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Die
Erfindung betrifft in situ Hydrophobierungen, dazu geeignete Stoffe
sowie deren Verwendung und Verfahren zur in situ Hydrophobierung.
Insbesondere beschreibt die vorliegende Erfindung unterschiedliche Hydrophobierungen
von porösen Oberflächen, die Massenhydrophobierung
für Zement gebundene Kunststeine sowie hydrophobe Polymerbetone
als Fugenmörtel.
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Die
erfindungsgemäßen Hydrobhobierungsmittel nutzen
Precursorsubstanzen auf Basis nativer Epoxide aus Tier- und Pflanzenölen.
Aus Ihnen entstehen in situ die eigentlichen hydrophoben Eigenschaften
damit beschichteter Oberflächen oder damit versetzter Massen
entweder durch Polymerisation mittels UV-Strahlung, säurekatalytisch
mit Vernetzern bzw. durch Reaktionen mit der Matrix.
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Die
Hydrophobie chemischer Strukturen ist durch Zahlenwerte, sogenannte
Inkremente, abschätzbar (Emulgatoren für die Lebensmittelchemie
in: Springerverlag 1985 S.14ff). In der Carbochemie sind es z. B.
lange unsubstituierte Kohlenwasserstoffketten, in 1 mit
Typ 1 und Typ 2 gekennzeichnet oder in der Silicium-Chemie Si-O-Si
Strukturen, in 1 mit Typ 3 bis 6 gekennzeichnet.
Diese Basisstrukturen werden, wie Tabelle 1 ausweist, einzeln oder
im Gemisch als Hydrophobierungsmittel sowohl zur Oberflächenbehandlung als
auch zur Massehydrophobierung bei Zement gebundenen Betonen angewendet
(Tab. 1).
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Hydrophobe
Strukturelemente sind zwar eine notwendige, aber bei Weitem nicht
die hinreichende Voraussetzung, dass eine chemische Verbindung als
Hydrophobierungsmittel Anwendung findet. Vielmehr müssen
Stoffe oder Stoffgemische zusätzliche Eigenschaften aufweisen,
um als technisch nutzbare Hydrophobierungsmittel anwendbar zu sein.
Dieses Eigenschaftsprofil ist in Tab. 2 zusammengestellt. Tabelle 1: Patentübersicht zu
Hydrophobierungsmitteln
Strukturgruppe | Anwendung | Bemerkung | Patent |
Typ
1 | Natursteinoberflächen | Opferschicht | G 9307 701.3 UB |
Typ
1, 2, 4 | Masse,
Kunststein | Zusatz
Alkalisalze | DE 1803079 A1 |
Typ
2, 3 | Masse,
Kunststein | | DE 102 004 057996
A1 |
Typ
6 | Masse,
Kunststein | | DE 19747794 A1 |
Typ
3 | Natursteinoberflächen | Opferschicht | DE 9207701 U1 |
Typ
2, 3, 4 | Natursteinoberflächen | Opferschicht | DE 3048125 A ! |
Typ
4 | Natur-,
Werk- und Kunststeinoberflächen | Zusatz
Hexafluorsilikat | DE 4037653 A1 |
Typ
4 | Masse,
Kunststein | Zusatz
Hexafluorsilikat | DE 1807079 A1 |
Typ
5 | Natur-,
Werk- und Kunststeine | | DE 4033155 C2 |
Typ
2, 3 | Masse,
Kunststein | | DE 10323205 A1 |
Typ
1, 2 | Masse,
Kunststein | | DE 19923076 B4 |
Typ
5 | Oberflächen | Tiefenimprägnierung | DE 3228660 A1 |
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Für
die Oberflächenbehandlung von beliebigen offenporigen Stein-
und Holzmaterialien ist es erforderlich, dass der hydrophobe Stoff
in die Oberfläche eindringen kann (Tab. 2, 1. Zeile). D.
h., allen bekannten Hydrophobierungsmitteln zur Oberflächenbehandlung
ist gemein, dass sie mit einem Lösungsmittel so verdünnt
werden müssen, dass der Wirkstoff in die Oberflächenporen
der Tabelle 2: Zusatzforderungen zur Hydrophobierung
Eigenschaft | Typ
1 | Typ
2 | Typ
3, 5 | Typ
4 | Typ
6 |
Penetrierung | m.
S.)1 | m.
S. | m.
S. | m.
S. | m.
S. |
eigener
Dampfdruck | rel.
hoch | mittel | klein | keiner | mittel |
Stabilität | UV
stabil | Bio-
und UV-Abbau | UV-Abbau | stabil | UV-Abbau |
Farbe | G > 1)2 | G > 2–3 | G < 1 | G < 1 | G < 1 |
Geruch | ohne | bei
Bioabbau | ohne | ohne | ohne |
Umweltverträglichkeit | gegeben | gegeben | negativ | negativ | negativ |
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- )1 m. S. nur mit Solvens möglich )2 G Gardnerzahl
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Matrix
eindringen kann. Das Lösungsmittel muss leicht verdampfbar
sein, nicht dagegen der Wirkstoff selbst. Sein Dampfdruck sollte
möglichst klein sein, letzlich also lange in der Oberfläche
verbleiben. Diese Idealvorstellung ist eigentlich nur für
Silikate (Typ 4) erfüllt, nur bedingt dagegen für
die Paraffine (Tab. 2, Zeile 2). Fettsäuren und ihre Methylester besitzen
bei 1 bar Siedetemperaturen zwischen 300 und 360°C, sind
also schwer verdampfbar.
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Die
Stabilität der Si-organischen Verbindungen wird langzeitlich
durch die etwa 1–2 mm tief eindringende UV-Strahlung in
Frage gestellt; man spricht auch in diesem Zusammenhang von „Opferschichten".
Fettsäurederivate in den in den Patenten vorkommenden Strukturen
unterliegen zusätzlich dem Bioabbau (Tab. 2, Zeile 3, Spalte
2).
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Die
Farbbeurteilung meint nicht nur die Eigenfarbe des Hydrophobierungsmittels,
sondern den Farbunterschied zwischen behandelter und unbehandelter
Oberfläche.
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So
darf bei Travertin- oder Marmorsteinen nach der Applikation keine
Farbvertiefung eintreten gegenüber der unbehandelten Oberfläche.
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Ferner
darf das Hydrophobierungsmittel weder einen Eigengeruch aufweisen,
was bei Si-Verbindungen generell gegeben ist, noch später
nach erfolgter Applikation durch Bioabbau entwickeln, was bei den
bisher verwendeten Fettsäuderivaten dagegen nicht gegeben
ist.
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Schließlich
gilt es die Chemikalie und ihren Herstellungsprozess auf ihre Umweltverträglichkeit
hin zu beurteilen. Die Herstellung der Si-organischen Verbindungen
erfolgt mittels Methylchlorid nach dem Rochow-Verfahren., also einem
Umweltgift. Auch Hexafluorsilikate als Additive bei Typ 4-Strukturen
sind im Herstellungsprozess nicht als umweltfreundlich anzusehen.
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Abbildung
1: Strukturelemente mit hydrophobierender Eigenschaft
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Der
in
DE 101 51 469 B4 offenbarte
Stoff zur Hydrophobierung besteht aus Hydroxyepoxifettsäure-glycidester
mit einer EO-Zahl EO > 3
und Polyphosphorsäureglycidester mit einer Hydroxylzahl
zwischen 80 und 180. Dieses Zweikomponentensystem ist zur Hydrophobierung
von Einwegmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen bestimmt und
biologisch abbaubar in einer dafür festgelegten Zykluszeit.
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Besonders
im Bereich von Natur- und Kunststeinen, aber auch für Holz-
und Holzwerkstoffe besteht nach wie vor ein hoher Bedarf an hydrophoben
Beschichtungen bzw. Ausrüstungen, die diese Gegenstände dauerhaft
schützen. Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, Hydrophobierungen
und dafür geeignete Stoffe bereitzustellen, die eine dauerhafte
und gegen Chemikalien und Witterung beständige Oberfläche
oder Ausrüstung von Gebrauchsgütern erlaubt.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch einen in situ Hydrophobierungsstoff mit den Merkmalen nach
Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
in situ Hydrophobierungsstoffes beinhalten die Merkmale der Unteransprüche
2 bis 8.
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Das
Wesen vorliegender Erfindung besteht darin, Hydrophobierungsmittel
aus Fettsäureepoxiden bzw. ihren Derivaten, hergestellt
aus tierischen und pflanzlichen Fetten und Ölen, zu nutzen.
Im Unterschied zu den bisher in der Patentliteratur genannten Fettsäurestrukturen,
wie Fettsäurealkoxylate oder Fettsäuresalze, werden
Epoxide der Fettsäuren aber, und das ist auch völlig
neu, als Precursorsubstanzen Verbindungen der allgemeinen Formel
(Typ 7) eingesetzt,
mit
R5
= AlkOOC(CH
2)
7 und
Alk = C
3H
5O
2-Rest oder CH
3 R6
= (CH
2)
9-3n aber
auch (CH
2)
k-CH
3 mit k = 10, 11
und 1 < n < 7,
die sich
dann in die Endstrukturen wandeln, wenn man mit Hilfe eines UV-Katalysators
und UV-Strahlung, z. B. Sonnenlicht, sie in eine Polyetherstruktur
vom Typ 8 auspolymerisiert.
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Polymerisiert
man das Epoxid Typ 7 dagegen sauer mit Polycarbonsäuren
aus, entstehen Hydroxypolyester vom Strukturtyp 9.
mit R7
= Polycarbonsäurerest
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Obwohl
bereits die Precursorsubstanz Typ 7, vor allem aber die daraus entstehenden
Syntheseprodukte vom Typ 8 und 9 mehr Sauerstoffatome, ja sogar
hydrophile OH-Gruppen aufweisen, besitzen sie unerwarteter Weise
starke hydrophobe Eigenschaften. Natürlich sind die Reste
R5 und R6 selbst hydrophob, so wie bei den bekannten Fettsäurederivaten
vom Typ 2. Aber das alleine kann nicht die Ursache für
ihr wesentlich stärkeres Hydrophobieverhalten im Vergleich
zu den einfachen Fettsäurederivaten sein. Vielmehr entstehen
durch die Vernetzung 3-dimensionale molekulare Polyether- bzw. Polyesternetzwerke,
die für die an sich polymeren Wassermoleküle (H
2O)
x nicht durchdringbar
sind. Dabei müssen die Epoxide keinesfalls nur mit sich selber
oder mit Polycarbonsäuren reagieren, sondern auch mit den
Matrixmolekülen Verbindungen eingehen, z. B. mit Silicaten
aus den Steinen Netzwerke aufbauen:
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Der
gravierende Unterschied zum Stand der Technik ist, dass die hydrophobierende
Wirkung erst in situ, also erst nach Aufbringen des Hydrophobierungsstoffes
durch chemische Reaktionen in voller Stärke ausgebildet
wird. Diese Polymerisationsreaktionen machen sowohl ein Verdampfen
wie auch ein Migrieren des Hydrophobierungsstoffes völlig
unmöglich. Auch der biologische Abbau der Strukturen vom
Typ 8 und 9 ist durch die hohe Vernetzung nicht möglich,
obwohl die Precursorsubstanzen selbst biologisch abbaubar sind. Da
die Oxyranzahl (ORZ) der Epoxide im Bereich 6 < ORZ < 7
liegt, für die räumliche Vernetzung aber nur maximal
3 notwendig sind, bleiben 3 bis 4 Oxyranringe als Opferstrukturen
gegen die eindringenden UV-Strahlen oder zur Ausbildung von Matrixreaktionen
gemäß Gl. 1.
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Speziell
im Falle der Polyetherstukturen beobachtet man eine außergewöhnliche
pH-Wert-Resistenz im Bereich 2 <=
pH <= 13,7, aber
auch eine hohe Lösungsmittelstabilität. D. h.,
Polyetherschichten sind weder durch lytische Lösungsmittel
noch durch Anquellen mit Lösungsmitteln zu entfernen.
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Unerwartet
ergeben Polyetherstrukturen vom Typ 8 so extrem hydrophobe Flächenbeschichtungen, dass
beim Sprühen von Graffitifarben sich während des
Sprühens Pigment und Polymerkörper schwerkraftbedingt
voneinander trennen, das Graffitibild sich verzerrt. Auch nach mehreren
Wochen ist selbst bei vernetzenden Graffitifarben der Farbrest relativ
leicht mit Aceton entfernbar, ohne dass die Schutzschicht zerstört
wird. Das gilt für Stein- und Holzoberflächen. Tabelle 3: Löse- und Quellversuche
von Polyethern
Säuren/Laugen | Befund | Lösungsmittel1) | Befund | sonstige
Chemikalien | Befund |
0,01
n KOH pH = 12 | o.
B. | H2O | o.
B. | Biodiesel | o.
B. |
Ameisensäure
98% | o.
B. | Diethylether | o.
B. | Tetrahydrofuryl-2-methylacetat | o.
B. |
Essigsäure
98% | o.
B. | Aceton | o.
B. | Glycerintriacetat | o.
B. |
H2SO4 pH = 1,54 | o.
B. | n-Heptan | o.
B. | | |
Citronensäure | o.
B. | Chloroform | o.
B. | | |
Mastofflösung | o.
B. | Methanol | o.
B. | | |
| | Ethanol | o.
B. | | |
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- 1) Testzeit 6 Wochen o. B. ohne
Befund
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Hydrophobierungsmittel
gegenüber den aus der Literatur bekannten Fettsäuresalzen
besteht darin, dass sie keine, Steine zersetzenden Kationen besitzen.
Ferner ist ihr Syntheseprozess im Unterschied zur Synthese der Si-organischen
Verbindungen umweltverträglich, denn die Hauptrohstoffe
sind Tier- oder Pflanzenöle und H2O2; Luft- oder Wasseremissionen mit Umweltgiften
finden nicht statt.
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Kunststeine
auf Basis Zement gebundener Betone lassen sich mit dem Epoxidderivat
vom Typ 10 in Masse hydrophobieren. In Verbindung mit einem Fließmittel
kann man z. B. das Anmachwasser für den Zement gebundenen
Beton auf die Kristallwassermenge beschränken. Damit ist
die Möglichkeit zur Kapillarbildung im Beton sehr reduziert.
Der Unterbeton ist somit hydrophobiert.
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Schließlich
kann man die Vorstufe dieser Veretherungsreaktion zu den alkoxylierten
Fettsäuremethylestern, die Weißfettmethylester-epoxide
also selbst, als Hydrophobierungsmittel einsetzen.
mit
R6 = (CH
2)
9-6n, R7 = C
18 bis C
24-Alkylrest
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Anstelle
von Weißfettmethylester-epoxid kann effektiver das Krambemethylester-epoxid
eingesetzt werden. Es zeichnet sich durch einen hohen Anteil von
ca. 55% an C22-Fettsäuren sowie
durch einen geringen Anteil von C24-Fettsäuren
aus, ist demzufolge in seiner hydrophobierenden Wirkung besser als
die C18-Fettsäurederivate, allerdings
auch preislich teurer.
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In
Ethanol zu 40 bis 60% gelöst können beide Epoxide
(Typ 7 und Typ 10) zur Hydrophobierung von Kalksteinen eingesetzt
werden. Farbunterschiede von behandelten und unbehandelten Oberflächen
treten nicht auf. In Sandsteine dringen die genannten Hydrophobierungsmittel
mehrere mm tief ein. Der behandelte Stein bleibt dabei aber gasoffen,
d. h. auch Wasserdampf durchlässig, was für den
Schutz historischer Bauten von besonderem Interesse ist (Tab. 4,
Zeile 1).
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Erwähnenswert
im Zusammenhang mit der Hydrophobierung ist, dass man beim Verlegen
von Natur- oder Naturwerksteinen anstelle des sonst üblichen
Kalkmörtels Polymerbeton einsetzen kann. Hydrophober Polymerbeton
gemäß Typ 9 schützt den Stein gegen aufsteigende
Feuchtigkeit. (Tab. 4 Zeile 3). Tabelle 4: Applikationen von Hydrophobierungen
auf Epoxidbasis und Anwendungsbeispiele
Applikation | Reaktionsart | Anwendungsbeispiele | Laufmittel | Strukturtyp |
poröse
Oberflächen | Matrixreaktion | Sand-
und Kalksteine | Ethanol | 7 |
poröse
Oberflächen (Antigraffiti) | Photopolymerisation | Marmor,
Holz, Mauerwerk | Reaktionsverdünner | 8 |
Massen | saure
Polymerisation | Fugenmasse
für beliebige Steine o. gebrannte Tone | ohne | 9 |
Massen | Matrixreaktion | Zement
gebundene Betone | H2O | 10 |
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Die
Ausbringungsart der obengenannten Hydrophobierungsmittel kann recht
unterschiedlich sein. Tabelle 5: Anwendungsverfahren von in
situ Hydrophobierungen
Einsatzgebiet | Aplikationsart | Laufmittel |
Oberfläche | Spritzen,
Streichen, Walzen von Typ 7 oder Typ 8-Verbindungen | + |
Fuge | Mischen
feingemahlener Zuschlagstoffe mit Epoxidharzen Typ 9 | – |
Masse | Einarbeiten
von Typ 10-Strukturen in Zementmörtel | – |
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Für
die Oberflächenbehandlung von Steinen oder Hölzern
eignen sich die Precursorepoxidharze vom Typ 7 und 8 (Tab. 5, Zeile
1). Dabei kann die Oberfläche bei Typ 7-Applikationen sowohl
im Innen- als auch im Außenbereich liegen, für
Typ 8-Applikationen dominant im Außenbereich wegen der
Initiierung der photochemischen Reaktion durch UV-Strahlung.
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Hydrophobe
Fugenmassen schützen den Stein einmal gegen aufsteigendes
Wasser aus dem Boden im Außenbereich. Im Innenbereich sind
die hydrophoben Fugenmassen für den Nasszellenbau vorteilhaft
einsetzbar. Da die vorgestellten Epoxidharze kalthärtend
sind, ist eine Verlegung im Temperaturbereich 10 <= T <= 25°C
angebracht.
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Zur
Hydrophobierung von Zement gebundenen Betonen wird im Anmachwasser
das Mittel vom Typ 10 zugesetzt (Tab. 5, Zeile 3). Vorteilhaft ist
dabei die zusätzliche Verwendung herkömmlichen
Fließverbessers, gegebenenfalls in Kombination mit depolymerisiertem
Wasser, um die Menge des Anmachwassers so gering wie möglich
zu halten.
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Anhand
beigefügter Darstellungen werden Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 Mit
Rotwein versetzter Marmorstein mit hydrophober Oberfläche
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2 Mit
Graffitifarbe besprühter Stein mit hydrophober Oberfläche
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3 Stein
nach 2 nach erstem Abwischen
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Versuchsdurchführung
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A Herstellung der UV-Lackmischung
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High-Omega-Leinölglycidester-epoxid
der Type Ep-10/1 mit der EO-Zahl von EOZ ≥ 12,5 wird mit
1% Triarylsulfoniumhexafluorantimonat versetzt. Zu der Mischung
gibt man Aceton im Verhältnis 1:1 oder Methylester-epoxid
als Reaktivverdünner im Verhältnis 4:1. Man bestreicht
oder spritzt die Oberflächen von Kalksteinen (Marmor, Travertin,
Limestoner). Die behandelte Oberfläche härtet
im Tageslicht nach ca. 20 bis 30' je nach Sonneneinstrahlung aus.
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B Präparieren der hydrophobierten
Oberflächen mit Rotwein und Graffitifarbe
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Die
nach der Vorschriften A präparierten Oberflächen
werden mit Rotwein begossen bzw. Graffiti besprüht (siehe
auch 1 bis 3). Die präparierten
Oberflächen werden im Falle von Rotwein mit H2O
gereinigt (1) bzw. mit Aceton bei Graffitiüberzügen.
In beiden Fällen lassen sich die Flächen ohne
Rubbeln oder Kärchern einfach reinigen (1 bzw. 3).
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C Herstellung alkoxylierter Fettsäuremethylester
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1
Mol Fettsäuremethylester bestehend aus ca. 40% gesättigter
Fettsäureanteilen, vor allem Stearinsäure, werden
mit der adäquaten Menge Perameisensäure zum Epoxid
umgesetzt. Diesem Methylesterfettsäureepoxidgemenge setzt
man mit äquimolaren Teilen eines C18-Alkanols
in Gegenwart von 2% ZnC12 als Katalysator
um und rührt ca. 16 Stunden lang bei ca. 80–90°C.
Danach wäscht man den Katalysator mit H2O
aus und destilliert das Produkt bis zur Wasserfreiheit. Man erhält
alkoxylierte Fettsäuremethylester.
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D Masse hydrophobierter Beton
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150
g Liquiment (Zement) werden mit 50 g H2O
versetzt. Dem Anmachwasser (nur die Kristallisationswassermenge)
setzt man 1 g Fließmittel und 0,5 bis 2 g alkoxylierten
Fettsäuremethylester gemäß Vorschrift C
zu. Die Wasseraufnahme dieses mit Zement gebundenen Betons liegt
bei ≤ 3% nach mehrmaligem Ausheizen bei 200°C.
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E Bestimmung der Wassereindringzahlen
nach DIN 52 617
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Bei
diesem Test taucht man den Probekörper ca. 3 mm tief in
eine mit H2O gefüllte Schale. Die
Seitenflächen sind mit Epoxidharz verschlossen.
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Gravimetrisch
wird die Wasseraufnahme in kg/m2 in der
Zeit bestimmt [kg/m2·h1/2].
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Deutlich
sind in den hydrophobierten Materialien die Wassereindringzahlen
kleiner als in dem unbehandelten (Tab. 6, Zeilen 2, 4, 6, 8 und
10).
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Tabelle
6: Wassereindringzahlen nach DIN 52 617
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- 1) Die Hydrophobierung mittels UV-Lack
ist mit UV gekennzeichnet, die mit Weißfettemethylesterpoxiden
in Ethanol mit W, der Masse hydrophobierte Beton mit MB.
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F Polymerbeton mit hydrophober Eigenschaft
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3
g Glycidesterepoxid werden mit einem Gemisch aus 0.4 g Maleinsäure,
0.3 g Methyltetrahydrophthalsäureanhydrid und 0.45 g Pyromellithsäureanhydrid
an gerührt. Die Verarbeitungszeit bei 20°C beträgt
ca. 45', die Abbindezeit bis zur Formstabilität ca.! 6
h.
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G Herstellung der Methylester-epoxide
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Weißfett-
oder Crambemethylester werden mit Perameisensäure in an
sich bekannter Weise epoxidiert. Die Epoxidierung kann in äquimolaren
Mengen erfolgen. Als Reaktivverdünner für Applikation
A sind auch kleinere Epoxierungsgrade aus Gründen der Viskosität
nützlich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - G 9307701 [0004]
- - DE 1803079 A1 [0004]
- - DE 102004057996 A1 [0004]
- - DE 19747794 A1 [0004]
- - DE 9207701 U1 [0004]
- - DE 3048125 A [0004]
- - DE 4037653 A1 [0004]
- - DE 1807079 A1 [0004]
- - DE 4033155 C2 [0004]
- - DE 10323205 A1 [0004]
- - DE 19923076 B4 [0004]
- - DE 3228660 A1 [0004]
- - DE 10151469 B4 [0012]