DE102007001720A1 - Sitzquerträger für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Sitzquerträger eines Kraftfahrzeugs sowie die Art und Weise, wie das Gewicht eines Kraftfahrzeugsitzes aufgenommen wird. Ferner betrifft die Erfindung einen Karosserieunterboden und ein Kraftfahrzeug mit diesem Karosserieunterboden bzw. diesem Sitzquerträger.
- Es ist allgemein bekannt, zur stabilen Befestigung der Kraftfahrzeugsitze am Karosserieunterboden Sitzbefestigungen einzusetzen. Eine Sitzbefestigung besteht aus Blechteilen und umfasst in der Regel einen quer zur Fahrzeuglängsrichtung angeordneten Sitzquerträger. Verschiedenste Unterzusammenbauten stellen eine stabile Verbindung zwischen den Fahrzeugsitzen und diesen Sitzquerträgern her.
- So beschreibt die
DE 10224454 A1 eine Sitzbefestigung bei Kraftfahrzeugen, bei der ein Sitzquerträger bündig auf dem Fahrzeugboden aufliegt. Quer zum Sitzquerträger sind Sitzaufnahmen montiert, auf denen ein Fahrzeugsitz gelagert werden kann. - Es ist allgemein bekannt, dass Kraftfahrzeuge Heizungs- und/oder Lüftungsschläuche, elektrische Leitungen etc. besitzen, die im Bereich der Sitzbefestigung in Fahrzeuglängsrichtung entlang des Karosserieunterbodens verlegt sein können. Diese Schläuche werden, sofern bauraumbedingt möglich, über dem Sitzquerträger hinweg verlegt. Reicht der Platz für eine derartige Verlegung nicht aus, so werden sie durch Öffnungen in den Sitzquerträgern durchgeführt.
- Es ist eine Aufgabe einer Ausführungsform der Erfindung, eine Sitzbefestigung für eine Kraftfahrzeugkarosserie mit verbessertem Seitenaufprallschutz bereitzustellen.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und weitere Ausführungsformen werden durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche wiedergegeben.
- Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Sitzbefestigung für ein Kraftfahrzeug. Eine erste Ausführungsform der Sitzbefestigung umfasst einen länglichen, als Rollprofil ausgestalteten Sitzquerträger.
- Durch das geschlossene Profil lassen sich bei einem Seitenaufprall Kräfte leichter übertragen und sich darüber der Seitenaufprallschutz, wie er beispielsweise durch die zunehmend strengeren Bestimmungen des nach EuroNCAP (European New Car Assessment Programme) verlangt wird, verbessern.
- Durch die Wahl eines Rollprofils besteht die Möglichkeit, hochfeste Materialien einzusetzen, und dadurch die Struktursteifigkeit für den Seitenaufprallschutz weiter zu erhöhen.
- Man kann auch die mit einem Rollprofil ausgestattete Sitzbefestigung so auslegen, dass sich das Seitenaufprallverhalten der Kraftfahrzeugkarosserie nicht verbessert. In diesem Fall lässt sich die Blechstärke vieler Teile der Sitzbefestigung absenken. Dadurch lässt sich Material einsparen, kostengünstiger produzieren und das Gewicht verringern. Gemäß Computersimulationen für den Fall eines Seitenaufpralls nach den aktuellen EURO-NCAP-Bedingungen lässt sich auf diese Weise das Gewicht einer Sitzbefestigung um etwa 2 kg verringern.
- Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass der Sitzquerträger eine Streckfestigkeit zwischen 800 N/mm2 und 1400 N/mm2 besitzt, mit der die Strukturstabilität der Kraftfahrzeugkarosserie bei einem Seitenaufprall in besonderem Maße verbessert wird. Es wird insofern ein hochfestes Material gewählt, mit dem sich der Karosserieunterboden in Fahrzeugquerrichtung versteifen und entsprechend bei einem Seitenaufprall Intrusionen verringern lassen.
- Bei einer weiteren Ausführungsform besitzt der Sitzquerträger für eine verbesserte Schweißzugänglichkeit durchgehende Löcher.
- Ferner ist eine Ausführungsform vorgesehen, bei der der Sitzquerträger über ausgestellte Flansche verfügt, mit denen er am Tunnel und/oder am Schweller befestigbar ist, und wodurch Kräfte, die bei einem Seitenaufprall über den Schweller in den Fahrzeugboden eingeleitet werden, besser aufgenommen werden.
- Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Sitzbefestigung zwei längliche, senkrecht zum Sitzquerträger angeordnete Träger besitzt, die jeweils über eine Öffnung zur Aufnahme eines Sitzquerträgerendes verfügen. Je nachdem, wie hoch die Öffnungen in den Trägern angeordnet sind, lässt sich die Höhe des Sitzquerträgers über dem Karosserieboden einstellen. Ausgestellte Flansche der Träger und des Sitzquerträgers sorgen dann für eine geeignete Verbindung zwischen diesen Teilen.
- Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft einen Karosserieunterboden mit einem Sitzquerträger, wie oben beschrieben.
- Eine Ausführungsform des Karosserieunterbodens sieht vor, dass der Sitzquerträger beabstandet zum Karosserieunterboden angeordnet ist.
- Die vorgeschlagene Ausführungsform schafft durch die Beabstandung des Karosserieunterbodens vom Sitzquerträger einen Zwischenraum, durch den Heizungs- und/oder Lüftungsschläuche, elektrische Leitungen etc. leicht verlegbar sind. Hierdurch können z. B. das Heizungs- und/oder Lüftungssystem und das Verlegen der Schläuche oder Leitungen mit weniger Einschränkungen ge plant und dadurch mit tendenziell höherer Qualität realisiert werden.
- Die leichtere Verlegbarkeit ergibt sich, ohne dass Löcher in den im Weg befindlichen Sitzquerträger eingebracht werden müssen. Da Löcher im Sitzquerträger eine Strukturschwächung darstellen, entfällt auch das Erfordernis, den Bereich der Löcher nachträglich durch Verstärkungen zu stabilisieren. Das Gewicht dieser Stabilisierungen ist jedoch höher als das entfernte Material des eingebrachten Lochs. Auch hierdurch ergibt sich ein geringeres Karosseriegewicht.
- Dadurch, dass der Sitzquerträger beabstandet zum Karosserieunterboden angeordnet ist, entfallen auch etwa 20 Schweißpunkte für die direkte Anbindung des Sitzquerträgers an den Karosserieunterboden. Für den Sitzquerträger werden lediglich zwei Halterungen in der Art eines Brückenpfostens benötigt, die mit dem Karosserieunterboden einerseits und dem Sitzquerträger andererseits zu verschweißen sind. Weiterhin entfällt wie im Stand der Technik der Bedarf, den Sitzquerträger als Unterzusammenbau aus zwei U-förmigen Profilen herzustellen. Dadurch werden weitere 40 Schweißpunkte eingespart, wodurch die Prozesszeiten verkürzt werden.
- Durch die Bauhöhe der Halterungen in vertikaler Richtung erfolgt zudem eine einfache Anpassung der Kraftfahrzeugsitzbefestigung an unterschiedliche H-Punkte.
- In einer weiteren Variante besitzt der Karosse rieunterboden einen abgesenkten Bereich, über dem eine erhöht ausgebildete Längsverstärkung angeordnet ist, auf der sich der Sitzquerträger abstützt. Dadurch entsteht zwischen Karosserieunterboden und Längsverstärkung ein Hohlraum, durch den Luft- oder Heizungsschläuche, elektrische Leitungen etc. hindurchgeführt werden können.
- Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit einem Karosserieunterboden, wie oben beschrieben.
- Weitere Merkmale und Vorteile der beanspruchten Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen erkennbar, die nachfolgend als nicht beschränkende Beispiele angegeben sind. Hierbei soll die Benutzung von Bezugszeichen in den Figuren nicht dahingehend verstanden werden, dass die Bezugszeichen den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung einschränken sollen. Es zeigt:
-
1 einen vorderen Karosserieunterboden, -
2 einen Sitzquerträger, -
3 einen Schnitt A-A durch die1 . -
1 zeigt einen Karosserieunterboden1 in einer perspektivischen Seitenansicht. Es umfasst einen Tunnel2 , der in der Fahrzeugmitte in Fahrzeuglängsrichtung verläuft, den Boden vorne3 ,4 in Form von tailored blanks, zwei Längsverstärkungen5 ,6 und eine Tunnelkappe7 . - Auf dem Boden vorne
3 ,4 befinden sich Sitzquerträger8 ,9 zur Aufnahme des Gewichts der Fahrzeugvordersitze. Die Sitzquerträger8 ,9 sind geschlossene Rollprofile, vergleiche auch2 , die vertikal beabstandet zum Boden vorne3 bzw.4 angeordnet sind. Die vertikale Beabstandung gelingt mit am Boden vorne3 ,4 angeschweißten Trägern10 ,11 . Die Träger10 ,11 kommen senkrecht zum Sitzquerträger8 ,9 bzw. parallel zur Fahrzeuglängsrichtung zu liegen. Die Träger10 ,11 verfügen jeweils über eine Öffnung16 zur Aufnahme eines Sitzquerträgerendes. Sie verfügen ferner über Flansche12 , mit denen sie mit dem jeweiligen Sitzquerträger8 ,9 verschweißt werden. Durch die vertikale Lage der Öffnung16 wird die Vertikallage des Sitzquerträgers8 ,9 vorgeben. Der Sitzquerträger8 ,9 kann dann ggf. innerhalb einer Karosseriearchitektur, aber auch karosseriearchitekturübergreifend als Gleichteil verwendet werden und muss höchstens abgelängt werden. Die Träger10 ,11 wären dann bzgl. der Positionen der Öffnungen16 fahrzeugspezifisch herzustellen. - Die Sitzquerträger
8 ,9 können ausgestellte Flansche13 besitzen, um sie zusätzlich mit dem Tunnel2 und/oder dem Schweller14 zu verschweißen. Dadurch wird die Aufnahme und Weiterleitung von Kräften bei einem Seitenaufprall erleichtert und wird die Strukturstabilität des Karosserieunterbodens1 erhöht. - Die Sitzquerträger
8 ,9 sind als geschlossene Rollprofile ausgebildet und haben eine Streckfestigkeit von 800 N/mm2 bis 1400 N/mm2. Die geschlossene Ausbildung der Sitzquerträger8 ,9 und die Wahl eines hochfesten Materials bedingen eine hohe Struktursteifigkeit des Karosserieunterbodens1 , was zu einem günstigen Intrusionsverhalten bei einem Seitenaufprall führt. - Die Vertikalbeabstandung der Sitzquerträger ermöglicht es auf konstruktiv einfache Weise, bei knapp bemessenem Bauraum Schläuche oder elektrische Leitungen entlang des Karosserieunterbodens
1 zu verlegen, z. B. um zu Belüftungszwecken Frischluft zum hinteren Fahrzeugraum zu leiten. -
3 zeigt einen Schnitt A-A durch die1 , d. h., sie stellt einen Schnitt entlang der Linie L senkrecht zum Bodenblech3 mit Blick in Tunnel- bzw. Fahrzeuglängsrichtung dar. Man erkennt, dass der horizontal gelagerte Sitzquerträger9 nicht nur von den Trägern10 und11 gestützt wird, sondern auch von der den Karosserieunterboden in Längsrichtung versteifenden Längsverstärkung5 . Zwischen dieser Längsverstärkung5 und dem im Bereich B abgesenkten Bodenblech4 befindet sich ein Hohlraum15 , der ebenfalls zum Verlegen von Lüftungskanälen nutzbar ist. - Obwohl vorstehend konkrete Ausführungsformen beschrieben wurden, wird der Fachmann erkennen, dass die Beschreibung dieser Ausführungsformen nicht zum Zweck hat, die Erfindung in der angegebenen Form zu beschrän ken. Die Erfindung soll vielmehr alle Modifikationen, Äquivalente und Alternativen umfassen, die in den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung fallen.
-
- 01
- Karosserieunterboden
- 02
- Tunnel
- 03
- Boden vorne
- 04
- Boden vorne
- 05
- Längsverstärkung
- 06
- Längsverstärkung
- 07
- Tunnelkappe
- 08
- Sitzquerträger
- 09
- Sitzquerträger
- 10
- Träger
- 11
- Träger
- 12
- Flansch
- 13
- Flansch
- 14
- Schweller
- 15
- Hohlraum
- 16
- Öffnung
- L
- Linie
- B
- Bereich
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10224454 A1 [0003]
Claims (9)
- Sitzbefestigung zum Befestigen eines Kraftfahrzeugsitzes, umfassend einen länglichen, als Rollprofil ausgestalteten Sitzquerträger (
8 ,9 ). - Sitzbefestigung nach Anspruch 1, bei der der Sitzquerträger eine Streckfestigkeit zwischen 800 N/mm2 und 1400 N/mm2 besitzt.
- Sitzbefestigung nach einem der vorherigen Ansprüche, bei der der Sitzquerträger durchgehende Löcher besitzt.
- Sitzbefestigung nach einem der vorherigen Ansprüche, bei der der Sitzquerträger endseitig über ausgestellte Flansche (
13 ) verfügt, mit denen er am Tunnel (2 ) oder am Schweller (14 ) befestigbar ist. - Sitzbefestigung nach einem der vorherigen Ansprüche, mit zwei länglichen, senkrecht zum Sitzquerträger angeordneten Trägern (
10 ,11 ), die jeweils über eine Öffnung (16 ) zur Aufnahme eines Sitzquerträgerendes verfügen. - Karosserieunterboden mit einem Sitzquerträger nach einem der vorherigen Ansprüche.
- Karosserieunterboden nach Anspruch 6, bei dem der Sitzquerträger beabstandet zum Karosserieunterboden angeordnet ist.
- Karosserieunterboden nach einem der vorherigen Ansprüche, mit einem abgesenkten Bereich (B), über dem eine erhöht ausgebildete Längsverstärkung (
5 ) angeordnet ist, auf der sich der Sitzquerträger abstützt. - Kraftfahrzeug mit einem Karosserieunterboden nach einem der vorherigen Ansprüche.
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