-
Die
Erfindung geht aus von einem Sensorelement einer Lambdasonde nach
der Gattung des unabhängigen Anspruchs, das insbesondere
zum Erfassen des Abgaslambdas in einem Abgaskanal eines Verbrennungsmotors
geeignet ist.
-
Mit
der Luftzahl Lambda wird in der Verbrennungstechnik das Verhältnis
zwischen einer tatsächlich angebotenen Luftmasse und einer
für die Verbrennung theoretisch benötigten Luftmasse,
der stöchiometrischen Luftmasse, bezeichnet. Entsprechend
weisen fette Gasgemische, das heißt Gasgemische mit einem
Kraftstoffüberschuss, eine Luftzahl Lambda < 1 auf, während
magere Gasgemische, das heißt Gasgemische mit einem Luftüberschuss,
eine Luftzahl Lambda > 1
aufweisen.
-
Stand der Technik
-
In
der
DE 199 41 051
A1 ist eine Breitband-Lambdasonde beschrieben, die einen
Messgas-Hohlraum aufweist, welche über eine Diffusionsbarriere
mit dem zu untersuchenden Abgas verbunden ist. Im Messgas-Hohlraum
ist eine innere Pumpelektrode angeordnet, die mit einer äußeren,
dem Abgas ausgesetzten Pumpelektrode und einem zwischen den Pumpelektroden
liegenden Sauerstoffionen leitenden Festelektrolyten eine Pumpzelle
bildet. Mit der Pumpzelle können Sauerstoffionen durch
den Festelektrolyten aus dem Messgas-Hohlraum oder in den Messgas-Hohlraum
hineingepumpt werden. Neben der Pumpzelle ist eine Messzelle vorhanden,
die zwischen der inneren Pumpelektrode und einer Referenzgaselektrode
liegt. Die innere Pumpelektrode und die Referenzgaselektrode sind
ebenfalls von einem Sauerstoffionen leitenden Festelektrolyten voneinander
getrennt. Die Referenzgaselektrode ist in einem Referenzgaskanal
angeordnet.
-
Die
Messzelle entspricht einer Nernstzelle, bei der die sich im thermodynamischen
Gleichgewicht zwischen der inneren Pumpelektrode und der Referenzelektrode
ausbildende Potenzialdifferenz dem Logarithmus des Verhältnisses
des Partialdrucks des zu untersuchenden Gases im Messgas-Hohlraum
und des Partialdrucks der Luft im Referenzgaskanal proportional
ist. Ziel einer Messung des Abgaslambdas ist es, den Sauerstoffpartialdruck im
Messgas-Hohlraum derart zu beeinflussen, dass das Nernstpotenzial
konstant auf einem bestimmten Wert (beispielsweise 450 mV) verharrt,
der näherungsweise Lambda = 1 entspricht. Eine Schaltungsanordnung
stellt zu diesem Zweck eine Pumpspannung bereit, mit der die äußere
Pumpelektrode beaufschlagt wird. Die Pumpspannung führt
zu einem Pumpstrom. Die Polarität und der Betrag des Pumpstroms
hängen davon ab, ob und um welchen Betrag die bestimmte
Nernstspannung über- oder unterschritten ist. Der sich
einstellende Pumpstrom ist ein Maß für das Abgaslambda.
-
In
der
DE 10 2006
061 954 A1 (nicht vorveröffentlicht) ist eine
im Vergleich zu der zuvor beschriebenen Lambdasonde einfachere Lambdasonde
angegeben, bei der die äußere Pumpelektrode entfallen
ist. Die einfache kostengünstige Lambdasonde ist insbesondere
zur Lambdamessung des Lambdas in einem Abgaskanal eines mager betriebenen
Verbrennungsmotors geeignet. Die Lambdasonde enthält eine
erste Elektrode sowie eine zweite Elektrode, die über einen
Sauerstoffionen leitenden Festelektrolyten miteinander verbunden
sind. Die erste, in einem Messgas-Hohlraum angeordnete Elektrode
ist über eine Diffusionsbarriere mit dem zu untersuchenden
Abgas verbunden. Die zweite Elektrode ist in einem Referenzgaskanal
angeordnet. Der Referenzgaskanal kann mit einem sauerstoffdurchlässigen
porösen Füllmaterial gefüllt sein. Durch
die gegebenenfalls vorgesehene Füllung des Referenzgaskanals
sowie dessen geometrische Ausgestaltung soll erreicht werden, dass
einerseits ein optimaler Abtransport von Sauerstoff von der zweiten
Elektrode gewährleistet ist und dass andererseits ein Eindringen
von Verunreinigungen in den Referenzgaskanal verhindert wird.
-
Die
bekannte Lambdasonde ist als Grenzstrom-Magersonde realisiert, bei
welcher ein Pumpstrom durch Anlegen einer ausreichend hohen Potenzialdifferenz
zwischen den beiden Elektroden auftritt, der zunächst im
Bereich Lambda > 1
bis Lambda = 1 proportional zur Luftzahl Lambda ist. Durch Beaufschlagung
der beiden Elektroden mit einem Potenzial, das der sich zwischen
den beiden Elektroden einstellenden Nernstspannung entgegengerichtet
ist, kann mit der bekannten Lambdasonde auch im fetten Lambdabereich
gemessen werden. Da die Nernstspannung im mageren Bereich gering ist
(et wa 200 mV) und im fetten Bereich auf einen höheren Wert
(etwa 900 mV) springt, kann die an die Elektroden anzulegende Pumpspannung
sowohl im mageren als auch im fetten Bereich dieselbe Polarität aufweisen,
wobei das Potenzial im mageren Bereich auf einen höheren
Wert als im fetten Bereich festzulegen ist. Unter Berücksichtigung
der sich in unterschiedlichen Betriebszuständen einstellenden Nernstspannung
weist die zwischen den Grenzschichten hinter den Elektroden auftretende
effektive Pumpspannung für die negativen Sauerstoffionen beim Übergang
vom fetten zum mageren beziehungsweise umgekehrt einen Vorzeichenwechsel auf,
sodass die negativen Sauerstoffionen bei magerem Abgas von der ersten
zur zweiten Elektrode und bei fettem Abgas von der zweiten zur ersten
Elektrode transportiert werden.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sensorelement einer Lambdasonde
anzugeben, die zum Erfassen des Abgaslambdas in einem Abgaskanal
eines Verbrennungsmotors geeignet ist, wobei der Verbrennungsmotor
einerseits mager und andererseits zumindest zeitweise fett betrieben
wird.
-
Die
Aufgabe wird durch die im unabhängigen Anspruch angegebenen
Merkmale gelöst.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Das
erfindungsgemäße Sensorelement einer Lambdasonde
zur Messung des Abgaslambdas in einem Abgaskanal eines Verbrennungsmotors geht
von einer ersten in einem Messgas-Hohlraum angeordneten Elektrode
und einer zweiten in einem Referenzgaskanal angeordneten Elektrode
aus, die über einen Sauerstoffionen leitenden Festelektrolyten
verbunden sind. Erfindungsgemäß ist im Referenzgaskanal
ein gezielt herausgebildeter Sauerstoffspeicher vorgesehen, der
einen Strömungspfad zum Abgaskanal aufweist.
-
Die
gezielte Herausbildung des Sauerstoffspeichers bedeutet, dass Maßnahmen
ergriffen sind, welche zumindest temporär die Speicherung
von Sauerstoff im Referenzgaskanal oder zumindest die Bereitstellung
von Sauerstoff an der zweiten Elektrode sicherstellen.
-
Der
Strömungspfad zum Abgaskanal ermöglicht einen
Sauerstofftransport insbesondere im Falle eines Sauerstoff-Überdrucks
im Sauerstoffspeicher. Der Strömungspfad zum Abgaskanal
kann auf einfache Weise in der Struktur der Lambdasonde vorgesehen
werden. Die erfindungsgemäß vorgesehene Maßnahme
erhöht den Freiheitsgrad bei der Realisierung der Lambdasonde.
Die Realisierung ist dadurch nicht auf einen Strömungspfad
beschränkt, der in der Umgebungsluft mündet, der
jedoch zusätzlich vorgesehen sein kann.
-
Der
Sauerstoffspeicher stellt zumindest für eine bestimmte
Messzeit Sauerstoff zur Verfügung, der während
der Messung im fetten Abgas bei Lambda < 1 vom Referenzgaskanal in den Messgas-Hohlraum
durch den Festelektrolyten zurückgepumpt werden kann. Dadurch
kann zumindest für die bestimmte Messzeit bei einem fetten
Abgas gemessen werden. Die Messzeit richtet sich hierbei nach dem zur
Verfügung stehenden Sauerstoff an der zweiten Elektrode.
-
Das
erfindungsgemäße Sensorelement der Lambdasonde
eignet sich insbesondere zur Lambdamessung im Abgaskanal eines Verbrennungsmotors, der
zwar hauptsächlich mager betrieben wird, der jedoch zeitweise
fett oder zumindest stöchiometrisch betrieben wird. Ein
solcher Betrieb des Verbrennungsmotors ist insbesondere vorgesehen,
wenn im Abgaskanal Abgasreinigungsvorrichtungen wie beispielsweise
ein NOx-Speicherkatalysator oder ein Partikelfilter
angeordnet sind. In den Fettphasen werden unverbrannte Kohlenwasserstoffe
in den Abgaskanal eingetragen. Die unverbrannten Kohlenwasserstoffe
können im Abgaskanal beispielsweise mit im Abgas vorhandenem
Restsauerstoff exotherm reagieren, um Abgasreinigungsvorrichtungen
wie beispielsweise NOx-Speicherkatalysatoren,
Partikelfilter und dergleichen zu beheizen, oder können
zum Regenerieren von Abgasreinigungsvorrichtungen wie beispielsweise
NOx-Speicherkatalysatoren herangezogen werden.
-
Das
erfindungsgemäße Sensorelement der Lambdasonde
ermöglicht somit die Lambdaregelung nicht nur im mageren
Bereich, sondern zumindest für die bestimmte Messzeit auch
im fetten oder zumindest stöchiometrischen Lambdabereich.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorgehensweise ergeben sich aus abhängigen Ansprüchen.
-
Eine
erste Ausgestaltung sieht vor, dass der Strömungspfad zum
Abgaskanal auf der dem Abgaskanal zugewandten Stirnseite des Sensorelements mündet.
Alternativen, die auch zusätzlich vorgesehen sein können,
sehen vor, dass der Strömungspfad zum Abgaskanal auf der
Oberseite und/oder Unterseite und/oder auf wenigstens einer Seitenfläche
des Sensorelements mündet.
-
Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass der Sauerstoffspeicher an der zweiten
Elektrode angrenzt. Wenn der Sauerstoffspeicher benachbart zur zweiten Elektrode
vorgesehen ist, steht im Bedarfsfall bei der Vorgabe eines fetten
Lambdas der eingespeicherte Sauerstoff sofort für den Pumpvorgang
zur Verfügung.
-
Eine
andere Ausgestaltung sieht vor, dass der Referenzgaskanal einen
Sauerstoffspeicher-Hohlraum enthält und dass am ausgangsseitigen
Ende des Referenzgaskanals ein Strömungswiderstand vorgesehen
ist. Im Sauerstoffspeicher-Hohlraum kann während des mageren
Betriebs des Verbrennungsmotors ein Sauerstoffüberdruck aufgebaut
werden. Ein Verlust des Sauerstoffs wird durch den Strömungswiderstand
gedrosselt.
-
Eine
besonders einfache Realisierung dieser Ausgestaltung sieht vor,
dass der Sauerstoffspeicher-Hohlraum einen größeren
Querschnitt des Referenzgaskanals aufweist und dass der Strömungswiderstand
entsprechend durch einen geringeren Querschnitt realisiert ist.
-
Gemäß einer
Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Referenzgaskanal einen Sauerstoffspeicher-Hohlraum
enthält, der durch einen einseitig geschlossenen Sauerstoffspeicherkanal
realisiert ist, dessen Öffnung im Bereich der zweiten Elektrode vorgesehen
ist.
-
Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass der Strömungspfad zum Abgaskanal
im Bereich des von der zweiten Elektrode abgewandten Endes des Sauerstoffspeicher-Hohlraums
beginnt.
-
Eine
Weiterbildung sieht vor, dass der Strömungswiderstand und/oder
der Referenzgaskanal zumindest teilweise mit einer Abluft-Diffusionsbarriere
realisiert sind. Neben der Drosselung des Sauerstoffstroms verhindert
die Abluft-Diffusionsbarriere das Eindringen von Verschmutzungen
in den Referenzgaskanal.
-
Zusätzlich
zur Abluft-Diffusionsbarriere kann eine Sauerstoffspeicher-Diffusionsbarriere
vorgesehen sein, die beispielsweise eine hohe Porosität
zur Speicherung von Sauer stoff aufweist. Der Sauerstoffspeicher
ist dadurch zumindest teilweise durch die Sauerstoffspeicher-Diffusionsbarriere
realisiert.
-
Eine
Weiterbildung dieser Maßnahme sieht vor, dass zusätzlich
ein Sauerstoffspeicher-Hohlraum vorgesehen ist, der an der zweiten
Elektrode angrenzt. Dadurch steht im Bedarfsfall besonders schnell
Sauerstoff zur Verfügung.
-
Eine
andere Weiterbildung dieser Maßnahme sieht vor, dass das
für die Sauerstoffspeicher-Diffusionsbarriere vorgesehene
Volumen größer ist als das für die Abluft-Diffusionsbarriere.
Mit dieser Maßnahme kann das für den Sauerstoffspeicher
zur Verfügung gestellte Volumen variiert werden.
-
Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass der Sauerstoffspeicher ein Material
enthält, das Sauerstoff durch Adsorption oder Absorption
speichert. Ein solches Material ist beispielsweise ein nicht stöchiometrisches
Oxid wie beispielsweise dotiertes CeO2-x oder
La1-xSrxFeyCo1-yO3-d.
Ein solches nicht stöchiometrisches Oxid speichert Sauerstoff über
eine chemische Reaktion.
-
Beispielsweise
kann die Abluft-Diffusionsbarriere, bevorzugt jedoch die Sauerstoffspeicher-Diffusionsbarriere
zumindest abschnittsweise das Sauerstoff speichernde Material enthalten.
-
Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass das Sauerstoff speichernde Material
zumindest auf einem Teil der Oberfläche des Referenzgaskanals
aufgebracht ist. Eine zusätzliche oder alternative Maßnahme sieht
vor, dass das Material auf der zweiten Elektrode aufgebracht ist
oder dass die zweite Elektrode das Material enthält.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
-
Kurzbeschreibung der Figuren
-
1 zeigt
ein technisches Umfeld, in welchem eine Lambdasonde eingesetzt werden
kann,
-
2 zeigt
eine aus dem Stand der Technik bekannte Lambdasonde in einem Betriebszustand bei
einer Luftzahl Lambda > 1,
-
3 zeigt
die aus dem Stand der Technik bekannte Lambdasonde in einem Betriebszustand bei
einer Luftzahl Lambda < 1,
-
4 zeigt
ein erfindungsgemäßes Sensorelement einer Lambdasonde
mit einem Sauerstoffspeicher-Hohlraum und einem Strömungswiderstand,
-
5 zeigt
das Sensorelement mit einem Sauerstoffspeicher-Hohlraum, wobei Schnittlinien A'-A''
und B'-B'' eingetragen sind,
-
6 zeigt
einen Querschnitt durch das Sensorelement entlang der in 5 gezeigten Schnittlinie
A'-A'',
-
7 zeigt
einen Querschnitt durch das Sensorelement entlang der in 5 gezeigten Schnittlinie
B'-B'',
-
8 zeigt
das Sensorelement mit einem als Kanal ausgebildeten Sauerstoffspeicher-Hohlraum,
-
9 zeigt
das in 8 dargestellte Sensorelement mit unterschiedlichen
Strömungspfaden zum Abgaskanal,
-
10 zeigt
das Sensorelement mit einer Abluft-Diffusionsbarriere und einer
zusätzlichen Sauerstoffspeicher-Diffusionsbarriere,
-
11 zeigt
das in 10 gezeigte Sensorelement mit
einem zusätzlichen Sauerstoffspeicher-Hohlraum im Bereich
der zweiten Elektrode,
-
12 zeigt
einen als Kanal ausgebildeten Sauerstoffspeicher-Hohlraum, der in
einer weiteren Ebene des Sensorelements angeordnet ist,
-
13 zeigt
das Sensorelement, bei welchem der Sauerstoffspeicher zumindest
teilweise als Sauerstoff speicherndes Material realisiert ist und
-
14 zeigt
das Sensorelement gemäß 13, bei
welchem das Sauerstoff speichernde Material der zweiten Elektrode
zugeordnet ist.
-
Detaillierte Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
-
1 zeigt
einen Verbrennungsmotor 2, in dessen Abgaskanal 4 eine
Lambdasonde 6 angeordnet ist, die ein erfindungsgemäßes
Sensorelement 10 enthält.
-
2 zeigt
das Sensorelement 10 der Lambdasonde 6, das einem
Abgasstrom 12 des Verbrennungsmotors 2 ausgesetzt
ist. Ein Teil des Abgases gelangt über einen Zuluftkanal 14 und über
eine Abgas-Diffusionsbarriere 16 in einen Messgas-Hohlraum 18,
in dem eine erste Elektrode 20 angeordnet ist. Die erste
Elektrode 20 ist über einen Sauerstoffionen leitenden
Festelektrolyten 22 mit einer zweiten Elektrode 24 verbunden,
die in einem Referenzgaskanal 26 angeordnet ist, der über
einen Strömungspfad 80 zur Umgebungsluft führt.
Der Messgas-Hohlraum 18 und der Referenzgaskanal 26 und
damit die beiden Elektroden 20, 24 sind über
eine gasdichte Trennschicht 32 voneinander getrennt. Zur
Beheizung des Sensorelements 10 ist ein Heizelement 34 vorgesehen.
-
2 zeigt
den Betrieb des Sensorelements 10 speziell bei einem mageren
Abgasstrom 12. Die beiden Elektroden 20, 24 sind
an einer nicht näher gezeigten Pumpspannungsquelle angeschlossen, die
eine Magerbetrieb-Pumpspannung UP, m zur Verfügung stellt,
wobei das positive Potenzial an der zweiten Elektrode 24 liegt.
Die Pumpspannungsquelle wird beispielsweise auf 800 mV eingestellt.
Im mageren Betrieb tritt zwischen den beiden Elektroden 20, 24 eine
Magerbetrieb-Nernstspannung UN, m auf, die vergleichsweise gering
ist und beispielsweise bei 200 mV liegt, wobei das positive Potenzial
an der zweiten Elektrode 24 auftritt. Die Magerbetrieb-Pumpspannung
UP, m sowie die Magerbetrieb-Nernstspannung UN, m überlagern
sich, sodass zwischen den beiden Elektroden 20, 24 für
den Transport von Sauerstoffionen eine effektive Magerbetrieb-Pumpspannung
UPeff, m zur Verfügung steht, die der Differenz zwischen
der Magerbetrieb-Pumpspannung UP, m und der Magerbetrieb-Nernstspannung
UN, m, also etwa 600 mV entspricht, wobei das positive Potenzial
an der zweiten Elektrode 24 auftritt. Dadurch findet ein
Magerbetrieb-Sauerstoffionen-Transport O2–m
von der ersten zur zweiten Elektrode 20, 24 statt,
sodass Sauerstoff vom Messgas-Hohlraum 18 zum Referenzgaskanal 26 gepumpt
wird, der über den Strömungspfad 80 in die
Umgebungsluft abgeführt wird. Der Magerbetrieb-Pumpstrom
IP, m ist ein Grenzstrom, der proportional zur Luftzahl Lambda ist,
bezogen auf den stöchiometrischen Wert.
-
3 zeigt
das in 2 dargestellte Sensorelement 10 der Lambdasonde 6 in
einem Betriebszustand bei fettem Abgasstrom 12.
-
Diejenigen
in 3 gezeigten Teile, die mit den in 2 gezeigten
Teilen übereinstimmen, tragen jeweils dieselben Bezugszeichen.
Diese Vereinbarung gilt auch für die folgenden Figuren.
-
Bei
einem Abgasstrom 12 mit Sauerstoffmangel bezogen auf ein
stöchiometrisches Verhältnis tritt zwischen den
Elektroden 20, 24 eine erheblich höhere
Fettbetrieb-Nernstspannung UN, f auf, die beispielsweise bei 900
mV liegt, wobei das positive Potenzial weiterhin an der zweiten
Elektrode 24 auftritt. Im Fettbetrieb soll das Sensorelement 10 Sauerstoff
vom Referenzgaskanal 26 zum Messgas-Hohlraum 18 pumpen.
Damit ein solcher Fettbetrieb-Sauerstoffstrom O2–f
auftreten kann, muss die effektive Fettbetrieb-Pumpspannung UPeff,
f derart gepolt sein, dass das positive Potenzial an der ersten Elektrode 20 auftritt.
Um diese Potenzialverhältnisse zu erreichen, muss die an
die Elektroden 20, 24 angelegte Pumpspannung auf
eine Fettbetrieb-Pumpspannung UPeff, f festgelegt werden. Hierbei
ist eine Potenzialumkehr im Hinblick darauf, dass die Fettbetrieb-Nernstspannung
UN, f auf einem vergleichsweise hohen Potenzial von beispielsweise
900 mV liegt, nicht unbedingt erforderlich. Eine Vorzeichenumkehr der
effektiven Fettbetrieb-Pumpspannung UPeff, f wird bereits erreicht,
wenn das Potenzial der Fettbetrieb-Pumpspannung UP, f gegenüber
dem Magerbetrieb auf beispielsweise 300 mV abgesenkt wird, wobei
das positive Potenzial weiterhin an der zweiten Elektrode 24 anliegt.
Für die effektive Fettbetrieb-Pumpspannung UPeff, f stehen
dann ebenfalls 600 mV zur Verfügung, wobei das positive
Potenzial an der ersten Elektrode 20 auftritt. Der Fettbetrieb-Pumpstrom
IP, f ist ebenfalls ein Grenzstrom, der proportional zur Luftzahl
Lambda ist, bezogen auf den stöchiometrischen Wert. Der
Magerbetrieb-Pumpstrom IP, m fließt in die entgegengesetzte Richtung
im Vergleich zum Magerbetrieb-Pumpstrom IP, m. Bei der Luftzahl
Lambda = 1 tritt bei der Änderung der Pumpspannung UP eine
Vorzeichenumkehr des Pumpstroms IP auf.
-
Im
Fettbetrieb steht bei der Lambdasonde gemäß dem
eingangs genannten Stand der Technik nur eine begrenzte Menge an
Sauerstoff im Bereich der zweiten Elektrode zur Verfügung,
da der Referenzgaskanal dafür optimiert ist, Sauerstoff
möglichst rasch abzutransportieren. Das erfindungsgemäße Sensorelement 10 der
Lambdasonde 6 sieht einen gezielt herausgebildeten Sauerstoffspeicher
vor, der es ermöglicht, einen Vorrat an Sauerstoff anzulegen. Dieser
Sauerstoff steht im Bedarfsfall, also im Fettbetrieb des erfindungsgemäßen
Sensorelements 10, in ausreichendem Maß für
eine bestimmte Betriebsdauer rasch zur Verfügung.
-
Der
gezielt herausgebildete Sauerstoffspeicher kann auf unterschiedliche
Arten und Weisen realisiert werden. Ein erstes Ausführungsbeispiel
ist in 4 gezeigt, bei dem der Referenzgaskanal 26 einen
Sauerstoffspeicher-Hohlraum 40 enthält, der durch
einen Strömungswiderstand 42 begrenzt wird, der
zumindest einen Teil des Strömungspfads 80 bildet.
Der Strömungswiderstand 42 kann sich gemäß einer
Weiterbildung bis an das Ende des Strömungspfads 80 erstrecken.
Der Sauerstoffspeicher-Hohlraum 40 kann gemäß einer
Ausgestaltung durch einen größeren Querschnitt
des Referenzgaskanals 26 im Vergleich zum Querschnitt des
Strömungswiderstands 42 beziehungsweise des Strömungspfads 80 realisiert
werden. Das Volumen des Sauerstoffspeicher-Hohlraums 40 wird
den Erfordernissen angepasst. Der Strömungspfad 80 und/oder
der Strömungswiderstand 42 können mit
einer Abluft-Diffusionsbarriere 44 zumindest teilweise
gefüllt werden, welche die Wirkung des Strömungswiderstands 42 weiter
erhöht und/oder welche das Eindringen von Schmutz in den
Sauerstoffspeicher-Hohlraum 40 aus der Umgebungsluft verhindert.
-
Bei
dem in 5 gezeigten Sensorelement 10 weist das
ausgangsseitige Ende des Referenzgaskanals 26 zumindest
einen in 5 nicht sichtbaren erfindungsgemäßen
Strömungspfad zum Abgaskanal 4 des Verbrennungsmotors 2 auf.
Der im Abgaskanal 4 mündende wenigstens eine Strömungspfad
kann durch den wenigstens einen Strömungspfad 80 ergänzt
werden, der zur Umgebungsluft führt. In 5 sind
Schnittlinien A'-A'' und B'-B'' eingetragen.
-
6 zeigt
das in 5 dargestellte Sensorelement 10 entlang
der Schnittlinie A'-A''. In 6 ist ein
erfindungsgemäßer Strömungspfad 82 eingetragen,
der im Bereich der zweiten Elektrode 24 beginnt und der
im Abgaskanal 4 des Verbrennungsmotors 2 mündet.
Der Strömungspfad 82 mündet demnach auf einer
Seitenfläche 84a des Sensorelements 10.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist davon ausgegangen,
dass lediglich ein Strömungspfad 82 vorgesehen
ist. Prinzipiell können mehrere Strömungspfade 82 vorgesehen
sein, wobei die Strömungspfade 82 auf der einen
und/oder auf der anderen Seite 84a, 84b des Sensorelements 10 im
Abgaskanal 4 münden können. Der Strömungspfad 82 kann
eine Barriere enthalten, die ein Eindringen von Schmutz in den Referenzgaskanal 26 beziehungsweise
den Sauerstoffspeicher-Hohlraum 40 verhindert.
-
7 zeigt
das in 5 dargestellte Sensorelement 10 entlang
der Schnittlinie B'-B''. Das Schnittbild zeigt zunächst
den Strömungspfad 82. Weiterhin ist in 7 ein
weiterer Strömungspfad 86 gezeigt, der am vorderen
Ende des Referenzgaskanals 26 im Bereich der zweiten Elektrode 24 beginnt und
der auf einer Seite 84a, 84b und/oder auf der zum
Abgaskanal 4 zeigenden Stirnseite 88 des Sensorelements 10 mündet.
Der weitere Referenzgaskanal 86 kann ebenfalls zumindest
teilweise eine Barriere enthalten, die ein Eindringen von Schmutz
in den Referenzgaskanal 26 beziehungsweise den Sauerstoffspeicher-Hohlraum 40 verhindert.
-
Ein
anderes Ausführungsbeispiel ist in 8 gezeigt,
bei dem der Referenzgaskanal 26 gegenüber dem
aus dem Stand der Technik bekannten Referenzgaskanal weitgehend
unverändert beibehalten wird, wobei jedoch ein Sauerstoffspeicher-Hohlraum 50 vorgesehen
ist, der durch einen einseitig geschlossenen Sauerstoffspeicherkanal
realisiert ist, dessen Öffnung 52 im Bereich der
zweiten Elektrode 24 vorgesehen ist.
-
Bei
dem in 9 gezeigten Ausführungsbeispiel ist zusätzlich
zum Strömungspfad 80, der in der Umgebungsluft
mündet, wenigstens ein weiterer Strömungspfad 90, 92 vorgesehen,
der vom Sauerstoffspeicher-Hohlraum 50 zur Unterseite 94a des Sensorelements 10 führt.
Der weitere Strömungspfad 90 mündet unmittelbar
im Abgaskanal 4 des Verbrennungsmotors 2, während
der weitere Strömungspfad 92 in einer Dichtung 96 mündet,
welche das Sensorelement 10 der Lambdasonde 6 umgibt. Die
Dichtung 96 hat die Aufgabe, den Gasaustausch zwischen
dem Abgas und der Umgebungsluft zu verhindern beziehungsweise zu
minimieren. Das Material der Dichtung 96 ist derart beschaffen,
dass ein Sauerstofftransport vom weiteren Strömungspfad 92 zum
Abgaskanal 4 stattfinden kann, wobei davon auszugehen ist,
dass die zu transportierenden Gasmengen gering sind.
-
Ein
weiteres Ausführungsbeispiel ist in 10 gezeigt,
bei welchem der Referenzgaskanal 26 zumindest teilweise
mit einer Abluft-Diffusionsbarriere 60 gefüllt
ist und bei dem zusätzlich der Sauerstoffspeicher-Hohlraum 40, 50 vorgesehen
ist, der mit einer Sauerstoffspeicher-Diffusionsbarriere 62 ausgefüllt
ist. Eine Weiterbildung dieses Ausführungsbeispiels ist
in 11 gezeigt, wobei zusätzlich ein weiterer
Sauerstoffspeicher-Hohlraum 64 vorgesehen ist, der an der
zweiten Elektrode 24 angrenzt. Gemäß einer
Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das für die Sauerstoffspeicher-Diffusionsbarriere 62 vorgesehene
Volumen größer ist als das Volumen für
die Abluft-Diffusionsbarriere 60.
-
Bei
dem in 12 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Sauerstoffspeicher-Hohlraum 40, 50 entsprechend
den in den 8 und 9 gezeigten Ausführungsbeispielen
als Sauerstoffspeicherkanal realisiert, der jedoch in einer anderen
Ebene des Sensorelements 10 angeordnet ist. Bei dem in 12 gezeigten
Ausführungsbeispiel ist die Öffnung 52 des
Sauerstoffspeicherkanals gemäß einer Ausgestaltung
bis an die zweite Elektrode 24 herangeführt.
-
Bei
dem in 13 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Sauerstoffspeicher mit einem Material 70 realisiert,
das Sauerstoff durch Adsorption oder Absorption speichert. Bei dem
Material 70 handelt es sich beispielsweise um ein nicht
stöchiometrisches Oxid wie beispielsweise CeO2-x oder La1-xSrxFeyCo1-yO3-d. Bei dem
in 13 gezeigten Ausführungsbeispiel ist
das Material 70 im Sauerstoffspeicher-Hohlraum 40, 50 angeordnet,
der gegebenenfalls die Sauerstoffspeicher-Diffusionsbarriere 62 zusätzlich
enthalten kann und der gegebenenfalls den Sauerstoffspeicher-Hohlraum 64 insbesondere benachbart
zur zweiten Elektrode 24 aufweisen kann.
-
Ein
alternatives, in 14 gezeigtes Ausführungsbeispiel
des Sensorelements 10 sieht vor, dass das Material 70,
welches Sauerstoff durch Adsorption oder Absorption speichern kann,
der zweiten Elektrode 24 zugeordnet ist. Bei dem in 14 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das Material 70 auf der zweiten Elektrode 24 aufgebracht.
Wenn als Material 70 ein hoch Elektronen leitendes, nicht
stöchiometrisches Oxid wie La1-xSrxFeyCo1-yO3-d eingesetzt wird, kann die zweite Elektrode 24 auch
komplett mit dem Material 70 oder in Mischung mit ZrO2 realisiert sein. Ferner ist es möglich,
das Material 70 zumindest zum teilweisen Beschichten der
Oberfläche des Referenzgaskanals 26 heranzuziehen.
-
In
der mageren Betriebsphase des Sensorelements 10 der Lambdasonde 6 wird
aufgrund der Pumpspannung UP, m Sauerstoff vom Messgas-Hohlraum 18 in
den Sauerstoffspeicher 40, 50, 62, 64, 70 des
Referenzgaskanals 26 gepumpt. Bei einem Abgaslambda von
beispielsweise 1,7, entsprechend 8,29% O2 in N2, und einem Magerbetrieb-Pumpstrom
von maximal einigen 100 Mikroampère kann ein Sauerstoff-Überdruck
im stationären Magerbetrieb von beispielsweise 2 bar bis
30 bar im Sauerstoffspeicher 40, 50, 62, 64, 70 erzielt
werden. Vorzugsweise wird der Überdruck zwischen 2 bar
und 10 bar eingestellt. Während des Betriebs des erfindungsgemäßen
Sensorelements 10 der Lambdasonde 6 kann der gespeicherte
Sauerstoff durch die Fettbetrieb-Pumpspannung UP, f und dem entsprechenden
Fettbetrieb-Pumpstrom IP, f vom Sauerstoffspeicher 40, 50, 62, 64, 70 zurück
in den Messgas-Hohlraum 18 gepumpt werden, der dort zur
Oxidation von oxidierbaren Abgas-Bestandteilen im Messgas Hohlraum 18 zur
Verfügung steht, wobei der Fettbetrieb-Pumpstrom IP, f
auch im Falle des Fettbetriebs des Sensorelements 10 der
Lambdasonde 6 ein Maß für das Abgaslambda
widerspiegelt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19941051
A1 [0003]
- - DE 102006061954 A1 [0005]