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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung und/oder Behandlung
einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, mit
einer Pressenanordnung und einer in Bahnlaufrichtung dahinter liegenden
Trockenpartie.
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Die
Produktion qualitativ hochwertiger Papiere bei hoher Maschinengeschwindigkeit
schafft bei den heutigen Papiermaschinen diverse Probleme insbesondere
im Bereich der Pressenpartie vor der Trockenpartie und am Anfang
der Trockenpartie.
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So
erfordert eine hohe Produktionsgeschwindigkeit eine hohe Nassfestigkeit
des Papiers am ersten freien Zug bzw. beim Ablösen vom
ersten Trockenzylinder. Dabei ist eine möglichst lange
geschlossene Bahnführung erforderlich.
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Um
einen zuverlässigen Bahnlauf zu gewährleisten,
muss der auf die Papierbahn aufzubringende Zug um so höher
sein, je höher die Geschwindigkeit ist. Mit höherem
Zug steigt aber auch die Porosität des Papiers.
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Zudem
erhöht sich mit steigender Maschinengeschwindigkeit die
Entwässerungsgeschwindigkeit im Pressnip, was Auswaschungen
von Füll- und Feinstoffen mit sich bringt und die Rauhigkeit
des Rohpapiers erhöht. Mit zunehmender Geschwindigkeit
steigt auch die Wannenentwässerung insbesondere im ersten
Pressnip. Die Wannen müssen an die hohen Was sermengen angepasst
sein. Zudem müssen auch die Presswalzen ein hinreichendes
Speichervolumen für das abzuführende Wasser bereitstellen.
Zudem verbietet der Wunsch nach hohem spezifischem Volumen des Papiers
ein zu starkes mechanisches Pressen.
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Die
in der 1 dargestellten Diagramme, die anhand von Versuchen
an einer Versuchspapiermaschine erhalten wurden, bestätigen
den Einfluss der Geschwindigkeit auf die Rohpapierqualität.
Dabei zeigt 1a) die Abhängigkeit
des Wertes "Newsprint Rauhigkeit Mittel ml/min", die 1b) die Abhängigkeit des Wertes
"Newsprint Porosität (Bendtsen), ml/min", 1c)
die Abhängigkeit des Wertes "Newsprint Cobb Öl
Mittelwert g/m2" und 1d)
die Abhängigkeit des Wertes "Newsprint Spaltfestigkeit ft.lb/1000"
von der Geschwindigkeit in m/min". Dabei nehmen die ersten drei
Werte mit zunehmender Geschwindigkeit zu, während der letzte
Wert mit zunehmender Geschwindigkeit abnimmt.
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Aus
der
DE 10 2006
015 284 A1 ist bereits eine Vorrichtung zur Herstellung
und/oder Behandlung einer Faserbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn,
bekannt, bei der in Bahnlaufrichtung nach der Pressenanordnung eine
Hochleistungstrocknungseinrichtung und im Anschluss daran eine Glättpresse
vorgesehen sind.
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In
der
DE 10 2005
050 281 A1 ist eine Pressenanordnung mit wenigstens einem
Glätt-Pressspalt beschrieben, durch den die Faserstoffbahn
gemeinsam mit einem Wasser aufnehmenden, Luft durchlässigen
Pressband läuft und dessen der auf dem dem Pressband gegenüberliegenden
Seite der Faserstoffbahn angeordnete Pressfläche glatt
ausgebildet ist, wobei die der glatten Pressfläche gegenüberliegende
Pressfläche von einer Saug-Presswalze gebildet ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die zuvor genannten
Probleme beseitigt sind. Dabei soll insbesondere die Produktion
hoch qualitativer Papiersorten bei hoher Maschinengeschwindigkeit
ermöglicht werden.
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Dieses
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Pressenanordnung zumindest zwei Pressnips umfasst, in denen
jeweils eine Seite der Faserstoffbahn entwässert und die
andere Bahnseite geglättet wird, wobei die Faserstoffbahn
in diesen beiden Pressnips auf unterschiedlichen Seiten entwässert
bzw. auf unterschiedlichen Seiten geglättet wird, dass
in Bahnlaufrichtung zwischen dem ersten Pressnip der Pressenanordnung
und der Trockenpartie zumindest eine Hochleistungstrocknungseinrichtung
vorgesehen ist und dass die Faserstoffbahn bis zum ersten Trockenzylinder
der Trockenpartie in geschlossenem Zug geführt ist.
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Durch
die erfindungsgemäße Kombination leistungsfähiger
Press- und Trocknungsaggregate wird die Produktion hoch qualitativer
Papier bei höchster Maschinengeschwindigkeit von beispielsweise über
2000 m/min ermöglicht. So ist aufgrund der erfindungsgemäßen
Ausführung bis zum ersten Trockenzylinder eine Bahnführung
ohne Abrissrisiko, ein hoher Trockengehalt und damit eine hohe Nassfestigkeit
der Papierbahn, eine geringe Rauhigkeit und Porosität und
hohes Volumen des Rohpapiers sowie eine feine Verteilung der Züge
gewährleistet. Durch die zugfreie Hochleistungstrocknung
vor dem ersten Trockenzylinder kann der Trockengehalt am ersten
freien Zug bzw. am ersten Trockenzylinder weiter gesteigert werden,
ohne das Rohpapiervolumen durch zu starkes mechanisches Pressen
zu reduzieren. Damit lässt sich auch der erforderliche
Zug feiner verteilen, als dies bisher der Fall war.
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Die
Pressenanordnung kann vorteilhafterweise auch zumindest drei Pressnips
umfassen. Bevorzugt wird in diesen zumindest drei Pressnips jeweils
eine Seite der Faserstoffbahn entwässert und die andere
Bahnseite geglättet, wobei die Faserstoffbahn in diesen
Pressnips in Bahnlaufrichtung betrachtet wechselseitig entwässert
bzw. wechselseitig geglättet wird.
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Zweckmäßigerweise
ist in Bahnlaufrichtung betrachtet nach dem letzten Pressnip der
Pressenanordnung eine Hochleistungstrocknungseinrichtung vorgesehen.
Dabei kann in Bahnlaufrichtung betrachtet insbesondere unmittelbar
vor der Trockenpartie eine solche Hochleistungstrocknungseinrichtung
vorgesehen sein.
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Hochleistungstrocknungseinrichtungen zeichnen
sich durch eine hohe Trocknungsrate aus. Bevorzugt können
Impingementtrockner (Pralllufttrockner) eingesetzt werden. Dabei
wird heiße, trockene Luft auf die Bahn geblasen und der überwiegende
Teil auf derselben Bahnseite durch die Impingementeinrichtung wieder
abgesaugt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung können Strahlungstrockner,
wie z. B. Infrarottrockner vorteilhaft eingesetzt werden.
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Desweiteren
können auch Hochleistungstrockenzylinder mit Oberflächentemperaturen
von über 120°C, vorzugsweise von über
125°C eingesetzt werden. Diese Trockenzylinder sind konstruktiv
derart gestaltet, dass Dampfdrücke im Innern von P > 10 bar, insbesondere
P > 12,5 bar gefahren
werden können. Der Dampfraum erstreckt sich z. B. nur in
Kammern, die am inneren Zylindermantel angeordnet sind. Die Arten
von Hochleistungstrocknern können auch miteinander kombiniert
werden. Im Bereich des Hochleistungstrockners wird die Bahn gestützt.
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Von
Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Faserstoffbahn in zumindest
einem Pressnip der Pressenanordnung mit einem zumindest bahnseitig glatten
Band, insbesondere Transferband, in Kontakt kommt. Dabei kommt die
Faserstoffbahn bevorzugt in zumindest einem Pressnip der Pressenanordnung mit
einem zumindest bahnseitig glatten, zumindest im Wesentlichen impermeablen
Transferband in Kontakt. Es ist jedoch insbesondere auch eine solche Ausführung
denkbar, bei der die Faserstoffbahn in zumindest einem Pressnip
der Pressenanordnung mit einem zumindest bahnseitig glatten Transferband in
Kontakt kommt, das eine Permeabilität < 40 cfm besitzt.
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Grundsätzlich
ist es jedoch auch möglich, dass die Faserstoffbahn in
zumindest einem Pressnip der Pressenanordnung mit einer glatten
Walze in Kontakt kommt.
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Zur
Entwässerung kommt die Faserstoffbahn zweckmäßigerweise
in zumindest einem Pressnip der Pressenanordnung mit einem Entwässerungsband,
vorzugsweise einem Filzband, in Kontakt.
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Eine
bevorzugte praktische Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest ein Pressnip
der Pressenanordnung zwischen einer befilzten Saugwalze und einer
glatten Walze oder einem zumindest bahnseitig glatten Band gebildet
ist. Dabei kann ein solcher zwischen einer befilzten Saugwalze und
einer glatten Walze bzw. glatten Band gebildeter Pressnip insbesondere
am Ende der Pressenpartie oder nach einer im Anschluss an die Pressenpartie angeordneten
Hochleistungstrocknungseinrichtung vorgesehen sein.
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Von
Vorteil ist insbesondere auch, wenn zumindest ein Pressnip der Pressenanordnung
zwischen einem zumindest bahnseitig glatten Band, insbe sondere Transferband,
und einer befilzten Schuhpresseinheit, insbesondere Schuhpresswalze
gebildet ist.
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Die
Pressenanordnung kann insbesondere auch zumindest einen doppelt
befilzten Schuhpressnip umfassen.
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Eine
zweckmäßige praktische Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich
dadurch aus, dass die Pressenanordnung drei Pressnips umfasst, in
denen jeweils eine Seite der Faserstoffbahn entwässert
und die andere Bahnseite geglättet wird und in denen die
Faserstoffbahn in Bahnlaufrichtung betrachtet wechselseitig entwässert
bzw. wechselseitig geglättet wird, und dass zwischen der
in Bahnlaufrichtung nach der Pressenanordnung vorgesehenen Hochleistungstrocknungseinrichtung
und der Trockenpartie nur eine Transfergruppe vorgesehen ist.
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Von
Vorteil ist insbesondere auch, wenn der Bahnzug ausgehend von einer
Stelle, an der die Faserstoffbahn von einem Siebband einer Siebpartie übernommen
wird, bis zur ersten Stelle freien Zuges auf zumindest vier, zweckmäßigerweise
zumindest fünf und vorzugsweise mehr als fünf
insbesondere jeweils wenigstens eine Presse, eine Transfergruppe, eine
Hochleistungstrocknungseinheit einer Hochleistungstrocknungseinrichtung
oder einen Trockenzylinder umfassende Baugruppen verteilt ist. Dabei
kann die Faserstoffbahn insbesondere vom ersten Trockenzylinder
der Trockenpartie in freiem Zug ablaufen, d. h. der erste freie
Zug im Bereich dieses ersten Trockenzylinders vorliegen.
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Die
Pressenpartie kann zweckmäßigerweise wenigstens
eine Schuhpresse mit einer einen gerillten und/oder blind gebohrten
Mantel aufweisenden Schuhpresswalze umfassen.
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Von
Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Pressenanordnung wenigstens
einen Pressnip umfasst, durch den die Faserstoffbahn zusammen mit einem
Filzband und einem Transferband geführt ist und bei dem
zuerst das Filzband und erst danach das Transferband von der betreffenden
Walze gelöst wird.
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Bevorzugt
umfasst die Vorrichtung wenigstens ein Transferband, dessen Rauhigkeit
RZ größer als 1 μm
und kleiner als 75 μm ist.
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Denkbar
ist insbesondere auch eine solche Ausführung der Vorrichtung,
die wenigstens ein siebartiges Transferband umfasst, dessen Permeabilität größer
als 80 cfm und kleiner als 150 cfm ist.
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Zweckmäßigerweise
kann die Vorrichtung auch wenigstens eine die Bahnabnahme von einem Filzband
unterstützende Transfersaugwalze oder Pickup-Walze umfassen,
die mit einem Vakuum in einem Bereich von etwa 30 bis etwa 65 kPa
beaufschlagt ist.
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Die
Vorrichtung kann insbesondere auch wenigstens eine die Bahnabnahme
von einem Siebband unterstützende Transfersaugwalze umfassen, die
mit einem Vakuum in einem Bereich von etwa 2 bis etwa 30 kPa beaufschlagt
ist.
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Bevorzugt
umfasst die Vorrichtung zumindest eine Saugwalze, der ein zumindest
zweizoniger Saugkasten zugeordnet ist. Es kann also zumindest ein
Pressnip der Pressenanordnung beispielsweise zwischen einer befilzten
Saugwalze mit zugeordnetem zweizonigem Saugkasten und einer glatten
Walze oder einem zumindest bahnseitig glatten Band gebildet sein.
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Von
Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Pressenanordnung wenigstens
einen Schuhpressnip umfasst, in dem die dem Pressschuh zugewandte Seite
der Faserstoffbahn mit einer glatten Fläche und die andere
Bahnseite mit einem Filzband in Kontakt kommt.
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Insbesondere
im Bereich des ersten Pressnips der Pressenanordnung kann wenigstens
eine Wanne vorgesehen sein, deren Fassungsvermögen zumindest
150 Liter pro Minute und Maschinenbreite beträgt.
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Bevorzugt
nehmen die Spitzendrücke in den Pressnips der Pressenanordnung
in Bahnlaufrichtung betrachtet von Nip zu Nip zu.
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Von
Vorteil ist insbesondere, wenn der Spitzendruck im in Bahnlaufrichtung
betrachtet ersten Pressnip < 5
NPa, im zweiten Pressnip < 8
NPa und im dritten Pressnip > 8
NPa ist.
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Bei
einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform,
bei der die Pressenanordnung zumindest zwei Schuhpressnips umfasst,
ist der dem in Bahnlaufrichtung betrachtet ersten Schuhpressnip zugeordnete
Pressschuh am längsten und der dem in Bahnlaufrichtung
betrachtet letzten Pressnip zugeordnete Pressschuh am kürzesten.
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In
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist also eine
Pressenanordnung mit zumindest zwei, vorzugsweise zumindest drei
Pressnips, wobei die Faserstoffbahn in zumindest zwei dieser Pressnips wechselseitig
entwässert und geglättet wird, mit einem Hochleistungstrockner
oder so genanntem HiDryer am Beginn der Trockenpartie oder nach
zumindest dem ersten Pressnip kombiniert. Dabei wird die Bahn bis
zum ersten Trockenzylinder in geschlossenem Zug geführt.
Es werden dadurch unter anderem die folgenden Vorteile erzielt:
So
ergibt sich in beiden Richtungen eine hohe Entwässerungsleistung,
was einer geringen Zweiseitigkeit entspricht. Die beidseitige Entwässerung
stellt auch eine gute Verdichtung beider Blattseiten sicher und
damit eine geringe Öl- und Wasserabsorption, was gut leim-,
streich- und bedruckbares Papier mit sich bringt. Durch den wechselseitigen
Kontakt zu glatten Flächen, wie insbesondere Transferbändern und/oder
glatten Walzen ergibt sich gleichzeitig auch eine geringe Rauhigkeit.
Die beste Glättwirkung wird bei hohen Trockengehalten erreicht,
wobei glatte Walzen einen besseren Glätteffekt als Transferbänder
mit sich bringen. Der am Ende der Pressenpartie und gegebenenfalls
nach dem HiDryer vorgesehene, zwischen einer befilzten Saugwalze
und einer glatten Walze oder einem zumindest bahnseitig glatten
Band gebildete Pressnip bietet also die beste Glättwirkung.
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Bei
hohen Trockengehalten sinkt die Haftung der Papierbahn auf einem
Transferband, und es kann zu Bahnlaufstörungen kommen.
Vorteilhafter ist daher ein zwischen einer befilzten Saugwalze und
einer glatten Walze bzw. glattem Band gebildeter Pressnip, da durch
das aufgebrachte Vakuum die Papierbahn auf der Bespannung stabilisiert
wird.
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Durch
den HiDryer kann vor dem ersten freien Zug bzw. dem ersten Trockenzylinder
der Trockengehalt gesteigert werden. Entsprechend reichen geringere
Presslasten aus, um einen stabilen Bahnlauf sicherzustellen. Es
bleibt ein hohes Rohpapiervolumen erhalten. Einprägungen
der Pressfilze werden reduziert. Es ergeben sich somit eine höhere Glätte,
weniger Kalanderlast und ein besseres Volumen.
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Der
HiDryer bietet zudem die Chance, dem für einen stabilen
Bahnlauf erforderlichen Zug auf eine größere Anzahl
von Gruppen und somit feiner zu verteilen, wodurch die Porosität
des Blattes reduziert wird.
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Ein
jeweiliges Transferband kann zumindest im Wesentlichen impermeabel
oder auch permeabel mit einer Permeabilität < 40 cfm im unkomprimierten Zustand
sein.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert;
in dieser zeigen:
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1 vier
Diagramme, in denen jeweils der Einfluss der Maschinengeschwindigkeit
auf die Rohpapierqualität gezeigt ist,
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2 eine
schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer zwei
Pressnips aufweisenden Pressenanordnung mit geschlossener Bahnführung
und wechselseitiger Glättung,
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3 eine
schematische Darstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer drei
Pressnips aufweisenden Pressenanordnung mit geschlossener Bahnführung
und wechselseitiger Glättung,
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4 eine
schematische Darstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer drei
Pressnips aufweisenden Pres senanordnung mit geschlossener Bahnführung
und wechselseitiger Glättung sowie mit einer Impingement-Trocknungseinheit
mit nur einer Transfergruppe,
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5 eine
schematische Darstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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6 eine
schematische Darstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer vier
Pressnips aufweisenden Pressenanordnung mit geschlossener Bahnführung
und wechselseitiger Glättung und
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7 eine
schematische Darstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Zugverteilung zwischen
der Abnahme der Faserstoffbahn im Bereich der Siebpartie (Pickup)
und dem ersten freien Zug auf mindestens vier Gruppen, insbesondere
fünf und vorzugsweise mehr als fünf Gruppen.
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2 zeigt
in schematischer Darstellung eine beispielhafte Ausführungsform
einer Vorrichtung 10 zur Herstellung und/oder Behandlung
einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, mit
einer Pressenanordnung 12 und einer in Bahnlaufrichtung
L dahinter liegenden Trockenpartie (hier nicht gezeigt).
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Die
Pressenanordnung 12 kann zwei oder mehr Pressnips umfassen,
wobei im vorliegenden Fall zwei solche Pressnips 14, 16 vorgesehen
sind.
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Dabei
wird in jedem dieser Pressnips 14, 16 jeweils
eine Seite der Faserstoffbahn entwässert und die andere
Bahnseite geglättet. Hierbei wird die Faserstoffbahn in
den beiden Pressnips 14, 16 auf unterschiedlichen
Seiten entwässert bzw. auf unterschiedlichen Seiten geglättet.
Im vorliegenden Fall ist der erste Pressnip 14 zwischen
einer oben liegenden befilzten Schuhpresswalze 18 und einer
unteren Gegenwalze 20 gebildet, über die ein zumindest
auf der Bahnseite glattes Transferband 20 geführt
ist. In diesem Pressnip 14 wird die Faserstoffbahn also
durch den oberen Filz 22 auf der Oberseite entwässert
und durch das Transferband 20 auf der Unterseite geglättet.
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Im
Anschluss an den Pressnip 14 wird die Faserstoffbahn durch
ein Band 24 im Bereich einer besaugten Umlenkwalze 26 abgenommen
und durch das Band 24 an eine befilzte untere Saugwalze 28 übergeben,
die mit einer schräg oberhalb angeordneten glatten Walze
den zweiten Pressnip 16 bildet.
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In
dem zweiten Pressnip 16 wird die Faserstoffbahn also durch
den unteren Filz 32 entwässert und auf ihrer Oberseite
durch die glatte Walze 30 geglättet.
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Im
Anschluss an den Pressnip 16 wird die Faserstoffbahn im
Bereich einer besaugten Umlenkwalze 26 von einem Band 24 übernommen
und an eine Hochleistungstrocknungseinrichtung 34 übergeben.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform
der Vorrichtung 10 mit einer drei Pressnips aufweisenden Pressenanordnung 12.
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Dabei
ist der in Bahnlaufrichtung L betrachtet erste Pressnip 36 durch
einen doppelt befilzten Schuhpressnip mit oben liegender Schuhpresswalze 38 und
unten liegender Gegenwalze 40 gebildet. Die beiden darauf
folgenden Pressnips 14 sind jeweils wieder durch einen
Schuhpressnip gebildet, durch den die Faserstoffbahn zusammen mit
einem bahnseitig glatten Transferband 20 und einem Filz 22 hindurchgeführt
ist. Dabei ist der unmittelbar auf den doppelt befilzten Pressnip 36 folgende
Pressnip 14 unten und der sich daran anschließende
letzte Pressnip 14 oben befilzt.
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Im
in Bahnlaufrichtung L betrachtet ersten Pressnip 36 wird
die Faserstoffbahn also durch die beiden Filze beidseitig entwässert,
während sie in den unmittelbar darauf folgenden Pressnip 14 durch das
obere Transferband 22 geglättet und durch den unteren
Filz 20 entwässert wird. Im darauf folgenden letzten
Pressnip 14 wird die Faserstoffbahn dann durch den oberen
Filz 20 entwässert, während die Unterseite
der Faserstoffbahn durch das untere Transferband 22 geglättet
wird.
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Anschließend
wird die Faserstoffbahn über ein Band 24 wieder
der Hochleistungstrocknungseinrichtung 34 zugeführt.
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Bei
den in den 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen
ist jeweils eine Pressenanordnung 12 mit geschlossener
Bahnführung und wechselseitiger Glättung vorgesehen.
Bevorzugt wird die Bahn auch über die Hochleistungstrocknungseinrichtung 34 hinweg
bis zum ersten Trockenzylinder in geschlossenem Zug geführt.
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4 zeigt
in schematischer Darstellung eine weitere beispielhafte Ausführungsform
der Vorrichtung 10 mit einem drei Pressnips 36, 14 und 16 aufweisenden
Pressenanordnung 12 mit geschlossener Bahnführung
und wechselseitiger Glättung sowie mit einer Impingement-Trocknungseinheit als
Hochleistungstrocknungseinrichtung 34 mit nur einer Transfergruppe 42.
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Der
in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Pressnip 36 ist wieder
durch einen doppelt befilzten Schuhpressnip und der zweite Pressnip 14 wieder durch
einen Schuhpressnip mit oben liegender befilzter Schuhpresswalze 18 und
unten liegender Gegenwalze 40 gebildet, über die
ein zumindest bahnseitig glattes Transferband 20 geführt
ist. Im Pressnip 14 wird die Faserstoffbahn also wieder
durch einen oberen Filz 22 entwässert und durch
das untere Transferband 20 geglättet. Durch die
Transfergruppe 42 wird die Faserstoffbahn im Anschluss
an den Pressnip 14 von dem unteren Transferband 20 übernommen
und an die Hochleistungstrocknungseinrichtung 34 übergeben.
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Bei
der Hochleistungstrocknungseinrichtung 34 kann es sich
beispielsweise um eine Heißlufttrocknungseinrichtung handeln.
Zudem kann diese Hochleistungstrocknungseinrichtung 34 eine
oder, wie dargestellt, auch mehrere Hochleistungstrocknungseinheiten 34' umfassen.
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Von
der Hochleistungstrocknungseinrichtung 34 wird die Faserstoffbahn
dann an eine befilzte untere Saugwalze 28 übergeben,
die mit einer schräg oberhalb angeordneten glatten Walze 30 den
letzten Pressnip 16 bildet.
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Während
die Faserstoffbahn im zweiten Pressnip 14 durch den oberen
Filz 22 entwässert und das untere zumindest bahnseitig
glatte Transferband 20 geglättet wird, wird die
Faserstoffbahn im letzten Pressnip 16 durch den unteren
besaugten Filz 32 entwässert und durch die obere
glatte Walze 30 geglättet.
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Im
Anschluss an den letzten Pressnip 16 wird die Faserstoffbahn
von einem Trockensieb 44 von dem unteren Filz 32 übernommen.
Das Trockensieb 44 ist einer ersten Trockengruppe der Trockenpartie 46 zugeordnet.
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5 zeigt
in schematischer Darstellung eine weitere beispielhafte Ausführungsform
der Vorrichtung 10, bei der die Pressenanordnung 12 wieder drei
Pressnips 36, 14, 16 aufweist.
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Dabei
handelt es sich bei den in Bahnlaufrichtung L betrachtet ersten
Pressnip 36 wieder um einen doppelt befilzten Schuhpressnip
mit oben liegender Schuhpresswalze 38 und unten liegender Gegenwalze 40.
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Der
zweite Pressnip 14 ist durch einen Schuhpressnip mit oben
liegender Schuhpresswalze 18, über die ein zumindest
bahnseitig glattes Transferband 22 geführt ist
und einer befilzten unteren Gegenwalze 40 gebildet. In
diesem Pressnip 14 wird die Faserstoffbahn also durch das
obere Transferband 22 geglättet und durch den
unteren Filz 20 entwässert.
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Der
dritte und letzte Pressnip 16 ist zwischen einer oben liegenden
befilzten Saugwalze 28 und einer schräg unterhalb
angeordneten glatten Walze 30 gebildet. In diesem letzten
Pressnip 16 wird die Faserstoffbahn also durch den oberen
Filz 32 entwässert und durch die untere glatte
Walze 30 geglättet.
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Im
Anschluss an den letzten Pressnip 16 wird die Faserstoffbahn
in geschlossenem Zug an eine Hochleistungstrocknungseinrichtung 34 überführt.
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Wie
anhand der 5 zu erkennen ist, wird die
Faserstoffbahn im Anschluss an den ersten Pressnip 36 von
dem oberen Filz dieses ersten Pressnips 36 an den unteren
Filz 20 des darauf folgenden Pressnips 14 übergeben.
Im Anschluss an diesen zweiten Pressnip 14 wird die Faserstoffbahn vom
oben liegenden Transferband 22 dieses Pressnips 14 übernommen
und über ein Band 24 an die befilzte Saugwalze 28 übergeben,
die mit der glatten Walze 30 den letzten Pressnip 16 bildet.
Im Anschluss daran wird die Faserstoffbahn von dem oberen Filz 32 dieses
letzten Nips 16 an eine einer Hochleistungstrocknungseinrichtung 34 zugeordnete
Bespannung 48 übergeben.
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Auch
bei dieser Ausführungsform ist ebenso wie bei den zuvor
beschriebenen Ausführungen wieder eine geschlossene Bahnführung
sowie eine wechselseitige Glättung vorgesehen.
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6 zeigt
in schematischer Darstellung eine weitere beispielhafte Ausführungsform
der Vorrichtung 10 mit einer vier Pressnips 36, 16', 14 und 16 aufweisenden
Pressenanordnung 12 mit geschlossener Bahnführung
und wechselseitiger Glättung.
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Dabei
ist der in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Pressnip 36 doppelt
befilzt und zwischen einer oben liegenden Saugwalze 28 und
einer unten liegenden Gegenwalze 40 gebildet.
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Die
Saugwalze 28 bildet mit einer weiteren Gegenwalze 40 gleichzeitig
den zweiten Pressnip 16', in dem die Faserstoffbahn auf
ihrer Oberseite durch den um die Saugwalze 28 geführten
Filz 22 entwässert und auf ihrer Unterseite durch
ein zumindest bahnseitig glattes, über die Gegenwalze 40 geführtes
Transferband 20 geglättet wird.
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Zwischen
der von dem Transferband 20 umschlungenen Gegenwalze 40 und
einer befilzten oberen Schuhpresswalze 18 ist der dritte
Pressspalt 14 gebildet. In diesem Pressnip 14 wird
die Faserstoffbahn durch den oberen Filz entwässert und
auf der Unterseite durch das über die Gegenwalze 40 geführte,
zumindest bahnseitig glatte Transferband 20 geglättet.
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Im
Anschluss an diesen dritten Pressnip 14 wird die Faserstoffbahn
von dem unteren Transferband 20 im Bereich einer besaugten
Umlenkwalze 36 von einem Band 24 übernommen
und durch dieses an eine befilzte untere Saugwalze 28 übergeben,
die wieder zusammen mit einer schräg oberhalb angeordneten
glatten Walze 30 den letzten Pressnip 16 bildet.
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Im
Anschluss an diesen letzten Pressnip 16 wird die Faserstoffbahn
im Bereich einer besaugten Umlenkwalze 36 durch ein Band 34 von
dem um die Saugwalze 28 geführten unteren Filz 32 übernommen
und wieder an eine Hochleistungstrocknungseinrichtung 34 übergeben.
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Dabei
ist die Faserstoffbahn auch in diesem Fall wieder von der Übernahme
im Bereich der Siebpartie bis zum ersten Trockenzylinder im geschlossenen
Zug geführt.
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7 zeigt
in schematischer Darstellung eine weitere beispielhafte Ausführungsform
der Vorrichtung 10 mit einer Zugverteilung zwischen der
Abnahme der Faserstoffbahn im Bereich der Siebpartie (Pickup) und
dem ersten freien Zug nach dem ersten Trockenzylinder 50 der
Trockenpartie 46 auf mindestens vier Gruppen, insbesondere
fünf und vorzugsweise mehr als fünf Gruppen.
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Wie
anhand der 7 zu erkennen ist, können
dabei die ersten beiden Gruppen beispielsweise jeweils wieder einen
Schuhpressnip und die dritte Gruppe beispielsweise wieder einen
zwischen einer befilzten Saugwalze und einer glatten Walze gebildeten
Nip umfassen.
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Bei
der vierten Gruppe kann es sich beispielsweise um eine Transfergruppe
handeln.
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Die
fünfte und sechste Gruppe umfasst im vorliegenden Fall
jeweils eine Hochleistungstrocknungseinheit der Hochleistungstrocknungseinrichtung.
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Die
siebte Gruppe umfasst im vorliegenden Fall beispielsweise den ersten
Trockenzylinder 50 der Trockenpartie.
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Auch
in diesem Fall ist also wieder ein geschlossener Zug bis zum ersten
Trockenzylinder sowie eine wechselseitige Glättung vorgesehen.
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Grundsätzlich
ist beispielsweise der Einsatz von gerillten und/oder blind gebohrten
Mänteln in den Schuhpressen denkbar. Ist sowohl ein Filz-
als auch ein Transferband durch einen jeweiligen Nip geführt, so
kann es zweckmäßig sein, wenn zuerst der Filz von
der Walze gelöst wird, damit der Filz hinterlüftet wird.
Erst dann erfolgt eine Trennung des Transferbandes von der Walze.
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Die
Rauhigkeit RZ der Transferbänder
kann beispielsweise größer als 1 μm und
kleiner als 75 μm sein. Die Permeabilität der
Transfersiebe kann beispielsweise größer als 80
cfm und kleiner als 150 cfm sein.
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Die
Vakua der Transfersaugwalzen können bei einer Abnahme von
einem Filz sowie einer Pickup-Walze beispielsweise in einem Bereich
von etwa 30 bis etwa 65 kPa und bei einer Abnahme von einem Sieb
beispielsweise in einem Bereich von etwa 2 bis etwa 30 kPa liegen.
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Die
Saugkästen der Saugwalzen können zweckmäßigerweise
zumindest zweizonig sein.
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- 10
- Vorrichtung
- 12
- Pressenanordnung
- 14
- Pressnip
- 16
- Pressnip
- 16'
- Pressnip
- 18
- Schuhpresswalze
- 20
- Transferband
- 22
- Filz
- 24
- Band
- 26
- besaugte
Walze
- 28
- Saugwalze
- 30
- glatte
Walze
- 32
- Filz
- 34
- Hochleistungstrocknungseinrichtung
- 36
- Pressnip
- 38
- Schuhpresswalze
- 40
- Gegenwalze
- 42
- Transfergruppe
- 44
- Trockensieb
- 46
- Trockenpartie
- 48
- Bespannung
- L
- Bahnlaufrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006015284
A1 [0007]
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