppen 2a ...
n gebildet werden. Die Solarzellen 1aa ... 1nn einer
jeden Gruppe 2a ... n werden in diesem Beispiel in Reihe
geschaltet und erzeugen dadurch eine maximale Gleichspannung im
Bereich von 800 V. Dieser Wert ist zweckmäßig abhängig von der Amplitude der
Netzspannung, die erzeugt werden soll. Bei Niederspannungsnetzen ist
Wert von 800 V zweckmäßig, bei
Mittelspannungsnetzen können
auch Summenspan nungen von beispielsweise 20 kV benötigt werden.
Zur Zwischenspeicherung ist hierfür ein Kondensator vorgesehen.
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Für jede Gruppe 2a ...
n der Solarzellen 1aa ... 1nn ist nun in diesem
Beispiel einer der Hochsetzsteller 3a ... n vorgesehen.
Der Hochsetzsteller 3a ... n ist eingangsseitig mit den
zwei Ausgängen
der Reihe von Solarzellen 1aa ... 1nn einer jeweiligen
Gruppe 2a ... n bzw. dem jeweiligen Kondensator verbunden.
In alternativen Ausführungsformen
kann hier auch ein Tiefsetzsteller oder allgemein ein beliebiger DC/DC-Wandler
zum Einsatz kommen. Hochsetzsteller 3a ... n und Tiefsetzsteller
per se sind hinreichend aus dem Stand der Technik bekannt.
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Die
Hochsetzsteller 3a ... n sind ausgangsseitig jeweils mit
einem der Wechselrichter 4a ... n verbunden sowie mit einem
parallel dazu angeordneten Kondensator 11a ... n. Die Wechselrichter 4a ...
n weisen jeweils vier Halbleiterschalter 5a ... 8n auf,
die in bekannter Weise miteinander verbunden sind. So sind die Schalter 5a ...
n, 7a ... n jedes Wechselrichters 4a ... n in
Serie geschaltet und liegen insgesamt parallel zum Kondensator 11.
Ebenso parallel dazu liegt wiederum eine zweite Reihenschaltung
aus den anderen zwei Schaltern 6a ... n, 8a ...
n. Zwischen den ersten zwei Schaltern 5a ... n, 7a ...
n liegt der Ausgangskontakt 9a ... n und zwischen den zweiten beiden
Schaltern 6a ... n, 8a ... n der Eingangskontakt 10a ...
n für den
jeweiligen Wechselrichter 4a ... n. Der Ausgangskontakt 9a des
ersten Wechselrichters 4a ist mit dem Eingangskontakt 10b des
zweiten Wechselrichters 4b verbunden usw., sodass die Wechselrichter 4a ...
n insgesamt in Reihe geschaltet sind.
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Jeder
der Wechselrichter 4a ... n in der Reihenschaltung aus
Wechselrichtern wird nun in einem von drei Betriebszuständen verwendet.
Im ersten Betriebszustand erzeugt ein Wechselrichter 4a ...
n zwischen seinem jeweiligen Eingangskontakt 10a ... n und
seinem jeweiligen Ausgangskontakt 9a ... n eine Spannung,
die der Ausgangsspannung des jeweiligen Hochsetzstellers 3a ...
n entspricht. Der Wechselrichter 4a ... n addiert also
die Ausgangsspannung des Hochsetzstellers 3a ... n zur
Gesamtspan nung, die sich letztlich zwischen dem Eingangskontakt 10a des
ersten Wechselrichters 4a und dem Ausgangskontakt 9n des
letzten Wechselrichters ergibt. Wenn alle Wechselrichter 4a ...
n in diesem Betriebszustand sind, entsteht die maximal mögliche Spannung zwischen
dem Eingangskontakt 10a des ersten Wechselrichters 4a und
dem Ausgangskontakt 9n des letzten Wechselrichters. Die
Spannung beträgt dann
n·UWR, wobei UWR die
Ausgangsspannung der Hochsetzsteller 3a ... n ist unter
der Annahme, dass diese gleich ist für alle Hochsetzsteller 3a ...
n. Der erste Betriebsmodus wird dadurch erreicht, dass im Wechselrichter 4a ...
n der mit dem Eingangskontakt 10a ... n und dem positiven
Ausgang des Hochsetzstellers 3a ... n verbundene Schalter 6a ...
n sowie der mit dem negativen Ausgang des Hochsetzstellers 3a ...
n und dem Ausgangskontakt 9a ... n verbundene Schalter 7a ...
n eingeschaltet werden.
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Im
zweiten Betriebszustand erzeugt ein Wechselrichter 4a ...
n zwischen seinem jeweiligen Eingangskontakt 10a ... n
und seinem jeweiligen Ausgangskontakt 9a ... n eine Spannung,
die der negativen Ausgangsspannung des jeweiligen Hochsetzstellers 3a ...
n entspricht. Der Wechselrichter 4a ... n subtrahiert also
die Ausgangsspannung des Hochsetzstellers 3a ... n von
der Gesamtspannung, die sich letztlich zwischen dem Eingangskontakt 10a des ersten
Wechselrichters 4a und dem Ausgangskontakt 9n des
letzten Wechselrichters ergibt. Wenn alle Wechselrichter 4a ...
n in diesem Betriebszustand sind, entsteht die maximal mögliche negative
Spannung zwischen dem Eingangskontakt 10a des ersten Wechselrichters 4a und
dem Ausgangskontakt 9n des letzten Wechselrichters. Die
Spannung beträgt dann – n·UWR, wobei UWR die
Ausgangsspannung der Hochsetzsteller 3a ... n ist unter
der Annahme, dass diese gleich ist für alle Hochsetzsteller 3a ...
n. Der zweite Betriebsmodus wird dadurch erreicht, dass im Wechselrichter 4a ...
n der mit dem Eingangskontakt 10a ... n und dem negativen
Ausgang des Hochsetzstellers 3a ... n verbundene Schalter 8a ...
n sowie der mit dem positiven Ausgang des Hochsetzstellers 3a ...
n und dem Ausgangskontakt 9a ... n verbundene Schalter 5a ...
n eingeschaltet werden.
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Im
dritten Betriebszustand erzeugt ein Wechselrichter 4a ...
n zwischen seinem jeweiligen Eingangskontakt 10a ... n
und seinem jeweiligen Ausgangskontakt 9a ... n eine direkte
elektrische Verbindung, d. h. eine Spannung von 0 V. Der Wechselrichter 4a ...
n lässt
in diesem Betriebszustand also die Gesamtspannung, die sich letztlich
zwischen dem Eingangskontakt 10a des ersten Wechselrichters 4a und
dem Ausgangskontakt 9n des letzten Wechselrichters ergibt,
unverändert.
Wenn alle Wechselrichter 4a ... n in diesem Betriebszustand
sind, ist auch die zwischen dem Eingangskontakt 10a des
ersten Wechselrichters 4a und dem Ausgangskontakt 9n des
letzten Wechselrichters entstehende Gesamtspannung 0 V. Der dritte
Betriebsmodus wird dadurch erreicht, dass im Wechselrichter 4a ...
n der mit dem Eingangskontakt 10a ... n und dem positiven
Ausgang des Hochsetzstellers 3a ... n verbundene Schalter 6a ...
n sowie der mit dem positiven Ausgang des Hochsetzstellers 3a ...
n und dem Ausgangskontakt 9a ... n verbundene Schalter 5a ...
n eingeschaltet werden. Alternativ wird der dritte Betriebsmodus
dadurch erreicht, dass im Wechselrichter 4a ... n der mit dem
Eingangskontakt 10a ... n und dem negativen Ausgang des
Hochsetzstellers 3a ... n verbundene Schalter 8a ...
n sowie der mit dem negativen Ausgang des Hochsetzstellers 3a ...
n und dem Ausgangskontakt 9a ... n verbundene Schalter 7a ...
n eingeschaltet werden.
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Wenn
man davon ausgeht, dass alle Hochsetzsteller 3a ... n die
gleiche Ausgangsspannung UWR liefern, so kann mit dem ersten bis
dritten Betriebsmodus für
die Wechselrichter 4a ... n also eine Spannung von – n·UWR bis + n·UWR erreicht
werden, in Schritten von UWR. Durch eine
zeitlich variable Summierung mittels der Betriebsmodi kann daher eine
Wechselspannung erzeugt werden.
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2 zeigt
das Ergebnis der zeitlich variablen Summierung der einzelnen Ausgangsspannungen
UWR. Neben einer idealen Sinuslinie 23 für die Spannung
ist die Spannungskurve 22 eine angenäherte, diskretisierte Sinuslinie.
In Zeitschritten 20 wird dabei die Anzahl an summierten
Ausgangsspannungen UWR variiert, je nachdem,
welche Spannungshöhe
gerade gemäß der idealen
Sinuslinie 23 zu erzeugen ist. Die 2 gibt dabei
zur Verdeutlichung nur ein Beispiel mit sehr großen Zeitschritten 20 und
einer geringen Anzahl von summierten Ausgangsspannungen UWR. Die Qualität der erzeugten Wechselspannung 22 ist
umso höher,
je kleiner die Zeitschritte 20 gewählt werden und je höher die
Anzahl der zu summierenden Ausgangsspannungen UWR,
d. h. die Anzahl der Gruppen 2a ... n ist. Es ist klar,
dass die Qualität
der somit erzeugten Wechselspannung wesentlich höher ist als bei einer Pulsweitenmodulation, wie
sie im Stand der Technik mit einem 2- Punkt oder 3-Punkt Wechselrichter
verwendet wird. Das bedeutet, dass weniger Oberwellen in der Ausgangsspannung
enthalten sind und die Filterung entsprechend weniger aufwändig sein
muss. Dabei ist es beispielsweise möglich, dass die Längsinduktivität des Filters entfallen
kann, da die Induktivität
der Zuleitungen zum Filterzweck bereits ausreichend ist.
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Die
summierte Spannung 22 kann als Ausgangsspannung der Gesamtanlage
an ein externes elektrisches Versorgungsnetz gekoppelt werden, wodurch
eine Einspeisung von Energie in das Versorgungsnetz aus den Solarzellen
ermöglicht
wird.
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Der
Hochsetzsteller 3a ... n übernimmt in diesem Ausführungsbeispiel
für die
Erfindung zusätzlich zur
DC/DC-Wandlung die Aufgabe der Arbeitspunktregelung für die jeweilige
Gruppe 2a ... n von Solarzellen 1aa ... 1nn.
Die Arbeitspunktregelung wird auch als Maximum Power Point (MPP)
Tracking bezeichnet. Hiermit wird die Spannung über die Solarzellen 1aa ... 1nn so
gewählt,
dass eine maximale Leistung entnommen werden kann.
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Der
Hochsetzsteller 3a ... n weist bekanntermaßen einen
Schalter auf. Über
dessen Tastverhältnis
kann in einem herkömmlichen
Hochsetzsteller 3a ... n die Ausgangsspannung eingestellt
werden. Im hier gegebenen Beispiel bestimmt das Tastverhältnis des
Schalters im Hochsetzsteller 3a ... n das Verhältnis zwischen
der Spannung am Kondensator der Solarzellen und am Kondensator 11a ...
n auf der Wechselrichterseite. Eine weitere Möglichkeit zur Einflussnahme
auf die Spannung an den beiden Kondensatoren einer Gruppe bietet
das Tastverhältnis
aus eingeschaltetem und ausgeschaltetem Zustand des Wechselrichters 4a ...
n. Eine übergeordnete
Steuerung 30, die in 1 der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt ist, sorgt für eine geeignete Regelung der
Wechselrichter 4a ... n und Hochsetzsteller 3a ...
n. Hierbei wird über
die Regelung erreicht, dass zum einen die Spannung an den Kondensatoren 11a ...
n im Durchschnitt einen konstanten gewünschten Wert hat. Diese Spannung
sinkt im eingeschalteten Zustand eines Wechselrichters 4a ...
n durch Leistungsentnahme ab und nimmt im ausgeschalteten Zustand
durch Aufladung durch die Solarzellen 1aa ... nn zu. Da
die Spannung also über
das Tastverhältnis
des jeweiligen Wechselrichters 4a ... n geregelt wird,
ist es zweckmäßig, Regelungsreserven
zur Verfügung
zu haben. Es sollten also zweckmäßig mehr Gruppen
von Solarzellen 1aa ... nn zur Verfügung stehen, als im Idealfall
benötigt
werden.
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Eine
Arbeitspunktregelung für
die jeweilige Gruppe 2a ... n von Solarzellen 1aa ...
nn wird wiederum über
das Tastverhältnis
des Schalters des jeweiligen Hochsetzstellers 3a ... n
vorgenommen. Hierzu kann die übergeordnete
Steuerung 30 beispielsweise die Leistungsdaten der Gruppen
aufnehmen. Anhand der sich ständig ändernden
Spannung am solarzellenseitigen Kondensator und den dazugehörigen Stromwerten
kann die Steuerung ersehen, ob die Solarzellen an ihrem idealen
Arbeitspunkt betrieben werden.
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Wird
eine Gruppe 2a ... n von Solarzellen 1aa ... nn
nun beschattet, so kann diese Gruppe 2a ... n weniger Leistung
liefern als ohne Beschattung. Der ideale Arbeitspunkt verschiebt
sich dadurch deutlich. Die Steuerung 30 wird die Beschattung
anhand der Leistungsdaten dieser Gruppe 2a ... n erkennen
und das Tastverhältnis
des Schalters im Hochsetzsteller 3a ... n entsprechend
anpassen, sodass die Gruppe 2a ... n für die Dauer der Beschattung
weiterhin mit der idealen Spannung betrieben wird. Gleichzeitig
kann die Steuerung 30 das Tastverhältnis des Wechselrichters 4a ...
n an die neue Situation anpassen, indem beispielsweise diese Gruppe 2a ...
n weniger oft zugeschaltet wird. Dadurch bleibt die Spannung am
Kondensator 11a ... n, die ggfs. zugeschaltet wird, auf
dem gewünschten
Wert trotz der reduzierten Leistungsfähigkeit der Gruppe 2a ...
n.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
ist schematisch in der 3 dargestellt. Die drei Gruppen 2a ... c
mit jeweils drei Solarzellen 1aa ... cc verfügen über jeweils
einen Wechselrichter 4a ... c. In 3 ist der innere
Aufbau der Wechselrichter 4a ... c nicht mehr dargestellt.
Im Gegensatz zur Ausführungsform
gemäß der 1 sind
jetzt aber keine DC/DC-Wandler mehr vorgesehen.
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Hierdurch
werden die Regelungsmöglichkeiten
für die
Steuerung 30 verringert. Es steht nun für jede der Gruppen 2a ...
n nur noch das Tastverhältnis des
jeweiligen Wechselrichters 4a ... n zur Verfügung. Dieses
wird zweckmäßig nun
zur Arbeitspunktregelung der Gruppen 2a ... n verwendet.
Die Ausgangsspannung, die zur erzeugten Wechselspannung im eingeschalteten
Zustand des Wechselrichters 4a ... n beiträgt, kann
nicht mehr gleichzeitig in jedem Fall konstant gehalten werden.
Bei Beschattung einer Gruppe 2a ... n von Solarzellen 1aa ...
nn wird die Ausgangsspannung entsprechend des geänderten Arbeitspunkts der Solarzellen 1aa ...
nn sinken.
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Die
Steuerung 30 führt
also das MPP-Tracking über
die jeweilige Zuschaltzeit der Wechselrichter 4a ... n
durch. Auch in diesem Beispiel kann das MPP-Tracking umso besser
durchgeführt
werden, je mehr Gruppen 2a ... n von Solarzellen 1aa ... nn über dem
notwendigen Minimum zur Verfügung stehen,
da die Steuerung dann die Zuschaltzeiten einer Gruppe 2a ...
n besser an die Bedürfnisse
der Gruppe 2a ... n anpassen kann.
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Die
beschriebenen Ausführungsbeispiele waren
dargestellt für
eine einphasige Spannungserzeugung. Muss eine dreiphasige Ausgangsspannung an
das elektrische Versorgungsnetz gegeben werden, so muss die beschriebene
Topologie dreimal aufgebaut werden, wobei natürlich die übergeordnete Steuerung 30 nur
einmal nötig
ist. Der Ausgangskontakt 10c, n des letzten Wechselrichters 4,
jeder Phase, der als negativer Kontakt für die Netzankopplung dient,
kann in diesem Fall zum Sternpunkt zusammengeschaltet werden.