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Die
Erfindung betrifft einen Feuerschutzabschluss und/oder Rauchschutzabschluss,
mit einem plattenförmigen
Abschlusselement und einer fest mit einem Gebäudeteil verankerbaren Zarge,
in der das Abschlusselement drehbeweglich gelagert ist, wobei in
einem Spaltbereich zwischen einer Stirnfläche des Abschlusselements und
einer gegenüber
liegenden Dichtfläche
der Zarge an der Zarge ein sich entlang des Spaltbereichs erstreckendes
Dichtungsprofil aus einem Elastomermaterial angeordnet ist und in
einer Schließstellung
des Abschlusselements ein an einer Stirnfläche des Abschlussprofils angeordnetes
Kantenprofil dichtend mit dem Dichtungsprofil in Kontakt steht.
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Dichtungsprofil für eine wie
vorstehend beschriebene Feuerschutztür oder Rauchschutztür. Außerdem betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines aus einem Elastomermaterial
bestehenden Dichtungsprofils einer Feuerschutztür und/oder Rauchschutztür, wobei
die Herstellung unter Verwendung eines Extruders erfolgt, aus dessen
der Querschnittsform des Dichtungsprofils entsprechender Matrize ein
endloser Strang des unvernetzten Materials austritt, das anschließend unter
Einwirkung von Hitze vernetzt wird.
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Feuerschutzabschlüsse und/oder
Rauchschutzabschlüsse
der eingangs genannten Art sind sowohl als Pendeltüren oder
Türen mit
Anschlag allgemein bekannt. Derartige Türen müssen eine Abdichtfunktion sowohl
gegenüber
Wind und Schall als auch insbesondere gegenüber Rauch- und Feuerdurchtritt
erfüllen.
Die zu diesem Zweck verwendeten Dichtsysteme müssen zum einen Toleranzen des Türblattes
und der Zarge und die sich daraus ergebenden Toleranzen im Spaltbereich
zwischen den vorgenannten Bauteilen ausgleichen können. Toleranzen
können
dabei herstellbedingt sein oder bei der Montage auftreten oder auch
durch thermische Ausdehnungen verursacht werden. Insbesondere im Brandfall
werden durch die große
thermische Belastung auch entsprechende große thermische Verzüge hervorgerufen,
die sich insbesondere in Verwerfungen des Türblatts aber auch der Zarge
selbst äußern können. Vorzugsweise
muss daher ein Dichtsystem Toleranzen sowohl innerhalb der Ebene
des Türblatts als
auch senkrecht hierzu ausgleichen können.
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Aus
der
DE 10 2004
051 307 A1 ist ein Feuerschutzabschluss der eingangs beschriebenen
Art bekannt, bei dem sowohl das Dichtungsprofil als auch das Kantenprofil
des als Ganzglas-Türblatt ausgeführten Abschlusselements
aus einem Silikonelastomer bestehen.
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Als
nachteilig tritt bei dem bekannten Feuerschutzabschluss in Erscheinung,
dass beim Öffnungs-
und Schließvorgang
des Türblatts
Relativverschiebungen zwischen dem zargenseitigen Dichtungsprofil
und der Zarge selbst auftreten. Im Extremfall kann es durch eine
besonders starke Verformung bzw. Verwerfung des Dichtungsprofils
sogar dazu kommen, dass das Dichtungsprofil mit einem Verankerungsprofil
abschnittsweise oder gänzlich
aus der entsprechenden Haltenut gezogen wird, wodurch entweder ein
ordnungsgemäßer Schließ- und Dichtvorgang
unmöglich
gemacht oder zumindest ein nächstfolgender
Schließvorgang
stark erschwert oder unterbunden wird.
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Aus
der
DE 20 2006
017 815 U1 ist eine Bodendichtung einer Rauchschutztür bekannt,
die mit einem ziehharmonikaartigen Grundkörper ausgestattet ist, um Höhentoleranzen
zwischen der unteren Stirnseite des Türblatts und dem Fußboden ausgleichen
zu können.
Um über
eine lange Zeitdauer eine Funktionsfähigkeit der Rauchschutzdichtung
zu erhalten und insbesondere den bewegungsbedingten Verschleiß an der
gummielastischen Dichtung zu reduzieren, ist deren Oberfläche in einem
unteren, dem Boden zugewandten Kontaktbereich mit einer Beschichtung
mit einer im Vergleich zum Grundmaterial deutlich höheren Shorehärte versehen.
Die bekannte Beschichtung ist auf die Reibpaarung Beschichtungsmaterial – Fußbodenbelag
(Fliesen, PVC, Teppich, Holz etc.) abgestimmt.
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Die
DE 102 59 924 B4 beschreibt
eine Schiebetüranlage,
die zwei aus Glasscheiben bestehende Schiebeflügel aufweist, wobei die Glasscheiben
umlaufend von einem Profil eingefasst werden. Das obere horizontale
Profil der Glasscheibe liegt an einer Dichtung an, die an einem
an der Öffnung
umlaufenden Tragprofil angebracht ist. Zur Erleichterung der Verschiebbarkeit
der Schiebeflügel
weist das Profil im Bereich einer Kontaktfläche einen geringeren Reibwert
auf als im übrigen
Bereich des Profils.
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Gemäß der
DE 199 33 410 B4 ,
die eine Pendel- oder Anschlagtür
mit einem Abschlusselement aus zwei Glasscheiben mit einer dazwischen
befindlichen Brandschutzfüllung
offenbart, sind die Glasscheiben von einem Profil umlaufend umgeben,
wobei dieses so zwischen die Glasscheiben gesetzt ist, dass es von
der Außenseite
her nicht sichtbar ist. An den Stirnseiten der Glasscheiben ist
die Tür
mit einem Abschlussprofil versehen, in das Quellstreifen eingelassen
sind. Zwischen dem Abschlussprofil und der Zarge verbleibt ein Spalt,
der optional mit einer dünnen
flexiblen Dichtlippe an dem Abschlussprofil verschlossen sein kann.
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Schließlich sind
aus der
DE 92 17 884
U1 elastische Dichtungen verschiedener geometrischer Formen
bekannt.
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Aufgabe
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Feuerschutzabschluss
und/oder einen Rauchschutzabschluss bereit zu stellen, bei dem trotz
der Materialpaarung bei Dichtungsprofil und Kantenprofil Fehlfunktionen
in Folge von unerwünschten
Verformungen oder Verwerfungen der Profile oder eines der beiden
Profile verhindert wird. Außerdem
soll ein entsprechendes Dichtungsprofil und ein Verfahren zu dessen
Herstellung vorgeschlagen werden.
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Lösung
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Ausgehend
von einem Feuerschutzabschluss und/oder Rauchschutzabschluss der
eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass eine mit dem Kantenprofil in Kontakt kommende Oberfläche des
Dichtungsprofils und/oder eine mit dem Dichtungsprofil in Kontakt
kommende Oberfläche
des Kantenprofils mit einer Oberflächenbeschichtung versehen ist/sind,
die den Gleitreibungskoeffizienten der jeweiligen Oberfläche im Vergleich
mit einem unbeschichteten Zustand reduziert, wobei das Dichtungsprofil
im Querschnitt flach dreieckförmig
und im Bereich seiner dem Kantenprofil zugewandten Spitze abgerundet
ist und sich im Inneren des Dichtungsprofils ein sich über dessen
gesamte Länge
erstreckender Hohlraum befindet.
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Die
erfindungsgemäße Lösung reduziert
somit die beim Schließ-
oder Öffnungsvorgang
hervorgerufenen Querkräfte
und somit auch die Verformungen bzw. Verschiebungen der betreffenden
Teile des Dichtungsprofils bzw. Kantenprofils. Die Beschichtung
ist dabei fest mit dem Grundmaterial des Dichtungsprofils und/oder
Kantenprofils verbunden, so dass eine dauerhafte und während der
gesamten Lebensdauer des Feuerschutzabschlusses bzw. Rauchschutzabschlusses
funktionsfähige
Lösung geschaffen
wird.
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Vorzugsweise
ist das Dreieck im Bereich seiner Spitze mit möglichst großem Krümmungsradius abgerundet. In
der Öffnungsstellung
des Abschlusselements ist der Bereich der Spitze des Dreiecks gegenüber der
etwas zusammengedrückten
Form in der Schließstellung überhöht, um in
der Schließstellung
einen sicheren Kontakt zwischen den gegenüber liegenden Flächen zu
erreichen. Die Überhöhung ist
abhängig
von den zu erwartenden Spalttoleranzen, wobei zur Erzielung einer
hinreichenden Dichtwirkung eine minimale Vorspannung auch im Schließzustand
von ca. 1 mm verbleiben sollte. Um Toleranzen in die andere Richtung
auszugleichen, ist eine ausreichende Möglichkeit zu Einfederung des Dichtprofils
im Schließzustand
vorzusehen, wobei das Dreieck in diesem Fall in eine flachere Form
gedrückt
wird.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält die Oberflächenbeschichtung
im flüssigen,
nicht ausgehärteten
Zustand Cyclohexan, Xylol, Äthanol,
Ethylbenzol, Ethylacetat, ein Acrylpolymer, 2,5-Furandion und Propan-2-ol.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bekannt, eine derartige Zusammensetzung
als Primer zu verwenden. Ein solcher Primer dient als Haftvermittler zwischen
verschiedenen Werkstoffoberflächen,
z. B. zwischen den Oberflächen
von Silikonelastomeren und den Oberflächen von Klebebändern auf
Basis von Acrylatklebstoffen. Eine Zusammensetzung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Art wird beispielsweise von der Firma 3M (Schweiz) AG in Rüschlikon
unter der Bezeichnung ”Primer
94” hergestellt. Überraschender
Weise hat es sich nunmehr herausgestellt, dass der bislang lediglich
als Haftvermittler verwendete Primer bei einem Auftrag auf eine Oberfläche eines
aus Elastomermaterial bestehenden Dichtungsprofils bzw. eines Kantenprofils
das mit einem elastomeren Dichtungsprofil zusammenwirkt der Reibungskoeffizient
deutlich reduziert wird. Bei Dichtungssystemen von Rauchschutzabschlüssen und/oder
Feuerschutzabschlüssen
der eingangs beschriebenen Art führt
diese Reibungsreduzierung zu einer Erhöhung der Funktionssicherheit
und einer zuverlässigen
Vermeidung unbeabsichtigter, querkraftbedingter Profilverschiebungen
bzw. -verwerfungen.
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Auch
wenn bereits bei einer Anordnung der Beschichtung auf nur einem
der beiden relativ zueinander bewegten Profile eine Verbesserung
des Gleitvorgangs festzustellen ist, sollten vorzugsweise die im
Gleitvorgang miteinander in Kontakt tretenden Oberflächen beider
Profile mit einer derartigen Oberflächenbeschichtung versehen werden.
Vorzugsweise bestehen des Weiteren sowohl das Dichtungsprofil als
auch das Kantenprofil aus einem Silikon enthaltenden Elastomermaterial.
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Die
Erfindung weiter ausgestaltend ist vorgesehen, dass das Dichtungsprofil
im Querschnitt mit einer Grundlinie des gleichschenkligen Dreiecks
parallel zu der Dichtfläche
der Zarge verläuft.
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Um
eine zufrieden stellende Formstabilität des Dichtungsprofils sicherzustellen,
können
sich ausgehend von der Spitze des Dreiecks zwei Stützschenkel
im Inneren des Dreiecks erstrecken, die zusammen mit der Grundlinie
ein weiteres, vorzugsweise gleichschenkliges, Dreieck bilden, wodurch
der Hohlraum in drei Kammern unterteilt wird.
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Die
vorgenannten Stützschenkel
entfalten dann eine besonders gute Wirksamkeit, wenn sie über die
Grundlinie hinaus verlängert
sind und sich mit ihrem jeweiligen Ende an einer Stützfläche der Zarge
abstützen,
wobei die Stützfläche von
einem vertieften Nutbereich eines mit der Zarge verbundenen Halteprofils
für das
Dichtprofil gebildet ist.
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Wenn
das Dichtungsprofil an zwei Rändern, die
in eine Richtung senkrecht zu der Ebene des Abschlusselements voneinander
beabstandet sind, an der Zarge verankert ist, ist die Gefahr, dass
das Dichtprofil durch die beim Schließvorgang auftretenden Querkräfte einseitig
aus seiner Halterung herausgezogen wird, besonders gering. Dabei
sollte das Dichtungsprofil an den Rändern mit jeweils einem hinterschnittenen
Klemmwulst in eine angepasste hinterschnittene Klemmnut in der Zarge
eingreifen. Eine derartige formschlüssige Verbindung zwischen Dichtungsprofil
bzw. dessen Klemmwülsten
und der Zarge bzw. einem daran befestigten Halteprofil erleichtert
darüber
hinaus auch die Montage, die ohne Klebstoff erfolgt, sowie eine
eventuelle Demontage beim Austausch des Dichtungsprofils.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird des Weiteren gelöst
durch ein Dichtungsprofil einer Feuerschutztür und/oder Rauchschutztür, bestehend
aus einem elastomeren Material mit einer im Querschnitt gewölbten Form
und einer Kontaktfläche,
wobei das Dichtungsprofil erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist,
dass die Kontaktfläche
mit einer den Gleitreibungskoeffizienten im Vergleich mit dem elastomeren
Material reduzierenden Oberflächenbeschichtung
versehen ist, die Cyclohexan, Xylol, Äthanol, Ethylbenzol, Ethylacetat,
ein Acrylpolymer, 2,5-Furandion und Propan-2-ol enthält.
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Ausgehend
von einem Verfahren der eingangs genannten Art wird die zugrunde
liegende Aufgabe außerdem
dadurch gelöst,
dass vor der Vernetzung des elastomeren Materials auf Oberflächenbereiche
des Strangs eine Schicht aus einem fließfähigen Material enthaltend Cyclohexan,
Xylol, Äthanol, Ethylbenzol,
Ethylacetat, ein Acrylpolymer, 2,5-Furandion und Propan-2-ol aufgebracht
wird und anschließend
das elastomere Material zusammen mit dem die Schicht bildende Material
unter Hitzeeinwirkung vernetzt wird, wodurch auf den Strang eine
feste Oberflächenschutzschicht
erzeugt wird.
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Die
gemeinsame Vernetzung des Grundmaterials mit dem Beschichtungsmaterial
führt zu
einem innigen Verbund zwischen der Beschichtung und dem Grundmaterial.
Insbesondere wird hierdurch ermöglicht,
dass die Oberflächenbeschichtung
mit dem darunter angeordneten Substrat in Form des elastomeren Materials über die
Phasengrenze hinweg vernetzen kann und somit über kovalente Bindungen fest
an das elastomere Material des Dichtprofils gebunden wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
weiter ausgestaltend wird vorgeschlagen, dass das elastomere Material
ein mit Peroxid versetzter Silikonkautschuk ist und dass die Vernetzung
durch Radikalfreisetzung unter Hitzeeinwirkung erfolgt.
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Gemäß einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt der Auftrag des die Schicht bildenden Materials durch Aufpinseln,
-walzen, -streichen oder aber nach Art einer Sprühlackierung jeweils unter Verwendung
einer vorzugsweise ortsfesten Auftragsvorrichtung.
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Wenn
der endlose Strang nach dem Aufbringen des die Schicht bildenden
Materials durch einen Heißluftkanal
geführt
wird und zwar vorzugsweise auf einem Transportband wird gleichzeitig
mit der Vulkanisation des elastomeren Material auch für eine rasche
Verdunstung des Lösungsmittels
in dem die Beschichtung bildenden Materials gesorgt, so dass sich
eine gleichmäßige dünne Oberflächenbeschichtung
nach Art einer Lackschicht auf der Profiloberfläche ausbildet.
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Schließlich ist
nach der Erfindung noch vorgesehen, dass das Dichtungsprofil nach
der Vernetzung getempert wird, insbesondere für einen Zeitraum zwischen zwei
Stunden und sechs Stunden in einem Umluftofen einer Temperatur zwischen
180°C und
220°C, vorzugsweise
von 200°C,
ausgesetzt wird. Durch diese Temperung werden Reste und Abbauprodukte
der Vernetzungschemikalien (Peroxide) entfernt. Auf diese Weise
wird außerdem
verhindert, dass die Abbauprodukte während des späteren Gebrauchs
ausblühen,
was unangenehme optische Eigenschaften zur Folge hätte. Zudem
verschwindet durch den Tempervorgang auch der unangenehme Geruch
des Peroxids. Das bereits vor dem Tempern vernetzte Material der
Oberflächenbeschichtung
ist gegenüber
den beim Temperprozess herrschenden Temperaturen stabil, weist danach
jedoch eine schwach gelbliche Verfärbung auf, die die Brauchbarkeit
des beschichteten Dichtungsprofils aber in keiner Weise beeinträchtigt.
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Ausführungsbeispiel
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels eines Dichtungsprofils
und eines mit diesem in Kontakt tretenden Kantenprofils anhand der
beigefügten
Zeichnung näher
erläutert:
Ein
nicht insgesamt gezeigter, in seinem grundsätzlichen Aufbau bekannter Rauchschutzabschluss
besteht aus einer an sich bekannten nicht dargestellten Zarge und
einem darin drehbar gelagerten und nur andeutungsweise gezeigten
Abschlusselements 1 in Form eines Ganzglas-Türblatts. In bekannter Weise besteht
das Türblatt
aus einer Mehrzahl von Einzelscheiben mit dazwischen angeordneten
Schichten aus durchsichtigem Brandschutzgel. Von der Zarge ist lediglich
ein als Aluminiumstrangpressprofil ausgebildetes Halteprofil 2 für ein aus
Silikonelastomer bestehendes Dichtungsprofil 3 dargestellt.
Das Dichtungsprofil 3 besitzt im Querschnitt die Form eines flachen
Dreiecks, das im Bereich seiner Spitze 4 abgerundet ist.
Das Dreieck wird gebildet von zwei gleichlangen Schenkeln 5 und
einer deren abgewandte Enden verbindenden Grundlinie 6.
Ausgehend von der Spitze 4 erstrecken sich des Weiteren zwei
im Inneren des Dichtungsprofils 3 angeordnete Stützschenkel 7,
die sich mit freien Endabschnitten 8 über die Grundlinie 6 hinaus
erstrecken. Das Innere des Dichtungsprofils 3 wird durch die
beiden Stützschenkel 7 in
drei sich in Längsrichtung
des Dichtungsprofils 3 erstreckende Kammern 9, 10, 11 unterteilt.
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Das
mit der Zarge fest verbundene Halteprofil 2 weist an seinen
entgegengesetzten Rändern
jeweils eine hinterschnittene Klemmnut 12 auf, in die das
Dichtungsprofil 3 mit gleichfalls angepasst hinterschnitten
geformten Klemmwülsten 13 eingreift.
Die Klemmwülste 13 erstrecken
sich über
die gesamte Länge
des Dichtungsprofils 3 und befinden sich jeweils in der
Nähe der
zugeordneten Längsränder. Um den
Klemmwülsten 13 quer
zu ihrer Längsrichtung eine
vergrößerte Elastizität zu verschaffen
und damit den Montagevorgang zu erleichtern, befindet sich im Inneren
jedes Klemmwulstes 13 ein Hohlraum in Form einer Kammer 14.
Randstreifen 15 schließen sich
jeweils nach außen
hin an die Klemmwülste 13 an
und sorgen für
einen ästhetisch
ansprechenden sanften Auslauf des Dichtungsprofils 3 in
die Oberfläche
des Halteprofils 2.
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Zwischen
den Klemmnuten 12 des Halteprofils 2 befindet
sich ein weiterer Nutbereich 16, der sich über den
gesamten Mittelteil des Halteprofils 2 erstreckt. In den
Nutbereich 16 ist eine Brandschutzleiste 17 eingelegt,
die in bekannter Weise aus unter Hitzeeinwirkung aufquellendem Material
besteht. Auf einer dem Abschlusselement 1 zugewandten Oberfläche 18 der
Brandschutzleiste 17 stützen
sich die Stützschenkel 8 des
Dichtungsprofils 3 unter leichter Auslenkung ihrer selbst
nach außen
ab.
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Das
Abschlusselement 1 ist an einer der Dichtfläche der
Zarge zugewandten Stirnfläche 19 mit
einem aus einem transparenten Silikonelastomer bestehenden Kantenprofil 20 versehen.
Das Kantenprofil 20 besitzt eine U-Form und erstreckt sich
um die zu schützenden
Kanten 21 des Glasscheibenpakets herum bis auf Randbereiche
von Ansichtsflächen 22 des
Abschlusselements 1. Eine der Zarge zugewandte vordere
Kontaktfläche 24 des
Kantenprofils 20 ist leicht gewölbt, um beim Schließvorgang des
Abschlusselements 1 ein Aufeinandergleiten der Kontaktflächen 24 des
Kantenprofils 20 einerseits und der Kontaktfläche 25 des
Dichtungsprofils 3 andererseits in geometrischer Weise
zu erleichtern.
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Die
Zeichnungsfigur zeigt die beiden Profile 3 und 20 in
einer unverformten Stellung, in der sich die am weitesten aufeinander
zu erstreckenden Punkte der Profilquerschnitte gerade so berühren. In der
Praxis wird ein Einbau der beiden Profile 3 und 20 so
erfolgen, dass in einer Schließstellung
des Abschlusselements 1 die beiden Profile 3 und 20 mit
einer gewissen Vor spannung aneinander anliegen, so dass das Dichtungsprofil 3 um
einige Millimeter, mindestens jedoch um einen Millimeter in Richtung
auf die Zarge zu verformt ist. Auf diese Weise kann eine hinreichende
Vorspannung und damit Dichtwirkung im Bereich der sich berührenden
Profile 3 und 20 erreicht werden.
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Um
den Gleitvorgang der beiden Profile 3 und 20 zu
erleichtern ist zum einen die gesamte dem Abschlusselement 1 zugewandte
Kontaktfläche 25 des
Dichtungsprofils 3 (beginnend an den Randstreifen 15 entlang
der Schenkel 5 bis hin zu dem gegenüberliegenden Randstreifen 15)
mit einer Oberflächenbeschichtung 27 versehen,
die den Reibungskoeffizienten gegenüber dem Silikonelastomer-Grundmaterial
signifikant reduziert. Zum anderen ist auch die gesamte leicht gewölbte Kontaktfläche 24 des Kantenprofils 20 mit
einer solchen Oberflächenbeschichtung 26 versehen.
In der Zeichnung sind die Oberflächenbeschichtungen 26, 27 durch
eine vergrößerte Strichstärke im Bereich
der jeweiligen Kontaktflächen 25 und 24 veranschaulicht.
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Die
Herstellung des Dichtungsprofils 3 wird nachfolgend kurz
erläutert.
Die Herstellung des Kantenprofils 20 kann in analoger Weise
erfolgen.
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Das
Dichtungsprofil 3 wird aus einer speziellen brandgeschützten und
im Brandfall keramisierenden Silikonkautschukmischung hergestellt.
Hierfür wird
die Kautschukrohmischung mittels Extrusion durch eine Matrize gepresst
und so in die in der Zeichnung gezeigte Profilform gebracht. Direkt
nach dem Verlassen der Matrize wird das noch unvernetzte Dichtungsprofil 3 an
seiner Kontaktfläche 25 mit
einer Lacklösung
durch Pinselauftrag oder Sprühlackierung
beschichtet. Bei dem das die spätere
Beschichtung 27 bildenden Material handelt es sich um das
Produkt ”Primer
94” der
Firma 3M (Schweiz) AG in Rüschlikon/Schweiz.
Der vorgenannte Primer enthält
Cyclohexan, Xylol, Äthanol,
Ethylbenzol, Ethylacetat, ein Acrylpolymer, 2,5-Furandion und Propan-2-ol
und besitzt bei einer bei Raumtemperatur flüssigen Konsistenz (Viskosität zwischen
30 und 40 cp) einen Festkörperanteil
von ca. 6%.
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Nach
dem Auftrag des Beschichtungsmaterials läuft das Dichtungsprofil 3 über ein
Transportband durch einen Heißluftkanal.
Bei den dort herrschenden hohen Temperaturen zersetzt sich das in
den Silikonwerkstoffen eingemischte Peroxid und bildet Radikale,
welche die dreidimensionale Vernetzung der Polymerketten der Kautschukmischung
bewirken (Vulkanisation). Im Zuge dieser Reaktion entsteht aus der
thermoplastischen Rohmischung ein Werk stoff mit gummielastischen
Eigenschaften. Als Nebeneffekt sorgt die Heißluft für eine rasche Verdunstung des
Lösungsmittels
aus der aufgebrachten Lacklösung,
so dass sich eine gleichmäßige dünne Lackschicht
auf der Profiloberfläche
ausbildet.
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Im
Anschluss an die Lackierung und Vulkanisation werden die Profile
in einem separaten Arbeitsschritt für vier Stunden bei 200°C im Umluftofen
getempert um Reste und Abbauprodukte der Vernetzungschemikalien
(Peroxide) zu entfernen. Auf diese Weise wird verhindert, dass die
Abbauprodukte während
des späteren
Gebrauchs ausblühen
und zudem verschwindet der unangenehme Geruch des Peroxids. Die
Lackschicht ist gegenüber
diesem Temperprozess stabil, weist danach jedoch schwach gelbliche
Verfärbungen
auf.
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Die
Zeichnung zeigt im Horizontalschnitt den in vertikale Richtung verlaufenden
Spaltbereich zwischen dem Abschlusselement 1 und der nicht
in Gänze
gezeigten Zarge mit dem daran befestigten Halteprofil 2.
Eine identische Ausbildung des Dichtungssystems wird in der Regel
in dem oberen horizontal verlaufenden Spaltbereich gewählt werden.
Auch im Bereich des Bodens ist es grundsätzlich möglich, jedoch nicht üblich, ein
derartiges Dichtungssystem zu verwenden. Grundsätzlich ist auch die Verwendung des
erfindungsgemäßen Dichtungssystems
im Spaltbereich auf der Bandseite denkbar.
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- 1
- Abschlusselement
- 2
- Halteprofil
- 3
- Dichtungsprofil
- 4
- Spitze
- 5
- Schenkel
- 6
- Grundlinie
- 7
- Stützschenkel
- 8
- Endabschnitt
- 9
- Kammer
- 10
- Kammer
- 11
- Kammer
- 12
- Klemmnut
- 13
- Klemmwulst
- 14
- Kammer
- 15
- Randstreifen
- 16
- Nutbereich
- 17
- Brandschutzleiste
- 18
- Oberfläche
- 19
- Stirnfläche
- 20
- Kantenprofil
- 21
- Kante
- 22
- Ansichtsfläche
- 24
- Kontaktfläche
- 25
- Kontaktfläche
- 26
- Oberflächenbeschichtung
- 27
- Oberflächenbeschichtung