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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein halogenfreies, flammwidriges,
vorzugsweise farbiges Wickelband, das weiter vorzugsweise eine haftklebrige
Beschichtung aufweist und das zum Beispiel zum Umwickeln von Lüftungsleitungen
in Klimaanlagen, Drähten oder Kabeln eingesetzt wird und
das insbesondere für Kabelbäume in Fahrzeugen
oder Feldspulen für Bildröhren geeignet ist. Das
Wickelband dient dabei zum Bündeln, Isolieren, Markieren
oder Schützen.
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Kabelwickelbänder
und Isolierbänder bestehen üblicherweise aus weichgemachter
PVC-Folie mit einer einseitigen Haftkleberbeschichtung. Es besteht
verstärkt der Wunsch, die Nachteile dieser Produkte wie die
Ausdampfung von Weichmachern und der hohe Halogengehalt zu beseitigen.
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Die
Weichmacher konventioneller Isolierbänder und Kabelwickelbänder
dampfen allmählich aus, was zu einer Gesundheitsbelastung
führt, insbesondere ist das üblicherweise verwendete
DOP bedenklich. Weiterhin schlagen sich die Dämpfe in Kraftfahrzeugen
an den Scheiben nieder, was die Sicht (und damit erheblich die Fahrsicherheit)
verschlechtert und vom Fachmann als Fogging (DIN 75201)
bezeichnet wird. Bei noch stärkerer Verdampfung durch höhere
Temperaturen, zum Beispiel im Motorinnenraum von Fahrzeugen oder
bei Isolierbändern in elektrischen Geräten, versprödet
das Wickelband durch den entstehenden Weichmacherverlust und die
Zersetzung des PVC-Polymers.
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Vor
dem Hintergrund der Diskussion um Verbrennung von Kunststoffabfällen,
zum Beispiel Shredderabfall aus dem Fahrzeugrecycling, besteht der
Trend zur Reduktion des Halogengehaltes und damit der Dioxinentstehung.
Daher werden die Wandstärken bei den Kabelisolierungen
und die Dicken der zum Umwickeln verwendeten Bänder der
PVC-Folie reduziert. Die übliche Dicke der PVC-Folien für
Wickelbänder beträgt 85 bis 150 μm. Unterhalb
von 85 μm treten erhebliche Probleme im Kalanderprozess
auf, so dass solche Produkte mit vermindertem PVC-Gehalt kaum verfügbar
sind.
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Die üblichen
Wickelbänder enthalten Stabilisatoren auf Basis giftiger
Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder Barium.
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Stand
der Entwicklung zum Bandagieren von Leitungssätzen sind
Wickelbänder mit und ohne Klebstoffbeschichtung, die aus
einem PVC-Trägermaterial bestehen, das durch Einarbeitung
von erheblichen Mengen (30 bis 40 Gew.-%) an Weichmacher flexibel
eingestellt ist. Das Trägermaterial ist zumeist einseitig
mit einer Selbstklebemasse auf Basis von SBR-Kautschuk beschichtet.
In
JP 10 001 583 A1 ,
JP 05 250 947 A1 ,
JP 2000 198 895 A1 und
JP 2000 200 515 A1 werden
typische Weich-PVC-Klebebänder beschrieben. Um eine höhere
Flammfestigkeit der Weich-PVC-Materialien zu erreichen, wird üblicherweise,
wie zum Beispiel in
JP 10
001 583 A1 beschrieben, die stark toxische Verbindung Antimonoxid
verwendet.
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Es
gibt Bemühungen, statt Weich-PVC-Folie Gewebe oder Vliese
zu verwenden. Die daraus resultierenden Produkte werden aber in
der Praxis nur wenig eingesetzt, da sie relativ teuer sind und sich
in der Handhabung (zum Beispiel Handeinreißbarkeit, elastisches
Rückstellvermögen) und unter Nutzungsbedingungen (zum
Beispiel Beständigkeit gegen Nässe oder Betriebsflüssigkeiten)
stark von den gewohnten Produkten unterscheiden, wobei – wie
im Folgenden ausgeführt – der Dicke eine besondere
Bedeutung zukommt. Derartig dicke Vliese machen die Kabelbäume
noch dicker und unflexibler als klassische PVC-Tapes, auch wenn
dies sich positiv auf die Schalldämmung auswirkt, was aber
nur in einigen Bereichen von Kabelbäumen von Vorteil ist.
Vliese sind aber wenig dehnbar und weisen praktisch kein Rückstellvermögen
auf. Dies ist von Bedeutung, da dünne Äste von
Kabelbäumen so stramm gewickelt sein müssen, dass
sie beim Einbau nicht schlaff herunterhängen und sich leicht
vor dem Anclipsen und dem Anbau der Stecker positionieren lassen.
Ein weiterer Nachteil von Textilklebebändern ist die geringe
Durchschlagspannung von ca. 1 kV, weil nur die Klebstoffschicht
isoliert. Folienbänder hingegen liegen bei über
5 kV, sie sind gut spannungsbeständig. Textile Wickelbänder
sind entweder nicht flammfest oder enthalten Halogenverbindungen
(in der Regel Bromverbindungen) als Flammschutzmittel. Beispiele
sind aus der
DE 200
22 272 U1 , der
EP
1 123 958 A1 , der
WO
99/61541 A1 und der
US 4,992,331 A1 zu entnehmen.
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Wickelbänder
und Kabelisolierungen aus thermoplastischem Polyester werden versuchsweise
zur Herstellung von Kabelbäumen verwendet. Diese weisen
erhebliche Mängel bezüglich ihrer Flammbeständigkeit,
Flexibilität, Verarbeitbarkeit, Alterungsbeständigkeit
oder Kompatibilität zu den Kabelmaterialen auf. Der schwerwiegendste
Nachteil von Polyester ist jedoch die erhebliche Hydrolyseempfindlichkeit,
so dass ein Einsatz aus Sicherheitsgründen in Automobilen
nicht mehr in Frage kommt. Wickelbänder auf Polyesterbasis
sind entweder nicht flammfest oder enthalten Halogenverbindungen
als Flammschutzmittel. Beispiele sind in der
DE 100 02 180 A1 , der
JP 10 149 725 A1 ,
der
JP 09 208 906
A1 , der
JP
05 017 727 A1 und der
JP 07 150 126 A1 zu finden.
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In
der Literatur werden auch Wickelbänder aus Polyolefinen
beschrieben. Diese sind jedoch leicht entflammbar oder enthalten
halogenhaltige Flammschutzmittel. Darüber hinaus weisen
die aus Ethylencopolymeren hergestellten Materialien einen zu geringen
Erweichungspunkt auf (sie schmelzen in der Regel schon bei dem Versuch,
eine Wärmealterungsbeständigkeit zu prüfen),
und im Fall der Verwendung von üblichen Polypropylenpolymeren
ist das Material meistens zu unflexibel. Metallhydroxide werden
zum Teil zwar verwendet, die Einsatzmengen von 40 bis 100 phr (in
dieser Erfindung bedeutet phr Gewichtsteile einer Komponente bezogen
auf 100 Gewichtsteile des thermoplastischen Polymer wie zum Beispiel
Polypropylen oder Polyurethan) sind aber für ausreichenden
Flammschutz zu gering, das heißt, sie sind nicht nur nicht
selbstverlöschend, sondern weisen sogar eine relativ hohe
Brandgeschwindigkeit (zum Beispiel über 100 mm/min nach
MVSS 302) auf. Folien mit über 100 phr an Flammschutzmittel
sind technisch kaum noch herstellbar. Hinzu kommt dass solche Folien
ein geringe Reißfestigkeit aufweisen und sehr steif sind,
das heißt, die wesentliche Verarbeitungseigenschaften eines
typischen PVC-Wickelbandes wird verfehlt.
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In
der
WO 00/71634 A1 wird
ein Wickelklebeband beschrieben, dessen Folie aus einem Ethylen-Copolymer
als Basismaterial besteht. Die Trägerfolie enthält
das halogenhaltige Flammschutzmittel Decabromdiphenyloxid. Die Folie
erweicht unterhalb einer Temperatur von 95°C, die normale
Nutzungstemperatur liegt aber oft oberhalb von 100°C oder
kurzzeitig sogar über 130°C, was bei der Verwendung
im Motorinnenraum keine Seltenheit ist.
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In
der
WO 97/05206 A1 wird
ein halogenfreies Wickelklebeband beschrieben, dessen Trägerfolie
aus einem Polymerblend aus Polyethylen niederer Dichte und einem
Ethylen/Vinylacetat- oder Ethylen/Acrylat-Copolymer besteht. Als
Flammschutzmittel werden 40 bis 90 phr Aluminiumhydroxid oder Ammoniumpolyphosphat
verwendet. Ein erheblicher Nachteil der Trägerfolie ist
wiederum die geringe Erweichungstemperatur. Um dem entgegen zu wirken,
wird die Verwendung von Silan-Vernetzung beschrieben. Diese Vernetzungsmethode
führt aber nur zu sehr ungleichmäßig
vernetztem Material, so dass sich in der Praxis kein stabiler Produktionsprozess
beziehungsweise gleichmäßige Qualität
des Produktes realisieren lässt.
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Analoge
Probleme der mangelnden Wärmeformbeständigkeit
treten bei den in
WO
99/35202 A1 und
US
5,498,476 A1 beschriebenen Elektroklebebändern
auf. Als Trägerfolienmaterial wird ein Blend aus EPDM und
EVA in Kombination mit Ethylendiaminphosphat als Flammschutzmittel
beschrieben. Dieses weist wie auch Ammoniumpolyphosphat eine hohe
Hydrolyseempfindlichkeit auf. In Kombination mit EVA tritt zudem eine
Versprödung bei Alterung auf. Die Anwendung auf üblichen
Kabeln aus Polyolefin und Aluminium- oder Magnesiumhydroxid führt
zu schlechter Verträglichkeit. Darüber hinaus
ist das Brandverhalten solcher Kabelbäume schlecht, da
diese Metallhydroxide mit Phosphorverbindungen wie unten ausgeführt
antagonistisch wirken. Die beschriebenen Isolierbänder
sind für Kabelbaumwickelbänder zu dick und zu
steif.
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Versuche,
das Dilemma aus zu niedriger Erweichungstemperatur, Flexibilität,
Flammwidrigkeit und Halogenfreiheit zu lösen, beschreiben
nachfolgende Schriften.
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Die
EP 0 953 599 A1 beansprucht
eine Polymermischung aus LLDPE und EVA für Anwendungen
als Kabelisolierungen und als Folienmaterial. Als Flammschutzmittel
wird eine Kombination aus Magnesiumhydroxid mit spezieller Oberfläche
und rotem Phosphor beschrieben, die Erweichung bei relativ niedriger
Temperatur wird jedoch in Kauf genommen. Die Menge an Magnesiumhydroxid
liegt bei 63 phr. Wegen der trotz hohen Füllstoffgehaltes
nicht befriedigenden Brandeigenschaften wird roter Phosphor verwendet.
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Eine
sehr ähnliche Kombination wird in
EP 1 097 976 A1 beschrieben.
Hier wird allerdings zur Verbesserung der Wärmeformbeständigkeit
anstatt des LLDPEs ein PP-Poly mer verwendet, welches eine höhere
Erweichungstemperatur hat. Nachteil ist jedoch die daraus resultierende
geringe Flexibilität. Für die Abmischung mit EVA
oder EEA wird behauptet, dass die Folie eine hinreichende Flexibilität
aufweist. Dem Fachmann ist jedoch aus der Literatur bekannt, dass
diese Polymere zur Verbesserung des Flammschutzes mit Polypropylen
abgemischt werden. Die beschriebenen Produkte weisen eine Foliendicke
von 0,2 mm auf, allein diese Dicke schließt bei gefüllten
Polyolefinfolien eine Flexibilität aus, da diese in der
3. Potenz von der Dicke abhängt. Das beschriebene Verfahren
der Extrusion ist bei den extrem niedrigen Schmelzindices der verwendeten
Polyolefine, wie dem Fachmann bekannt, auf einer Produktionsanlage
kaum durchführbar, erst recht nicht für eine praxisgerechte
dünne Folie. Der extrem niedrige Schmelzindex begrenzt
den Einsatz auf 50 bis 100 phr Magnesiumhydroxid.
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Beide
Lösungsansätze bauen auf die bekannte synergistische
Flammschutzwirkung des roten Phosphors mit Magnesiumhydroxid in
Polyolefinen.
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Die
JP 2001 049 208 A1 beschreibt
eine öl- und wärmebeständige Folie für
ein Klebeband, bei welcher beide Schichten aus einer Mischung von
EVA oder EEA, Peroxidvernetzer, Silanvernetzer, Katalysator für
die Silanolkondensation und Flammschutzmittel (100 phr Magnesiumhydroxid).
Diese Folie löst weder das Problem der schlechten Flexibilität
einer gefüllten Polypropylenfolie, noch das der hohen Anforderungen
an die Alterungsbeständigkeit.
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Die
WO 03/070848 A1 beschreibt
eine Folie aus reaktiven Polypropylen und 40 phr Magnesiumhydroxid.
Diese Zusatzmenge reicht zu einer wesentlichen Verbesserung des
Brandverhaltens nicht aus.
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Die
genannten Schriften zum Stand der Technik führen wegen
der genannten Nachteile, insbesondere mangelnder Flammwidrigkeit,
Flexibilität, Reißfestigkeit und/oder Wärmebeständigkeit,
keine Folien auf, die auch noch die weiteren Anforderungen wie Handeinreißbarkeit,
Kompatibilität mit Polyolefinkabelisolierung oder hinreichender
Abrollkraft lösen. Darüber hinaus bleiben die
Verarbeitbarkeit in Folienherstellprozessen, hoher Fogging-Wert
und die Durchschlagsspannungsfestigkeit fraglich. Das Hauptproblem
der bekannt gewordenen Erfindungen auf Basis flammfester Trägerfolien
aus Polyolefin und Metallhydroxid ist die Unvereinbarkeit der mechanischen
Anforderungen mit denen der Flammfestigkeit. Mit weniger als 60
Gew.-% Flammschutzmittel (Metallhydroxid und gegebenenfalls weiterer
Flammschutzadditive) kann keine Selbstverlöschung erreicht
werden und schon ab 40 Gew.-% Flammschutzmittel sind Flexibilität
und Reißfestigkeit auf kaum akzeptabel niedrigem Niveau.
Die Kombination Polyolefin und Metallhydroxid führt aufgrund
des Wirkungsmechanismus (Kühlung durch endotherme Zersetzung
des Metallhydroxids und Erzeugung von Wasserdampf) zwar zu einer
Verlangsamung des Verbrennungsprozesses aber nicht zu einer Selbstverlöschung.
Dieses System weist auch noch den Nachteil auf, dass es bei der
Dehnung im Wickelprozess, teilweise auch schon beim Abrollen des
Klebebandes, zu Weißbruch kommt. Diese Bänder
sind in der Regel schwarz und der fertige Wickel weist dann eine
schwarz-grau gescheckte Oberfläche auf. Bei hohem Füllstoffanteil
kann die Zugfestigkeit so gering werden, dass das Band bei Abrollen
reißt.
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Klebebänder
aus Polyurethan (PU) sind bekannt, zum Teil auch mit flammwidriger
Ausrüstung. Es handelt sich zumeist um haftklebrig ausgerüstete
PU-Schäume sowie um nachfolgend erläuterte Klebebänder auf
Folienbasis.
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JP 2001 020 178 A1 beschreibt
ein doppelseitiges Klebeband für elektromagnetische Abschirmung aus
einem Polyestergewebe und einer halogenhaltigen PU-Schicht.
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Die
JP 2001 288 430 A1 beschreibt
ein flammwidriges Klebeband, dessen Träger aus einem Polyurethanharzlösung
und Dicyandiamid hergestellt wurde. Die Verwendung einer aus Lösung
gegossenen Folie ist nicht nur teuer, sondern entspricht auch nicht
den ökologischen Zielen des erfindungsgemäßen
Bandes aus einer Folie, welche lösungsmittelfrei durch
thermoplastische Verarbeitung hergestellt werden soll. Versuche, Dicyandiamid
in thermoplastisches Polyurethan (TPU) einzuarbeiten, sind wegen
Zersetzung des TPU während der Compoundierung gescheitert.
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Die
JP 2003 013 026 A1 und
die
JP 2004 115
608 A1 beschreiben (Abdeck)klebebänder für
den Umgang mit radioaktiven Substanzen, dessen Träger ebenfalls
aus Lösung hergestellt wird. Er besteht aus einer Polyurethanharzlösung
und Hydrazodicarbonamid. Hydrazodicarbonamid wirkt bei thermoplastischer
Verarbeitung durch Zersetzung als Schäumungsmittel und
wäre für TPU mit hochschmelzendem Hartblockabteil (das
heißt hoher Verarbeitungstemperatur) ungeeignet.
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Die
JP 62 069 640 A1 beschreibt
ein transparentes Klebeband zur Herstellung von Wafer Chips. Der PU-Träger,
welcher optional ein halogenhaltiges Flammschutzmittel wie zum Beispiel
4,4'-Dichlorohexylmethandiisocyanat enthalten kann, wird aus Lösung
hergestellt.
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Die
DE 203 06 801 U1 beschreibt
ein Klebeband aus einer Polyurethanfolie, ohne die Polyurethanzusammensetzung
zu spezifizieren. Polyurethanklebebänder sind allerdings
schon seit vielen Jahren aus der Praxis bekannt. Es wird beschrieben,
dass die Folie auch Additive enthalten kann, genannt werden UV-
und Ozonstabilisatoren, Füllstoffe oder Flammschutzmittel.
Für letztere werden Ammoniumpolyphosphat, Antimontrioxid
und Aluminiumtrihydrat (ATH) namentlich aufgeführt, aber
nicht anhand von Beispielen konkretisiert. Roter Phosphor, organische
phosphor- oder stickstoffbasierte Flammschutzmittel wurden nicht
erwähnt. Versuche haben ergeben, dass Ammoniumpolyphosphat
(APP) Polyurethane bei thermoplastischer Verarbeitung abbaut, was
den Fachmann nicht überrascht, da APP hygroskopisch ist
und daher einen hydrolytischen Abbau verursachen kann. Darüber
hinaus wird aufgrund der Acidität des APPs die Hydrolyse
zusätzlich noch katalysiert. APP bewirkt als stark ionogenes
Salz auch schlechte elektrische Eigenschaften, wie es von der Verwendung
in anderen Materialien zum Beispiel für Drahtisolierungscompounds
bekannt ist. Das erfindungsgemäße Wickelband soll
jedoch auch gut isolierende Eigenschaften aufweisen. Wie dem Fachmann
weiterhin bekannt ist, wirkt Antimontrioxid nur in Kombination mit
Halogenen und macht daher in TPU allein keinen Sinn. Dem Fachmann
ist auch bekannt, dass ATH als Flammschutzmittel nur für
PE und EVA in Frage kommt, da es eine niedrige Zersetzungstemperatur
aufweist, aber nicht für Polypropylen und daher erst recht
nicht für TPU mit noch höherer Verarbeitungstemperatur.
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Die
EP 1 108 768 A1 beschreibt
ein ausschließlich farbloses Klebeband mit TPU-Träger
für die Überklebung von Fugen in Flugzeugen. Das
erfindungsgemäße Klebeband ist jedoch für
Wickelanwendungen, insbesondere von Drahtbündeln in Fahrzeugen,
bestimmt. In der Praxis sind solche Wickelbänder schwarz,
seltener farbig eingefärbt und praktisch nie farblos. Unser
erfindungsgemäßes Wickelband ist nur braun oder schwarz.
Das in der Schrift beanspruchte Klebeband ist zusätzlich
auf einen transparenten Haftkleber aus Polyurethan beschränkt,
das erfindungsgemäße Wickelband muss jedoch eine
hineichende Abrollkraft beziehungsweise Klebkraft auf der Rückseite
aufweisen, um in leicht gedehntem Zustand auf den zu umwickelnden Gegenstand
appliziert zu werden.
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Für
diesen Zweck sind jedoch im Wesentlichen Klebmassen aus Polyacrylat,
Natur- oder Synthesekautschuk geeignet. Das beanspruchte Klebeband
muss eine Dicke von mindestens 9 mil aufweisen, das heißt die
Folie eine Mindestdicke von 8 mil (0,2 mm), um die Boeing-Norm BSS
7230 F2 zu erfüllen. Das in der Schrift beanspruchte Klebeband
enthält zudem bromhaltige Flammschutzmittel, das erfindungsgemäße
ist jedoch halogenfrei.
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Die
JP 2005 264 112 A beschreibt
ein Klebeband mit einem Träger bestehend aus Copolyamid
als Hauptkomponente und Nebenkomponenten. Letztere sind Polyurethan
und Stickstoffverbindungen. Die Schrift lehrt, dass der Zusatz von
Polyurethan die Flexibilität einer reinen Polyamidfolie
verbessert, aber in größeren Mengen die Kratzfestigkeit
stark herabsetzt, daher soll der Anteil an Polyamid bei 40 bis 90
Teilen liegen. Als Flammschutzmittel werden Hydrazodicarbonamid,
Mono-, Di-, Tricyanoethylcyanurat, Melamincyanurat und Dicyandiamid
erwähnt. Bevorzugt wird eine Kombination aus Hydrazodicarbonamid
und Melamincyanurat. Letzteres hat sich als Flammschutzmittel für
Polyamide bewährt (siehe zum Beispiel
JP 11 349 809 A1 ), Hydrazodicarbonamid
hingegen ist aus oben genannten Gründen für thermoplastische
Verarbeitung eigentlich ungeeignet. Die Schrift beschreibt jedoch
eine Verarbeitungstemperatur von nur 150 bis 160°C, so
dass eine Verarbeitung bei Compounds mit niedriger Erweichungstemperatur
realistisch erscheint. Der Grund hierfür liegt in den niedrigen
Schmelztemperaturen der gewählten Rohstoffe, für
das Polyurethan werden 60 bis 120°C und für das
Polyamid 100 bis 180°C erwähnt, in den Beispielen
wird ein Polyamid mit 133°C Erweichungspunkt verwandt.
Die Folie für das erfindungsgemäße Wickelband
soll jedoch eine möglichst hohe Temperaturbeständigkeit
aufweisen, das heißt eine Kurzzeithitzebeständigkeit
bei 170°C und eine Wärmebeständigkeit
bei 140°C, daher wird ein TPU mit deutlich höherem
Erweichungspunkt benötigt, als die in der Schrift erwähnten TPUs
zur Modifizierung der Polyamidfolie. Auch aufgrund der gewünschten
Festigkeit und Moduli sollten für das erfindungsgemäße
Wickelband TPU-Rohstoffe mit relativ hochschmelzendem Hartblockanteil
eingesetzt werden, woraus Verarbeitungstemperaturen von 200°C
und mehr resultieren. Zu der in der Schrift genannten Polyamidfolie
wird erwähnt, dass sie sich schon ab 180°C nicht
mehr verarbeiten lässt. Die Folie weist eine Dicke von
0,2 mm auf. Das beschriebene Klebeband ist phosphorfrei.
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Die
Folie für das erfindungsgemäße Wickelband
wäre mit der in der Schrift genannten bevorzugten Kombination
aus Hydrazodicarbonamid und Melamincyanurat wegen der Zersetzung
bei hohen Temperaturen, die für die Verarbeitung von TPU
mit dem hochschmelzenden Hartblöcken beziehungsweise großer Shore-Härte
erforderlich ist, nicht herstellbar.
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Weiterhin
sind Klebebänder mit Trägern aus vernetztem nicht-thermoplastischem
Polyurethan bekannt geworden. Die
US 5,807,637 A beschreibt ein Klebeband mit
einer Haftklebe- und einer Siegelschicht, die zugrunde liegende
Folie enthält als Füllstoff Calciumcarbonat und
ist daher nicht flammfest. Die
US 6,129,983 A beschreibt ein analoges Produkt
jedoch mit zwei haftklebrigen Schichten.
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Die
EP 1 101 807 A1 erwähnt
ein Maskenklebeband mit einem Verbundträger aus vernetztem
Polyurethan und Polyester. Die PU-Schicht kann mit Füllstoffen
modifiziert sein, Flammschutzmittel sind nicht erwähnt.
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Die
genannten Klebebandträger werden durch In-Line-Dosierung
und Mischung von Polyol, Isocyanat und Katalysator auf einen Hilfsträger
hergestellt. Der Vorteil liegt in geringen Rohstoffkosten im Vergleich
zu TPU, jedoch ist das Verfahren sehr schwierig in der Praxis zu
realisieren. Da die Träger vernetzt sind, ist auch ein
thermoplastisches Recycling nicht möglich. Der wesentliche
Nachteil der in den Schriften genannten Erfindungsgegenstände
ist jedoch die fehlende Eignung für Wickelbänder,
da sie weder Flammfestigkeit noch eine hinreichende Zugfestigkeit,
welche sich bei TPU aus der physikalische Vernetzung über
die Hartblöcke ergibt, aufweisen.
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Die
EP 1 469 052 A1 und
die
EP 1 469 024 A1 beschreiben
Klebebänder mit vernetzten Polyurethanen als Haftkleber
auf beliebigen Trägern, jedoch nicht TPU-Folien.
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Die
US 5,858,495 A1 beschreibt
ein sehr dickes nachleuchtendes Klebeband, dessen Träger
durch Polymerisation einer Mischung eines Polyester- oder Polyurethanacrylats
und einem nachleuchtenden Pigment hergestellt wird. Dieses Material
ist von der chemischen Struktur her kein TPU, sondern ein sehr hartes urethangruppenhaltiges
hartes Polymerisat.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist das Auffinden einer Lösung für
ein Wickelband, welches die Vorteile der Halogenfreiheit, Flammwidrigkeit,
Wärmebeständigkeit, Abriebfestigkeit, und den
mechanischen Eigenschaften wie Zugfestigkeit und Flexibilität
von PVC-Wickelbändern mit der Halogenfreiheit von textilen
nichtflammfesten Wickelbändern verbindet und darüber
hinaus eine überlegene Wärmealterungsbeständigkeit
aufweist, wobei eine großtechnische Produzierbarkeit der
Folie sichergestellt sein soll und eine hohe Durchschlagsspannungsfestigkeit
bei einigen Anwendungen notwendig ist. Durch das Fehlen von Schwermetallstabilisatoren
und Phthalatweichmachern sollen die Wickelbänder arbeitshygienisch
und ökologisch vorteilhaft sein. Der vollständige
oder weitgehende Verzicht auf Weichmacher, insbesondere auf DOP,
ist erwünscht, um hohe Fogging-Werte zu erreichen und die
Folgen von Weichmacherwanderung in die Klebemasse wie Teleskopieren oder
Kantenklebrigkeit zu vermeiden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es weiterhin, derartige Wickelbänder
zur Verfügung zu stellen, welche ein besonders sicheres
und schnelles Umwickeln, insbesondere von Drähten und Kabeln
zum Markieren, Schützen, Isolieren, Abdichten oder Bündeln
ermöglichen, wobei die Nachteile des Standes der Technik
nicht oder zumindest nicht in dem bisherigen Umfang auftreten.
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Es
besteht sodann die Aufgabe, thermoplastisch hergestellte Folien
mit Additivkombinationen zu finden, welche die Wärmebeständigkeit
und Flammfestigkeit von PVC nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch ein Wickelband, wie es im Hauptanspruch
niedergelegt ist. Gegenstand der Unteransprüche sind vorteilhafte
Fortbildungen des Erfindungsgegenstandes sowie Verwendungen des
erfindungsgemäßen Wickelbandes.
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Demgemäß betrifft
die Erfindung ein halogenfreies flammwidriges Wickelband mit einer
Trägerfolie aus thermoplastischem Polyurethan, welches
roten Phosphor enthält. Vorzugsweise ist der Phosphor in
einer Menge von 1 bis 30 phr enthalten.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist zumindest
auf einer Seite der Trägerfolie eine Klebemasse, insbesondere
eine Haftklebemasse aufgebracht.
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Für
den Fachmann überraschend und nicht vorhersehbar ist ein
für das Wickelband geeigneter Träger aus thermoplastischem
Polyurethan mit mindestens einem Flammschutzmittel wie folgt herstellbar.
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Das
Polyurethan wird aus
- (A) wenigstens einem organischen
Diisocyanat und
- (B) wenigstens einem Polyol mit im Mittel mindestens 1,8 und
höchstens 3,0 zerewitinoffaktiven Wasserstoffatomen und
einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von
450 bis 10000 Dalton mit
- (C) wenigstens einem niedermolekularen Polyol oder Polyamin
mit im Mittel mindestens 1,8 und höchstens 3,0 zerewitinoffaktiven
Wasserstoffatomen und einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von 60 bis 400 Dalton als Kettenverlängerer
und
- (E) rotem Phosphor und
- (F) optional einem stickstoffhaltigen Flammschutzmittel und
- (G) optional einem phosphorhaltigen Flammschutzmittel,
- (D) gegebenenfalls unter Verwendung eines Katalysators und/oder
- (H) optional weiteren Hilfs- und Zusatzstoffen
hergestellt.
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Die
Kennzahl (gebildet aus dem mit 100 multiplizierten Quotienten der Äquivalenzverhältnisse
der Isocyanatgruppen aus (A) und der Summe der zerewitinoffaktiven
Wasserstoffatome der Verbindungen (B) und (C)) beträgt
85 bis 120, vorzugsweise 95 bis 110. Wird ein phosphorhaltiges Polyol
(siehe unten) mit verwendet, so ist dies der Summe der zerewitinoffaktiven
Wasserstoffatome der Verbindungen (B) und (C) hinzuzurechnen.
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In
einer bevorzugen Ausführungsform der Erfindung sind die
Komponenten (B) und (C) verschieden.
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Als
organische Diisocyanate (A) können aliphatische, cycloaliphatische,
araliphatische, aromatische und heterocyclische Diisocyanate oder
beliebige Gemische dieser Diisocyanate verwendet werden.
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Im
Einzelnen seien beispielhaft genannt:
aliphatische Diisocyanate
wie Ethylendiisocyanat, 1,4-Tetramethylendiisocyant, 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
1,12-Dodecandiisocyanat; cycloaliphatische Diisocyanate wie Isophorondiisocyanat,
1,4-Cyclohexandiisocyanat, 1-Methyl-2,4-cyclohexandiisocyanat und
1-Methyl-2,6-cyclohexandiisocyanat sowie die entsprechenden Isomerengemische,
4,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat, 2,4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat
und 2,2'-Dicyclohexylmethandiisocyanat sowie die entsprechenden
Isomerengemische; außerdem aromatische Diisocyanate wie
2,4-Toluylendiisocyanat, Gemische aus 2,4-Toluylendiisocyanat und
2,6-Toluylendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat
und 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat, Gemische aus 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat
und 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, urethanmodifizierte flüssige 4,4'-Diphenylmethandiisocyanate
oder 2,4'-Diphenylmethandiisocyanate, 4,4'-Diisocyanatodiphenylethan-(1,2)
und 1,5-Naphthylendiisocyanat. Vorzugsweise verwendet werden 1,6-Hexamethylendiisocyanat, 1,4-Cyclohexandiisocyanat,
Isophorondiisocyanat, Dicyclohexylmethandiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat-Isomerengemische
mit einem 4,4'-Diphenylmethandiisocyanatgehalt von mehr als 96 Gew.-%
und insbesondere 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat und 1,5-Naphthylendiisocyanat.
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Die
genannten Diisocyanate können einzeln oder in Form von
Mischungen untereinander zur Anwendung kommen. Sie können
auch zusammen mit bis zu 15 mol-% (berechnet auf Gesamt-Diisocyanat)
eines Polyisocyanates verwendet werden.
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Es
darf aber höchstens soviel Polyisocyanat zugesetzt werden,
dass ein noch thermoplastisch verarbeitbares Produkt entsteht.
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Beispiele
für Polyisocyanate sind Triphenylmethan-4,4',4''-triisocyanat
und Polyphenylpolymethylenpolyisocyanate.
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Das
besonders bevorzugte Isocyanat ist 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat.
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Zerewitinoffaktive
Polyole (B), die bei den erfindungsgemäßen Produkten
eingesetzt werden, sind solche mit im Mittel mindestens 1,8 bis
höchstens 3,0 zerewitinoffaktiven Wasserstoffatomen und
einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von
450 bis 10000 Dalton. Produktionsbedingt enthalten diese oft kleine
Mengen an nichtlinearen Verbindungen. Häufig spricht man
daher auch von „im Wesentlichen linearen Polyolen". Bevorzugt
sind Polyester-, Polyether-, Polycarbonat-Diole oder Gemische aus
diesen.
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Eingeschlossen
sind neben Aminogruppen, Thiolgruppen oder Carboxylgruppen aufweisenden
Verbindungen insbesondere zwei bis drei, bevorzugt zwei Hydroxylgruppen
aufweisende Verbindungen, speziell solche mit zahlenmittleren Molekulargewichten
Mn von 450 bis 6000 Dalton, besonders bevorzugt
solche mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von
600 bis 4500 Dalton zum Beispiel Hydroxylgruppen aufweisende Polyester,
Polyether, Polycarbonate und Polyesteramide.
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Geeignete
Polyether-Diole können dadurch hergestellt werden, dass
man ein oder mehrere Alkylenoxide mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
im Alkylenrest mit einem Startermolekül, das zwei aktive
Wasserstoffatome gebunden enthält, umsetzt.
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Als
Alkylenoxide seien zum Beispiel genannt:
Ethylenoxid, 1,2-Propylenoxid,
Epichlorhydrin und 1,2-Butylenoxid und 2,3-Butylenoxid. Vorzugsweise
Anwendung finden Ethylenoxid, Propylenoxid und Mischungen aus 1,2-Propylenoxid
und Ethylenoxid. Die Alkylenoxide können einzeln, alternierend
nacheinander oder als Mischungen verwendet werden.
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Als
Startermoleküle kommen beispielsweise in Betracht:
Wasser,
Aminoalkohole, wie N-Alkyl-diethanolamine, beispielsweise N-Methyldiethanolamin
und Diole wie Ethylenglykol, 1,3-Propylenglykol, 1,4-Butandiol und
1,6-Hexandiol. Gegebenenfalls können auch Mischungen von
Startermolekülen eingesetzt werden.
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Geeignete
Polyetherole sind ferner die hydroxylgruppenhaltigen Polymerisationsprodukte
des Tetrahydrofurans. Es können auch trifunktionelle Polyether
in Anteilen von 0 bis 30 Gew.-% bezogen auf die bifunktionellen
Polyether eingesetzt werden, jedoch höchstens in solcher
Menge, dass ein noch thermoplastisch verarbeitbares Produkt entsteht.
Die im Wesentlichen linearen Polyether-Diole besitzen vorzugsweise
zahlenmittlere Molekulargewichte Mn von
450 bis 6000 Dalton. Sie können sowohl einzeln als auch
in Form von Mischungen untereinander zur Anwendung kommen.
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Geeignete
Polyester-Diole können beispielsweise aus Dicarbonsäuren
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 4 bis 6 Kohlenstoffatomen,
und mehrwertigen Alkoholen hergestellt werden. Als Dicarbonsäuren
kommen beispielsweise in Betracht aliphatische Dicarbonsäuren
wie Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure,
Korksäure, Azelainsäure und Sebacinsäure
oder aromatische Dicarbonsäuren wie Phthalsäure,
Isophthalsäure und Terephthalsäure. Die Dicarbonsäuren
können einzeln oder als Gemische, zum Beispiel in Form
einer Bernstein-, Glutar- und Adipinsäuremischung, verwendet
werden. Zur Herstellung der Polyester-Diole kann es gegebenenfalls
vorteilhaft sein, anstelle der Dicarbonsäuren die entsprechenden
Dicarbonsäurederivate wie Carbonsäurediester mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkoholrest, Carbonsäureanhydride
oder Carbonsäurechloride zu verwenden. Beispiele für
mehrwertige Alkohole sind Glykole mit 2 bis 10, vorzugsweise 2 bis
6 Kohlenstoffatomen, zum Beispiel Ethylenglykol, Diethylenglykol,
1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, 1,10-Dexandiol, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol,
1,3-Propandiol oder Dipropylenglykol. Je nach den gewünschten
Eigenschaften können die mehrwertigen Alkohole allein oder
in Mischung untereinander verwendet werden. Geeignet sind ferner
Ester der Kohlensäure mit den genannten Diolen, insbesondere
solche mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen wie 1,4-Butandiol oder 1,6-Hexandiol,
Kondensationsprodukte von Omega-Hydroxycarbonsäuren wie
Omega-Hydroxycapronsäure oder Polymerisationsprodukte von
Lactonen zum Beispiel gegebenenfalls substituierten Omega-Caprolactonen.
Als Polyester-Diole vorzugsweise verwendet werden Ethandiol-polyadipate,
1,4-Butandiolpolyadipate, Ethandiol-1,4-butandiolpolyadipate, 1,6-Hexandiol-neopentylglykolpolyadipate,
1,6-Hexandiol-1,4-butandiolpolyadipate und Polycaprolactone. Die
Polyester-Diole besitzen zahlenmittlere Molekulargewichte Mn von 450 bis 10000 Dalton und können
einzeln oder in Form von Mischungen untereinander zur Anwendung
kommen.
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Das
bevorzugte Diol ist ein hydroxylgruppenhaltiges Polymerisationsprodukt
des Tetrahydrofurans, da diese relativ stabil gegen Hydrolyse, mikrobiellem
Abbau und Oxidation sind. Das Molekulargewicht Mn liegt
im Bereich von 450 bis 10000 Dalton, vorzugsweise im Bereich von
600 bis 1500 Dalton.
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Zerewitinoffaktive
Polyole (C) sind so genannte Kettenverlängerungsmittel
und besitzen im Mittel 1,8 bis 3,0 zerewitinoffaktive Wasserstoffatome
und haben ein Molekulargewicht von 60 bis 400 Dalton. Hierunter versteht
man neben Aminogruppen, Thiolgruppen oder Carboxylgruppen aufweisenden
Verbindungen solche mit zwei bis drei, bevorzugt zwei Hydroxylgruppen.
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Als
Kettenverlängerungsmittel werden vorzugsweise aliphatische
Diole mit 2 bis 14 Kohlenstoffatomen eingesetzt wie zum Beispiel
Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 2,3-Butandiol, 1,5-Pentandiol,
1,6-Hexandiol, Diethylenglykol und Dipropylenglykol. Geeignet sind
jedoch auch Diester der Terephthalsäure mit Glykolen mit
2 bis 4 Kohlenstoffatomen zum Beispiel Terephthalsäure-bis-ethylenglykol oder
Terephthalsäure-bis-1,4-butandiol, Hydroxyalkylenether
des Hydrochinons, zum Beispiel 1,4-Di(beta-hydroxyethyl)-hydrochinon,
ethoxylierte Bisphenole zum Beispiel 1,4-Di(beta–hydroxyethyl)-bisphenol
A, (cyclo)aliphatische Diamine wie Isophorondiamin, Ethylendiamin,
1,2-Propylendiamin, 1,3-Propylendiamin, N-Methyl-propylen-1,3-diamin,
N,N'-Dimethylethylendiamin und aromatische Diamine wie 2,4-Toluylendiamin, 2,6-Toluyiendiamin,
3,5-Diethyl-2,4-toluylendiamin oder 3,5-Diethyl-2,6-toluylendiamin
oder primäre mono-, di-, tri- oder tetraalkylsubstituierte
4,4'-Diaminodiphenylmethane. Besonders bevorzugt werden als Kettenverlängerer
Ethandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,4-Di(beta-hydroxyethyl)-hydrochinon
oder 1,4-Di(beta-hydroxyethyl)bisphenol A verwendet. Es können
auch Gemische der oben genannten Kettenverlängerer eingesetzt
werden. Daneben können auch kleinere Mengen an Triolen
zugesetzt werden.
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Das
bevorzugte Kettenverlängerungsmittel ist 1,4-Butandiol.
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Die
Kombination von 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat mit 1,4-Butandiol
liefert Hartblöcke mit hinreichend hoher Beständigkeit
gegen Schmelzen der Proben bei Temperaturbelastung.
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Gegenüber
Isocyanaten monofunktionelle Verbindungen können in Anteilen
bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf TPU, als so genannte Kettenabbrecher
eingesetzt werden. Geeignet sind zum Beispiel Monoamine wie Butyl-
und Dibutylamin, Octylamin, Stearylamin, N-Methylstearylamin, Pyrrolidin,
Piperidin oder Cyclohexylamin, Monoalkohole wie Butanol, 2-Ethylhexanol,
Octanol, Dodecanol, Stearylalkohol, die verschiedenen Amylalkohole,
Cyclohexanol und Ethylenglykolmonomethylether.
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Das
Wickelband enthält roten Phosphor (E), wobei die Menge
vorzugsweise 1 bis 30 phr beträgt. Ist der rote Phosphor
nicht rein, sondern enthält er Additive, ist die Menge
entsprechend umzurechnen. Der rote Phosphor ist vorzugsweise mikroverkapselt
und/oder stabilisiert, um den Geruch nach Phosphin bei der thermoplastischen
Verarbeitung zu unterdrücken. Für die Mikroverkapselung
sind zum Beispiel Cyclohexanonharze, Phenolformaldehydharze, Harnstoffformaldehydharze,
Hexamethylentetraminharze und Kombinationen hiervon wie Harze aus
Harnstoff, Resorcin, Hexamethylentetramin und Formaldehyd geeignet.
Als Stabilisator kommen zum Beispiel Oxide, Carbonate oder Hydroxide
des Calciums, Aluminiums oder Zinks sowie Salze organischer Säuren
in Frage. Die mittlere Teilchengröße d50 liegt vorzugsweise unter 25 um.
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Als
phosphorhaltiges Flammschutzmittel (G) werden anorganische oder
vorzugsweise organische Verbindungen insbesondere Phosphorsäureester
gewählt. Die Menge an phosphorhaltigem Flammschutzmittel
liegt vorzugsweise zwischen 5 und 40 phr. Beispiele sind Ammoniumpolyphosphat,
Ethylendiaminpolyphosphat und Phosphorsäure- und Phosphonsäureester
wie zum Beispiel Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, Alkyphenylphosphate,
Diphenylkresylphosphat.
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Besonders
bevorzugt werden Hydrocarbyl(dihydrocarbylphosphate) der allgemeinen
Formel
eingesetzt, wobei R bevorzugt
eine Arylgruppe (zum Beispiel Phenyl, Kresyl), A eine verbindende
Gruppe wie Arylen (zum Beispiel Phenylen), Biarylen (zum Beispiel
Biphenyl), zwei Arylengruppen, welche durch eine weitere Gruppe
wie -CH
2-, -C(CH
3)
2-, -SO
2- oder -CO-
verbunden sind, oder Alkylen (zum Beispiel Neopentyl) ist und n zwischen
1 und 10 liegt. Derartige Verbindungen werden großtechnisch
aus Phosphorsäure oder Phosphoroxytrichlorid und Diphenolen
wie Resorcin oder Bisphenol A (welche dann die Gruppe A bilden)
und Monophenolen wie Phenol und Kresol (welche dann die Gruppe R
bilden) hergestellt. Bevorzugt werden Phosphorsäure-1,3-phenylen-tetraphenylester
und Phosphorsäure-1,3-Phenylen-tetraphenylester-Oligomere
sowie Bisphenol A bis-(diphenylphosphate) und dessen Oligomere.
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Beispiele
für Phosphonsäureester (G) sind Dimethyl methylphosphonat,
Diethyl-N,N-bis-(2-hydroxyethyl)-aminomethylphosphonat, Dimethylpropanphosphonat,
3-(Hydroxyophenyl phosphinyl)propansäure (HiretarTM-205) und deren Derivate. Weitere Phosphonate
sind unter den Handelsnahmen Exolit OPTM,
FyrolTM, LevagardTM AntiblazeTM oder VircolTM erhältlich.
Es können auch mehrere Phosphonsäuregruppen wie
zum Beispiel bei Diphosphonaten vorhanden sein, zum Beispiel Nitrilotris(methylene
phosphonsäure) und deren Salze und Amide. Die Phosphonsäureester
können auch polymer sein, zum Beispiel Umsetzungsprodukte
aus Methanphosphonsäuredichlorid, und Bisphenol A.
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Ganz
besonders bevorzugt werden Phosphor- oder Phosphonsäurederivate,
die bei Hydrolyse weder Phenol noch Kresol freisetzen, Beispiele
hierfür sind Trixylylphosphat, butylierte Triphenylphosphate
(zum Beispiel FyrquelTM EHC-S), Phosphorsäure-1,3-Phenylen-tetraxylenylester.
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Anstelle
der oder zusätzlich zu den zugefügten Flammschutzmitteln
auf Phosphorbasis kann der Phosphor auch in das Polyurethan eingebaut
sein. Beispiele für einbaubare phosphorhaltige Verbindungen sind
Phosphonate oder Phosphinoxide mit im Mittel mindestens 1,5 und
höchstens 3,0 zerewitinoffaktiven Wasserstoffatomen und
einem zahlenmittleren Molekulargewicht M
n von
60 bis 10000 Dalton weisen die folgende Strukturformel
mit
R
1,
R
2 verzweigte oder unverzweigte Alkylenreste
mit 1 bis 24 C-Atomen, substituierte oder nicht-substituierte Arylenreste
mit 6 bis 20 C-Atomen, substituierte oder nicht-substituierte Aralkylenreste
mit 6 bis 30 C-Atomen, substituierte oder nicht-substituierte Alkarylenreste
mit 6 bis 30 C-Atomen,
wobei R
1 und
R
2 gleich oder verschieden sein können,
R
3 H, verzweigte oder unverzweigte Alkylreste
mit 1 bis 24 C-Atomen, substituierte oder nicht-substituierte Arylreste
mit 6 bis 20 C-Atomen, substituierte oder nicht-substituierte Aralkylreste
mit 6 bis 30 C-Atomen, substituierte oder nicht-substituierte Alkarylreste
mit 6 bis 30 C-Atomen,
x, y = 1 bis 50
oder
mit
R
1 H,
verzweigte oder unverzweigte Alkylreste mit 1 bis 24 C-Atomen, substituierte
oder nicht-substituierte Arylreste mit 6 bis 20 C-Atomen, substituierte
oder nicht-substituierte Aralkylreste mit 6 bis 30 C-Atomen, substituierte
oder nicht-substituierte Alkarylreste mit 6 bis 30 C-Atomen,
R
2, R
3 verzweigte
oder unverzweigte Alkylenreste mit 1 bis 24 C-Atomen, substituierte
oder nicht-substituierte Arylenreste mit 6 bis 20 C-Atomen, substituierte
oder nicht-substituierte Aralkylenreste mit 6 bis 30 C-Atomen, substituierte
oder nicht-substituierte Alkarylenreste mit 6 bis 30 C-Atomen,
wobei
R
2 und R
3 gleich
oder verschieden sein können,
auf.
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Zur
Vermeidung der Verwendung umständlicher IUPAC-Bezeichnungen
werden nachfolgend einige Substanzen mit ihrer CAS-Nr. charakterisiert.
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Als
stickstoffhaltige Flammschutzmittel (F) sind zum Beispiel Melamincyanurat,
Melamin, Biuret, Triuret, Ammelide, Ammeline, Cyanursäure,
Tris(2-hydroxyethyl)isocyanurat, Bis(2-hydroxyethyl)isocyanurat, 2-Hydroxyethylisocyanurat,
Tris(carbomethyl)isocyanurat, Tris(2-cyanoethyl)isocyanurat, Bis(2-cyanoethyl)isocyanurat,
2-Cyanoethylisocyanurat, Trimethylisocyanurat, HA(L)S wie CAS-Nr.
40601-76-1 oder 27676-62-6 oder 34137-09-2 oder 129757-67-1 oder
191680-81-6, Melam, Melem, Dicyandiamid, Guanadine, Biguanadine,
Triphenylisocyanurat oder Tricresylisocyanurat geeignet. Bevorzugtes
stickstoffhaltiges Flammschutzmittel ist Melamincyanurat. Für
dünne Folien sind stickstoffhaltige Flammschutzmittel ohne
Aminogruppen wie zum Beispiel Tris(2-cyanoethyl)isocyanurat, Triphenylisocyanurat,
Tricresylisocyanurat oder CAS-Nr. 129757-67-1 besser geeignet. Besonders
bevorzugt ist Poly-[2,4-(piperazin-1,4-yl)-6-(morpholin-4-yl)-1,3,5-triazin],
entsprechend CAS-Nr. 93058-67-4. Die Menge an stickstoffhaltigem
Flammschutzmittel liegt vorzugsweise zwischen 5 und 40 phr.
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Überraschenderweise
wird durch feste stickstoffhaltige Flammschutzmittel auch die Handeinreißbarkeit
verbessert.
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Als
kombinierte phosphor- und stickstoffhaltiges Flammschutzmittel (F)/(G)
kommen Verbindungen in Frage, die beide Elemente enthalten wie zum
Beispiel Melaminphosphat, Melaminpolyphosphat, Harnstoffphosphat,
Triethanolaminhosphat oder Phosphoroxytriamid.
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Die
erfindungsgemäß verwandten thermoplastischen Polyurethane
können als Hilfs- und Zusatzstoffe (H) bis zu vorzugsweise
maximal 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an TPU, enthalten.
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Typische
Hilfs- und Zusatzstoffe sind Nucleierungsmittel, Gleitmittel wie
Fettsäureester, deren Metallseifen, Fettsäureamide,
Fettsäureesteramide und Siliconverbindungen, Antiblockmittel,
Inhibitoren, Hydrolysestabilisatoren, Lichtstabilisatoren, Antioxidantien,
Farbstoffe, Pigmente, anorganische und/oder organische Füllstoffe,
Weichmacher wie Adipate, Sebacate und Alkylsulfonsäureester,
fungistatisch und bakteriostatisch wirkende Substanzen sowie Füllstoffe
und deren Mischungen und Verstärkungsmittel wie faserartige
Materialien. Den Zusatzstoffen werden die halogen-, stickstoff-
und phosphorfreien Flammschutzmittel zugerechnet, Beispiele dafür
sind Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid, expandierbarer oder exfolierter
Graphit. Weiterhin können multifunktionelle Alkohole wie
Pentaerythrit, Dipentaerythrit und Cellulose die Flammfestigkeit
weiter verbessern.
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Die
erfindungsgemäße Trägerfolie ist vorzugsweise
im Wesentlichen frei von flüchtigen Weichmachern wie zum
Beispiel DOP oder DINP und hat daher ein ausgezeichnetes Brandverhalten
und geringe Emission (Weichmacherausdampfung, Fogging). Der Fogging-Wert
liegt vorzugsweise über 90%.
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Die
erfindungsgemäß verwendete Folie enthält
vorzugsweise mindestens 1 phr und insbesondere mindestens 2 phr
Stabilisatoren gegen Oxidation und/oder Hydrolyse (die Angaben in
phr bedeuten Gewichtsteile der betreffenden Komponente bezogen auf
100 Gewichtsteile aller Polymerkomponenten der Folie). Beispiele
sind Antioxidantien auf phenolischer oder aminischer Basis und sekundäre
Antioxidantien auf Schwefel- oder Phosphorbasis. Die erfindungsgemäßen
Wickelbänder enthalten vorzugsweise eine Kombination aus
primärem und sekundärem Antioxidant, wobei die
primäre und sekundäre Antioxidantfunktion in verschiedenen Molekülen
vorliegen oder in einem Molekül vereinigt sein können.
Bei den aufgeführten Mengenangaben sind optionale Stabilisatoren
wie Metalldesaktivatoren oder Lichtschutzmittel nicht eingerechnet.
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Die
Menge an sekundärem Antioxidant beträgt vorzugsweise
mindestens 0,5 phr, insbesondere mindestens 1 phr.
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Stabilisatoren
für PVC-Produkte lassen sich nicht auf TPU übertragen.
Sekundäre Antioxidantien bauen Peroxide ab und werden daher
bei Dienelastomeren als Teil von Alterungsschutzpaketen verwendet. Überraschend
wurde gefunden, dass eine Kombination von primären Antioxidantien
(zum Beispiel sterisch gehinderten Phenolen oder C-Radikalfängern
wie CAS 181314-48-7) und sekundären Antioxidantien (zum
Beispiel Schwefelverbindungen, Phosphiten oder sterisch gehinderten
Aminen), wobei die beiden Funktionen auch in einem Molekül
vereinigt sein können, die Aufgabe auch bei dienfreien
TPU löst. Vor allem wird die Kombination von primärem
Antioxidant, vorzugsweise sterisch gehinderten Phenolen mit einem
Molekulargewicht von mehr als 500 g/mol (vorzugsweise > 700 g/mol), mit einem
phosphitischen sekundären Antioxidant (vorzugsweise mit
einem Molekulargewicht > 600
g/mol) bevorzugt. Kombinationen aus primären und sekundären
Alterungsschutzmitteln wurden bei Wickelfolien aus TPU bisher nicht
eingesetzt.
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Insbesondere
ist die Kombination aus einem wenig flüchtigen primären
phenolischen Antioxidants und jeweils einem sekundären
Antioxidants aus der Klasse der Schwefelverbindungen (bevorzugt
mit einem Molekulargewicht von mehr als 400 g/mol, insbesondere > 500 g/mol) und aus
der Klasse der Phosphite geeignet, wobei die Phenolische, die schwefelhaltige
und die phosphitische Funktionen nicht in drei verschiedenen Molekülen
vorliegen müssen, sondern auch mehr als eine Funktion in
einem Molekül vereinigt sein kann.
-
Beispiele:
-
- • Phenolische Funktion:
CAS 6683-19-8,
2082-79-3, 1709-70-2, 36443-68-2, 1709-70-2, 34137-09-2, 27676-62-6,
40601-76-1, 31851-03-3, 991-84-4
- • Schwefelhaltige Funktion:
CAS 693-36-7, 123-28-4,
16545-54-3, 2500-88-1, 16545-34-3, 29598-76-3
- • Phosphitische Funktion:
CAS 31570-04-4, 26741-53-7,
80693-00-1, 140221-14-3, 119345-01-6, 3806-34-6, 80410-33-9, 14650-60-8,
161717-32-4
- • Phenolische und schwefelhaltige Funktion:
CAS
41484-35-9, 90-66-4, 110553-27-0, 96-96-5, 41484
- • Phenolische und aminische Funktion:
CAS 991-84-4,
633843-89-0
- • Aminische Funktion:
CAS 52829-07-9, 411556-26-7,
129757-67-1, 71878-19-8, 65447-77-0
-
Die
Kombination von CAS 6683-19-8 (zum Beispiel Irganox 1010) mit Thiopropionsäureester
CAS 693-36-7 (Irganox PS 802) oder 123-28-4 (Irganox PS 800) mit
CAS 31570-04-4 (Irgafos 168) ist besonders bevorzugt. Bevorzugt
ist des Weiteren eine Kombination, bei welcher der Anteil an sekundärem
Antioxidant den des primären übersteigt. Zusätzlich
können noch Metalldesaktivatoren zur Komplexierung von
Schwermetallspuren, welche die Alterung katalytisch beschleunigen
können, zugefügt werden. Beispiele sind CAS 32687-78-8,
70331-94-1, 6629-10-3, Ethylendiamintetraessigsäure, N,N'-di-salicyliden-1,2-diaminopropan, 3-(N-salicylol)-amino-1,2,4-triazol
(Palmarole ADK STAB CDA-1), N,N'-bis[3-(3',5'-di-tert-butyl-4'-hydroxyphenyl)propionyl]hydrazid
(Palmarole MDA.P.10) oder 2,2'-oxamido-bis-[ethyl-3-(tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat]
(Palmarole MDA.P.11.).
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Die
Auswahl der genannten Alterungsschutzmittel hat besondere Bedeutung
für die erfindungsgemäße Wickelfolie,
da mit phenolischen Antioxidantien allein oder selbst in Kombination
mit schwefelhaltigen Costabilisatoren nicht immer praxisgerechte
Produkte erreicht werden können. Bei der Kalanderverarbeitung, bei
der auf den Walzen ein relativ lang andauernder Zutritt von Luftsauerstoff
unvermeidlich ist, stellt sich die Mitverwendung von Phosphitstabilisatoren
als besonders geeignet für eine ausreichende Wärmealterungsstabilität
des Produktes heraus. Selbst bei Extrusionsverarbeitung macht sich
der Zusatz von Phosphiten bei der Alterungsprüfung des
Produktes noch positiv bemerkbar. Für den Phosphitstabilisator
wird eine Menge von mindestens 0,1, vorzugsweise mindestens 0,3
phr bevorzugt.
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Als
Hydrolyseschutzmittel können zum Beispiel monomere oder
polymere Carbodiimide, Oxazoline oder reaktive Polyharnstoffe eingesetzt
werden. Bevorzugt wird ein polymeres Carbodiimid auf Basis aromatischer
Isocyanate. Zur Herstellung und Struktur solcher Carbodimide siehe
US 2,941,956 A ,
JP 04 733 279 A ,
J.
Org. Chem., 28, 2069 bis 2075 (1963); Chemical Review, Vol. 81,
No. 4, pp. 619 bis 621 (1981). Die bevorzugte Menge liegt
bei 0,5 bis 3 phr.
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Weitere
Zusätze, die in das TPU eingearbeitet werden können,
sind Thermoplaste wie Polyethylene, Ethylen/Vinylacetatcopolymere,
Polypropylenhomopolymere oder -copolymere. Auch synthetische Elastomere
wie hydrierte Styrol-Dien-Copolymere oder nicht schmelzbare Polymere
wie EVA-Dispersionspulver oder Impact Modifier (zum Beispiel Acrylatelastomerteilchen
mit einer Hülle aus PAN oder PMMA) können verwendet
werden. Vorzugsweise werden keine hydrolyseempfindlichen polymeren
Zusätze mit Ester- oder Amidgruppen in der Polymerhauptkette
mitverwandt.
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Geeignete
erfindungsgemäße Katalysatoren (D) sind die nach
dem Stand der Technik bekannten und üblichen tertiären
Amine wie zum Beispiel Triethylamin, Dimethylcyclohexylamin, N-Methylmorpholin,
N,N'-Dimethylpiperazin, 2-(Dimethylaminoethoxy)ethanol, Diazabicyclo[2,2,2]octan
und ähnliche sowie insbesondere organische Metallverbindungen
wie Titansäureester, Eisenverbindungen oder Zinnverbindungen
wie Zinndiacetat, Zinndioctoat, Zinndilaurat oder die Zinndialkylsalze
aliphatischer Carbonsäuren wie Dibutylzinndiacetat oder
Dibutylzinndilaurat oder ähnliche.
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Bevorzugte
Katalysatoren sind organische Metallverbindungen, insbesondere Titansäureester,
Eisen- und Zinnverbindungen. Die Gesamtmenge an Katalysatoren in
den erfindungsgemäßen TPU beträgt in
der Regel etwa 0 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 2 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmenge an TPU.
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Das
erfindungsgemäß verwandte TPU kann kontinuierlich
oder diskontinuierlich hergestellt worden sein. Die bekanntesten
Herstellverfahren sind das Bandverfahren (
GB 1 057 018 A ) und das Extruderverfahren (
DE 19 64 834 A1 ).
Der Aufbau des TPU kann entweder schrittweise (Prepolymerdosierverfahren,
Umsetzung der Komponenten (A) und (B) und danach mit (C) oder durch
die gleichzeitige Reaktion aller Komponenten (A), (B) und (C) in
einer Stufe (one-shot-Dosierverfahren) erfolgen. Vorzugsweise das
Prepolymerverfahren benutzt.
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Die
Zugabe der Flammschutzmittel (E), (F) und/oder (G) und/oder der
Hilfsstoffe (H) kann jeweils vor, während oder nach der
Polyurethanreaktion erfolgen.
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Die
vorliegende Erfindung hat hauptsächlich die Abwesenheit
von Halogenen bei hoher Flammfestigkeit, Reißfestigkeit
und Flexibilität zum Ziel. Wie ausgeführt steigen
die thermischen Anforderungen der Anwendung, so dass zusätzlich
eine erhöhte Beständigkeit gegenüber
konventionellen PVC-Wickelbändern oder den in Entwicklung
befindlichen PVC-freien Folienwickelbändern auf Polyolefinbasis
erreicht werden soll. Daher werden die Eigenschaften der vorliegenden
Erfindung diesbezüglich im Folgenden ausführlich
beschrieben.
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Das
erfindungsgemäße Produkt ist halogenfrei in dem
Sinne, dass der Halogenhalt der Rohstoffe so niedrig ist, dass er
für die Flammwidrigkeit keine Rolle spielt. Halogene in
Spurenmengen, wie sie durch Verunreinigungen, Prozessadditive (Fluorelastomer)
oder als Rückstände von Katalysatoren auftreten
könnten, bleiben unberücksichtigt.
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Der
Verzicht auf Halogene zieht normalerweise die Eigenschaft der leichten
Brennbarkeit nach sich, was den Sicherheitserfordernissen in elektrischen
Anwendungen wie Haushaltsgeräten, Gebäuden oder
Fahrzeugen nicht entspricht. Das erfindungemäße
Wickelband weist selbstverlöschende Eigenschaften auf,
wobei die bevorzugten Ausführungsformen des Wickelbandes
in Brandtesten nach FMVSS 302 (waagerechte Probe) und/oder ASTM
D 568 (senkrechte Probe) genannten Prüfbedingungen
von selbst verlöschen.
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Die
Dicke der erfindungsgemäßen Folie liegt vorzugsweise
im Bereich von 30 bis 180 um, bevorzugt 50 bis 150 μm,
insbesondere 55 bis 100 μm. Somit werden eine ausreichende
Anschmiegsamkeit beim Wickeln, eine gute Handeinreißbarkeit
und annehmbare Kosten erzielt.
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Das
erfindungsgemäße Wickelband weist eine entsprechende
Dicke erhöht um die Dicke der gegebenenfalls vorhandenen
Haftklebebeschichtung auf. Die Oberfläche kann strukturiert
oder glatt sein. Vorzugsweise ist die Oberfläche leicht
matt eingestellt. Dies kann durch Verwendung eines Füllstoffs
mit einer hinreichend hohen Teilchengröße oder
durch eine Walze (zum Beispiel Prägewalze am Kalander oder
mattierte Chillroll oder Prägewalze bei der Extrusion)
erreicht werden.
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Das
erfindungsgemäße verwendete Wickelband ist vorzugsweise
gefärbt (schwarz, weiß oder bunt), wobei die Trägerfolie
und/oder eine weitere Schicht wie zum Beispiel die Klebemasse eingefärbt
sind. Die verwendeten Pigmente sind vorzugsweise frei von giftigen
Schwermetallen wie zum Beispiel auf Basis Blei, Cadmium oder Chrom.
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Das
erfindungsgemäße Wickelband weist in Längsrichtung
eine Kraft bei 10%-Dehnung von 2 bis 20 N/cm auf, vorzugsweise von
4 bis 11 N/cm, und bei 50%-Dehnung eine Kraft von 3 bis 25 N/cm,
vorzugsweise von 6 bis 17 N/cm.
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Die
10%-Kraft ist ein Maß für die Steifigkeit der
Folie, und die 50%-Kraft ist ein Maß für die Anschmiegsamkeit
beim Wickeln bei starker Deformation durch hohe Wickelspannung.
Die 50%-Kraft darf aber auch nicht zu niedrig liegen, weil sonst
in der Regel die Reißfestigkeit zu gering ist.
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Die
Reißkraft (Bruchkraft) der Trägerfolie liegt bei
mindestens 10 N/cm, vorzugsweise mindestens 20 N/cm.
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Da
TPUs sehr zäh sein können, sind gegebenenfalls
Maßnahmen zur Verbesserung der Handeinreißbarkeit
des Wickelbandes erforderlich wie zum Beispiel Abmischung mit Füllstoffen,
unverträglichen thermoplastischen oder nicht schmelzbaren
Polymeren, durch rau geschnittene Seitenkanten, die bei mikroskopischer
Betrachtung Risse in der Folie ausbilden, die dann offenbar ein
Weiterreißen begünstigen, oder durch mit nachträglich
zum Beispiel durch Anstanzen angebrachten Einkerbungen versehene
Seitenkanten. Raue Schnittkanten können insbesondere durch
die Anwendung eines Quetschschnitts mit stumpfen oder definiert gezackten
rotierenden Messern auf Gallenware (Jumbos, Rollen in großer
Länge) oder durch einen Abstechschnitt mit feststehenden
Klingen oder rotierenden Messern von Stangenware (Rollen in Produktionsbreite
und verkaufsüblicher Länge) erzeugt werden. Die
Bruchdehnung kann durch einen geeigneten Schliff der Klingen und
Messer eingestellt werden. Bevorzugt ist die Ausführung
der Herstellung von Stangenware mit Abstechschnitt mit stumpfen
feststehenden Klingen. Durch starkes Abkühlen der Stangen
vor dem Schneiden kann die Rissbildung beim Schneidprozess noch
verbessert werden.
-
Voraussetzungen
für eine ausreichende Wärmebeständigkeit
und Kurzzeithitzebeständigkeit sind ein hinreichender Kristallitschmelzpunkt
des TPUs (vorzugsweise mindestens 158°C und besonders bevorzugt mindestens
170°C) sowie eine Beständigkeit gegen Alterung
durch Abbau was durch Antioxidantien und/oder Hydrolyseschutzmittel
sichergestellt werden kann.
-
Das
erfindungsgemäße Wickelband weist eine hohe Temperaturbeständigkeit
auf, in bevorzugten Ausführungsformen soll eine Bruchdehnung
von mindestens 100% nach 312 Stunden Lagerung bei 140°C (Wärmebeständigkeitstest)
beziehungsweise eine Kurzzeithitzebeständigkeit von 170°C
(nach 30 min keine Risse oder geschmolzene Stellen) aufweisen.
-
Zur
Erreichung dieser Kraftwerte als auch der Wärmebeständigkeit
enthält die Folie des Wickelbandes ein TPU mit hinreichend
hohem Hartblockanteil, weshalb die Shore D-Härte des TPU-Rohstoffs
vorzugsweise mindestens 35 und besonders bevorzugt mindestens 50
beträgt, das entspricht in etwa Shore A-Härten
von vorzugsweise mindestens 85, beziehungsweise besonders bevorzugt
mindestens 100. Die im Stand der Technik dargestellten flammfesten
Klebebänder verwenden deutlich weichere TPU (Shore A 70
bis 80) als die hier angestrebten flammfesten Klebebänder.
Wenn den Klebebändern aus solchen weichen TPUs Phosphorsäureester
als Flammschutzmittel aber mit weichmachender Wirkung zugesetzt
werden, sind diese dann noch viel ungeeigneter als die erfindungsgemäßen
Wickelbänder.
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Die
Herstellung der Folie erfolgt auf einem Kalander oder durch Extrusion
wie zum Beispiel im Blas- oder Castprozess. Diese Verfahren sind
zum Beispiel in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry,
6. Auflage, Wiley-VCH 2002 beschrieben. Bei der Mitverwendung
von festen oder flüssigen Additiven für das TPU
wird ein Compound aus den Hauptkomponenten oder allen Komponenten
in einem Compounder wie Kneter (zum Beispiel Stempelkneter) oder
Extruder (zum Beispiel Zweischneckenextruder, Planetwalzenextruder)
hergestellt und dann in eine feste Form (zum Beispiel Granulat) überführt,
welche dann in einer Folienextrusionsanlage oder in einem Extruder,
Kneter oder Walzwerk einer Kalanderanlage weiterverarbeitet werden.
-
Die
Polyurethanfolie wird vorzugsweise zumindest einseitig mit einer
Klebemasse beschichtet.
-
Die
Menge der bevorzugt vorhandenen Klebstoffschicht beträgt
10 bis 40 g/m2, vorzugsweise 18 bis 28 g/m2 (das ist die Menge nach einer eventuellen
notwendigen Entfernung von Wasser oder Lösungsmittel; die
Zahlenwerte entsprechen auch in etwa der Dicke in μm).
In einem Fall mit Klebstoffbeschichtung beziehen sich die hier gemachten
Angaben zur Dicke und zu dickenabhängigen mechanischen
Eigenschaften ausschließlich auf die TPU-haltige Schicht
des Wickelbandes ohne Berücksichtung von Klebstoffschicht
oder weiteren Schichten, die in Zusammenhang mit Klebstoffschichten
vorteilhaft sind. Die Beschichtung muss nicht vollflächig
sein, sondern kann auch teilflächig ausgeführt
sein. Als Beispiel sei ein Wickelband mit je einem haftklebenden
Streifen an den Seitenkanten genannt. Diese kann zu etwa rechteckigen
Blättern abgeschnitten werden, welche mit dem einem Klebstoffstreifen
auf dem Kabelbündel aufgeklebt und dann so weit gewickelt werden,
bis der andere Klebstoffstreifen auf der Wickelbanddrückseite
verklebt werden kann. Eine solche schlauchartige Umhüllung, ähnlich
einer Sleeve-Verpackung, weist den Vorteil auf, dass die Biegsamkeit
des Kabelbaumes durch die Umwicklung praktisch nicht verschlechtert
wird.
-
Als
Klebstoff kommen alle gängigen Typen in Frage, vor allem
auf Basis von Kautschuk. Solche Kautschuke können zum Beispiel
Homo- oder Copolymere des Isobutylens, des 1-Butens, des Vinylacetats,
des Ethylens, von Acrylsäureestern, des Butadiens oder
des Isoprens sein. Besonders geeignet sind Rezepturen auf Basis
von Polymeren basierend auf Acrylsäureestern, Vinylacetat
oder Isopren.
-
Zur
Optimierung der Eigenschaften kann die zum Einsatz kommende Selbstklebemasse
mit einem oder mehreren Additiven wie Klebrigmachern (Harzen), Weichmachern,
Füllstoffen, Flammschutzmitteln, Pigmenten, UV-Absorbern,
Lichtschutz-, Alterungsschutzmitteln, Photoinitiatoren, Vernetzungsmitteln
oder Vernetzungspromotoren abgemischt sein. Klebrigmacher sind beispielsweise
Kohlenwasserstoffharze (zum Beispiel Polymere auf Basis ungesättigter
C5- oder C9-Monomere),
Terpenphenolharze, Polyterpenharze aus Rohstoffen wie zum Beispiel α-
oder β-Pinen, aromatische Harze wie Cumaron-Inden-Harze
oder Harze auf Basis Styrol oder α-Methylstyrol wie Kolophonium
und seine Folgeprodukte, zum Beispiel disproportionierte, dimerisierte
oder veresterte Harze, zum Beispiel wozu Umsetzungsprodukte mit
Glycol, Glycerin oder Pentaerythrit, um nur einige zu nennen, sowie
weitere Harze zählen. Bevorzugt werden Harze ohne leicht
oxidierbare Doppelbindungen wie Terpenphenolharze, aromatische Harze
und besonders bevorzugt Harze, die durch Hydrierung hergestellt
sind wie zum Beispiel hydrierte Aromatenharze, hydrierte Polycyclopentadienharze,
hydrierte Kolophoniumderivate oder hydrierte Terpenharze eingesetzt.
-
Geeignete
Füllstoffe und Pigmente sind beispielsweise Ruß,
Titandioxid, Calciumcarbonat, Zinkcarbonat, Zinkoxid, Silicate oder
Kieselsäure. Geeignete beimischbare Weichmacher sind beispielsweise
aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Mineralöle,
Di- oder Poly-Ester der Phthalsäure, Trimellitsäure
oder Adipinsäure, flüssige Kautschuke (zum Beispiel
niedermolekulare Nitril- oder Polyisoprenkautschuke), flüssige Polymerisate
aus Buten und/oder Isobuten, Acrylsäureester, Polyvinylether,
Flüssig- und Weichharze auf Basis der Rohstoffe von Klebharzen,
Wollwachs und andere Wachse oder flüssige Silikone. Vernetzungsmittel sind
beispielsweise Isocyanate, Phenolharze oder halogenierte Phenolharze,
Melamin- und Formaldehydharze. Geeignete Vernetzungspromotoren sind
zum Beispiel Maleinimide, Allylester wie Triallylcyanurat, mehrfunktionelle
Ester der Acryl- und Methacryläure. Alterungsschutzmittel
sind beispielsweise sterisch gehinderte Phenole, die zum Beispiel
unter dem Handelsnamen IrganoxTM bekannt
sind.
-
Eine
Vernetzung ist vorteilhaft, da die Scherfestigkeit (zum Beispiel
ausgedrückt als Holding Power) erhöht wird und
sich damit die Neigung zu Deformationen der Rollen bei Lagerung
(Teleskopieren oder Bildung von Hohlstellen, auch Gaps genannt)
verringert. Auch das Ausquetschen der Haftklebemasse wird verringert. Dies
drückt sich in klebfreien Seitenkanten der Rollen und klebfreien
Kanten des in einer spiralförmigen Bewegung um Kabel beziehungsweise
einen Kabelbaum geführten Wickelbandes aus. Die Holding
Power liegt vorzugsweise oberhalb von 150 min.
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Die
Klebkraft auf Stahl sollte im Bereich von 1,5 bis 3 N/cm liegen.
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Das
erfindungsgemäße Wickelband weist bevorzugt eine
Abrollkraft von 1,2 bis 6,0 N/cm, ganz besonders bevorzugt von 1,6
bis 4,0 N/cm und insbesondere 1,8 bis 2,5 N/cm bei 300 mm/min Abrollgeschwindigkeit
auf.
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Zusammenfassend
weist die bevorzugte Ausführungsform einseitig eine lösungsmittelfreie
Selbstklebemasse auf, welche durch Coextrusion, Schmelz- oder Dispersionsbeschichtung
zustande gekommen ist. Insbesondere werden Klebmassen auf Polyacrylat-Basis
in Form Dispersionen oder Hotmelts bevorzugt.
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Eine
Klebemasse, die sich als besonders geeignet zeigt, ist eine niedermolekulare
Acrylatschmelzhaftklebemasse, wie sie unter der Bezeichnung acResin
UV oder Acronal®, insbesondere
Acronal DS 3458, von der BASF geführt wird. Diese Klebemasse
erhält ihre anwendungsgerechten Eigenschaften durch eine strahlenchemisch
ausgelöste Vernetzung.
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Vorteilhaft
ist die Verwendung einer Primerschicht zwischen der Trägerfolie
und Klebmasse zur Verbesserung der Haftung der Klebmasse auf der
Folie und somit der Vermeidung von Übertragung von Klebstoff auf
die Folienrückseite während des Abwickelns der
Rollen.
-
Als
Primer sind die bekannten Dispersion- und Lösungsmittelsysteme
verwendbar zum Beispiel auf Basis von isopren- oder butadienhaltigen
Kautschuk und/oder Cyclokautschuk. Isocyanate oder Epoxyharze als
Additive verbessern die Haftung und erhöhen zum Teil auch
die Scherfestigkeit des Haftklebstoffes. Physikalische Oberflächenbehandlungen
wie Beflammung, Corona oder Plasma oder Coextrusionsschichten sind ebenfalls
geeignet, die Haftung zu verbessern. Besonders bevorzugt ist die
Anwendung solcher Verfahren auf lösungsmittelfreie Klebstoffschichten,
insbesondere solche auf Acrylatbasis.
-
Eine
Beschichtung der Rückseite kann durch bekannte Releasemittel
(gegebenenfalls mit anderen Polymeren abgemischt) erfolgen. Beispiele
sind Stearyl-Verbindungen (zum Beispiel Polyvinylstearylcarbamat,
Stearylverbindungen von Übergangsmetallen wie Cr oder Zr),
Harnstoffe aus Polyethylenimin und Stearylisocyanat, Polysiloxane
(zum Beispiel als Copolymer mit Polyurethanen oder als Propfcopolymer
auf Polyolefin), thermoplastische Fluorpolymere. Der Begriff Stearyl
steht als Synonym für alle geraden oder verzweigten Alkyle
oder Alkenyle mit einer C-Zahl von mindestens 10 wie zum Beispiel
Octadecyl.
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Die
Stangenware kann zur Erhöhung der Abrollkraft oder Relaxation
der Spannungen der Folien vor dem Schneiden einer Wärmelagerung
unterzogen werden. Das Schneiden von Wickelbändern mit
Gewebe-, Vlies- und Folienträger (zum Beispiel PVC) erfolgt
durch Scherenschnitt (zwischen zwei rotierenden Messern), Abstechschnitt
(feststehende oder rotierender Messer werden in eine rotierende
Stange des Produktes gedrückt), Klingenschnitt (die Bahn
wird bei Durchlauf durch scharfe Klingen geteilt) oder Quetschschnitt
(zwischen einem rotierenden Messer und einer Walze).
-
Das
erfindungsgemäße Wickelband ist ausgezeichnet
zum Umwickeln von langgestrecktem Gut wie Feldspulen oder Kabelsätzen
in Fahrzeugen geeignet. Die Flexibilität ist von herausragender
Bedeutung, da bei Anwendung auf Drähten und Kabeln nicht
nur in einer spiralförmigen Bewegung gewickelt, sondern
an Verzweigungsstellen, Steckern oder Befestigungsclipsen auch faltenfrei
kurvenflexibel gewickelt werden muss. Darüber hinaus ist
erwünscht, dass das Wickelband den Kabelstrang elastisch
zusammenzieht. Das erfindungsgemäße Wickelband
ist ebenfalls für andere Anwendungen geeignet wie zum Beispiel
zur Abdichtung von Lüftungsrohren im Klimabau, da die hohe
Flexibilität eine gute Anschmiegsamkeit an Nieten, Sicken
und Falzen sichert. Diese mechanischen Eigenschaften können
nur von einem weichen flexiblen Wickelband erreicht werden. Die
Aufgabe, die nötige Flexibilität durch Vermeidung
des Zusatzes größerer Mengen an Flammschutzmitteln
zu erreichen, wird erfindungsgemäß gelöst.
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Den
heutigen arbeitshygienischen und ökologischen Anforderungen
wird Rechnung getragen, indem auf den Einsatz halogenhaltiger Rohstoffe
verzichtet wird. Die Halogenfreiheit ist für die thermische
Verwertung von Abfällen, die solche Wickelbänder
enthalten, von außerordentlicher Bedeutung (zum Beispiel
Müllverbrennung der Kunststofffraktion vom Fahrzeugrecycling)
aber auch bei Kabel- oder Gebäudebränden, da keine
toxischen Rauchgase entstehen.
-
Im
Zuge der immer komplizierter werdenden Elektronik und der steigenden
Zahl von elektrischen Verbrauchern in den Automobilen werden auch
die Leitungssätze immer komplexer. Bei steigenden Querschnitten der
Kabelbäume wird die induktive Erhitzung immer größer,
während die Wärmeableitung abnimmt. Dadurch steigen
die Anforderungen an die Wärmebeständigkeit der
verwendeten Materialien. Die standardmäßig verwendeten
PVC-Materialien für die Wickelklebebänder stoßen
hier an ihre Grenzen. Auch dieses Problem kann nunmehr als gelöst
angesehen werden.
-
Prüfmethoden
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Die
Messungen werden bei einem Prüfklima von 23 ± 1°C
und 50 ± 5% rel. Luftfeuchte durchgeführt.
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Der
Kristallitschmelzpunkt (Tcr) wird mit DSC
nach ISO 3146 ermittelt. Da frisch verarbeitete
TPUs einen extrem breiten Schmelzbereich aufweisen, weil sie sich
noch nicht im thermodynamischen Endzustand der Kristallisation befinden,
werden die Proben vor Bestimmung des Kristallitschmelzpunktes 24
Stunden bei 140°C getempert.
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Die
Shore A- und Shore D-Härte werden nach ISO 868 ermittelt.
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Die
Hydrolysebeständigkeit wird durch Lagerung der Probe in
warmem destilliertem Wasser ermittelt. Nach 1000 Stunden bei 80°C
wird die Probe 24 Stunden bei 80°C im Vakuum getrocknet
und anschließend die Abnahme der Reißfestigkeit
gegenüber dem Frischzustand bestimmt. Wenn die Reißfestigkeit
weniger als 50% abgenommen hat, ist der Test bestanden (P, passed),
und wenn sie mindestens um 50% abgenommen hat, ist der Test nicht
bestanden (NP, not passed).
-
Das
Zugdehnungsverhalten des Wickelbandes wird an Prüflingen
vom Typ 2 (rechteckige 150 mm lange und nach Möglichkeit
15 mm breite Prüfstreifen) nach DIN EN ISO 527-3/2/300 mit
einer Prüfgeschwindigkeit von 300 mm/min, einer Einspannlänge
100 mm und einer Vorkraft von 0,3 N/cm ermittelt. Im Fall von Mustern
mit rauen Schnittkanten sind die Kanten mit einer scharfen Klinge
vor dem Zugversuch zu besäumen. Das Zugdehnungsverhalten
wird, wenn nicht anders angegeben, in Maschinenrichtung (MD, Laufrichtung)
geprüft. Die Kraft wird in N/Streifenbreite und die Bruchdehnung
in% ausgedrückt. Die Prüfergebnisse, insbesondere die
Bruchdehnung (Reißdehnung), sind durch eine hinreichende
Zahl von Messungen statistisch abzusichern.
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Die
Klebkräfte werden bei einem Abzugswinkel von 180° nach
AFERA 4001 an (nach Möglichkeit) 15 mm breiten Teststreifen
bestimmt. Hierbei werden Stahlplatten nach AFERA-Norm als Prüfuntergrund
verwendet soweit kein anderer Haftgrund genannt ist.
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Die
Dicke der Folie wird nach DIN 53370 bestimmt (Eine
eventuelle Haftklebstoffschicht wird von der gemessenen Gesamtdicke
abgezogen).
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Die
Holding Power wird nach der PSTC 107 (10/2001) bestimmt, wobei das
Gewicht 20 N beträgt und die Maße der Verklebungsfläche
20 mm in der Höhe und 13 mm in der Breite beträgt.
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Die
Abrollkraft wird bei 300 mm/min nach DIN EN 1944 gemessen.
-
Die
Handeinreißbarkeit lässt sich nicht in Zahlen
ausdrücken, auch wenn Bruchkraft, Bruchdehnung und Schlagzugzähigkeit
(alles längs gemessen) von wesentlichem Einfluss sind.
-
Bewertung:
-
- – +++ = sehr leicht,
- – ++ = gut,
- – + = noch verarbeitbar,
- – 0 = schwer verarbeitbar,
- – -- = nur mit hohem Kraftaufwand abreißbar,
die Enden sind unsauber,
- – --- = nicht verarbeitbar
-
Das
Brandverhalten wird nach FMVSS 302 (waagerechte Probe) beziehungsweise ASTM
D 568 (senkrechte Probe) gemessen. Bei FMVSS 302 liegt
die Haftkleberbeschichtung nach oben. Diese Methoden erlauben auch
eine Bestimmung der Brandgeschwindigkeit brennbarer Proben. Es wird
lediglich beurteilt, ob die Probe bis zum Erreichen der 2. Marke
(Endmarke) brennt (not passed) oder vorher von selbst verlöscht (passed).
Die MVSS 302 (Motor Vecile Safety Standard, US) wurde auch zu einer
ISO-Norm weiterentwickelt (ISO 3795).
-
Die
Temperaturbeständigkeit wird nach zwei Methoden bestimmt.
Das Wickelband wird zuerst auf eine silikonisierte Polyesterfolie
verklebt und in der Wärme gelagert. Nach Ablauf der Prüfzeit
wird die Probe 30 min bei 23°C abgekühlt. Beim
Wärmebeständigkeitstest wird nach 312 Stunden
Lagerung bei 140°C geprüft ob die Bruchdehnung
noch mindestens 100% beträgt. Die Prüfung der
Kurzzeithitzebeständigkeit erfolgt durch 30 Minuten Lagerung
der Probe bei 170°C, anschließender Wicklung von
mindestens 3 Windungen bei 50%-iger Überlappung um einen
Dorn von 10 mm Durchmesser und anschließender Beurteilung,
ob das Muster Beschädigungen (zum Beispiel Risse, geschmolzene
Stellen) aufweist.
-
Beim
Kältetest wird der oben beschriebene Probekörper
in Anlehnung an ISO/DIS 6722 4 Stunden auf –40°C
abgekühlt und die Probe von Hand auf einen Dorn von 5 mm
Durchmesser gewickelt. Die Muster werden visuell auf Fehler (Risse)
im Klebeband geprüft.
-
Die
Durchschlagspannung wird nach ASTM D 1000 gemessen.
Als Zahl wird der höchste Wert genommen, dem das Muster
bei dieser Spannung eine Minute standhält. Diese Zahl wird
auf eine Probendicke von 100 μm umgerechnet.
-
Beispiel:
-
Eine
Probe von 200 μm Dicke hält nach einer Minute
eine maximale Spannung von 6 kV stand, die berechnete Durchschlagspannung
beträgt 3 kV/100 μm.
-
Der
Fogging-Wert wird nach DIN 75201 A ermittelt.
-
Folgende
Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne deren Umfang
zu beschränken.
TerathaneTM 1000: | Polyether
mit einem Molekulargewicht von Mn = 1000
Dalton (DuPont) |
TerathaneTM 650: | Polyether
mit einem Molekulargewicht von Mn = 650
Dalton (DuPont) |
MDI: | 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat |
ExolitTM OP 560: | Flammschutzmittel
auf Basis Diol-Phosphonat mit zerewitinoffaktiven Wasserstoffatomen
(Clariant) |
ExolitTM RP 683 (TP): | roter
Phosphor stabilisiert und mikroverkapselt, Gehalt an Phosphor 65 Gew.-% |
SAFESTTM A: | roter
Phosphor mit 4% Aluminiumstabilisator, Gehalt an Phosphor 96% (Italmatch) |
Rinka
FRTM 120 UFA: | roter
Phosphor stabilisiert, Gehalt an Phosphor 89% (Rinkagaku Kogyo) |
NORD-MINTM MC-25J: | Melamincyanurat
(Nordmann-Rassmann) |
BDO: | 1,4-Butandiol |
IrganoxTM 1010: | Tetrakis(methylen-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxycinnamate))-methan
(Ciba Specialty Chemicals) |
LicowaxTM C: | Trennmittel
(Clariant Würtz GmbH) |
-
Beispiel 1
-
Ein
Gemisch aus 1045 kg TerathaneTM 1000, 6,3
kg IrganoxTM 1010, 850 kg ExolitTM RP 683 (TP) und 10 kg LicowaxTM C
wurde unter Rühren mit einem Flügelrührer
mit einer Drehzahl von 500 U/min auf 160°C hochgeheizt,
danach wurden 713 kg MDI zugegeben. Nach Erreichen der maximalen
Reaktionstemperatur wurde 30 s nachgerührt, wonach 125
kg BDO und 100 kg ExolitTM OP 560 zugegeben
wurden. Anschließend wurde 100 s gerührt, wonach
das TPU ausgegossen wurde. Zum Schluss wurde das Material 30 min
bei 80°C nachbehandelt.
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Das
fertige braunrote TPU wurde geschnitten, granuliert und in trockenem
Zustand einem Compounder zugeführt. Dieser speiste den
Spalt eines Kalanders vom Typ „Inverted L", die Verarbeitungstemperaturen lagen
um 220°C. Mit Hilfe der Kalanderwalzen wurde ein Film mit
glatter Oberfläche einer Dicke von 80 μm ausgeformt.
-
Der
Film wurde eine Woche gelagert, auf der Beschichtungsanlage mit
Walzen bei 60°C zur Verbesserung der Planlage egalisiert
und nach einer Coronabehandlung auf der einen Seite mit einer Releaseschicht versehen
und auf der anderen mit einem wässrigen Acrylathaftkleber
(Primal PS 83 D von Rohm und Haas und Zusatz von 5 Gew.-% Hostasinschwarz
[Farbpräparation] von Clariant) mittels eines Rakels mit
einem Auftragsgewicht von 24 g/m2 versehen.
Das fertige Wickelband wurde zu Stangen mit 33 m Lauflänge
auf 1-Zoll-Kern (25 mm) gewickelt. Das Schneiden erfolgte durch
Abstechen der Stangen mittels feststehender Klinge mit nicht sehr
spitzem Winkel (straight knife) in 29 mm breite Rollen.
-
Beispiel 2
-
Analog
Beispiel 1 wurde aus MDI und TerathaneTM 1000
im Molverhältnis 2,5:1 ein Prepolymer in Gegenwart von
IrganoxTM 1010, NORD-MINTM MC-25J
und SAFESTTM A hergestellt und mit 95 Mol-%
der äquivalenten Menge BDO umgesetzt. Die Gehalte der Additive
sind (bezogen auf 100 phr TPU-Polymer) 0,3 phr IrganoxTM 1010,
23 phr NORD-MINTM MC-25J und 10 phr SAFESTTM A.
-
Das
fertige braune TPU wurde geschnitten, granuliert und unter Zusatz
von 5 Gew.-% Masterbatch weiß bei einer Temperatur von
180 bis 200°C zu einer 100 μm Glasfolie verarbeitet.
-
Die
Trägerfolie wurde einer einseitigen Flammvorbehandlung
unterzogen und nach 10 Tagen Lagerung mit Acronal DS 3458 mittels
eines Walzenauftragswerks bei 50 m/min beschichtet. Die Temperaturbelastung
des Trägers wurde durch eine gekühlte Gegendruckwalze
reduziert. Der Masseauftrag betrug ca. 35 g/m2. Eine
geeignete Vernetzung wurde in-line vor der Aufwicklung durch Bestrahlung
mit einer UV-Anlage erreicht, die mit 6 Mitteldruck-Hg-Lampen à 120
W/cm ausgestattet ist. Die bestrahlte Bahn wurde zu Stangen mit
33 m Lauflänge auf 1 1/4-Zoll-Kern (31 mm) gewickelt. Das
Schneiden erfolgte durch Abstechen der Stangen mittels feststehender
Klinge (straight knife) in 25 mm breite Rollen.
-
Beispiel 3
-
Analog
Beispiel 1 wurde aus MDI und TerathaneTM 650
im Molverhältnis 2,2:1 ein Prepolymer in Gegenwart von
IrganoxTM 1010 und Rinka FRTM 120
UFA hergestellt und mit 95 Mol-% der äquivalenten Menge BDO
umgesetzt. Die Gehalte der Additive sind (bezogen auf 100 phr TPU-Polymer)
0,3 phr IrganoxTM 1010 und 28 phr ExolitTM RP 683 (TP).
-
Das
fertige schwarzbraune TPU wurde geschnitten, granuliert und unter
Zusatz von 5 Gew.-% eines Schwarzbatches und 5 Gew.-% eines Hydrolyseschutzmittelmasterbatches
(KE 9463 von Rhein-Chemie = 20 Gew.-% StabaxolTM P200
in TPU) im Cast-Verfahren (Flachdüse mit Chillroll) zu
einer 70 μm dicken Folie ausgeformt.
-
Eine
Seite wurde mit einem Primer aus 5 Teilen MDI, 45 Teilen Naturkautschuk
und 50 Teilen Cyclokautschuk mit 0,6 g/m2 beschichtet
und getrocknet. Die Klebmassenbeschichtung wurde direkt auf die
Haftvermittlerschicht mittels Kommarakel mit einem Auftragsgewicht
von 18 g/m2 (bezogen auf Trockensubstanz)
aufgetragen. Die Klebmasse bestand aus einer Lösung einer
Naturkautschukklebemasse in n-Hexan mit einem Feststoffgehalt von
30 Gewichtsprozent. Diese bestand aus 50 Teilen Naturkautschuk,
10 Teilen Zinkoxid, 3 Teilen Kolophoniumharz, 6 Teilen Alkylphenolharz,
17 Teilen Terpenphenolharz, 12 Teilen Poly-β-Pinenharz,
1 Teil Antioxidant Irganox 1076 und 2 Teilen mineralischem Öl.
Die Trocknung des Nachstriches erfolgte im Trockenkanal bei 100°C.
Die Folie wurde unmittelbar dahinter in einem Verbundschneidautomaten
mit einem Messerbalken mit scharfen Klingen in 19 mm Abstand zu
Rollen auf Standardklebebandkernen (3 Zoll) geschnitten.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Die
Herstellung des Wickelbandes erfolgte analog Beispiel 1, die TPU-Folie
bestand jedoch aus T-8375 (thermoplastisches Polyesterpolyurethan
mit Shore A-Härte von 75 von DIC Bayer Polymer). Bei der gleichen
Verarbeitungstemperatur klebte die Schmelze so stark an den Kalanderwalzen,
dass keine Folie hergestellt werden konnte. Nach Senkung der Temperatur
auf 160°C konnte eine Folie abgezogen werden. Das T-8375
wurde gewählt, da es für die Beispiele der
JP 2005 264 112 A (Klebeband
aus Copolyamid modifiziert mit TPU und einem zugemischten Flammschutzmittel
auf Stickstoffbasis) eingesetzt wurde.
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Die
Herstellung des Wickelbandes sollte analog Vergleichsbeispiel 1
erfolgen, die TPU-Folie sollte jedoch aus 100 phr T-8375 und 10
phr Reofos 65 (isopropyliertes Triarylphosphat von Great Lakes)
als nicht eingebautem phosphorhaltigem Flammschutzmittel. Wegen
sehr starkem Kleben an den Kalanderwalzen gelang es jedoch nicht,
trotz Variation der Verarbeitungsbedingungen eine Folie zu erhalten.
Die Folie ließ sich auch nicht im Glasprozess analog Beispiel
2 wegen mangelnder Schmelzefestigkeit verarbeiten. Erst mit dem Cast-Prozess
analog Beispiel 3 konnte eine 80 μm starke farblose Folie
erzeugt werden. Diese wurden dann analog Beispiel 1 mit Haftkleber
beschichtet.
-
Vergleichsbeispiel 3
-
Die
Herstellung des Wickelbandes erfolgte analog Beispiel 1, die TPU-Folie
entsprach in ihrer Zusammensetzung jedoch dem Beispiel 2 der
JP 2005 264 112 A :
- • 40 phr T-8375,
- • 60 phr CM6541X3 (Copolyamid aus ε-Aminocapronsäure
und ω-Aminolaurinsäure mit Kristallitschmelzpunkt
133°C von Toray Industries),
- • 10 phr Hydrazodicarbonamid,
- • 40 phr NORD-MINTM MC-25J
- • 1 phr LicowaxTM OP,
- • 10 phr Calciumcarbonat.
-
Bei
einer Verarbeitungstemperatur analog Beispiel 1 klebte die Schmelze
an den Kalanderwalzen. Sie wies Blasen und Löcher auf (vermutlich
durch Zerfall des Hydrazodicarbonamids), nach Senkung der Temperatur
auf 160 bis 170°C konnte eine Folie hergestellt werden.
Die Dicke war jedoch analog Beispiel 1 80 μm statt 0,2
mm wie in der japanischen Schrift. Eigenschaften der Beispiele und Vergleichsbeispiele
| Beispiel
1 | Beispiel
2 | Beispiel
3 | Vergleichsbeispiel
1 | Vergleichsbeispiel
2 | Vergleichsbeispiel
3 |
Foliendicke
[μm] | 80 | 100 | 70 | 80 | 80 | 80 |
Klebkraft
Stahl (N/cm] | 3,0 | 3,0 | 3,1 | 2,9 | 1,9 | 2,2 |
Reißkraft
(N/cm] | 37 | 39 | 35 | 34 | 29 | 30 |
Reißdehnung
[%] | 330 | 440 | 450 | 700 | 600 | 400 |
Kraft
bei 10% Dehnung (N/cm] | 7 | 8 | 8 | 1 | < 1 | 2 |
Wärmebeständigkeit 168h@140°C | P | P | P | NP | NP | NP |
Kurzzeithitzebeständigkeit
30 min@170°C | P | P | P | NP | NP | NP |
Handeinreißbarkeit | 0 | + | + | --- | -- | + |
FMVSS
302 | P | P | P | NP | P | P |
ASTM
D 568 | P | P | P | NP | P | NP |
- ND = not determined (nicht bestimmt), P
= passed (erfüllt), NP = not passed (nicht erfüllt)
* an mit Klingen geschnittenen Mustern
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 10001583
A1 [0006, 0006]
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- - WO 99/61541 A1 [0007]
- - US 4992331 A1 [0007]
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