-
Die
Erfindung bezieht sich auf einen Zweirohrdämpfer, umfassend
ein Zylinderrohr, eine Kolbenstange mit einem in dem Zylinderrohr
geführten Kolben, der das Zylinderrohr in eine erste Arbeitskammer
und eine zweite Arbeitskammer unterteilt, ein Behälterrohr
zur Aufnahme des Zylinderrohrs, wobei zwischen dem Behälterrohr
und dem Zylinderrohr eine Ausgleichskammer gebildet ist, zwischen den
Arbeitskammern sowie zwischen mindestens einer der Arbeitskammern
und der Ausgleichskammer angeordnete Dämpferventile, und
ein ansteuerbares Bypassventil zwischen einer der Arbeitskammern und
der Ausgleichskammer.
-
Derartige
Zweirohrdämpfer werden in Radaufhängungen von
Kraftfahrzeugen als Schwingungsdämpfer eingesetzt, um Achskomponenten
gegenüber dem Fahrzeugaufbau abzustützen.
-
Ein
Zweirohrdämpfer der eingangs genannten Art ist aus der
US 6,182,805 A1 bekannt.
Die Grundkennung des Dämpfers wird über ein in
dem Kolben angeordnetes Dämpferventil, welches die Arbeitskammern
miteinander verbindet, sowie über ein Bodenventil zwischen
der zweiten Arbeitskammer und der Ausgleichskammer eingestellt.
Als Bypassventil dient ein elektrisch betätigbares Regelventil, welches
eine Verbindung zwischen der ersten Arbeitskammer und der Ausgleichskammer
ermöglicht. Durch Ansteuerung des Bypassventils kann das Dämpfungsverhalten
des Schwingungsdämpfers verändert werden. Das
aus der
US 6,182,805
A1 bekannte Bypassventil ist von außen seitlich
an das Behälterrohr angesetzt und steht dementsprechend weit
von dem Behälterrohr ab. Abgesehen von ungünstigen
Außenabmessungen des Dämpfers besteht zudem die
Gefahr von Beschädigungen des Bypassventils, welche zu
einer Leckage am Dämpfer führen können.
-
Ein
weiterer Zweirohrdämpfer mit einem ansteuerbaren Bypassventil
ist aus der
DE
10 2005 003 495 A1 bekannt. Auch in diesem Fall sitzt das
Bypassventil am Außenumfang des Behälterrohrs. Durch
eine ringförmige Ausgestaltung wird allerdings eine kompaktere
Bauweise erzielt.
-
Weiterhin
ist aus der
EP 1 355
081 A1 ein Zweirohrdämpfer bekannt, bei dem die
Grundkennung des Dämpfers über ansteuerbare Dämpferventile
einstellbar ist, welche innerhalb der Ausgleichskammer angeordnet
sind und mit Überströmkanälen in einer
Kolbenstangenführung oder einem Dämpferboden zusammenwirken.
Ein zusätzliches Bypassventil ist in diesem Fall jedoch
nicht vorgesehen. Kommt es zu einem Ausfall der Stromversorgung
der Dämpferventile, kann zwar unter Umständen
eine Grundfunktion des Dämpfers aufrechterhalten werden.
Diese bleibt jedoch in Bezug auf die Dämpferkennung weit
hinter Dämpfern nach der
US 6,182,805 A1 und der
DE 10 2005 003 495 A1 zurück,
welche zu diesem Zweck weniger störempfindliche mechanische
Dämpferventile verwenden.
-
Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Zweirohrdämpfer der eingangs genannten Art im Hinblick
auf eine möglichst robuste und kompakte Bauweise weiterzuentwickeln.
-
Diese
Aufgabe wird durch einen Schwingungsdämpfer gemäß Patentanspruch
1 gelöst. Der erfindungsgemäße Schwingungsdämpfer
umfasst ein Zylinderrohr, eine Kolbenstange mit einem in dem Zylinderrohr
geführten Kolben, der das Zylinderrohr in eine erste Arbeitskammer
und eine zweite Arbeitskammer unterteilt, ein Behälterrohr
zur Aufnahme des Zylinderrohrs, wobei zwischen dem Behälterrohr und
dem Zylinderrohr eine Ausgleichskammer gebildet ist, zwischen den
Arbeitskammern sowie zwischen mindestens einer der Arbeitskammern
und der Ausgleichskammer angeordnete Dämpferventile, und
ein ansteuerbares Bypassventil zwischen einer der Arbeitskammern
und der Ausgleichskammer und zeichnet sich dadurch aus, dass das
Bypassventil innerhalb der Ausgleichskammer des Behälterrohrs aufgenommen
ist und einen axial bewegbaren Ventilschieber aufweist, der mit
einer oder mehreren radial in die Ausgleichskammer öffnenden
Bypassöffnungen zur Einstellung des Überströmquerschnitts
derselben zusammenwirkt. Alternativ ist das Bypassventil innerhalb
einer der Arbeitskammern aufgenommen.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfer
lässt sich über das Bypassventil die Dämpfercharakteristik
verändern. Fällt das Bypassventil oder dessen
Stromversorgung aus, wird der Dämpfer mit seiner durch
die Dämpferventile vorgegebenen Grundkennung weiterbetrieben.
Durch die Anordnung des Bypassventils innerhalb des Behälterrohrs wird
die Gefahr von externen Beschädigungen ausgeschlossen,
wodurch sich ein besonders robuster Zweirohrdämpfer mit
einstellbarer Dämpfercharakteristik ergibt. Zudem wird
durch die Axialbewegbarkeit des Ventilschiebers eine kompakte Bauweise
erzielt.
-
Weitere,
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen
angegeben.
-
Gemäß einer
ersten, vorteilhaften Ausgestaltung ist das Bypassventil lediglich
in Richtung der Ausgleichskammer durchströmbar. Da die
Betätigung des Bypassventils nicht gegen den Innendruck einer
Arbeitskammer erfolgen muss, bleiben die erforderlichen Betätigungskräfte
gering. Dementsprechend können hierzu vorgesehene Aktuatoren
verhältnismäßig klein ausgeführt
werden, was eine besonders kompakte Bauweise des Dämpfers
ermöglicht.
-
Vorzugsweise
ist die erste Arbeitskammer lediglich über das ansteuerbare
Bypassventil mit der Ausgleichskammer verbunden während
die zweite Arbeitskammer über ein an dem Dämpferboden
angeordnetes Dämpferventil mit der Ausgleichskammer verbunden
ist.
-
Das
Bypassventil wird bevorzugt an einem dem Dämpferboden gegenüberliegenden
Endabschnitt der Ausgleichskammer angeordnet.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung verlaufen die Bypassöffnungen
radial durch das Zylinderrohr. Es ist jedoch auch möglich,
die Bypassöffnungen in eine Kolbenstangenführung
zu integrieren, beispielsweise als Kanäle und/oder Ausnehmungen
in der Kolbenstangenführung auszuführen, welche
ein Ende des Zylinderrohrs verschließt.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Bypassventil einen ringförmigen
Ventilsitz auf, der an ein Stirnende des Zylinderrohrs anschließt oder
axial in das Zylinderrohr eingegliedert ist. Die Bypassöffnungen
können in diesem Fall in dem ringförmigen Ventilsitz
ausgebildet sein. Hierdurch wird eine Schwächung des Zylinderrohrs
vermieden. Zudem gestattet es die Verwendung eines separaten Ventilsitzes,
das Bypassventil als vormontierbare Einheit auszuführen,
die lediglich an das Zylinderrohr angesetzt werden braucht.
-
Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung wird der Ventilschieber durch
ein oder mehrere Rückstellfedern in eine die Bypassöffnungen verschließende
Stellung gedrückt, so dass der Schwingungsdämpfer
bei deaktiviertem Bypassventil mit seiner durch die Dämpferventile
vorgegebenen Grundkennung arbeitet.
-
Die
Rückstellfedern federn bevorzugt parallel zur Längsachse
des Zylinderrohrs und des Behälterrohrs ein und aus. Dies
ist für einen schlanken Dämpfer von Vorteil.
-
Der
Ventilschieber des Bypassventils kann ringförmig ausgebildet
werden, so dass sämtliche Bypassöffnungen parallel
angesteuert werden.
-
Zur
Betätigung des Ventilschiebers weist das Bypassventil einen
oder mehrere in der Ausgleichskammer angeordnete Aktuatoren auf.
Diese können beispielsweise als elektromagnetische Aktuatoren ausgeführt
werden. Insbesondere können mehrere Spulen mit einem axial
bewegbaren ferritischen Kern über den Umfang verteilt in
der Ausgleichskammer angeordnet werden. Es ist jedoch auch möglich,
Spule und Kern ortsfest anzuordnen. Der Ventilschieber wird dann über
das erzeugte Magnetfeld bewegt.
-
Weiterhin
ist es möglich, als Ventilschieber eine Vielzahl von Schieberelementen
vorzusehen, denen jeweils eine Rückstellfeder und ein Aktuator zugeordnet
sind.
-
Der
bzw. die Aktuatoren sind vorzugsweise derart eingebaut, dass diese
bei Bestromung den Ventilschieber in Richtung einer die Bypassöffnungen
freigebenden Stellung bewegen bzw. in einer solchen halten.
-
Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Bypassventil
einen ringförmigen Grundkörper auf, welcher die
Rückstellfedern und die Aktuatoren aufnimmt. Dies erleichtert eine
Vormontage des Bypassventils. Weiterhin können auch der
Ventilschieber bzw. die Schieberelemente an dem Grundkörper
montiert werden. Ein gegebenenfalls vorhandener Ventilsitz kann
in den Grundkörper integriert werden.
-
Vorzugsweise
wird das Bypassventil als Baueinheit ausgebildet, welche axial zwischen
ein Stirnende des Zylinderrohrs und eine Kolbenstangenführung
oder in ein Zylinderrohr eingliederbar ist, um die Dämpfermontage
zu vereinfachen.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
-
1 eine
schematische Längsschnittansicht eines Zweirohrdämpfers
nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
-
2 eine
Detailansicht des Bypassventils eines Zweirohrdämpfers
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung im
Längsschnitt, wobei die linke Schnitthälfte das Bypassventil
in geöffneter Stellung und die rechte Schnitthälfte
das Bypassventil in geschlossener Stellung zeigt. und in
-
3 eine
Detailansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels.
-
Das
erste Ausführungsbeispiel in 1 zeigt einen
Schwingungsdämpfer 1, der als Zweirohrdämpfer
ausgebildet ist. Der Schwingungsdämpfer umfasst ein Zylinderrohr 2,
das an seinem unteren Ende verschlossen ist. In das Zylinderrohr 2 erstreckt sich
eine Kolbenstange mit einem an der Innenwand des Zylinderrohrs 2 geführten
und gegen diese abdichtenden Kolben 3. Der Kolben 3 unterteilt
das Zylinderrohr 2 in eine erste Arbeitskammer 4 und
eine zweite Arbeitskammer 5, die jeweils mit einem Druckmedium
wie beispielsweise einem Hydrauliköl gefüllt sind.
Zur Begrenzung der ersten, oberen Arbeitskammer 4 ist das
Zylinderrohr 2 durch eine so genannte Kolbenstangenführung 6 verschlossen,
die sich an einem Stirnende des Zylinderrohrs 2 abstützt.
Die Kolbenstangenführung 6 weist eine Öffnung
für die Kolbenstange auf. Zudem ist im Bereich der Kolbenstange
eine ebenfalls nicht näher dargestellte Gleitdichtung vorgesehen.
Die zweite, untere Arbeitskammer 5 ist axial durch ein
Bodenventil 7 verschlossen, das an das andere Stirnende
des Zylinderrohrs 2 angesetzt ist.
-
Das
Zylinderrohr 2 ist mit der Kolbenstangenführung 6 und
dem Bodenventil 7 in einem äußeren Behälterrohr 8 angeordnet.
Dabei wird zwischen der Außenwand des Zylinderrohrs 2 und
der Innenwand des Behälterrohrs 8 ein Aufnahmeraum 9 gebildet,
der sich hier bis unter das Bodenventil 7 erstreckt. Über
der Kolbenstangenführung 6 befindet sich ein Dichtring 10,
der mit dem Behälterrohr 8 verbördelt
ist und die Kolbenstangenführung 6 in ihrer Position
festlegt, so dass sich diese weder zum Zylinderrohr 2 noch
zum Behälterrohr 8 verschieben kann. Der Dichtring 10 besitzt
weiterhin einen Dichtabschnitt zur Abdichtung gegen die Kolbenstange.
-
Weiterhin
umfasst der Zweirohrdämpfer 1 zwischen den Arbeitskammern 4 und 5 sowie
zwischen mindestens einer der Arbeitskammern 5 und der
Ausgleichskammer 9 angeordnete Dämpferventile 11 bis 14, über
deren Öffnungsverhalten die Grundcharakteristik des Dämpfers
in der Zug- und Druckstufe eingestellt wird.
-
Wie 1 zeigt,
sind an dem Kolben 3 ein erstes Dämpferventil 11 und
ein zweites Dämpferventil 12 zur hydraulischen
Verbindung der Arbeitskammern 4 und 5 angeordnet,
welche in Abhängigkeit der anliegenden Druckdifferenz öffnen
und schließen. Das erste Dämpferventil 11 öffnet
in der Zugstufe und ermöglicht dann ein Überströmen
von Dämpferflüssigkeit aus der ersten Arbeitskammer 4 in
die zweite Arbeitskammer 5. In Gegenrichtung, das heißt
in der Druckstufe sperrt das erste Dämpferventil 11 hingegen
ab. Das zweite Dämpferventil 12 öffnet in
der Druckstufe und schließt in der Zugstufe.
-
Eine
hydraulische Verbindung zwischen der zweiten Arbeitskammer 5 und
der Ausgleichskammer 9 wird durch zwei im Bodenventil 7 angeordnete Dämpferventile 13 und 14 ermöglicht. Über
das erste Dämpferventil 13 des Deckels 7 kann
gegebenenfalls Dämpferflüssigkeit aus der Ausgleichskammer 9 angesaugt
werden. In Gegenrichtung sperrt dieses Ventil hingegen ab. Jedoch
gestattet das zweite Dämpferventil 14 des Deckels 7 ein Überströmen
von Dämpferflüssigkeit aus der zweiten Arbeitskammer 5 in
die Ausgleichskammer 9. Auch dieses Ventil 14 ist wie
die Ventile 11, 12 und 13 in der Art
eines mechanischen Rückschlagventils ausgebildet.
-
Geeignete
Dämpferventile 11 bis 14, über
die das Verhalten des Schwingungsdämpfers 1 in
der Zug- und Druckstufe eingestellt werden kann, sind aus dem Stand
der Technik allgemein bekannt und müssen daher nicht näher
erläutert werden.
-
Erfindungsgemäß ist
zusätzlich zu den kolbenseitigen Dämpferventilen 11 und 12 sowie
den bodenseitigen Dämpferventilen 13 und 14 mindestens
ein ansteuerbares Bypassventil 20 vorgesehen, über
das zur Variation der Dämpfercharakteristik eine der Arbeitskammern 4 und 5 mit
der Ausgleichskammer 9 verbunden werden kann. Durch Einstellung des Überströmquerschnitts
kann die Dämpfercharakteristik je nach Bedarf angepasst
werden.
-
Das
Bypassventil 20 ist innerhalb der Ausgleichskammer 9 des
Behälterrohrs 8 aufgenommen. Insbesondere weist
dieses einen axial bewegbaren Ventilschieber 21 auf, der
mit einer oder mehreren radial in die Ausgleichskammer 9 öffnenden
Bypassöffnungen 22 zur Einstellung des Überströmquerschnitts
zusammenwirkt.
-
In 1 erstrecken
sich die Bypassöffnungen 22 radial durch den Ventilsitz 2.
In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels können
die Bypassöffnungen 22 jedoch auch durch Kanäle
und/oder Ausnehmungen der Kolbenstangenführung 6 gebildet
werden.
-
Da
sämtliche Komponenten des Bypassventils 20 auf
einen Ringraum innerhalb des Behälterrohrs 8 verteilt
werden und der Ventilschieber 21 axial, das heißt
parallel zu den Längsachsen des Behälterrohrs 8 und
des Zylinderrohrs 2 bewegbar ist, bleibt das Bypassventil 20 sehr
kompakt.
-
Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Bypassventil 20 zudem
derart ausgebildet, das dieses lediglich in Richtung der Ausgleichskammer 9 durchströmt
wird. Da ein zur Betätigung des Ventilschiebers 21 benötigter
Aktuator 23 des Bypassventils 20 keine Kraft gegen
den Druck innerhalb der Arbeitskammer 4 erzeugen muss,
kann der Aktuator 23 ebenfalls in der Ausgleichskammer 9 angeordnet
werden, ohne dass hierdurch die Außenabmessungen des Behälterrohrs 8 merklich
zunehmen. Vielmehr kann das Behälterrohr 8 im
Bereich des Bypassventils 20 ohne radiale Ausbauchungen
als kreiszylindrisches Rohr mit konstantem Querschnitt ausgeführt
werden.
-
Wie 1 zeigt,
ist das Bypassventil 20 an einem dem Dämpferboden 15 gegenüberliegenden Endabschnitt
der Ausgleichskammer 9 angeordnet und verbindet die erste
Arbeitskammer 4 mit der Ausgleichskammer 9. Die
Variation der Dämpfercharakteristik erfolgt durch Öffnen
und Schließen des Bypassventils 20 bzw. durch
Einstellung eines definierten Überströmquerschnitts.
Es ist jedoch auch möglich, das Bypassventil 20 zwischen
der zweiten, unteren Arbeitskammer 5 und der Ausgleichskammer 9 anzuordnen.
Ferner kann zwischen jeder Arbeitskammer 4 und 5 und
der Ausgleichskammer 9 ein Bypassventil 20 vorgesehen
werden.
-
2 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel eines Zweirohrdämpfers 1 mit
einem ansteuerbaren Bypassventil 20 in der Ausgleichskammer 9 des
Behälterrohrs 8. Der Zweirohrdämpfer 1 ist
funktional entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel
ausgebildet, so dass für korrespondierende Bauteile gleiche
Bezugszeichen verwendet werden.
-
Das
Bypassventil 20 des zweiten Ausführungsbeispiels
weist einen ringförmigen Ventilsitz 24 auf, der
an ein Stirnende des Zylinderrohrs 8 anschließt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel begrenzt ein
Innenwandabschnitt des Ventilsitzes 24 die erste, obere
Arbeitskammer 4. Die Bypassöffnungen 22 erstrecken
sich in diesem Fall durch den Ventilsitz 24 radial nach
außen und münden in die Ausgleichskammer 9.
-
Die
radial außenseitigen Mündungen der Bypassöffnungen 22 wirken
mit einem axial bewegbaren Ventilschieber 21 zusammen,
der als Ringkörper ausgebildet und an dem Ventilsitz 24 in
Axialrichtung gleitbewegbar geführt ist, um die Bypassöffnungen 22 zu öffnen
bzw. abzusperren. Zudem kann der Ventilschieber 21 in verschiedenen
Zwischenstellungen gehalten werden, um lediglich Teilquerschnitte
freizugeben.
-
Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Ventilschieber 22 durch
mehrere, am Umfang verteilt angeordnete Rückstellfedern 25 in
eine die Bypassöffnungen 22 verschließende
Stellung gedrückt. Die Rückstellfedern 25 sind
parallel zur Längsachse des Zylinderrohrs 2 und
des Behälterrohrs 8 angeordnet und können
in dieser Richtung ein- und ausfedern. Sie sind ebenfalls in der
Ausgleichskammer 9 untergebracht.
-
Weiterhin
umfasst das Bypassventil 20 mehrere, am Umfang verteilt
angeordnete Aktuatoren 23, die mit dem Ventilschieber 21 zusammenwirken.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Aktuatoren 23 jeweils
einen mit einer elektrischen Spule 26 umwickelten Ferritkern 27 auf,
der mit dem Ventilschieber 21 verbunden ist. Bei einer
Bestromung der Spulen 26 werden der Ferritkern 27 und der
Ventilschieber 21 gegen die Federkraft der Rückstellfedern 25 angezogen,
um die Bypassöffnungen 22 freizugeben. Wird der
Strom abgeschaltet, drücken die Federn 25 den
Ventilschieber 21 in die entgegengesetzte Richtung, so
dass die Bypassöffnungen 22 geschlossen werden.
-
Das
Bypassventil 20 nach dem zweiten Ausführungsbeispiel
umfasst weiterhin einen ringförmigen Grundkörper 28,
welcher die Rückstellfedern 25 und die Aktuatoren 23 aufnimmt.
Hierdurch wird eine Baueinheit gebildet, die sich beim Zusammenbau des
Stoßdämpfers 1 sehr einfach handhaben
lässt. In diese Baueinheit können zusätzlich
der ringförmige Ventilsitz 24 und der Ventilschieber 21 einbezogen werden.
-
Wie 2 zeigt,
ist das Bypassventil 20 als Einheit an ein Stirnende des
Zylinderrohrs 2 angesetzt. Es ist jedoch auch möglich,
das Bypassventil 20 axial zwischen zwei Teilabschnitte
eines Zylinderrohrs 2 einzugliedern.
-
Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der Grundkörper 28 eine
die erste Arbeitskammer 4 begrenzende Hülse 29, über
welche die Kolbenstangenführung 6 axial auf dem
ringförmigen Ventilsitz 21 abgestützt
ist. Der Innendurchmesser der Hülse 29 ist hierbei
kleiner als der Innendurchmesser des Zylinderrohrs 2. Der
ringförmige Ventilsitz 21 stützt sich
seinerseits axial auf dem Stirnende des Zylinderrohrs 2 ab.
Am Außenumfang der Hülse 29 sitzt ein
ringförmiger Block 30 zur Aufnahme der Aktuatoren 23 und
der Rückstellfedern 25. Dieser hat zu dem Behälterrohr 8 ein
zumindest geringfügiges radiales Spiel.
-
Es
ist jedoch auch möglich, die Hülse 29 und den
Block 30 einstückig miteinander auszubilden und gegebenenfalls
weiterhin auch den Ventilsitz 21 in ein solches Bauteil
zu integrieren.
-
3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem das vorstehend
erläuterte Bypassventil mit dem Aktuator 23 und
dem axial bewegbaren Ventilschieber 21 innerhalb der oberen
Arbeitskammer 4 angeordnet ist. Der Ventilschieber 21 sperrt
die radiale Bypassöffnung 22 in die Ausgleichskammer 9 von
innen ab. Zur Unterbringung des Ventils kann die Hülse 29 nach
außen ausgebaucht werden. Der ringförmige Ventilsitz 24 sitzt
dabei auf der Oberkante des Zylinderrohrs 2 und stützt
die Hülse 29 mit größerem Öffnungsquerschnitt
axial ab. Es ist auch möglich, das Bypassventil radial
innerhalb des Zylinderrohrs 2 anzuordnen.
-
Die
Erfindung wurde vorstehend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf diese
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst
alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen.
-
Beispielsweise
kann anstelle eines ringförmigen Ventilschiebers eine Vielzahl
von einzelnen Bypassöffnungen zugeordneten Schieberelementen zum
Einsatz kommen, denen jeweils eine Rückstellfeder und ein
Aktuator zugeordnet ist. Ferner ist es denkbar, lediglich eine einzige
Bypassöffnung vorzusehen. Weiterhin können zur
Betätigung des Ventilschiebers auch andere Aktuatortypen
zum Einsatz kommen, welche durch eine außerhalb des Schwingungsdämpfers
angeordnete Steuereinrichtung ansteuerbar sind. Neben elektromagnetischen
Aktuatoren sind insbesondere auch piezoelektrische Aktuatoren einsetzbar.
-
- 1
- Zweirohrdämpfer
- 2
- Zylinderrohr
- 3
- Kolben
- 4
- erste
Arbeitskammer
- 5
- zweite
Arbeitskammer
- 6
- Kolbenstangenführung
- 7
- Dämpferventil
- 8
- Behälterrohr
- 9
- Ausgleichskammer
- 10
- Dichtung
- 11
- erstes
Dämpferventil am Kolben
- 12
- zweites
Dämpferventil am Kolben
- 13
- erstes
Dämpferventil am Dämpferventil
- 14
- zweites
Dämpferventil am Dämpferventil
- 15
- Dämpferboden
- 20
- ansteuerbares
Bypassventil
- 21
- Ventilschieber
- 22
- Bypassöffnung
- 23
- Aktuator
- 24
- Ventilsitz
- 25
- Rückstellfeder
- 26
- Spule
- 27
- Ferritkern
- 28
- Grundkörper
- 29
- Hülse
- 30
- Block
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 6182805
A1 [0003, 0003, 0005]
- - DE 102005003495 A1 [0004, 0005]
- - EP 1355081 A1 [0005]