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Die
Erfindung betrifft eine Platte für eine schussfeste Panzerung,
insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer äußeren
und einer inneren Oberfläche. Des weiteren betrifft die
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Platte für
eine schussfeste Panzerung, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
mit einer äußeren und einer inneren Oberfläche.
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Eine
gattungsgemäße Platte für eine schussfeste
Panzerung ist aus der
DE
39 38 741 A1 bekannt. Die Panzerung weist eine schussfeste
Schicht auf, welche eine Vielzahl von in ihrer Position fixierten
und sich berührenden geometrischen Körpern umfasst.
Nachteilig bei dieser Panzerung ist jedoch der große Aufwand,
der erforderlich ist, um die Kugeln in einer weiteren Schicht einzubetten.
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Aus
dem allgemeinen Stand der Technik sind Platten für schussfeste
Panzerungen bekannt, die durch Vergütung, Härtung
und gegebenenfalls weitere thermische Nachbehandlungen zu ballistischen Strukturen
geformt werden. Meist weisen diese Platten sehr große Dicken
auf, um die ballistischen Anforderungen erfüllen zu können.
Dies führt jedoch zu einer sehr hohen Masse und zu hohen
Kosten dieser Platten.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Platte für
eine schussfeste Panzerung zu schaffen, welche mit einfachen Mitteln
hergestellt werden kann, eine geringe Masse aufweist und dabei in
der Lage ist, die an sie gestellten ballistischen Anforderungen
zu erfüllen.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch
die sich abwechselnden Erhebungen und Vertiefungen auf der äußeren
Oberfläche der erfindungsgemäßen Platte
wird das Auftreffen eines Geschosses in einem Winkel von 90° im
wesentlichen verhindert, wodurch die durch das Geschoss auf die
Platte einwirkende Kraft erheblich verringert wird, da nur ein Teil
der durch das Geschoss aufgebrachten Kraft senkrecht auf die Oberfläche
der Platte wirkt und ein Großteil der Kraft über
die Oberfläche abgeleitet wird. Dadurch lässt
sich die erforderliche Materialdicke der erfindungsgemäßen
Platte bei gleicher Widerstandsfähigkeit gegen das Eindringen
von Geschossen verringern, wodurch sowohl unnötiges Gewicht
als auch Kosten eingespart werden können.
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Aufgrund
der Tatsache, dass für die erfindungsgemäße
Platte vorteilhafterweise keine zusätzlichen Elemente benötigt
werden, kann dieselbe verhältnismäßig
kostengünstig hergestellt werden.
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Die
Möglichkeit eines 90°-Beschusses der erfindungsgemäßen
Platte wird weiter verringert, wenn sich in einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung die Erhebungen und die Vertiefungen
unmittelbar aneinander anschließen.
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Dieser
Effekt kann noch weiter verbessert werden, wenn die Erhebungen und
die Vertiefungen jeweils gekrümmte Oberflächen
aufweisen.
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Eine
verfahrensmäßige Lösung der Aufgabe ergibt
sich durch die Merkmale von Anspruch 8.
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Durch
die plastische Verformung der Platte ergibt sich an der äußersten
Schicht derselben eine besonders hohe Festigkeit, da das Material
in diesem Bereich verdichtet wird und sich Versetzungen innerhalb
des Gefüges ergeben.
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Wenn
in einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens die Platte vor
dem Einbringen der Vertiefungen gehärtet wird, so ergibt
sich eine noch größere Festigkeit derselben und
es wird verhindert, dass durch ein eventuell nachfolgendes Härten
und die damit verbundene Wärmebehandlung des Materials
die durch die plastische Verformung zuvor erreichte Festigkeit wieder
verloren geht.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend ist
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung
prinzipmäßig dargestellt.
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Es
zeigt:
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1 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Platte für
eine schussfeste Panzerung;
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2 einen
Schnitt nach der Linie II-II aus 1; und
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3 eine
vergrößerte Darstellung nach der Linie III-III
aus 2.
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1 zeigt
eine Platte 1 für eine schussfeste Panzerung,
die insbesondere für ein nicht dargestelltes Kraftfahrzeug
geeignet ist. Die Platte 1 weist eine der Umgebung des
Kraftfahrzeugs zugewandte, äußere Oberfläche 2 und
eine der äußeren Oberfläche 2 gegenüberliegende,
also dem Inneren des Kraftfahrzeugs zugewandte innere Oberfläche 3 auf.
In an sich bekannter Weise dient die Platte 1 zur Verhinderung
des Eindringens von Geschossen in das Innere eines mit derselben
ausgestatteten Kraftfahrzeugs.
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Die äußere
Oberfläche 2 der Platte 1 ist mit einer
Vielzahl von Vertiefungen 4 versehen, zwischen denen sich
Erhebungen 5 befinden, so dass sich die in die äußere
Oberfläche 2 integrierten Erhebungen 5 und
Vertiefungen 4 abwechseln. Eine mögliche Ausgestaltung
der Vertiefungen 4 und der Erhebungen 5 ist in
dem Schnitt gemäß 2 besser erkennbar,
wobei die Vertiefungen 4 und die Erhebungen 5 über
die gesamte Platte 1 gleichmäßig verteilt
sind, d. h. der Schnitt II-II könnte im Prinzip an jeder
beliebigen Stelle der Platte 1 verlaufen. In 2 ist
des weiteren zu erkennen, dass sich die Erhebungen 5 und die
Vertiefungen 4 unmittelbar aneinander anschließen,
so dass die äußere Oberfläche 2 im
Prinzip keinerlei Ebenheit aufweist. Vorzugsweise ändert
sich der Winkel der äußeren Oberfläche 2 gegenüber
der mittels der gerichelten Linie angedeuteten Normalen auf die
Platte 1 wenigstens annähernd kontinuierlich, wobei
die Erhebungen 5 und die Vertiefungen 4 jeweils
gekrümmte Oberflächen aufweisen. Zum Erreichen
dieser gekrümmten Oberflächen kann der Verlauf
der Erhebungen 5 und/oder der Vertiefungen 4 über
wenigstens annähernd die gesamte äußere Oberfläche 2 wenigstens
annähernd sinusförmig sein, es kann jedoch auch
ein wenigstens annähernd sphärischer Verlauf der
Erhe bungen 5 und/oder der Vertiefungen 4 über
wenigstens annähernd die gesamt äußere
Oberfläche 2 vorgesehen sein. Gegebenenfalls sind
auch andere Ausgestaltungen der Erhebungen 5 und/oder der
Vertiefungen 4 denkbar.
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In
der vergrößerten Darstellung gemäß 3 ist
ein sinusförmiger Verlauf der äußeren
Oberfläche 2 und damit der Erhebungen 5 und
der Vertiefungen 4 dargestellt und es ist erkennbar, dass
ein mit dem Bezugszeichen 6 bezeichnetes, sich der Platte 1 näherndes
Projektil annähernd keine Chance hat, in einem Winkel von
im wesentlichen 90° auf die äußere Oberfläche 2 der
Platte 1 aufzutreffen. Dadurch wirkt ein Großteil
der durch das Projektil 6 aufgebrachten Kraft nicht unmittelbar
auf die Platte 1 sondern wird über die äußere
Oberfläche 2 abgeleitet. Die im vorliegenden Ausführungsbeispiel
beschriebene Platte 1 ist so konzipiert, dass sie einem Beschuss
in der Beschussklasse B7 standhalten kann, wobei für andere
Beschussklassen selbstverständlich andere Konstruktionen
vorgesehen sein können.
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Bei
einem Verfahren zur Herstellung der Platte 1 werden in
die äußere Oberfläche 2 der
Platte 1 die Vertiefungen 4 durch plastische Verformung eingebracht.
Beim Einbringen der Vertiefungen 4 mittels eines nicht
dargestellten Werkzeugs ergeben sich die Erhebungen 5 in
der äußeren Oberfläche 2 der
Platte 1. Als Werkzeug zum Einbringen der Vertiefungen 4 durch
plastische Verformung kann beispielsweise eine mit Vorsprüngen
versehene Rolle verwendet werden, die über die äußere
Oberfläche 2 der Platte 1 bewegt wird.
Alternativ ist auch eine Ausgestaltung des Werkzeugs als mit Kugeln
versehene Platte denkbar, die mit einer entsprechenden Kraft in die äußere
Oberfläche eingedrückt wird. Selbstverständlich
könnte das Werkzeug auch jede andere zum Einbringen der
Vertiefungen 4 in die äußere Oberfläche 2 der
Platte 1 geeignete Form aufweisen. Vor dem Einbringen der
Vertiefungen 4 wird die Platte 1 vorzugsweise
gehärtet, wozu an sich bekannte Härteverfahren
angewendet werden können.
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Durch
die plastische Verformung der äußeren Oberfläche 2 der
Platte 1 ergibt sich zwar, zusätzlich zu der gewünschten
Formgebung der äußeren Oberfläche 2,
eine sehr hohe Verfestigung unmittelbar unterhalb der äußeren
Oberfläche 2, also in dem der äußeren
Oberfläche 2 zugewandten oberen Randschichtbereich,
der der inneren Oberfläche 3 zugewandte Bereich
der Platte 1 weist jedoch trotz seiner großen
Härte noch eine ausreichende Duktilität auf, um
ein Brechen der Platte 1 beim Auftreffen des Projektils 6,
bei einem Sprengstoffanschlag, beim Auftreffen von Geschosssplittern
oder bei mehreren, in kurzen Abständen aufeinanderfolgenden Treffern
zu verhindern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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