DE102008021019B4 - Ofen zur Pyrolyse von Abfallmaterial und Verfahren zum Betreiben eines Ofens - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Ofen zur Pyrolyse von Abfallmaterial mit
- a) einem Pyrolyserohr, welches eine von außen zugängliche Beschickungsöffnung und eine Materialabgabeöffnung aufweist;
- b) einem Verbrennungsrohr, in welches Material aus dem Pyrolyserohr abgebbar ist und welches einen neben der Materialabgabeöffnung des Pyrolyserohres angeordneten Verbrennungsraum und eine Materialaustragöffnung aufweist;
- c) einem Ringraum, welche das Pyrolyserohr wenigstens teilweise umgibt und mit einem Rauchgasabzug kommuniziert; wobei
- d) der Ringraum mit dem Verbrennungsraum des Verbrennungsrohres kommuniziert, so dass Rauchgas aus dem Verbrennungsraum in den Ringraum strömen kann.
- Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Ofens zur Pyrolyse von Abfallmaterial, bei welchem ein Verbrennungsraum eines Verbrennungsrohres neben einer Materialabgabeöffnung eines Pyrolyserohres angeordnet ist und in dem Verbrennungsrohr erzeugtes Rauchgas einem Raum zugeführt wird, der das Pyrolyserohr umgibt, so dass das Pyrolyserohr durch das Rauchgas indirekt beheizt wird.
- Mit solchen Öfen wird beispielsweise Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen verascht, der zuvor einer Vorbehandlung und insbesondere einer Trocknung unterzogen worden ist. Das zu veraschende Klärschlammmaterial liegt meist mit einer Restfeuchte von 5% bis 10% in beispielsweise granulatartiger Form vor.
- Pyrolyseöfen sind unter anderem in der
DE 37 21 843 A1 oder derDE 35 31 647 A1 beschrieben. - Ein Ofen mit den Eingangs genannten Merkmalen ist beispielsweise aus der
DE 36 32 548 C1 bekannt. Dieser Ofen wird nach dem Prinzip eines Drehrohrofens betrieben, was bedeutet, dass das Pyrolyserohr und das Verbrennungsrohr während des Betriebs des Ofens kontinuierlich um ihre Längsachse verdreht werden. Im Inneren des Pyrolyserohres und des Verbrennungsrohres sind wendelförmige Förderrippen vorgesehen, mit denen das im jeweiligen Rohr befindliche Material auf Grund der Drehung um die Längsachse von einer Stirnseite zur gegenüberliegenden Stirnseite des entsprechenden Rohres gefördert wird. - Das zu veraschende Material wird dem Pyrolyserohr über dessen Beschickungsöffnung zugeführt und bei einer Temperatur von etwa 500°C bis 550°C weitgehend unter Sauerstoffausschluss verschwelt, wobei Schwelgas erzeugt wird. Als Rückstand der Verschwelung entsteht Schwelkoks, welcher gegebenenfalls nicht verschwelbare Bestandteile mit sich führt, die bereits in dem zu veraschenden Material vorlagen. Der Rückstand wird über die Materialabgabeöffnung in das Verbrennungsrohr überführt. In diesem herrscht eine sauerstoffhaltige Atmosphäre, wodurch das aus dem Pyrolyserohr kommende Material verbrennt und sich die Temperatur im Verbrennungsrohr auf 800°C bis 900°C erhöht. Auf seinem Weg durch das Verbrennungsrohr verbrennt das Material zu Asche.
- Das Pyrolyserohr wird bei dem Ofen der
DE 36 32 548 C1 gemäß dem Verfahren der eingangs genannten Art indirekt beheizt. Dazu wird das im Verbrennungsrohr entstehende heiße Rauchgas dem Ringraum zugeführt, welcher das Pyrolyserohr umgibt. Bei dem bekannten Ofen ist das Pyrolyserohr innerhalb des Verbrennungsrohres angeordnet, wodurch einerseits der Ringraum gebildet ist und andererseits neben dem Pyrolyserohr ein Abschnitt des Verbrennungsrohres verbleibt, der einen Verbrennungsraum umgibt. Der Ringraum ist über einen Ringspalt am stirnseitigen Rand des Pyrolyserohres zu diesem Verbrennungsraum hin offen. Das im Verbrennungsraum entstehende Rauchgas wird dem Ringraum in axialer Richtung durch den Ringspalt zugeführt, wobei es an dem Ende des Pyrolyserohres entlang strömt, welches im Übergangsbereich zwischen dem Pyrolyserohr und dem Verbrennungsraum angeordnet ist. - Der Bereich, in welchem die Verschwelung stattfindet, und der Verbrennungsbereich können bei dem bekannten Ofen der eingangs genannten Art miteinander kommunizieren. Dadurch besteht die Gefahr, dass unkontrollierte, heftige und gar explosionsartige Verbrennungen am Übergangsbereich zwischen dem Pyrolyserohr und dem Verbrennungsrohr ausgelöst werden, wenn das heiße Rauchgas das aus dem Pyrolyserohr in das Verbrennungsrohr übertretende Material überströmt. Im schlimmsten Fall kann in einem solchen Fall der Ofen beschädigt werden und muss dann zu Wartungszwecken heruntergefahren werden. In der Regel arbeiten solche Öfen bis auf einen Zeitraum, in welchem Instandhaltungsarbeiten am Ofen durchgeführt werden, im Dauerbetrieb. Eine unplanmäßige Stillstandszeit ist dementsprechend mit hohen finanziellen Verlusten verbunden und möglichst zu vermeiden.
- Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Ofen und ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchen die Gefahr von zerstörerischen Verbrennungsvorgängen am Übergang zwischen dem Pyrolyserohr und dem Verbrennungsrohr verringert ist.
- Diese Aufgabe wird bei einem Ofen der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
- e) Dichtmittel vorgesehen sind, durch welche das Pyrolyserohr weitgehend gasdicht gegenüber dem Verbrennungsrohr abdichtbar ist;
- f) dem Ringraum das Rauchgas von radial außen zuführbar ist.
- Das Rauchgas wird also nicht mehr in axialer Richtung entlang des Übergangsbereichs zwischen Pyrolyserohr und Verbrennungsrohr in den Ringraum geführt, sondern kann an diesen vorbei und von radial außen in den Ringraum einströmen. So kann verhindert werden, dass Rauchgas auf dem Weg zu dem Ringraum durch den kritischen Übergangsbereich zwischen dem Pyrolyserohr und dem Verbrennungsrohr strömt. Die Gefahr von heftigen, durch Rauchgas ausgelösten Verbrennungsvorgängen im Übergangsbereich zwischen Pyrolyserohr und Verbrennungsrohr ist dadurch verringert. Durch die Dichtmittel wird außerdem vermieden, dass Sauerstoff in das Pyrolyserohr gelangt, um eine einwandfreie Verschwelung zu gewährleisten.
- Es ist insbesondere vorteilhaft, wenn der Strömungsweg des Rauchgases von dem Verbrennungsrohr zu dem Ringraum innerhalb eines Rauchgaskanals verläuft, der außerhalb des Verbrennungsrohres und außerhalb des Pyrolyserohres verläuft. In diesem Fall wird Rauchgas aus dem Verbrennungsrohr abgeführt und an dem Pyrolyserohr und dem Verbrennungsrohr vorbeigeführt, welche den eigentlichen Ofenkörper bilden.
- Es ist günstig, wenn das Verbrennungsrohr über seine Materialaustragöffnung mit dem Rauchgaskanal kommuniziert. Die Materialaustragöffnung des Verbrennungsrohres liegt dabei vorzugsweise abseits des kritischen Übergangsbereichs zwischen Pyrolyserohr und Verbrennungsrohr, so dass durch das Abziehen des Rauchgases aus dem Verbrennungsrohr über dessen Materialaustragöffnung das Rauchgas von dem Übergangsbereich wegströmt.
- Es kann vorkommen, dass die Temperatur des Rauchgases nicht ausreicht, um den Innenraum des Pyrolyserohres auf die zum einwandfreien Ablauf der Verschwelung notwendige Temperatur aufzuheizen. Daher ist es vorteilhaft, wenn das Rauchgas auf seinem Weg vom Verbrennungsrohr zum Ringraum mittels einer Heizeinrichtung heizbar ist. Dabei ist es insbesondere günstig, wenn die Heizeinrichtung ein Brenner ist.
- Es ist vorteilhaft, wenn die radial äußere Wand des Ringraums mit Durchlassöffnungen versehen ist, die den Ringraum mit dem Rauchgaskanal verbinden. Obwohl das Rauchgas von radial außen in den Ringraum strömt, kann auf diese Weise ein baulich vorteilhafter Ofen gebildet werden, bei dem das Pyrolyserohr von einem Abschnitt des Verbrennungsrohres umgeben ist. Die Wand des Verbrennungsrohres in diesem Abschnitt bildet mithin die radial äußere Wand des Ringraums, wobei dennoch eine radiale Verbindung zwischen Ringraum und Rauchgaskanal möglich ist. Die Durchlassöffnungen in der radial äußeren Wand des Ringraums tragen auch dem Gedanken Rechnung, dass der Ofen vorzugsweise nach dem Prinzip eines Drehrohrofens arbeitet und das Pyrolyserohr sowie das Verbrennungsrohr im Betrieb des Ofens kontinuierlich um ihre Längsachse verdreht werden. Dabei fährt die radial äußere Wand des Ringraums an der Mündungsstelle des Rauchgaskanals vorbei. Eine Verbindung zwischen Ringraum und Rauchgaskanal, welche einen gleichmäßigen Rauchgasstrom in den Ringraum hinein ermöglicht, ist dann gewährleistet, wenn die Durchlassöffnungen vollständig um den Umfang der radial äußeren Wand des Ringraums vorgesehen sind, wobei die Durchlassöffnungen vorzugsweise von einem Gehäuse umgeben sind, welches mit den Rauchgaskanal verbunden ist,
- Die Dichtmittel umfassen vorteilhaft einen Zylinder, welcher koaxial zum Pyrolyserohr angeordnet ist, wobei eine von der Innenmantelfläche des Pyrolyserohres getragene wendelförmige Förderrippe außen an dem Zylinder anliegt und der Abstand zwischen zwei Windungen der Förderrippe derart klein ist, dass stets mehr als eine vollständige Windung, insbesondere zwei vollständige Windungen, im Bereich der axialen Erstreckung des Zylinders vorliegen. Bei der Drehung des Pyrolyserohres um seine Längsachse wird das darin befindliche Schwelkoksmaterial durch die wendelförmige Forderrippe von seiner Beschickungsöffnung in Richtung auf die Materialabgabeöffnung gefördert. Zwischen zwei benachbarten Windungen der Förderrippe liegt somit stets Material vor, solange der Ofen betrieben wird. Dadurch, dass stets mehr als eine vollständige Windung der Förderrippe um den Zylinder herum verläuft, ist dieser bei Betrieb des Ofens entlang seines Umfanges vollständig von Schwelkoksmaterial umgeben, welches den Spalt zwischen dem Zylinder und der Innenmantelfläche des Pyrolyserohres abdichtet.
- Die oben genannte Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass Dichtmittel verwendet werden, durch welche das Pyrolyserohr weitgehend gasdicht gegenüber dem Verbrennungsrohr abgedichtet wird, und das Rauchgas über einen Strömungsweg in den das Pyrolyserohr umgebenden Raum geführt wird, der außerhalb des Verbrennungsrohres und außerhalb des Pyrolyserohres verläuft. Die dadurch erzielten Vorteile entsprechen den oben zum Ofen genannten Vorteilen.
- Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
-
1 eine Seitenansicht eines Ofens zur Pyrolyse von Abfallmaterial, welcher nach dem Prinzip eines Drehrohrofens arbeitet; -
2 schematisch einen Axialschnitt des Ofens von1 , wobei ein Pyrolyserohr und ein Verbrennungsrohr zu erkennen sind; -
3 eine bei dem Ofen der1 und2 verwendete Lanze, über welche dem Verbrennungsrohr ein die Verbrennung förderndes Gas zugeführt werden kann; -
4 schematisch eine Halteeinrichtung einer ersten Bauart in teilweiser Durchsicht, mittels welcher das Pyrolyserohr und das Verbrennungsrohr des Ofens in Relativlage gehalten werden; -
5 schematisch eine Halteeinrichtung einer zweiten Bauart in teilweiser Durchsicht, mittels welcher das Pyrolyserohr und das Verbrennungsrohr des Ofens in Relativlage zueinander gehalten werden; und -
6 schematisch einen Abschnitt einer Abwandlung der Halteeinrichtungen nach den4 und5 . - In den
1 und2 ist mit10 insgesamt ein Ofen zur Pyrolyse von Abfallmaterial bezeichnet, welcher nach dem Prinzip eines an und für sich bekannten Drehrohrofens arbeitet. - Der Ofen
10 umfasst ein Pyrolyserohr12 mit konstanten Innenquerschnitt, welches an einer ersten Stirnseite eine Beschickungsöffnung14 und an seiner gegenüberliegenden Stirnseite eine Materialabgabeöffnung16 aufweist. Die Innenwand des Pyrolyserohres12 trägt eine wendelförmige, ins Innere des Pyrolyserohres12 ragende Förderrippe18 , welche sich zwischen seinen beiden Öffnungen14 ,16 erstreckt. Durch Drehung des Pyrolyserohres12 in einer bestimmten Drehrichtung um seine Längsachse wird darin befindliches Material von der Beschickungsöffnung14 zur Materialabgabeöffnung16 gefördert. - In einem der Materialabgabeöffnung
16 benachbarten Endbereich20 des Pyrolyserohres12 ist die Förderrippe18 in axialer Richtung gestaucht, so dass dort der Abstand zwischen zwei benachbarten Windungen der Förderrippe18 geringer ist als im sonstigen Bereich des Pyrolyserohres12 . Darauf wird weiter unten nochmals eingegangen. - Das Pyrolyserohr
12 verläuft abgesehen von einem seiner Beschickungsöffnung14 benachbarten Endbereich22 innerhalb eines ersten Abschnitts24 eines Ofenrohres26 mit konstantem Innenquerschnitt, wodurch ein das Pyrolyserohr12 umgebender Ringraum28 gebildet ist. - Ein sich an den ersten Abschnitt
24 des Ofenrohres26 anschließender Verbrennungsrohrabschnitt30 begrenzt einen Verbrennungsraum32 , welcher neben der Materialabgabeöffnung16 des Pyrolyserohres12 angeordnet ist. An der Stirnseite seines Verbrennungsrohrabschnitts30 weist das Ofenrohr26 eine Materialaustragöffnung34 auf. - Die Innenwand des Verbrennungsrohrabschnitts
30 des Ofenrohres26 trägt eine nach innen ragende wendelförmige Förderrippe36 , welche bei gleicher Drehrichtung in die gleiche Richtung fördert wie die Förderrippe18 des Pyrolyserohres12 . - Radial neben dem inneren Endbereich
20 des Pyrolyserohres12 ist zwischen diesem und dem ersten Abschnitt24 des Ofenrohres26 eine an und für sich bekannte Lamellendichtung38 angeordnet, welche einen Eintritt von festem Material aus dem Verbrennungsraum32 in den Ringraum28 verhindert und auch einen Strom von im Verbrennungsraum32 entstehendem Rauchgas in den Ringraum28 hinein weitgehend unterbindet. - An seinem dem äußeren Endbereich
22 des Pyrolyserohres12 benachbarten Ende mündet das Ofenrohr26 in einen Rauchgasabzug40 . Dieser weist eine hier nur schematisch angedeutete Sammeleinrichtung42 für feine Aschepartikel auf, welche mit dem Rauchgas durch den Ringraum28 hindurch zum Rauchgasabzug40 gelangen. Die Sammeleinrichtung42 kann beispielsweise in Form einer von außen zugänglichen und herausnehmbaren Sammelwanne ausgebildet sein. - Der Verbrennungsrohrabschnitt
30 des Ofenrohres26 ist seinerseits von einem Ofenaußenrohr44 mit weitgehend konstantem Innenquerschnitt umgeben, wobei sich dieses mit einer konischen ringförmigen Endwand46 , welche eine stirnseitige Öffnung47 umgibt, über das Ende des Ofenrohres26 mit der Materialaustragöffnung34 hinaus erstreckt. Die konische Endwand46 des Ofenaußenrohres44 ist so ausgebildet, dass sich ihr Querschnitt in axialer Richtung von innen nach außen verjüngt. - An seinem gegenüberliegenden Ende, welches etwa in Höhe des inneren Endbereichs
20 des Pyrolyserohres12 liegt, weist das Ofenaußenrohr44 eine Ascheabgabeöffnung48 auf. Zwischen dem Ofenaußenrohr44 und dem Verbrennungsrohrabschnitt30 des Ofenrohres26 liegt ein Ringraum50 vor. Die Innenmantelfläche des Ofenaußenrohres44 trägt eine wendelförmige Förderrippe52 , welche derart ausgerichtet ist, dass die Förderung von Material in die entgegengesetzte Richtung erfolgt, als dies bei dem Pyrolyserohr12 und dem Verbrennungsrohrabschnitt30 des Ofenrohres26 bei gleicher Drehrichtung der Fall ist. - Der Ofen
10 umfasst eine hier nicht eigens dargestellte Wärmeisolation, welche die freien Außenflächen des Ofenrohres26 und des Ofenaußenrohres44 umgibt. - Die konische Endwand
46 des Ofenaußenrohres44 mündet in einen Rauchgaskanal54 , welcher aus dem Verbrennungsraum32 austretendes Rauchgas zum das Pyrolyserohr12 umgebenden Ringraum28 führt. Dazu ist der erste Abschnitt24 des Ofenrohres26 in einem Bereich gasdicht von einem Gehäuse56 umgeben, welcher in Förderrichtung des Materials im Pyrolyserohr12 gesehen vor dem gestauchten Bereich der Förderrippe18 des Pyrolyserohres12 angeordnet ist. - Der Rauchgaskanal
54 ist zur Wärmeisolation mit Keramikmatten55 ausgekleidet, welche hier nicht eigens dargestellt sind. Der Rauchgaskanal54 verläuft außerhalb des Ofenrohres26 , des Ofenaußenrohres44 und des Pyrolyserohres12 und mündet in das Gehäuse56 . Die Wand des Ofenrohres26 ist im von dem Gehäuse56 umgebenden Bereich über ihren Umfang mit Öffnungen57 nach Art einer Perforation versehen, so dass Rauchgas aus dem Rauchgaskanal54 in das Gehäuse56 und von diesem in den Ringraum28 strömen kann. An seiner Unterseite weist das Gehäuse56 eine Aschesammeleinrichtung58 auf, welche der Aschesammeleinrichtung42 des Rauchgasabzuges40 entspricht. - Der Rauchgaskanal
54 weist einen ersten vertikalen Abschnitt54a auf, welcher der konischen Endwand46 des Ofenaußenrohres44 benachbart ist. Der vertikale Abschnitt54a des Rauchgaskanals54 geht in einen horizontalen Abschnitt54b über, welcher neben dem Ofenaußenrohr44 verläuft und seinerseits in einen kurzen zweiten vertikalen Abschnitt54c mündet, der mit dem Gehäuse56 verbunden ist. Der horizontale Abschnitt54b des Rauchgaskanals54 trägt an seinem dem vertikalen Abschnitt54a benachbarten stirnseitigen Ende einen Brenner60 , so dass durch den Rauchgaskanal54 strömendes Rauchgas oder strömende Luft gezielt aufgeheizt werden kann. - Das Ofenrohr
26 ist an seinem Verbrennungsrohrabschnitt30 mittels Halteeinrichtungen62 und64 gegenüber dem Ofenaußenrohr44 gehalten. In entsprechender Weise ist das Pyrolyserohr12 mittels Halteeinrichtungen62 und64 gegenüber dem ersten Abschnitt24 des Ofenrohres26 gehalten. Die Halteeinrichtungen62 und64 werden weiter unten noch im Detail beschrieben. - Der erste Abschnitt
24 des Ofenrohres26 und das Ofenaußenrohr44 des Ofens10 tragen jeweils einem umlaufenden Führungsring66 bzw.68 , welche in axialer Richtung auf beiden Seiten von hier nicht eigens gezeigten Führungsrollen flankiert sind, die um eine vertikale Achse verdrehbar sind und an den Führungsringen66 bzw.68 abrollen. Der erste Abschnitt24 des Ofenrohres26 trägt außerdem einen umlaufenden Antriebsring70 , welcher in an und für sich bekannter Weise mit einem Motor72 zusammenarbeitet. Wenn der Motor72 betrieben wird, wird das Ofenrohr26 abhängig von der Drehrichtung des Motors72 um seine Längsachse gedreht. Das Pyrolyserohr12 und das Ofenaußenrohr44 sind über die Halteeinrichtungen62 und64 drehfest mit den Ofenrohr26 verbunden, so dass sich das Pyrolyserohr12 und das Ofenaußenrohr44 entsprechend gemeinsam mit dem Ofenrohr26 drehen. Bei der Drehung der Rohre12 ,26 und44 sind diese über die Führungsringe66 und68 geführt. - Der Ofen
10 umfasst außerdem ein Schwelgasrohr74 , welches mit einem ersten Endbereich76 durch die Materialabgabeöffnung16 des Pyrolyserohres12 in dieses hineinragt, sich von dort durch den Verbrennungsrohrabschnitt30 des Ofenrohres26 , durch den äußeren Endbereich des Ofenaußenrohres44 und dessen Öffnung47 sowie durch den vertikalen Abschnitt54a des Rauchgaskanals54 hindurch erstreckt und in einen von außen zugänglichen Anschluss78 mündet, der einen Schwelgasabzug bildet. - Das Schwelgasrohr
74 ist über eine sternförmige Halterung80 drehfest mit der Innenmantelfläche des Verbrennungsrohrabschnitts30 des Ofenrohres26 verbunden. Der Endbereich76 des Schwelgasrohres74 erstreckt sich durch einen axialen Durchgangskanal82 in einem Zylinder84 , welcher drehfest mit dem Pyrolyserohr12 verbunden ist. Der Durchgangskanal82 des Zylinders84 weist an dessen im Pyrolyserohr12 liegenden Ende einen sich nach innen verjüngenden konischen Abschnitt86 auf, der in dieser Richtung in einen zylindrischen Abschnitt88 mündet, der seinerseits in einen weiteren zylindrischen Abschnitt90 mit geringerem Querschnitt übergeht. Im zylindrischen Abschnitt88 des Zylinders84 ist zwischen diesem und dem Schwelgasrohr74 eine Lamellendichtung92 angeordnet, welche einen Materialdurchtritt durch den Durchgangskanal82 des Zylinders84 verhindert. Die in geringerem Abstand nebeneinander verlaufenden Windungen der Förderrippe18 des Pyrolyserohres12 umgeben den Zylinder84 . - Durch die Öffnung
47 des Ofenaußenrohres44 und die Materialaustragöffnung34 des Ofenrohres26 ragt eine Lanze94 für ein die Verbrennung förderndes Gas in dessen Verbrennungsrohrabschnitt30 hinein. Bei dem die Verbrennung fördernden Gas kann es sich beispielsweise um Frischluft handeln, welche nachstehend allgemein als Verbrennungsluft bezeichnet wird. Über die Lanze94 kann dem Verbrennungsraum32 Verbrennungsluft zugeführt werden. Die Lanze94 erstreckt sich bis kurz vor die das Schwelgasrohr74 tragende Halterung80 und ist in3 in vergrößertem Maßstab gezeigt. - Wie dort zu erkennen ist, umfasst sie ein Außenrohr
96 , welches einen ersten Abschnitt96a mit einem verhältnismäßig kleinen Innenquerschnitt, einen zweiten Abschnitt96b mit größerem Innenquerschnitt und einen dritten Abschnitt96c mit nochmals größerem Innenquerschnitt aufweist. Jeder Abschnitt96a ,96b ,96c des Außenrohres96 umfasst radial nach außen weisende Düsen98 , über welche Verbrennungsluft in radiale Richtung abgegeben werden kann und von denen in3 lediglich eine mit einem Bezugszeichen versehen ist. An der Stirnseite des Abschnitts96a des Außenrohres96 mit geringstem Durchmesser ist eine in axiale Richtung weisende Düse100 vorgesehen, über welche Verbrennungsluft in axialer Richtung abgegeben werden kann. Am Abschnitt96c des Außenrohres96 ist ein Anschluss102 vorgesehen, über welchen dem Außenrohr96 der Lanze94 Verbrennungsluft zugeführt werden kann. - Die Lanze
94 umfasst außerdem ein inneres Rohr104 , welches sich von der der axialen Düse100 gegenüberliegenden Stirnseite des Außenrohres96 in dieses und etwas in dessen Abschnitt96b mit mittlerem Innenquerschnitt hinein erstreckt. Zwischen dem inneren Rohr104 und dem Abschnitt96b des Außenrohres96 verbleibt ein schmaler Ringspalt, wodurch durch Wärme verursachten Bewegungen der einzelnen Rohre möglich sind. An seinem außenliegenden Ende weist das innere Rohr104 einen Anschluss106 für Verbrennungsluft auf. - Außerdem umfasst die Lanze
94 ein innerstes Rohr108 , welches sich durch das innere Rohr104 und das Außenrohr96 hindurch und etwas in dessen Abschnitt96a mit geringstem Durchmesser hinein erstreckt. Zwischen dem Abschnitt96a des Außenrohres96 und dem darin liegenden Endbereich des innersten Rohres108 verbleibt ein ebenfalls ein schmaler Ringspalt, um Wärmebewegungen der einzelnen Rohre96 bzw.108 zuzulassen. Am freien Ende des innersten Rohres108 ist ein Anschluss110 für Verbrennungsluft vorgesehen. - In
4 ist eine der Halteeinrichtungen62 in vergrößertem Maßstab gezeigt, welche das Pyrolyserohr12 mit dem Ofenrohr26 verbindet. Das nachstehend Erläuterte gilt sinngemäß entsprechend für die Halteeinrichtungen62 , welche das Ofenrohr26 mit dem Ofenaußenrohr44 verbinden. - Die Halteeinrichtung
62 umfasst eine Führungshülse112 , welche einen Flansch113 trägt. Das Ofenrohr26 weist einen sich radial nach außen erstreckenden Tragstutzen114 auf, welcher eine zur Führungshülse112 komplementäre Durchgangsbohrung114a aufweist, die in eine ebenfalls zur Führungshülse112 komplementäre Öffnung115 im Ofenrohr26 übergeht. Die Führungshülse112 sitzt mit ihrem Flansch113 auf der Außenringfläche des Tragstutzens115 , wobei sie durch die Öffnung114a des Tragstutzens114 und durch die Öffnung115 des Ofenrohres26 hindurch in den Ringraum28 zwischen dem Pyrolyserohr12 und dem Ofenrohr26 hineinragt. - Die Führungshülse
112 ist in dieser Position fest über den Flansch113 mit dem Tragstutzen114 des Ofenrohrs26 verbunden, beispielsweise verschweißt. An ihrem außenliegenden Ende weist die Führungshülse112 eine Stirnwand116 auf, welche radial in einen umlaufenden Kragen116a übergeht. - Die Halteeinrichtung
62 umfasst außerdem einen Zylinder118 , welcher teilweise im Inneren der Führungshülse112 verläuft und sich durch den Ringraum28 sowie durch eine Öffnung120 im Pyrolyserohr12 in dasselbe hinein erstreckt. Der Zylinder118 ist durch die Führungshülse112 geführt zwischen einer bezogen auf die Führungshülse112 ausgefahrenen und eingefahrenen Stellung verschiebbar. Das von dem Ofenrohr26 weiter abliegende Ende des Zylinders118 ist mit einer Platte122 verschlossen, welche eine zentrische Durchgangsbohrung124 aufweist. Die Stirnwand116 der Führungshülse112 weist eine zu dieser koaxiale Durchgangsbohrung126 auf, welche den gleichen Querschnitt hat. - Durch die Durchgangsbohrungen
124 und126 verläuft eine Koppelstange128 , deren im Inneren des Zylinders118 liegendes Ende zu einem Flansch130 aufgeweitet ist, welcher ein herunterrutschen des Zylinders118 von der Koppelstange128 verhindert. An dem dem Flansch130 gegenüberliegenden Ende weist die Koppelstange128 einen Gewindeabschnitt132 auf, auf welchen eine Mutter134 aufgeschraubt ist. Zwischen der Mutter134 und der Führungshülse112 ist eine die Koppelstange128 bereichsweise umgebende Distanzhülse136 vorgesehen, welche auf der Stirnwand116 der Führungshülse112 aufliegt. - An der Außenfläche der Abdeckplatte
122 des Zylinders118 liegt ein die Koppelstange128 umgebendes Tellerfeder-Paket138 an. Dieses drückt am gegenüberliegenden Ende gegen eine Gegenplatte140 einer Vorspanneinrichtung142 . Die Gegenplatte140 ist mit mehreren achsparallel zur Koppelstange128 verlaufenden Streben144 verbunden, welche ihrerseits durch Öffnungen146 in der Stirnwand116 der Führungshülse112 verlaufen. Die Streben144 sind an ihrem äußeren Ende mit einer Ringplatte148 verbunden, welche die Koppelstange128 und die Distanzhülse136 umgibt. - Der Zylinder
118 kann als Hohlzylinder oder als, abgesehen von einem Bereich um den Flansch130 der Koppelstange128 herum, massiv ausgebildeter Zylinder vorliegen. Der Zylinder118 trägt an seinem aus der Führungshülse112 herausragenden Abschnitt118a einen umlaufenden Anlagekragen150 , der gegen die Außenmantelfläche des Pyrolyserohres12 anliegen kann. Dazu ist die in Richtung des Pyrolyserohres12 weisende Außenfläche152 des Anlagekragens150 komplementär zur Außenfläche des Pyrolyserohres12 ausgebildet. - In
5 ist eine der Halteeinrichtungen64 in vergrößertem Maßstab gezeigt, welche im Wesentlichen der in4 gezeigten Halteeinrichtung62 entspricht. Im Unterschied zu letzterer ist der Zylinder118 jedoch kürzer ausgebildet und endet im Ringraum28 bündig mit dem Anlagekragen150 . Das Pyrolyserohr12 weist dort, wo eine Halteeinrichtung64 verwendet wird, keine Öffnung120 auf, wie sie zur Verwendung der Halteeinrichtung62 notwendig ist. - Wie in den
1 und2 zu erkennen ist, verbinden Halteeinrichtungen62 , bei denen der Zylinder118 in das jeweils innere Rohr hineinragt, das Pyrolyserohr12 und das Ofenaußenrohr44 jeweils in deren einander zugewandten Endbereichen mit dem Ofenrohr26 . Die Halteeinrichtungen64 sind dagegen an den beiden Enden des Ofenrohres26 vorgesehen. Jeweils fünf Halteeinrichtung62 bzw.64 sind in derselben axialen Position in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt sternförmig angeordnet. - In
6 ist ein oberer Abschnitt der Halteeinrichtung62 oder der Halteeinrichtung64 in einer Abwandlung gezeigt. Dort ist im Unterschied zu den in den4 bzw.5 gezeigten Halteeinrichtungen62 ,64 keine Vorspanneinrichtung142 vorgesehen, weshalb das Tellerfeder-Paket138 direkt an der Innenfläche der Stirnwand116 der Führungshülse112 anliegt. - Der sich im kontinuierlichen Betrieb befindliche Ofen
10 funktioniert wie folgt:
Über die Beschickungsöffnung14 wird dem Pyrolyserohr12 mittels beispielsweise eines hier nicht eigens dargestellten, an und für sich bekannten Schneckenförderers Abfallmaterial zugeführt, welches ggfs. durch eine entsprechende Vorbehandlung in zerkleinerter Form vorliegt. Bei dem Abfallmaterial kann es sich beispielsweise um vorbehandelten Klärschlamm handeln. Derartiger Klärschlamm kann z. B. noch eine Restfeuchte von 5% bis 10% aufweisen. - Mittels des Motors
72 werden das Pyrolyserohr12 , das Ofenrohr26 und das Ofenaußenrohr44 um ihre Längsachse verdreht, so dass durch die Förderrippe18 des Pyrolyserohres12 in letzterem befindliches Material langsam in Richtung auf dessen Materialabgabeöffnung16 zu gefördert wird. Im Pyrolyserohr12 herrscht eine Temperatur von 500°C bis 550°C. Diese wird durch Rauchgas aus dem Verbrennungsraum32 aufrecht erhalten, welches dem Ringraum28 zugeführt wird, der das Pyrolyserohr12 umgibt. Darauf wird später nochmals eingegangen. - Bei diesen Temperaturen wird das im Pyrolyserohr
12 vorliegenden Abfallmaterial unter weitgehendem Sauerstoffausschluss und Entstehung von Schwelgas zu so genanntem Schwelkoks verschwelt. Der Schwelkoks kann zu einem gewissen Grad anorganische Rückstände des Ausgangsmaterials beinhalten. - Im Bereich des Zylinders
84 , wo der Abstand zweier benachbarter Windungen der Förderrippe18 im Pyrolyserohr12 geringer ist, wird der Weg zwischen Pyrolyserohr12 und dem Verbrennungsraum32 des Ofenrohres26 durch eine den Zylinder84 umgebende Materialschicht aus Material, welches in Richtung auf den Verbrennungsraum32 gefördert wird, gasdicht geschlossen. Zu diesem Zweck ist die Förderrippe18 im Bereich des Zylinders84 so ausgebildet, dass stets mehr als eine vollständige Windung der Förderrippe18 um den Zylinder84 herum verläuft, wobei beim vorliegenden Ausführungsbeispiel stets zwei vollständige Windungen um den Zylinder84 herum verlaufen. Dadurch ist der Zylinder84 stets in Umfangsrichtung vollständig von Material eingeschlossen, welches sich zwischen den benachbarten Windungen der Förderrippe18 befindet, die den Zylinder84 umgeben. - Die Lamellendichtung
92 im zylindrischen Abschnitt90 des Durchgangskanals82 des Zylinders84 wird durch Koksmaterial abgedichtet, welches durch die Förderrippe18 über den konischen Abschnitt86 in den Zylinder84 hineingedrückt wird und sich zwischen den Lamellen der Lamellendichtung92 festsetzt. Im Laufe der Zeit erhöht sich so die Dichtwirkung der Lamellendichtung92 . - Durch die Drehung um die Längsachse des Pyrolyserohres
12 wird Koksmaterial in den Verbrennungsrohrabschnitt30 des Ofenrohres26 gefördert. In dem von diesem begrenzten Verbrennungsraum32 herrscht eine sauerstoffhaltige Atmosphäre, wodurch das in den Verbrennungsraum34 eintretende Material verbrennt und sich die Temperatur im Verbrennungsrohrabschnitt30 auf 800°C bis 900°C erhöht. Bei der ablaufenden Verbrennung entsteht Rauchgas, welches über den Rauchgaskanal54 in den Ringraum28 zwischen dem Pyrolyserohr12 und dem Ofenrohr26 geführt wird. - Das Rauchgas tritt mit einer Temperatur von etwa 700°C in den Ringraum
28 ein und heizt das Pyrolyserohr12 derart auf, dass in dessen Innenraum die gewünschte Temperatur von 500°C bis 550°C aufrechterhalten wird, wobei das Rauchgas im Ringraum28 abkühlt. Das kühlere Rauchgas im Ringraum28 wird über den Rauchgasabzug40 abgezogen und einer nachgeschalteten und an und für sich bekannten Reinigung unterzogen. - Dadurch, dass das bei der Verbrennung entstehende heiße Rauchgas dem Ringraum
28 von radial außen zugeführt wird, sind der Strömungsweg des Rauchgases zum Ringraum28 und der Übergangsbereich zwischen dem Pyrolyserohr12 und dem Verbrennungsraum32 des Ofenrohres26 voneinander getrennt. Zum einen wird dadurch die Gefahr eines Ausfalls des Ofens10 durch heftige Verbrennungsvorgänge verringert, die gegebenenfalls im Bereich des Übergangs zwischen Pyrolyserohr12 und Verbrennungsraum32 vorkommen können, wenn das heiße Rauchgas dicht an dem Übergangsbereich zwischen Pyrolyserohr12 und Verbrennungsraum32 entlang strömt. Darüber hinaus kann die Rauchgastemperatur auf ihrem Weg vom Verbrennungsraum32 des Ofens10 zum Ringraum28 auch separat beeinflusst und an die für einen einwandfreien Schwelprozess erforderlichen Parameter angepasst werden. Dazu kann beispielsweise der Brenner60 das Rauchgas aufheizen, falls dieses eine für den Prozess notwendige Mindesttemperatur unterschreitet. - Durch den Brenner
60 kann darüber hinaus der Anfahrvorgang des Ofens10 unterstützt werden, wenn noch kein ausreichend heißes Rauchgas im Verbrennungsraum32 erzeugt wird. Durch den Brenner60 wird dann noch kühle Luft im Rauchgaskanal54 erhitzt, die in den Ringraum28 strömt und das Pyrolyserohr12 aufheizt, bis die Verschwelung des Materials einwandfrei abläuft. - Durch die Perforierung
57 entlang des Umfangbereichs des Ofenrohres26 , der von dem Gehäuse56 umgeben ist, kann das Ofenrohr26 ungeteilt als Element genutzt werden, welches das Pyrolyserohr12 mit dem Ofenaußenrohr44 koppelt. - Das im Pyrolyserohr
12 entstehende Schwelgas, welches auch als Pyrolysegas bezeichnet wird, wird über das Schwelgasrohr74 aus dem Pyrolyserohr12 abgezogen und dabei durch den Verbrennungsraum32 des Ofens10 geführt. Das Schwelgasrohr74 weist auf Grund der gegenüber der im Pyrolyserohr12 herrschenden höheren Temperatur im Verbrennungsraum32 des Ofens10 ebenfalls eine gegenüber der im Pyrolyserohr12 herrschenden höhere Temperatur auf. Dadurch wird ein Auskondensieren von mit dem Schwelgas mitgeführten Bestandteilen an der Innenwand des Schwelgasrohres74 verhindert. Zudem werden bei der Temperatur, welcher das Schwelgas auf seinem Weg durch das Schwelgasrohr74 hindurch ausgesetzt ist, hochmolekulare Anteile des Schwelgases, welche in der Regel hochsiedend sind, gecrackt und in niedermolekulare Bestandteile umgewandelt, die einen niedrigeren Siedepunkt haben. Insgesamt werden dadurch die Verbrennungseigenschaften des Schwelgases verbessert. Gegebenenfalls kann dadurch auch der Heizwert des Schwelgases erhöht werden. Darüber hinaus muss die Wärmenutzung des Schwelgases aufgrund reduzierter Kondensatbildung nicht in direkter Nachbarschaft zum Pyrolyseprozess erfolgen. Das Schwelgas verlässt das Schwelgasrohr74 mit einer Temperatur von etwa 600°C und wird einer weiteren Verwertung in Form beispielsweise einer Nachverbrennung zugeführt. - Die Verbrennung des aus dem Pyrolyserohr
12 stammenden Schwelkokses im Verbrennungsraum32 des Ofens10 kann durch eine gezielte Sauerstoffzufuhr über die Lanze94 gesteuert werden. Eine möglichst genaue Temperatureinstellung innerhalb des Verbrennungsraumes32 des Ofens10 ist beispielsweise notwendig, um ein Verglasen mineralischer Bestandteile des Schwelkokses zu verhindern. Durch eine entsprechende Ansteuerung der Lanze94 , d. h. dadurch, dass entweder in deren Anschluss102 und/oder106 und/oder110 Verbrennungsluft eingeblasen wird, kann der Sauerstoffanteil im Verbrennungsraum32 in drei Verbrennungszonen eingestellt werden. Wenn der Lanze94 lediglich über den Anschluss110 Verbrennungsluft zugeführt wird, verlässt dieser die Lanze94 nur über die radialen Düsen98 im Abschnitt96a des Außenrohres96 sowie über die axiale Düse100 . Damit wird die Verbrennung in einer ersten Verbrennungszone des Verbrennungsraumes32 des Ofens10 , welche dem Pyrolyserohr12 benachbart angeordnet ist, unterstützt. - Mit der axialen Düse
100 der Lanze94 wird Verbrennungsluft durch die Halterung80 für das Schwelgasrohr94 hindurch geblasen, so dass Sauerstoff auch in den Bereich zwischen der Halterung80 und dem Pyrolyserohr12 gelangt. - Entsprechend kann eine mittlere Verbrennungszone des Verbrennungsraums
32 mit Sauerstoff versorgt werden, indem die Lanze94 über ihren Anschluss106 mit Verbrennungsluft beschickt wird, welcher diese dann über die radialen Düsen98 im mittleren Abschnitt96b des Außenrohres96 verlässt. Analog kann eine dritte Verbrennungszone des Verbrennungsraums32 , welcher der Materialaustragöffnung34 benachbart ist, mit zusätzlichem Sauerstoff beaufschlagt werden, indem der Lanze94 Verbrennungsluft über ihren Anschluss102 zugeführt wird. Dieser verlässt die Lanze94 dann über die radialen Düsen98 im dritten Bereich96c ihres Außenrohres96 . - Auf diese Weise können so eine, zwei oder alle der drei genannten Verbrennungszonen im Verbrennungsraum
32 des Ofens10 gezielt mit Sauerstoff beaufschlagt werden, wodurch die Verbrennung dort gezielt gesteuert werden kann. - Als Rückstand der im Verbrennungsraum
32 des Ofens10 stattfindenden Verbrennung entsteht Asche, welche mittels der Förderrippe52 des sich drehenden Ofenrohres26 über die Materialaustragöffnung34 in den Ringraum50 zwischen dem Verbrennungsrohrabschnitt30 des Ofenrohres26 und dem Ofenaußenrohr44 gefördert wird. Diese Asche wiederum wird durch die Drehung des Ofenaußenrohres44 mittels der Förderrippe52 zur Ascheabgabeöffnung48 des Ofenaußenrohres44 gefördert. So bleibt die aus dem Verbrennungsraum32 des Ofens10 kommende Asche noch eine gewisse Verweilzeit bei einer Temperatur, die etwa derjenigen im Verbrennungsraum32 entspricht. Dadurch kann der Kohlenstoffanteil der schließlich das Ofenaußenrohr44 verlassenden Asche auf bis zu unter 3% verringert werden. Auch im Ringraum50 entsteht Rauchgas, welches über die konische Endwand46 und die Öffnung47 des Ofenaußenrohres44 in den Rauchgaskanal54 und über diesen zum Ringraum28 des Ofens10 geführt wird. - Über eine hier nicht eigens gezeigte Fördereinrichtung wird die aus dem Ofenaußenrohr
44 des Ofens10 austretende Asche ihrer Entsorgung oder einer Endbehandlung zugeführt. - Durch die Halteeinrichtungen
62 und64 sind das Pyrolyserohr12 , das Ofenrohr26 und das Ofenaußenrohr44 miteinander gekoppelt. Dabei bieten die Halteeinrichtungen62 ,64 eine weitgehend starre Kopplung der miteinander verbundenen Rohre12 ,26 und44 , wobei dennoch eine Kompensation von Wärmeausdehnungen der einzelnen Rohre12 ,26 und44 möglich ist. - Durch die Distanzhülse
136 ist die Bewegung des Zylinders118 in Richtung auf das jeweils innere Rohr (Pyrolyserohr12 bzw. Ofenrohr26 ) begrenzt. In der Regel sind die Komponenten so aufeinander abgestimmt, dass der Anlagekragen150 am Zylinder118 mit seiner Außenfläche152 gegen die Außenfläche des inneren Rohres anliegt, wenn der Zylinder118 seine weitestmöglich gegenüber der Führungshülse112 ausgefahrene Stellung einnimmt. Das Tellerfeder-Paket138 wirkt einer Bewegung des Zylinders118 in Richtung von dem inneren Rohr12 oder26 weg entgegen, kann jedoch durch die bei thermischer Ausdehnung wirkende Kraft komprimiert werden. Das Tellerfeder-Paket138 ist so ausgewählt, dass die Gewichtskraft des mit Material gefüllten Pyrolyserohres12 nicht ausreicht, um es merklich zu komprimieren. Dies bedeutet, dass die Halteeinrichtungen62 das Pyrolyserohr12 auch dann weitgehend konzentrisch zum Ofenrohr26 halten, wenn sie während der Drehung des Pyrolyserohres12 in eine Position gelangen, in welcher das Pyrolyserohr12 mit seinem gesamten Gewicht auf das Tellerfeder-Paket138 drückt. - Durch die Vorspanneinrichtung
142 kann die Kraft, mit welcher das Tellerfeder-Paket138 einer Bewegung des Zylinder118 entgegenwirkt, erhöht werden, indem die Ringplatte148 in Richtung auf die Führungshülse112 bewegt und dort beispielsweise mittels hier nicht gezeigter Klammern, Schrauben oder dergleichen fixiert wird. In dieser Stellung ist die Gegenplatte140 der Vorspanneinrichtung142 näher an der Abdeckplatte122 des Zylinders118 angeordnet, wodurch das dazwischen angeordnete Tellerfeder-Paket138 zusammengedrückt wird und mit größerer Kraft einer Bewegung des Zylinders118 in Richtung von dem inneren Rohr12 oder26 weg entgegenwirkt. - Durch das Tellerfeder-Paket
138 ist jedoch gewährleistet, dass bei einer entsprechenden Wärmeausdehnung des inneren Rohres (Pyrolyserohr12 oder Ofenrohr26 ) diese Ausdehnung kompensiert wird und sich nicht auf das umgebende äußere Rohr (Ofenrohr26 oder Ofenaußenrohr44 ) auswirkt, wie es beispielsweise bei einer Verbindung der Rohre12 ,26 und44 mittels starrer Bolzen der Fall wäre. - Dadurch, dass die Führungshülse
112 und der Zylinder118 der Halteeinrichtung62 durch die Öffnung114a des Tragstutzen114 und die Öffnung115 des Pyrolyserohres12 ragen, ist letzteres an einer axialen Bewegung relativ zu dem Ofenrohr26 gehindert. - Die letztgenannte Bewegung ist jedoch bei der Halteeinrichtung
64 möglich, da dort lediglich der Anlagekragen150 gegen die Außenfläche des inneren Rohres12 oder26 anliegt, weshalb dieses entlang des Anlagekragens150 gleiten kann. Dadurch ist es möglich, dass auch eine Wärmeausdehnung des inneren Rohres12 oder26 in axiale Richtung möglich ist, wodurch Beschädigungen des Ofens10 verhindert werden, wenn derartige Wärmeausdehnungen stattfinden. Zu solchen Wärmeausdehnungen kann es beispielsweise im Falle einer Störung im Form einer unerwünschten überhöhten Betriebstemperatur auf Grund einer unkontrollierten Verbrennung im Inneren des Ofens10 kommen. - Durch die Vorspanneinrichtung
142 der Halteeinrichtungen62 ,64 ist es auch möglich, die Rohre12 ,26 und44 koaxial zueinander auszurichten, indem unterschiedliche lange Distanzhülsen136 verwendet werden oder die Mutter134 , insbesondere für kleinere Korrekturen, entsprechend auf dem Gewindeabschnitt132 verstellt wird. Dadurch können fertigungsbedingte Abweichungen von einer kreisrunden Außenkontur ausgeglichen werden.
Claims (8)
- Ofen zur Pyrolyse von Abfallmaterial mit a) einem Pyrolyserohr (
12 ), welches eine von außen zugängliche Beschickungsöffnung (14 ) und eine Materialabgabeöffnung (16 ) aufweist; b) einem Verbrennungsrohr (26 ,30 ), in welches Material aus dem Pyrolyserohr (12 ) abgebbar ist und welches einen neben der Materialabgabeöffnung (16 ) des Pyrolyserohres (12 ) angeordneten Verbrennungsraum (32 ) und eine Materialaustragöffnung (34 ) aufweist; c) einem Ringraum (28 ), welcher das Pyrolyserohr (12 ) wenigstens teilweise umgibt und mit einem Rauchgasabzug (40 ) kommuniziert; wobei d) der Ringraum (28 ) mit dem Verbrennungsraum (32 ) des Verbrennungsrohres (26 ,30 ) kommuniziert, so dass Rauchgas aus dem Verbrennungsraum (32 ) in den Ringraum (28 ) strömen kann; dadurch gekennzeichnet, dass e) Dichtmittel (18 ,84 ) vorgesehen sind, durch welche das Pyrolyserohr (12 ) weitgehend gasdicht gegenüber dem Verbrennungsrohr (26 ,30 ) abdichtbar ist; f) dem Ringraum (28 ) das Rauchgas von radial außen zuführbar ist. - Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungsweg des Rauchgases von dem Verbrennungsrohr (
26 ,30 ) zu dem Ringraum (28 ) innerhalb eines Rauchgaskanals (54 ) verläuft, der außerhalb des Verbrennungsrohres (26 ,30 ) und außerhalb des Pyrolyserohres (12 ) verläuft. - Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbrennungsrohr (
26 ,30 ) über seine Materialaustragöffnung (34 ) mit dem Rauchgaskanal (54 ) kommuniziert. - Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rauchgas auf seinem Weg vom Verbrennungsrohr (
26 ,30 ) zum Ringraum (28 ) mittels einer Heizeinrichtung (60 ) aufheizbar ist. - Ofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (
60 ) ein Brenner (60 ) ist. - Ofen nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die radial äußere Wand des Ringraums (
28 ) mit Durchlassöffnungen (57 ) versehen ist, die den Ringraum (28 ) mit dem Rauchgaskanal (54 ) verbinden. - Ofen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtmittel (
18 ,84 ) einen Zylinder (84 ) umfassen, welcher koaxial zum Pyrolyserohr (12 ) angeordnet ist, wobei eine von der Innenmantelfläche des Pyrolyserohres (12 ) getragene wendelförmige Förderrippe (18 ) außen an dem Zylinder (84 ) anliegt und der Abstand zwischen zwei Windungen der Förderrippe (18 ) derart klein ist, dass stets mehr als eine vollständige Windung, insbesondere zwei vollständige Windungen, im Bereich der axialen Erstreckung des Zylinders (84 ) vorliegen. - Verfahren zum Betreiben eines Ofens zur Pyrolyse von Abfallmaterial, bei welchem ein Verbrennungsraum (
32 ) eines Verbrennungsrohres (26 ,30 ) neben einer Materialabgabeöffnung (16 ) eines Pyrolyserohres (12 ) angeordnet ist und in dem Verbrennungsrohr (26 ,30 ) erzeugtes Rauchgas einem Raum (28 ) zugeführt wird, der das Pyrolyserohr (12 ) umgibt, so dass das Pyrolyserohr (12 ) durch das Rauchgas indirekt beheizt wird, dadurch gekennzeichnet, dass Dichtmittel (18 ,84 ) verwendet werden, durch welche das Pyrolyserohr (12 ) weitgehend gasdicht gegenüber dem Verbrennungsrohr (26 ,30 ) abgedichtet wird, und das Rauchgas über einen Strömungsweg in den das Pyrolyserohr (12 ) umgebenden Raum (28 ) geführt wird, der außerhalb des Verbrennungsrohres (26 ,30 ) und außerhalb des Pyrolyserohres (12 ) verläuft.
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