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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Rauchgas in einer
Müllverbrennungsanlage sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 und 13.
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Bei
Müllverbrennungsanlagen werden die bei der Verbrennung
von Abfällen, insbesondere von Hausmüll, entstehenden
Rauchgase über eine Rauchgassammelleitung oftmals zuerst
einem Verdampfungskühler zugeführt, in welchem
die Rauchgase mit einem Wassser-Sprühnebel beaufschlagt werden,
um die Temperatur der Rauchgase durch Verdampfen des zugeführten
Wassers zu reduzieren. Im Anschluss daran werden die auf eine Temperatur von
z. B. 120°C abgekühlten Rauchgase einem oder mehreren
Filtereinrichtungen zugeführt wird, in denen die in den
Rauchgasen enthaltenden Schadstoffe insbesondere durch die Einwirkung
von Kalziumhydroxid entfernt werden, bevor die gereinigten Rauchgase
an die Umgebung abgegeben werden.
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Hierbei
stellt es ein Problem dar, dass der durch das im Hausmüll
enthaltene Polyvenylchlorid (PVC) bei der Verbrennung entstehende
gasförmige Chlorwasserstoff – der mithin auch
als Salzsäuregas bezeichnet wird – in den gereinigten
Rauchgasen kurzzeitig eine Konzentration erreicht, die die gesetzlich
vorgegebenen Grenzwerte deutlich überschreitet.
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Um
die Konzentration an Chlorwasserstoffgas im gereinigten Rauchgas
auch bei einem kurzzeitigen Anstieg des PVC-Anteils im Abfall auf
einen Wert zu verringern, der unterhalb des zulässigen Grenzwertes
liegt, wird bei den bekannten Anlagen das zur Neutralisation eingesetzte
Kalziumhydroxid stets in einer solchen Menge zugeführt,
dass die Konzentration des Chlorwasserstoffgases im Abgas auch bei
kurzzeitig auftretenden Konzentrationsspitzen im Rauchgas stets
unterhalb des zulässigen Grenzwertes liegt.
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Hierdurch
ergibt sich der Nachteil, dass die für den Betrieb der
Anlage benötigte Menge an Kalziumhydroxid insgesamt erhöht
wird, was aufgrund der damit verbundenen Beschaffungskosten sowie
auch der Deponiekosten für das verbrauchte Kalziumhydroxid
zu insgesamt erhöhten Betriebskosten der Anlagen führt.
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Demgemäß ist
es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, mit
welchen sich der im Rauchgas einer Müllverbrennungsanlage
enthaltene Chlorwasserstoff in effizienter Weise neutralisieren
lässt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
und eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 und 13 gelöst.
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Weitere
Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren zur Reinigung von
chlorwasserstoffhaltigem Rauchgas, insbesondere in einer Müllverbrennungsanlage, wird
das Rauchgas nach der Verbrennung über eine Rauchgassammelleitung
einem Verdampfungskühler zugeführt. Im Verdampfungskühler
wird das ca. 320°C heiße Rauchgas zur Verminderung
der Temperatur über eine Sprüheinrichtung mit
einem Wasser-Sprühnebel beaufschlagt, der vorzugsweise
eine Temperatur im Bereich von 10°C bis 30°C besitzt
und der vom Rauchgas bevorzugt von oben her durchströmt
wird. Im Anschluss daran wird das auf eine Temperatur von z. B.
120°C herabgekühlte Rauchgas in einem Reaktor
mit einer basisch wirkenden Verbindung behandelt wird, bevor es
zur Abscheidung von verbleibenden Restschadstoffen wenigstens einem
Filter zugeführt wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch
aus, dass die Chlorwasserstoffkonzentration im Rauchgas in der Rauchgassammelleitung über
einen Sensor erfasst und dem über die Sprüheinrichtung
zugeführten Wasser eine Neutralisationsflüssigkeit
beigemischt wird, wenn die vom Sensor erfasste Konzentration oder
der Anstieg der Konzentration in einem vorgegebenen Zeitintervall
einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
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Durch
den Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens lässt
sich Menge der für die grundsätzliche Reinigung
der Rauchgase benötigten basisch wirkenden Verbindung,
insbesondere Kalciumhydroxid in trockener Form, bezogen auf einen
vorgegebene Menge an zu verbrennendem Abfall insgesamt in vorteilhafter
Weise verringern, wodurch die Kosten für die Beschaffung
der basisch wirkenden Verbindung und auch die Kosten für
deren Endlagerung nach der Reinigung der Rauchgase insgesamt verringert
werden.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass dieses auch bei bestehenden Müllverbrennungsanlagen
in vergleichsweise kostengünstiger Weise nachgerüstet
werden kann, da die Prozessrechner zur Steuerung bestehender Anlagen
für die Durchführung des Verfahrens ebenfalls
mit herangezogen werden können.
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Nach
einem weiteren der Erfindung zugrundeliegenden Gedanken wird als
Neutralisationsflüssigkeit bevorzugt eine wässrige
basische Lösung, insbesondere eine wässrige alkalische
Lösung eingesetzt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass
aufgrund des wässrigen Charakters der Lösung eine sehr
gute Durchmischung des der Sprüheinrichtung zugeführten
Wassers mit der Neutralisationsflüssigkeit erfolgt, ohne
dass hierfür aufwendige zusätzliche Mischeinrichtungen
bereitgestellt werden müssen.
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So
kann die Neutralisationsflüssigkeit z. B. über
eine entsprechende Förderpumpe und ein entsprechendes Ventil
mittels einer Y-Zuleitung zugeführt werden, was den Vorrichtungsaufwand
für die zur Durchführung des Verfahrens benötigte
Vorrichtung in vorteilhafter Weise verringert.
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Nach
einem weiteren der Erfindung zugrundeliegenden Gedanken umfasst
die wässrige alkalische Lösung ein oder mehrere
der Kationen NH4+, Na+,
K+, Mg++ und Ca++ und ein oder mehrere der Anionen OH– HCO3 –, O––,
CO3 ––.
Durch den Einsatz einer aus den zuvor beschriebenen Kationen und
Anionen gebildeten wässrigen alkalischen Lösung
ergibt sich der Vorteil, dass mitunter auch Gemische derartiger wässriger
alkalischer Lösungen – die häufig in
Form von Beiprodukten oder Abfallprodukten bei anderen chemischen
oder industriellen Verfahren auftreten – als Neutralisationsflüssigkeit
verwendet werden können, da diese allesamt die Konzentration
von Chlorwasserstoff im Rauchgas reduzieren, sobald das Rauchgas
die Sprüheinrichtung passiert.
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Gemäß der
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens enthält die wässrige alkalische Lösung
jedoch Natronlauge, insbesondere 10 Gew.%.-ige bis 50 Gew.%.-ige
Natronlauge, die auch in großen Mengen sehr günstig
bezogen werden kann und die nach der Reaktion mit dem Chlorwasserstoff
im Rauchgas lediglich zu neutralem Kochsalz führt. Dieses
besitzt bekanntermaßen eine vergleichsweise hohe Umweltverträglichkeit
und kann dem Rauchgas-Reinigungsprozess gewünschtenfalls
auf physikalischem Wege vergleichsweise kostengünstig entzogen
werden, so dass eine teure Endlagerung entfällt.
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Weiterhin
kann es vorgesehen sein, dass zusätzlich zu der verwendeten
Haupt-Neutralisationsflüssigkeit noch eine weitere Neutralisationsflüssigkeit über
die Sprüheinrichtung zugeführt wird. Diese kann
beispielsweise eine aus einem anderen chemischen Prozess erhaltende
wässrige alkalische Lösung der zuvor genannten
Anionen und Kationen sein, die insbesondere auch als Abfallprodukt
in Form von Ablauge, Abfalllauge oder alkalischem Wasser aus einer
anderen chemischen Anlage bezogen werden kann.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird bei
der Zufuhr der Neutralisationsflüssigkeit zur Sprüheinrichtung
in vorteilhafter Weise auch die Laufdauer der Rauchgase vom Sensor
bis zum Passieren der Sprüheinrichtung berücksichtigt, und
zwar in der Weise, dass die Neutralisationsflüssigkeit
bereits aus der Sprüheinrichtung ausgetreten ist, wenn
eine vom Sensor erfasste Schadstoffspitze des Rauchgases, d. h.
eine erhöhte Chlorwasserstoffkonzentration oder auch der
Anstieg der Konzentration pro Zeiteinheit, einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
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Der
Schwellenwert wird hierbei bevorzugt empirisch ermittelt und ist
so gewählt, dass die maximal zulässige Chlorwasserstoffkonzentration
im gereinigten Rauchgas vorzugsweise unterhalb der gesetzlich vorgegebenen
Werte liegt.
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Durch
diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergibt sich der Vorteil, dass die Neutralisationsflüssigkeit
nur dann zugeführt wird, wenn tatsächlich auch
eine Schadstoffspitze oder ein kurzzeitiger Peak der Schadstoffkonzentration
im Rauchgas auftritt. Hierdurch lässt sich nicht nur ein
Großteil der Menge an im Rauchgas enthaltenem Chlorwasserstoff
neutralisieren, sondern es kann zudem auch sichergestellt werden,
dass die Neutralisationsflüssigkeit als solche durch den
Chlorwasserstoff vollständig verbraucht wird.
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Die
Effizienz des erfindungsgemäßen Verfahrens lässt
sich weiterhin dadurch steigern, dass die Neutralisationsflüssigkeit
dem der Sprüheinrichtung zugeführten Wasser nach
dem Erfassen der Schadstoffspitze durch den Sensor so zeitig, z.
B. 2 bis 5 Sekunden vor dem Eintreffen der Schadstoffspitze zugeführt
wird, dass die mit dem Wasser vermischte Neutralisationsflüssigkeit
bereits aus den Düsen der Sprüheinrichtung ausgetreten
ist, bevor die Schadstoffspitze die Sprüheinrichtung erreicht. Aufgrund
der Verweildauer des mit Neutralisationsflüssigkeit vermischten
Wasser-Sprühnebels innerhalb des Verdampfungskühlers,
der bevorzugt turmartig ausgebildet ist und eine Höhe von
z. B. 90 m besitzen kann, wird aufgrund des in der Regel schneller
nachströmenden Rauchgases die gesamte Neutralisationsflüssigkeit
für den Neutralisationsvorgang verbraucht.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird weiterhin der zeitliche Verlauf der Konzentration
an Chlorwasserstoff im Rauchgas in vorteilhafter Weise über
eine dem Sensor zugeordnete elektronische Steuerungseinrichtung
erfasst.
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Die
elektronische Steuerungseinrichtung weist dabei einen elektronischen
Speicher auf, in welchem ein bevorzugt empirisch ermittelter Schwellenwert
für die Schadstoffkonzentration, d. h. ein Wert, ab welchem
die Konzentration an Chlorwasserstoff im gereinigten Rauchgas einen
vorgegeben Grenzwert überschreitet, in elektronischer Form
vorzugsweise als digitaler Wert abgelegt ist. Dieser vorgegebene
Schwellenwert korrespondiert bevorzugt zu dem gesetzlich zulässigen
Grenzwert für die Chlorwasserstoff-Konzentration im gereinigten
Abgas.
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Gleichzeitig
oder alternativ kann es weiterhin vorgesehen sein, dass die elektronische
Steuerungseinrichtung aus dem zeitlichen Verlauf der Chlorwasserstoff-Konzentration
im Rauchgas den Anstieg der Konzentration pro Zeiteinheit und die
in der Weise ermittelten Werte mit einem vorgegebenen Schwellenwert
für den Anstieg der Chlorwasserstoff-Konzentration vergleicht,
welcher zuvor ebenfalls bevorzugt empirisch gewonnen und im Speicher
der Steuerungseinrichtung abgelegt wurde. Der Anstieg der Konzentration
wird von der elektronischen Steuerungsvorrichtung insbesondere durch
eine zeitliche Ableitung des vom Sensor ermittelten Verlaufs der Chlorwasserstoff-Konzentration
ermittelt.
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Durch
die zuvor beschriebene Ausführungsform der Erfindung ergibt
sich der Vorteil, dass der oder die Schwellenwerte – die
z. B. auch in Abhängigkeit von weiteren Parameter wie dem
Druck und der Temperatur des Rauchgases sowie der im Verdampfungskühler
zugeführten Menge an Wasser empirisch bestimmt werden können – mit
den heutzutage erhältlichen elektronischen Steuerungseinrichtungen
in Form von Mikrokontrollern vergleichsweise kostengünstig
in Echtzeit abgespeichert, ausgelesen und verrechnet werden können,
wodurch die Neutralisationsflüssigkeit beim Auftreten eines
Chlorwasserstoff-Peaks in vorteilhafter Weise in der optimalen Menge
rechtzeitig zugeführt werden kann, um bevorzugt den gesamten
Chlorwasserstoff im Rauchgas zu neutralisieren, bevor das Rauchgas
weitere Filter durchläuft.
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Weiterhin
kann es vorgesehen sein, dass zusätzlich zur Chlorwasserstoff-Konzentration
im Rauchgas der Volumenstrom des Rauchgases und hierüber
der Volumenstrom des Chlorwasserstoffs bestimmt wird. Dies kann
insbesondere durch eine Volumenstrommesseinrichtung, wie sie beispielsweise
in der
DE 19727960
C2 beschrieben ist, auf Basis der bekannten Laufzeitdifferenzmethode
von Schallsignalen erfolgen, die im Winkel zum Rauchgas-Volumenstrom
durch diesen hindurch und wieder zurück geleitet werden.
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Auf
Basis der vom Sensor zu einem vorgegebenen Zeitpunkt bestimmten
Chlorwasserstoff-Konzentration sowie dem zu diesem Zeitpunkt ebenfalls bestimmten
Volumenstrom an Chlorwasserstoffgas im Rauchgas wird dann von der
elektronischen Steuerungseinrichtung die Menge an Neutralisationsflüssigkeit
bestimmt, welche der Sprüheinrichtung unter Berücksichtigung
der Laufzeit der Rauchgase zugeführt wird, um zumindest
einen Teil der in den Verdampfungskühler eintretenden Menge
an Chlorwasserstoff zu neutralisieren.
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Hierbei
kann die Menge an zuzuführender Neutralisationsflüssigkeit
insbesondere durch eine Multiplikation der zu einem vorgegebenen
Zeitpunkt gemessenen Konzentration an Chlorwasserstoff im Rauchgas
mit dem zu diesem Zeitpunkt bestimmten Volumenstrom bestimmt werden,
was ebenfalls von der elektronischen Steuerungseinrichtung durch
Multiplikation der entsprechenden Werte für den Volumenstrom
und die Konzentration erfolgt, die bevorzugt in digitalisierter
Form vorliegen und zusammen mit den empirisch bestimmten Schwellenwerten
insbesondere in einem elektronischen Kennfeld abgelegt sein können.
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Durch
die Berücksichtigung des Volumenstromes an Chlorwasserstoff
lässt sich aus den ermittelten Werten für die
Konzentration an Chlorwasserstoff das entsprechende Mengenäquivalent
an Neutralisationsflüssigkeit, welche für eine
nahezu vollständige Neutralisation des Chlorwasserstoffgases im
Rauchgas der Sprüheinrichtung zugeführt werden muss
in sehr kurzer Zeit und mit einer vergleichsweise hohen Genauigkeit
bestimmen, was die Menge an unnötig zugeführter
Neutralisationsflüssigkeit in vorteilhafter Weise weiter
reduziert.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die basisch
wirkende Verbindung vorzugsweise Kalziumhydroxid, welches dem Rauchgas in
einem dem Verdampfungskühler nachgeordneten bekannten Reaktor
bevorzugt in trockener Form und bevorzugt kontinuierlich zugeführt
wird. Durch den Einsatz von Kalziumhydroxid in trockener Form in Verbindung
mit einem aus der Stand der Technik bekannten Reaktor ergibt sich
eine in hohem Maße effektive Nachreinigung des Rauchgases,
welches in der zuvor beschriebenen Weise zuvor durch Injektion der
Neutralisationsflüssigkeit von schädlichen Schadstoffspitzen
an Chlorwasserstoffgas befreit wurde.
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Die
Menge an wässriger Neutralisationsflüssigkeit,
welche dem der Sprüheinrichtung zugeführten Wasser
beigemischt wird, beträgt z. B. 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf die Menge des Wassers.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand einer beispielhaften Ausführungsform
mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben, in der
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1 eine
schematische Darstellung einer Müllverbrennungsanlage mit
einer dort eingesetzten erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Reinigung von chlorwasserstoffhaltigem Rauchgas zeigt.
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Wie
in 1 gezeigt ist, umfasst eine Müllverbrennungsanlage 1 eine
Vorrichtung 2 zur Reinigung von durch die Pfeile dargestelltem
chlorwasserstoffhaltigem Rauchgas 4, welches bei der nicht
näher dargestellten Verbrennung von Abfall entsteht und
in Richtung des Pfeils 6 in eine Rauchgassammelleitung 8 eintritt. Über
diese Rauchgassammelleitung 8 gelangt das Rauchgas 4 zu
einem Verdampfungskühler oder Quench 10, der eine
bekannte zylinderartige vertikale Röhre 11 mit
einer Höhe von z. B. 20 m aufweist, in welcher eine Sprüheinrichtung 12 angeordnet
ist, über die das ca. 320°C heiße Rauchgas 4 mit
tropfenförmigem Wasser 14 beaufschlagt wird, um
dieses auf eine Temperatur von z. B. 120°C herunterzukühlen.
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Nach
dem Passieren der Sprüheinrichtung 12 tritt das
zuvor im oberen Teil der zylinderartigen Röhre 11 in
diese eingetretene Rauchgas 4 im unteren Teil der Röhre 11 aus
dieser aus und wird über eine Zuleitung 16 einem
nachgeordneten Reaktor 18, z. B. einem Kugelreaktor, zugeführt,
in welchem das Rauchgas 4 über eine rotierende
Siebtrommel 20 mit darin enthaltenen Kugeln 22 mit
pulverförmigem Kalziumhydroxid 24 oder einer anderen
geeigneten basisch wirkenden chemischen Verbindung in Kontakt gebracht
wird, um in bekannter Weise einen Großteil der im Rauchgas
enthaltenen Restschadstoffe aus dem Rauchgas zu entfernen. Das Kalziumhydroxid 24 wird
dabei bevorzugt über eine Fördereinrichtung 26,
z. B. eine Förderschnecke, im Wesentlichen kontinuierlich
zugeführt.
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Nachdem
die im Rauchgas 4 enthaltenen Schadstoffe im Reaktor 18 mit
dem Kalziumhydroxid 24 chemisch reagiert haben, wird das
infolge der chemischen Reaktion verbrauchte Kalziumhydroxid 24 mit
dem Rauchgas 4 mitgeführt.
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Das
in der zuvor beschriebenen Weise von einem Großteil der
Schadstoffe befreite Rauchgas 4 mit dem darin enthaltenen
pulverförmigen verbrauchtem Kalziumhydroxid wird anschließend über
eine Leitung 28 mindestens einem weiteren lediglich schematisch
dargestellten Filter 30 zugeführt, über welchen
die verbliebenen Restschadstoffe aus dem Rauchgas 4 entfernt
werden, bevor das gereinigte Rauchgas als Abgas 31 über
ein Sauggebläse 32 und einen Kamin 34 in
die Umgebung abgeblasen wird.
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Gemäß der
Erfindung ist in der Rauchgassammelleitung 8 ein Sensor 36 angeordnet,
der die Konzentration Cist von gasförmigem
Chlorwasserstoff im Rauchgas 4 erfasst. Der Sensor 36 ist
mit einer elektronischen Steuerungseinrichtung 38 verbunden, die
die vom Sensor 36 erfasste momentane Chlorwasserstoff-Konzentration
Cist im Rauchgas 4 mit einem vorgegebenen
Schwellenwert Cmax vergleicht, der zuvor
auf empirische Weise gewonnen und in einem Speicher 38a der
elektronischen Steuerungseinrichtung 38 abgespeichert wurde.
Der Schwellenwert Cmax wird bevorzugt empirisch
gewonnen und entspricht einer Konzentration an gasförmigen
Chlorwasserstoff im Rauchgas 4, die nach der Reinigung des
Rauchgases 4 im Kugelreaktor 18 und dem weiteren
Filter 30 zu der gesetzlich maximal zulässigen Chlorwasserstoff-Konzentration
im Abgas 31 führt.
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Wenn
die elektronische Steuerungseinrichtung 38 durch Vergleich
der Werte Cist und Cmax feststellt,
dass der momentane Wert für die Chlorwasserstoff-Konzentration
Cist den vorgegebenen Schwellenwert Cmax überschreitet, betätigt
diese eine Dosiereinrichtung 40 zur Zufuhr von Neutralisationsflüssigkeit 42,
beispielsweise Natronlauge, die in einem Vorratsbehälter 44 bevorratet
ist.
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Die
Dosiereinrichtung 40 umfasst hierzu eine Förderpumpe 46 mit
bevorzugt über die elektronische Steuerungseinrichtung
regelbarer Fördermenge, die die Neutralisationsflüssigkeit 42 über
eine Zuleitung 48 und ein in dieser enthaltenes elektromagnetisches
Ventil 50 aus dem Vorratsbehälter 44 zu
einer Wasser-Zuleitung 52 fördert, über
die das Wasser 14 der Sprüheinrichtung 12 zugeführt
wird. In dem sich hierbei im Bereich der Zusammenführung der
Zuleitungen 48 und 52 ergebenden Y-förmigen Leitungsabschnitt 54 erfolgt
dabei eine Durchmischung von Neutralisationsflüssigkeit 42 und
Wasser 14, welches bevorzugt ebenfalls über eine
Förderpumpe 56 im Wesentlichen kontinuierlich
zugeführt wird. Das hierbei entstehende Gemisch aus Neutralisationsflüssigkeit 42 und
zugeführtem Wasser 14 wird anschließend über
Sprühdüsen der Sprüheinrichtung 14 als
tropfenförmiger Sprühnebel in die zylindrische
Röhre 11 des Verdampfungskühlers 10 eingebracht,
wo es mit dem Chlorwasserstoff des Rauchgases 4 chemisch
reagiert und diesen neutralisiert.
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- 1
- Müllverbrennungsanlage
- 2
- erfindungsgemäße
Vorrichtung
- 4
- Rauchgas
- 6
- Pfeil
- 8
- Rauchgassammelleitung
- 10
- Verdampfungskühler
- 11
- vertikale
Röhre des Verdampfungskühlers
- 12
- Sprüheinrichtung
- 14
- tropfenförmiges
Wasser
- 16
- Zuleitung
- 18
- Reaktor
- 20
- eine
rotierende Siebtrommel
- 22
- Kugeln
- 24
- pulverförmiges
Kalziumhydroxid
- 26
- Fördereinrichtung
- 28
- Leitung
- 30
- weiterer
Filter
- 31
- gereinigtes
Abgas
- 32
- Sauggebläse
- 34
- Kamin
- 36
- Sensor
- 38
- elektronische
Steuerungseinrichtung
- 38a
- Speicher
- 40
- Dosiereinrichtung
- 42
- Neutralisationsflüssigkeit
- 44
- Vorratsbehälter
- 46
- Förderpumpe
- 48
- Zuleitung
- 50
- elektromagnetisches
Ventil
- 52
- Wasser-Zuleitung
- 54
- Y-förmiger
Leitungsabschnitt
- 56
- Förderpumpe
- Cist
- Vom
Sensor erfasste Chlorwasserstoff-Konzentration im Rauchgas
- Cmax
- Chlorwasserstoffkonzentration,
die dem maximal zulässigen Grenzwert an Chlorwassserstoff
im Abgas entspricht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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