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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und ein Datenverarbeitungssystem
zum Anlegen eines neuen Routenwegs für ein Kartensystem
sowie auf ein Verfahren zur fahrzeugspezifischen Routenberechnung.
Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Navigationssystem
und ein Computerprogramm durch Durchführung der Verfahren.
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Navigationssysteme
für Kraftfahrzeuge gewinnen zunehmend an Bedeutung. Viele
Navigationssysteme arbeiten auf der Basis von digitalen Straßenkarten,
die zur Verkehrslenkung und Zielführung der Fahrzeuge eingesetzt
werden. Die digitalen Straßenkarten sind zumeist auf den
kraftfahrzeugseitigen Navigationssystemen gespeichert. Aufgrund
immer neu entstehender Straßen ist jedoch eine Aktualisierung
der auf den Navigationssystemen gespeicherten, digitalen Straßendaten
in regelmäßigen Zeitabständen erforderlich.
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Aus
Druckschrift
DE 42
30 299 A1 ist ein Verfahren zur Aktualisierung einer auf
einer CD-ROM befindlichen, digitalen Straßenkarte eines
fahrzeugeigenen Navigationssystems bekannt, wobei beim Befahren
von nicht digitalisierten Straßenabschnitten der befahrene
Weg aufgezeichnet und in einem Speicher des fahrzeugeigenen Navigationssystems
gespeichert wird. Der abgespeicherte Weg wird zusammen mit der auf
der CD-ROM befindlichen, digitalen Straßenkarte auf einer
Anzeigeeinrichtung des fahrzeugeigenen Navigationssystems dargestellt.
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In
Druckschrift
DE 195
25 291 C1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aktualisierung von
Fahrtroutendaten von digitalisierten Straßenkarten eines
Offboard-Navigationssystems offenbart, wobei dafür vorgesehene
Probefahrzeuge die aktuellen Fahrtroutendaten ermitteln, speichern
und an einen Verkehrsrechner übertragen. Mit einem derartigen
Verfahren ist jedoch keine Aktualisierung digitaler Straßenkarten
hinsichtlich unbekannter und neu entstehender Straßen durchführbar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, Verfahren und ein Navigationssystem
sowie ein Datenverarbeitungssystem und ein Computerprogramm zur
Aktualisierung eines Kartensystems mit wegspezifischen, fahrzeugspezifischen
und routenwegspezifischen Daten anzugeben.
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Bezüglich
des Verfahrens zum Anlegen eines neuen Routenwegs für ein
Kartensystem wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst
durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind Gegenstand der hierauf rückbezogenen Unteransprüche.
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Bezüglich
des Verfahrens zur fahrzeugspezifischen Routenberechnung mit einem
Navigationssystem wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 8. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Gegenstand der hierauf rückbezogenen Unteransprüche.
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Bezüglich
des Navigationssystems für ein Fahrzeug wird die Aufgabe
erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale
des Anspruchs 13. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der
hierauf rückbezogenen Unteransprüche.
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Bezüglich
des Datenverarbeitungssystems zum Anlegen eines neuen Routenwegs
für ein Kartensystem wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 24. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Gegenstand der hierauf rückbezogenen Unteransprüche.
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Bezüglich
des digitalen Speichermediums, der Computerprogramme und des Computerprogramm-Produkts
wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst
durch die Merkmale der Ansprüche 26, 27, 28 bzw. 29.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Anlegen eines
neuen Routenwegs für ein Kartensystem werden Wegpunktdaten
eines von einem Fahrzeug zurückgelegten Routenwegs zusammen
mit fahrzeugspezifischen Daten erfasst, gesammelt und an eine zentrale
Verarbeitungsdatenbank zur Ermittlung des neuen Routenwegs übertragen.
Dabei werden die Wegpunktdaten mittels eines fahrzeugeigenen Navigationssystems
und die fahrzeugspezifischen Daten über eine am Fahrzeug
vorgesehene Schnittstelleneinheit erfasst. In der zentralen Verarbeitungsdatenbank
werden die übertragenen Wegpunktdaten mit dem Kartensystem
verglichen, welches auf einer zentralen Kartensystemdatenbank gespeichert
ist, um aus den vom Fahrzeug gesammelten, übertragenen
Wegpunktdaten den neuen Routenweg, welcher dem Kartensystem unbekannt
ist, zu ermitteln. Der neue Routenweg wird mit den fahrzeugspezifischen
Daten und mit routenwegspezifischen Daten verknüpft. Das
Kartensystem auf der zentralen Kartensystemdatenbank wird schließlich um
den neuen Routenweg erweitert. Vorzugsweise sind die zentrale Kartensystemdatenbank
und/oder die zentrale Verarbeitungsdatenbank fahrzeugextern vorgesehen.
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Ein
weiteres erfindungsgemäßes Verfahren umfasst eine
fahrzeugsspezifische Routenberechnung für eine Route mit
einem Navigationssystem, welchem ein Kartensystem, routenwegspezifische und
fahrzeugspezifische Daten bekannt sind. Der Routenweg wird aus einer
an das Navigationssystem gerichteten Vorgabe eines Ausgangspunkts
der Route und eines Zielpunkts der Route basierend auf dem Kartensystem,
den routenwegspezifischen und den fahrzeugspezifischen Daten ermittelt.
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Das
erfindungsgemäße Navigationssystem für
ein Fahrzeug zur Durchführung der erfindungsgemäßen
Verfahren umfasst eine Positionsermittlungseinheit, eine Empfangseinheit,
eine Schnittstelleneinheit, eine Recheneinheit und eine Speichereinheit. Die
Recheneinheit ist dazu ausgebildet, einen Routenweg auf Basis einer
mittels der Positionsermittlungseinheit ermittelten Position des
Fahrzeugs unter Zuhilfenahme eines Kartensystems sowie fahrzeugspezifischer
und/oder routenwegspezifischer Daten zu ermitteln. Dabei sind die fahrzeugspezifischen
Daten mittels der Schnittstelleneinheit erfassbar bzw. die routenwegspezifischen
Daten von einer zentralen Datenbank zur Verfügung stellbar.
Das Navigationssystem empfängt die routenwegspezifischen
Daten von der zentralen Datenbank mittels der Empfangseinheit. Vorzugsweise
ist die zentrale Datenbank fahrzeugextern vorgesehen. Das Kartensystem,
die fahrzeugspezifischen Daten bzw. die routenwegspezifischen Daten
sind auf der Speichereinheit abgelegt.
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Das
erfindungsgemäße Datenverarbeitungssystem zum
Anlegen eines neuen Routenwegs für ein Kartensystem umfasst
ein Navigationssystem, dass mit einer Navigationsdatenbank verknüpft
ist. Auf der Navigationsdatenbank werden Wegpunktdaten einer mit
dem Fahrzeug zurückgelegten Route und fahrzeugspezifische
Daten aufgezeichnet, welche während der Route am Fahrzeug
ermittelt werden. Das Datenverarbeitungssystem umfasst weiter einen
Verarbeitungsserver mit einer Verarbeitungsdatenbank, welcher die
Wegpunktdaten und die fahrzeugspezifischen Daten zusammen mit routenwegspezifischen
Daten, welche von einer Routenwegdatenbank stammen, zur Ermittlung
des neuen Routenwegs zur Verfügung gestellt werden. Ein
Synchronisationsserver dient zur Einbindung des neuen Routenwegs
in das bestehende Kartensystem, welche auf einer Kartensystemdatenbank
eines Sicherungsserver abgelegt ist. Die Kartensystemdatenbank dient
zusätzlich zur Speicherung des neuen Routenwegs.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass die Erweiterung des auf der Kartensystemdatenbank vorgesehenen
Kartensystems um neue Routenwege durch Verknüpfung der
Navigationsdatenbank, der Routenwegdatenbank und der Kartensystemdatenbank
mittels der Verarbeitungsdatenbank besonders zeiteffizient durchführbar
ist.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung steht die Erweiterung des Kartensystems zeitnah
einer Vielzahl von Nutzern zur Verfügung, indem beispielsweise
von einer Vielzahl von Navigationssystemen die aktualisierte Kartensystemdatenbank zugreifbar
ist und/oder von der Kartensystemdatenbank das aktuelle Kartensystem
mit den Erweiterungen einer Vielzahl von Navigationssystemen zur
Verfügung gestellt wird.
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Des
Weiteren entsteht durch Ergänzung der Wegpunktdaten mit
fahrzeugspezifischen Daten und mit routenwegspezifischen Daten ein
mit besonders vielen Informationen ausgestatteter Navigationsführer
zur besonders sicheren Navigation von Fahrzeugen. Ferner dienen
die erfindungsgemäßen Verfahren und das erfindungsgemäße
Datenverarbeitungssystem zur besonders effizienten Weiterbildung
eines lückenhaften Kartensystems. Zudem ist unter Zuhilfenahme
der fahrzeugspezifischen Daten und der routenwegspezifischen Daten
bei der Routenberechnung eine besonders fahrzeugschonende und energiesparende
Route für das Fahrzeug selektierbar. Die Berücksichtigung
der routenwegspezifischen Daten erlaubt außerdem die Wahl
eines besonders effizienten Fahrzeitraumes zum Zurücklegen
der Route. Darüber hinaus ermöglicht das erfindungsgemäße
Navigationssystem eine besonders anschauliche, mit vielseitigen
Informationen versehene – quasi mehrdimensionale – Darstellung
eines Routenwegs bzw. eines Kartensystems.
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Gemäß vorteilhafter
Ausgestaltung werden das auf der zentralen Kartensystemdatenbank
vorgesehene Kartensystem und/oder der neue Routenweg zur Aktualisierung
von Kartensystemen, welche auf fahrzeugeigenen Navigationssystemen
gespeichert sind, zur Verfügung gestellt. Damit werden
Kartensysteme auf fahrzeugeigenen Navigationssystemen stets auf
dem neuesten Stand gehalten.
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Zweckmäßigerweise
werden die auf Grund der von einem erfindungsgemäßen
Navigationssystem zur Verfügung gestellten fahrzeugspezifischen und/oder
routenspezifischen Daten an eine zentrale Verabreitungseinheit übertragen,
wobei die Verarbeitungseinheit dazu ausgebildet ist, die auf einer
zentralen Kartendsatenbank abgelegten Kartensysteme mit den fahrzeugspezifischen
und/oder routenspezifischen Daten zu synchronisieren und mögliche
Lücken in den Routen der Kartensysteme zu schließen oder
neue Routenwege hinzuzufügen, um die Kartensysteme zu aktualisieren
und zu vervollständigen bzw. mit weiteren wichtigen Informationen
anzureichern.
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In
zweckmäßiger Weiterbildung werden die so aktualisierten
bzw. vervollständigten Kartensysteme einer Vielzahl von
Navigationssystemen und insbesondere Navigationssystemen anderer
Nutzer zur Verfügung gestellt und/oder stehen auf Abruf
anderern Nutzern zum Runterladen auf beliebige Navigationssysteme
bereit.
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In
zweckmäßiger Weiterbildung wird der neue Routenweg
aus den Wegpunktdaten dadurch ermittelt, dass die zentrale Verarbeitungsdatenbank einen
Anfangspunkt und einen Endpunkt des neuen Routenwegs bestimmt. Als
Anfangspunkt markiert die Verarbeitungsdatenbank denjenigen Wegpunkt, welcher
einem letzten, dem Kartensystem bekannten Wegpunkt entspricht. Als
Endpunkt markiert die Verarbeitungsdatenbank denjenigen Wegpunkt,
welcher einem ersten, dem Kartensystem wieder bekannten Wegpunkt
entspricht. Die Verarbeitungsdatenbank legt die Wegpunkte zwischen
dem letzten bekannten Wegpunkt und dem ersten wieder bekannten Wegpunkt
als neue Wegroute fest.
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Zur
besonders einfachen Weiterverarbeitung und/oder zur besseren räumlichen
Darstellung des neuen Routenwegs wird von der Verarbeitungsdatenbank
aus den Wegpunktdaten, den fahrzeugspezifischen Daten und den routenwegspezifischen
Daten zweckmäßigerweise eine digitalisierte Karte
bzw. ein dreidimensionales Abbild des neuen Routenwegs erstellt.
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Zur
besseren Veranschaulichung des neuen Routenwegs für einen
Benutzer des Navigationssystems wird am fahrzeugeigenen Navigationssystem vorzugsweise
eine digitalisiertes Karte bzw. ein dreidimensionales Abbild des
neuen Routenwegs erstellt.
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Die
routenwegspezifischen Daten sind vorzugsweise auf einer zentralen
Routenwegdatenbank abgelegt und über die Routenwegdatenbank
dem Navigationssystem zur Verfügung gestellt.
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Gemäß vorteilhafter
Ausgestaltung werden die Wegpunkdaten, die fahrzeugspezifischen
Daten, die routenwegspezifischen Daten und/oder Daten zur neuen
Wegroute mittels einer Übertragungseinheit zur drahtlosen
Kommunikation zwischen der zentralen Verarbeitungsdatenbank, der
zentralen Kartensystemdatenbank, der zentralen Routenwegdatenbank
und dem fahrzeugeigenen Navigationssystem übertragen. Vorzugsweise
ist die Übertragungseinheit als Mobilkommunikationssystem
mit Sende- und Empfangseinheit ausgebildet. Zweckmäßigerweise wird
von den Diensten FTP, SMS und/oder Email im Mobilkommunikationssystem
Gebrauch gemacht.
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Zweckmäßigerweise
kommuniziert das Navigationssystem dabei über eine On-Board
Diagnose (OBD)-Schnittstelle des Fahrzeugs mit diesem, über die
Daten beispielsweise von einem Bussystem des Fahrzeuges vom Navigationssystem
auslesbar sind.
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In
zweckmäßiger Weiterbildung werden die fahrzeugspezifischen
Daten dem Navigationssystem über ein CAN-Bussystem zugeführt.
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Zweckmäßigerweise
umfassen die fahrzeugspezifischen Daten das Fahrzeuggewicht, die Fahrzeughöhe,
die Fahrzeugbreite, die Fahrzeuglänge und Information zu
Gefahrgut und/oder Schwerlast, welche von dem Fahrzeug transportiert
werden, sowie CAN-Bussignale, insbesondere Fahrgeschwindigkeiten,
Winkelgeschwindigkeiten und weitere dem Fahrzyklus spezifische Daten.
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Gemäß vorteilhafter
Ausgestaltung umfassen die routenwegspezifischen Daten Information von
Straßenverkehrbehörenden und/oder Straßenbauämtern,
Tonnagen, Brückenhöhen, Durchfahrtshöhen,
Durchfahrtsbeschränkungen, Straßeneinschränkungen
und weitere bekannte Straßendaten.
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In
zweckmäßiger Weiterbildung werden ein Ausgangspunkt
einer Route und ein Zielpunkt der Route und/oder der Fahrzeugtyp
dem Navigationssystem durch einen Benutzer desselben vorgegeben.
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Zweckmäßigerweise
weist das Navigationssystem eine Eingabeeinheit auf, worüber
der Benutzer des Navigationssystems die Route zur Ermittlung des
Routenwegs festlegt.
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Vorzugsweise
umfasst die Eingabeeinheit ein Mikrofon und eine Spracherkennungseinheit
zur Erkennung der Stimme des Benutzers sowie eine Filtereinheit.
Die Filtereinheit ist dabei zweckmäßigerweise
dazu ausgebildet, Fahrzeuggeräusche und/oder andere Nebengeräusche
während der Spracheingabe durch den Benutzer zu unterdrücken.
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Gemäß vorteilhafter
Ausgestaltung ist die Speichereinheit dazu ausgebildet, den vom
Fahrzeug zurückgelegten Routenweg aufzuzeichnen. In zweckmäßiger
Weiterbildung ist die Speichereinheit weiterhin dazu ausgebildet,
den dem Kartensystem unbekannten, neuen Routenweg, welcher bereits
ermittelt ist, aufzuzeichnen.
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Zweckmäßigerweise
werden die Wegpunktdaten, die fahrzeugspezifischen und/oder die
routenwegspezifischen Daten zur Aktualisierung des auf der Kartensystemdatenbank
abgelegten Kartensystems an die Verarbeitungsdatenbank zur Synchronisation
mit der Kartensystemdatenbank übertragen.
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Zur
Aktualisierung des auf der Speichereinheit des Navigationssystems
abgelegten Kartensystems ist die Empfangseinheit vorzugsweise dazu ausgebildet,
Aktualisierungsdaten von der zentralen Kartensystemdatenbank zu
empfangen.
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Gemäß vorteilhafter
Ausgestaltung ist die Positionsermittlungseinheit beispielsweise
als satelitengestützte Positionsermittlungseinheit bzw.
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Satellitenkommunikationssystem
und insbesondere als GPS-, DGPS-, Galileo- und/oder als SAPOS-Empfänger
ausgebildet.
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In
vorteilhafter Weiterbildung ist am Navigationssystem ein Bluetooth-Modul
zur Kommunikation zwischen dem Navigationssystem und der die fahrzeugspezifischen
Daten zur Verfügung stellenden Schnittstelleneinheit angeordnet.
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Gemäß vorteilhafter
Ausgestaltung weist das Navigationssystem eine TMC-Staumeldeeinheit
auf. Die TMC-Staumeldeeinheit ist zweckmäßigerweise von
dem Benutzer des Navigationssystems aktivierbar. Die TMC-Staumeldeeinheit
ist vorzugsweise dazu ausgebildet, eine TMC-Staumeldung zusammen
mit einer Position des Fahrzeugs, welche zweckmäßigerweise
von der Positionsermittlungseinheit zur Verfügung gestellt
wird, zur Aktualisierung der auf der Routenwegdatenbank abgelegten
routenwegspezifischen Daten an die Verarbeitungsdatenbank zu melden,
welche die Staumeldung zweckmäßigerweise weiterverarbeitet
und an die Routewegdatenbank übermittelt.
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In
zweckmäßiger Weiterbildung ist das Navigationssystem
zur Aufzeichnung der TMC-Staumeldung ausgebildet, welche über
die Verarbeitungsdatenbank vorzugsweise an den Synchronisationsserver
zur Aktualisierung der auf dem Sicherungsserver abgelegten Kartensystemdatenbank
zugeführt wird.
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In
vorteilhafter Weiterbildung ist die Schnittstelleneinheit als CAN-Busschnittstelle
ausgebildet.
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In
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung ist die Schnittstelleneinheit
als On-Board Diagnose (OBD)-Schnittstelle ausgeführt, über
die auf Daten, wie beispielsweise fahrzeugspezifische Daten des Fahrzeuges,
zugegriffen werden kann.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 eine
Prinzipdarstellung eines Datenverarbeitungssystem mit Navigationssystem,
einem Verarbeitungsserver, einem Synchronisationsserver und einem
Sicherungsserver,
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2 eine
Prinzipdarstellung des Navigationssystems mit Navigationsdatenbank
gemäß 1,
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3 eine
Prinzipdarstellung einer mit dem Navigationssystem gemäß 1 kommunizierenden Schnittstelleneinheit,
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4 eine
Prinzipdarstellung des Verarbeitungsservers gemäß 1,
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5 eine
Prinzipdarstellung des Synchronisationsservers gemäß 1,
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6 eine
Prinzipdarstellung des Sicherungsservers gemäß 1 und
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7 eine
Prinzipdarstellung einer mit verschiedenen Navigationssystemen kommunizierenden
Schnittstelleneinheit gemäß einer Ausführung der
Erfindung.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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In 1 ist
eine Prinzipdarstellung eines Datenverarbeitungssystems 2 mit
einem Navigationssystem 4, einem Verarbeitungsserver 6,
einem Synchronisationsserver 8 und einem Sicherungsserver 10 gezeigt.
Dabei umfasst das Navigationssystem 4 eine als als GPS-,
DGPS-, Galileo- und/oder als SAPOS-Empfänger ausgebildete
Positionsermittlungseinheit 12, eine Speichereinheit 14 zur
Speicherung von Wegpunkdaten sowie fahrzeugspezifischen Daten und
eine als Mobilkommunikationssystem ausgebildete Übertragungseinheit 16.
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Das
Navigationssystem 4 ist im Ausführungsbeispiel
als fahrzeugeigenes Navigationssystem ausgebildet. Das Navigationssystem 4 ermittelt mit
der Positionsermittlungseinheit 12 die Position des in
der Zeichnung nicht dargestellten Fahrzeugs durch Empfang von Signalen
von Satelliten 18 und empfängt fahrzeugspezifische
Daten über ein Bluetooth-Modul 20 von einer Schnittstelleneinheit 22 des Fahrzeugs.
Gemäß einer Ausführungsform umfaßt die
Schnittstelleneinheit eine On-Board Diagnose (OBD)-Schnittstelle,
wie beispielsweise eine Europäische OBD (EOBD)-Schnittstelle, über
die auf die fahrzeugspezifischen Daten zugegriffen werden kann.
Gemäß einer Ausführungsform wird dabei über die
OBD-Schnittstelle auf einen CAN-Bussystem des Fahrzeugs zugegriffen
und die fahrzeugspezifischen Daten über den CAN-Bus abgefragt.
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Die
Navigationseinheit 4 stellt dem Verarbeitungsserver 6 über
die Übertragungseinheit 16 die Wegpunktdaten einer
vom Fahrzeug zurückgelegten Route und die fahrzeugspezifischen
Daten zur Verfügung. Der Verarbeitungsserver 6 ermittelt
auf Basis der von der Navigationseinheit 4 erhaltenen Daten
einen neuen Routenweg und ergänzt den Routenweg mit den
fahrzeugspezifischen Daten. Zusätzlich führt der
Verarbeitungsserver 6 eine Anfrage zum Erhalt routenwegspezifischer
Daten, welche dem neuen Routenweg entsprechen, von einer Routenwegdatenbank 24 durch,
welche dem Verarbeitungsserver 6 die routenspezifischen
Daten zur Verfügung stellt.
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Der
ermittelte neue Routenweg wird vom Verarbeitungsserver 6 auf
den Synchronisationsserver 8 übertragen, welcher
den neuen Routenweg mit einem auf dem Sicherungsserver 10 abgelegten
Kartensystem zur Aktualisierung des Kartensystems synchronisiert
und auf dem Sicherungsserver 10 zusammen mit dem Kartensystem
ablegt.
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Das
auf dem Sicherungsserver 8 abgelegte Kartensystem ist zur
Aktualisierung des auf der Speichereinheit 14 des Navigationssystems 4 abgelegten Kartensystems über
die Übertragungseinheit 16 und den Synchronisationsserver 8 abfragbar.
Zur Synchronisation der routenwegspezifischen Daten, welche auf
der Routenwegdatenbank 24 gespeichert sind, wird der Routenwegdatenbank 24 vom
Sicherungsserver 10 das Kartensystem zur Verfügung
gestellt.
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In 2 ist
das Navigationssystem 4 gemäß 1 mit
der Positionsermittlungseinheit 12, dem Bluethooth-Modul 20,
der Speichereinheit 14 und mit der Übertragungseinheit 16 gezeigt,
welche eine Sendeeinheit 26 und eine Empfangseinheit 28 umfasst.
Das Navigationssystem 4 weist weiter eine Recheneinheit 30 zur
Routenwegberechnung aus Größen auf, welche von
einem in der Zeichnung nicht dargestellten Benutzer des Navigationssystems 4 vorgegeben
sind, und/oder zur Digitalisierung einer von dem Fahrzeug zurückgelegten
Route. Dazu greift die Recheneinheit 30 auf einen ROM-Speicher 32 und
einen RAM-Speicher 34 zurück. Zur Anzeige navigationsspezifischer
Daten umfasst die Navigationseinheit einen Monitor 36,
welcher im Ausführungsbeispiel als Eingabeeinheit mit Touchscreen-Funktionen
ausgebildet ist. Zur Routenberechnung umfasst das Navigationssystem 4 einen Kartenspeicher 38,
welcher der Recheneinheit 30 einen entsprechenden Kartenausschnitt
zur Verfügung stellt. Ein Client-Modul 40, welches
mit dem Kartenspeicher 38 und mit der Übertragungseinheit 16 in Verbindung
steht, ist für die Aktualisierung des im Kartenspeicher 38 abgelegten
Kartensystems verantwortlich.
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Des
Weiteren umfasst das Navigationssystem 4 eine TMC-Staumeldeeinheit 42,
welche vom Benutzer des Navigationssystems 4 für
den Fall eines Straßenverkehrsstaus aktiviert werden kann. Über
die Recheneinheit 30, eine TMC-Stausendeeinheit 44 und
die Übertragungseinheit wird eine TMC-Staumeldung dem in 1 gezeigten
Verarbeitungsserver zur Weiterverarbeitung zugeführt.
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In 3 ist
ein Prinzipschaltbild der als EOBD-Schnittstelle ausgebildeten Schnittstelleneinheit 22 gezeigt,
welche dem Navigationssystem 4 CAN-Datenpakete über
das EOBD-Bluetooth-Modul 20 zur Verfügung stellt.
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4 zeigt
den Verarbeitungsserver 6, welchem eingangsseitig von dem
Navigationssystem 4 Wegpunktdaten, fahrzeugspezifische
Daten und die TMC-Staumeldung zugeführt werden. Hierbei
wird die TMC-Staumeldung über einen Echtzeit-Container 46 zum
Synchronisationsserver (5) weitergeleitet. Die Wegpunktdaten
und die fahrzeugspezifischen Daten werden dem Verarbeitungsserver
zur Ermittlung des neuen Routenwegs über einen Daten-Container 48 zugeführt.
Aus den Wegpunktdaten der vom Fahrzeug zurückgelegten Route
und der bestehenden Kartensystemdatenbank bestimmt der Verarbeitungsserver 6 einen
Anfangspunkt und einen Endpunkt und verknüpft die zwischen
dem Anfangspunkt und dem Endpunkt liegenden Wegpunktdaten zur Ermittlung
des neuen Routenwegs. Den neuen Routenweg ergänzt der Verarbeitungsserver 6 um die
als CAN-Busdatenpaket ausgebildeten fahrzeugspezifischen Daten und
ermittelt zusätzlich die zum neuen Routenweg erforderlichen
Routenwegdaten von der Routenwegdatenbank 24. Nach der
Ergänzung des neuen Routenwegs mit den routenwegspezifischen
Daten stellt der Verarbeitungsserver 6 Daten zum neuen
Routenweg über eine Transferplattform 50 dem Synchronisationsserver
(5) zur Verfügung.
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5 zeigt
ein Prinzipschaltbild des Synchronisationsservers 8, welchem
die Daten zum neuen Routenweg vom Verarbeitungsserver (4) über
ein Transfermodul 52 zugeführt werden. Zusätzlich
werden dem Transfermodul 52 des Synchronisationsservers 8 die
TMC-Staumeldung von dem am Verarbeitungsserver angeordneten Echtzeit-Container
(4) und routenspezifische Daten zugeführt.
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Der
Synchronisationsserver 8 synchronisiert den neuen Routenweg
mit dem bestehenden, auf dem Sicherungsserver (6)
abgelegten Kartensystem zur Aktualisierung desselben. Daten des
aktualisierten Kartensystems werden im Synchronisationsserver 8 verschlüsselt
und komprimiert und in Folge sowohl dem Sicherungsserver (6)
als auch dem Navigationssystem (1 und 3)
zur Aktualisierung des auf dem Navigationssystem abgelegten Kartensystems über
ein Synchronisationsmodul 54 zugeführt.
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6 zeigt
ein Prinzipschaltbild des Sicherungsservers 10, welchem
Daten des aktualisierten Kartensystems vom Synchronisationsserver
(5) zunächst verschlüsselt und
komprimiert zugeführt werden. Nach der Dekomprimierung
und Entschlüsselung wird das aktualisierte Kartensystem
in einer als Straßendatenbank ausgebildeten Kartensystemdatenbank
gespeichert. Die Kartensystemdatenbank dient jeweils zur Aktualisierung
von im Navigationssystem gespeicherten Kartensystemen.
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In 7 ist
ein Prinzipschaltbild einer als EOBD-Schnittstelle ausgebildeten
Schnittstelleneinheit 22 gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Über
die EOBD-Schnittstelle 22 des Fahrzeugs werden fahrzeugspezifische
Daten, wie z. B. die Geschwindigkeit, die zurückgelegte Wegstrecke
oder die Querbeschleunigung des Fahrzeuges einem EOBD-Bluetooth-GSM-Modul 720 zur Verfügung
gestellt bzw. von diesem abgefragt. Gemäß einer
Ausführungsform werden diese und mögliche weitere
Daten auf einem Flashmodul 70 gespeichert. Die fahrzeugspezifischen
Daten werden dann weiterhin sowohl dem erfindungsgemäßen
Navigationssystem 4 zur Verfügung gestellt und
stehen darüber hinaus über die Bluetooth-Schnittstelle
des Moduls 720 herkömmlichen Standardnavigationssystemen 74 zur
Verfügung.
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Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung ist ein Standardnavigationssystem 74,
das mit dem Modul 720 verbunden ist, so eingerichtet, dass bei
Ausfall der Positionsermittlungseinheit oder des Satellitensignals,
z. B. bei der Fahrt durch einen Tunnel, der Routenweg ohne Berücksichtigung
des Satellitensignals und damit der aktuellen Position des Fahrzeuges
aufgrund der aktuellen fahrzeugspezifischen Daten, wie z. B. des über
die EOBD-Schnittstelle des Fahrzeugs zur Verfügung gestellten
Geschwindigkeitssignals berechnet werden. Gemäß dieser
Ausführungsform ist es daher möglich, insbesondere
kurzzeitige Ausfälle der Positionsermittlung beispielsweise
bei fehlendem Satellitensignal durch Hinzuziehung der fahrzeugspezifischen
Daten über die EOBD-Schnittstelle abzufangen und weiterhin eine
Routenwegberechnung zu ermöglichen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Standardnavigationssystem 74 dergestalt
weitergebildet, dass es über beispielsweise eine Bluetooth-Schnittstelle
mit dem Modul 720 dergestalt kommuniziert, dass es über
beispielsweise eine GSM-Schnittstelle des Moduls 720 auf
die zentrale Kartensystemdatenbank zugreift und von dieser zumindest
Ausschnitte des aktualisierten Kartensystems empfängt,
um darauf basierend eine Route für das Fahrzeug zu berechnen.
Das heruntergeladene aktualisierte Kartensystem kann dabei beispielsweise
auch auf dem Flashmodul 70 gespeichert werden. Gemäß dieser
Ausführungsform ist es daher möglich, Standardnavigationssysteme 74 dergestalt
einzurichten, dass sie über das Modul 720 ebenfalls
die Vorzüge der Erfindung bei der Nutzung der zentralen Kartensystemdatenbank
dem Nutzer zur Verfügung stellen. Die Erfindung ist nicht
auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel,
insbesondere nicht auf die Anordnung und das Zusammenspiel der Datenbanken
und Server, beschränkt. Alle vorstehend beschriebenen und
in der Zeichnung dargestellten Merkmale sind gemäß weiterer
Ausführungsformen der Erfindung beliebig miteinander kombinierbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4230299
A1 [0003]
- - DE 19525291 C1 [0004]