DE102007002792A1

DE102007002792A1 - Druckeinheit einer Druckmaschine

Info

Publication number: DE102007002792A1
Application number: DE102007002792A
Authority: DE
Inventors: Peer Dilling; Norbert Dr. Dylla; Josef Hammer
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 2007-01-18
Filing date: 2007-01-18
Publication date: 2008-07-24
Also published as: US20080173199A1; CH702323B1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Druckeinheit einer Druckmaschine, insbesondere einer Rollendruckmaschine, mit mindestens einem Druckwerk, wobei das oder jedes Druckwerk einen Formzylinder (12), einen Übertragungszylinder (11), ein Farbwerk (13) sowie vorzugsweise ein Feuchtwerk (14) aufweist und wobei jedem Druckwerk eine Druckplattenwechseleinrichtung (19) zur Ausführung eines teilautomatisierten oder vollautomatisierten Druckplattenwechsels an dem Formzylinder (12) des jeweiligen Druckwerks zugeordnet ist. Erfindungsgemäß ist der Formzylinder (12) jedes Druckwerks (10) derart zwischen zwei Positionen verlagerbar, dass derselbe in einer ersten Position an das Farbwerk (13) angestellt und von der Druckplattenwechseleinrichtung (19) abgestellt und in einer zweiten Position an die Druckplattenwechseleinrichtung (19) angestellt und von dem Farbwerk (13) abgestellt wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Druckeinheit einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Druckeinheiten von Rollendruckmaschinen verfügen über mehrere Druckwerke, wobei jedes Druckwerk zumindest einen Übertragungszylinder, einen Formzylinder, ein Farbwerk sowie ein Feuchtwerk umfasst. Es sind auch Druckwerke ohne Feuchtwerk bekannt. Weiterhin können solche Druckeinheiten Gegendruckzylinder aufweisen, wobei ein Gegendruckzylinder mit einem oder mehreren Übertragungszylindern unterschiedlicher Druckwerke zusammenwirken kann. Gegendruckzylinder werden auch als Satellitenzylinder bezeichnet. Neben Druckeinheiten, die derartige Gegendruckzylinder aufweisen, sind auch Druckeinheiten bekannt, die keine Gegendruckzylinder aufweisen, wobei bei solchen Druckeinheiten ohne Gegendruckzylinder die Übertragungszylinder zweier Druckwerke aufeinander abrollen. Die Übertragungszylinder werden auch als Gummizylinder und die Formzylinder auch als Plattenzylinder bezeichnet werden. Die Formzylinder bzw. Plattenzylinder tragen Druckformen.
Beim Drucken mit einer Druckform wird prinzipiell zwischen Druckprozessen unterschieden, die auf der einen Seite mit einmal beschreibbaren Druckformen oder auf der anderen Seite mit wiederbeschreibbaren Druckformen arbeiten. Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine Druckeinheit einer Druckmaschine, die mit einmal beschreibbaren, als Druckplatten ausgebildeten Druckformen arbeitet. Solche Druckplatten müssen dann, wenn eine Druckmaschine auf einen neuen Druckauftrag umgerüstet wird, an den Formzylindern gewechselt werden, wobei hierzu sogenannte Druckplattenwechseleinrichtungen zum Einsatz kommen, die einen teilautomatisierten oder vollautomatisierten Druckplattenwechsel ermöglichen.
Druckeinheiten von Rollenrotationsdruckmaschinen werden zunehmend kompakter, das heißt mit geringeren Abmessungen, ausgeführt. Hierdurch verringert sich der zur Verfügung stehende Bauraum an den Druckeinheiten einer Duckmaschine, also der zur Positionierung bzw. Anordnung der Farbwerke, Feuchtwerke und Druckplattenwechseleinrichtungen zur Verfügung stehende Platz. Weiterhin ist bei Druckeinheiten mit kompakten Bauformen der Zugang zu den Zylindern, nämlich zu den Formzylindern sowie Übertragungszylindern, erschwert. Bei Druckeinheiten mit geringen Abmessungen bereitet demnach die Integration von Farbwerken, Feuchtwerken sowie Druckplattenwechseleinrichtungen in die Druckmaschine unter gleichzeitiger Gewährleistung eines einfachen Zugangs zu den Formzylindern sowie Übertragungszylindern der Druckeinheit erhebliche Schwierigkeiten.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine neuartige Druckeinheit einer Druckmaschine zu schaffen.
Dieses Problem wird durch eine Druckeinheit einer Druckmaschine gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist der Formzylinder jedes Druckwerks derart zwischen zwei Positionen verlagerbar, dass derselbe in einer ersten Position an das Farbwerk angestellt und von der Druckplattenwechseleinrichtung abgestellt und in einer zweiten Position an die Druckplattenwechseleinrichtung angestellt und von dem Farbwerk abgestellt ist.
Die Erfindung gewährleistet eine einfache Integration der Farbwerke, Feuchtwerke sowie Druckplattenwechseleinrichtungen in Druckeinheiten von Druckmaschinen mit kompakten Bauformen. Durch die Bewegung des Formzylinders relativ zum Farbwerk sowie relativ zur Druckplattenwechseleinrichtung eines Druckwerks lässt sich der zur Verfügung stehende Bauraum optimal ausnutzen und es ist des Weiteren ein einfacher Zugang zu den Zylindern gewährleistet.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt:
1: eine schematisierte Darstellung eines Druckwerks einer erfindungsgemäßen Druckeinheit nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
2: eine schematisierte Darstellung eines Druckwerks einer erfindungsgemäßen Druckeinheit nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
1 zeigt einen schematisierten Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Druckeinheit im Bereich eines Druckwerks 10, wobei jedes Druckwerk einen Übertragungszylinder 11, einen Formzylinder 12, ein Farbwerk 13 sowie ein Feuchtwerk 14 umfasst. Der Übertragungszylinder 11 des in 1 dargestellten Druckwerks rollt auf einem Übertragungszylinder 11 eines benachbarten Druckwerks unter Ausbildung eines Druckspalts 15 ab, wobei durch den Druckspalt 15 eine zu bedruckende Bedruckstoffbahn 16 bewegt bzw. gefördert wird. Auf dem Formzylinder 12 eines jeden Druckwerks 10 ist mindestens eine Druckform gespannt, wobei mit Hilfe des Farbwerks 13 Druckfarbe und mit Hilfe des Feuchtwerks 14 Feuchtmittel auf die oder jede auf dem Formzylinder 12 gespannte Druckform aufgetragen werden kann. Gemäß 1 rollen auf dem Übertragungszylinder 12 mehrere Farbauftragwalzen 17 des Farbwerks 13 sowie eine Feuchtauftragwalze 18 des Feuchtwerks 14 ab.
Dem Druckwerk 10 ist gemäß 1 weiterhin eine Druckplattenwechseleinrichtung 19 zugeordnet. Die Druckplattenwechseleinrichtung 19 dient dem teilautomatisierten oder auch vollautomatisierten Ausführen eines Druckplattenwechsels am Formzylinder 12 des jeweiligen Druckwerks 10.
Erfindungsgemäß ist der Formzylinder 12 eines jeden Druckwerks 10 der erfindungsgemäßen Druckeinheit zwischen zwei Positionen verlagerbar, wobei in einer ersten Position, in welcher der Formzylinder mit der Bezugsziffer 12 gekennzeichnet ist, der Formzylinder an das Farbwerk 13 sowie das Feuchtwerk 14 angestellt und von der Druckplattenwechseleinrichtung 19 abgestellt ist. In einer zweiten Position, in welcher der Formzylinder mit der Bezugsziffer 12' gekennzeichnet ist, ist derselbe an die Druckplattenwechseleinrichtung 19 angestellt und vom Farbwerk 13 sowie Feuchtwerk 14 abgestellt. Die erste Position des Formzylinders 12 kann als Druckposition und die zweite Position des Formzylinders 12' als Rüstposition bezeichnet werden. In der Druckposition steht der Umfang des Formzylinders 12 weitestgehend zur Einfärbung zur Verfügung. In der Rüstposition desselben steht der Umfang des Formzylinders 12' weitestgehend der Druckplattenwechseleinrichtung 19 zur Verfügung.
Im Ausführungsbeispiel der 1 ist der Formzylinder 12 entlang einer geraden Bewegungsbahn 20 verlagerbar. Im Unterschied hierzu zeigt 2 ein Ausführungsbeispiel, in welchem der Formzylinder 12 entlang einer kreisförmigen Bewegungsbahn verlagerbar ist. Es ist vorstellbar, dass der Formzylinder 12 entlang beliebig gekrümmter Bewegungsbahnen verlagerbar ist.
Das Farbwerk 13, das Feuchtwerk 14 sowie die Druckplattenwechseleinrichtung 19 eines jeden Druckwerks 10 der erfindungsgemäßen Druckeinheit sind ortsfest ausgebildet. Ausschließlich der Formzylinder 12 ist zwischen den beiden Positionen verlagerbar, um denselben entweder an die Druckplattenwechseleinrichtung 19 oder an das Farbwerk 13 sowie Feuchtwerk 14 anzustellen.
Die Formzylinder 12 sind vorzugsweise dreiteilig ausgeführt, nämlich derart, dass dieselben einen mittleren Zylinderballen, auf welchem die Druckplatten angeordnet sind, sowie zwei seitliche Lagereinheiten aufweisen.
Der mittlere Zylinderballen kann dann von den seitlichen Lagereinheiten entkoppelt werden, um den Zylinderballen entlang der jeweiligen Bewegungsbahn zu verlagern. Die Lagereinheiten sind dann ortsfest.
Beim Verlagern des Formzylinders 12 verändert sich in den Ausführungsbeispielen der 1 und 2 die Position einer Längsmittelachse und damit Drehachse des Formzylinders 12 ausschließlich in Radialrichtung sowie gegebenenfalls in Umfangsrichtung. In Axialrichtung gesehen bleibt hingegen die Position des Formzylinders 12 bei der Verlagerung desselben zwischen den beiden Positionen unverändert.

10: Druckwerk
11: Übertragungszylinder
12: Formzylinder
13: Farbwerk
14: Feuchtwerk
15: Druckspalt
16: Bedruckstoffbahn
17: Farbauftragwalze
18: Feuchtauftragwalze
19: Druckplattenwechseleinrichtung
20: Bewegungsbahn
21: Bewegungsbahn

Claims

Druckeinheit einer Druckmaschine, insbesondere einer Rollendruckmaschine, mit mindestens einem Druckwerk, wobei das oder jedes Druckwerk einen Formzylinder, einen Übertragungszylinder, ein Farbwerk sowie vorzugsweise ein Feuchtwerk aufweist, und wobei jedem Druckwerk eine Druckplattenwechseleinrichtung zur Ausführung eines teilautomatisierten oder vollautomatisierten Druckplattenwechsels an dem Formzylinder des jeweiligen Druckwerks zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (12) jedes Druckwerks (10) derart zwischen zwei Positionen verlagerbar ist, dass derselbe in einer ersten Position an das Farbwerk (13) angestellt und von der Druckplattenwechseleinrichtung (19) abgestellt und in einer zweiten Position an die Druckplattenwechseleinrichtung (19) angestellt und von dem Farbwerk (13) abgestellt ist.
Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (12) jedes Druckwerks (11) entlang einer geraden Bewegungsbahn im wesentlichen in Radialrichtung verlagerbar ist.
Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (12) jedes Druckwerks (11) entlang einer gekrümmten Bewegungsbahn im wesentlichen in Radialrichtung und Umfangrichtung verlagerbar ist.
Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (12) jedes Druckwerks (11) entlang einer kreisbogenförmigen Bewegungsbahn im wesentlichen in Radialrichtung und Umfangrichtung verlagerbar ist.
Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbwerk (13) und die Druckplattenwechseleinrichtung (19) jedes Druckwerks (11) ortsfest ausgebildet sind.
Druckeinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (12) jedes Druckwerks in der ersten Position an das Farbwerk (13) und das Feuchtwerk (14) des jeweiligen Druckwerks (10) angestellt und in der zweiten Position von dem Farbwerk (13) und dem Feuchtwerk (14) des jeweiligen Druckwerks (10) abgestellt ist.