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DE102007038109B4 - Fahrrad mit einem Fahrradrahmen mit nur einer einzigen Sattelstrebe und Kettenstrebe - Google Patents

Fahrrad mit einem Fahrradrahmen mit nur einer einzigen Sattelstrebe und Kettenstrebe Download PDF

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  • Mechanical Engineering (AREA)
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Abstract

Fahrrad mit einem Fahrradrahmen (1), wobei der Fahrradrahmen (1) ein Steuerrohr (2), ein einziges Oberrohr (3), ein einziges Unterrohr (4), ein Sattelrohr (5), eine Sattelstrebe (6) und eine Kettenstrebe (7) aufweist, wobei nur eine einzige Sattelstrebe (6) und nur eine einzige Kettenstrebe (7) vorhanden ist, wobei an den Enden der Sattelstrebe (6) und der Kettenstrebe (7) jeweils ein Ausfallende (9) zum Aufnehmen eines Hinterrades angeordnet ist, wobei das Oberrohr (3) und die Sattelstrebe (6) aus einem gemeinsam einteilig gefertigten ersten Bauteil aus Faserverbundmaterial geflochten sind und das Unterrohr (4) und die Kettenstrebe (7) aus einem gemeinsam einteilig gefertigten zweiten Bauteil aus Faserverbundmaterial geflochten sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Fahrrad mit einem Fahrradrahmen, wobei der Fahrradrahmen ein Steuerrohr, ein Oberrohr, ein Unterrohr, ein Sattelrohr, eine Sattelstrebe und eine Kettenstrebe aufweist sowie nur eine einzige Sattelstrebe und nur eine einzige Kettenstrebe vorhanden ist.
  • Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen eines Fahrrades mit einem Fahrradrahmen, wobei ein Steuerrohr, ein Sattelrohr und zumindest eine Sattelstrebe, ein Oberrohr und ein Unterrohr aus Faserverbundmaterial hergestellt wird.
  • Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Fahrradrahmen bekannt. Ein Fahrradrahmen stellt den Hauptbestandteil eines Fahrrades dar. Der Fahrradrahmen ist das tragende Gestell eines Fahrrades, der das Gewicht des Fahrers trägt und dieses auf die Laufräder überträgt. Ein Fahrradrahmen bildet das Grundgerüst, das ferner alle Komponenten und Anbauteile des Fahrrades trägt.
  • Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrradrahmengeometrien, wie etwa Diamantgeometrien, Fachwerkgeometrien, Kreuzgeometrien, Trapezgeometrien, Schwanenhalsgeometrien oder ähnlichem.
  • Die bekannteste Fahrrad rahmengeometrie wird als Diamantrahmen bezeichnet. Ein solcher Diamantrahmen ist aus einem Trapez und einem Dreieck gebildet, die eine gute Verteilung der Kräfteeinwirkungen gewährleisten. Das Trapez bildet dabei den Hauptrahmen und wird im Wesentlichen durch ein Oberrohr, ein Unterrohr, ein Sattelrohr und ein Steuerrohr gebildet.
  • Das Steuerrohr ist dabei ein Rohr des Rahmens, welches vorne im Wesentlichen vertikal angeordnet ist, und durch das die Gabel greift, welche am Vorderrad befestigt ist. Das Oberrohr ist dabei ein im Wesentlichen horizontal im Bereich des Steuerrohres angeordnetes Rohr, das in Richtung des hinteren Bereiches des Fahrrades führt. Unterhalb des Oberrohres ist das Unterrohr angeordnet und führt vom Steuerrohr nach unten abfallend in den hinteren Bereich des Fahrrades. Bei Diamantrahmen besteht eine Verbindung an den hinteren Enden von dem Oberrohr und dem Unterrohr miteinander über ein Sattelrohr. Das Sattelrohr wird auch als Sitzrohr in der Literatur bezeichnet. Das Sattelrohr bildet zusammen mit zwei Sattelstreben und zwei Kettenstreben einen sogenannten Hinterbau eines Fahrraddiamantrahmens. Das Sattelrohr, die Sattelstreben, die ggf. auch als Sitzstreben bezeichnet werden, und die Kettenstreben, bilden zusammen ein hinteres Dreieck, das den Hinterbau bildet.
  • Das Trapez und das Dreieck haben als verbindendes Element das Sattelrohr und ein Tretlagergehäuse.
  • Am Tretlagergehäuse greifen die Kurbeln mit an ihren Enden angebrachten Pedalen an, um die Drehbewegung eines Kettenblattes hervorzurufen. Das Kettenblatt ist kraftübertragend mit einem Ritzelpaket verbunden, das an dem Hinterrad angreift.
  • Bei einem herkömmlichen Diamantrahmen wird eine Achse des Hinterrades durch zwei Ausfallenden gehalten. Jedes Ausfallende ist auf einer Seite des Hinterrades, d. h. auf einer Seite des Rahmens angeordnet. Jedes Ausfallende ist dabei jeweils mit einer Kettenstrebe und einer Sattelstrebe verbunden.
  • Die einzelnen Rohre, also Steuerrohr, Oberrohr, Unterrohr und Sattelrohr sowie die Streben, werden im Stand der Technik entweder miteinander verklebt, verschweißt oder verlötet, wenn diese aus Metall, wie etwa Stahl, Aluminium, Titan, Titanal und/oder Magnesium, sowie entsprechenden Legierungen bestehen. Das Verbinden über „Muffen” findet dabei nicht nur bei Metallrohren und Streben Anwendung, die aus Metall gefertigt sind, sondern auch bei Rohren und Streben, die aus Faserverbundmaterialien gefertigt sind.
  • Das Verbinden über Muffen ist z. B. aus der DE 692 13 007 T2 und der US 6,270,104 B1 bekannt. Aus diesen Dokumenten ist auch ein Fahrradrahmen bekannt, dessen Rohre und Streben aus Faserverbundmaterial gefertigt sind.
  • Die DE 103 40 339 A1 offenbart einen Fahrradrahmen, bei dem einzelne Rohre und Streben ineinandergesetzt werden, und mit Verstärkungsfasern umwickelt werden, um danach mit Harz auszuhärten. Die DE 103 40 339 A1 offenbart auch ein spezielles Verfahren zur Herstellung eines Fahrradrahmens.
  • Die Fertigung eines Fahrradrahmens mittels eines Aufblasverfahrens, wobei Faserhalbzeuge über einen aufblasbaren Schlauch gelegt werden, ist aus der US 2007/0063383 A1 bekannt.
  • Auch die US 6340509 B1 offenbart ein Aufblasen und anschließendes Verbinden über Muffen von Rohren und Streben miteinander.
  • Die US 6109638 A offenbart einen Faserverbundfahrradrahmen mit zwei Kettenstreben und Sattelstreben, wobei jedoch statt des konventionellen vorderen Dreieckes des Diamantrahmens eine „Y”-Lösung gewählt wird. Dieser „Y”-förmige Teilfahrradrahmen ist aus Faserverbundmaterial gefertigt.
  • Aus dem Stand der Technik wie etwa der US 2005/0006872 A1 ist auch das Verbinden von metallischen Rohren und Streben mit Faserverbundrohren und -streben bekannt. Diesbezüglich ist aus der US 5,364,115 A das Verbinden von metallischen Ausfallenden mit Faserverbundsattel- und Kettenstreben bekannt.
  • Die im Stand der Technik verwendeten und bekannten Fahrradrahmen haben jedoch den Nachteil, dass sie aus vielen Einzelteilen bestehen, was zu einem geringen Automatisierungsgrad führt. Die vielen Einzelteile des Fahrradrahmens müssen durch aufwendige Handarbeit zusammen verbaut werden. Dies bedingt oftmals eine Fertigung in Niedriglohnländern.
  • Benachbarter Stand der Technik ist auch aus den Druckschriften DE 20006468 U1 , DE 60003284 T2 , EP 1362781 A1 , US 4170369 A , FR 2784345 A1 und US 5544907 A bekannt.
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrrad mit einem Fahrradrahmen und ein Verfahren zum Herstellen eines Fahrrades mit einem Fahrradrahmen der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, wobei der Fahrradrahmen schneller und einfacher, bei Einsatz geringerer monetärer Mittel erreicht werden, und auch ein geringeres Gewicht bei höherer Steifigkeit erzielt werden soll.
  • Die Lösung wird entsprechend dem Gegenstand des Anspruches 1 erreicht.
  • Durch das Vorsehen nur einer einzigen Sattelstrebe und nur einer einzigen Kettenstrebe, ist es möglich, auf eine Kettenstrebe und eine Sattelstrebe zu verzichten. Dies führt zu einer Reduktion der Bauteile. Dadurch werden Kosten eingespart und der Fahrradrahmen wird leichter. Letztendlich wird das Fahrrad in Gänze leichter. Die Steifigkeit wird durch ein dem Spannungsverlauf im Fahrradrahmen entsprechendes Gestalten der einzelnen Rohre und Streben zu konventionellen Rahmen vergleichbar steif oder sogar steifer ausgestaltet.
  • Da das Oberrohr und die Sattelstrebe aus einem gemeinsamen Bauteil bestehen, wobei das Oberrohr bei der Herstellung durch ein Flechtverfahren von Faserverbundmaterialien erreicht wird, ist es möglich, nach dem Beenden des Oberrohrflechtens gleich nahtlos mit dem Sattelstrebenflechten fortzufahren.
  • Da das Unterrohr und die Kettenstrebe aus einem gemeinsamen Bauteil bestehen, ist es möglich, das Unterrohr und die Sattelstrebe wiederum durchgängig aus einem Bauteil zu fertigen. Dies führt erneut, wie schon beim Oberrohr, zu einer Reduktion der Bauteile.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen beansprucht.
  • Um das Oberrohr mit dem Unterrohr fest zu verbinden, ist es von Vorteil, wenn das Sattelrohr und das Steuerrohr das Oberrohr mit dem Unterrohr verbindet. Durch die Verwendung von lediglich vier Bauteilen, wobei zwei Bauteile die anderen zwei Bauteile, nämlich Steuerrohr und Sattelrohr das Unterrohr und Oberrohr miteinander verbinden, müssen lediglich vier steife Verbindungen geschaffen werden. Dies erleichtert den Fertigungsprozess, kürzt ihn ab und ermöglicht das Vorhalten von unterschiedlich langen und dicken Rohren und Streben, um unterschiedliche Fahrradrahmengrößen automatisiert herstellen zu können.
  • Wenn das Sattelrohr und das Steuerrohr in jeweils eine Ausnehmung in sowohl dem Oberrohr als auch dem Unterrohr eingreift, so können die Verbindungstellen verklebt werden. Durch Verwendung von zusätzlichen Verstärkungsfasern können die Verbindungen weiter verstärkt werden, wobei noch höhere Steifigkeits- und Festigkeitswerte für den Fahrradrahmen erreichbar sind, als bei herkömmlichen Diamantfahrradrahmen.
  • Wenn die Rohre und/oder Streben Kohlefasern, Glasfasern, Aramidfasern, Hanffasern, Flachsfasern und/oder Sisalfasern umfassen, so sind die Rohre und/oder Streben besonders leicht bezüglich ihres Gewichtes ausgestaltbar. Dem Spannungsverlauf kann durch entsprechendes Anordnen der Faser Rechnung getragen werden.
  • Um eine gute Haltbarkeit des Fahrradrahmens zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn die Rohre und/oder Streben eine Matrix aus Duroplast oder Thermoplast aufweisen.
  • Wenn die Rohre und/oder Streben als Preform hergestellt sind und vorzugsweise mit Harz infiltriert oder injiziert sind, so lässt sich ein Zusammenbau der einzelnen Elemente besonders schnell und einfach realisieren.
  • Besonders steife und langlebige Fahrradrahmen lassen sich dann erreichen, wenn Öffnungen und hochbelastete Stellen in den Rohren und/oder Streben verstärkt sind oder durch Gesticke mit zusätzlichen Verstärkungsfaserlagen verstärkt sind.
  • Die Erfindung wird auch durch ein Verfahren realisiert, bei dem das Oberrohr eine Sattelstrebe umfasst und das Unterrohr eine Kettenstrebe umfasst, wobei die Rohre und/oder Streben aus einer geflochtenen Preform gefertigt werden.
  • Da das Oberrohr und das Unterrohr so ausgeformt werden, dass sie jeweils eine Aussparung aufweisen, in die das Steuerrohr eingesetzt wird, und dass sie jeweils eine weitere Aussparung aufweisen, in die das Sattelrohr eingesetzt wird, lassen sich das kombinierte Oberrohr-Sattelstrebenbauteil besonders schnell und einfach mit dem Unterrohr-Kettenstrebenbauteil verbinden.
  • Da die Rohre und/oder die Streben geflochten werden, lässt sich eine gute Vorratshaltung für unterschiedlich große Fahrradrahmen bewerkstelligen.
  • Besonders vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens werden in den Unteransprüchen beansprucht.
  • Besonders haltbar wird der Fahrradrahmen dann ausgestaltet, wenn das Steuer-Sattelrohr durch das Ober- und Unterrohr hindurchragend eingesetzt wird.
  • Besonders steif lässt sich ein Fahrradrahmen eines Fahrrades dann realisieren, wenn die Rohre und/oder die Streben dadurch entstehen, dass gleichzeitig drei Faserrichtungen in einer Flechtlage hergestellt werden oder die Rohre und/oder die Streben aus unterschiedlichen Flechtlagen hergestellt werden.
  • Wenn die Ausfallenden und/oder ein Tretlager schon bei oder nach der Preform-Herstellung in die Rohre und/oder Streben eingefügt werden, so lassen sich die Fertigungszeiten weiter verkürzen.
  • Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn die Ausfallenden und/oder das Tretlager mit in eine Injektionsform oder Infiltrationsform gelegt werden und durch Aushärtung einer Matrix mit dem Rahmen verbunden werden.
  • Wenn die Ausfallenden und/oder das Tretlager erst nach der Injektion oder Infiltration mit den Rohren und/oder Streben verbunden werden, so lässt sich die Taktung des Herstellverfahrens besonders gut einteilen. In einer Variante wird das Sattelrohr auf oder an das Unterrohr gesetzt und verklebt oder mit Verstärkungsfasern verbunden. Ferner kann das Steuerrohr so ausgebildet werden, dass das Ober- und/oder Unterrohr an das Steuerrohr angesetzt werden kann. Dabei gibt es Rohrstummel, um die Rohre zu verkleben, oder die Rohre werden durch zusätzliche Verstärkungsfasern verbunden.
  • Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 einen Fahrradrahmen ohne Anbauteile in perspektivischer Ansicht von oben und hinten, und
  • 2 eine Seitenansicht des Fahrradrahmens aus 1 mit eingesetztem Hinterrad und zwei eingesetzten Tretkurbeln, sowie einem Kettenblatt mit Antriebskette.
  • 1 zeigt einen Fahrradrahmen 1 mit einem Steuerrohr 2, einem Oberrohr 3, einem Unterrohr 4, einem Sattelrohr 5, einer Sattelstrebe 6 und einer Kettenstrebe 7.
  • Das Steuerrohr 2 verbindet das vordere Ende des Oberrohres 3 mit dem Unterrohr 4. Das Steuerrohr 2 ragt sowohl durch das Oberrohr 3, als auch durch das Unterrohr 4 hindurch. Das Sattelrohr 5 ragt am anderen Ende vom Steuerrohr 2 aus gesehen, ebenfalls sowohl durch das Oberrohr 3, als auch durch das Unterrohr 4 hindurch. Im unteren Bereich des Sattelrohres 5, also im Verbindungsbereich mit dem Unterrohr 4 ist ein Tretlager 8 eingebracht. Das Steuerrohr 2 ragt durch das Unterrohr 4 nach unten hindurch. Durch das Steuerrohr 2 wird bei dem weiter aufgebauten Fahrrad ein Gabelschaft einer Gabel eingesetzt. Am Ende der Gabel wird das Vorderrad befestigt. Das Tretlager 8 nimmt eine Achse auf, nämlich eine Tretlagerachse, an der die Tretkurbeln angreifen. Die Tretlagerachse steht auch in Verbindung mit einem Kettenblatt.
  • Das Oberrohr 3 geht in die Sattelstrebe 6 über. Das Unterrohr 4 geht in die Kettenstrebe 7 über. Die Sattelstrebe 6 weist eine Biegung nach links auf, wobei die Biegung auch als scharfer Knick ausgeformt sein kann. Die Kettenstrebe 7 weist eine Biegung nach rechts auf, wobei die Biegung ebenfalls als Knick ausgeformt sein kann.
  • An den Enden der Sattelstrebe 6 und der Kettenstrebe 7 ist jeweils ein Ausfallende 9 angebracht.
  • Während Fahrradrahmen für Großserien bisher nur aus Stahl oder Aluminiumrohren hergestellt werden, wird der Fahrradrahmen 1 durch Faserverbund-Werkstoffe hergestellt. Das bisher übliche Schweißen erübrigt sich daher. Beim Schweißen auftretende Spannungen werden vermieden. Die Haltbarkeit des Rahmens steigt an. Während Faserverbund-Fahrradrahmen derzeit jedoch nur in relativ kleinen Stückzahlen in aufwendiger Handarbeit hergestellt werden und deshalb nur als besonders hochwertige Sportgeräte Anwendung finden, wird hier die Nutzung des Prepreg- oder Handlaminierverfahrens durch ein automatisiertes Herstellungsverfahren überholt.
  • Ein Faserverbund-Fahrradrahmen 1 konnte mit bisher bekannten Herstellungsverfahren und Rahmenkonzepten nicht in großer Stückzahl hergestellt werden, wie dies für vergleichbare Stahl- oder Aluminiumrahmen erfolgt. Die Erfindung stellt einen neuen Weg dafür dar.
  • Der Fahrradrahmen 1 besteht aus nur 4 Einzelteilen, nämlich dem Steuerrohr 2, dem gemeinsamen Bauteil aus Oberrohr 3 und Sattelstrebe 6, dem gemeinsamen Bauteil aus Unterrohr 4 und Kettenstrebe 7, sowie dem Sattelrohr 5. Eine rechte Sattelstrebe oder eine linke Kettenstrebe ist hierbei unnötig. Trotzdem sind herkömmliche Befestigungsarten für Sattelstützen und Sattel möglich. Dabei wird die Sattelstütze in das Sattelrohr 5 einschiebbar und über herkömmliche Klemmlösungen befestigbar. Die vier Hauptbestandteile des Fahrradrahmens 1 werden mittels Flechttechnik als Preform hergestellt. Zur Injektion bietet sich das RTM-Verfahren oder ein ähnliches Verfahren an. Die Rohre werden mit Harz infiltriert und zum kompletten Rahmen verbunden, z. B. durch Kleben. Sämtliche Rohre können auch gemeinsam als Preform in eine Injektionsform gelegt und mit Harz infiltriert werden.
  • Durch die entsprechende Geometrie des Fahrradrahmens wird das Anwenden der Preform-Technologie, speziell das Flechten, möglich.
  • Das Herstellungsverfahren mittels Preform-Technologie und anschließender Harzinfusion führt zu einem sehr hohen Automatisierungsgrad und kurzen Taktzeiten. Dies führt zu geringeren Kosten pro Rahmen und hohen Stückzahlen. Es ist somit möglich, Faserverbundfahrräder oder auch Elektroräder, im mittleren Preissegment anzubieten. Die Produktion kann sogar durch Verringerung der Handarbeit in Hochlohnländern erfolgen. Einen positiven Einfluss auf den Verkauf der Rahmen wird das ansprechende Design haben.
  • 2 wird mit einem Hinterrad, einer Tretkurbel und einem Kettenblatt im Bereich des Tretlagers 8 dargestellt. Die einzelnen Rohre und Sattelstreben, also das Steuerrohr 2, das Oberrohr 3, das Unterrohr 4, das Sattelrohr 5, die Sattelstrebe 6 und die Kettenstrebe 7, sind in verbundenem Zustand dargestellt. Die einzelnen Rohre und Streben sind entweder miteinander verklebt oder unter Nutzung zusätzlicher Verstärkungslagen verbunden.
  • Bei der Herstellung werden als erstes die einzelnen Oberrohr-Sattelstrebenkombinate und Unterrohr-Kettenstrebenkombinate hergestellt. Dabei wird auf die Verwendung von Rovings zurückgegriffen. Sie werden zu den entsprechenden Rohren/Streben ausgeformt. Dabei hat sich eine Flechttechnik als besonders vorteilhaft herausgestellt.
  • Auch unterschiedlich lange und dicke Steuerrohre 2 und Sattelrohre 5 werden so hergestellt. Das Steuerrohr 2 und das Sattelrohr 5 wird in entsprechende Aussparungen im Unterrohr 4 und Oberrohr 3 eingesetzt. Die Verbindungsstellen werden dann entweder umwickelt, umflochten oder mit Prepregs verbunden. Ausfallenden und Tretlager werden schon während der Preformherstellung in die Rohre integriert, können aber auch nach der Preformfertigung oder erst nach der Aushärtung der Rahmenrohre eingesetzt werden. Der gesamte Rahmen wird dann unter Zuführung von Wärme ausgehärtet. Vorher werden auch noch die Ausfallenden 9 und das Tretlager 8 mit dem Fahrradrahmen 1 verbunden. Es gibt noch die Variante, in der die Elemente entweder verklebt oder mit zusätzlichen Verstärkungsfasern verbunden werden.

Claims (14)

  1. Fahrrad mit einem Fahrradrahmen (1), wobei der Fahrradrahmen (1) ein Steuerrohr (2), ein einziges Oberrohr (3), ein einziges Unterrohr (4), ein Sattelrohr (5), eine Sattelstrebe (6) und eine Kettenstrebe (7) aufweist, wobei nur eine einzige Sattelstrebe (6) und nur eine einzige Kettenstrebe (7) vorhanden ist, wobei an den Enden der Sattelstrebe (6) und der Kettenstrebe (7) jeweils ein Ausfallende (9) zum Aufnehmen eines Hinterrades angeordnet ist, wobei das Oberrohr (3) und die Sattelstrebe (6) aus einem gemeinsam einteilig gefertigten ersten Bauteil aus Faserverbundmaterial geflochten sind und das Unterrohr (4) und die Kettenstrebe (7) aus einem gemeinsam einteilig gefertigten zweiten Bauteil aus Faserverbundmaterial geflochten sind.
  2. Fahrrad nach Anspruch 1, wobei die Kettenstrebe (7) auf der einen Seite des Hinterrades und die Sattelstrebe (6) auf der anderen Seite des Hinterrades endet.
  3. Fahrrad nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei das Sattelrohr (5) und das Steuerrohr (2) das Oberrohr (3) mit dem Unterrohr (4) verbindet.
  4. Fahrrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sattelrohr (5) und das Steuerrohr (2) in jeweils eine Ausnehmung in sowohl dem Oberrohr (3) als auch dem Unterrohr (4) eingreift oder auf Stoß oder mit Muffen aneinander gesetzt sind.
  5. Fahrrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rohre und/oder Streben Kohlefasern, Glasfasern, Aramidfasern, Hanffasern, Flachsfasern und/oder Sisalfasern umfassen.
  6. Fahrrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rohre und/oder Streben eine Matrix aus Duroplast oder Thermoplast aufweisen.
  7. Fahrrad nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei die Rohre und/oder Streben als Preform hergestellt sind und mit Harz infiltriert oder injiziert sind.
  8. Fahrrad nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei Öffnungen und hochbelastete Stellen in den Rohren und/oder Streben durch eingebrachte Verstärkungsfasern, wie Rovings, UD-Bänder, Gewebe, MAGs oder Gesticke verstärkt sind.
  9. Verfahren zum Herstellen eines Fahrrades mit einem Fahrradrahmen (1) aus einem Steuerrohr (2), einem einzigen Oberrohr (3), einem einzigen Unterrohr (4), einer einzigen Sattelstrebe (6) und einer einzigen Kettenstrebe (7), die aus Faserverbundmaterial hergestellt werden, wobei das Oberrohr (3) als einheitliches Bauteil die Sattelstrebe (6) umfasst und das Unterrohr (4) als einheitliches Bauteil die Kettenstrebe (7) umfasst, wobei Rohre und/oder die Streben als Preform geflochten werden, wobei das Oberrohr (3) und das Unterrohr (4) so ausgeformt werden, dass sie jeweils eine Aussparung aufweisen, in die das Steuerrohr (2) eingesetzt wird, und dass sie jeweils eine weitere Aussparung aufweisen, in die das Sattelrohr (5) eingesetzt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Steuer- und Sattelrohr (2 und 5) durch das Ober- und Unterrohr (3 und 4) hindurchragend eingesetzt wird.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, wobei die Rohre und/oder Streben dadurch entstehen, dass gleichzeitig drei Faserrichtungen in einer Flechtlage hergestellt werden, oder die Rohre und/oder Streben aus unterschiedlichen Flechtlagen hergestellt werden.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei Ausfallenden (9) und/oder ein Tretlager (8) schon bei oder nach der Preform-Herstellung in die Rohre und/oder Streben eingefügt werden.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Ausfallende (9) und/oder das Tretlager (8) mit in eine Injektionsform oder Infiltrationsform gelegt werden und durch Aushärtung einer Matrix mit dem Rahmen verbunden werden.
  14. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Ausfallende (9) und/oder das Tretlager (8) erst nach der Injektion oder Infiltration mit den Rohren und/oder Streben verbunden werden.
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