-
Die
Erfindung betrifft ein wandelbares Produktionssystem mit mehreren,
miteinander verketteten Fertigungseinrichtungen und Transfermodulen zur
Versorgung dieser mit zu bearbeitenden Werkstücken sowie
ein Transfermodul.
-
Beim
Fertigen von Werkstücken wie beispielsweise Pleueln, Zylinderköpfen,
Achsschenkeln, Zahnrädern oder Getriebegehäusen,
durchläuft jedes Werkstück typischerweise nacheinander
eine große Anzahl verschiedener Bearbeitungsprozesse, etwa
Drehen, Fräsen, Bohren, Schaben mit definierter Schneide
oder Schleifen und Honen mit undefinierter Schneide. Die Bearbeitungsprozesse
werden jeweils mit hoch spezialisierten Fertigungseinrichtungen
durchgeführt. Die Fertigungseinrichtungen sind dabei durch
Transporteinrichtungen miteinander verkettet, so dass die Werkstücke
von einer Fertigungseinrichtung zur nächsten gelangen können.
Beispielsweise ist die Verkettung von einzelnen Fertigungseinrichtungen
eines Fertigungssystems oder Produktionssystems bekannt, die den
Transport von Werkstücken zwischen den Fertigungseinrichtungen, welche
beispielsweise nach dem Fließlinienprinzip erfolgt, bezeichnet.
-
Bei
Verwendung des Fließlinienprinzips durchlaufen das Werkstück
oder die Werkstücke nacheinander mehrere Fertigungseinrichtungen,
wobei lineare und eine verzweigte Verkettungen unterschieden werden.
Das lineare Fließlinienprinzip beinhaltet mehrere in Reihe,
das heißt seriell, angeordnete Fertigungseinrichtungen,
die das Werkstück oder die Werkstücke nacheinander
durchlaufen. Vor einer Fertigungseinrichtung kann das Werkstück
gepuffert werden. Das verzweigte Fließlinienprinzip beinhaltet mehrere
Fertigungseinrichtungen, die parallel angeordnet sind. Dabei werden
die Werkstücke parallel auf verschiedene Fertigungseinrichtungen
verteilt und nach Bearbeitung wieder vereinigt. Ein verkettetes
Fertigungssystem ist beispielsweise aus
DE 10 2004 003 587 A1 bekannt,
bei der Fertigungseinrichtungen über ein hochgelegtes Transfermodul
verkettet sind. Aus
EP
1 488 884 A2 ist weiterhin eine Fertigungslinie mit wenigstens
zwei Fertigungseinrichtungen bekannt, die eine Anförderbahn
und eine Abförderbahn auf verschiedenen Ebenen aufweist.
Die Werkstücke sind auf Paletten angeordnet. Aus
DE 4312406 C2 ist
eine Vorrichtung zum getakteten Transport von Werkstücken
oder Werkstückträgern in einer Transfermaschine
nach dem Fließlinienprinzip bekannt. Die Transfermaschinen
müssen dabei so ausgerichtet sein, dass ihre Hauptachsen
in die gleiche Richtung zeigen. Auf Grund der Integration einer Schwenk armvorrichtung
als Transporteinrichtung in die Transfermaschine ist eine Verwendung
der Transportvorrichtung bei beliebigen Fertigungseinrichtungen
oder Fertigungssystemen mit gemischten Fertigungseinrichtungen nicht
möglich. Aus
DE
10 2004 059 054 A1 ist eine als Werkstückfördereinrichtung
benannte Einrichtung bekannt, welche eine Vorrichtung zum Bearbeiten
von Werkstücken mit mindestens zwei nebeneinander liegenden
Fertigungseinrichtungen mit senkrechter Arbeitsspindel zum Einspannen
der Werkstücke und mindestens einen Werkzeughalter zur
Aufnahme mehrerer Werkzeuge betrifft, und mit mindestens einem Werkstückgreifer, wobei
der Werkstückgreifer entlang von Führungen zwischen
den Fertigungseinrichtungen verfahrbar ist und einen Greifer zum
Zu- und Abführen bearbeiteter und unbearbeiteter Werkstücke
zu den Arbeitsspindeln in die Arbeitsräume bewegbar ist.
-
Moderne
Produktionssysteme sollen in vorteilhafter Weise wandelbar sein.
Dies bedeutet, dass wie oben beschrieben verkettete Produktionssysteme
durch weitgehende Rekonfigurierbarkeit der Fertigungseinrichtungen
die Möglichkeit für externe Veränderungen
durch interne Rekonfigurierungsvorgänge der Fertigungseinrichtungen
offen halten sollten. Wandlungsbefähiger für wandlungsfähige
Produktionssysteme sind beispielsweise Universalität, Mobilität,
Skalierbarkeit, Modularität und Kompatibilität.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein wandelbares Produktionssystem
vorzuschlagen, das bezüglich Universalität, Mobilität,
Skalierbarkeit, Modularität und Kompatibilität
verbessert ist.
-
Die
Aufgabe wird durch ein wandelbares Produktionssystem gemäß den
Ansprüchen 8 bis 13, insbesondere unter Verwendung eines
Transportmoduls der Ansprüche 1 bis 7 gelöst.
-
Es
wird ein wandelbares Produktionssystem mit einem oder mehreren Fertigungseinrichtungen zur
Bearbeitung von Werkstücken vorgeschlagen sowie eine Verkettungseinrichtung
zur Verkettung der Fertigungseinrichtungen untereinander oder die
Verkettung eines Fertigungsmoduls mit einer Bereithaltungseinrichtung,
beispielsweise einem Werkstückbunker gegebenenfalls mit
nachgeschalteter Vereinzelungseinrichtung am Anfang des Produktionssystems
oder am Ende des Produktionssystems mit einer Ablageeinrichtung,
beispielsweise einem Magazin oder einer Palletieranlage. Das wandelbare
Produktionssystem zeichnet sich durch eine Modularisierung der Verkettungseinrichtung
mit einem oder mehreren Transfermodulen, Handhabungsmodulen wie
Greifermodulen und/oder Spannmodulen sowie gegebenenfalls Puffermodulen
als Werkstück-Puffermöglichkeiten aus, die eine
einmal aufgebaute Konfiguration eines Produktionssystems leicht
und in kürzester Zeit wandeln.
-
Das
wandelbare Produktionssystem kann ein oder mehrere Transfermodule
mit einer Kinematik bestehend aus mindestens einem Tragarm und zumindest
einem Stützarm aufweisen, wobei der eine Endpunkt des Stützarms
am Tragarm angeordnet ist, sodass die Kinematik bei einer Translation
des einen Endpunktes des Tragarms in eine Richtung eine hierzu senkrechte
Translation des gegenüberliegenden Endpunktes des Tragarms
bedingt. Insbesondere wird die Kinematik so ausgelegt, dass bei
einer Verlagerung einer Endseite des Arms in vertikale Richtung
eine Translation der anderen Endseite des Tragarms in horizontaler
Richtung erfolgt. Auf diese Weise lassen sich besonders schmale
Transfermodule herstellen. Zur Stabilisierung einer an der freien
Endseite des Tragarms angeordneten Aufnahmeplatte für Werkstücke,
Greifer oder Halte-, Manipulations- und/oder Positionierwerkzeugen
kann ein parallel zu dem Arm angeordneter zweiter Tragarm angeordnet sein,
der unter denselben kinematischen Voraussetzungen betrieben wird.
In vorteilhafter Weise erfolgt hiermit eine Sperrung des Drehfreiheitsgrades
der Aufnahmeplatte und eine gleichbleibende Winkellage der Aufnahmeplatte
wird erzielt.
-
In
Transfermodulen, bei den die horizontalen Arbeitshöhen
zwischen dem Aufnahmepunkt beispielsweise in der Aufnahmeeinrichtung
und dem Ablagepunkt beispielsweise in einer Fertigungseinrichtung
oder Ablageeinrichtung unterschiedlich sind, können der
oder die Stützarme mittels eines Gelenks verdrehbar und
vertikal am Gehäuse oder Gestell des Transfermoduls verlagerbar
angebracht sein. Somit kann während der horizontalen Bewegung
des Werkstücks eine vertikale Bewegung überlagert
werden. Hierzu können der oder die Stützarme auf
einer zweiten vertikalen Schiene angeordnet sein, in der eine gegenüber
der ersten Schiene unabhängige vertikale Verlagerung des
oder der Gelenke des oder der Stützarme möglich
ist. Die Bewegung kann mittels eines entsprechenden Antriebs erfolgen,
der auch für die Verlagerung des oder der Tragarme eingesetzt
wird. Durch ein derartiges Transfermodul ist nicht nur eine translatorische
Bewegung der Werkstücke auf unterschiedlichen Arbeitshöhen
möglich sondern auch ein vertikales Umfahren von Hindernissen
zwischen der Aufnahme und Ablage des Werkstücks. Es versteht
sich, dass derartige Transfermodule ohne mechanische Änderungen
an Wechsel der Arbeitshöhen anpassbar sind.
-
Das
Transfermodul kann in der Weise ausgestaltet sein, dass diese beziehungsweise
deren Handhabungsmodul wie Aufnahmeplatte, Endeffektor oder Aufnahmewerkzeug
in den Arbeitsraum einer Fertigungseinrichtung hineinkragt, die
Wechselposition der Werkstücke also innerhalb des Arbeitsraums
der Fertigungseinrichtung sein kann.
-
Die
Dimension eines Transfermoduls kann durch die Länge des
oder der Tragarme, der Länge der Stützarme, die
Lage der Gelenkangriffspunkte der Gelenke zwischen Tragarmen und
Gestell, Stützarmen und Tragarmen, Stützarmen
und Gestell sowie Tragarmen und Handhabungseinrichtung erfolgen.
Zusätzlich können die Hublänge des Antriebs beziehungsweise
der Antriebe und damit auch die Arbeitshöhe sowie unterschiedliche
Geschwindigkeits-, Beschleunigungs- und/oder Kraftverhältnisse
vorgegeben werden. Das Transfermodul kann insbesondere zur Erhöhung
der Skalierbarkeit, Kompatibilität und Universalität
eine Kinematik aufweisen, die nach der Dimensionierung während
eines Restrukturierungsprozesses während eines Umbaus des
wandelbaren Produktionssystems veränderbar ist. Mittels
einer derartigen Kinematik kann beispielsweise die Reichweite, die
Armübersetzung und die Arbeitshöhe nachträglich
in einem vorgegebenen Rahmen eingestellt werden. Hierzu kann vorgesehen
sein, die Position des Stützarms am Gestell des Transfermoduls und
die Position des Stützarms an dem oder den Tragarmen verstellbar
zu gestalten. Eine entsprechende Position kann frei wählbar
bestimmt sein, wobei zur Bildung stabiler Verbindungen in vorgegebenen
Abständen, beispielsweise einem Lochraster, formschlussbildende
Einrichtungen wie Bolzenverbindungen vorgesehen sein können.
Weiterhin kann ein Gewichtskraftausgleich im Transfermodul zur Reduzierung
der Antriebskräfte vorgesehen sein.
-
Am
freien Ende des oder der Tragarme kann ein Gelenk vorgesehen sein,
an dem eine mechanische Schnittstelle beispielsweise in Form einer
Aufnahmeplatte, Adapterplatte, eines Greifers, eines Endeffektors,
eines Handhabungsmoduls, eines Werkstückträgerspannsystems,
einer anderen Dreh-, Wende- oder Wechseleinrichtung oder dergleichen montiert
ist, mit dessen Hilfe ein Werkstück während des
Transfer- bzw. Bewegungsvorgangs oder eines Bearbeitungsvorgangs
gehalten und mit dem Handhabungsmodul zusätzlich rotiert
und/oder bewegt oder ausgetauscht wird.
-
In
einem alternativen Ausgestaltungsbeispiel kann die während
des Betriebes feste, jedoch zu Rekonfigurationszwecken einstellbare
Aufnahme der Stützarme am Gestell in der Weise ausgestaltet
werden, dass die Aufnahme mittels eines weiteren Antriebs verstellbar
ist, so dass auch während des Betriebes des Transfermoduls
die Arbeitshöhe, das heißt, die Höhe,
auf der ein Werkstück transportiert, aufgenommen und abgelegt
wird, variiert werden kann.
-
Die
Steuerung des Antriebs beziehungsweise der Antriebe eines Transfermoduls
kann jeweils für sich mit einer Steuerung je Transfermodul,
das heißt autark, oder durch die Einbindung der Antriebe in
die mehrachsige Steuerung der Fertigungseinrichtung erfolgen. Weiterhin
können die Transfermodule über eine einheitliche
Schnittstelle verfügen, so dass sie im Fall einer autarken
Steuerung, beispielsweise im Zusammenhang mit den Fertigungseinrichtungen, einer übergeordneten
gemeinsamen Steuerung zugänglich sind und von der gemeinsamen
Steuerung beispielsweise bezüglich ihrer Taktzeiten gesteuert werden.
-
Zur
Erzielung einer verbesserten Standfestigkeit kann das Transfermodul
auf dem Boden oder am Gestell einer Fertigungseinrichtung montiert
werden. Die Fertigungseinrichtungen und die Transfermodule sind
daher frei zugänglich und können beispielsweise
für Wartungsarbeiten und zur Störungsbehebung
gut erreicht werden, indem sie leicht voneinander trennbar sind.
-
Die
Erfindung wird anhand der in den 1 bis 5 dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Dabei zeigen:
-
1 eine
Frontansicht eines Transfermoduls und
-
2 bis 5 schematische
Darstellungen von wandelbaren Produktionssystemen in Draufsicht.
-
Die
in diesem Erfindungsanspruch beschriebenen Fertigungseinrichtungen
können sowohl spezielle Fertigungseinrichtungen wie Sondermaschinen zur
spanenden Bearbeitung, als auch konventionelle Werkzeugmaschinen
wie Fräsmaschinen, Drehmaschinen, Schleifmaschinen oder
auch andere Produktionseinrichtungen wie Laserbearbeitungs-, Beschriftungs-,
Oberflächenbehandlungs-, Montage- oder Verpackungseinrichtungen
oder ähnliches sein.
-
1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel eines Transfermoduls T, das universell,
mobil, skalierbar, modular und aufgrund seines eigenständigen
Aufbaus zu unterschiedlichen möglichen Fertigungseinrichtungen
(z. B. Werkzeugmaschinen) kompatibel ist. Das Transfermodul T transferiert
in einem gerichteten Transport entlang des Transferwegs –sx/+sx Werkstücke
zwischen zwei Fertigungseinrichtungen oder von einem Platz, beispielsweise
einer Bereithaltungseinrichtung in die Bearbeitungsposition der
Fertigungseinrichtung. Infolge einer senkrechten Anordnung des Hubs
yh des den Schlitten 8 antreibenden Antriebs 9 zum
Transferweg –sx/+sx kann eine besonders schmale Form eines
Transfermoduls T vorgeschlagen werden. Im Ausführungsbeispiel
führt die Adapterplatte 1 eine horizontale Bewegung
entlang des Transferwegs –sx/+sx aus. An die Adapterplatte 1 kann
ein Endeffekor in Form eines Greifers, eine Palettenhalterung oder
dergleichen montiert werden. Der Endeffektor kann auch direkt über
eine Platte und das Gelenk 2 mit dem Transfermodul T verbun den
sein. Der Trägerarm 3 bewegt das Werkstück bzw.
den Endeffektor beispielsweise von der Anfangsposition –sx
zur Endposition +sx, typischerweise horizontal.
-
Zur
besseren Lastverteilung und zur Beibehaltung der rotatorischen Ausrichtung
der Adapterplatte 1 kann der Tragarm 3 durch einen
zweiten Tragarm 3' ergänzt werden. Der Tragarm 3 ist über ein
am Fußpunkt verschiebbares Gelenk 7 mit einem Schlitten 8 verbunden.
Der Schlitten 8 wird mittels eines Antriebs 9 angetrieben
und führt eine vertikale Bewegung aus. Die Verlagerung
des Schlittens 8 kann sowohl durch einen Lineardirektantrieb
oder mittels an sich bekannter Maschinenelemente, beispielsweise
Getrieben wie Zahnstange/Ritzel oder Kugelumlaufgewinden erfolgen.
-
Durch
Verschiebung des Gelenks 4, das zwischen den Enden des
Tragarms 3 positionierbar und feststellbar den Stützarm 5 mit
dem Tragarm verbindet, können unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse
erreicht werden. Das Übersetzungsverhältnis und
der Hub yh des Schlittens 8 sowie die Länge des Tragarms 3 und
des Stützarms 5 bestimmen den maximalen Transferweg –sx/+sx.
Der Stützarm 5 und gegebenenfalls der mit derselben
Funktion für den Tragarm 3' mit dem Gelenk 7' ausgestattete
zweite Stützarm 5' sind jeweils über
die Gelenke 4, 4' mit den Tragarmen 3, 3' verbunden.
Die Gelenke 6, 6' verbinden die Stützarme 5, 5' mit
dem Gestell 10, so dass die Adapterplatte 1 eine
gerichtete in der Regel horizontale lineare Bewegung ausführt,
wenn der Schlitten 8 entlang der Profilschienenführung
mit dem Hub yh durch den Antrieb 9 verlagert wird.
-
Zur
Einstellung der Transport- beziehungsweise Arbeitshöhe
t und zur weiteren Variation der Bewegungsmöglichkeiten,
beispielsweise einer Höhenanpassung während des
Betriebs mittels eines weiteren die Gelenke 6, 6' verlagernden
Antriebs können die Gelenke 6, 6' ebenfalls
auf einem beweglichen Schlitten angeordnet sein. Auf diese Weise kann
zum einen die Arbeitshöhe außerhalb des Betriebs
selbstständig, das heißt, vom Antrieb unterstützt,
an eine sich ändernde Produktionsumgebung angepasst werden
und zum anderen während des Betrieb bei entsprechender
Steuerung des Antriebs ein Werkstück an verschiedenen Arbeitshöhen
aufgenommen und abgelegt werden, indem der der die Stützarme
vertikal verlagernde Antrieb entsprechend gesteuert wird. Das Gestell 10 wird
zur besseren Standfestigkeit zum Boden versteift und in der Regel am
Boden fixiert.
-
2 zeigt
den beispielhaften Aufbau eines wandelbaren Produktionssystems PS1
bestehend aus zwei Fertigungseinrichtungen F1, F2 und drei Transfermodulen
T1, T2, T3 sowie einer Bereithaltungseinrichtung B wie Bunker zum
Bereitstellen der Rohteile RT und einer Ablageeinrichtung M wie
Magazin zum Ablegen der Teile am Ende des Produktionssystems PS1.
Mittels eines auswechselbaren werkstückspezifischen Handhabungsmoduls
H1, beispielsweise in Form eines Greifers entnimmt das erste Transfermodul
T1 aus der Bereithaltungseinrichtung B, beispielsweise einem Rohmaterialbunker
mit Vereinzelungseinrichtung ein Rohteil RT beziehungsweise ein
Werkstück W und transportiert dieses zur ersten Fertigungseinrichtung
F1 in die dort vorhandene Spannvorrichtung S. Alternativ können
auch auf einem Werkstückträger oder einer Palette
gespannte Werkstücke W transportiert werden. Die translatorische,
horizontale Bewegung von der Bereithaltungseinrichtung B in das
Fertigungsmodul F1 erfolgt weg- oder positionsgesteuert über
die Tragarme 3, 3' und Stützarme 6, 6' (1)
mittels einer vertikalen Bewegung von einem oder zwei Antriebsschlitten 8 (1).
-
Nach
der Bearbeitung entnimmt ein zweites Transfermodul T2 das Werkstück
W aus der ersten Fertigungseinrichtung F1. Gleichzeitig kann das
erste Transfermodul T1 ein neues Werkstück W aus der Bereithaltungseinrichtung
in die erste Fertigungseinrichtung F1 zuführen. An Fertigungseinrichtungen F1,
F2, an denen die Taktzeit für die Bearbeitung voll genutzt
wird, können somit kürzeste Wechselzeiten realisiert
werden. Das in 1 dargestellte zweite Transfermodul
T2 bedient die Fertigungseinrichtung F2 mit der Entnahme des Werkstücks
W und die Fertigungseinrichtung F2 mit dem Zuführen des
Werkstücks W. Typischerweise besitzt ein wandelbares serielles
Produktionssystem n + 1 Transfermodule, wobei die Anzahl n der Anzahl
der Fertigungseinrichtungen entspricht.
-
Das
wandelbare Produktionssystem PS1 ist universell skalierbar, das
heißt, es kann um Fertigungseinrichtungen und hierzu erforderliche
Transfermodule erweitert beziehungsweise reduziert werden. Durch
den schlanken Aufbau mit vertikalem Antrieb der Transfermodule T1,
T2 können die Fertigungseinrichtungen F1, F2 mit wenig
Raumbedarf eng zueinander gestellt werden. Durch Änderung
der Länge der auskragenden Tragarme 3, 3' und
der Stützarme 6, 6' sowie deren Anlenkpunkte
mittels der Gelenke 4, 4', 6, 6', 7, 7' können
unterschiedliche Transferwege –sx/+sx und unterschiedliche
Arbeitshöhen t (1) eingestellt werden.
-
3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines wandelbaren Produktionssystems
PS2 mit zwei Fertigungseinrichtungen F1, F2, beispielsweise für
die Drehbearbeitung in Form von horizontalen Universaldrehmaschinen
und einem Puffermodul P. Die Transfermodule T1, T2, T3, T4 sind
mit Handhabungsmodul H1, H2, H3, H4 ausgerüstet, das eine kleine
Dreh- und/oder Schwenkbewegung des Greifers oder Endeffektors ermöglicht.
Mit Hilfe dieses Handhabungsmoduls H1, H2, H3, H4 für die
Werkstücke W können die Transfermodule T1, T2,
T3, T4 auch in beliebigen Winkeln zu den kartesischen Achsen der
Fertigungseinrichtungen F1, F2 aufgestellt werden. Das Ausführungsbeispiel
zeigt zudem die Kompatibilität der Transfermodule T1, T2,
T3, T4 in Fertigungsmodule F1, F2 mit eingeschränkter Zugänglichkeit,
wie dies z. B. eine konventionelle Drehmaschine oft besitzt. In 3 ist
zudem ein Puffermodul P dargestellt, um z. B. eine Zwischenprüfung und
Ausschleusung, Störungsüberbrückung oder eine
zusätzliche automatisierte oder manuelle Bearbeitung durchführen
zu können. Das Puffermodul P kann in unterschiedlicher
Ausführung, beispielsweise als Senkrechtspeicher oder als
Regalsystem ausgeführt werden. Der Abtransport der Fertigteile
FT erfolgt im dargestellten Ausführungsbeispiel durch das Transfermodul
T4.
-
4 zeigt
als Ausführungsbeispiel ein wandelbares Produktionssystem
PS3 mit zwei Fertigungseinrichtungen F1, F2 und zwei Transfermodulen
T1, T2 mit mit Wechselgreifern ausgestatteten Handhabungsmodulen
H1, H2. Die Handhabungsmodule H1, H2 sind in diesem Ausführungsbeispiel jeweils
mit einem Doppelgreifer ausgestattet, um kurze Nebenzeiten realisieren
zu können. Aus der Bereithaltungseinrichtung B mit Vereinzelungseinrichtung
nehmen die Transfermodule T1, T2 Rohteile RT, die sie den Fertigungseinrichtungen
F1, F2 zuführen. Die Handhabungsmodule H1, H2 mit dem Doppelgreifer
entnehmen in der Wechselposition das Fertigteil FT von der Spannvorrichtung
und wechseln ein Rohteil RT in die Fertigungseinrichtungen F1, F2
ein. Die Fertigteile FT werden anschließend mit den Transfermodulen
T1, T2 in den Ablageeinrichtungen M1, M2 abgelegt. Andere Handhabungsmodule
mit Doppelgreifern, Wechselgreifern und dergleichen sind ebenfalls
möglich.
-
5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel eines wandelbaren Produktionssystems
PS4 mit serieller Verkettung der Fertigungszellen FA und FB und
paralleler oder serieller Verkettung der Fertigungseinrichtungen
innerhalb der Fertigungszellen. Der übergeordnete Werkstückfluss
ist von oben nach unten gerichtet auf der rechten Seite der 5 durch
eine Bereithaltungseinrichtung B für die Rohteile RT, drei Transfermodule
T5, T6, T7, zwei Puffermodule P3, P4 und eine Ablageeinrichtung
M für die Fertigteile FT dargestellt. Das Transfermodul
T5 entnimmt die Rohteile RT aus der Bereithaltungseinrichtung B
und transportiert sie zum Puffermodul P3. Vom Puffermodul P3 werden
die Werkstücke über einen Wechsler mittels des
Transfermoduls T2 entweder zum Puffermodul P1 oder in die Fertigungseinrichtung
F2 transferiert. Ein weiteres Transfermodul T1 übernimmt
die Verkettung vom Puffer P1 zur Fertigungseinrichtung F1. Die Fertigungseinrichtungen
F1, F2 können damit sowohl zeitparallel die gleichen, als
auch hintereinander unterschiedliche Fertigungsaufgaben wahrneh men.
Fertigungseinrichtung F1 und Fertigungseinrichtung F2 bilden mit
den dazugehörigen Transfermodulen T1, T2 eine Fertigungszelle
FA.
-
Die
Weiterverarbeitung der Werkstücke W erfolgt in den Fertigungseinrichtungen
F3, F4, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Drehmodule dargestellt
sind und die Fertigungszelle FB bilden, die entsprechend der Fertigungszelle
FA mittels der Transfermodule T3, T4 und des Puffermoduls P2 bezüglich
des Materialflusses identisch aufgebaut ist. Bei unterschiedlichen
Werkstücken W oder Teilefamilien für die Fertigungszellen
FA, FB können die Transfermodule T5, T6, T7 mit gegenüber
den Handhabungsmodulen H1, H2 der Transfermodule T1, T2, beziehungsweise
der Handhabungsmodule H3, H4 der Transfermodule T3, T4 verschiedenen,
in Form von Handhabungsmodulen H5, H6, H7 in Form von Doppel- oder
Mehrfachgreifern ausgestattet werden, um auf einem Verkettungssystem
unterschiedliche Werkstücke transportieren zu können.
-
- 1
- Adapterplatte
- 2
- Gelenk
- 3
- Tragarm
- 3'
- Tragarm
- 4
- Gelenk
- 4'
- Gelenk
- 5
- Stützarm
- 5'
- Stützarm
- 6
- Gelenk
- 6'
- Gelenk
- 7
- Gelenk
- 7'
- Gelenk
- 8
- Schlitten
- 9
- Antrieb
- 10
- Gestell
- B
- Bereithaltungseinrichtung
- F1
- Fertigungseinrichtung
- F2
- Fertigungseinrichtung
- F3
- Fertigungseinrichtung
- F4
- Fertigungseinrichtung
- FA
- Fertigungszelle
- FB
- Fertigungszelle
- FT
- Fertigteil
- H1
- Handhabungsmodul
- H2
- Handhabungsmodul
- H3
- Handhabungsmodul
- H4
- Handhabungsmodul
- H5
- Handhabungsmodul
- H6
- Handhabungsmodul
- H7
- Handhabungsmodul
- M
- Ablageeinrichtung
- P
- Puffermodul
- P1
- Puffermodul
- P2
- Puffermodul
- P3
- Puffermodul
- P4
- Puffermodul
- PS1
- Produktionssystem
- PS2
- Produktionssystem
- PS3
- Produktionssystem
- PS4
- Produktionssystem
- RT
- Rohteil
- S
- Spannvorrichtung
- –sx/+sx
- Transferweg
- T
- Transfermodul
- t
- Arbeitshöhe
- T1
- Transfermodul
- T2
- Transfermodul
- T3
- Transfermodul
- T4
- Transfermodul
- T5
- Transfermodul
- T6
- Transfermodul
- T7
- Transfermodul
- W
- Werkstück
- yh
- Hub
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004003587
A1 [0003]
- - EP 1488884 A2 [0003]
- - DE 4312406 C2 [0003]
- - DE 102004059054 A1 [0003]