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Verfahren
zur virtuellen Anpassung eines Objekts an ein Körperteil eines Patienten.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur virtuellen Anpassung eines
Objekts an ein Körperteil
eines Patienten.
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In
der Chirurgie, vor allem auch der orthopädischen Chirurgie, hat ein
Arzt beispielsweise die Aufgabe, ein Implantat oder eine Prothese
bei einem Patienten einzusetzen. Bei einer Prothese handelt es sich
um einen Ersatz bzw. eine Ergänzung
für ein Körperteil
eines Patienten, bei einem Implantat um ein eher abstraktes Bauteil,
z.B. eine Platte, Schraube oder ähnliches.
Bei traumatischen Verletzungen ist es außerdem oft notwendig, fragmentierte
Körperteile,
z.B. Knochenstrukturen, zu rekonstruieren bzw. reponieren und anschließend u.U.
mit den oben genannten Implantaten oder Prothesen zu verbinden bzw.
zu stabilisieren.
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Vor
der eigentlichen Behandlung des Patienten obliegt es dem Arzt, vorab
geeignete Implantate oder Prothesen auszuwählen bzw. anzupassen oder bei
der Repositionierung bzw. Reponierung von Körperteilen des Patienten eine
geeignete Reihenfolge der Behandlungsschritte zu planen. Daher werden Techniken
benötigt
und verwendet, die z.B. aus dem "Computer
Aided Design" (CAD)
abgeleitet sind, um möglichst
passgenau die Einsetzung von Prothesen oder Implantaten zu planen
bzw. für
den Einsatz auszuwählen.
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In
der ganz überwiegenden
Anzahl der Fälle stellen
konventionelle, auch noch filmbasierte Röntgenaufnahmen sowie Blaupausen
von Implantaten/Prothesen, sogenannte Schablonen, die Basis einer
chirurgischen Planung dar. Quasi mit Bleistift und Zentimetermaß wird händisch konstruiert
bzw. angepasst, um eine optimale Passform zu finden. Einen Fortschritt
stellen bereits Systeme dar, bei denen das Röntgenbild und/oder die Maßzeichnung
des Implantats/der Prothese bereits digital vorliegen. Dieser Fall beschränkt sich
jedoch ganz überwiegend
auf zweidimensionale Darstellungen.
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Nahezu
ausschließlich
liegen die Geometrien der Implantate/Prothesen nur in 2D-Koordinaten vor.
Die medizinische Bildgebung, z.B. auf Basis der Computertomographie
oder der 3D-C-Bogentechnik erfolgt jedoch zunehmend in 3D. Dafür gibt es
neuere Ansätze,
die Konzepte beschreiben, die auch die Planung im Dreidimensionalen
unterstützen.
Bei diesen Ansätzen
ist jedoch festzustellen, dass sie sehr stark im zweidimensionalen
Vorgehen verhaftet sind und dass sie keinen automatisierten Ansatz
verfolgen, erst recht nicht für
die Repositionierung.
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Beispielsweise
ist in der
US 5,769,092 offenbart,
wie man computergestützt
Knochenzement entfernen kann, um eine alte Prothese durch eine neue zu
ersetzen. Es sind hier jedoch nur Standarddarstellungen parallel
bzw. orthogonal zum DICOM-Koordinatensystem beschrieben, und das
Verfahren ist rein interaktiv, d.h. es erfolgt keine automatische,
auf Mustererkennung basierende Anpassung z.B. eines Implantats im
Knochen.
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Ähnliches
ist aus der
DE 43 41
367 C1 bekannt, gemäß der ebenfalls
die interaktive Anpassung unterstützt wird.
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"K. Verstreken et
al: An Image-Guided Planning System for Endosseous Oral Implants,
IEEE Tran. Med. Im. Vol.17, No.5, Oct. 1998" befasst sich mit Verbesserungen
der 2D-Planung durch 3D-Information. Der nutzbare Schwerpunkt ist
hier jedoch die automatische 3D-Kontur- und Oberflächenermittlung (Segmentierung),
die letztlich wieder nur in der im Grunde 2D-orientierten, interaktiven
Planung verwendet wird, an die sich 3D-Visualisierung und -Kontrolle
anschließen.
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Die
EP 0 093 869 A1 beschreibt
relativ oberflächlich,
wie mit einem ausschließlich
schichtorientierten Verfahren individuelle Prothesen und Implantate
angefertigt werden können.
Dazu wird vorgeschlagen, ohne die technische Realisierung näher zu beschreiben,
eben die Schichten zu verbinden. Dies ist aus heutiger Sicht trivial
und ist auf ein Vorgehen parallel zum Tischvorschub des Computertomographen
beschränkt.
Es wird nicht beschrieben, wie man in freier Orientierung 3D-Objektanpassung
mit hoher Auflösung
durchführen
kann und es wird erst recht nicht angedacht, wie man das automatisch
durchführen
kann bzw. wie man das durch sich ergänzende, frei im Raum orientierte
Simultandarstellungen unterstützen
kann.
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Die
WO 98/14128 beschreibt ebenfalls
ein Verfahren auf dem Gebiet der computergestützten Prothesenplanung. Es
ist erneut ein überwiegend zweidimensionaler
Ansatz: Es liegen zwar (3D-)CT-Eingangsdaten vor, die Anpassung
erfolgt jedoch in zweidimensionalen Schnitten (cross sections).
Es wird nichts darüber
gesagt, wie man eine Positionierung im isotropen 3D-Raum automatisiert durchführen kann.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes virtuelles Verfahren
vorzuschlagen, das eine verbesserte Anpassung von Implantaten oder
Prothesen bzw. eine Reponierung von Körperteilen des Patienten virtuell
in mehr als zwei Dimensionen erlaubt.
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Die
Erfindung benutzt die Erkenntnis, dass eine virtuelle Planung durch
den Arzt umso vollständiger
und genauer auch in drei Dimensionen erfolgen kann, je mehr 3D-Information über Patient
oder Implantat bzw. Prothese verfügbar ist. Da das Verfahren virtuell
arbeitet, ist es vom realen Patienten bzw. der realen Behandlung
vollständig
gelöst.
Die Anpassung ist abhängig
von den Möglichkeiten
der zur Verfügung
stehenden Ausgangsbilddaten von Patient bzw. Implantat oder Prothese und
den Beschreibungsdaten für
Implantate bzw. Prothesen, die hierbei in der Regel "CAD"-ähnlich vorliegen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
1. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
handelt es sich um ein rein virtuelles Verfahren, d.h. ohne jegliche
Auswirkung auf den Patienten, welches also rein der theoretischen
bzw. hypothetischen Anpassung des Objekts an das Körperteil
des Patienten entspricht. Sämtliche
verwendeten medizinischen Begriffe wie Körperteil, Reponierung etc.
sind also rein virtuell und nicht als real zu einem medizinischen
Vorgehen gehörig
zu verstehen.
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Erfindungsgemäß wird als
Grundlage der Implantat- oder Prothesenplanung nicht mehr nur ein einzelnes
Bild herangezogen, sondern es wird eine räumliche Ansicht des Körperteils
an einen Bildschirm dargestellt. Bereits hierdurch erhält der Bediener
des Verfahrens, z.B. der planende Arzt, deutlich mehr Informationen über das
Körperteil
als bisher. Da außerdem
ein digitales Abbild des Objekts am Bildschirm dargestellt wird,
hat der Arzt virtuell beide aneinander anzupassenden Teile, nämlich das
Objekt und das Körperteil,
am Bildschirm dargestellt und kann virtuell die Anpassung durchführen.
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Die
eine oder mehrere ermittelte charakteristische Größe des Objekts
ist z.B. eine charakteristische Achse, Länge, Krümmung, Durchmesser oder jedes
sonstige geeignete Maß bzw.
Eigenschaft des Objekts, welche zur Anpassung an das Körperteil
hilfreich ist. Vom Bediener des Verfahrens wird sodann weiterhin
ein Bereich des Körperteils
ausgewählt,
an welchem das Objekt angepasst werden soll. Hierdurch wird die
Position des Objekts am Körperteil
mit anderen Worten grob bezeichnet bzw. vorgegeben, um eine Ausgangssituation
für die
genaue Anpassung des Objekts zu schaffen.
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Anschließend wird
das Objekt unter Nutzung der charakteristischen Größe am Körperteil
automatisch grob justiert. So kann z.B. eine Schraube als Objekt
an einem länglichen
Röhrenknochen
derart grobjustiert werden, indem die Mittellängsachse des Röhrenknochens
als Körperteil
mit der Mittellängsachse
der Schraube in Deckung gebracht wird, und zwar in dem axialen Bereich
es Körperteils,
der vorab ausgewählt
wurde, z.B. in der Mitte des Knochens. Die Mittellängsachse
wird dabei z.B. jeweils als eine der Hauptträgheitsachsen, in diesem Fall
die mit dem minimalen Trägheitsmoment,
bestimmt.
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Fortan
wird ein Passmaß für die Güte der Anpassung
zwischen Körperteil
und Objekt ermittelt. Dies kann auf verschiedenste Arten erfolgen,
z.B. durch Oberflächenmatching,
quadratische Abstandsmaße
zwischen Objekt und Körperteil
oder sonstige geeignete objektive Passmaße, welche die Anpassung z.B.
in Zahlen wiederspiegeln. Unter Nutzung der räumlichen Ansicht bzw. Darstellung
des Körperteils
wird sodann das Objekt automatisch solange relativ zum Körperteil
feinjustiert, bis das Passmaß einen
gewünschten
Schwellwert erreicht. Erfindungsgemäß findet also eine iterative
Verschiebung des Objekts bzw. Körperteils
und ständige
Neuberechnung des Passmaßes
statt, wobei die Verschiebung solange durchgeführt wird, bis das Passmaß eine gewünschte Anpassung
wiederspiegelt, also einen gewünschten
Schwellwert erreicht hat. In der Regel wird das Verfahren so lange
durchgeführt
werden, bis das Passmaß minimiert
ist.
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Die
Anpassung des Objekts wird durch korrespondierende Ansichten des
Objekts bzw. des Körperteils
und eine entsprechende Berechnung der Güte der Anpassung, also des
Passmaßes,
automatisch durchgeführt.
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Für die Ansicht
des Körperteils
kann die räumliche
Ansicht insbesondere aus einem 3D-Bilddatensatz des Körperteils
erzeugt werden. 3D-Bilddatensätze
des Körperteils
liegen in der Regel heute bei einer entsprechenden Planungssituation
vor, da der Patient in der Regel bereits mit einem 3D-bildgebenden
Verfahren untersucht wurde.
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Das
Körperteil
kann im 3D-Bilddatensatz segmentiert werden. Die erste Verarbeitungsstufe
ist dann z.B. eine Segmentierung von Knochenfragmenten als Körperteil
bzw. Objekt, die es bei einem späteren
Eingriff z.B. mit einem Implantat zusammenzufügen gilt. Beim erfindungsgemäßen Verfahren
kann die virtuelle Planung somit vorab durchgeführt werden, was die spätere eigentliche
Behandlungszeit deutlich reduziert und Probleme dabei minimiert.
Die Segmentierung wird z.B. mit einem bekannten Verfahren, wie den
Marching-Cubes durchgeführt.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu tatsächlichen 3D-Bilddaten
kann die räumliche
Ansicht des Körperteils
oder Objekts auch durch mindestens zwei verschiedene Ansichten des
Körperteils
oder Objekts am Bildschirm dargestellt werden. Im Falle von klassischen
Röntgenbildern
werden so mindestens zwei Aufnahmen verwendet. In diesem einfachsten
Fall zeigen die beiden Aufnahmen Ansichten in verschiedenen Perspektiven,
so dass damit neu eine räumliche
Anpassung bzw. Einpassung des Objekts am Körperteil möglich wird. Ein Grenzfall von
zwei Ansichten sind hierbei Stereoansichten. Bezüglich Messgenauigkeit bzw.
Tiefenauflösung
optimal sind hierbei orthogonale bzw. nahezu orthogonal aufeinanderstehende
Aufnahmen.
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Zunehmend
werden heute bzw. in Zukunft komplette, nahezu isotrope Volumendatensätze z.B. auf
Basis der Computertomographie (CT) verwendet. Insbesondere hieran
orientiert sich das erfindungsgemäße Verfahren überwiegend.
Ein derartiger, mit anderen Worten kompletter dreidimensionaler
Datensatz bietet die Vorteile, dass man datentechnisch beliebig
in den Bilddaten navigieren kann, und dass in jeder Position, also
jeder Ansicht, die Körperstrukturen,
wie z.B. Knochen, ohne Überlagerung
mit voller Schärfe
dargestellt werden. Die Skalierung ist hierbei überall eindeutig und zuverlässig, konstant über das
ganze Volumen aus den DICOM-Beschreibungszusätzen des Datensatzes zu gewinnen.
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Aus
dem Objekt und/oder dem Körperteil kann
ein Gesamtobjekt bzw. erkranktes Organ reponiert werden. Das Implantat
oder die Prothese kann dann an die Kontur dieses reponierten Gesamtobjekts
angeschmiegt werden. Hierzu wird es entweder entsprechend hergestellt
oder vor dem Anschmiegen an das Gesamtobjekt, also der Einbringung
in den Patienten, entsprechend verformt, falls ein anpassbares Implantat
bzw. Prothese vorliegt.
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Wie
bereits erwähnt,
kann das Objekt insbesondere also ein Implantat oder eine Prothese
sein. Das Körperteil
kann aber auch fragmentiert sein, und als Objekt ein Fragment des
Körperteils
an das Körperteil
selbst bzw. dessen Rest anzupassen sein. Das Körperteil ist dann z.B. zu reponieren
oder zu rekonstruieren.
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Insbesondere
wenn mehrere Frakturtrümmer
vorhanden sind, kann die Reponierung eines entsprechenden Gesamtobjekts
sehr schwierig sein. Es kann dann eine virtuelle Frakturumgebung
bzw. ein Strukturrahmen für
die Reponierung von Frakturtrümmer.
geschaffen werden. Hierdurch wird die ansonsten schwierige Reponierung
der Frakturtrümmer vereinfacht,
da eine Art Vorlage geschaffen wird bzw. der Prozess stufenweise
gegliedert wird, indem zuerst einfachere Fragmente korrekt zu einer
zusammengesetzten Teilstruktur angeordnet werden, in die ein oder
mehrere weitere Frakturtrümmer
einfacher und zuverlässiger
eingesetzt werden können.
Das kann auch ein in dieser Art mehrfach gestufter Prozess sein.
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Ist
das Fragment des Körperteils
insbesondere zu reponieren, also am restlichen Körperteil anzupassen, so kann
ein Muster des Körperteils
erzeugt werden. Dieses Muster wird organspezifisch in der Regel
als 3D-Muster ermittelt. Das Muster gibt somit vor, wie die Gesamtgestalt
des reponierten Organs aussehen soll. Dem Bediener des Verfahrens steht
somit eine Vorlage für
die Reponierung zur Verfügung,
so dass das Körperteil
anhand des Musters z.B. grobjustiert werden kann.
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Das
Objekt kann auch bei existierendem zweiten Körperteil zunächst an
diesem angepasst werden, also das virtuelle Verfahren am gesunden zweiten
Körperteil
durchgeführt
werden, um anschließend
das Objekt virtuell mit gleicher Anpassung am ersten, also teilzerstörten bzw.
zu behandelnden Körperteil
anzulegen und anschließend
die Fragmente des ersten Körperteils
am restlichen Körperteil
bzw. dem Implantat bzw. der Prothese endgültig zu reponieren. Mit anderen
Worten wird hierbei die Anpassung eines Implantats bzw. einer Implantatkontaktfläche an einer
(gesunden) Seite vorgeschlagen, so dass die weiteren Fragmente sowohl
an die bestehenden gesunden Teile als auch den Implantatverlauf
angeschmiegt werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann das Muster oder ein Teil dessen als Körperteil aus einer Musterdatenbank
entnommen werden. Dies ist vor allem bei einer Extrapolation, wie
auch bei ganz komplizierten Fällen
mit beidseitigen Traumata hilfreich. Besonders hilfreich ist hierbei
die Benutzung einer Normdatenbank mit 3D-Organen.
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Bei
jeglicher Verwendung von Mustern können diese durch Spiegelung,
Skalierung, Inter- oder Extrapolation erstellt oder modifiziert
werden. Existiert im Patienten ein dem ersten Körperteil ähnliches zweites Körperteil,
so kann als Muster das zweite Körperteil
verwendet werden. Bei symmetrischen Organen, z.B. der rechten oder
linken Hälfte
des Schädelknochens,
Armen, Beinen oder dem Becken kann die Mustererzeugung durch Spiegelung
auf Basis der jeweils gesunden Hälfte
bzw. Seite erfolgen. Durch Spiegelung bzw. Rückgriff auf das Normorgan ist hierbei
das Ziel definiert, wie zunächst
die Repositionierung aussehen soll. Beispielsweise werden die Fragmente
eines Bruchs zunächst
dahingehend vorpositioniert, was wieder unter Nutzung der charakteristischen
Größe am Körperteil
automatisch erfolgt.
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Auch
der Grenzfall einer Planungssituation mit klassischen Röntgenbildern
kann mit dem vorliegenden Verfahren bearbeitet werden, in dem eben bei
nur einer Ansicht eine konstante Tiefenkoordinate in der Bildebene
angenommen wird und so ein Quasi-3D-Objekt erzeugt wird, mit der
3D-Prothesen-, Implantat oder sonstige Musterdaten verrechnet werden.
Musterdaten sind hierbei z.B. Normvolumendaten aus einer Datenbank,
die aus größeren Patientenkollektiven
erstellt wurde. Deutlich besser stellt sich die Situation natürlich dar,
wenn orthogonale Ansichten vorliegen oder Stereoansichten verfügbar sind.
Bezüglich
Messgenauigkeit bzw. Tiefenauflösung
sind orthogonale bzw. nahezu orthogonal aufeinanderstehenden Aufnahmen
vorzuziehen. Bei orthogonalen Ansichten ergibt sich zusätzlich der
Vorteil, dass die automatische Berechnung des Passmaßes in den korrespondierenden Ansichten durchgeführt wird.
Vor allem in gegeneinander orthogonalen Ansichten können so
die iterativen Teilberechnungen zur Optimierung des Passmaßes für die geforderten Translationen
und Rotationen zur jeweiligen Anpassung jeweils nur in eingeschränkten Dimensionen und
damit deutlich schneller durchgeführt werden.
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Zu
jedem Zeitpunkt des Verfahrens ist es dem Bediener möglich, die
entsprechenden Ansichten zu variieren oder zu verändern und
damit eine Überprüfung im
Dreidimensionalen durchzuführen und
grundsätzlich
eine Verbesserung der Visualisierung der Anpassung zu erzielen.
Bei echten 3D-Darstellungen ist es hierbei erforderlich, dass über eine transparente
Darstellung, über
ein Clipping zum Betrachter hin oder über eine sonstige Technik des
virtuellen Eintauchens die korrekte Anpassung bzw. Darstellung des
Objekts durchgeführt
werden kann.
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Bezüglich einer
geeigneten Visualisierung also Bildschirmdarstellung während des
Verfahrens kann das Abbild des Objekts als 2D-Bild bildschirmparallel
angeordnet werden und die Anpassung durch räumliche Drehung und Verschiebung
der Ansicht des Körperteils
erfolgen.
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Die
Feinjustierung des Objekts kann nur anhand von mit der aktuellen
Ansicht des Körperteils gekoppelten
Freiheitsgraden durchgeführt
werden. Während
der Anpassung im erfindungsgemäßen Verfahren
kann das Objekt alternierend um eine seiner charakteristischen Achsen
gedreht werden. Dies schränkt
ebenfalls die zur Verfügung
stehenden Freiheitsgrade für
den Bediener des Verfahrens ein, weshalb dieser klarer strukturiert
durch das Verfahren geführt
wird.
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Liegen
die bildgebenden Daten, also z.B. Konturlinien, oder das Abbild
selbst eines Objekts nur zweidimensional vor, eventuell mit entsprechenden Ergänzungen,
so können
diese entweder lediglich als 3D-Daten interpretiert werden, oder
auf Grund von Vorwissen zu 3D-Daten umgewandelt werden. Vorwissen
ist z.B. als Abmessung die bekannte z-Dicke einer Platte, bei der
lediglich die Form der xy-Ausdehnung vorgegeben ist, das Wissen über die
Rotationssymmetrie eines Objekts, beispielsweise des Querschnitts
einer Hüftprothese,
oder ähnliches.
Mit entsprechenden 3D-Daten des Objekts kann so eine räumliche
Ansicht des Objekts am Bildschirm dargestellt werden.
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Als
Passmaß kann
der 2D- oder 3D-Kreuzkorrelationskoeffizient von Körperteil
und Objekt berechnet werden, wobei sowohl die Daten des Körperteils
als auch die Daten des Objekts als Signale interpretiert werden
[de.wikipedia.org/wiki/Korrelation, August 2006].
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Zur
Darstellung von Körperteil
und Objekt am Bildschirm können
3D gerenderte Darstellungen angezeigt werden. Dies ergibt eine besonders
plastische Darstellung von Körperteil
und Objekt, insbesondere nach erfolgter Anpassung.
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Gemäß einem
Messwertkriterium können aus
dem jeweiligen 3D-Bilddatensatz
ausgewählte Ansichten
von Körperteil
und Objekt am Bildschirm angezeigt werden, z.B. durch Beschränkung auf
einen bestimmten Bereich der Hounsfield-Skala kann aus schließlich die
Darstellung von Knochen erfolgen, alternativ oder kombiniert mit
Knochen durch eine zweite Hounsfield-Bereichswahl die Darstellung eines Implantats.
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Zur
weiteren Erläuterung
der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele
der Erfindung verwiesen. Es zeigen, jeweils in einer schematischen
Prinzipskizze:
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1 einen
gebrochenen und gesunden Oberschenkel eines Patienten, visualisiert
aus 3D-Daten,
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2 die
Darstellung aus 1 mit einer Kopie des Abbildes
des gesunden Oberschenkelknochens und dessen Spiegelbild, welches
als Muster dient,
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3 die
Darstellung aus 2 mit der Überblendung von Muster und
gebrochenem Knochen,
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4 die
Darstellung aus 3 mit einem grobpositionierten
Bruchfragment,
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5 die
Darstellung aus 4 mit feinpositioniertem ersten
und grobpositioniertem zweiten Bruchfragment,
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6 den
repositionierten Knochen aus 1,
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7 einen
alternativen Bruch gemäß 1 mit
Muster, feinpositionierten ersten und zweiten Bruchfragmenten und
drittem Bruchstück,
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8 den
repositionierten Bruch aus 7
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9 den
repositionierten Bruch aus 7 ohne Muster
und mit zu positionierender Metallplatte als Implantat,
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10 den
Bruch aus 9 mit positionierter Metallplatte.
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Das
folgende Ausführungsbeispiel
beschreibt unter anderem eine Fraktur-/Fragment-Repositionierung
kombiniert mit Platzierung und Anpassung einer Metallplatte an einem
gebrochenem Knochen 4, nämlich dem Oberschenkelknochen
eines Patienten 6, von dem in 1 lediglich
der Ausschnitt eines Beins 8 (rechter Oberschenkel) dargestellt
ist.
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Vom
Patienten 6 wurde mit einem bildgebenden Verfahren, nämlich im
Rahmen einer Computertomographie nicht nur eine einzelne Ansicht,
also z.B. ein Röntgenbild,
sondern ein kompletter, maßstabsgerechter
3D-Volumendatensatz 10 erzeugt. Da dieser zur Verfügung steht,
wird dieser im Verfahren auch benutzt.
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Als
erster Schritt wird also der Volumendatensatz 10 für das folgende
Planungsverfahren ausgewählt
und visualisiert, z.B. als Volumendarstellung mittels Volumenrendering
und Visualisierung desselben. Die Darstellungsparameter können dabei
variiert werden, beispielsweise der Bereich auf der Hounsfieldskala,
der dargestellt wird, so dass bereits überwiegende Teile des Femurknochens,
also des Knochens 4, heraussegmentiert sind.
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In
vielen Fällen
wie auch im vorliegenden Beispiel ergibt eine Fraktur überwiegend
zwei Teile, abgesehen von Splittern in der Nähe der Bruchstelle. Diese beiden
Teile sind im Ausführungsbeispiel
die Fragmente 12a,b des Knochens 4. Im Ausführungsbeispiel
sind also die Fragmente 12a,b zu reponieren, was in 1–6 dargestellt
ist. Für
diese Teilaufgabe wird das erfindungsgemäße Verfahren verwendet.
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In 1 ist
zusätzlich
als Knochen 14 der andere, also gegenüber dem Knochen 4 gesunde
Femurknochen des anderen Beins des Patienten 6 dargestellt.
Auch dieser bzw. dessen Abbil dung ist im Volumendatensatz 10 erfasst.
Auch der gesunde Knochen 14 wird aus dem Volumendatensatz 10 dargestellt.
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2 zeigt,
wie der Knochen 14 dreidimensional an seiner vertikalen
Achse 16 gespiegelt wird, und somit ein Spiegelbild 18 entsteht.
In einer alternativen Ausführungsform
wird der Knochen 14 an der Körpermittelachse 20 des
Patienten 6 gespiegelt und ergibt das Spiegelbild 22.
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Die
alternativen Spiegelbilder 18 bzw. 22 stellen
somit ein Muster für
die Repositionierung des gebrochenen Knochens 4 dar.
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In
einer weiteren Variante des Verfahrens, z.B. für einen Patienten 6 mit
zwei gebrochenen Beinen oder für
einen singulären
Knochen, für
den also im Patienten 6 kein entsprechendes Muster 24 erzeugt
werden kann, kann alternativ ein Muster 24, also eine Vorlage
für den
Knochen 4, also in repositionierter Form, folgendermaßen erzeugt
werden:
Am gebrochenen Femur, also dem Knochen 4 bzw. den
Fragmenten 12a, b wird jeweils deren mittlere Länge La, Lb bestimmt. Im
Ausführungsbeispiel,
nämlich
bei einer schrägen
Frakturlinie 26 bezüglich
der Achse 16 ist dies z.B. die Summe der mittleren Segmentlängen, wobei
sich die mittleren Segmentlängen aus
dem Mittel aus maximaler und minimaler Länge der Fragmente 12a,b
ergeben. Diese Längen
werden parallel zur in diesem Fall zweigeteilten Achse 16 des Knochens 4,
also der Röhrenachse,
bestimmt. Aus einer Datenbank 28, welche Normknochen 30a–c enthält, wird,
angedeutet durch den Pfeil 32 gemäß der Längen La,
Lb das passende Muster 24, also
ein Femur selektiert, der die gleiche Länge La +
Lb aufweist.
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In 3 wird
zu Beginn der virtuellen Planungsarbeit an einem Bildschirm 34,
der von einem Arzt 36 als Bediener des Verfahrens betrachtet
wird, die gesamte Visualisierung des Volumendatensatzes 10,
z.B. durch virtuelles Eintauchen oder durch Clipping so eingestellt,
dass sich der Mittelpunkt 38 der normalen, also reponierten
Lage des zu fixierenden Organs, also des Knochens 4, in
der Bildebene des Bildschirms 34 befindet. Das Muster 24 wird
mit gleichem Mittelpunkt 38 auf der entsprechenden Patientensymmetrieseite,
also in 3 der rechten Seite des Patienten
bzw. der linken Seite des Bildschirms 34, als 3D-Objekt
dargestellt, bzw. der Fraktursituation, also dem Knochen 4 bzw.
den Fragmente 12a,b überlagert,
bezogen auf die Tiefe in Blickrichtung.
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Der
Arzt 36 entscheidet sich nun zunächst für eines der beiden Fragmente 12a,b
im Beispiel für das
Fragment 12a, um dieses zu positionieren. Hierzu klickt
er dieses am Bildschirm 34 mit einer Computermaus bzw.
einem entsprechend dieser zugeordneten Cursor 50 an.
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Sodann
wird als charakteristische Größe jeweils
das minimale Trägheitsmoment 40 des
Musters 24 des Fragments 12a und des Fragments 12b bestimmt
mit den zugehörigen
Hauptträgheitslängsachsen 42, 52a und 52b.
Diese Ermittlung geschieht in einem Rechner 54 zur Bildbearbeitung
bzw. Implementierung des gesamten Verfahrens. Durch Rotation um
seinen Schwerpunkt um seinen Schwerpunkt, bis die Achsen 42 und 52a parallel
stehen und Verschiebung des Schwerpunktes senkrecht zur Achse 42,
bis dieser auf der Achse 42 zu liegen kommt, ergibt sich
die Überlagerung
der Hauptträgheitsachsen 42 und 52a,
wie in Bild 4 dargestellt. Durch die Rotation des Fragments 12b um
seinen Schwerpunkt, bis seine Hauptträgheitsachse parallel zur Achse 42 steht
und anschließende
Parallelverschiebung, bis der Schwerpunkt des Fragments 12b auf
der Achse 42 liegt, erreicht man die zusätzliche Überlagerung der
Hauptträgheitsachsen 42 und 52b,
wie in Bild 5 dargestellt. Für den Arzt 36 ist
durch Betrachtung des Bildes 34 somit eine visuelle Kontrolle
auf Übereinstimmung
des Fragments 12a mit dem Muster 24 möglich. Nun
erfolgt noch eine Verschiebung des Fragments 12a entlang
der Trägheitslängsachse 42, um
das intakte Ende des Fragments 12a, also den Gelenkkopf 58 deckungsgleich
mit dem des Musters 24 zu überlagern.
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4 zeigt
das Ergebnis der 3D-Repositionierung des Fragments 12a am
Muster 24. Anschließend
wird für
das Fragment 12b in gleicher Weise verfahren wie für das Fragment 12a oben
beschrieben.
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Für eines
oder beide der Fragmente 12a und 12b besteht nun
auf Grund einer Stauchung oder, wie in 5, Auseinanderdehnung
eine verbleibende Fehlpositionierung in Richtung der überlagerten
Achsen. Durch eine automatisch erfolgende, iterierte Verschiebung
des verschobenen Fragments, im Beispiel 12b, und Ermittlung
eines Passmaßes
in jeder Verschiebeposition wird die optimale, d.h. korrekte Lage
in Achsenrichtung automatisch erreicht.
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5 zeigt
hierbei nochmals den in 3 für das Segment 12a nicht
dargestellten Zwischenschritt, nachdem die Trägheitslängsachse 52b des Fragments 12b mit
der Trägheitslängsachse 42 gefluchtet
wurde, jedoch noch keine axiale Verschiebung zur Anpassung des Gelenkkopfes 62 erfolgt
ist. Nach erfolgter Verschiebung des Fragments 12b entlang
der Trägheitslängsachse 42 stimmt
auch der Gelenkkopf 62 des Fragments 12b mit dem
des Musters 24 überein,
was in 6 dargestellt ist.
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Da
diese Optimierung unter Fixierung der anderen Freiheitsgrade erfolgt,
also seitliche und Tiefenverschiebung sowie die drei möglichen
Rotationen um die Hauptträgheitsachsen,
muss noch eine "Iteration
von Iterationen" über alle
sechs Freiheitsgrade für
die Feinpositionierung durchgeführt
werden.
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Nach
der translatorischen Feinpositionierung in Richtung des Pfeils 60 wird
also iterativ eine rotatorische Feinpositionierung in entsprechender
Weise durchgeführt.
Als Drehachsen dienen z.B. die Trägheitsachsen 52a,c
und d des Fragments 12a. Wie oben beschrieben, werden sowohl
für die
Ausgangsposition und jede weitere durch Verdrehung um die Trägheitslängsachsen 52a,c,d
erreichte Position die Korrelationskoeffizienten wie oben berechnet
und deren Änderung
z.B. entlang dem steilsten Gradienten verfolgt, bis ein Optimum
erreicht ist.
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Als
Passmaß kann
z.B. die CT-Knochendichte in jedem dem Segment 12a in den
Bilddaten 10 entsprechenden Bildvoxel mit der aktuell in
der gleichen Raumposition befindlichen Voxel des Musters 24 verglichen
werden. Der dabei berechnete Korrelationskoeffizient als Passmaß 55 wird
mit den Korrelationskoeffizienten der Nachbarpositionen, also bei entsprechender
Verschiebung entlang des Pfeils 60, verglichen und die
Lageveränderung
des Fragments 12a in die Position des Maximums der Korrelationskoeffizienten
vorgenommen. Dieser Kreuzkorrelationskoeffizient ist normiert zwischen –1.0 und
+ 1.0, beinhaltet also den Vorteil eines definierten Wertebereichs
zur schnelleren Entscheidung über
die erfolgreiche Beendigung des Verfahrens wegen guter Übereinstimmung
z.B. mit einem Koeffizienten 0.95 ("1.0" bedeutet
perfekte Übereinstimmung).
Zur Beschleunigung des Verfahrens empfiehlt sich hierbei z.B., während der
Iteration in Richtung des stärksten Gradienten
der Korrelationskoeffizienten fortzuschreiten.
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In
einer alternativen Ausführungsform
des Verfahrens ist es möglich,
neben der Korrelationsrechnung auch die Summenbestimmung der Differenzbeträge der quadratischen
Abweichungen von Fragment 12a zu Muster 24 oder
den Venot-Algorithmus zu benutzen, welche ebenfalls geeignete Maßgröße für die automatisch
iterative Anpassung darstellen.
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In
einer Variante des Verfahrens kann grundsätzlich eine wirkungsvolle Beschleunigung
der gesamten Positionsoptimierung dadurch erreicht werden, dass
zunächst
durch Mittelung der Voxel in den Bilddaten 10 z.B. in 4×4×4-Kuben
die Auflösung
reduziert, mit reduzierter Auflösung
die oben beschriebene Positionsoptimierung des Fragments 12a durchgeführt und
dann die Auflösung
stufenweise erhöht,
also z.B. zunächst
für 2×2×2-Kuben
optimiert wird, bevor man die Feinoptimierung in der Originalauflösung durchführt.
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Alternativ
zur oben beschriebenen Orientierung an den Hauptträgheitsachsen 42 und 52a zur Grobpositionierung
kann zum wesentlichen Einstieg in die Repositionierung als Variante
auch eine röntgenähnliche
Projektion, z.B. in frontaler und lateraler Richtung für die Fragmente 12a,b
und das Muster 24 verwendet werden. Zur Optimierung kann
hierbei anstelle einer Kegelstrahlprojektion aber eine orthographische
Projektion eingesetzt werden. Die Repositionierung, also Verschiebung
des Fragments 12a in Richtung der Pfeile 60 bzw.
Rotation um die Trägheitslängsachsen 52a,c,d
wird dann abwechselnd in der frontalen und lateralen Ebene bzw.
Ansicht am Bildschirm 34 durchgeführt.
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Trotz
der erfolgten optimalen Positionierung der Fragmente 12a,b
in 6 anhand des Musters 24 ist nochmals
erkennbar angedeutet, dass Muster und realer Knochen 4 niemals
exakt deckungsgleich sein werden, aber für die Praxis damit doch einen Fortschritt
an Genauigkeit und Effizienz bewirken.
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7 zeigt
einen Fall einer Knochenfraktur, bei dem neben den Fragmenten 12a,b
des Knochens 4 noch ein weiteres kleineres Fraktursegment 64 aus dem
Knochen 4 gebrochen ist. Das Fraktursegment 64 kann
nach der virtuellen Rekonstruktion der Frakturumgebung bzw. eines
Struktur-Rahmens nun manuell wesentlich leichter mittels des Cursors 50 entlang
des Pfeils 66 manuell reponiert werden, in dem es in die
noch freie Lücke 68 zwischen
den Fragmenten 12a,b derart eingepasst wird, dass es den
Knochen 4 entsprechend dem Muster 24 ergänzt.
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8 zeigt
das Ergebnis der fertigen Reponierung sämtlicher Teile des Knochens 4,
also der Fragmente 12a,b und des Fraktursegments 64.
Die entsprechend repositionierten Teile des Knochens 4 werden
im Folgenden als Gesamtobjekt bezeichnet, die Reposition ist damit
abgeschlossen und das Muster 24 wird aus dem Bildschirmbild
ausgeblendet. Das Gesamtobjekt bleibt alleine stehen bzw. verbleibt
im Rechner 54 im Arbeitsspeicher.
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9 zeigt
das Gesamtobjekt ohne das Muster 24, jedoch mit einer zusätzlich am
Bildschirm 34 eingeblendeten Metallplatte 2, die
als Implantat am Gesamtobjekt, also dem im wesentlichen wiederhergestellten
Knochen anzupassen ist. Der Operationsplaner, also der Arzt 36 (in 9 nicht
dargestellt) markiert mit zwei Mausklicks mit dem Cursor 50 (in 9 für beide
Endpositionen dargestellt), den Bereich 70 am Knochen 4,
an dem die Metallplatte angepasst werden soll. Damit ist die gewünschte Lage der
Platte 2 im dreidimensionalem System der Bilddaten bekannt.
Auf dieser bekannten 3D-Position setzt der Algorithmus auf, um,
wie oben beschrieben, bei der automatischen Positionsfindung des
Fragments 12a,b gegenüber
dem Muster 24 hier eine optimale Positionierung des Implantats über dem
Knochen 4 als Muster durchzuführen.
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10 zeigt
das Ergebnis der entsprechend angepassten Teilplatte 2 am
Knochen 4, um diesen im Bereich der Fraktur, also des Fraktursegments 64, zu
stabilisieren.
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Um
genau die oben genannte Korrelation bzw. Differenzensumme wie oben
erwähnt,
verwenden zu können,
kann alternativ oder zusätzlich
eine Kantenfilterung in den Bilddaten 10 am gesamten Objekt,
also dem segmentierten Knochen 45 bzw. den Fragmenten 12a,b
oder dem Fraktursegment 64 vorgenommen werden. Als Ergebnis
resultieren die Oberflächenvoxel
der entsprechend segmentierten Objekte. Die dem Knochen 4 zugewandten
Oberflächenvoxel
der Metallplatte 2 an der Fläche 72 werden dann
mit den Voxein aus der Kantenfilterung des Gesamtobjekts, also des
nahezu reponierten Knochens 4 korreliert, wobei eine iterierte
Translation und Rotation der Metallplatte 2, wie oben beschrieben
durchgeführt
wird.
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Nach
Erreichen der optimalen Lage wird die Metallplatte 2 soweit
parallel bzw. in Richtung ihrer Flächennormalen der Fläche 73 nach
außen,
also vom Knochen 4 weg versetzt, dass sich keine Überschneidung
mit den Oberflächenvoxeln
des Knochens 4 ergibt, d.h. kein Eindringen in den virtuellen Musterknochen 4 vorliegt.
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In
einer alternativen Variante des Verfahrens kann, ausgehend von der
nun gefundenen optimalen Position vom zentralen Auflagepunkt der
Fläche 72 am
Knochen 4 aus, die Form des Implantats, also der Metallplatte 2 an
die Oberfläche
des Knochens 4 angepasst werden. Diese Ausführungsform
bezieht sich auf verfügbare,
biegbare Implantate anstelle der Metallplatte 2. Für die Anpassung
werden dann mathematische Funktionen verwendet, wie z.B. Polynome
oder Splines, die durch die Parametereinstellung ihrer Krümmungsparameter
in ihren Krümmungen
so begrenzt sind, die es der Materialeigenschaft des Implantats
anstelle der Metallplatte 2 und den Möglichkeiten der Biegewerkzeuge
bei der späteren
realen Operation entspricht.
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Somit
ist die Positionierung eines Implantats in Form der Metallplatte 2 auf
dem Knochen 4 beschrieben. Für eine alternative Platzierung
beispielsweise einer Hüftgelenksprothese
im Femurschaft des Knochens 4 ist eine iterierte achsenorientierte
Positionierung genau wie bei der eben beschriebenen Positionierung
möglich,
wobei hier die Hüftgelenksprothese
dem Fragment 12a und der Femurschaft dem Muster 24 entsprechen.