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Der
Erfindungsgegenstand betrifft eine Einrichtung für KFZ-Ausgleichsgetriebe
(Differentiale) mit den im Oberbegriff des Haupt- und Nebenanspruches
beschriebenen Ausführungsmerkmalen zum geregelten Verlagern
der Antriebskräfte zwischen seitenunterschiedlichen achsgleichen
Treibrädern des KFZ-Fahrwerkes. Er dient der Verbesserung
der Traktion, des Lenkvermögens und des Stabilitätsverhaltens
des Kraftfahrzeuges bei Kurvenfahrt.
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Stand der Technik, Nachteile, Aufgabenstellung,
Lösung.
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In
der KFZ-Technik und -Branche ist der besonders bei sportlicher Fahrweise
relevante, sich nachteilig auswirkende Effekt bekannt, dass mit
herkömmlichen Differentialen bei Kurvenfahrt sich negativ
auswirkende Einflüsse auf Traktion und Lenkung einstellen.
Diese Problematik wird bereits in verschiedenen Literaturstellen
beschrieben und ausgiebig abgehandelt; hierzu sei insbesondere auf
die Literaturstellen [1, 2, 3, 4, 5] verwiesen.
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In
der Patentliteratur sind bereits verschiedene Arten solcher Einrichtungen
beschrieben. Ihre arttypischen Ausführungsmerkmale sind
nachstehend unter a) bis d) kurz erläutert. An Hand dazu
angeführter repräsentativer Patente/Anmeldungen
werden Nachteile solcher Einrichtungen dieser gattungsgemäßen
Arten Nachteile angeführt und die Beweggründe
zur Aufgabenstellung vorliegenden Erfindungsgedankens bekundet:
- a) Parallele Anordnung einer stufenlos verstellbaren
mechanischen Übertragungseinrichtung zwischen der Eingangsbasis
und einer Ausgangswelle des Differential mit einem Planetenverhältnis von
iPl = 1,0. In ihrer Neutralstellung läuft
sie im Leerlauf mit. Eine Übersetzungsverstimmung in diesen
Nebenschluß-Übertragungspfad bedingt in ihr einen
Leistungsfluß. Je nach Richtung der Übersetzungsänderung
wird der Leistungsanteil des betroffenen Differentialpfades und
somit der seitenzugeordneten Fahrwerks-Antriebswelle vermindert
oder erhöht
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Eine
solche Lösung liegt [6]
DE 102 41 918 A1 zu Grunde, wobei, die parallel
zu einem Übertragungspfad das Differentials angeordnete
stufenlose Übertragungseinrichtungen aus einem stufenlos
verstellbaren Rollkörpergetriebe bestehen.
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Ein
Manko dieser Getriebeart ist, dass sie – wie in Kreisen
der Antriebstechnik bekannt – empfindlich auf Überlastungen
reagieren und dann bei bereits geringen Roll- bzw. Reibpartieschäden Übertragungseinbusen
und erhöhte Laufgeräusche aufweisen.
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Ferner
ist bei einer mehrfachen Anordnung seiner Rollkörper koaxial
um die Ausgangswelle – bedingt durch die Erfordernis absoluter
synchroner und neigungsgleicher Schwenkbarkeit ihrer Rotationsachsen
zur zentralen Abtriebswelle – ihre Lagerung und Verstelleinrichtung
sehr aufwendig. Hinzu kommt noch eine erforderliche Drehrichtungsumkehreinrichtung,
die auch axiale je nach Konzeption auch Abstützaufgaben
zu bewerkstelligen hat.
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Auch
kann eine (erforderlichenfalls) erhöhte Anpresskraft am
Rollkörpergetriebe, die auf der anderen Seite auf das (axial
schwimmende) Planetenträger-Kegelrad einwirkt, sich auf
die eingangsseitige Kegelrad-Zahneingriffspartie (z. B. 2–11)
nachteilig verlustleistungssteigernd oder gar verschleißfördernd
auswirken.
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Im
zweitgenannten Ausführungsfall kommen als Nachteile noch
aufwendige Vorgelegegetriebe und Anpresseinrichtungen hinzu.
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Aufgabe
und Ziel vorliegender Erfindung ist eine Einrichtung an Ausgleichsgetrieben
der gattungsgemäßen Art vorzuschlagen ohne vorgenannte Nachteile,
die sowohl auch verstell- und regeltechnische günstige
Voraussetzungen und Eigenschaften aufweisen.
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Die
Lösung wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie den darauf bezogenen Unteransprüchen
bewirkt, gestützt auf den Einsatz eines in der KFZ-Technik
bewährten Getriebesystems. Weitere konstruktive und funktionale
Vorteile gehen aus der Beschreibung des Ausführungsbeispieles
der 1 hervor.
- b) Serielle Anordnung
einer stufenlos verstellbaren mechanischen Übertragungseinrichtung
zwischen einen abtriebseitigen Leistungspfad des Differentials mit
iPl =|= 1,0.
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In
[7]
DE 14 25 779 U besteht
die stufenlos verstellbare mechanische Übertragungseinrichtung ebenso
aus einem Wälzkörpergetriebe wie bei [6].
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Zu
Nachteile, Aufgabenstellung und Lösung gilt weitgehend
gleiches wie zu [6] angeführt.
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Darüber
hinaus birgt ein stufenlos verstellbares Übertragungselement
bei solchen Einsatzweisen bei der stetig erforderlichen Präsenz
sicherer Übersetzungskonstanz bei feiner Regelbarkeit gewisse Betriebsunsicherheiten
und Gefahren. Dies, da z. B. nach Ausfall seiner Leitungs- oder
Regelsysteme oder der verstellbaren Übertragungseinrichtung selbst,
die Funktion des Differentials wegen des dann fehlenden Gleichgewichtes
bei Planetengetrieben mit iPl =|= 1:1 nicht
mehr gegeben ist.
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Zur
Lösung der gesellten Aufgabe gilt auch hier das zu [6]
Angeführte.
- c) Anordnung von hydraulischen
Maschinen an einem Differential-Abtriebspfad zur Beeinflussung des
Leistungsgleichgewichtes des Differenzials.
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Bei
mehreren solchen Konzeptionen mit Differenzialvarianten mit einem
Planetenverhältnis von i =|= 1,0 werden hydraulische Maschinen
zum Bewirken eines Lastengleichgewichtes im Differenzial selbst
eingesetzt. Hierbei bestimmt die Übersetzungsstellung der
stufenlosen Übertragungseinrichtung ganz oder zum Teil
Größe und Kraftflussrichtung in diesem Übertragungspfad
und wirkt somit alleine als Gleichgewicht haltendes Organ des Ausgleichsgetriebes.
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In
[8]
DE 10 2006
018 661 A1 bewirkt die Funktion einer stufenlos verstellbaren Übertragungseinrichtung
eine als Pumpe oder Hydraulikmotor betreibbare hydraulische Maschine.
Darin wird ihr Einsatz in mehreren Anordnungsweisen in Anspruch
genommen. Dabei übernimmt die Leistungsregelung im Pfad
der Hydraulikmaschine ein regulierbares Strömungsventil.
Ein markantes Merkmal dieser Patentanmeldung ist u. a. eine rotierfähige
Ausbildung und Lagerung der Hydraulikpumpe. Hauptnachteil solcher
Konzeptionen – auch für beliebig andere artverwandte
Ausführungsversionen mit gedrosselten Hydraulikkreisläufen – ist
generell, dass der Energieinhalt des durch Drosselung druckmäßig
abgebauten Förderstromanteils bei solchen Pumpeneinsätzen
als reine, der gesamten KFZ-Antiebskonzeption abträgliche
Verlustleistung anfällt.
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Des
Weiteren erfordern in solche Konzeptionen einbezogene Überlagerungs-
und Vorgelegegetriebe umfangreichen konstruktiven Aufwand, der im vorliegenden
Falle durch die rotationsfähige Ausführung und
Lagerung der Pumpe besonders hoch ist.
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Aufgabe
und Ziel vorliegender Erfindung ist, Einrichtungen der gattungsgemäßen
Art (Einsatz hydraulischer Maschinen) vorzuschlagen, die vorgenannte
Nachteile nicht aufweisen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des als Nebenanspruch aufgebauten Patentanspruches 2 und
den ihnen zugeordneten Unteransprüchen bewirkt. Die mit der
Lösung bewirkten konstruktiven und funktionellen Vorteile
gehen aus den Beschreibungen der 2 und 7 hervor.
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[9]
DE 32 39 223 A1 weist
an einem Pfad eines als Doppelplanetengetriebe ausgeführten
Differenzials einen verdrehfest verbundenen Hydraulikmotor auf,
der einer von einem anderen Pfad des Doppelplanetengetriebes angetriebenen,
geregelten Pumpe gespeist wird.
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Da
nicht nur die treibende oder möglicherweise auch bremsende
Aktivität des Hydraulikmotors die Lastverteilung der Abtriebswellen
bestimmt, sondern auch für das stetig erforderliche innere
Gleichgewicht im Differentialgetriebeinneren bei ungleichen Planetenverhältnis
aufkommen muss, gelten auch hier die zu [7] angeführten
Sicherheitsbedenken.
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Außerdem
ist der konstruktive Aufwand für in jeglicher Weise eingesetzte
Doppelplanetengetriebes hoch, auch die verdrehschlüssige
Anbindung hydraulischer Maschinen.
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Insbesondere
sind auch hier die hydraulischen Drosselverluste bei auf dieser
Basis arbeitenden Regelorgane sehr nachteilig.
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Zur
Aufgabenstellung, Ziel und Lösung gilt auch hier das zu
[6] Angeführte.
- d) Bekannt sind auch
Einrichtungen bei denen zum vorbestimmten dosierten Verlagern der
Ausgangsleistungen von Differenzialen Elektromaschinen eingesetzt
werden
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In
[8]
DE 10 1004
024 086 A1 werden in Verbindung mit Verteilergetrieben
(KFZ-Differenzialen) verschiedene Ausgestaltungen von Überlagerungs- und
Vorgelegegetriebe vorgeschlagen und beansprucht, bei denen Elektromaschinen
als drehzahlregulierendes Element zum Einsatz kommen. Eine markante
Ausführungsvariante dieser Patentschrift besteht darin,
dass unter Zwischenschaltung eines oder mehrere(r) Überlagerungsgetriebe
Elektromaschine(n) auf die Differenzialabtriebswelle(n) einwirken,
wobei eine Basis des als Planetengetriebe ausgebildeten Überlagerungsgetriebes
mit dem Planetenträger des Differenzials in Drehverbindung
steht.
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Bei
anderen bekannten Varianten bewirken eine oder mehrere Elektromaschinen
das Gleichgewicht an einem aus einem Doppelplanetenradsatz bestehenden
Differenzial den angestrebten Effekt.
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Auch
sind Konzeptionen bekannt, bei denen mittels Vorgelegegetrieben
Elektromaschinen mit den Differenzialabtriebswellen verbunden sind.
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Nachteilig
ist der hohe konstruktive Aufwand der als Verbindungselemente zwischen Überlagerungsgetrieben
und den Elektromaschinen dienenden Vorgelegegetriebe, insbesondere
in Verbindung mit Differenzialkonzeptionen mit Doppelplanetenradsätzen.
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Mit
dem Einsatz von Doppelplaneten im eigentlichen Differenzial, wo
iges =|= 1,0 vorliegt und daher die Elektromaschinen
zum stetigen Gleichgewichthalten gefordert sind, gelten auch hier
die zu [6] angeführten diesbezüglichen Sicherheitsbedenken. Auch
sind generatorisch und motorisch wirkende, als Übertragungsglieder
eingesetzte Elektromaschinen bezüglich ihres Gesamtwirkungsgrates
nicht günstig. Insbesondere dann, wenn sie als aktives
Element des Differentials stetig in Betrieb sein müssen,
vor allem, wenn sie einen Teil der Nutzleistung eines Differenzialpfades
zu übertragen haben.
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Vorliegender,
der Verbesserung solcher Einrichtungen dienende Erfindungsgedanke
spart daher solche Varianten aus.
- e) Weiterhin
sind vielfältige Vorschläge solcher Einrichtungen
an Differenzialen bekannt die mit unterschiedlich ausgeführten
Differentialen und verschiedenen Überlagerungs- und Vorgelege-Getriebevariationen
als Geschwindigkeits- und Drehmomenten regulierende Komponente eine
Schlupfkupplung aufweisen. Solche Ausführungen beinhalten
z. B. [9] DE 39 00
638 C2 und [10] DE 10 2004 013 542 A1 .
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Hauptnachteil
solcher Konzeptionen ist die der gesamten KFZ-Antriebskonzeption
abträgliche Verlustleistung, die sich aus den Faktoren
Schlupfmoment × Differenzdrehzahl ergibt. Dies wirkt sich besonders
bei Konzeptionen krass aus, wo Schlupfkupplungen direkt im Abtriebspfad
des Differenzials sitzen, also dem vollen Antriebsdrehmoment des KFZ-Treibrades
ausgesetzt sind.
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Da
Schlupfkupplungen Verschleiß unterliegen, bergen sie wegen
ihrer begrenzten Standzeit eine gewisse Betriebsunsicherheit und
erfordern eine besondere Wartungshingabe, wozu noch die Gefahr einer
Schmiermittelverunreinigung durch ihren zwangsläufigen
Abrieb hinzukommt.
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Außerdem
erfordern sie besondere konstruktive Vorkehrungen für eine
sichere Abführung der aus ihrer Schlupfleistung hervorgehenden,
in einem relativ engen Bereich auftretenden Wärmeentwicklung.
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Vorliegender
Erfindungsgedanke ist daher nur auf die Schaffung verlustarmer Einrichtungen
fixiert. (Hierzu sei vermerkt, dass es sich bei den in 1 eingesetzten
und beanspruchten Kupplungen (12/13) (21/22)
um reine Trennkupplungen ohne Nutzung eines Schlupfeffektes handelt)
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Ausführungsbeispiele
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Die
Erfindung wird in Ausführungsbeispielen durch nachstehend
beschriebene Zeichnungen verdeutlicht. Diese schematischen Darstellungen
zeigen in:
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1 eine
parallele kraftschlüssige Zuordnung eines Kegelscheibenumschlingungsgetriebes (CVT)
zu einem Kraftpfad eines herkömmlichen, üblichen
KFZ-Differenzials, mit drehzahlreduzierenden Stufengetrieben zur
Anpassung der Gesamtübersetzung dieses Parallelpfades zum
Pfad des betroffenen Differenzialpfades und den wesentlichen der CVT-Steuerung
dienenden Komponenten.
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2 eine
Anordnung von zwei hydraulischen Verdrängermaschinen an
beiden Abtriebswellen des Differenzials mit einer schematischen
Darstellung hydraulischer Regelelemente zur Steuerung des Druckmittelflusses
zwischen den hydraulischen Verdrängermaschinen zum Zwecke
eines Energietransfers zwischen beiden Differenzialabtriebswellen.
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3 die
Ausgestaltung einer Verdrängermaschine als mehrstufige
Zahnradpumpe.
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4 und 5 modifizierte
Varianten der mehrstufigen Zahnradpumpe nach 3, wobei
in den einer gemeinsamen Mittellinie zugeordneten Schnittdarstellungen
der 4 und 5 die Anordnung eines Planetengetriebes
im Inneren des angetriebenen mittleren Pumpenrades als drehzahlübersetzendes Übertragungselement
zwischen der Differentialabtriebswelle und dem angetriebenen Pumpenrad
dargestellt ist,
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5 zusätzlich
zu 4 eine der Pumpen-Planetengetriebekombination
vorgesetzte Trennkupplung.
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6 eine
Schnittdarstellung der 4 -gemäßen
Zahnradpumpe in einer rechtwinkelig zur Differenzialwellenachse
stehenden Schnittebene.
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7 eine
Modifikation der 2 mit der Anordnung mehrstufiger
hydraulischer Verdrängermaschinen in Form zweistufiger
Zahnradpumpen nach 3 auf beiden Abtriebswellen
des Differenzials mit zugeordneten hydraulischen Steuerelementen.
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Beschreibungen
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Zu 1
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Bei
dem nach herkömmlicher bekannter Art ausgeführten
KFZ-Differenzial erfolgt die Drehmomenteneinleitung durch eine Kardanwelle 1 über
Kegelrad 2 zu einem Kegelrad 3, welches im inneren
als Planetenradträger 4 ausgebildet ist, auf dem
die als Kegelräder ausgebildeten Planetenräder 5 gelagert sind,
welche wiederum mit auf den Abtriebswellen 7 und 9 verdrehfest
sitzenden Kegelrädern 6 und 8 im Eingriff
stehen. Natürlich kann der Antriebsstrang mit dem erfindungsgemäß modifizierten
Differenzial auch anders geartet sein: z. B. bei einem Vorderradantrieb,
wo das Differential konstruktiv mit einem Schaltgetriebe mit waagerechten
Getriebewellen verbunden ist, wird das Drehmoment dann über
einen Stirnradzahntrieb zum Planetensteg 4 geleitet.
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Eine
Drehverbindung vom Planetenrad 2 des Differenzials ausgehend
führt über ein auf einer Achse 10 gelagertes
Kegelrad 11, einer damit verbundenen Kupplungsbasis 12 einer
Schaltkupplung 13, zu einem Kegelreibscheibensatz 14,
der mit einem Übertragungsband bzw. -Kette 15 und
einem damit reibschlüssig verbundenen weiteren Scheibensatz 16 ein
zum Stand der Technik gehörendes, bekanntes
und bewährtres
stufenlos regelbares CVT bildet. Auf Einzelheiten dieses bekannten
hydraulisch angepressten und gesteuerten mechanischen Getriebes wird
daher nicht näher eingegangen, gleiches gilt für die
eingesetzten Kupplungen. Letzt genannter Kegelreibscheibensatz 16 ist
verdrehlose auf der Abtriebswelle 9 gelagert und steht
mit den inneren Sonnenrad 17 eines koaxial auf dieser Abtriebswelle 9 sitzenden Planetengetriebes
in Drehverbindung. Dieses besteht des Weiteren aus auf dem gehäusefesten
Planetenträger 18 sitzenden Planetenräder 19 und
den äußeren Sonnenrad 20, das durch eine
Innenverzahnung einer äußere Kupplungsbasis 21 gebildet
wird, deren zugeordnete innere Kupplungsbasis 22 mit der Abtriebswelle 9 in
fester Drehverbindung steht.
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Die
Schaltkupplungen 12/13 und 21/22 sind für
die prinzipielle Funktion des Energietransfers zwischen den Differenzialwellen
zwar nicht von Bedeutung, können aber einer (Leerlauf-Verlustminimierung
bei dienlich sein, da sie ein Abkoppeln des CVT vom Differenzialpfad ermöglichen
und somit Schleppmomente nicht aufkommen lassen. Dies kann z. B.
bei längeren geraden Fahrstrecken, oder bei einem gewollten ökonomischen
Betriebsprogramm aktuell und nützlich sein.
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Die
hydraulische Versorgung des CVT übernimmt eine an die Antriebsbasis
(2) des Differentials angeschlossene Hydraulikpumpe 23.
Ihre Druckleitung 25 führt zu einem als Vierwegeventil 25,
ausgebildet als Vierwegesteuerschieber mit in gewissem Maße
sich überschneidenden Steuerkanten. Über die Steuerleitungen 27 und 28 werden
die Druckzylinder der Kegelreibscheibenpaare 24 und 15 mit
Verstell- oder Abstützdruck nach einem vorbestimmten Modus
versorgt, oder zu ihrer Entspannung oder Entleerung mit der Abflussleitung 29 verbunden.
In bekannter Weise ist zur Begrenzung des Pumpendruckes und somit
auch der maximalen Anprssung der Kegelreibscheiben des CVT's ein Überdruckventil 30, sowie
zur Sicherstellung eines Mindestanpressdruckes der CVT-Reibpartien
ein (vorzugsweise regelbares) Vorspannventil 31 in der
Abflussleitung 29 angeordnet. Die Übersetzungsregelung
des CVT – hydraulisch gesteuert über Vierwegeventil 26,
womit der Leistungsfluss in Richtung und Größe
dieses Nebenschluß-Leistungspfades bestimmt wird, sowie
die Kupplungsfunktionen steuert die elektronisch/elektrische Regeleinrichtung 32 nach
einem vorbestimmten Modus. Zur Aufnahme verschiedener erforderlicher Parameter
sind ihr Sensoren zugeordnet, die mindestens nachstehende Größen
erfassen: CVT-Übersetzung 33, Pumpendruck 34,
das Druckverhältnis beider Druckzylinder zueinander 35;
Drehzahlen der Differenzial-Ausgangsbasen 36, 37.
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Die Übersetzungsregelung
des CVT (14, 15, 16), und somit die Regelung
der Lastverteilung an den Differentialabriebswellen bzw. an den
damit verbundenen achsgleichen Treibrädern des KFZ erfolgt durch
die elektronisch/elektrische Regel- und Steuereinrichtung 32 nach
in der KFZ-Branche bekannten Erkenntnissen und Erfordernissen. Hierzu
sei auf die Literaturstellen [1, 2, 3, 4, 5] verwiesen. Die Einbindung
und Verwertung branchenbekannter CVT-spezifischer Kennwerte, wie
z. B. Vordruck- und Steuerdruckabhängigkeiten von der Belastung,
erleichtern und vereinfachen die Realisierung von Regelstrategien
und Steuervorgänge, sowie die Minimierung der Leerlauf-
und Verlustleistung des CVT. Auch lassen sich Lastbegrenzungen durch
Anordnung eines einfachen Druckbegrenzungsventils 30, das
zur Anpassung an unterschiedliche Betriebszustände vorteilhafterweise
regelbar ausgeführt wird, leicht realisieren.
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Eine
wirkungsvolle, mit relativ kleinen Stellgrößen
am CVT bewirkbare Lastregulierung in diesen Leistungspfad ermöglicht
ein hochdynamisches Management des angestrebten Leistungstransfers von
einer Differenzialausgangswelle auf die andere.
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Der
relativ geringe erforderliche Regelbereich erlaubt eine spezifisch
hohe Auslastung des im KFZ bewährten CVT. Zudem begünstigt
bzw. ermöglicht die abtriebsseitige Anordnung der Drehzahlreduzierstufe,
abgestimmt auf übliche Übersetzungsverhältnisse
herkömmlicher Differenziale, bei (relativ) hochtourig laufenden
CVT eine ökönomische und bauraumgünstige
Auslegung dieses Wandlers. Ein wesentlicher Vorteil seines erfindungsgemäßen
Einsatzes besteht darin, dass er im Gegensatz zu anderen Lösungen,
wo Kombinationen von Kraft- und Arbeitsmaschinen den angestrebten
Effekt bewirken, oder gar ein Drehzahlregeleffekt auf der Opferung von
Schlupfleistung basiert, dass ihm hier nur die reine zwischen den
KFZ-Seiten zu verlagernde Differenz-Fahrwerks-Antriebsleistung abverlangt
wird. Zumal er auch noch einen günstigen Wirkungsgrad aufweist
sind, die Verluste dieser Konzeption sehr gering.
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zu 2:
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Das
Differenzial besteht im Wesentlichen aus den in bekannter Ausführungsweise
ausgeführten, in der Beschreibung zu 1 angeführten
markanten Elementen 1 bis 9. Seine Ausgangswellen 7 und 9 sind
mit zwei, sowohl als Pumpe als auch als Motor betreibbare Verdrängermaschinen 40, 41 und 42, 43 verbunden,
vorzugsweise sind sie auf den Ausgangswellen des Differenzials koaxial
angeordnet. Sie können auch zu einer Baueinheit zusammengefasst
sein. Ihre Anschlussleitungen 44 bis 51 werden
je nach der symbolisch dargestellten Schaltsystematik durch Mehrkanal-Mehrweg-Steuerelemente 52, 53 mit
der Saug- bzw. Rückführleitung 56 oder
mit der Druckleitung 57 verbunden. Diese Schaltelemente 52 und 53 werden
vom Stellelement 54 betätigt, das wiederum nach
einem von einer elektronisch/elektrischen Steuer- und Regeleinrichtung 55 nach
einem vorbestimmen Algorithmus angesteuert wird. Im vorliegenden
Beispiel sind diese Schaltelemente 52, 53 vorzugsweise
mechanisch gekoppelte Mehrkantensteuerschieber. Sie können
auch als anders geartete hydraulische Schaltelemente ausgeführt
sein, so z. B. aus mehreren einzeln ansteuerbaren Ventilen bestehen.
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Die
Schaltstrategie der Mehrkanal-Mehrweg-Schaltelemente 52, 53 besteht
im Wesentlichen darin, die Anschlussleitungen 44–51 der
Verdrängermaschinen 40–43 in
einer alternativer Weise je nach Bedarfsfall:
über
ihre Steuerkanäle 52α,β,γ,δ , 53ε,ζ,η,θ ,
und 52a-l , 53m-x mit
einander, mit einer Saug bzw. Rückflussleitung 56 oder
einer Druckleitung 57 mit Druckspeicher 66 verbunden
werden. Der im unmittelbaren Bereich dieser Steuerkanäle
befindliche Saug- und Rückflusskanal 56 und Druckkanal 57 sind
vorteilhafterweise im Steuergehäuse 52,53 integriert.
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In
der Darstellung sind die jeweils aktiven Steuerpfade für
drei verschiedene Betriebs- und Schaltstadien I, II und III dargestellt.
In den nachstehend beschriebenen Funktionsweisen sind die Verdrängermaschinen 40 und 41 der
Differenzialabtriebswelle 7 der linken Seite eines KFZ
und die Verdrängermaschinen 42, 43 auf
der Abtriebswelle 9 der rechten KFZ–Seite zugeordnet.
- I.) Inaktiver Betrieb der Einrichtung, bei
längerer Geradeausfahrt oder einem ökonomischen
Betriebsprogramm (mit geringen Anforderungen oder Bedarf an Antriebskräfteverlagerungen). Mittlere
bzw. Ruhe- Betriebsstellung der Schaltelemente 52, 53:
beide
Anschlussleitungen 44–45, 46–47, 48–49 und 50–51 aller
Verdrängermaschinen sind über die Steuerkanäle 52α-a,e-β , 52γ-h,k-δ , 53ε-n,q-ζ und 53η-t,w-θ mit einander
verbunden. Sie fördern weitgehend drucklos und verlustleistungsarm
im Kreise. Alle anderen Steuerkanäle 52a,c,d,f,g,i,j,l , 53m,o,p,r,s,u,v,x zu den Kanälen 56 und 57 sind
gesperrt.
- II.) Aktivität der Einrichtung bei Lenkereinschlag 50 in
Fahrtrichtung links, angestrebt und bewirkt wird die Antriebsverstärkung
auf des Treibrad rechts und eine Verminderung links:
auf der
linken KFZ-Seite wirken die Verdrängermaschinen 40, 41 als
Pumpen.
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Sie
sind saugseitig mit ihren Anschlussleitungen 45 und 47 über
die Streuerkanäle 52β-d und 52δ-j mit dem Saug- und Rückflusskanal 56 verbunden.
Verdrändermaschine 40 fördert über
ihre Druckleitung 44 und die Steuerkanäle 52α-a in den Druckkanal 58.
Die zweite Verdrängermaschine 41 auf Welle 7 ist
zum Dosieren des Druckmediumtransfers von der linken KFZ-Seite zur
rechten vorgesehen. Ihre Druckleitung 46 führt über
den Steuerkanal 52γ-g auch
zur Druckleitung 57. Seine Steuerkanten sind derartig ausgeführt,
dass eine analoge steuerkolbenwegabhängige Durchflusscharakteristik
vorliegt.
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Auf
der rechten KFZ-Seite fördert in diesem Schaltstatium II
die äußere Verdrägerpumpe 42 über die
Verbindungsstrecke 56 > 53s-η > 49 > 42 > 48 > 53θ-w > 56 druck-
und verlustarm im Kreise. Verdrängermaschine 43 ist
durch den Druckmediumzufluss vom Druckkanal 57 über
Steuerkanal 53m-ε einerseits und
durch die Verbindung ihres anderen Kanal 50 über
den Steuerkanal 53ζ-p mit
dem Saug- und Rückführkanal 56 andererseits
als Motor wirkend geschaltet.
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Die
den Förderstrom der Pumpe 41 zur Druckleitung 57 bestimmenden
Steuerkanäle 52γ-g und
die den Einlassstrom des Hydromotors 43 bestimmenden Streuerkanäle 53m-ε sind so überdeckend
ausgeführt, dass sie zu ihren benachbarten Steuerkanälen 52h und 53n sowohl
Druckmedium den Druckkanal 57 als auch dem Saugkanal 56 zuführen.
- III.) Aktivität der Einrichtung bei
Lenkereinschlag 50 in Fahrtrichtung rechts, angestrebt
und bewirkt wird die Antriebsverstärkung auf des Reibrad
links und eine Verminderung rechts:
Die Funktion der Verdrängermaschinen 40 bis 43 verhält
sich spiegelbildlich zu II, die rechten Verdrängermaschinen 40, 43 wirken
nun als Pumpen.
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Pumpe 42 fördert
Druckmedium stetig aus Saugleitung 56 über 53η-u , 53θ-x in
die Druckleitung 57. Der Förderstrom der Pumpe 43 aus 56 über 53o-ε wird durch Steuerkanal 53ζ-p , der die gleiche Steuercharakteristik
aufweist wie der unter 53η-g beschrieben,
zur Druckleitung 57 geführt.
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Auf
der linken KFZ-Seite fördert die Verdrängermaschine 40 druck-
und verlustarm im Kreise. Die andere Verdrängermaschine 41 wirkt
dadurch, dass ihre Verbindungsleitung 47 über
den Steuerkanal 52l-δ mit
Druckmedium aus 57 beaufschlagt wird, als Hydraulikmotor,
treibend auf Welle 7.
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In
beiden Fällen II und III übertrifft bei gleichgroßen
Fördervolumen der Verdrängermaschinen sicherlich
das Fördervolumen der beiden auf der einen Fahrzeugseite
als Pumpen fungierenden Verdrängermaschinen weit das Schluckvolumen
der einen damit versorgten, als Hydraulikmotor betriebenen Verdrängermaschine
auf der anderen KFZ-Seite. Um einen zu hohen Staudruck auf der Ausgangsseite
der jeweils die Lastverteilung bestimmende Pumpe zu vermeiden, sind
in ihren Druckleitungen 46 und 50 in den Saug-
und Rückflusskanal 56a führende Überdruckventile 61 und 62 angeordnet.
Damit die Energie der „abgeregelte Fördermenge"
der als Pumpen arbeitenden Verdrängermaschinen 41 und 43 nicht verloren
geht, sondern dem Druckniveau der Saugleitung 56a zu Gute
kommt (in dem quasi die Pumpen „vorgeladen werden"), ist
in der damit verbundenen Saug- und Abflussleitung 26 ein
Rückschlagventil 68 angeordnet. Natürlich
wirkt dieser nützliche Energierückgewinneffekt
nur, wenn die geometrischen Abrollbedingungen des Fahrwerkes bei
Kurvenfahrt so sind, dass es in der Summe keiner zusätzlichen Druckmittelzuführung
bedarf. Eine weitere ökonomisch nützliche Ausgestaltung
der Einrichtung besteh darin, dass der Energieinhalt überschüssiger Förderung
in einem mit der Druckleitung 57 verbundenen Druckspeicher 67 deponiert
wird. Bei der Auslegung der Steuerkanten in den Schaltorganen 52, 53 ist
zu beachten, dass zur Vermeidung schädlicher Kavitation
in den Verdrängermaschinen und zur Sicherstellung stetiger
Förderbereitschaft im Bereich der (geometrischen) Schaltstrecken
keine längeren gesperrte Saugverbindungen zur Wirkung kommen. Hierfür
ist, besonders bei Strömungsumkehr, ein „überlappter Übergang"
benachbarter, diesbezüglich relevanter Steuerkanäle
und -Kanten auszustreben. Vorteilhafterweise kann auch unterschiedliches
Abstimmungen der Fördervolumina auf einer Welle sitzende
mehrerer Verdrängermaschinen bzw. die Stufen einer Verdrängermaschine
geboten sein. Allerdings sind dabei besondere Aspekte, die zu konträren
Schlüssen führen, zu berücksichtigen: Einerseits kann
bei normaler Fahrt – wo die nützliche Wirkung solcher
Einrichtungen besonders bei höheren Fahrgeschwindigkeiten
relevant ist – wegen der dabei vorkommenden geringen Lenkausschläge
der volumenmäßige Förderüberschuss
der Pumpen gering gehalten werden. Durch eine zweckentsprechende
Steuerkantenausbildung kann auch Energie überschüssiger Fördervolumina
im Druckspeicher 67 gespeichert werden. Dies kann besonders
bei Einbindung solcher Einrichtungen in moderne KFZ-Stabilisierungssysteme,
wo z. B. durch Schleudersituationen verursachte größere
Spurverletzungen (Fahrzeugschrägstellung) zu deren Korrektur
hochaktive einseitige Antriebsaktionen gefordert sind, sehr nützlich
sein.
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Dieser
erfindungsgemäße Energietransfer von einer Differenzial-Abtriebswelle
auf die andere wird durch eine auf elektronischer Basis arbeitenden Rechen-Regel-
und Steuereinrichtung 55 nach einem vorbestimmten Algorithmus
nach vielfältigen Aspekten und Kriterien, wie sie z. B.
in Lit. [1, 2, 3, 4, 5] abgehandelt werden, gesteuert. Als wichtige
Istwerte meldende Sensoren für das Regelverfahren befinden sich
an den Abtriebswellen 7 und 9 angeordnete (kombinierte)
Drehmoment- und Drehzahlsensoren 64 und 65.
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Elektronische/elektrische
Elemente solcher Steuereinrichtungen sind vorteilhafterweise in KFZ-Antiblockier-
und Stabilitätssysteme integriert. Auch ist aus wirtschaftlichen
Erwägungen anzustreben, dass Steuerfunktionen der vorgeschlagenen Einrichtung
von solchen bestehenden bzw. dafür erweiterten Steuersystemen übernommen
werden.
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zu 3
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Die
als zweistufige Zahnradpumpe ausgeführte Verdrängermaschine
ist koaxial um die Differenzialabtriebswelle 71 angeordnet.
Vorteilhaft ist eine Integration im Differenzialgehäuse.
Ihr Pumpengehäuse 70 weist eine äußere
ovale Form auf, angepasst in etwa der Form des zwangsläufig
vom großen Planetenrad 3 geprägten Differenzialgehäuses.
Das mittlere Pumpenrad 72 ist verdrehfest mit der Pumpenwelle 71 (7, 9)
verbunden und steht mit seiner Verzahnung 72a mit den Verzahnungen 73a und 74a der
seitlichen Pumpenräder 73 und 74 in Eingriff.
Bei einer vorausgesetzten Drehrichtung „rechts" des angetriebenen
mittleren Pumpenrades 72 fördern:
vom Pumpensaugraum 75 Verzahnungsvolumina 72a Druckmedium
in den Pumpendruckraum 78
vom Pumpensaugraum 75 Verzahnungsvolumina 73a Druckmedium
in den Pumpendruckraum 77
vom Pumpensaugraum 76 Verzahnungsvolumina 72a Druckmedium
in den Pumpendruckraum 77
vom Pumpensaugraum 76 Verzahnungsvolumina 74a Druckmedium
in den Pumpendruckraum 78.
-
Wie
aus 7 ersichtlich und dazu noch näher beschrieben,
ist bei entsprechender Ausbildung der Steuerkanäle und
Zuordnung der Pumpen-Verbindungskanäle die vorliegend vernetzte
Förderkreisstruktur zur erfindungsgemäßen
Nutzung von Mehrkreiszahnradpumpen geeignet.
-
Zu 4, 5 und 6
-
Das
Pumpengehäuse 80 mit einem zentralen Lagersitz
für die hindurchführende Abtriebswelle 79 des
Differenzials, mit seinen Hohlräumen für den Sitz
des mittleren Pumpenrades 82 und der äußeren Pumpenräder 83, 84 sowie
den Saug- und Druckräumen 75,76 und 77,78 weist
als Sitz und Lagerbasis für das innere Pumpenrad 82 einen
sich nicht über die gesamte innere Breite erstreckenden
ringförmigen Steg 81 auf. Dieses innere Pumpenrad 82 ist
mittels eines Verbindungssteges 85 mit einem auf der Differentialabtriebswelle 79 gelagerten,
als ein inneres Sonnenrad eines Planetengetriebes fungierendes Zahnrad 86 verbunden.
Dieses steht mit einen auf einem wellenfesten Planetenträger 88 gelagerten Planetenrad 87 in
Eingriff, welches wiederum an einer, im Gehäusesteg 81 angeordneten
Innenverzahnung 89 formschlüssig abrollt. Bei
diesen durch die Elemente 86, 87, 89 gebildeten, über
seinen Steg 88 durch Welle 79 angetriebenen Planetengetriebe
wird die Drehbewegung der Differenzialabtriebswelle 79 zum
mittleren Pumpenrad 82 hin ins Schnelle übersetzt.
Dadurch wird die Leistung und das Drehmoment der auch als Hydraulikmotor
betreibbaren Pumpe gesteigert, was einen kleineren Bauraum der solcherartiger
Verdrängermaschinen ermöglicht. Platzinanspruchnahmen
durch das Planetengetriebe im Inneren des mittleren Pumpenrades
sind unbedenklich, da ohnehin für die Aufbringung der erforderlichen
hydraulischen Leistungen für diese Einsatzfälle bei
den relativ niedrigen KFZ-Achsantriebsdrehzahlen eine relativ große
Dimensionierungen der Pumpenräder erforderlich ist. Diese
Erfordernis wird allerdings durch den Einsatz eines solchen die
Pumpenräder schneller treibenden Getriebes stark abgemildert.
-
Um
bei nicht aktiven dynamischen Fahrweisen, z. B. bei einem ökonomischen
Fahrprogramm, wo das durch den Erfindungsgedanken angestrebte und
ermöglichte „Verlagern der Antriebskräfte
zwischen achsgleichen Treibrädern des KFZ-Fahrwerkes" nicht
gefragt ist, Leerlaufverluste der Verdrängermaschinen auszuschließen,
ist eine in 5 schematisch dargestellte Anordnung
einer Schalt- bzw. Trennkupplung vorgesehen, die die Verdrängermaschine
vom KFZ-Antriebsstrang abzukoppeln vermag. Hierbei ist der Planetenträger 90 mit
einer im Pumpengehäuse 80 koaxial um die Welle 79 angeordneten
Schaltkupplung 91 verbunden.
-
Zu 7 Vorliegende
Schemadarstellung stellt eine Modifikation der 2 dar,
bei der die beiden Verdrängermaschinen auf jeder Differenzialabriebswelle
durch eine mehrstufige Verdrängermaschine nach den 3 bis 6 mit
ihren vernetzten Förderstrecken ersetzt sind. Im Wesentlichen soll
das Zusammenspiel der einzelnen Förderstrecken der als
Zahnradpumpe ausgebildeten zweistufigen Verdrängermachine
(bei Rechtslauf des angetriebenen mittleren Pumpenrades) verdeutlicht
werden.
-
Die
Positions – Nr. ihrer Anschlussleitungen sind aus 3 übernommen
und mit den Seitenkennzeichnungen L = links, R = rechts, ergänzt.
-
Die
das Differenzial betreffenden Pos. 1 bis 9 entsprechen denen in 1 und 2.
- I.) Inaktiver Betrieb der Einrichtung.
-
In
der dieser Betriebsweise zugeordneten mittleren Betriebstellung
der Schaltelemente 52, 53 sind jeweils alle Pumpensaugräume 75L, 76L und 75R, 76R mit
den Druckräumen 77L, 78L und 77R, 78R verbunden.
Der Förderstrom zwischen diesen Saug- und Druckräumen
fließt weitgehend drucklos und verlustleistungsarm über
die ihnen zugeordneten Steuerkanäle der der hydraulischen
Steuerlemente 52 und 54 im Kreise. Alle anderen
nicht aktiven Steuerkanäle 52a,e,d,f,g,i,j,i und 53m,o,p,r,s,u,v,x sind gesperrt.
- II.) Aktivität der Einrichtung bei
Lenkereinschlag 56 in Fahrtrichtung links, angestrebt und
bewirkt wird die Antriebsverstärkung auf das KFZ-Treibrad
rechts und eine Verminderung links:
Auf der linken KFZ-Seite
sind Förderstufen der Verdrängermaschine 70R als
Pumpen geschaltet.
-
Pumpenraum 75L ist
ein erster Saugraum der Pumpe 70L der über Steuerkanal 52β-d mit der Saugleitung 56 in
Verbindung steht. Von ihm aus wird ein Teil angesaugten Druckmediums
durch die Verzahnungsvolumina 73a des Pumpenrades 73 zum Druckraum 77L und
der andere Teil des angesaugten Druckmediums durch die Verzahnungsvolumina 72a des
Pumpenrades 72 zum Druckraum 78L gefördert.
-
Pumpenraum 76L ist
ein zweiter Saugraum der Pumpe 70L der über Steuerkanal 52g-γ mit der Saugleitung 56 in
Verbindung steht. Von ihm aus wird ein Teil angesaugten Druckmediums
durch die Verzahnungsvolumina 74a des Pumpenrades 74 zum Druckraum 78L und
der andere Teil durch die Verzahnungsvolumina 72a des Pumpenrades 72 zum Druckraum 77L gefördert.
-
Pumpenraum 77L steht über
Steuerkanal 52α-a und
Druckraum 78L über Steuerkanal 52δ-j mit der
Druckleitung 57 in Verbindung.
-
Auf
der rechten KFZ-Seite ist eine Stufe der Verdrängermaschine 70R als
Motor geschaltet, im vorlegenden Beispiel die mit der Pumpenkammer 76R ausgehende.
Sie ist über Steuerkanal 53 mit der von den Pumpen
der linken KFZ-Seite gespeisten Druckleitung 57 verbunden
und auf diese Weise mit Druckmedium beaufschlagt. Dieses wirkt einseitig auf
die Verzahnungen 72a und 74a treibend. Das in diesen
Verzahnungen transportierte Druckmedium sammelt sich in den Kammern 77R und 78R.
Von hieraus gelangt es über 53ε-m und 53θ-v entspannt zum Saug- und
Rückführ kanal 56 zurück.
-
Die
zweite Pumpensaugkammer 75R ist über 53u-η mit der Saugleitung 56 verbunden.
Von ihr aus wird das Medium drucklos in die mit der Saugleitung
verbundenen Kammern 77R und 78R gefördert.
-
Durch
die Vernetzung der Förderstrecken 72a. 73a, 74a mit
jeweils zwei Pumpenkammern dieser mehrstufigen Verdrängermaschinen
ist es zweckmäßig, mehrere druckseitig aktive
Steuerkanäle mit einer derartigen steuerkolbenwegab-hängigen Durchflusscharakteristik
zu versehen, dass überschüssiges Druckmedium über
sich überschneidende Steuerpfade zur Saugleitung 56 abfließen.
Solche mengenteilende Steuerkantenausgestaltungen können
natürlich auf jeder KFZ-Seite in beliebiger Weise Einsatz
finden.
-
Wie
unter 2 abgehandelt, ist auch hier die zusätzliche
Anordnung von Überdruckventilen 61 und 62 in
den Druckleitungen der Verdrängermaschinen (als Schutzmaßnahme
bei in kurzen Steuerkolbenstellungen gesperrten Abfluss) empfehlenswert.
- III.) Aktivität der Einrichtung bei
Lenkereinschlag 50 in Fahrtrichtung rechts, angestrebt
und bewirkt wird die Antriebsverstärkung auf das KFZ-Treibrad
links und eine Verminderung rechts:
Hierzu sind die Funktionsschemata
der Steuerelemente, wie aus der Darstellung erkennbar, seitenspiegelbildlich
zu II wirksam. Der Energietransfer erfolgt in gleicher Weise in
umgekehrter Richtung.
-
Die
mit vorliegender Konzeption gewinnbaren Vorteile entsprechen im
wesendlichen denen wie bereits unter 2 abgehandelt.
Hinzu kommen noch die in den Beschreibungen zu den 3 bis 6 hervorgehobenen
vorteilhaften Funktions- und Ausführungsmerkmale.
-
In Betracht gezogene Druckschriften
-
Presseartikel
-
- [01] Gerd Gregor Feth: „Mehr Kraft auf
das kurvenäußere Hinterrad" FAZ vom 24.12. 2007
- [02] B. W. Kießler/M. Lindner: „Mechatronik
verteilt Antriebsmomente jederzeit gezielt" VDI nachrichten vom
14.12.2007
-
Patentschriften:
-
-
zu 1
- 1
- KFZ-Kardanwelle
- 2
- Kegelrad
(Differenzial-Eingansbasis)
- 3
- Kegelrad
- 4
- Planetenradträger
an 3
- 5
- Planetenkegelrad
- 6
- Kegelrad
(an 7)
- 7
- Abtriebswelle
(links)
- 8
- Kegelrad
(an 9)
- 9
- Abtriebswelle
(rechts)
- 10
- Achse
(von 12, 14, 15)
- 11
- Kegelrad
(an 12)
- 12
- innere
Kupplungsbasis
- 13
- Schaltkupplung
(äußere Basis)
- 14
- CVT-Kegelreibscheibensatz
- 15
- CVT-Übertragungsband-
bzw. Kette
- 16
- CVT-Kegelreibscheibensatz
- 17
- inneres
Sonnenrad
- 18
- Planetenträger
- 19
- Planetenrad
- 20
- äußeres
Sonnenrad
- 21
- äußere
Kupplungsbasis
- 22
- innere
Kupplungsbasis
- 23
- Hydraulikpumpe
- 24
- Pumpen-Saugleitung
- 25
- Pumpen-Druckleitung
- 26
- Stellelement
- 27,
28
- Zyl.-Steuerleitungen
(von 14, 16)
- 29
- Abflußleitung
- 30
- Überdruckventil
- 31
- Verspannventil
- 32
- Elektronisch/elektrische
Regel- und Steuereinrichtung
- 33
- Sensor
der CVT-Übersetzung
- 34
- Sensor
des Pumpendruckes
- 35
- Sensor
des Druckverhältnisses beider CVT-Druckzylinder
- 36
- Sensor
der Eingangsdrehzahl
- 37
- Sensor
der Ausgangsdrehzahl
- 38
- Sensor
des Lenkwinkels
-
zu 2
- 40,
41
- Verdrängermaschine
(an 7)
- 42,
43
- Verdrängermaschine
(an 9)
- 44,
45
- Anschlussleitung
(von 41)
- 46,
47
- Anschlussleitung
(von 42)
- 48,
49
- Anschlussleitung
(von 43)
- 50,
51
- Anschlussleitung
(von 42)
- 52
- hydraulisches
Mehrkanal-Mehrweg-Steuerelement
- 52(a,b,c,d,e,F,g,h,i,j,k,l,)
- kanalseitige
Steuerkanäle in 52
- 52α,β,γ,δ
- verdrägermaschinenseitige
Steuerkanäle in 52
- 53
- hydraulisches
Mehrkanal-Mehrweg-Steuerelement
- 53(m,n,o,p,q,r,s,t,u,v,w,x)
- kanalseitige
Steuerkanä. in 53
- 53ε,ζ,η,θ
- verdrängermaschinenseitige
Steuerka. in 53
- 54
- Stellelement
(von 52, 53)
- 55
- Elektron./elektrische
Regel und Steuereinrichtung
- 56
- Saug-
und Rückflusskanal (in 52, 53)
- 57
- Druckkanal
(in 52, 53)
- 58
- Saugleitung
- 59
- Lenkrad
- 60
- Lenkwinkelsensor
- 61,
62, 63
- Überdruckventil
- 64,
65
- kombinierter
Drehmoment-/Drehzahlsensor
- 66
- Drucksensor
(an 57)
- 67
- Druckspeicher
- 68
- Rückschlagventil
- 69
- Saugleitung
-
zu 3
- 70
- Pumpengehäuse
- 71
- Differenzialabtriebswelle
(= 7, 9)
- 72
- mittleres
Pumpenrad
- 72a
- Verzahnung
an 72
- 73,74
- äußeres
Pumpenrad
- 73a,
74a
- Verzahnung
(an 73, 74)
- 75,76
- Pumpensaugraum
- 77,78
- Pumpendruckraum
-
zu 4, 5, 6, 7
- 79
- Differenzialabtriebswelle
(= 7, 9, 71)
- 80
- Pumpengehäuse
- 81
- ringförmiger
Gehäusesteg (Sitz von 82)
- 82
- mittleres
Pumpenrad
- 82a
- Verzahnung
von 82
- 83,
84
- äußeres
Pumpenrad
- 83a,
84a
- Verzahnung
(von 83, 84)
- 85
- Mitnehmersteg
(86–82)
- 86
- inneres
Sonnenrad
- 87
- Planetenrad
- 88
- wellenfester
Planetenträger
- 89
- äußeres
Sonnenrad (an 82)
- 90
- kupplungsfester
Planetenträger
- 91
- Schaltkupplung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10241918
A1 [0004, 0076]
- - DE 1425779 U [0011]
- - DE 102006018661 A1 [0016, 0076]
- - DE 3239223 A1 [0020, 0076]
- - DE 101004024086 A1 [0025]
- - DE 3900638 C2 [0030, 0076]
- - DE 102004013542 A1 [0030, 0076]
- - DE 102004025777 A1 [0076]
- - DE 1425779 U1 [0076]
- - DE 102004024086 A1 [0076]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Gerd Gregor
Feth: „Mehr Kraft auf das kurvenäußere
Hinterrad" FAZ vom 24.12. 2007 [0076]
- - B. W. Kießler/M. Lindner: „Mechatronik verteilt Antriebsmomente
jederzeit gezielt" VDI nachrichten vom 14.12.2007 [0076]